Das Wut- und Trauertopic

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  • Was mich aber eigentlich dazu treibt, mich hier "auszukotzen", ist die Tatsache, dass ich vor ca. einem Jahr festgestellt habe, dass sich, entgegen allem, was ich mir selbst mein ganzes Leben immer wieder eingeredet habe, ein massiver Kinderwunsch eingeschlichen hat.

    Ich weiß ja nicht was du machst, aber dachtest du daran vielleicht in die Pflege zu gehen?

    Vielleicht gibts auch Einrichtungen die freiwillige Helfer suchen?

    Du könntest auch zur Kindergärtnerin umschulen, wenn du dir die Zeit nehmen willst.

  • Wohnst du irgendwie sehr ländlich? Ist das dort normal? O.o Hab in meinem Leben, auch in wärmeren Gebieten in Europa, noch nie ein Skorpion gesehen. Meine Höhe waren Kakerlaken in der Wohnung in Spanien.

    Geht so, in 10-15 Minuten zu Fuss bin ich in der Stadt.

    Kakerlaken hatte ich in der vorletzten Wohnung und die war in der Stadt selber.

    Bis zu diesem Haus hatte ich aber bisher auch nie Skorpione gesehen, dafür aber mittlerweile mehr als genug :S


    Raichu09


    Ich finde es gut, dass ihr beide das offen miteinander kommuniziert.


    Was ich an deiner Stelle eventuell einmal auch anschauen würde, ist, woher dieser Kinderwunsch kommt. Also, ob er intrinsisch (von innen heraus) oder extrinsisch (durch externe Faktoren wie z.B - Achtung, doofes Beispiel - Werbung) bedingt ist.


    Ich denke, dass es beim Kinder Ja/Nein selber hapert (bin selbst das Kind eines kranken Vaters, der mit 51 Vater wurde, aber den Kinderwunsch hatte) und es tut mir leid, dass du in dieser Situation bist. Trennung ist jedoch nicht die einzige Lösung, sondern die letzte Lösung, das wollte ich dir noch mitgeben.


    Daher hatte ich dir eben auch gesagt, dass du schauen solltest, wie dein Wunsch motiviert ist und wieso. Wenn es dir zum Beispiel um die Erziehung geht, ist Sunakis Vorschlag eventuell auch ein guter Kompromiss.

    Sollte es aber um das Familiengefühl gehen, wäre das nur dann eine Möglichkeit, wenn dein Partner mit an Board ist, selbst wenn ihr eben wahrscheinlich weniger Zeit als andere Familien habt.


    Was ich dir noch auf den Weg mitgeben möchte, ist, dass du dich wegen deinen Gefühlen nicht schämen musst. Du weisst auch, dass es in dieser Konstellation unvernünftig ist (sich dessen bewusst sein, dass der Wunsch sehr viel verlangt ist, ist an sich schon sehr vernünftig), aber das bedeutet nicht, dass du diese Gefühle nicht trotzdem haben darfst. Du hast diese Gefühle unabhängig der Situation von deinem Partner.

    Eine wirklich richtige Antwort wird es auch nicht geben, da man seine Gefühle nicht steuern kann und niemand weiss, welcher Weg das meiste Glück für dich und deine Liebsten bereithält.

    Daher wünsche ich dir, dass du eine Entscheidung triffst, die du persönlich akzeptieren kannst.

  • Ich weiß ja nicht was du machst, aber dachtest du daran vielleicht in die Pflege zu gehen?

    Vielleicht gibts auch Einrichtungen die freiwillige Helfer suchen?

    Du könntest auch zur Kindergärtnerin umschulen, wenn du dir die Zeit nehmen willst.

    Ich bin seit einigen Jahren fünf Tage in der Woche als Tagesmutter tätig, bin also schon in dieser Richtung unterwegs. So sehr ich den Job auch liebe, macht es die Situation im Moment nur leider auch oft sehr schwierig, da es mir auch immer wieder vor Augen hält, dass es eben fremde Kinder sind und nicht meine eigenen.


