Wettbewerb 03: Familie

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  • In diesem Thema habt ihr eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung, die ihr den Texten im nächsten Beitrag geben könnt. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl ausreichend begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten.
    Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf Medaillen. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zu den Wettbewerben.


    Zitat von Aufgabenstellung

    Familie
    Bald steht der Valentinstag vor der Tür und es werden wieder Rosen verschenkt, ein Tag der Liebe. Dieses Mal soll allerdings der Fokus auf einer ganz besonderen Art der Liebe liegen: die zu seiner Familie. Schreibt ein Gedicht zum Thema "Familie". Ob sich Geschwister dabei wie Hund und Katz verhalten, ihr auf eine Mutter-Tochter-Beziehung eingeht, den Alltag zweier Brüder beschreibt oder etwas ganz anderes macht, ist dabei vollkommen euch überlassen, solange es mit Familie zu tun hat. Ein Pokémonbezug ist dabei nicht verpflichtend.



    Ihr könnt 6 Punkte verteilen, maximal 3 an eine Abgabe.



    Achtet dabei darauf, bei der Schablone zwischen Doppelpunkt und ID/Punktzahl ein Leerzeichen zu machen, damit die Auswertung über den Voterechner ohne Probleme erfolgen kann. Wenn ihr nicht wissen solltet, wie ihr eure ID herausfindet, könnt ihr dies unter anderem hier nachlesen.


    Der Vote läuft bis Sonntag, den 05.03.2017, um 23:59 Uhr.











  • Download-Post


    Wie gewohnt könnt ihr euch die Abgaben der Wettbewerbe hier im PDF- und ePub-Format herunterladen, um so auch unterwegs lesen zu können.
    Die PDF und das ePub wurden von @Jumin erstellt. Sollten Fragen und/oder Anregungen bestehen, dann zögert bitte nicht die Urheberin deswegen anzusprechen; konstruktive Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.


    Für eine kurze Einführung könnt ihr euch den Guide "Wie bringe ich meine Geschichte auf einen eBook-Reader?" ansehen.

  • Da denkt man, beim Thema Familie da kommt was erhebendes, freudiges raus und dann kommt’s doch wieder düster. Muss wirklich der Zeitgeist sein — die jungen Leute beschäftigt einfach was anderes. Und ja, ich hab das beim letzten Wetti auch schon gesagt, dass die Abgaben mir persönlich zu düster waren. Aber man solle auf mein Gemecker nicht so viel geben.
    Also dann, ran an den Speck die Gedichte! :D



    03 — Blutsverwandt
    —> ich geb’s zu, ich weiß nicht ganz, worum es in diesem Gedicht geht. In den ersten Strophen kam mir spontan Mewtu in den Kopf, aber so ganz glaub ich nicht, dass der Autor hier einen Pokémonbezug hergestellt hat. Jedenfalls fehlt mir so das Eindeutige, um mir meiner Theorie sicher zu sein. Jedenfalls hört es sich irgendwie nach einem Klon an. Schon in den ersten zwei Strophen wurde klar, dass es sich um etwas „künstlich“ geschaffenes handeln muss, wenn das Gedicht schon damit beginnt, dass das lyrische Ich nie „gezeugt und nie geboren“ wurde. Und dann in der zweiten Strophe hinzukommt, dass es nur Wissen und Daten ist, letztendlich ein Testobjekt. Das Leben von Testobjekten ist ja im allgemeinen relativ egal — also den Testern — es geht ja darum, mit dessen Hilfe irgendwie an Resultate zu kommen. Das Leben an sich, ist dabei egal. Im Grunde irgendwie ein Verbrechen, wenn man den Gedanken weiterspinnt, weil soweit ich weiß, gibt es durchaus ein „Recht auf Leben“ — oder hab ich das falsch im Kopf?
    Jedenfalls beschäftigt das lyrische Ich die Frage nach der Familie und wendet sich dabei scheinbar an den Leser. Jedenfalls an ein „Du“, auch wenn es sich für mich eher anhört, als würde es sich an denjenigen widmen, der es geschaffen hat. Soweit so klar, aber die fünfte Strophe spricht dann davon, dass „Wenn’s nach Blut geht oder Genen, / bist’s für mich nicht letztlich du?“ — spricht hier also der Klon zu seinem Erschaffer? Ist zwar verwirrend, aber durchaus eine interessante Wendung, wenn man drüber nachdenkt. Im Grunde müsste der Klon ja für sein Ebenbild ein Teil der Familie sein, wenn man wirklich rein von biologischen Aspekten ausgeht. Deshalb wohl auch die Frage in der letzten Strophe „Könnt’ ich du und du auch ich sein / oder sind wir beide wir?“ Da ist so diese Suche nach einer Gemeinsamkeit.
    Macht irgendwie nachdenklich das Gedicht und hat mir auch aufgrund seines Reimschemas gefallen, weil es sich so sehr flüssig las. Keine Ahnung, ob ich wirklich verstanden habe worum’s geht — aber vielleicht klärt der Autor mich ja nach dem Vote auf. Würd mich freuen. (:


