Meinungs-Montag #23: Von Sequels und Spezialversionen zu Pokémon

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  • Heute findet wieder der offizielle Bisafans-Meinungs-Montag statt! Bei diesem wird in jeder zweiten Woche ein Kommentar zu einem beliebigen aktuellen Thema verfasst. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, durch eine Art Leserbrief Bezug darauf zu nehmen und eure eigene Meinung kundzutun.


    Dieses Mal geht es um die Spezialversionen und Nachfolger von Pokémon-Hauptspielen. Wie findet ihr sie und was denkt ihr über die Ergebnisse, die uns Game Freak bisher geliefert hat? Sagt es uns in den Kommentaren!


    Meinungs-Montag #23: Von Sequels und Spezialversionen zu Pokémon


    Wer sich mit den Hauptspielen von Pokémon beschäftigt, wird mit der Zeit sicher einige Regelmäßigkeiten entdeckt haben. Zu jedem Hauptpaar einer neuen Generation erscheint auch eine Zusatzversion, die den Plot beider vorhergehenden Spiele vereint und versucht, neue Elemente einzubringen. Das reicht von wenigen Änderungen der Hauptgeschichte in Pokémon Kristall, über völlig andere Starter-Pokémon wie in Pokémon Gelb bis hin zu einem völlig neuen und spielbaren Abschnitt in Pokémon Platin, der die Möglichkeiten der Plattform noch weiter ausnutzte. Umstritten waren diese Spiele schon immer, denn im Grunde wurde hier mit minimalem Aufwand und mal mehr, mal weniger neuen Inhalten eine zusätzliche Version produziert, die zwar das Beste vereinte, für Rückkehrer aber möglicherweise nicht interessant genug war, um sie sich erneut zuzulegen. Das schlug sich auch in den generellen Verkaufszahlen wieder, die entsprechend niedriger waren als die der ersten beiden Versionen.


    Und tatsächlich hatten die Spezialversionen einen besonderen Anzugspunkt für jene Spieler, die bis dahin gezögert hatten, sich die neue Generation zuzulegen. Nämlich das Wissen, dass irgendwann sowieso diese Spezialedition kommt und man damit das Beste vom Besten bekommt. Da hieß es natürlich ausharren und sich nicht zu sehr mit den neuen Mechaniken oder Pokémon beschäftigen, um überrascht zu werden. Zum anderen hatten aber auch Rückkehrer ihre Freude an diesen Spielen, denn auch heute noch wird gerne die Kampfzone aus Smaragd und Platin genannt, die für hunderte Stunden Spielspaß abseits der Story, dem Fangen aller Pokémon sowie den Onlinekämpfen sorgte. Zwar handelte es sich dabei nur um einen vergleichsweise kleinen Spielabschnitt, der geändert wurde, aber allein die Passion für dieses Feature zeigt bis heute, dass sie nach wie vor gewünscht ist.


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    Die Zerrwelt aus Pokémon Platin bot völlig neue Perspektiven


    Aber um zurück zu den Spezialversionen zu kommen, hatte Game Freak spätestens mit Platin das Problem zu wissen, dass es so nicht weitergehen könne. Sie wollten den Spielern Neues bieten und nicht immer nur etwas alt Aufgewärmtes präsentieren. So zog der Release von Pokémon Schwarz und Pokémon Weiß auf dem Nintendo DS einher und schnell hatten sich, besonders angesichts des legendären Pokémon Kyurems, Gerüchte um eine mögliche Spezialedition names Pokémon Grau gebildet. Natürlich, denn das war ja bisher auch immer der Fall, dass etwa zwei Jahre nach Release dieser Zusammenschluss der Geschichten erfolgen sollte. Nun hat der Director der Spiele, Jun'ichi Masuda, lange Zeit nicht durchklingen lassen, was an den Gerüchten dran ist, bis Ende Februar 2012 schließlich in der japanischen Morgensendung Pokémon Smash die ersten Informationen dazu folgten. Womit wohl keiner gerechnet hätte, war, dass es sich nicht um eine Spezialversion handelte, sondern um zwei Sequels, also Nachfolger, zu Pokémon Schwarz und Weiß.


