Wettbewerb 05: Videospiele

Die Schlacht beginnt

Zum Einstieg wird doch gleich erst mal ein Spieleklassiker geehrt, ick freu mir!
Wer nichts mit den vielen verschiedenen Einheiten anfangen kann, dem wird wohl aber das durchgängige Reimschema der einzelnen Strophen auffallen, die sich wunderbar flüssig lesen und die Aufmerksamkeit auf den verschiedenen Klassen der Einheiten legt.
Inhaltlich gefällt es mir, dass nicht nur die Spielmechanik skizziert werden, sondern sich auch ein wenig der militärische Geist des Spiels im Rhythmus zeigt. Inwieweit die Stärken und Schwächen der einzelnen Einheiten untereinander berücksichtigt wurde, kann ich nicht beurteilen – dafür liegen die Erinnerungen zu sehr zurück – vielleicht kann da jemand anderes etwas mehr Licht drauf scheinen lassen. Das Ende rundet das Gedicht auf zweifacherweise ab: zu einem schließt es inhaltlich die Strophe ab zum anderen lenkt es die Aufmerksamkeit nochmal auf das Herz des Franchise – der Strategie - und schlägt damit noch mal eine Brücke zwischen Inhalt des Gedichts und dem Geist des Spiels.

Seelenlos

Was gleich auffällt ist, dass man sich getraut hat mit den erlaubten Codes spielen. Dabei gefällt mir, dass sich das Gedicht auf zwei gegensätzlichen Weisen lesen lassen kann, die wohl zweifelsohne auf die verschiedenen Spielweisen in Undertale und deren Konsequenzen hindeuten. Da das Spiel sehr großen Wert darauf legt, welche Folgen eine friedvolle bzw. gewalttätige Route nach sich zieht und man es wohl nur dann völlig ausgekostet hat, wenn man beide Seiten gesehen hat, fällt die Entscheidung dieses Merkmal im Gedicht einzubauen stark positiv auf. Inhaltlich führt das Gedicht den Lesser durch einen Umriss des Spiels und verdeutlicht die unterschiedlichen Runs mithilfe kursiver und durchgestrichener Schrift. Dass gerade der Genozid Run dabei durchgestrichen wird, ist gewiss nicht zufällig und lässt die Deutung zu, dass der Autor dem Leser die friedvolle Route ans Herz legt. Pluspunkt für kreativen Einsatz von Codes und Einarbeitung des Spielcharakters in die Erzählung!
Ich muss allerdings – schweren Herzens – die Beschreibung des Fandoms kritisieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Autor vor dem Dilemma stand, dem Leser eine ausführliche Beschreibung des Spiels zu geben und damit leider die Interpretation des Gedichts vornewegzunehmen oder diese kurz zu halten und zu riskieren, dass das Gedicht nicht richtig verstanden wird. Persönlich hätte mir der Titel als Fandombeschreibung gereicht, da wohl jeder Leser, der etwas Interesse am Werk zeigt und nichts mit Undertale anfangen kann, alles in einer kurzen Googlerecherche erfahren könnte, was zum Verstehen braucht. So ist dem Gedicht etwas an Substanz genommen worden. Nichtsdestotrotz eine sehr schöne Abgabe.

