Das Wut- und Trauertopic

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  • Wenn man in einem Haus wohnt, ist es immer vom Vorteil wenn man sich mit den Mitmietern versteht und mit Verstehen meine ich das gemeinsame Reden, helfen bei Einkäufen usw.. und wenn es da so eine Grundvoraussetzung gibt, dann müssen auch Neumieter sich da anpassen. Aber wenn Störfriede meinen sie haben das Recht sich auszutoben bzw. zu machen was man will ohne auch die Anderen nur ansatzweise zu berüchtigten, dann werden diese Leute ganz schnell freiwillig wieder gehen müssen. Aber es gibt soo viele Schweine und ekelhafte ignorante Menschen, die sich als die Besten hinstellen, dabei sind sie die größten Ar*****cher. Aber auch diese Leute kriegt man wenn man denen zeigt was einen stört. Neue Mieter sollen sich nicht als Chef des Hauses verhalten, sondern als Lehrling des Hauses und wenn sie damit nicht fertig werden mit Anderen zu kommunizieren bzw. klein anzufangen, dann verpissen sie sich lieber. Also wenn ich in einer Wohnung wohne, ich würde mich bei allen persönlich vorstellen und gerne auch bei denen in der Wohnung sich austauschen über Hobbys usw.. einfach um ein Vertrauen aneinander aufzubauen.


    Aber wenn @LadyEndivie08 aus der Wohnung auszieht, dann fühlt sich der Neumieter als Sieger an und wird das auch immer und immer wieder machen.

  • Es bringt auch nichts, wenn man jetzt "Ja und Amen" zu allem sagt, was mancher schildert, weil man durch falsche Freundlichkeit einem Menschen genauso schaden kann. Wenn mehreren Personen auffällt, dass an ihren Schilderungen etwas nicht so glatt klingt, dann finde ich es eher anständig, dass man das anspricht. Es ist schädlich, wenn alle nur beipflichten, sie sich noch mehr reinsteigert, weil ja "alle es genauso sehen" und am Ende, wenn es nicht ganz so läuft, wie sie es sich durch die Zustimmung erhofft hat, der Fall auf die Nase nur umso mehr weh tun wird. Ziemlich sicher, dass bei der Geschichte mittlerweile ein Punkt erreicht wurde, wo auf beiden Seiten überinterpretiert wird und die Nachbarn sich gegenseitig Intentionen zuschieben, die so nie vorhanden waren.


    Du sagst ja selber, dass du bereits den Anwalt eingeschaltet hast. Der wird dementsprechend auch am besten wissen, wie was anzupacken ist. Dass dir hier Leute widersprechen oder dein Verhalten hinterfragen, kann aber genauso Sorge um deine Person sein. Es ist auffällig, dass dir in manchen Situationen der Perspektivwechsel schwer fällt, weswegen die Reaktion hier durchaus etwas ist, was du im Hinterkopf behalten solltest. Eventuell hilft es dir durchaus bei einem möglichen weiteren Gespräch (kann ja sein, dass sich doch noch was ergibt), offener den Nachbarn gegenüber zu treten. Sieh es als Einblick in die mögliche Argumentationsweise, die auch bei einem rechtlichen Streit relevant werden könnte. So hast du zumindest schon mal einiges an Argumenten gehört und kannst dich auf diese einstellen (in Zusammenarbeit mit dem Anwalt).


    Ansonsten wäre es auch schön, wenn man einen empfohlenen Therapeuten nicht als Beleidigung ansieht. Das ist eine enorm schädliche Ansichtsweise, gerade in diesem Thema. Sie besucht ja bereits ihren Arzt und ich hoffe, der achtet da drauf. Dafür sind Ärzte meines Wissens ja auch ausgebildet, dass sie einen an einen Therapeuten weiterleiten, wenn sie merken, dass das ihre Fähigkeiten übersteigt(?). Aber grundsätzlich, wenn eine Person hier einem sowas empfiehlt, dann bedeutet es meist nur, dass man merkt, dass das Problem nicht mehr ganz so greifbar für den durchschnittlichen Menschen ist und womöglich jemand mit mehr Erfahrung und dem nötigen Wissen hilfreicher sein kann.

  • Also ich habe jetzt nicht wirklich gesehen, dass Leute vollkommen auf Sie einbashen, aber ich das nicht wieder so'n Ding der Auslegungssache?

    Aka ich höre nicht das was ich hören will, deshalb sind die Antworten scheiße?

    Zu Anfang wurden Vorschläge gemacht (Ausziehen, Tagebuch führen), danach ging es nur noch um die Rechtfertigung, dass Kinder einfach Kinder sind, und der Lärm ja nicht so schlimm sein kann. Anstatt Vorschläge zu bringen, wurde in den Raum geworfen: "Du bist zu empfindlich". An der Stelle an @LadyEndivie08: In dem von dir verlinkten Nachweis der Lärmbelästigung stand drin, dass sich die 40 db auf die Räume bezieht, welche den Lärm empfangen.


    An der Stelle weiß ich, um zu gestehen, auch nicht, was ein Psychologe bringen soll. Psychologen und Therapeuten sind keine Wunderheiler. Eine Therapie kann nicht stattfinden, wenn unter den eigenen vier Wänden Dauerstress herrscht. Das wirkt eher kontraproduktiv. Das kann man höchstens dann angehen, wenn das akute Problem beseitigt ist (egal, wie das aussehen mag) und darüber hinaus psychische Folgeschäden entstanden sind, nicht aber, wenn man der Umstände wegen dauerhaft in dieser angespannten Haltung ist und sich nirgendwo daheim wohlfühlen kann. Der kann selber nur raten, Tagebuch zu führen + Anwalt dazuziehen (wie es bereits getan wird) oder auszuziehen.