    Gefühlt die halbe Pokémon-Welt stand aufgrund dieser Tatsache Kopf. Sequels? Kann das gut gehen? Es war immerhin das erste Mal und Masudas Aussagen zufolge, er habe nie gesagt, dass Pokémon Grau existiert, ist anzunehmen, dass man hier die Spieler wirklich überraschen wollte. Denn plötzlich ging es nicht mehr darum, dieselbe Geschichte wieder zu erleben, sondern in Pokémon Schwarz 2 und Pokémon Weiß 2 eine neue Geschichte zu sehen, die sich mit neuen Inhalten der Einall-Region beschäftigte. Und dabei hat Game Freak auch in einigen Aspekten deutlich mehr geleistet als in vergleichbaren Spielen vorher. Zum einen war nun der westliche Teil der Region begehbar, wo sich auch die Anfangsstadt Eventura City befand, die Ereignisse aus Pokémon Schwarz und Pokémon Weiß werden immer wieder referenziert und die Pokémon-Welt hat sich in diesen zwei Jahren auch verändert. Neue Arenaleiter, neue Orte, neue Gebiete, neues Alles. Naja, fast. Ab Stratos City im Mittelpunkt der Region fühlten sich die Städte trotz neuer erreichbarer Gebiete wie der Kanalisation oder dem Pokémon World Tournament zu ähnlich an, sodass hier der Lichtblick eindeutig die neuen Städte darstellten.


    Auch auf der technischen Seite hat sich einiges getan. Plötzlich hatten alle Trainer-Sprites eine eigene Animation (vorher hatten nur besondere Trainer davon profitiert), viele der Pokémon haben neue und vor allem flüssigere Animationen erhalten und der Fokus wurde innerhalb der Story verstärkt auf Dreier- und Reihumkämpfe gelegt. In dieser Hinsicht wurden auch einige neue Formen bisheriger Pokémon vorgestellt, prominent natürlich das Schwarze und Weiße Kyurem. Cutscenes haben mehr Fokus und teils auch mehr Umfang erhalten und wirkten detailreicher, während auch verschiedene Perspektiven genutzt wurden, um das Spiel zu präsentieren. Optisch hatte das Spiel also jede Menge zu bieten.


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    Der Protagonist Tony und sein Rivale Matisse aus Schwarz 2 und Weiß 2


    Und doch bleibt da ein fader Beigeschmack in Anbetracht der Story. Man muss natürlich bedenken, dass es sich hier weiterhin um Pokémon handelt und die Geschichten in der Hauptreihe selten epische Ausmaße angenommen haben, die jeden vom Hocker gerissen haben. Pokémon Schwarz und Pokémon Weiß waren in dem, was sie gemacht haben, abgeschlossen. Team Plasma war besiegt, N wurde zur Vernunft gebracht und der eigentliche Drahtzieher, G-Cis, wurde am Ende geschlagen und der Internationalen Polizei übergeben, auch wenn er Momente später schon von seinen Untertanen gerettet wurde. Nichtsdestotrotz handelte es sich um eine vollständige Geschichte, die eigentlich gar keinen Nachfolger benötigt hätte, da wichtige Dinge allesamt angesprochen und gelöst wurden.


    Die Story in Pokémon Schwarz 2 und Pokémon Weiß 2 hingegen fühlte sich aufgezwungen an. Fast so, als wäre dieser Part der Geschichte ursprünglich gar nicht geplant gewesen und nur im letzten Moment kam jemand auf die Idee, dass man sich die Zukunft für Einall offen lassen sollte. Gesagt, getan, eine alte neue Bedrohung wurde in Neo Team Plasma, dem Wissenschaftler Achromas und erneut G-Cis als Drahtzieher hinter den Machenschaften gefunden. Auch viele andere Charaktere wie N, die Begleiter Cheren und Bell, die nun Arenaleiter und Assistentin der Professorin geworden sind, sowie sämtliche Arenaleiter sind in der Geschichte zu finden, wirken aber blass und ihre Hintergründe werden dem Spieler auch kaum erklärt. Und das ist das grundsätzliche Problem mit diesen beiden Spielen. In vielen Spielen erhält man in Dialogen oder bereits am Anfang des Spiels eine Rückblende darauf, was passiert ist, um sich in gewissen Maßen auf die nun folgende Story, die ja einen direkten Nachfolger darstellt, vorzubereiten. All das fehlt hier oder wird in letzterem Fall nur bedingt erfüllt und so fragt man sich öfters nach den Motiven der Charaktere. Was macht der Arenaleiter hier, warum ist Achromas bei Team Plasma oder warum tauchen am Ende des Spiels G-Cis und N auf und besprechen ihre Familienfehde? Letzteres wird dadurch verstärkt, dass man als Spieler keinen Bezug zu den Charakteren bekommt, weil sie plötzlich einfach da waren und sowohl Neueinsteiger als auch Zurückkehrer dürften sich dadurch vor den Kopf gestoßen fühlen. Besonders nachdem die Charaktere im Vorgänger noch sehr gut behandelt und dem Spieler nähergebracht wurden, ist dieser Schritt zu weniger Charakter nur bedingt nachvollziehbar.