    Vix


    Wenn ich ganz tief in mich hinein horche, dann muss ich feststellen, dass der Wunsch nach eigenen Kindern und einer eigenen Familie eigentlich schon immer da war, auch wenn ich mir das selbst nie zugestehen wollte. Nun lässt sich der Wunsch aber nicht mehr so einfach weg ignorieren, besonders, seit ich nach einer Verhütungspanne vor sieben Monaten bereits einmal Schwanger war, es sich aber leider nicht halten konnte und ich es schon in der fünften Woche wieder verloren habe.


    Doch ich kann ja, wie gesagt, trotz allem, meinen Partner vollkommen verstehen. Mit seinen vielen gesundheitlichen Problemen, den ständigen Schmerzen durch sein Rheuma und dem Streß durch seinen Job, kann ich ihm das nicht auch noch abverlangen. Das wäre nur egoistisch und sowohl ihm, als auch dem Kind gegenüber einfach nicht fair.

  • Raichu09 Ich musste mir jetzt ein bisschen Zeit lassen, dir zu antworten, weil es mich schon sehr berührt hat was du geschrieben hast. Ich glaube niemand von uns will sich irgendwann mal in so einer Situation wiederfinden und es tut mir aufrichtig leid, dass du nun so eine schwere Entscheidung zu treffen hast.


    Nimm dir Zeit, ganz viel Zeit, die Sache gut zu überlegen. Ich werde jetzt bewusst keine Empfehlungen geben weil das wirklich etwas ist, was du mir dir selbst ausmachen musst und ich hoffe, dass du zu einem Entschluss kommst der für dich der richtige ist und dich glücklich machen wird. Ich wünsche dir dabei auf jeden fall alles Gute und vor allem: Ganz viel Kraft.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Würde man das Them rein rational betrachten, wärs vermutlich eine recht einfache Entscheidung. Leider ist das halt nicht so.


    Ich hab selbst chronische Schmerzen ohne Diagnose und selbst hier wäre mir das Risiko eines eigenen Kindes schon zu groß.


    Zumal kommt ja doch einiges zusammen:

    ~ bis zu 50% Chance einer Vererbung

    Vom Alter bereits Risikoschwangerschaft.

    Entscheidet man sich für ein Kind mit neuem Partner müsste ja auch relativ schnell gehen, solang es noch geht. Ob das Gesund und Fair ist, ist wohl wieder ein Thema für sich.


    Wir ziehen für uns Beispielsweise eher eine Adaption in Betracht. Die Frage die man sich an dem Punkt noch stellen kann, ist ob diese abgegangene Schwangerschaft der entscheidende Knackpunkt ist und ob man sich hier nicht erstmal als Option professionelle Hilfe sucht um das aufzuarbeiten.

  • Eben genau diese Gedanken habe ich mir ja schon selbst im Vorfeld immer wieder gemacht, deshalb hatte ich mich auch lange Zeit gar nicht erst getraut, das Thema bei ihm überhaupt anzusprechen. Rein rational betrachtet bin ich ja schließlich absolut derselben Meinung. Nur ist da eben halt auch immer die Gefühlsebene, die immer wieder dazwischen pfuscht und sich leider nicht so einfach wegrationalisieren lässt, auch wenn ich mir das manchmal echt wünschen würde. Manchmal sind Gefühle eben einfach Scheiße.

  • Raichu09


    Ist es denn entschieden, dass er aufgrund seiner Erkrankung keine Kinder zeugen möchte? Woran liegt das, hat er Angst es zu vererben oder liegt es viel eher an euren Lebensumständen?

    Bei Ersteren find ich tbh... wenn ein Kind es vererbt bekommt und nicht so schwer erkrankt ist, dass es nur wenige Lebensmonate/jahre hat oder nie für sich selbst sorgen könnte, würde ich mich nun nicht allzu sehr davon beeinflussen lassen.