A Link between Worlds

Es versteht sich wohl von selbst, dass die eigenen Vorlieben bezüglich Videospielen nicht in die Punktvergabe miteinfließen sollte, mein Herz hat trotzdem ein Freudensprung gemacht, als ich endlich zur einer Zelda-Abgabe kam.
Was sich mir beim Öffnen des Spoilers aufgetan hat, war erst einmal ein sehr freies Gedicht. Der zweite Blick offenbarte einen wilden Rundflug durch das gesamte Franchise gespickt mit etlichen Anspielungen und Verweisen auf so viele unterschiedliche Ableger, dass ich selbst nicht sicher bin, ob ich auch alle entdeckt habe – habe acht gezählt. Auffällig ist auch der moderne Umgang mit einem Franchise, dass doch gerne großen Wert auf Tradition und Vergangenheit legt. So beschränken sich die Allusionen nicht nur auf die Spielereihe alleine, sondern geben eher einen Querschnitt durch die Popkultur im Allgemeinen. Das kann man mögen oder nicht, es ist auf jeden Fall ein kreativer Einfall, der gewürdigt werden soll. Wo wir gerade von Kreativität sprechen, der Autor war sich nicht zu schade eine ganze Reihe von unorthodoxen Gestaltungsmittel zu benutzen um diese Wildwasserbahn an Gedicht seinen eigenen Charakter zu geben. Angefangen mit dem buchstäblichen Anfang eines jeden Zelda Spiels: der Namenwahl, welche gleichzeitig auch die ewigleidige Verwirrung um den Namen des Helden mit einem Augenzwinkern aufgreift. Über eine sich mir nicht erschließende Tastenkombination (hoffe, dass mir das jemand erläutern kann) bis hin zu dem Cursor, mit dem nach dem Verständnis des Ganzen gefragt wird, durchläuft das Werk eine bunte Odyssee nicht durch verschiedenste Zelda-Ableger, sondern auch etliche Anspielungen auf andere Motive der Popkultur. Ein moderner Ansatz für moderne Themen, passt doch irgendwie. Wegen dieser unkonventionellen Art, die mal etwas frischen Wind ins Gedicht bringt, hat sich die Abgabe zu meinem Favoriten gemausert.


Tetris

Ich kam nicht umhin beim Lesen dieser Abgabe ständig eine gewisse Melodie zu summen.
Mensch, warum sind denn diese Runde alle so kreativ? Die Idee hinter dem Werk ist so simpel, wie sie effektiv ist. Die Umsetzung, die fünf ikonischen Blöcke in die Formatierung zu übertragen hat wohl nicht nur eine Menge Arbeit gekostet, es zeigt dadurch auch seine Früchte: Man würde das Spiel hinter dem Gedicht auch noch völlig aus dem Zusammenhang genommen erkennen. Ich mag diesen kreativen Ansatz sehr, weil es dem Spiel mit mehr als nur dem Inhalt huldigt. Dieser geht indes wunderbar konform mit der Idee, das Tetris, so schlicht das Gameplay auch ist, wohl einen der Grundsteine (Pun not intended) für die moderne Spielebranche gelegt hat. Fünf simple Steine und doch war der Impact, den sie hatten, gewaltig. Und eben das findet sich in dieser Abgabe wieder, fünf einfache Strophen verpackt in einem Gewand, dass unscheinbar wirkt, doch dessen Bedeutung sich im Kontext des Gedichts und des Spiels erst völlig entfaltet.


Die Leiden des jungen Gamers

Hach ja, Zocken und Games bestehen nicht nur aus Spaß, Friede, Freude und Eierkuchen, sondern haben auch eine dunkle Seite an sich. Wenn ich an all den Frust, Rage Quits und bitteren Niederlagen denke, die ich erlebt habe, kann man schon mal ins Grübeln kommen, warum man sich den Stress überhaupt antut.
Und diese Abgabe hat die eben beschreibende Erfahrung perfekt eingefangen. Sei es ewig langes Leveln, weil man einem Gegner nicht weiterkommt, merkwürdige Tastenbelegung oder inkompetente Mitspieler, jeder Gamer hat wohl schon mal mit so etwas Erfahrung gemacht und sich trotzdem nicht abschrecken lassen. Warum? Weil man sich, trotz alledem, nicht den Spaß nehmen lässt.
Formal unterstützt der unterbrochene Reim diese Frusterfahrung noch zusätzlich, in dem er dem Leser ein wenig den rhythmischen Abschluss vermiest, ein Gefühl wie, wenn man bei Mariokart an der Ziellinie noch von einem blauen Panzer erwischt wird, gnarf. Zum Ende bekommt der Leser dann noch einen abschließenden Endreim spendiert, was wohl nicht zufällig die Aufmerksamkeit auf die Freude am Spiel lenkt.