    Die Verkaufszahlen dieser Nachfolger lagen am Ende nur knapp über den Zusatzeditionen und so war dieser Neuansatz vor allem eine gute Erfahrung für das Team. Pokémon X und Pokémon Y boten daraufhin keine Spezialversion und so bleibt nun abzuwarten, was sich in der Zukunft tun wird. Bekommen wir eine Spezialversion zu Pokémon Sonne und Pokémon Mond oder gar gleich die nächste Generation von Pokémon zu sehen? All das wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.




    Weitere Artikel zum Meinungs-Montag sowie Aktionen aus dem Bisatainment-Bereich findet ihr auch bei uns auf Bisafans.


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  • Spezial-Editionen empfinde ich bislang ausschließlich als Bereicherung, da sie Feature-technisch protzen und ausgereift daherkommen. Funktional stimmt die Ausgestaltung, Beispiel Platin: Eine Kampfzone steckt drin und Spieler können im Poketch zurückblättern. Es mag doof sein, dass Letzteres (etwas Selbstverständliches, also das ermöglichte Navigieren auf dem unteren DS-Screen) nicht schon gleich in Diamant/Perl möglich war, wenn diese Release-Feature-Mix-Mentalität (neues Spiel einer frischen Gen, unausgegoren, da fehlt so einiges) aber nicht stört, erweisen sich die Zusatz- respektive Spezial-Editionen als guter Kauftipp.


    Zumal sie keine neuen Mons mit sich bringen und insofern den Komplexitäts-Grad nicht allzu stark erhöhen. Wobei dies insofern zu relativieren ist, dass Tutor-Moves verfügbar sind und diese das Metagame verkomplizieren. Doch bezogen auf Mons älterer Gens stimmt das nicht: Ein Eishieb-Kangama beispielsweise braucht kein Gen4-Remake mit Gen7-Engine, es tut etwa bei XY/Sonne/Mond ein SW2-Exemplar, das per Bank ein Porten erfahren hat.


    Hoffe auf ein erwähntes Gen4-Remake als weitere Edition, die als Nächstes kommt. Vermute, Ende 2017 könnte eine Ankündigung oder sogar schon erstes Material kommen. Wäre dann rasch weg von der Edition Sonne. Am besten sollte die bewusste Kinderkrankheit kuriert sein, dass das untere Bedienfeld mit den Steuertasten die bekannte Funktion nicht mehr erfüllt, die Spielfigur zu steuern. Usability und CP zählen für mich in diesem Kontext, als irrelevant empfinde ich die Spiel-eigene Story.

  • Hm, schwieriges Thema. Unzweifelhaft werden Zusatzeditionen und Nachfolger nicht von allen gemocht und gehen mit einigen Problemen einher. So wird den Zusatzeditionen seit jeher angelastet, dass sie doch nur "Add-Ons" zu den Vorgängern seien und bis auf wenig mehr Content keinen eigenen spielerischen Charakter aufweisen und dennoch als Vollpreistitel auf den Markt geworfen werden. Insbesondere "Casuals" erkennen die Unterschiede zwischen der Spezialedition und der Vorgängeredition nicht und verzichten oftmals ganz auf einen Kauf dieser Spezialedition mit der Begründung, "sie sei doch eh wie die Vorgänger". Diese Einstellung spiegelt sich in den Verkaufszahlen wieder: Während Pokémon Diamant/Perl sage und schreibe über 18 Mio. mal über die Ladentheke ging, so verkaufte sich Platin, obgleich es als Zusatzedition das bessere Spiel war, nur um die 7 Mio. mal.