    Es ist egal, wer den Lärm verursacht, Kinder, Handwerker, Feiern. Es ist auch egal, ob man es unterdrücken kann oder nicht (bei Kindern ist es offensichtlich nicht machbar). Sicher ist, wer unter seinen eigenen vier Wänden keine Ruhe findet und sonst keinen Rückzugsort hat, erleidet Dauerstress.


    Kinder kann man nicht davon abhalten, laut zu sein, da sie erst lernen müssen, sich zu mäßigen. Trotzdem frage ich mich hier, ob Alternativen fremd sind? Allgemein ist es falsch, etwas unterdrücken zu wollen, da die Energie dadurch nicht abgebaut wird und Druck verursacht. Aber dann darauf zu beharren, dass es Kinder sind, und über keine Alternativen nachdenken, kommt mir falsch vor. Wie beschrieben wurde, gibt es einen Garten, in dem man spielen kann. Ich hatte als Kind jedenfalls drinnen wie auch draußen Spaß.


    Für die Familie ist die Situation sicher auch nicht toll, aber trotzig reagieren, Musik lauter aufdrehen, auf keine Kompromisse anscheinend eingehen, Müll liegen lassen, da würde ich genauso durchdrehen. Ich habe kein Mitleid mit denen, nur weil die ein kleines Kind haben. Und das Kind und der Lärm des Kindes scheint nicht einmal das große Problem zu sein, sondern die Sturheit der Eltern sowie deren Lügen und Ignoranz.


    Cassandra Ich stimme soweit zu, dass man ansprechen sollte, wenn etwas unklar und bedenklich ist, aber ist es sinnvoll, jemanden vorzuwerfen, empfindlich zu sein, und das Problem damit (in)direkt klein zu reden, wenn die Aussage der 40 db zu Anfang erstmal nur Fragen aufgeworfen hat?


  • Mein Baby wurde heute kastriert und leider hat Sangha die Narkose gar nicht gut vertragen. :(

    Bisher hat er nur wenig getrunken, gefressen noch gar nichts und auf Toilette war er auch heute Mittag gegen 12 Uhr, nachdem ich ihn abgeholt hatte.


    Ich leide. Mein Herz blutet echt so sehr. Er hat so schrecklich gejammert, aber schlafen wollte er nicht.


    Zudem hat Sangha mir das ganze Badezimmer voll gespuckt. Daher war ich am Abend nochmals beim Tierarzt und er hat ihm etwas gegen die Übelkeit gegeben.


    Inzwischen geht es wieder bergauf. Zumindest hat er sich etwas ausgeruht und ist ein bisschen fitter. Getrunken hat mein Baby mittlerweile, fressen ist noch so meh - dabei stehen hier zwei Sorten Nassfutter, Trockenfutter und BARF. Also das volle Katzen-Verwöhn-Programm


    Hoffentlich sieht die Welt morgen schon etwas anders aus... Vermisse meinen aufgeweckten Troublemaker.

  • Zwei kleine Kinder sind da noch eine ganz andere Hausordnung und ich hatte auch öfter wirklich leichte Zusammenbrüche, weil man sich da überhaupt nicht mehr wohlfühlt und die Lautstärke auch durch Ohrenstöpsel nicht sonderlich zu mindern ist. Meine jetzigen Nachbarn sind da zum Glück sehr ruhig, aber dennoch ist das eine große Belastung.

    Wie Cassandra bereits sagte, wissen Kinder wirklich nicht wann sie laut sind oder können das wenig kontrollieren, im Gegensatz zu Erwachsenen. Das was man imo wirklich tun kann ist sie unter tags auszutoben und zu hoffen, dass sie dann am Abend bald einschlafen. Meine Erfahrung mit Kindern und mal als Babysitterin von kleineren Kindern.


    Genau deswegen darf man sie aber nicht tagsüber davon abhalten, dann wird's abends richtig biestig. Spreche aus sehr persönlicher Erfahrung... Moi. ^^" Als ich ein Kind war, hatten wir eine Zeit lang eine grummelige, ältere Frau als Nachbarin und je nach ihren Launen störten sie die Kindergeräusche entweder gar nicht oder sie regte sich wegen jedem Mucks auf. Also auch einfach nur umfallende Legotürme, und selbst, wenn sich nur meine Katzen einander nachliefen. Dann hatte die auch mittags manchmal aus dem Fenster rausgeschrien, wenn Kinder halt einfach nur im Hof spielten. Glaube die ist dann bald ausgezogen, weil ihr (zumindest da noch) zu viele Kinder in der Gegend waren und sie auch die recht vielen muslimischen Familien störten, die an einigen Abenden (... und Nächten) vor und zu Ramadan feierten. Ich meine, man hält ja auch niemanden davon ab Weihnachten zu feiern, daher, well... ich freue mich tbh eher für die Leute, dass die ein Familienfest oä. zu feiern haben, wenn die das nicht gerade dreimal die Woche machen.

    Es gab bei der Frau nichts dazwischen und ich war als Kind so verwirrt, was denn wann und weshalb okay war und was nicht. Und anscheinend ist dann mal abends bis nachts alle Energie, die sich in mir eine Woche lang aufgestaut hatte ausgebrochen, weil sie eine Woche lang Terror machte und davor eben gar nicht, und ich wohl zornig darüber war, dass ich plötzlich nichts mehr tun durfte, ohne dass die Nachbarin mit dem Besen gegen die Decke klopfte. ^^"


    Natürlich ist es da eine Möglichkeit mal rauszugehen, vielleicht nicht den ganzen Tag lang, aber zumindest eine Weile, bloß sind für Wiesen und Wälder und so auch nicht alle Kinder zu haben. Ich geb dir Recht @LadyEndivie08 ja für eine Weile könnte man sie rausschicken, aber ansonsten... besser mittags als mitten in der Nacht.