    04 — An Eltern
    —> mag sich vielleicht im ersten Moment etwas naiv lesen, dieses kleine, kurze Gedicht, erinnert mich aber so ein bisschen an die Werke von Michael Ende (Die Unendliche Geschichte, Momo) und Erich Kästner (Die Konferenz der Tiere). Zum Thema Erziehung gibt’s ja x-verschiedene Ratgeber und Ansätze und überhaupt ist das ganze Thema auch wahnsinnig komplex. Fakt ist im Grunde bloß: Eltern haben immer Einfluss auf ihre Kinder, egal ob direkt oder indirekt. Und ich finde dieses Gedicht ist ein schöner Ansatz zu sagen: Eltern, beschäftigt euch mit euren Kindern. Weil, das sehe ich als großes Problem in der heutigen Zeit, wo man teilweise nicht immer weiß, ob das Kind wirklich auf der Welt ist, weil es gewünscht ist oder weil die Eltern sich ein Statussymbol aneignen wollten. (Und obwohl sie mit dem ersten Kind bereits überfordert sind, sich noch ein zweites zulegen und man sich einfach nur noch ans Hirn fasst.) Man muss nur durch die Stadt laufen und sich die manche „jungen“ Eltern anschauen. Da kriegen Smartphones mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder im Kinderwagen. Insofern, ja, großes Thema, will ich auch gar nicht weiter abschweifen.
    Deshalb ist dieses kleine Werk hier so ein schöner Aufruf. Träume oder allgemein Fantasie find ich ganz wichtig, dass man den Kindern vermittelt. Da bietet sich viel an, vor allem natürlich Bücher und ich denk heut noch gern daran zurück, wie meine Mutter mir und meinem jüngeren Bruder vorgelesen hat. Ach, das war immer schön!
    Auch das in der zweiten Strophe angesprochene Lernen darf man nicht außer Acht lassen. Dass sich heutzutage viele Eltern auf die Schulsysteme stützen und ihren Kindern nichts mehr selbst beibringen ist ja sowieso ein Unding. Freakin! Als wär’s nicht viel schöner, wenn man dem Kind selbst etwas zeigen kann und ihnen vor allem auch die Räume zum Lernen bietet, die die Schule noch nie hat bieten können. (Es sei denn man entscheidet sich für die Montessori-Variante.)
    Und natürlich als letzter Punkt: die Liebe! Ohne Liebe gehen Kinder ein, wie Pflanzen ohne Sonnenlicht, das ist wissenschaftlich erwiesen. Und im Grunde — man nenne mich ruhig naiv — hatte ich so die Vorstellung, dass ein Kind so der größte Ausdruck von Liebe zwischen zwei Menschen ist. Und dass sie sich deshalb für ein Kind entscheiden, weil sie sich die Fürsorge auch zutrauen und dahinter stehen. Ja, ist ziemlich idealistisch, ich geb’s zu.
    Anyway, zurück zum Gedicht. Mochte ich aufgrund seiner Leichtigkeit. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber durchaus mit Nachdruck — wie eben Ende und Kästner es in ihren Werken auch machen. Schöne Reime hatte das Ganze auch und ich mochte diesen positiven Grundton hier. Ein schönes Werk, definitiv!