    Doch das ist noch nicht alles: Nicht nur, dass die Entwickler mit schlechteren Verkaufszahlen auskommen mussten, sie wurden auch mit allgemeinhin schlechteren Bewertungen ihrer besseren Spiele bestraft. So erhalten Zusatzeditionen ironischerweiseweise schlechtere Wertungen, da die Medien die zu starke Ähnlichkeit mit den Vorgängern bemängeln und das Wenige, was dazukam eine "neue" Edition nicht rechtfertige.
    Dies war ganz besonders in Platin auffallend, da neben dem größeren Pokédex und der Zerrwelt das Hauptspiel weitesgehend gleich blieb.
    Selbst für Schwarz 2 / Weiß 2, die mit vielen neuen Routen, neuen Charakteren, neuer Story an den Start gingen, blieben die Wertungen und Verkäufe des Vorgängers unerreicht.


    Letztlich wurde Gamefreak wiederholt vorgeworfen, "geldgeil" zu sein, da sie doch ständig die gleichen Spiele als neue Spiele zum vollen Preis verkauften und sich nie etwas neues einfallen lassen. Mit den ständigen Remakes wurde dieser "Recyclewahn" sogar auf die Spitze getrieben. Von drei "unterschiedlichen" Editionen hat es also pro Generation nur eine gegeben, die wirklich originär war.


    Daraus abgeleitet kann ich Gamefreaks neuenstandene Motivation einzigartige, frische Spiele zu entwickeln verstehen.
    Jedoch vertrete ich aus persönlicher Sicht die Auffassung, dass Spezialedition sehr wichtig für das Franchise sind und selbst dann, wenn sie mit schlechteren Kritiken von Seiten der nicht sachkundigen (im Bezug auf Pokémon) Medien einhergehen und die Verkäufe schwächer sind. Folgende 5 Punkte, warum eine Zusatzedition/Fortsetzung doch sinnvoll ist:


    1.) Eine Zusatzedition mag zwar weniger Resonanz mitsichbringen, aber ist auch einfach und schneller zu entwickeln als eine brandneue Edition, da sie auf eine bestehende Edition fußt. Und anders als Remakes muss nicht einmal die Engine der bezugnehmenden Edition verändert werden, sondern bleibt so erhalten. Die Kritiken der Leute sind also irgendwo gerechtfertigt, denn Zusatzeditionen sind auch nichts Weiteres als aufpolierte Hauptspiele, die folglich weniger neue Ideen und Zeitaufwand benötigen, als Spiele einer neuen Generation. Gamefreak kann also viel schneller neue Editionen einbringen und finanzielle Gewinne erzielen, auch wenn sie geringer ausfallen, als zu Beginn einer Generation.


    2.) Eine neue Edition stellt aber auch ein Korrektiv der Haupstpiele dar, um Features oder Ideen, die aus Zeitgründen nicht die Vorspiele eingebunden werden konnten oder erst den Entwicklern zu einem späteren Zeitpunkt einfielen doch noch unterzubringen. Würde eine Zusatzedition fehlen, müsste man diese neuen Features entweder ganz verwerfen oder in eine Edition einbauen, die gar nicht dafür vorgesehen ist, z. B. die Zygarde-Mission in So/Mo, die in einer Z-Edition viel mehr Sinn gemacht hätte.


    3.) Eine Zusatzedition ist gleichzeitig auch eine Edition mehr innerhalb einer Generation und sorgt dafür, dass eine Generation länger andauert. In dieser Zeit können sich Spieler eingehender mit den neuen Pokémon, der neuen Region, etc. beschäftigen ohne das Gefühl zu haben, dass eine Generation gerushed oder unfertig wirkt oder nur die Hälfte der neuen Pokémon zu kennen und dann schlagartig wieder mit einer neuen Generation und damit mit neuen Pokémon konfrontiert zu werden. Außerdem kann eine verlängerte Generation auch dafür sorgen, dass Entwickler von Spin-Offs sich mit der Entwicklung von Spielen nicht hetzen müssen, weil sie das Spin-Off bis zum Ende der jetzigen Generation entwickelt haben müssen, und so ein gescheites Spiel zu Stande kommt.


    3.5.) Eine längere Generation bzw. die Entwicklung an einem "einfachen" Spiel verlängert überdies die Entwicklungszeit der Spiele der nächsten Generation. Wenn nämlich die Zusatzedition gänzlich fehlte, so müsste ein anderes Spiel an seiner Stelle released werden und das könnte dann eine unfertige Edition einer neuen Generation sein, die man mit einem weiteren Jahr mehr Entwicklungszeit vervollständigen kann. Die Zusatzedition hätte hier also den Zweck eines Zeitpuffers, um die Spieler bis zur Fertigstellung der Spiele der nächsten Generation "bei Laune zu halten".