    Das ist natürlich eure Sache, aber ich würde mich davon eher weniger abschrecken lassen und auch von deinem Alter nicht. Meine Mom war auch 39, als sie mich bekommen hat, so what.


    Das klingt auch stark danach als würde sein Unternehmen seiner Gesundheit ebenfalls extrem zusetzen und ich würde da vielleicht eher darüber reden, ob er seine Arbeit wechseln möchte, als den Kinderwunsch ganz auszuschlagen.

  • Bastet


    Ich denke, da spielen bei ihm verschiedene Ängste mit hinein. Natürlich zum einen, dass er es vererben könnte, was ja durchaus nicht ausgeschlossen ist. Zum anderen hat er aber wohl auch einfach Angst, dass er für das Kind dann nicht so in dem Umfang da sein könnte, wie er es gern möchte. Wegen seiner Schmerzen ist er ja leider nicht mehr so mobil und vieles fällt ihm schwer. Er ist durch seine kaputte Lunge auch nicht mehr so belastbar.


    Sein Job nimmt schon immer den größten Teil seiner Zeit und seiner Energie ein, da er ja 24/7 zur Verfügung steht. Als es Ende letzten Jahres einen starken Kälteeinbruch gab, habe ich ihn eine ganze Woche lang nicht gesehen, weil er fast durchgehend unterwegs war um Autos abzuschleppen. Mehr als zwei, drei Stunden Schlaf am Stück hatte er in der Zeit nicht. Das geht natürlich massiv auf seine Gesundheit.

    Er ist zwar schon dabei, stark zurück zu fahren und arbeitet nebenbei auch schon bei einem befreundeten Anwalt im Büro als Aushilfe, wenn seine Zeit es zulässt. Spätestens wenn er seinen Führerschein erneuern lassen muss, wird er die Firma aber aufgeben müssen. Durch den Diabetes sind seine Augen sehr schlecht geworden.


    Und nach allem was ich so heraushören konnte, hat er wohl auch bedenken, dass er u.a. durch die vielen Medikamente, die er nehmen muss, erst gar keine Kinder mehr zeugen kann. Er sagte mal, er hätte nur einmal eine Schwangerschaft zustande gebracht, als er 18 war. Seine Freundin war erst 15 und hat das Kind dann auf drängen ihrer Mutter abtreiben lassen. Jahre später haben sie es nochmal versucht, weil sie undbedingt ein Kind wollte, aber es hat wohl nicht mehr klappen wollen. Und auch bei allen anderen Partnerinnen danach nicht. Und ein bisschen schämt er sich auch, dass er eben 15 Jahre älter ist als ich.


    Alles Gründe und Ängste, die ich absolut nachvollziehen kann und auch respektiere.

  • Boah ich könnte mich gerade aufregend, obwohl ich es nicht sollte.

    Als Hintergrundinfo: Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter und meinem Stiefvater seit letztem Herbst minimiert, weil ich sie einfach nicht als Personen mag und sie sich auch nicht ändern möchte. Aber gut, sie muss sich nicht für mich ändern, aber dann will ich nunmal so wenig wie möglich mit ihr zutun haben.

    Mein Bruder schreibt seit Tagen wieder mit mir über den Kontakt zu unserer Mutter. Mein Bruder ist okay, er tickt etwas anders als ich, aber ich mag ihn. Er ist halt so der typische Familienmensch und versteht nicht, wie ich den Kontakt zu unserer Mutter so krass minimiert habe. Ist ja auch okay, dass er das nicht versteht und ich kann nachvollziehen, dass er da zu vermitteln versucht. Aber es nützt halt nicht, weil ich in meiner Entscheidung fest bin.


    Ich sollte eigentlich lernen gerade. Ich habe ihm am Wochenende schon eine Sprachnachricht geschickt, indem ich ihm so ein bisschen meine Sicht auf soziale Beziehungen erkläre. Ich bin halt der Meinung, dass man seine Grenzen aufzeigen sollte, sein eigener Seelenfrieden und Gesundheit dauerhaft an erster Stelle stehen sollte und man einen Schlussstrich ziehen sollte, sobald es nicht mehr geht.