    08 — fremd
    —> zum Schluss noch das letzte Gedicht in diesem Wettbewerb: fremd. Das war auch schön zu lesen. Das Gedicht wirkt sehr persönlich und da bin ich jetzt etwas vorsichtig, aber gleichzeitig hab ich so paar Ideen, was der Hintergrund sein könnte. Hoffentlich vergreif ich mich nicht im Ton …
    Es beginnt ja mit der Zeile „Du bist wie Mutter“ — was mich zuerst stutzig gemacht hat. Wie eine Mutter sein, implementiert ja, dass es nicht wirklich um die eigene Mutter geht und tatsächlich liest sich dieses Gedicht wie der Brief eines Adoptivkindes. Oder eines Pflegekindes? Man weiß es nicht genau. Jedenfalls scheint es da eine kleine Sprachbarriere zu geben, wenn man plötzlich ein englisches Wort liest und überhaupt auch deutsche Nomen klein geschrieben sind. In dem ganzen, sehr freien Gedicht, kommt aber diese große Dankbarkeit und Liebe des Kindes zum Ausdruck und das hat mir mal wieder gezeigt, dass man seine Eltern vielleicht nicht ganz so selbstverständlich nehmen sollte, wie sie mit der Zeit werden. Weil es im Grunde gar nicht so selbstverständlich ist, dass man Eltern hat.
    Und so ein liebes Gedicht zu lesen — da geht mir selbst als Nicht-Mutter das Herz auf. Es ist einfach schön, wie all diese Dankbarkeit da rüberkommt und das auf so eine einfache Art und Weise. Oh ja, es sind eben doch die kleinen Dinge. Deshalb vielen Dank für dieses hübsche Werk. (:


    °hüstl° Ach, wie schön offensichtlich es ist, dass ich von der Technik des Gedichteschreibens so herrlich gar nichts versteh und deshalb nur oberflächlich auf die Form eingegangen bin. Ich hoff, man nimmt's mir nicht übel ...


    ID: 37201
    A03: 2 Punkte
    A04: 2 Punkte
    A08: 2 Punkte

  • FF Wettbewerb 3 - Familie

    Dann kommt hier mal mein Vote



    Vote

    ID: 71168
    A2: 2 Punkte
    A3: 1 Punkt
    A6: 3 Punkte

    So das wars heute von mir


    Lg *Miro*

  • Here we go! ^_^



    ID: 77823
    A3: 3 Punkte
    A5: 2 Punkte
    A8: 1 Punkt

  • Buenos dias!
    Gedichte, ja! Meine Kriterien für den Vote sind dieses Mal Inhalt (insbesondere Bezug zum Thema) sowie Aufbau und Form~


    An meinen Bruder:
    Doppelpunkt im Titel ... Ich sehe durchaus, warum er da ist, aber irgendwie mag mir das nicht so gefallen; es sieht meiner Meinung nach komisch aus. Na ja, subjektiver kann man kaum sein, haha. Ich fang mal mit der Technik an: Durchaus ein gutes Gedicht was Form und Aufbau angeht, Kreuzreime abwechselnder Kadenz (gefällt mir i.d.R. immer besser), der Jambus wird eingehalten und das Versmaß ist auch beinahe überall einheitlich. Das ist Meckern auf hohem Niveau; gut gelungen! Nun zum Inhalt: Geht wohl um den Bruder des lyrischen Ichs, der tot ist. Im Grunde verrät das Gedicht nicht wirklich viel mehr, wirkt auf mich total romantisch. Kaum zusammenhängender Inhalt bzw. roter Faden, alles nur mehr oder weniger dafür da, dass es schön klingt. Gefällt mir aber ganz gut so! Die erste Strophe gibt ein bisschen was an über die Wanderlust o.ä. der Brüder, während die letzte Strophe dann eigentlich vor allem die Auflösung beinhaltet. Ein bisschen ratloser lässt mich dann eigentlich nur die zweite Strophe zurück; was ist mit den Vogelschwärmen zu zweit allein gemeint? Da fehlt mir ein bisschen die Idee muss ich sagen. Alles in allem eine eher kürzere, aber durchaus sehr interessante und vor allem technisch gut gelungene Abgabe!