    4.) Oft wird man mit einem Spiel erst beim erneuten Spielen wirklich vertraut, da die Eindrücke beim erstmaligen Spiel duchaus die Qualität eines Spieles verfälschen können oder Dinge, Pokémon, Charaktere in einem anderen Licht erscheinen bzw. Motive erst beim weiteren Spielen nachvollziehbar sind. So wird dem Spieler (erzwungenermaßen) durch eine Zusatzedition eine "zweite Chance" gegeben, sich mit einer Edition zu beschäftigen und eine negative Erstmeinung zum Spiel durch die neue Edition zu korrigieren. Auch fallen einem Dinge möglicherweise auf, die man beim Spielen der Voreditionen nicht bemerkt hat und kann überdies Pokémon Ingame benutzen, die man schon in den Hauptspielen einsetzen wollte, aber kein Platz mehr im Team bestand.


    5.) Zusatzeditionen stellten in der Vergangenheit ist das Optimum an einem Pokémon-Spiel dar, da einem stets klar war, dass hier die Fehler alter Spiele verbessert wurden und das, was übrig bleibt, ein geschliffener Diamant ist, der nur noch das beste dieser Generation repräsentiert, anders als die Hautspiele, die durchaus noch einige Schwächen vorzuweisen hatten. Auch dann, wenn die Zusatzedition hinsichtlich des Inhaltes weitesgehend bekannt sein sollte, so kann man sich sicher sein, dass ein qualitativ hochwertiges Spiel auf die Beine gestellt wurde und Verbesserungen kaum mehr möglich sind.

  • Ich bin ein großer Fan der Spezialeditionen, aber das liegt an der Zeit mit der ich eingestiegen bin. Anfang 2012 habe ich Pokemon Platin bekommen, doch da gab es diese Edition bereits 2-3 Jahre. Die Gen5 Edis kannte ich durch meine Schwester und ich konnte ihr nun alte Pokémon besorgen. Platin mag ich lieber als Diamant und Perl, dennoch spiele ich sie gerne. (Hab die beiden nur weil Platin ein paar Monate verschollen war.)


    Nun denn, nach Platin habe ich mir Schwarz2 gekauft. Haha nach der Spezial-Edition direkt das Sequal gekauft. Damit bin ich eigentlich befangen, aber ich bevorzuge Spezial-Editionen gegenüber dem Standard-Spiel. Das liegt klar daran, da ich es mir aussuchen konnte und nicht erst die Basis gespielt habe und dann die Spezial-Edition später erst kaufen konnte.


    Ich bin auch Fan von legendären Pokémon, deshalb mag ich Smaragd, Platin und Sonne&Mond besonders. Ich hab es gerne in die Story eingebunden. Da haben mich X und Y schwer enttäuscht, da dort die Legis quasi nur Nebendarsteller waren. Ich habe sehr auf ein Z gehofft in der man etwas über Zygarde erfährt, aber immerhin gabs in SM dann ein wenig Aufmerksamkeit für den Beschützer des Öko-Systems. Diese Einbindungen haben die Spezial-Editionen und es wäre schade, wenn Platin die letzte war.


    Technisch gesehen, sind die Spezial-Edis besser und spielbarer, da sie technische Neuerungen enthalten. Diamant und Perl sind sehr langsame Editionen und Platin konnte das noch ausgleichen, aber wenn nun Editionen so bleiben, wie sie erscheinen und keine Neuerungen bekommen, gibt es keine solchen Ausgleiche.


    Sonne und Mond hatte meines Erachtens die beste Story, aber andererseits auch das schlechteste Late-Game nach den Storys, wenn man nicht gerade vom Poke-Fotografierdingens begeistert ist oder den Kampfbaum liebt, dürfte man stark enttäuscht sein. Es wäre schade, wenn das nun das finale Alola ist. Ich würde gerne noch mehr zu Mohn, Lilly & Samantha, Necrozma und die Ultradimension erfahren. Geld würde diese Edition/Editionen vielleicht nicht so viel einbringen, deshalb werden wir vermutlich keine Fortsetzung erleben.