    Ich kann mir gerade anhören in seiner Sprachnachricht, wie egoistisch ich sei so zu denken. Niemand würde ja so denken oder handeln. Ich würde ja irgendwann mit so einem Verhalten auf die Fresse fliegen und ich würde andere Menschen damit schaden. Meine Mutter sei permanent traurig wegen des Kontaktabbruchs, aber ich sehe mich da nicht in der Schuld.


    Wieso kann man die Meinung oder Sichtweisen anderer nicht akzeptieren?


    Corni

  • Ich kann mir gerade anhören in seiner Sprachnachricht, wie egoistisch ich sei so zu denken. Niemand würde ja so denken oder handeln. Ich würde ja irgendwann mit so einem Verhalten auf die Fresse fliegen und ich würde andere Menschen damit schaden. Meine Mutter sei permanent traurig wegen des Kontaktabbruchs, aber ich sehe mich da nicht in der Schuld.

    Diese Sprachnachricht klingt sehr manipulativ, da sie dir schlechtes Gewissen einreden soll, für eine Entscheidung, die du treffen darfst, speziell wenn sie zum eigenen Wohl geschieht.

    Ich bezweifle, dass du ihr Glauben schenkst, aber da sowas trotzdem unterbewusst etwas reinhaut, lass mich hier auch nochmals deutlich sagen, dass du nicht egoistisch handelst und es eher egoistisch ist, von dir zu verlangen, für "Fake Frieden" (nur weil du weniger nervig als die andere Seite reagierst, wenn man es sich mit dir versaut) dir Kontakt anzutun, den du nicht möchtest.


    Meine Mutter (die auch gerne guilttript) ist auch so ein unnötig loyaler Familienmensch (egal wie toxisch - und ich rede hier nicht von Pipifax) wie dein Bruder und sie wird sich da wohl auch nie ändern, also kann ich deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.

  • Ich kann mir gerade anhören in seiner Sprachnachricht, wie egoistisch ich sei so zu denken. Niemand würde ja so denken oder handeln. Ich würde ja irgendwann mit so einem Verhalten auf die Fresse fliegen und ich würde andere Menschen damit schaden. Meine Mutter sei permanent traurig wegen des Kontaktabbruchs, aber ich sehe mich da nicht in der Schuld.

    Eine ähnliche Situation hatte ich vor Jahren mit meiner Mutter und meiner Schwester auch. Ich kann dich also sehr gut verstehen.

    Lass dir auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden oder sowas. Ich finde, du hast definitiv richtig gehandelt. Es ist absolut nicht egoistisch, wenn du den Kontakt auf ein minimum reduzierst oder sogar ganz abbrichst, wenn du merkst, dass er dir einfach nicht guttut.

  • Ich verstehe die Aufregung voll und ganz, mein Familienverhältnis ist da leider ganz ähnlich.

    Als erstes: Auf sich selbst acht zu geben und mit Leuten Kontakte abbrechen, die deiner Seele nicht gut tun, ist nicht nur dein gutes Recht, sondern auch wichtig für deine Gesundheit. Der Freund meiner Mutter hat in drei mir wichtigen Themen, Klima, Integration und Akzeptanz ein komplett anderes Mindset als ich. Dies wurde mir im Sommer 2022 wieder bewusst, als ich meine Mutter und ihr Freund nach 7 Jahren zum ersten Mal wieder besucht habe. Das Gespräch war sehr sachlich, jedoch weiss ich bei Aussagen wie "die Klimaerwärmung gibt es nicht, da es 1956 eine Kältewelle in der Schweiz gab", "Homosexualität ist nicht natürlich oder normal" und "die Ausländer wollen die Schweiz einnehmen" einfach, dass mir da der Kontakt auf längere Zeit nicht wieder gut tun wird.