Fates: Conquest

Diese Abgabe macht genau das, was ich bei einem Videospielgedicht erwartet hätte: eine lyrische Nacherzählung des Spielgeschehens und -gefühls. Interessant, dass ich sowas erst zum Schluss vorfinde.
Was hier außerdem sehr interessant finde, ist die Aufteilung des Gedichts. Der erste Teil liest sich wie der Prolog zum Spiel, in dem man sich ein Bild von beiden Königreichen machen kann, bevor man letztlich seine Entscheidung für eine der beiden Seiten trifft. Nach dem Bruch geht es dann aus der Sicht Nohrs weiter und der Leser erlebt die Geschichte Corrins (mit dem ich das lyrische Ich ganz frech gleichgesetzt habe), wie er/sie mit den Konsequenzen seiner Entscheidung zu kämpfen hat, versucht den beiden Reichen Frieden zu bringen und langsam dahinterkommt, welches Böse wirklich die treibende Kraft hinter dem Krieg ist. Sehr eindrucksvoll, wie nicht nur die Geschichte des Spiels auf so wenig Worte erzählt wird, sondern dies noch im (umarmenden) Reim verfasst worden ist.

Abgabe 01 - Die Schlacht beginnt
Ich habe mich richtig gefreut, das Fandom auch ohne Angabe gleich erkannt zu haben und das, obwohl ich nur AoE1 gespielt hab! Manche Sachen ändern sich wohl nie :D Eigentlich ist das ein Text, den man hinten so auf die Packung drucken könnte. Locker-flockig, gibt das Feel des Franchise wieder... einfach schön :) Und eine etwas exotische Wahl, wie ich finde :)

Abgabe 02 - Seelenlos
Dieses Gedicht fiel nachdenklicher aus als ich es von dieser Vorgabe erwartet hätte. Jetzt hab ich natürlich das Problem, dass ich Undertale gar nicht gespielt hab, insofern brauchte ich die Fandom-Angabe. Und die hat mir das Gedicht dann leider n bisschen versaut, denn sie erklärt die eigentliche Pointe des Gedichts. Also ich kann diese Erklärung lesen und dann brauch ich das Gedicht nicht mehr, weil mir das iwie nix neues liefert. Das ist n bisschen schade, vllt steckt da mehr zum wiederekennen drin, wenn man's halt gespielt hat. An mir isses leider somit n bisschen vorbeigegangen, wobei ich das mit dem durchstreichen per se ne nette Idee finde.

Abgabe 03 - A Link between Worlds
Cyndaquil trifft es hier mit Chaos schon ganz gut. Dieses Gedicht rennt gnadenlos durch die einzelnen Zelda-Installments und obwohl es irgendwie keinen Faden zu haben scheint, hat es doch einen. Wenn ich jetzt nichts verpasst habe: The Legend of Zelda, A Link to the Past, Link's Awakening, Ocarina of Time, Majora's Mask, Wind Waker, Twilight Princess und Breath of the Wild - scheint alles irgendwie zu dieser großen Collage verwurstet worden zu sein. Oh und natürlich A Link Between Worlds - obvs. Gepaart mit Lyrics, Assoziationen, Memes... Es ist eine ganze Popkulturerfahrung, die uns der Autor hier humorvoll und manchmal aber auch fast grüblerisch darbietet (irgendwo passt auch das ja aber zum Franchise...). Das zeigt auch, wie weitreichend dieses Franchise ist. Für jemanden allerdings, der Zelda noch nie angerührt hat, wird es vermutlich wertlos bleiben.
Gib mir deinen Saft, ich geb dir meinen - das sind übrigens die Fantastischen Vier, oder?

Abgabe 04 - Tetris
Sehr schöne Formatierung, da braucht's den Titel eigentlich nicht mehr. Bisschen Problem: Mit der ist irgendwie auch schon alles gesagt. Trotz dieser genialen Gestaltungsidee bleibt das Gedicht den Inhalt ein wenig schuldig und sagt eigentlich nur "Tetris ist toll, jeder hat's gespielt und wenn nicht, sollte man". Das ist richtig, aber irgendwie hätte ich mir doch noch ein bisschen mehr Zelda-Feel erhofft.