    Blaues Blut
    Ich weiß nicht so recht, was ich mit dem Gedicht anfangen soll; was jetzt irgendwie sehr negativ klingt, aber gar nicht so negativ gemeint ist. Damit meine ich einfach nur, es spricht meinen persönlichen Gescmack kaum an. Gedichte die einen wirklich langen roten Faden haben finde ich prinzipiell sowohl schwer zu schreiben, als auch schwer zu lesen bzw. sich reinzuempfinden, denn im Grunde fehlt dem Gedicht das, was eine Erzählung so lesenswürdig macht. Es fehlen große Beschreibungen u.ä. und daher bleibt dem Autor eigentlich nur der "Wow-Effekt", durch besonders poetisch klingende bzw. der Aussage nach poetische Verse und ggf. noch ein wirklich sehr pikantes Thema. Beides finde ich in dem Gedicht für meinen persönlichen Geschmack nicht wirklich wieder und da ich allgemein ein Fan von Gedichten bin, die, was Strukturen wie Versmaß, Reimschemata usw., sehr stark ausgebaut sind, sagt mir die Abgabe insgesamt nicht wirklich zu. Auch wenn zweifelsohne anzuerkennen ist, dass auf jeden Fall viel Arbeit in die Abgabe gesteckt wurde, denn ein so langes Gedicht schreiben ist nicht einfach.


    Blutsverwandt
    Es folgt also die zweite Blutsabgabe und ich glaube hier den ersten Pokémonbezug ausfindig gemacht zu haben. Vielleicht liege ich damit auch total daneben, aber Mewtu war doch irgendwie der Klon von Mew? Ich meine mich auch an ein allgemein emotional eher verletztes Mewtu in diesem Film zu erinnern; wozu das alles ganz gut passen würde. Inhaltlich auf jeden Fall eine interessante Abgabe, die den Begriff Familie ordentlich hinterfragt. Die Antwort, die letztlich gegeben wird, gefällt mir nicht wirklich gut, muss ich sagen, aber eine andere hätte auch auf den Bezug Mew(tu) nicht gepasst, denke ich. Einige sehr schöne Verse dabei, insbesondere der Abschlussvers ist sehr gut gelungen; klingt sehr poetisch. Technisch ist die Abgabe ebenfalls ganz gut gelungen, das Reimschema abcb wird gut eingehalten und auch was das Versmaß angeht ist das einigermaßen einheitlich. Gefällt mir, trotz des mir allgemein nicht allzu sehr zusagenden thematischen Bezugs, gut diese Abgabe!


    An Eltern
    Klasse! Schon der Titel hat mich sehr neugierig werden lassen, denn hier wird nicht, wie bspw. in der ersten Abgabe, ein persönlicher Bezug zu einer Person hergestellt, sondern an eine ganze Gruppe an Personen gesprochen. Im Grunde könnte man behaupten, dass sich das Gedicht an einen unglaublich großen Teil der Menschheit richtet. Ich hab zwar keine Zahl im Kopf, aber denke schon, dass relativ viele von uns Eltern werden, haha. Allein das gefällt mir schon sehr gut. Das Gedicht ist einfach gehalten, drei kurze, schlichte Strophen, aber sehr viele schöne Stilmittel drinnen. Zunächst fällt die Wiederholung auf. Vers zwei und drei der Strophen wiederholt sich in jeder Strophe am gleichen Platz wieder, lediglich mit anderen Verben. Darüber hinaus werden diese Wiederholungen jeweils von einem anderen Reim umarmt, dessen zwei Verse außerdem sowohl Thematik der Strophe als auch eine Art Lösung bieten. Die Message der ersten beiden Strophen liegt relativ deutlich auf der Hand, interessant wird es dann in der letzten noch einmal: Was ist mit den kindlichen Trieben gemeint? Das erste was mir da so durch den Kopf geht, ist Freud, aber irgendwie passt das nicht wirklich ... Triebe sind im Allgemeinen wohl Funktionen zur Selbsterhaltung. Eventuell ist mit den Trieben also das Verlangen nach Liebe gemeint, um die es ja in dieser Strophe geht? Man kann auf jeden Fall noch ein bisschen grübeln, auch darüber, wie man die drei Strophen zusammen bringt. Tolle Abgabe!