    Daher: Wenn dir der Kontakt nicht gut tut, dann bleib weiterhin auf Distanz. Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Meinungen kann man nicht glücklich machen, ohne sich selbst unglücklich zu machen, weil man sich verstellt oder nicht widerspricht.


    Zur Frage:

    Wieso kann man die Meinung oder Sichtweisen anderer nicht akzeptieren?

    denke ich, eben weil genau dein Bruder so ein Familienmensch ist und damit weitgehend nur positive Erfahrungen gesammelt hat, ist dein Entschluss wie ein Widerspruch zu seiner (Teil-)Definition von Glück. So wie ich zum Beispiel nicht die Ansicht des Freundes meiner Mutter akzeptieren kann und will, weil das gegen meine Ansichten von Toleranz, Verständnis und Vernunft geht, so kann dein Bruder deinen Entschluss vielleicht nicht nachvollziehen, weil er "Familie" nur mit positiven Ereignissen assoziiert.

    Da du dich mit deinem Bruder gut verstehst, hilft es dir vielleicht, ihm in Ruhe zu erklären, weshalb du eben diese Gefühle und Emotionen bezüglich der eigenen Familie nicht teilen kannst, ihm sozusagen eine andere Sichtweise zum Begriff "Familie" aufzeigen, ihm deine negativen Erfahrungen, deinen Schmerz und Kummer aufzuzeigen. Wenn dein Bruder versteht, wieso du berechtigterweise eine andere Definition von "Familienzusammenhalt" hast, versteht und respektiert er dich bezüglich dieser Entscheidung zukünftig vielleicht besser oder im Idealfall ganz.


    Ich weiss, nieder geschrieben in irgendeinem Forum sind solche Dinge immer einfacher als sich eben diese Angelegenheiten in der Realität umsetzen lassen, jedoch würde ich, weil du dich eben trotz unterschiedlicher Ansichten, dennoch gut mit deinem Bruder verstehst, den Weg der ruhigen und offenen Kommunikation dennoch versuchen. Viele Missverständnisse und Konflikte entstehen erst dadurch, dass man eigene Empfindungen und Ansichten nicht richtig dem Gegenüber aufzeigen und kommunizieren kann.


    Bezüglich deiner Mutter und ihrem Freund mein Rat: Bleibe auf Distanz, solange es dir dadurch besser geht. Falls du dann irgendeinmal Interesse daran hast, einen Neustart zu wagen, gehe dann auf die beiden zu und schaue nach 1-2 Begegnungen, wie es dann um euch steht. Falls dieser Moment nie kommt, auch nicht schlimm. Du bist als Kind deinen Eltern/Erzieher:innen nichts schuldig, wenn sie dir kein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit oder des Wohlbefindens geben können, sondern eher negative Gefühle und Emotionen in dir auslösen.


    Nach vielen Selbstzweifel und 7 Jahre ohne Kontakt kann ich nun zumindest für mich bestätigen, dass der Cut, den ich zwischen mit und meiner Mutter/ ihrem Freund gezogen habe, die beste Entscheidung in meinem Leben war.


    Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Glück und Erfolg! Ich hoffe, dass wenigstens der Kontakt mit dem Bruder bestehen bleibt, sofern er euch beiden gut tut.


    Ganz liebe Grüsse

    John Snom Backel

  • Wieso kann man die Meinung oder Sichtweisen anderer nicht akzeptieren?

    denke ich, eben weil genau dein Bruder so ein Familienmensch ist und damit weitgehend nur positive Erfahrungen gesammelt hat, ist dein Entschluss wie ein Widerspruch zu seiner (Teil-)Definition von Glück. So wie ich zum Beispiel nicht die Ansicht des Freundes meiner Mutter akzeptieren kann und will, weil das gegen meine Ansichten von Toleranz, Verständnis und Vernunft geht, so kann dein Bruder deinen Entschluss vielleicht nicht nachvollziehen, weil er "Familie" nur mit positiven Ereignissen assoziiert.