    Jetzt sind wir beim Thema "Geld". Eine Edition ist meistens einplanbar und man kann diese sich auch leisten. Jedoch kommen regelmäßig neue Geräte noch dazu. So kostet eine neue Anfangs-Generation oft gut über 200 Euro, jedoch hält das Gerät meistens mindestens 2 Generationen. Der Lite konnte 3 Generationen abspielen, der 3DS schafft sogar 4 der 7 Generationen. Aber eine Edition kostet 40-50 Euro und so kostet eine komplette Generation ohne Konsole etwa 200-250 Euro. Das ist Geld, das nicht unbedingt jeder hat. Ich habe gerne jede neue Edition, damit ich nichts verpasse. Das Spezial-Editions-Prinzip ist wohl aus Hersteller-Sicht wohl nicht gelohnt.


    Das Doppelsequel Schwarz 2 und Weiß 2 war dann wohl das Testen einer Alternative. Man hat nicht einfach nur ein paar Änderungen vorgenommen, sondern eine Fortsetzung versucht. Aber man hat sich sehr auf eine Verbindung zum Vorgänger versteift, mir selbst gefällt das gut, da mir das Kyurem als Hülle, Reshiram und Zekrom als ursprünglich eins gefallen hat. Aber man kann nur jeweils 2 mit einander verbinden und nicht alle 3. Das stört mich bis heute, dennoch ist S2 eine Edition, die viel bietet, wenn man möglichst viel rausholen möchte. Dazu zählt Dex füllen für den Schillerpin, alle Lichtungs-Pokémon fangen, Pokéwood-Star werden oder das Tournament vollständig schaffen.


    Ich bin damals kein Fan vom CP gewesen, deshalb hat mich eine Kampfzone bzw. ihr Fehlen nicht wirklich interessiert. Mittlerweile könnte ich mich wohl dafür begeistern, wenn mal wieder eine kommen würde. Man kommt nun gut an CP-Pokémon und deshalb könnte eine völlig neue Zone durchaus Hunderte Stunden Spaß bringen.
    Die Smaragd Kampfzone war interessant, da man dort Mauzi gegen Eneco tauschen, Farbeagle und Mogelbaum fangen und selber klonen konnte.


    Smaragd hat auch den Pomeg-Berry-Glitch, den gibt es auch in Generation 4, aber längst nicht so umfangreich. Man kann jedes Pokémon erzeugen, das Äon-Ticket bekommen und jede Event-Insel betreten und so shiny Mew resetten.


    Natürlich bringen Sequels und Spezial-Editionen neue Funktionen und Formen, aber diese kann man auch direkt in die beiden Basis-Editionen packen.


    Realistisch gesehen sind diese Edis nicht so nötig, aber ich freue mich immer wieder, dass es sie gibt. Ich spiel so gerne diese Spiele und ein Ende dieser Tradition wäre einfach schade. Aber was kommen wird weiß ich nicht, aber ein schlechtes Sinnoh Remake kann viel kaputt machen. Ich zeige nur auf ORAS. Aber Sonne und Mond war in meinen Augen ein guter Versuch für Basis-Editionen, aber man muss wenn man noch was nachlegen möchte das Late-Game aufwerten. Ich sage nur KANTO. Nicht Lilly hinterher zu dürfen war wirklich traurig. N kam wieder, also hoffe ich auf ein Sequel.

  • Aufgrund den Neuerungen in Kristall, Smaragd und Platin würde ich sagen, dass ich Spezialeditionen auch sehr mag. Aber wenn ich diesen Artikel lese, da beginne ich zu verstehen warum zu XY keine Spezialedition herausgekommen ist. Wenn man in dieselbe Route mit Z wie Platin geht (also mit einen vollständigen Süd-Kalos basierend auf Südfrankreich), würden wir Kalos sofort wiedererkennen und möglicherweise mit XY vergleichen. Das ständige Vergleichen mit anderen finde ich nicht in Ordnung und da kann ich verstehen, warum GameFreak Zygarde lieber nach Sonne & Mond gebracht haben. Um zu verhindern, dass wir immer wieder was zu vergleichen haben, brauchen wir jedes Mal was Neues - in dem Fall eine neue Edition.


    Gerade muss ich an den Übergang DP zu Platin denken, wo ich auch den Gedanken des Vergleichens habe. Auch wenn Platin in vielen Bereichen besser ist, ich vermisse den Überraschungsfaktor in DP und Platin hatte mehr Roadblocks als DP, weshalb ich vorm dritten Orden nicht zu Route 212 (Nord) gehen konnte, was mich genervt hat. Oder der Übergang RS zu Smaragd, wo ich die Kampfzelte und Trainerberg nicht mochte (seltsam, obwohl es eine Mini-Kampfzone mit drei Einrichtungen ist, aber ich wollte lieber Wettbewerbe) und daher in ORAS froh war, dass sie nicht vorhanden sind, stattdessen wieder Wettbewerbe. Oder bei S2W2, wo ich mit Ns Rolle nicht zufrieden war, aber ansonsten das Spiel liebe wegen großen Postgame-Inhalt. Auch wenn ich es ungern zugebe, mit Kalos will man kein Risiko eingehen und daher wurde die "Z Version" weggelassen.