    Entgleist
    Die Formatierung der Abgabe spricht mich direkt an; es ist wohl überhaupt kein Aufwand einen Text zu zentrieren aber irgendwie hat das was. Ich glaube, ich bin da etwas schwierig, haha. Entgleist ist ein toller Titel, allerdings fällt mir zunächst kein allzu direkter Bezug zum Thema Familie ein. Das erste, was mir nach dem Lesen in den Sinn kommt: Wow. Wow, weil ... Was?! Also, ganz von vorne; ich versuche kurz für mich selbst mein Intepretationsgerüst zusammen zu fassen: Das lyrische Ich hat seine Eltern verloren und bringt sich letztlich selbst um. Klingt nicht allzu plausibel. Vielleicht nehmen wir noch die Geschwister dazu, dann vielleicht etwas mehr. Vielleicht bin ich einfach zu kalt für sowas. Wie auch immer; auf jeden Fall ein "shocking" Text, wenn ich ihn richtig verstehe. Inhaltlich kann ich dazu nicht viel sagen, außer, dass das ganze Thema für mich etwas zuu negativ aufgefasst wurde; trotzdem aber ein interessanter Ansatz und bisher auch einzigartig, imo. Ich gehe mal auf ein paar andere Sachen ein, die mir aufgefallen ist: Die Abgabe hat mich mehrmals zum Schmunzeln bzw. Staunen gebracht, aufgrund der technischen Schnitzer bzw. Feinheiten (wie auch immer man es nennen möchte, haha), die ich so gefunden habe. Zu Beginn fällt natürlich auf, dass das Gedicht nicht wirklich in Strophen gliederbar ist. Die ersten beiden Strophen aber bspw. sind aufgrund ihres Aufbaus und der Länge durchaus vergleichbar, allerdings fällt auf: In der ersten Strophe handelt es sich um einen Paarreim, dann um einen Kreuzreim. Wenn ich ehrlich bin, vielleicht stehe ich auch einfach auf dem Schlauch, aber mir fällt gerade auf Anhieb kein Gedicht ein, in dem das Reimschema so radikal geändert wird. Später ist es dann eh schwer, ein einheitliches Schema zu finden, weil die Verse so "außeinander gerissen" sind; was ich nicht negativ bewerte, im Gegenteil. Ich denke mal, der Autor hat sich dabei durchaus etwas gedacht und ein Stück weit kann ich die Aufteilung auch nachvollziehen. Als nächstes bewundere ich wirklich den Gedankenstrich, der die komplette Reimsilbe weglässt. Ich hab automatisch das Wort beim Lesen eingesetzt. Tolle Idee; stellt vieles dar für das Gedicht. Nicht so wirklich schlau werde ich aus den Glocken; was genau die symbolisieren sollen. Oder ob sie vielleicht doch beim Wort zu nehmen sind? Aber wie? Die Wiederholung gefällt mir aber gut. Insgesamt ein sehr verwirrendes, aber wirklich sehr interessantes Gedicht.