    Das muss nichtmal sein. Recht viele dieser Familienmenschen haben auch zu größeren Teilen negative Erfahrungen mit der Familie gemacht, sind aber der Meinung, dass man Familienzustrukturen nie zerstören kann, egal wie sehr diese einen schaden. Entweder das, oder er hat persönlich eben positivere Erfahrungen gemacht.


    Ich meine, dieser Meinung kann der Bruder ja auch weiterhin sein, aber dann soll er sich aus der Angelegenheit anderer raushalten.

    Find's persönlich auch furchtbar, wenn Leute meinen Mediator zwischen zwei Familienmitgliedern, Freund*innen oder wenauchimmer spielen zu müssen, obwohl man ihnen schon gesagt hat, dass sie sich nicht einmischen sollen.

  • Ich sollte eigentlich lernen gerade. Ich habe ihm am Wochenende schon eine Sprachnachricht geschickt, indem ich ihm so ein bisschen meine Sicht auf soziale Beziehungen erkläre. Ich bin halt der Meinung, dass man seine Grenzen aufzeigen sollte, sein eigener Seelenfrieden und Gesundheit dauerhaft an erster Stelle stehen sollte und man einen Schlussstrich ziehen sollte, sobald es nicht mehr geht.


    Ich kann mir gerade anhören in seiner Sprachnachricht, wie egoistisch ich sei so zu denken. Niemand würde ja so denken oder handeln. Ich würde ja irgendwann mit so einem Verhalten auf die Fresse fliegen und ich würde andere Menschen damit schaden. Meine Mutter sei permanent traurig wegen des Kontaktabbruchs, aber ich sehe mich da nicht in der Schuld.

    Vielleicht bin ich da etwas altmodisch, aber ich finde solche Dinge sollte man nicht versuchen über Whatsapp und Co. zu "klären".

    Würde da immer eher auf ein Telefonat zurückgreifen, wenn ein persönliches Treffen nicht möglich ist.

    Dann hat man auch die Gelegenheit nachzufragen, direkt zu verdeutlichen wie man etwas meint,etc.

    Weiterhin alles Gute und trotz allem viel Erfolg beim Lernen.

  • Das muss nichtmal sein. Recht viele dieser Familienmenschen haben auch zu größeren Teilen negative Erfahrungen mit der Familie gemacht, sind aber der Meinung, dass man Familienzustrukturen nie zerstören kann, egal wie sehr diese einen schaden. Entweder das, oder er hat persönlich eben positivere Erfahrungen gemacht.

    Es kann auch eine toxische Abhängigkeit und Sehnsucht nach Harmonie sein.

    Meine Mutter wird auch selber immer wieder wie Dreck behandelt, dann kriegt sie ab und zu wieder ein Zuckerli und will weitermachen, als wäre nichts gewesen.

  • Meine Mutter wird auch selber immer wieder wie Dreck behandelt, dann kriegt sie ab und zu wieder ein Zuckerli und will weitermachen, als wäre nichts gewesen

    "Füge Namen ein" hat sich doch entschuldingt. Dann solls auch gut sein.

    Oder auch "Im leben kommt man halt in Kontakt mit una genehmen Leuten, denen man jetzt auch nicht immer aus dem Weg gehen kann, da muss man sich einfach ein dickes Fell wachsen lassen"


    Am einfachsten erkennt man, ob jemand es wert ist, indem man eine Entschuldigung offen nicht anerkennt.

    Wenn dann ein Tempertandrum kommt in dem es heißt die Person verdiene es entschuldigt zu werden, dann ist alles klar.

  • Raichu09

    Es ist verständlich aber schade, dass er so sehr abblockt. An deiner Stelle würde ich bei einer ruhigen Gelegenheit das Thema tatsächlich nochmal anschneiden, aber erstmal für einige Zeit sacken lassen. Dann solltet ihr euch ausgiebig über eure Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche unterhalten. Vielleicht nimmt ihm das auch ein wenig die Furcht. Klar ist ü50 nicht gerade jung, aber es gibt bei weitem ältere Väter. Und jede(r) hat irgendwo sein Päckchen zu tragen.