Abgabe 05 - Die Leiden des jungen Gamers
Mit diesem Gedicht kann ich mich ja sehr gut identifizieren. Vllt, weil ich mal ein MMO gespielt hab. Die dargestellten Erfahrungen lassen mein Herz natürlich gleich aufgehen. Interessant das Reimschema, das den letzten Vers immer so'n bisschen auffliegen lässt. Manchmal passt das gut zur Pointe, manchmal... naja dann isses wohl halt die Form. Jedenfalls greift es humorvoll Erfahrungen auf, die vermutlich jeder Gamer mal gemacht hat (bevor es dann später sehr in den Multiplayer zu gehen scheint, aber auch die Erfahrungen hab ich gemacht :D ).
Ob ich der Aussage am Ende zustimme, dass das alles immer so Spaß macht, weiß ich nicht, denn es hat nen Grund, dass ich mein MMO abgebrochen hab (und wie gesagt, für mich setzt sich diese Assoziation hier iwie fest, obwohl das eigentlich nichtmal zwingend ist), aber hey, den kann man definitiv haben :D Ich hatte beim Lesen jedenfalls welchen und das zählt!

Abgabe 06 - Fates: Conquest
Ich glaube Obi jetzt mal, dass das ne Nacherzählung ist, denn ich hab's auch nich gespielt. Dadurch scheitere ich natürlich irgendwie dann auch daran, da es mir ne Geschichte erzählt, die ich vage schon was davon gehört hab, aber irgendwie keine Assoziationen weckt. Handwerklich sieht das ok aus, kommt bei mir aber eben irgendwie nicht an.

Und tschüs.

ID: 101835
A2: 3
A4: 1
A5: 1

Und hier haben wir gleich das Problem, das ich im Vorwort angesprochen habe. Und dann auch noch in verstärkter Ausführung: Ich kenne gefühlt nur die Hälfte der verwendeten Wörter. Und dazu zähle ich auch solche wie "und". Tatsache ist, dass ich dadurch einige Probleme mit der Rhythmik bekam, weil ich einfach keine Ahnung hatte, wie ich die entsprechenden Wörter (oder Namen?) richtig betonen sollte. Und Wikipedia hilft mir jetzt auch nicht wirklich dabei, herauszufinden, worum es sich handelt. Es hätte sich hier angeboten, einen kleinen eigenen Text zum Fandom zu schreiben und somit genau die Punkte zu klären, die für dein Gedicht wichtig sind. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich dieses Gedicht nicht so bewerten kann, wie es sein sollte. Es gefällt mir, dass du versucht bzw. es ja getan hast, dass jede Strophe nur einen Reim verwendet, aber ich stolpere halt immer wieder im Rhythmus. Tut mir wirklich leid.

Dieses Fandom war tatsächlich schon einmal in einem Wettbewerb vertreten und ist mir dementsprechend auch schon etwas vertrauter, auch wenn ich das Spiel nie gespielt habe. Zu allererst muss ich sagen, dass mir die Kombination aus langen und kurzen Versen gefällt. Allerdings komm ich mit den drei Silben nicht so klar; die wirken zu kurz. Selbst wenn ich darüber hinwegsehe, dass sie sich nicht reimen, stört noch etwas das Gleichgewicht. Als zweites muss ich sagen, dass es mir sehr gefällt, wie du die verschiedenen Varianten des Spiels eingebaut hast. (Kann es sein, dass der vorletzte Vers auch durchgestrichen hätte sein sollen?) Du beeindruckst mich wirklich mit dieser Umsetzung, die ja zunächst kaum einen Unterschied zeigt, dann aber immer weiter auseinander geht, bis sie schließlich in einer sehr schönen letzten Strophe endet, in der man sieht, dass Güte viel mehr Möglichkeiten bietet als blinder Hass. Das gefällt mir sehr. Ich frage mich nur, warum der Titel auf das Durchgestrichene hinweist ...

Um deine Frage zu beantworten: Die Auswahl steht richtig, nein, ich habe das nicht alles verstanden. Ich bin mir nicht sicher, ob man Zelda gespielt haben muss, um das alles zu verstehen oder ob das keine Anspielungen auf im Spiel geschehene Ereignisse sind, sondern einfach ... irgendwas anderes. Aber ich werde das wohlmöglich nie erfahren. Es gefällt mir, dass du die Spielmechanik mit eingebaut hast, das lockert das Ganze sehr auf. Wikipedia hat mich über die Herzen und Rubine aufgeklärt (soweit ich sehe, finden die Hühner keine Erwähnung), aber anderes, wie zum Beispiel die vielen (englischen) Einwürfe, kann ich mir immer noch nicht erklären. Ich finde das ein wenig schade, weil ich mir vorstellen kann, dass das ein humoristisches, mit vielen Anspielungen gespicktes Gedicht zu sein scheint, es mir aber einfach absolut nichts sagt. Deshalb vote ich so ungerne bei solchen Wettbewerben, weil möglicherweise sehr gute Texte (ich kann ja leider nicht sagen, ob er sehr gut ist oder nicht) aufgrund von Unwissenheit auf der Strecke bleiben.