    Aber trotzdem haben Maingames irgendwelche Kinderkrankheiten wie Sonne & Mond, die mit einer starken Mainstory aber sehr schwaches Postgame glänzt. Wir haben die Möglichkeit Updates für Bugfixes zu haben, wieso auch nicht neuer Inhalt per Update einfügen und so eine seperate Spezialversion zu vermeiden? In einen Final Fantasy Wiki habe ich gelesen, dass FF15 per Update ein neues Zwischenkapitel bekommen hat, die während des Zeitsprunges um zehn Jahre spielt und das ist kein MMO. Ich finde diese Idee genial, denn so kann man Spiele aktualisieren (bei Pokémon muss man sowieso die neueste Version haben, um weiterhin online zu spielen) ohne sich mit Spezialversionen zu ärgern. Aber da GameFreak nicht dafür ist DLCs zu haben, da wird es kompliziert... Besonders um fehlende Mega-Steine, die man noch sammeln will - da finde ich die Methode durch Turniere zu isoliert. Aber die Isolierung könnte ich verstehen, dass nicht jeder mit Mega-Entwicklung spielen will wie ich...


    Das wäre schade, wenn Alola dasselbe Schicksal wie Kalos erleiden muss, denn ich würde so gerne mehr über Necrozma erfahren und möglicherweise ein Marshadow haben wollen, wenn es enthüllt wird.

  • Als Kunde liebe ich die Zusatzversionen. Als jemand, der alle Spiele mitverfolgt hat, wirkt es erfrischender, wenn ich zwischen Spielen nicht 2 Jahre warten muss, sondern später eine Zusatzversion kommt, die dann erstmal meine Zeit nimmt. Und dabei ist es egal, ob diese direkt nach der normalen Version, wie im Falle Kristall oder Platin, kam. Ich habe diese dann genauso so gekauft und gespielt wie Gold oder Diamant.
    Bei Smaragd, welches nach FrBg kam, war es sogar besser, da ich dann erneut einen Grund hatte, um in Hoenn zu chillen und es hatte ja auch viele gute Veränderungen, die mich damals überrascht haben. Besonders der erweiterte Safariteil mit den Johtopokémon wird auf ewig eine süße Erinnerung bleiben.


    Und im Nachhinein würde ich immer die Zusatzversion spielen, da es das selbe wie die normale ist + mehr Inhalt. Das Geld hat sich immer gelohnt dafür. Die Inhalte habe ich zu der jeweiligen Zeit der Spiele wahrscheinlich nicht so sehr wertgeschätzt wie jetzt, weil ich damals jünger war und einfach gespielt habe. Gelb fällt da weg, da es meine erste Edition war und Kristall hat weniger neues, so dass es da weniger zum wertschätzen gibt. Dass mit den animierten Sprites hat mich damals aber sehr begeistert.
    Smaragd und Platin gehören aber mit zu meinen Lieblingsspielen und es sind viele gute Features und Mechaniken hinzugekommen, die für neuen Wind gesorgt haben. Besonders die Kampfzone in Smaragd war nach den Türmen in Kristall, Rubin und Feuerrot echt super und ich habe da sehr viel Zeit reingesteckt. Bei Platin weniger, aber da konnte ich dann erneut Zeit in Sinnoh verbringen.
    Auch gefällt mir Platin durch verbesserte Tilesets um das Kampfareal etc sehr und die Gebiete wirken so viel schöner. Und das WiFiPlaza hat mir auch gefallen.


    SW2 fand ich auch super. Ich fand die Story bei SW1 zwar besser, aber die Region und der Inhalt war in SW2 besser und viel interessanter. Hier wundert mich sogar, dass diese Spiele, obwohl es 2 Editionen waren, nicht viel mehr Verkauszahlen als Platin gebracht haben. (weil 2 Spiele potenziell mehr einbringen als eine Version; gibt ja genug, die sich immer beide kaufen.)
    Die Verkaufzahlen bei den einzelnen Zusatversionen sind aber imo nicht so ausschlagend, da es immer eine Version ist und die logischerweise niedrigere Verkaufszahlen haben, da man sich nur eine kauft, manchmal eventuell schon mit der normalen Version genug haben oder andere Dinge.
    Für mich haben diese sich aber immer gelohnt, einfach weil es ein neues Spiel war.