  • "Füge Namen ein" hat sich doch entschuldingt. Dann solls auch gut sein.

    Oder auch "Im leben kommt man halt in Kontakt mit una genehmen Leuten, denen man jetzt auch nicht immer aus dem Weg gehen kann, da muss man sich einfach ein dickes Fell wachsen lassen"


    Am einfachsten erkennt man, ob jemand es wert ist, indem man eine Entschuldigung offen nicht anerkennt.

    Wenn dann ein Tempertandrum kommt in dem es heißt die Person verdiene es entschuldigt zu werden, dann ist alles klar.

    Ihr habt Entschuldigungen? xD

    Aber im Ernst, ein Teil meiner Familie gehört eher zur Gruppe, die eine Entschuldigung vor einem annimmt und es eigentlich gar nicht tun, weil sie keine Konflikte mit der eigentlichen Person austragen können, nur hintenrum.


    Ich kann aber auf der anderen Seite auch nicht nachvollziehen, warum man eine aufrichtige Entschuldigung nicht annehmen sollte. Nachtragend sein schadet einem nur selbst und es geht mir deutlich besser, wenn ich anderen verzeihe (man muss ja nicht vergessen), als wenn ich mich wegen Sachen, die geschehen und nicht zu ändern sind, immer wieder runterziehe.


    Da habe ich tatsächlich mehr Mühe mit Menschen, die keine Einsicht haben und sich auch nie entschuldigen werden, vor allem, wenn sie mich sehr verletzt haben.

    Aber das ist eine Baustelle, an der ich noch arbeiten muss (weiss leider noch nicht wie), weil es mir selber schadet. Ich gehe diesen Menschen zwar aus dem Weg, aber hinterlässt trotzdem dieses miese Gefühl.

    Das ist speziell so, wenn ich von anderen Menschen, die ich mag, hören muss, wie sie da eben mit dieser Person trotz allem z.B. eng sind (oder wie meine Mutter von ihnen schwärmen) und ich dadurch nie wirklich abschliessen kann. Und ich will diesen Menschen jenen Menschen auch nicht schlecht reden, aber ich merke eben, dass ich daran selbst nach Jahren noch zu nagen habe, weil ich mich eben unfair behandelt fühlte und weiss, dass die Einsicht oder Auflösung nie kommen wird.


    Falls da jemand einen Tipp hat, würde ich den gerne hören. Wenn ich diesen Menschen (jene, die ich mag) sage, dass ich vom anderen nichts hören will, tun sie das für eine Weile, aber dann fängt es irgendwann wieder an und ich fühle auch, dass sie zwar nicht wirklich nachvollziehen können, warum ich so fühle (da diese Person mit ihnen nicht so umgegangen ist) und es nur meinetwegen tun. Ich sage die Sachen dann eben auch nicht super emotional und so, sondern eher wie so Fakten und habe das Gefühl, dass ich deswegen auch weniger ernst genommen werde.

  • Ihr habt Entschuldigungen? xD

    Selten.

    Ich kann aber auf der anderen Seite auch nicht nachvollziehen, warum man eine aufrichtige Entschuldigung nicht annehmen sollte.

    Von aufrichtig hab ich nichts gesagt, sind halt Lippenbekenntnisse.

    Und wie gesagt, wenn man eine nicht annimmt, kann man sehr gut sehen wie ehrlich eine Entschuldigung war.

    Generell denke ich, dass man auch nichts verzeihen muss, wenn man nicht erwarten kann, dass die Person wirklich daran arbeitet sich zu bessern.

  • Das muss nichtmal sein. Recht viele dieser Familienmenschen haben auch zu größeren Teilen negative Erfahrungen mit der Familie gemacht, sind aber der Meinung, dass man Familienzustrukturen nie zerstören kann, egal wie sehr diese einen schaden. Entweder das, oder er hat persönlich eben positivere Erfahrungen gemacht.