    Ansonsten wirst du sehen was die Werte des Messgerätes ergeben, wie dann vorgegangen wird. Wenn die Werte doch "normal" oder im Rahmen sein sollten, würde ich mich schon irgendwie daran beteiligen, dass es zu einer Verbesserung der Situation kommt, also der Dämmung vll.

    Aber gut, wenn du von dir selbst weißt dass zB. etwas normales wie Ballspielen halt etwas ist, das tagsüber nicht stören "sollte".

  • Wenn man nicht weiß, ob man weinen oder lachen soll...


    Beruflich läuft es seit einiger Zeit wegen der Gesundheit nicht ganz rund. Alternativen sind geschaffen, die liebe Agentur ist bereit eine Umschulung zu fördern. Heißt defacto: Arbeitgeber kann jederzeit sämtliche Kosten zurückfordern, die für mich Anfallen. Sollte eigentlich jeder begrüßen. Praktikum lief, Mitarbeiter waren auch zufrieden, würden mich als Azubi wohl haben wollen. Mit der Agentur war alles geklärt, plötzlich dann die Rückmeldung vom AG: Ich kann mir leider keinen Auszubildenden ans Bein hängen bei aktueller wirtschaftlicher Lage.

    Sämtliche Großbetriebe in der Umgebung haben zeitweise Schließungen und vorallem Kurzarbeit angemeldet. Heißt für einen kleinen Betrieb logischerweise, dass potenzielle Kunden 1. weniger Geld haben und 2. ausreichend Zeit um anfallende Arbeiten selbst zu übernehmen, die dann wiederum ja auch ins Budget passen.


    Erklärung war in Ordnung, konnte ich so hinnehmen. Anruf bei der Agentur vor 2,5 Wochen. Rückruf kommt. Kann etwas dauern, hohes aufkommen wegen Corona und Kurzarbeit. Auch okay. Auf den Anruf warte ich leider noch, eine überbetriebliche Umschulung kann ich machen - wenn die Agentur grünes Licht gibt. Wenn sich das aber noch länger hinzieht, werde ich da wohl keinen Platz mehr bekommen, die planen ihre Gruppen ja auch entsprechend und wollen die Kurse voll haben. Regt mich schon auf und Angst, letztlich ohne da zu stehen macht sich natürlich auch breit.


    Heute morgen dann der absolute Höhepunkt der aktuellen Situation. Der Betrieb, der aufgrund der 'aktuellen wirtschaftlichen Lage' abgesagt hat, stellt eine Auszubildende ein. Ich möchte auf der einen Seite einfach heulen, auf der anderen Seite bin ich froh, nicht dort gelandet zu sein.

    Wenn's schon bei einer Absage, die vorallem persönlich stattgefunden hat, dazu kommt, dass einem direkt ins Gesicht gelogen wird, will ich gar nicht wissen, was da sonst noch so schief laufen würde.

    Wie es nun weiter geht? Keine Ahnung. Wann ich endlich einen Rückruf bekomme, der vielleicht etwas Licht ins dunkel bringt? Keine Ahnung. Ob ich überhaupt einen Umschulungsplatz bekomme? Keine Ahnung.

    Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht mehr, was ich aktuell tun soll, außer abwarten. Bewerbungen sind geschrieben, feste Arbeit als Quereinsteiger kann man aktuell einfach vergessen. Mir fällt die Decke auf den Kopf und eine Besserung ist nicht in Aussicht...

  • Terribell Feel you.


    Ich hocke seit Monaten zu Hause rum und schreibe Bewerbungen, war schon auf einem Kurs und trotzdem passiert nichts. Klar, Corona trägt da schon seine Mitschuld, das beruhigt in soweit, dass ich weiß nicht selbst Schuld zu sein. Dennoch nervt es sehr keinen Job zu haben, wenn man gern arbeiten möchte und das Gefühl hat festzusitzen.

    Ich hatte in den letzten Wochen ein paar Vorstellungsgespräche. Zwei davon waren ganz interessant. Beide sind erst so 2-3 Wochen her und bei beiden habe ich vor ein paar Tagen eine E-Mail bekommen in der es hieß, dass die Stelle zurückgezogen oder nicht besetzt wird. Obwohl beide im Mai erst ausgeschrieben wurden, als Corona schon im voller Munde war. Sowas finde ich als Betrieb ziemlich peinlich, wenn man Leute zu sich einlädt und diese bittet sich vorzubereiten, also Zeit aufzuwendet oder gar Geld, um dorthin zu reisen. Und am Ende bekommt man keine Zusage und keine Absage, sondern löscht einfach die Stelle. Darauf hätte man wirklich schon früher kommen können...

  • Um ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern: bei uns sind die dienstälteren Azubis mit in das Auswahlverfahren involviert und "bewerten" die Bewerbungen mit, bis wir dann mit dem Zuständigen eine Entscheidung fällen. Wir hatten ein paar Vielversprechende, die wir gerne einladen wollten, und gerne im Team gehabt hätten - bis es dann von oben ganz plötzlich hieß: "Nein, wir nehmen keinen mehr." Meh. Ich war wirklich sauer und enttäuscht.

    Und wenn ich mir so ansehe, was los ist, bin ich sehr froh, dass ich nicht verkürze, auch wenn schulisch und betrieblich alles stimmt. Ist ein halbes Jahr länger arbeiten, wenn auch "nur" als Azubi.