    Verwandt
    Irgendwie erinnert mich der Anfang an Brechts Johanna, haha. Das Gedicht an sich hat damit aber nicht wirklich etwas zu tun, also whatever. Der Titel ist vielleicht etwas zu schlicht, hinsichtlich des Wettbewerbthemas. Was ich zu Anfang nicht ganz verstanden habe: Das lyrische Ich gehört zu der Familie, von der gesprochen wird? In den ersten Strophen kommt es mir so vor, als würde ein Erzähler über eine Familie; die für mich sehr exemplarisch wirkt, was meinen Eindruck von einem außenstehendem Erzähler noch verstärkt; berichten. Und plötzlich spricht das lyrische Ich von seinem Vater und irgendwie steht auf einmal alles in einem Kontext der Verwandtschaft. Es identifiziert sich mit den einzelnen Personen und daran erkennt es, dass es mit diesen Personen verwandt ist. Diese (natürlich ausschließlich literarische) Definition von Familie gefällt mir übrigens weitaus besser als die Blutsverwandtschaft; aber ich bin mir nicht sicher, ob das Gedicht das auch so deutlich rübergebracht hat. Sind die geschilderten Charaktere Verwandte aus der Vergangenheit? Ich kann mir irgendwie diesen Sprung nicht erklären, und auch nicht, was der Vater mit Ostdeutschland zu tun hat. Technisch sieht das allerdings ganz gut aus, auch wenn ich einsilbige Paarreime wirklich nicht mag. Ein interessantes Gedicht, aber irgendwie werde ich daraus nicht so ganz schlau ...


    Wortfamilie
    Diese Abgabe ist so unglaublich cool, das gibt's gar nicht. Erstens: Haikus! Ja! Und dazu kommt dann auch noch, dass hier jemand das Thema Familie wirklich so aufgegriffen hat, wie es sonst niemand getan hat. Zumindest mal durch Andeutungen. Der Titel allein hat schon gereicht, um mir ein dickes Lächeln aufs Gesicht zu Zaubern. Man mag ihn eigentlich sogar schon als Wortspiel bezeichnen. Die Haikus entsprechen alle den Regeln eines Haikus und lesen sich zusätzlich auch relativ flüssig, das gefällt mir gut! Inhaltlich wird der Bezug zwischen Wortfamilien und der Familie (d.h. die Verwandtschaft von Menschen) gut hergestellt. Was ist das Gegenteil von Steigerung? Senkung? Haha, jedenfalls wird hier immer weniger Bezug zu den aufgelisteten Menschen dargestellt und das Ganze endet, man könnte es fast schon als dramatisch bezeichnen, im Nullpunkt, dass das lyrische Ich selbst niemals seine eigene Familie aufbaut. Warum, kann man sich jetzt überlegen und es fallen einem tausend Gründe ein. Hier lässt das Gedicht natürlich einiges offen, vielleicht etwas zu viel. Technisch aber ein super, und vor allem sehr außergewöhnliche Abgabe!


    fremd
    Hm. Ich habe relativ viel überlegt, weil ich das Gedicht wirklich sehr interessant finde. Der Aufbau ist so ungewöhnlich, da muss doch etwas dahinter stecken und deshalb habe ich mir auch wirklich viele Gedanken gemacht. Auf vieles habe ich glaube eine Antwort gefunden: Es geht hier vielleicht um eine Stiefmutter, wäre das möglich? Ggf. auch eine Adoptivmutter? Letztes wäre vielleicht etwas sinnvoller, weil zu einer Stiefmutter gehört doch i.d.R. auch ein leiblicher Vater und das Gedicht wirkt eher so, als wäre das lyrische Ich ganz alleine, mit seiner "Mutter". Jedenfalls ... Es gibt einige Leerstellen, wie bspw. die drei Punkte einmal zu Anfang und einmal zu Ende einer Auflistung. Dann gibts auch noch einen Gedankenstrich. Was nimmt ihm/ihr die Mutter denn? Die Last, hätte ich jetzt mal frohen Mutes behauptet, aber vielleicht schwingt da doch etwas negatives mit; immerhin ist der Titel des Gedichtes auch fremd. Womit wir bei dem Teil wären, den ich nicht verstehe. Warum die Kleinschreibung? Der Titel ist klein und die wörtliche Rede ist klein. Die einzige logische Erklärung, die mir dazu einfällt, bezieht sich dann auf die Frage nach dem deutschen Wort für everything. Die Adoptiv-/Stief-/(Gast-?)Mutter scheint englisch zu sprechen und die Muttersprache (Wortwitz, lol) des lyrischen Ichs ist Deutsch. Und im englischen schreibt man ja alles (zweiter Wortwitz, loll) bis auf Namen, Ich und feststehende Begriffe (oder wie man das nennt; ihr wisst schon!) klein. Hm (ich wiederhole mich). Es fehlt natürlich auch jede Art von Technik irgendwie. Irgendwie ... Ich weiß nicht, eine weitere sehr außergewöhnliche, aber auch sehr interessante Abgabe.