    Es kann auch eine toxische Abhängigkeit und Sehnsucht nach Harmonie sein.

    Meine Mutter wird auch selber immer wieder wie Dreck behandelt, dann kriegt sie ab und zu wieder ein Zuckerli und will weitermachen, als wäre nichts gewesen.

    Ja, ich meine, entweder das oder aus "Traditional Values", aber das ist halt immer noch seine Sache weshalb er den Kontakt halten möchte. Ich mag es halt nicht, wenn sich andere bei mir einmischen, also tu ich's auch nicht. Bzw würde ich nachfragen weshalb er den Kontakt halten möchte und das dann so akzeptieren, vorausgesetzt er will nicht Mediator spielen und ebenso den Kontaktabbruch/reduzierung akzeptiert.



    Ich kann aber auf der anderen Seite auch nicht nachvollziehen, warum man eine aufrichtige Entschuldigung nicht annehmen sollte. Nachtragend sein schadet einem nur selbst und es geht mir deutlich besser, wenn ich anderen verzeihe (man muss ja nicht vergessen), als wenn ich mich wegen Sachen, die geschehen und nicht zu ändern sind, immer wieder runterziehe.

    Du kannst dir keine Situation vorstellen, in der eine Entschuldigung einen Dreck Wert wäre, und es nicht mehr ausmacht wie ehrlich sie (angeblich) ist?

    Das hat auch nichts damit zu tun, dass man sich ewig wegen dem Ding runterzieht und wie man die Sache selbst aufarbeitet hat für mich allgemein nichts mit der Entschuldigung zu tun.


    Bei manchen Leuten wäre mir eine Entschuldigung halt auch egal, weil mir der (bisherige und / oder weitere) Kontakt zu der Person nunmal egal ist. Finde ich ehrlicher zu sagen "brauch ich nicht, weil ich ohnehin keinen Kontakt brauche", als sie des Friedens Willen anzunehmen, oder weil andere einen zu pressuren versuchen.

    Man muss dazu halt auch wieder sagen, dass AFAB Personen und Frauen allgemein nochmal mehr gepressured werden nachgiebig zu sein und endlich eine Entschuldigung zu akzeptieren bzw dann auch weiterzumachen als wäre nichts.


    Und in meinem engeren Kreis passiert nichts, worauf ich länger als eine halbe Stunde angefressen wäre, weil's halt Kleinigkeiten und kleine Missverständnisse sind.



    Ich kann aber auf der anderen Seite auch nicht nachvollziehen, warum man eine aufrichtige Entschuldigung nicht annehmen sollte.

    Von aufrichtig hab ich nichts gesagt, sind halt Lippenbekenntnisse.

    Und wie gesagt, wenn man eine nicht annimmt, kann man sehr gut sehen wie ehrlich eine Entschuldigung war.

    Generell denke ich, dass man auch nichts verzeihen muss, wenn man nicht erwarten kann, dass die Person wirklich daran arbeitet sich zu bessern.

    Du müsstest auch nichts verzeihen, wenn du eine Besserung erwarten könntest.

    Ich kenne eine Person, deren Exfreund hat ihr einiges angetan während er betrunken war und es tut ihm anscheinend tatsächlich leid, aber... 🤷🏻‍♀️ Diese Person hat ihm später verziehen, die Argumentation war in etwa "weil man keine ehrliche Entschuldigung ablehnt"; von mir aus könnte jemand aus der Existenz verschwinden, wenn man mir so etwas antäte tho.


    Im Allgemeinen ist es mir auch nach schwerwiegenden Dingen oder bei jemanden, mit dem man dauernd aneinandergeraten würde egal, ob sich eine Person zu entschuldigen oder zu bessern versucht, solange ich sie nicht mehr sehen muss.

    Anstatt dass man einfach in Ruhe gelassen wird und sich nur über das Geschehene ärgern oder gekränkt fühlen muss, hat man im schlimmsten Fall noch dieses dumme "wieso nimmst du die Entschuldigung nicht an!?"-Drama am Hals.