    Falls das wem hilft, sind hier ein paar Punkte, die wir (weniger) gerne gesehen haben. Das Ganze aus der Sicht eines Azubis in einem Bürojob für so eine Stelle mit dem, worauf wir wert legen (kann stellenweise abweichen):


    Wem diese Liste jetzt kleinschrittig und zynisch vorkommt: Ich habe jeden dieser Punkte gesehen. Mehr, als mir lieb war, und mehr, als es der gesunde Menschenverstand zulassen sollte. (Obwohl, vieles ließ uns lächeln, wie ihr euch vorstellen könnt). Also versucht, ein bisschen was davon umzusetzen. Mein Vorgesetzter schlägt manchmal schon die Hände über dem Kopf zusammen, wenn er den gleichen Fehler zum 20. Mal sieht. Ich will nicht herabwertend klingen und kenne die Frustration, als ich ein Jahr trotz okayem Abi nach einer Ausbildung gesucht habe - aber viele dieser Punkte sind vermeidbar und sollten nicht der Grund für eine Absage sein.

    Aber ja, so deprimierend es ist: Manchmal braucht man einfach sehr viel Glück, weil es so viele Faktoren gibt, die man einfach nicht kontrollieren kann - und vor allem, wenn die Lage so ist wie jetzt. Ich bekomme jetzt schon Angst, wenn ich mir vor Augen führe, in der gleichen Situation wie vor 3 Jahren zu sein, als ich wirklich nicht mehr dachte, dass mich irgendjemand nimmt (und auch nicht wirklich wusste, warum er sollte). Aber ich liebe meine Ausbildung und hoffe einfach, dass es irgendwo in naher Zukunft so eine passende Stelle für mich gibt.

    It's not the critic who counts, not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could've done them better. The credit belongs to the one who's actually in the arena - Theodore Roosevelt


    "Most people don't try to become adults, they just reach a point where they can't stay children any longer." - Miss Kobayashi


    "What more do I need than my worthless pride?" - Haikyuu!!

    Einmal editiert, zuletzt von Raichu-chan ()

  • Wie denkt ihr darüber? Glaubt ihr das klappt?


    Ich hoffe es... dann könnte das Jahr 2020 doch noch besser werden als gedacht. :thumbup:

    Ich finde deine Einstellung da ziemlich vernünftig und Erwachsen. Wenn du es selbst umgesetzt bekommst und du auch 'nen Kompromiss hinnehmen kannst, der dir selbst nicht unbedingt schmeckt - denn wenn sie etwas verlangen, was dir gegen den Strich geht wirst auch du dich umgewöhnen und darauf einstellen müssen.


    Ob das von Seiten der Gegenpartei klappt? Keine Ahnung, ich bin da immer eher Misstrauisch. Aber immerhin gibt's dann Regelungen, die feststehen, mit denen du im besten Fall deinerseits und im schlimmsten Fall für die Nachbarn wirklich jemanden 'loswerden' kannst. Pass aber auf, dass sie dir dann (sie sind in der Überzahl ;)) nichts unterstellen oder genau das mit dir machen, was du gerade der fairness und des Friedens wegen verhindern möchtest. Nämlich ständig was zu bemängeln haben, weil sie ja nun wissen, was man darf und was nicht und dich scharf kritisieren und anschwärzen. Unabhängig davon, ob es nun stimmt oder nicht. Ich will nicht schwarz malen, aber mit dem bisher entgegen gebrachtem Respekt ihrerseits trau ich menschen einiges zu.

  • Die Diskussionsbeiträge zur Enttäuschung über Videospiele sind neu in diesem Topic zu finden, wo sie besser hin passen. Die Diskussion darüber, wer wen wann wie gespoilert hat wurde hingegen entfernt, da sie auch im neuen Topic nichts zur Diskussion beiträgt.

  • Heute morgen dann der absolute Höhepunkt der aktuellen Situation. Der Betrieb, der aufgrund der 'aktuellen wirtschaftlichen Lage' abgesagt hat, stellt eine Auszubildende ein.

    Das ist zwar ärgerlich, aber du darfst das nicht unbedingt als "Angriff" gegen dich als Person betrachten. Ich vermute eher, dass die mehrere Ausbildungsstellen geplant hatten und jetzt wirtschaftlich bedingt nur noch eine anbieten können.

    Ich hocke seit Monaten zu Hause rum und schreibe Bewerbungen, war schon auf einem Kurs und trotzdem passiert nichts.

    Hast du vielleicht schonmal einen Umzug in Erwägung gezogen? Wenn du in der Lüneburger Heide wohnst, wirst du im Bereich Medien deutlich weniger Angebote haben als in Köln. Vielleicht auch nur temporär für 2-3 Jahre um Berufserfahrung zu sammeln.

  • Normalerweise nutze ich das Topic lieber um auf Beiträge anderer einzugehen, ich selber rede nicht gerne über negative Dinge im Leben sondern versuche sie mit einem positiven Ereignis zu kompensieren oder ändere etwas an meinem (Arbeits-)Umfeld, gehe ich ein öffentliches Kaffee für Studenten und erledige dort mein Zeugs, treffe mich mit Freunden, die eine ähnliche Arbeitsmoral wie ich habe und erledige in einer Art Gruppenarbeit die Dinge oder weiss mir sonst irgendwie zu helfen.