Oh, ein bildliches Gedicht. Und das ist sogar vom Handy aus zu erkennen. Die Idee finde ich großartig, weil jeder zumindest um die charakteristischen Blöcke von Tetris weiß. Tatsächlich ist dies das einzige Spiel in diesem Wettbewerb, das ich selber schon einmal gespielt habe. Bei der Anordnung deiner Verse bleiben leider, leider die Reime auf der Strecke, aber du hast an den "dünnen" Stellen dafür Anaphern (ist das so korrekt?) genutzt, was die fehlenden Reime dann wieder wett macht. Nicht immer komplett, aber ganz gut. (Sorry, ich mag Reime. Und du kannst es, wie du in der zweiten Strophe zeigst.) Ist es eigentlich gewollt bzw. bewusst, dass die Worte "stetig rotierend" ausgerechnet in dem Block zu finden sind, bei dem das keinerlei Unterschied machen würde? Das finde ich eine sehr schöne Kleinigkeit. Inhaltlich ist es aufgrund des Aufbaus etwas kurz, aber so kompliziert und weltbewegend ist Tetris jetzt nicht. Obwohl, vielleicht war es doch weltbewegend. Auf jeden Fall ist es gut gemacht.

Ich hab Werther nie gelesen, aber ich glaube, das ist hier auch nicht relevant. Ich hab das schon ein/zwei Mal gesagt: Ich mag dieses Reimschema nicht. Es wirkt einfach unabgeschlossen und verursacht in mir einen faden Beigeschmack beim Lesen. Und auch der Rhythmus ist nicht immer super, aber das passiert wohl, wenn man beim Spielen in Rage kommt, denn die Geschichte gefällt mir. Ich bin zwar kein Gamer (wie anhand dieses Votes eigentlich schon klar geworden sein sollte), aber ich kann den jungen Gamer verstehen. Spiele können schon seltsam sein; und diese Probleme ... ja, das kann man gut nachvollziehen. Mir fehlt zwar ein bisschen was vom Fachvokabular, aber das meiste kann man sich ganz gut erschließen. Also danke für das Teilen der Leidensgeschichte.

Auch Fire Emblem habe ich nie gespielt. Ich mag aber die Musik, vor allem Nijas gesungene Version - Das tut hier nichts zur Sache. Auch hier bin ich der Meinung, das Fandom schon einmal in einem Wettbewerb gesehen zu haben, damals ging es in einem Gedicht um die Entscheidung, welche hier durch einige Gedankenstriche dargestellt wurde; eine Darstellung übrigens, die mir sehr gefiel, vor allem aufgrund der Reaktion. Bis dahin bin ich der Meinung, das Gedicht sei aus der Sicht der leiblichen Familie geschrieben, danach bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich glaube, auch das ist ein Gedicht, das besser wirkt, wenn man mit dem Fandom vertraut ist. Und ich hasse es, dass ich darauf einfach nicht eingehen kann. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass die Änderung im Reimschema einem tieferen Sinn folgt, den ich nur nicht genau erkennen kann. Das Versmaß ist natürlich etwas weniger konstant, aber ich glaube einfach, ich könnte noch viel mehr erkennen, wenn ich mehr Ahnung haben würde. Es tut mir schrecklich leid.

Ein interessantes Gedicht.
+ ich mag das Reihmschema irgendwie. An jedes Ende das selbe Reihmende Wort pro Vers zu nutzen … das gibt es nicht so häufig.
Wie nennt man so ein Reihmschema?

Auch ein recht Interessantes Gedicht (auch wenn ich solche RPG Spiele nicht gerne mag)
+ gut aufgebaut
+ Die Verse sind interessant strukturiert: a - nicht reimend - a - nicht reimend -b-b-b

Ist soweit schön geschrieben, aber irgendwie auch nicht.
- Ich weiß ja das Gedicht sich nicht reimen müssen, aber es ist so ein Durcheinander von Versen, Englisch, dann wieder deutsch und dann noch Tasten-Folgen. Dadurch versteht man das Gedicht schon fast nicht mehr. Zudem hat man dadurch den ersten Vers auch schon keine Lust mehr überhaupt weiter zu lesen.