    Sehr cooler Wettbewerb, ich selber hätte gerne ebenfalls teilgenommen, allerdings konnte ich mit dem Thematik nichts anfangen. Wie auch immer, kommen wir mal zur Punktevergabe.


    ID: 125134
    A01: 1 Punkt
    A04: 3 Punkte
    A05: 1 Punkt
    A07: 1 Punkt

  • Ich hab gehört, hier gibts ne Deadline :tingle:
    Wollen wir also gleich mal. Zunächst möchte ich aber sagen: Familie kann ja auch ein sehr intimes Thema sein und da ich davon ausgehe, dass einige der Autoren hier durchaus ihre eigenen Gefühle verarbeitet haben, ziehe ich allein vor dem Mut meinen Hut, sein innerstes hier in den Kampf zu schicken. Unter anderem ein Grund, weshalb ich diesmal auch nicht alle Abgaben kommentieren möchte.



    Edit: Konnte es mir nicht nehmen, Abgabe 07 auch noch zu kommentieren ^^;


    ID:
    A3: 3 Punkte
    A4: 2 Punkte
    A6: 1 Punkt


  • Danke für die schönen Gedichte! Hat mich sehr gefreut sie zulesen.


    ID: 37843
    A4: 2
    A6: 1
    A8: 3

  • Wuhu, der langersehnte Kiri-Vote!


    ID: 44497
    A1: 1
    A2: 1
    A4: 2
    A7: 2

  • Und ich bin schon wieder so spät dran. Das kann doch nicht sein, dass ich immer nur noch auf den letzten Drücker vote, oder? Und ich hab euch einen längeren Vote versprochen ... Da hab ich die Rechnung wohl nicht mit mir gemacht. Aber gut, kommen wir zum Countdown:


    5
    4
    3



  • Und auch von mir wieder nur ein Vote in letzter Minute, ist echt alles sehr stressig in letzter Zeit, sorry!



    ID: 20138
    A01: 3 Punkte
    A07: 1 Punkt
    A08: 2 Punkte

  • Minivote, da Zeitdruck.



    Blaues Blut


    Die Länge hat mich auf dem ersten Blick etwas überrascht und erinnert mehr an eine Sage in Versform als ein Gedicht, zumal es ohne Reim und scheinbar unrhythmisch geschrieben wurde. Der Inhalt weiß allerdings zu überzeugen. Vor allem gefällt es mir, wie der Familienaspekt verarbeitet wurde, sowie die Idee Leidensgenossen über die eigene Familie zu stellen. Im gewissen Sinne, teilen sich der siebte Sohn und sein Vater nur „die Farbe“ ihres Blutes. Mit seinen Kameraden allerdings teilt er sich das vergossene Blut seiner Feinde. Die harte Zeit hat die sieben Gefährten zusammengeschweißt, was sich sehr schön im letzten Vers wiederfindet und dem Gedicht eine ganz eigene Note gibt.