    Nun aber spüre ich auch ich die Auswirkungen von Corona, beziehungsweise ich spüre, wie eine Eigenschaft wieder stärker in mir zum Vorschein kommt. der sogenannte innere Schweinehund oder genauer gesagt, wie es damals der Schulseelsorger des Gymnasiums richtig erkannt hatte, das depressiv bedingte Burn-out wieder zum Vorschein. Mein leben dreht sich seit Corona nur noch um zwei Dinge: Arbeiten und Ausruhen. Dabei bin ich nicht einmal körperlich kaputt, im Gegenteil, je mehr ich arbeite, desto fitter fühle ich mich zu Hause, da dann der Einschlaf- und Aufstehrhythmus wieder passen und ich wie "Unternehmungsfreudiger" bin. Schlimm sind die Tage zu Hause, wenn man sieht, was es alles zu tun gibt, kleinere wie auch etwas grössere Projekte. Das Problem ist nicht der Aufwand, der ein Projekt benötigt, nein, die Summe und der Start sind die lähmenden Faktoren. Ich habe einmal einen guten Artikel in einer Online-Zeitung gelesen. (Schweizer kennen vielleicht "Watson", schon vorab, ich lese da genau so wenig Artikel wie bei sonstigen Gratiszeitschriften da man sich über die Qualität streiten kann, jedoch dieser einer Artikel beschreibt mein Inneres ziemlich gut: https://www.watson.ch/!7625154…book&utm_campaign=fb_news


    Vorhin erwähnte ich ja den Schulseelsorger. Das ich mit einem Burn-out zu kämpfen hatte, wusste ich selbst lange nicht. Schon seit dem Tod meines Grossvaters (damals war ich 9) habe ich gelernt, meine eigene Trauer runterzuschlucken und mit einem Lächeln nach Hause zukommen. Hierbei ist es noch wichtig anzumerken, dass ich bei meinen Grosseltern aufgewachsen bin. Meinen Vater kenne ich bis heute nicht, nur seinen Namen und meine Mutter war Alkoholikerin und arbeitete in einem 3 Schichten Betrieb. Daher übernahmen meine Grosseltern, genauer gesagt der Vater meiner Mutter und seine 2. Frau, die nie Grossmutter genannt werden wollte, da sie sich sonst alt fühlen würde. Sie ist deshalb meine Gotte(Gotti) die Funktion der Eltern. Meine richtige Grossmutter starb einen Alkohol-Tod. Nach dem Tod meines Grossvaters hatten es meine Grossmutter und ich nicht leicht. Wir stritten uns sehr häufig und Tränen flossen besonders in der Anfangsphase häufig. Meine Aggressionen, die ich seit Kind habe, machten es nicht wirklich einfacher. Mit der Zeit lernte ich jedoch, meine Aggressionen zu kontrollieren. Meist bevor ich das Haus betrat, holte ich kurz Luft und ging dann mit einem Lächeln nach Hause. Anfangs verstellte ich mich nur, mit der Zeit fühlte ich mich aber dadurch "sicher". Egal wie meine Grossmutter drauf war, ich schaffte es meistens, freundlich und fröhlich zu bleiben. Als es dann mit dem Gymnasium und diverser anderer Dinge nicht mehr ging, zog ich mit 17 Jahren aus. Das erste Jahr war ein Segen, eine Wohnung für mich alleine, keine Streitereien mehr und durch die Distanz wieder ein vertrautes Verhältnis zur Grossmutter, die mir bei der Übernahme der Wohnung geholfen hat.


    Nach einem Jahr verschlechterte sich das ganze jedoch drastisch, da ich plötzlich Mühe mit dem "alleine sein" hatte. In der Schule merkte man jedoch nichts davon, da ich, wie schon damals bei meiner Grossmutter, mit einem Strahlen in die Schule gekommen bin. War immer gut drauf, verstand mich mit allen Mitschülern gut. Arbeitete viel in meiner Freizeit bei Bekannten, ich war also ausgelaugt. Dann nahm alles seinen Lauf... Sommer 2013 verstarb mein Arbeitsgeber, während ich einen Stock weiteroben noch Abschlussarbeiten vornahm. Es war mein letzter Arbeitstag in den Sommerferien. Meine Noten wurden immer schlechter, die Lehrer bemerkten aber zunächst nicht eine grosse Änderung meines Verhaltens. Glücklicherweise gab es diese Sonderwoche im Herbst. Eine Woche lang gingen wir wandern, in der Mitte gab es diesen Wüstenhalbtag, wo man einen halben Tag lang für sich selber pilgern konnte. Ich entschied mich, mich auf zu einem kleinen Wasserfall, den wir zu Beginn der Route am Morgen gesehen haben, zurückzuwandern. Das Wasser war eiskalt aber ich konnte nicht anders, als dort unter dem fliessenenden Wasser zu baden und zu meditieren. Ich fühlte mich selten so befreut. Am Abend durften wir über unsere Gedanken, die wir während dem Wüstenhalbtag hatten, berichten. Ich wollte zunächst nicht, aber meine Klasse, die ich bis heute noch so herzlich in Erinnerung habe, ermutigte mich. Da erzählte ich genau das, was ich hier beschrieben hatte. Mit Mutter, Vater, Grossmutter (Gotti) und Grossvater, mit meinem Arbeitsgeber, mit meiner Wohnsituation, einfach alles. es war das erste Mal seit langem, wo ich nicht wegen eines mir vertrauten Verstorbenen sondern wegen meiner eigene Trauer und der eigene Machtlosigkeit geweint habe. Da bemerkte der Seelsfürsorger, dass ich mit etwas zu kämpfen hatte. Später wurde ich vermehrt nach Unterichtsschluss in der Bibliothek gesehen, weshalb eine andere Seelsorgerin auf mich aufmerksam wurde und sich erkundigte, weshalb ich immer in der Schule lernte. Ich erklärte ihr, weil ich mich zu Hause nicht mehr wohl fühlte. Darauf hin besprachen sich die die zwei Seelsorger mit den Lehrern und bemerkten, dass meine Note seit dieser Zeit überall drastisch gesunken sind. Klärende Gespräche ergaben, dass ich mich in einem depressiv-bedingten Burn-out befand, so zumindest wurde mir das mitgeteilt. Die Lösung: Ein Internat, wo ich aufgeblüht bin und mein Leben wieder in den Griff bekam.