Es gibt vielbessere Siele als Tetris. Ich war noch nie Fan davon. Ich habe es zwar mal angespielt, aber sonst nicht wirklich beachtet.
Komme ich zum Gedicht an sich.
+ Gut geschrieben
+ Ma das Gedicht an sich verstehen
Verse haben einen schönen Reimklang

Ein schönes Gedicht
+ Mir gefällt an dem Gedicht, dass es ins allgemeine geschrieben wurde und man kein extra Spiel dafür kennen muss.
+ Die Reim Form passt hervorragend
+ Auch das der Ärger wegen dem Verlieren größer als der Spaß ist, wurde schön beschrieben
- allerdings hätte es etwas fröhlicher sein können.

Wider ein Game was ich nicht spiele.
+ Die letzten 3 Verse hören sich auf jeden Fall schöner und interessanter an
- Du solltest dich entscheiden, welches Reihmschema du nutzen möchtest, a b b a oder a b a b.

01- Die Schlacht beginnt

Ein interessantes und vermutlich nicht einfach umzusetzendes Reimschema, unter dem stellenweise aber die Flüssigkeit des Texts leidet. Ich kenne mich mit Age of Empires kaum aus, muss ich zugeben, und habe auch nicht so extrem viel Verständnis von den angesprochenen "Einheiten", dementsprechend kann ich dazu nicht allzu viel sagen. Mir persönlich war es aber etwas zu viel, mir fehlt die "Handlung", schätze ich. Das Gedicht hätte vermutlich mehr Eindruck bei mir hinterlassen, wenn man eine beispielhafte Schlacht beschrieben hätte, in der dann nach und nach die Elemente des Spiels eingebaut worden wären.

02- Seelenlos

Ein recht experimenteller Stil, der dem Gedicht eine gewisse Unordnung verleiht und unruhig wirken lässt, was ich für ein Gedicht zum Genocide-Run vermutlich etwas passender gefunden hätte. Der findet hier zwar durchaus seinen Platz, in Pacifist geht es aber ja um Ordnung, Freundschaft und dieses gewisse "Friede, Freude, Eierkuchen"-Gefühl, das man it etwas regelmäßigeren Reimen und Verslängen vermutlich besser erreicht hätte. Den Genocide-Run hätte man dann immer noch über sehr viel kürzere und ungereimte Verse mit einbringen können. Bin mir auch nicht ganz sicher, ob das letzte "Tod den Menschen, Tod den Monstern" nicht vielleicht auch hätte durchgestrichen werden sollen?

03- A Link between worlds

All dat puns und Insider-witze, holy. Muss zugeben, dass ich auch nicht alle verstehe, da ich wichtige Titel wie Ocarina of Time nicht gespielt habe, aber für die Link's Awakening Anspielungen gibt's Sympathie.
Während ich das Fandom sehr mag, sagt mir dieser Gedicht-Stil aber leider so gar nicht zu, was nicht bedeutet, dass er schlecht ist. Es ist nur eine sehr, sehr subjektive Einstellung, mir ist das Ganze zu unordentlich, zu chaotisch, und stellenweise auch nicht ganz so passend gegenüber dem Fandom. Auch wenn ich die Comedy dahinter mag. Sorry. ):

04- Tetris

Ein visuelles Gedicht zu einem der großen "Urväter" der Videospiele. Kann persönlich Tetris nicht so leiden, weil es in mir diese Hektik und Hilflosigkeit auslöst, wenn etwas beim Stapeln schiefläuft, aber ich finde, dass dieses Gedicht das durch die kurzen Verse (die ja nötig waren, um die Tetris-Blöcke zu formen) ganz gut verkörpert. Das ganze ist textlich auch eine ziemliche Hommage an das Spiel, wobei ich mir etwas Witz zu diesem doch sehr speziellen Ansatz gewünscht hätte, mir klingt das schon fast zu... trocken? Ernst? Etwas in der Art.