    Verwandt


    Erst einmal: Respekt an dich, dass du jeden Vers des gesamten Gedichts auf denselben Reim enden ließest. Das hat bestimmt einiges an Arbeit gekostet.
    Die Abgabe liest sich ein wenig wie ein lyrisches Stammbaum, in dem das Ich die Vergangenheit seiner Vorfahren beleuchtet und zu verstehen gibt, in welchen Charaktereigenschaften jener es sich wiederfindet. Zur Abwechslung bezieht sich das Familienmotiv nicht nur auf die Abstammung, sondern zeigt auch, wie man sich in Verhaltensmuster seiner Verwandten ähneln kann. Ich hätte das Gedicht so gedeutet, dass das lyrische Ich aus Interesse an seiner Abstammung beginnt die Geschichte seiner Familie zu erforschen und in Einigen Verhaltensmuster erkennt, die es auch bei sich selbst findet, weswegen es sich so sehr mit ihnen verbunden fühlt. Interessanter Einfall, wenn es denn so ausgelegt war, wenn nicht, dann lässt es immerhin dies als Interpretation zu, was mir persönlich sehr gefällt.



    Wortfamilie


    Die Abgabe besticht allein schon darin, dass sie das Thema auf eine eigene Weise interpretiert hat und sich so von den anderen Teilnehmern absetzt. Auch glaube ich hier ein Haiku zu erkennen, eine Gedichtform, von der ich vor meiner Zeit im BB nie gehört habe, inzwischen aber durchaus interessant finde. Was mir hier am meisten zusagt ist, wie auf wenig Worte doch eine ganze Lebensgeschichte erzählt wird. Im Grunde genommen beschreibt das Ich nur die Mitglieder seiner Familie, jedoch in Nuancen zu verstehen gibt, dass das Glück eine eigene Familie zu gründen nie erleben durfte. Gleichzeit wird ständig mit dem Titel des Gedichts gespielt, die Thematik hält sich so stets präsent. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich diese Abgabe gerne noch stärker unter die Lupe genommen, vielleicht bekomme ich ja die Gelegenheit dazu, wenn es in einem separaten Topic gepostet werden sollte. :3



    ID: 44089
    A2: 1P
    A6: 2P
    A7: 3P

  • Mal wieder bis zum letzten Tag den Vote prokastiniert. Aber nun gut, hier komm ich… :D




    Liebe Grüße,
    Dachs


  • ID: 113459
    A1: 3
    A3: 1
    A5: 2

  • "In einer Familie, die nicht nur aus Mumien besteht, gehören Konflikte dazu."
    - Lelouch vi Britannia


    Hat sich verzögert - ironischerweise, weil ich heute fast den ganzen Tag meine Nichte beschäftigen musste.



  • Tut mir Leid, dass ihr warten musstet, aber jetzt ist es endlich so weit. Die lang ersehnte Auswertung ist da!
    Zunächst möchte ich mich aber bei allen Teilnehmern für die vielen, schönen Gedichte und bei allen Votern für die so zahlreichen Votes bei diesem Wettbewerb bedanken. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an die drei Treppchenplätze!


    Platzierung

    Titel

    Autor

    Punkte

    Vote

    Prozent

    Saisonpunkte

    1.

    Abgabe 3: Blutsverwandt

    23

    Ja

    20.35%

    7 + 2 MP

    2.

    Abgabe 4: An Eltern

    20

    Ja

    17.54%

    6 + 2 MP

    3.

    Abgabe 7: Wortfamilie

    17

    Ja

    15.04%

    5 + 2 MP

    4.

    Abgabe 8: fremd

    18

    Nein

    14.63%

    4 + 2 MP

    5.

    Abgabe 1: An meinen Bruder:

    17

    Nein

    13.82%

    3 + 2 MP

    6.

    Abgabe 6: Verwandt

    13

    Ja

    11.4%

    2 + 2 MP

    7.

    Abgabe 5: Entgleist

    8

    Ja

    7.08%

    1 + 2 MP

    8.

    Abgabe 2: Blaues Blut

    7

    Nein

    5.69%

    0 + 2 MP

  • Flocon

    Hat das Label Lyrik hinzugefügt.
  • Flocon

    Hat das Label Vote hinzugefügt.