    Nun schaue ich in den Spiegel und sehe nicht den jungen Mann, der mit einem Tapetenwechsel wieder gute Noten schrieb, seine Lebensfreude durch das Interagieren und Unterstützen anderer steigert sondern der Junge, der durch die Vergangenheit wie gelähmt ist und gerade keinen Schritt vorwärts kommt im Leben.


    So wollte sich der junge Mann für ein Sozialarbeitsstudium bewerben, was er ja auch gemacht hat, jedoch musste er einige Unterlagen nachreichen und ein Dokument, von dem der junge Mann schon lange wusste, dass es nicht mehr aktuell ist, er es aber immer aufgeschoben hatte, wird ihm jetzt zum Verhängnis. An dieser Stelle: Ich bin froh, dass ich weiss, dass es ganz alleine meine Schuld ist, ich wusste, dass ich evt. Hilfe bei dem vorbereiten meiner Dokumente brauchte, habe aber nie jemand um Hilfe angefragt.


    Schon lustig, ich helfe gerne bei noch so kleinen Dingen aber selbst will ich von niemanden Hilfe annehmen. Ich will nicht dass sich Leute Sorgen um mich machen aber mache mir selber Sorgen, wenn ich mich im Spiegel betrachte, welch eine Ironie haha.


    Ein weiterer Faktor, der dazu kommt, sind die sozialen Kontakte. Heute wären wir mit der Gruppe aus meiner Gymnasialszeit eins trinken gegangen, endlich kann man ja bei uns wieder. Doch ich sage ab, so wie ich fast alles in letzter Zeit absage. Ich habe kein GA mehr (Zug-Abo, damit man in der ganzen Schweiz kostenlos rumfahren kann). Lieber bleibe ich daheim und versuche mich mit dem Internet und nun auch wieder mit der Switch vom RL abzulenken. Ja, das BB nutze ich schon lange gerne, um Geld zu sparen und mich vom RL abzulenken. Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Board und habe hier viele Leute getroffen, die ich mehr als nur sympathisch empfinde, jedoch ist es nicht mehr ausgewogen, ich verstecke mich zu sehr vom echten Leben. Im Inneren spüre ich, dass ich immer noch ähnlich extrovertiert wie früher bin, es gefällt mir also nicht, dass ich mich so in meine 4 Wände zurückgezogen habe. Gerne würde ich das BB als Ergänzung zu einem abgerundeten Tag verwenden, und mich nicht hier im Forum von meinem echten Leben und meinen echten Verpflichtungen verstecken. Merke auch, dass ich in letzter Zeit auch sehr überempfindlich bin und auch giftigere Aussagen und Phrasen verwende. Ich mag eine gesunde Portion an Sarkasmus und Ironie aber es wirkt teilweise zu verbissen. Ich habe wie das Gefühl, dass sich hinter manchen Aussagen mehr Frust verbirgt, als andere User durch mich verdient hätten.


    Dieses sich von sozialen Kontakten fernhalten merke ich auch sehr gut beim Chatten, ich liebe den Bisachat aber habe momentan wie keine Energie oder Freude mich mit anderen Auszutauschen, hoffe aber, dass es wieder Zeiten gibt, wo ich mit der Chat-Community hin und wieder ein paar Zeilen austauschen kann, sind doch echt sympathische Menschen dort unterwegs.


    Also meine lieben Bisaboardler, wenn ich euch in letzter Zeit einmal mit einer Aussage verletzt habe oder euch ein ungutes Gefühl gegeben habe, entschuldigt bitte. Ich hatte das grosse Glück, doch so einige User hier im Board mehr oder weniger durch Aktionen, Gruppen, Pinnwände oder einfach so in Konvis kennen zu lernen und auch wenn mir vielleicht Kleinigkeiten auffallen, so gibt es keinen User, den ich per se nicht mag. Bitte teilt mir also mit, wenn ihr euch durch mich einmal ungerecht behandelt gefühlt habt.


    Wenn ich mir das so durchlese, wirkt es ziemlich zerstreut, nicht hahaha?^^ Es spielen diverse Gedanken und Gefühle bei meinen Zeilen eine Rolle, ich melde mich hier auch nicht, weil ich will, dass nachher Leute mir in allen möglichen Kanälen mich mit Mitleid überschütten. Im Gegenteil, ich möchte weder auf meiner Pinnwand noch sonst wo gross darauf eingehen. Ich wollte einfach einmal meine wirren Gedanken irgendwie Ordnen und zum Ausdruck bringen. Habe nebenbei nun schon Stift und Block liegen, da ich nun an einen Plan arbeiten möchte, um wieder etwas Ordnung in das ganze durcheinander, welches in meinem Kopf und Herzen stattfindet, zu bringen.


    Mit Beileidsbekundungen stärkt ihr nur mein Gefühl, dass ich Bemitleidenswert sein könnte, lieber ist es mir, wenn ihr das zu Kenntnis nehmt und mich auf Punkte aufmerksam macht, die euch auffallen und mir helft, kleinere Mangelpunkte zu beheben.


    *Tief ausatmen* Ach ihr wisst nicht, wie gut es gerade tut, sich ein paar Gedanken und Gefühle von der Seele zu schreiben. Ich hoffe, ich bereite niemandem Kummer oder Sorgen. Auch ein grosses Danke an all jene, die sich wirklich von Anfang bis Ende hier durchgelesen haben :blush:

  • Das ist zwar ärgerlich, aber du darfst das nicht unbedingt als "Angriff" gegen dich als Person betrachten. Ich vermute eher, dass die mehrere Ausbildungsstellen geplant hatten und jetzt wirtschaftlich bedingt nur noch eine anbieten

    Leider sieht es da wohl nicht so aus, da ich mit dem Ausbildenden Fachpersonal hin und wieder privat Kontakt hab...

    Wie auch immer, im Nachhinein wird es so ganz gut sein, wenn man nicht mal so ehrlich 'ne Absage erwarten kann.