05- Die Leiden des jungen Gamers

Viel Witz, wenn auch ein etwas ungewöhnliches Reimschema, das aber vielleicht auch passend zu dem Frust ist, den das lyrische Ich im Gedicht selbst verspürt. Das einzige Gedicht, das sich nicht auf ein spezielles Spiel bezieht und damit vielleicht auch schon zu offen ist, wobei jeder Gamer vermutlich irgendwann mal über diese Probleme gestolpert ist. Auch ein wenig selbstironisch geschrieben, denn wer hat nicht schon mal die Steuerung oder Lag für das eigene Versagen verantwortlich gemacht?

06- Fates: Conquest

Well. Bin ich die erste, die Conquest selbst gespielt hat? Ist in diesem Fall vermutlich eher ein Problem für meinen Vote als ein Vorteil. Erst einmal kurz zum Gedicht an sich: Mir ist es zu... gezwungen gereimt. Viele Sätze wurden sehr stark künstlich verstellt, damit man den Reim hineinbekommt, und das hat bei mir den Lesefluss stark gestört, weil ich besagte Sätze mehrfach lesen musste, um ihn zu begreifen. Zwischenzeitlich schlägt auch das Versmaß ein wenig aus, was bei mir einfach dafür gesorgt hat, dass ich das Gedicht nicht als "rund" empfunden habe.
Inhaltlich habe ich zwei Probleme: Wer genau redet? Alle Hoshido-Geschwister in der Reihe? Mal Ryoma, mal Hinoka, oder doch Takumi? Und ganz am Schluss schwenkts dann auf einmal auf die Nohren um? Oder Corrin? Und ich glaube, dass dir ein kleiner Fehler mit Leo unterlaufen ist, denn ein nohrischer Prinz wird die Hoshiden kaum betrügen, wenn die sowieso miteinander verfeindet sind. Ich gehe eher davon aus, dass du hier Takumi meintest, der ist ja auch derjenige, der besessen ist. Abgesehen davon hat Leo auch so schon rötliche Augen. :X
Jedenfalls ist genau mein Wissen über das Fandom das Problem, das ich mit dem Gedicht habe: Beides widerspricht sich in so einer Weise, dass ich keine Ahnung habe, was jetzt eigentlich genau passiert.

Abgabe 1 - Die Schlacht beginnt
Ich kenne Age of Empires nur vom Hören, das nur mal vorweg. Finde es als Wahl auch recht interessant.
Die erste Strophe fängt gut an - eine schöne Einleitung - aber mir gefällt der letzte Vers nicht. Das Wort "verhauen" zerstört für mich immer die Seriösität von allem.
Die zweite enthält dann eine Aufzählung der Kämpfer, was mich grundsätzlich anspricht, aber ich hätte mir am Ende noch einen Vers im Sinne von "kämpfen gemeinsam/gegeneinander" o.Ä. gewünscht. Die dritte Strophe gefällt mir von den Reimen her besonders gut, auch vom Takt her gefällt mir die Strophe am besten.
Insgesamt mag ich das Tempo des Gedichts, inhaltlich sagt es mir aber weniger zu. Es fehlt ein richtiger Aufbau oder ein roter Faden.
Dieses Gedicht besitzt übrigens mehr Wörter, die ich nicht kenne, als mein gesamtes Englischbuch :x.

Abgabe 2 - Seelenlos
Dieses Gedicht hat bei mir direkt den richtigen Nerv getroffen! Ich liebe die Idee, die auch super zum Spielkonzept von Undertale passt.
Vom Aufbau her ist es doch recht simpel; die Geschichte von Undertale, aber das tut dem Gedicht keinen Abbruch. Das Reimschema gefällt mir persönlich nicht unbedingt, ist aber sehr interessant und die Reime sind passend gewählt. Besonders gut gefällt mir, dass das Durchgestrichene praktisch den Weg darstellt, wenn man die Monster tötet und das Kursive eben, wenn man den friedlichen Weg wählt (hab' das Spiel selber nicht gespielt, aber mehr als genug davon gehört).