    Bei Gen 6 war es ein wenig enttäuschend, dass es keine Zusatzversion gab, weil Kalos ein wenig kurz kam und ich gerne nochmal meine Zeit dort verbracht hätte. Bei Gen 7 kann ich mir nicht vorstellen, dass es schon auf in die nächste Generation geht, weil das recht arg kurz wäre. Eine Zusatzversion würde ich willkommen heißen. Vielleicht auch logisch, weil Alola so viele Baustellen hat, die dann in eine neue Version ausgearbeitet werden könnten. Und allgemein kann ich mir keine andere Version vorstellen. Eventuell DP Remake, aber das wäre auch wieder so kurz nach dem letzten Remake.



    Aber was kommen wird weiß ich nicht, aber ein schlechtes Sinnoh Remake kann viel kaputt machen. Ich zeige nur auf ORAS.

    Weiß nicht was du meinst. Sehe ORAS als bestes Remake bisher.

  • Wobei dies insofern zu relativieren ist, dass Tutor-Moves verfügbar sind und diese das Metagame verkomplizieren.

    Da finde ich es auch recht interessant, dass teilweise zwischen Spielen einer Generation die Tutormoves eingeführt bzw. gewechselt werden und danach beim Übergang zu den nächsten Spielen die Attacken wieder geändert werden. Es wirkt so, als wolle man etwas anpassen, um neue Möglichkeiten zu liefern oder weil man mit den Tutormoves nicht ganz zufrieden war.

    So erhalten Zusatzeditionen ironischerweiseweise schlechtere Wertungen, da die Medien die zu starke Ähnlichkeit mit den Vorgängern bemängeln und das Wenige, was dazukam eine "neue" Edition nicht rechtfertige.

    Und eigentlich ist es ja tatsächlich so, denn wirklich viele neue Inhalte haben die nun mal nicht, sodass sich neue Spieler und eben auch die Medien vor allem an die Zusatzfeatures klammern müssen, um viel Spaß herauszukitzeln. Einen Neueinsteiger stört das in dem Sinn ja nicht, weil er das Spiel und die Welt noch gar nicht kennt und die werden vor allem angesprochen. Das spiegelt sich dann natürlich auch in den Verkaufszahlen und teilweise auch in den Bewertungen wieder, die meist schlechter ausfallen, weil die Tester das Spiel als Ganzes schon kannten. Ironisch ist es aber allemal, da diese Zusatzversionen ja das ultimative Spiel der Generation darstellen.

    Die Zusatzedition hätte hier also den Zweck eines Zeitpuffers, um die Spieler bis zur Fertigstellung der Spiele der nächsten Generation "bei Laune zu halten".

    Das natürlich, denn damals gab es außer den offiziellen Turnieren auf der ganzen Welt nicht viele Möglichkeiten, um sich mit anderen Spielern auszutauschen. Selbst bei Diamant, Perl und Platin wurden die Onlinefunktionen noch nicht so gut genutzt und das hat sich erst danach mit den weiteren Spielen und Global Link gelegt. Es wurden Zusatfeatures geboten, die Onlinefunktionen verbessert und so wurde auch das Spielerlebnis erheblich gesteigert. Nach dem nächsten Spiel werden immer einige Leute rufen.

    Um zu verhindern, dass wir immer wieder was zu vergleichen haben, brauchen wir jedes Mal was Neues - in dem Fall eine neue Edition.

    Der Übergang von Kalos zu Alola ist wohl auch dadurch zu begründen, um nicht noch ein Jahr mit der Veröffentlichung zu warten. Denn immerhin gab es ja auf demselben Gerät wieder eine Generation und die Entwicklung hat sich nach Omega Rubin und Alpha Saphir komplett auf Sonne und Mond verlagert, sodass keine wirklich Zeit blieb, um überhaupt an eine Zusatzversion zu denken. Ich denke aber, dass das ein guter Weg war, um für eine Überraschung zu sorgen, denn technisch hat sich einiges getan und das Potential einer guten Hintergrundgeschichte in Kalos wurde leider schon in X und Y nicht genutzt.