    Ehrlichkeit ist eben so eine Vertrauensbasis, die da gleich gestört wird. Mein früherer (wirklich toller) Ag war da ganz plump und direkt, aber man wusste immer woran man bei ihm ist. Die Wahrheit ist nicht immer schön, aber mit der passenden Empathie und einem ehrlichem Feedback wäre allen mehr geholfen.

  • Ich würde gerne noch etwas zu der super ausführlichen Liste von Raichu-chan schreiben:

    Die Liste kann ich voll und ganz nachvollziehen und auch zu 100% bestätigen. Die Bewerbung kann noch so toll aussehen, wenn aber im Anschreiben der falsche Beruf erwähnt wird und nicht mal mit einer Silbe auf die ausgeschriebene Stelle eingegangen wird, ist diese direkt raus. Schlecht sind auch sichtbare Lücken im Lebenslauf. Man darf ruhig erwähnen, dass man seit einiger Zeit ausbildungssuchend ist oder sich ein Jahr auf seinen Führerschein konzentriert hat um mobil zu sein.

    Was ich auch wichtig finde ist sich wirklich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten und sich über die Firma und den Ausbildungsberuf zu erkundigen. Von allen 12 eingegangenen Bewerbungen ist nicht einer darauf eingegangen, dass die Stelle für den Bereich Logistik ausgeschrieben wurde. Sowohl in den Bewerbungen als auch in den Vorstellungsgesprächen haben sich alle nur auf die Produktion bezogen. Ruhig auch Fragen zum Ablauf der Ausbildung stellen, das bezeugt Interesse.

    Wir hatten insgesamt 7 Bewerbungsgespräche (Kaufmann für Büromanagement) und nur ein einziger wusste, dass für diesen Beruf 2 von 10 Wahlqualifikationen festgelegt werden müssen. Dementsprechend konnte auch nur dieser eine sagen ob unsere gewünschten WQ mit seinen Vorstellungen übereinstimmen.

    Auch wichtig, wenn man überlegt nach der Ausbildung noch ein Fachstudium zu absolvieren, sollte man sich zumindest soweit informieren, dass man im VG nicht sagt: ich möchte irgendwas mit Sekretariat studieren -.-

    Und noch ein wichtiger Punkt, der mir in allen Vorstellungsgesprächen den Nerv geraubt hat: wenn ich eine kaufmännische Ausbildung machen möchte, sollte ich einfache Mathe-Aufgaben lösen können. Wir hatten einen kurzen Eignungstest vorbereitet mit 3 Mathe-Textaufgaben, 2 Synonym-Fragen und 2 Geografie-Fragen (hatte ich in der 5. Klasse). Die Höchstpunktzahl lag bei 4. Es gab insgesamt nur 2 Bewerber, die wenigstens eine Mathe-Aufgabe richtig gelöst haben. Das finde ich enorm erschreckend.


    Ich bin wirklich gespannt was da zukünftig als Ausbilderin auf mich zukommt 🙈

  • @LadyEndivie08


    So eine große Wohnung (zumindest privat, von der Stadt sind sie günstiger) für 300 € kriegt man nunmal leider nicht so schnell wieder. :/ oder habt ihr?

    Hoffentlich ist eure neue Wohnung aber dann wenigstens schallgedämpfter.


    kingfisher

    Kennst du vielleicht das Zitat "Every family is (un)happy in its own way"? Also ich kann dich trösten, ich hab noch nie eine perfekte Familie gesehen und jede ist irgendwo kaputt. Manche eben mehr als andere. Sobald ich Leute näher kennengelernt habe, die eine anscheinend perfekte Familie hatten, hat sich herausgestellt, dass die genauso viele Probleme haben. Manche schämen sich dessen nur und versuchen das zu überspielen und ist ja klar, dass man nicht allen davon erzählt. Also ich denke da hast du vielleicht auch ein falsches (oder besser gesagt nicht vollständiges) Bild über deine Kolleg*innen. Nicht vollständig deshalb, weil man an über seine Familie halt oft positive und negative Dinge berichten kann, aber man bevorzugt mal eher über die positiveren Sachen berichtet.


    Ansonsten ist es echt scheiße, dass ihr solch ein Verhältnis zu eurem Vater habt, sich dieser so aufführt und eure Mutter leidet dann eventuell auch darunter. Wenigstens ist sie noch etwas für Gespräche offen.

    Dein jüngerer Bruder scheint sich da ganz zurückzuziehen. Sich in Essen und / oder Computerspiele zu flüchten ist recht typisch für (speziell) Jugendliche mit Problemen daheim.

  • kingfisher


    Hey, ich hab dazu glaube ich ein paar Sachen zu sagen, weil es mir sehr bekannt vorkommt.


    Zu allererst mal, würde ich kurz auf die Sache mit der Religion und Mentalität eingehen, und da gleich mal behaupten, damit hat das nicht viel zu tun. Ich bin "christlich" erzogen worden.. und hab ähnliche Erfahrungen gemacht.. Grundsätzlich bin ich persönlich aber der Ansicht, dass Religion, egal welche, ein Problem und einfach falsch ist. Es gibt weder gute Muslime, noch gute Christen.. nur gute Menschen.

    Ich lebe in der festen Überzeugung dass da nichts ist.. zumindest nicht so wie unsere Religionen sich das vorstellen.. und etwas anzubeten was nicht existent ist, kann einen nur fehlleiten.


    Aber zum eigentlichen Thema.. ich hab beide Welten erfahren. Mein Vater war super.. hat auch nicht immer alles richtig gemacht, war aber immer für seine Kinder da.. manchmal vielleicht sogar zu sehr.. Wir haben relativ lange gebraucht um wirklich selbstständig zu werden.