Abgabe 3 - A Link between worlds
Was.ist.das.? :'D
Srysly, dieses Gedicht ist auf so vielen Ebenen durch, dass ich keine Worte dafür finde, aber es gefällt mir. Besonders unter anderem auch, dass der Titel sowie das gewählte Spiel eine Anspielung darauf ist, dass eben so viele verschiedene Elemente aus verschiedenen Spielen, aber auch von der Community genommen wurden. Auch das Spielen mit den Zeichen finde ich super gemacht. Ich habe zugegebenermaßen nicht viele Spiele gespielt, konnte aber dennoch eine menge Anspielungen wiedererkennen.
Es ist definitiv eine andere Art von Gedicht, aber ich finde es schön etwas mit so viel Innovation zu lesen!
Btw. ich wünsche mir eine Liste mit allen Anspielungen, bei manchen bin ich nämlich neugierig! =3

Abgabe 4 - Tetris
Ah, ich liebe die Idee! Ist eigentlich super simpel, aber auch sehr gut umgesetzt. Das Gedicht an sich besticht nicht durch besondere Reime oder Ähnliches, dafür gibt es sehr gut die Gefühle eines jeden, der mal Tetris gespielt hat, wider. Insgesamt sehr simpel, überzeugt aber durch die kreative Form.

Abgabe 5 - Die Leiden des jungen Gamers
Mal ein Gedicht, das sich nicht direkt auf ein Spiel bezieht. Ist dafür aber sehr RPG-lastig, aber es ist auch recht schwer sich gar nicht auf eine Gruppe zu beziehen.
Im Großen und Ganzen ist das Gedicht nichts besonderes, was leider aufgrund der sehr kreativen Konkurrenz recht stark auffällt. Davon mal abgesehen konnte ich mich an einigen Stellen wiedererkennen. Reimtechnisch haben wir hier schöne, zusammenpassende Reime. Insgesamt eine starke Abgabe, die aber sehr simpel gehalten ist.

Abgabe 6 - Fates: Conquest
Eine FE Abgabe, geht doch!
Inhaltlich wird hier die Geschichte von Conquest wiedergegeben, wobei die wechselnde Sicht doch beim ersten Lesen recht verwirrend ist (und es sicherlich noch verwirrender ist, wenn man mit dem Fandom nicht vetraut ist). Hier hätte man sich vielleicht besser von Anfang an für eine Sicht entschieden oder aus der dritten Person erzählt. Reimtechnisch gibt es nicht viel zu sagen; reimt sich alles schön. Allerdings finde ich einige Sätze sehr verdreht, besonders in der dritten Strophe. Da stolpert man beim Lesen etwas, eventuell hätte man hier andere Formulierungen wählen sollen.

Aus Zeitgründen kommen von mir dieses Mal nur zu den bepunkteten Abgaben Kommentare.

01 - Die Schlacht beginnt
Mein größtes Problem mit dem Gedicht ist wohl, dass ich es nicht sofort mit Age of Empires verbinden würde, weil es wie so ein allgemeines Kriegssetting wirkt. Auf der anderen Seite gehst du auf die verschiedenen Epochen gezielt ein und schaffst es auch, sie mit meist guten Reimen einzubringen. Für meinen Geschmack kürzt du Wörter zu oft ab, um das Metrum zu wahren, was jetzt nicht zwingend poetischer klingt. Aber grundsätzlich merkt man, dass du dir Mühe damit gegeben hast.

05 - Die Leiden des jungen Gamers
Ja, ich denke, damit können sich einige Gamer identifizieren, zählst du doch einige der klischeebehaftetsten Situationen in Spielen auf, in die man geraten kann. Und das alles ist auch gar nicht so abwegig. Hier überzeugt vor allem der humorvolle Charakter deines Gedichts, während es technisch nicht immer einwandfrei ist und einige Reime auch nicht so gut klingen (farmen - Rahmen). Man merkt, dass du dich auf jeden Fall auskennst.

06 - Fates: Conquest
Ich kenne Fates leider noch nicht, kenne aber den zugrundeliegenden Plot etwas und die Entscheidungsfindung, welcher Geschichte man folgt, hast du kreativ eingebunden. Dem weiteren Verlauf kann man während des Lesens recht gut folgen und die nachdenklichen Ansätze, die das Ich verfolgen, gehen konform mit dem Kriegsthema. Einzig die Struktur ist recht eigen und so liest das Gedicht zeitweise recht holprig.