    Leider hatte er vor 3 oder 4 Jahren einen fiesen Schlaganfall und hat jetzt mit dem Menschen der er mal war, nicht mehr viel zu tun. Kann man ihm nicht übel nehmen.. aber er ist praktisch weg.


    Meine Mutter dagegen, war immer schon sehr kalt und abweisend. Ein tiefer gehendes Gespräch als ein kurzer Smalltalk über den Wetterbericht is kaum drin. Wenn man mal echte Probleme hatte, brauchte man nicht zu ihr kommen. Das wurde ihr direkt zu viel, und am Ende hat sie einen noch fertig gemacht, anstatt einen aufzubauen. Die Frau hat heftig an unserem Selbstwertgefühl gerüttelt. Außerdem ist sie ziemlich streitlustig, beleidigend und denkt nicht bevor sie redet. Sie hat auch keine Probleme damit jedem der es hören will zu erzählen wie scheiße ihre Familie doch ist.. überraschenderweise nehmen die meisten Leute dann aber eher Abstand zu ihr als zu uns.. was ein Teufelskreis war, und umso mehr Leute sie verjagt hat, desto frustrierter wurde sie.


    Mein Vater war schon ziemlich als als ich geboren wurde. Knapp 50. Deshalb hab ich lange zu Hause gewohnt... Der Gedanke weg zu ziehen und seine letzten Jahre nicht mitzuerleben hat mich richtig fertig gemacht. In meiner ersten festen Beziehung blieben wir dann auch noch 5 Jahre im Haus.. Haben uns die Etage oben zur eigenen Wohnung gemacht.. aber das hat nicht gereicht.. man hatte trotzdem regulären Kontakt zur Familie. So bin ich erst mit über 25 zu Hause ausgezogen.. was ein riesen Fehler war.


    Abgesehen davon, dass die Beziehung am Ende daran zerbrochen ist, hätte der Kontakt zu meiner Mutter viel früher Enden müssen.. bzw. zumindest Abstand entstehen müssen.


    Manchmal hatte ich auch Angst, dass ich ohne Familie garnicht lebensfähig bin... hab ja lange genug eingetrichtert bekommen wie scheiße ich bin. Tatsache ist aber, so ein toxisches familäres Verhältnis bremst einen eher aus, als dass es dich unterstützt.


    Dann denkt man sich wieder.. aber Blut ist dicker als Wasser.. spoiler.. ist es nicht.. Seit ich zu Hause raus bin, hab ich mehr Liebe erfahren als in den ersten 25 Jahren meines Lebens.. und liebe auch selbst mehr.


    Worauf ich hinaus will: Verschwinde da.. Ist das schon realistisch? Bau dir sobald es geht dein eigenes Leben auf.. Vorher werden deine Eltern dich auch nicht als Erwachsenen wahr nehmen.. Das kann man Eltern nichtmal verdenken.. Es ist schwer zu akzeptieren, dass die kleinen Scheißer, denen man die Windeln gewechselt hat, plötzlich erwachsene Menschen sind, mit einer ernst zu nehmenden Meinung, die mit der eigenen mithalten und auch kollidieren kann ohne dabei Trotzverhalten zu sein.


    Unter Umständen kann sich das Verhältnis danach sogar massiv bessern.. Wenn sie plötzlich merken das was fehlt. Wenn nicht.. nicht mehr dein Problem.


    Aber in einer Sache kann ich dich beruhigen.. Der Moment an dem Kinder merken, dass ihre Eltern keine Götter sind, sondern nur Menschen mit den selben Fehlern, die man auch hat, der kommt bei jedem irgendwann.. Denn so ist das halt, sie sind eben auch nur Menschen.

  • kingfisher


    Nun.. Generationenkonflikte, wird es immer geben.. Dass du nach bestimmten Werten erzogen wurdest, die dir heute veraltet vorkommen ist ja erstmal normal.. Wem geht das nicht so.. Das werden unsere Kinder auch irgendwann über uns denken^^


    Hast du denn mal wirklich mit deinen Vater gesprochen? Das klingt doch nach einem passenden Zeitpunkt, jetzt wo er quasi verlangt, dass du für ihn da bist. Ihn mal fragen wo er all die Jahre war, als du es gebraucht hättest. Und erklär ihm dabei, dass "für dich da sein" nicht bedeutet, Geld zu verdienen und dich durchzufüttern.. Das ist seine Pflicht wenn er Kinder in die Welt setzt. Erklär ihm doch mal was dir gefehlt hat, wie du gerne gesehen werden möchtest, und wenn er dazu nicht fähig ist, sagst du höflich bis dann, und lässt ihn liegen.



    Gleich mal vorneweg.. das kann auch schief gehen.. meine Mom würde darauf nen Scheiß reagieren.. da käme eher noch ein blöder Spruch hinterher.. aber wenn du selbst in so einer Situation nichts erreichst, weißt du auch dass du nichts mehr erreichen wirst.. Dann zieh einen Strich für dich. Du bist niemandem verpflichtet.. Du kannst auch einfach gehen, und nur dann auf ihn reagieren wenn du Bock hast.. oder garnicht. Wenns dich so fertig macht, dann geh dem ganzen aus dem Weg. Ich kann mir vorstellen, dass du deine Geschwister nicht hängen lassen willst, aber das geht auch unabhängig voneinander..



    "Vor allem bekommt man als Muslim auch als Argument eingetrichtert, dass, wenn man zu seinen Eltern arschig ist, die eigenen Kinder auch selber so zu einem sein werden.."


    Du nennst es ja weiter unten selbst einen Mythos.. Es mag da vielleicht eine Kausalität geben.. Bist du ein Arsch, steigt die warscheinlichkeit halt auch dass du Ärsche heran ziehst, aber auf göttliche Weise bestraft wird man damit nicht^^