the ocean's heart

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“




  • ~*~


    The Ocean's Heart
    »If you listen closely, you can hear the ocean's heartbeat in every wave«




    Willkommen, lieber Leser!
    Es freut mich, dass du dich in die Tiefen dieses Topics verirrt hast und hier einmal reinschaust. Ehrlich gesagt habe ich dieses Topic nicht einmal konkret geplant, stattdessen hatte ich einfach plötzlich das Bedürfnis nach einem und bin diesem dann spontan nachgekommen. Obwohl ich eine Leidenschaft für das Lesen und Schreiben hege, habe ich mich nie als sonderlich wortgewandt angesehen und bin immer noch der Meinung das dies auf mich nicht ganz zutrifft. Dennoch tendiere ich öfter einmal dazu meine Gedanken aufschreiben zu wollen und möchte mir hiermit einen Platz dafür schaffen. Dazu sei aber gesagt, dass meine Stimmung immer mal wieder von Produktivität in absolute Lustlosigkeit wechseln kann. Die Aktivität dieses Topics wird also immer von meiner Stimmung abhängig sein.





    Inspiration nehme ich von überall. Dementsprechend werden meine Texte mal von Fantastischem über Realistischem bis hin zu Unkonkretem wandern und viele Themen auffassen. Als kleiner Hinweis an dieser Stelle sei vermerkt, dass ich eine unglaubliche Verbundenheit und Faszination für Wasser in jeder Form habe und dies auch eine meiner größten Inspirationsquellen ist. Natürlich schließt diese andere Formen von Inspiration nicht aus und diese sind auch gegeben, jedoch werde ich dazu immer beim entsprechend Werk selbst etwas erwähnen. Mit dieser Information dürfte sich nun auch die Namensgebung meines Topics erklären.





    Kurzum wirst du hier alles finden. Drabbles, Kurzgeschichten, Gedichte, Songexte oder auch jegliche Mischform und experimentelle Werke. Ich lege mich nicht wirklich auf eine Textart fest und schreibe immer mal wieder einfach vor mich hin. Auch werden hier gegebenenfalls Werke in anderen Sprachen gepostet werden. Am wahrscheinlichsten ist dabei Englisch, jedoch schließe ich andere Möglichkeiten hier nicht aus. Und obwohl ich mich nicht als einen großartigen Schreiber ansehe, so freue ich mich doch über jeden Kommentar, jeden Gedankengang und jede Interpretation die man mir hierlassen möchte. Falls du also etwas erwähnen, kritisieren oder fragen möchtest, scheue dich nicht dies zu tun.





    [font='Verdana']Zuletzt möchte ich mich noch einmal bedanken, weil du dich bis hierhin durchgelesen hast. Vielleicht findest du dich in einem oder zweien meiner Gedanken oder Werken wieder und kannst etwas Inspiration oder Überlegungen mit hier rausnehmen. Denn obwohl ich dieses Topic mit der Intention schuf einen Platz für meine Werke zu haben, so sind die Texte und Gedanken jedem gewidmet der etwas mit diesen anfangen kann. Ich hoffe, du bleibst noch eine Weile und siehst dir einige meiner ausgestellten Sachen an.





    »And just like the ocean waves their moods changed with the tides«








  • The Ocean's Paths




    In diesem Post werde ich alle meine Updates verlinken, sodass es für dich etwas Übersichtlicher wird.
    Mit diesen letzten Worten will ich dich nun wirklich nicht weiter abhalten. Ich wünsche dir viel Spaß beim durchstöbern meines Topics!




    »Erstes Update|The mirror isn't me«
    »Zweites Update|Push & Pull - Ch. I Full Moon«
    »Drittes Update|Dependence«
    »Viertes Update|Spiegelgeist«
    »Fünftes Update | Linked Across Time«
    »Sechstes Update | The Soul Witch«

    »Siebtes Update | If you stand for nothing, what will you fall for?«

    »Achtes Update | Lichtbrechung«



    »Now travel through the ocean with open eyes and an open mind. Dangers await, but beyond that there's wonder everywhere you go«







  • The mirror isn't me



    ~*~





    There's a girl behind a mirror,
    who doesn't know herself.
    She can only see the scars,
    seen by no one else.


    There's a girl behind a mirror,
    she’s afraid and she is lost.
    Doubting every move she makes,
    and every of her plans.


    But who is she alone?
    She is the lonely one.
    But what else can she do?
    She starts with something new.


    She says:


    »I hide, because I fight
    the demons from my thoughts
    All this time, I have tried
    to beat them on my own.


    And I don’t know what I’m doing anymore.
    But I don't want them to see
    That the mirror isn’t me.«


  • Hallo @Azula,


    Ich hab dein neues Topic gesehen und wollte dir mein Feedback dalassen. Mit englischen Texten bekommt man meine Aufmerksamkeit meistens noch schneller als sonst :D


    Dein Startpost gefällt mir sehr gut, überrascht mich jetzt auch nicht, dass man dir da nichts erklären musst, kennst das ja ;) Deshalb hab ich dir da auch keine Kritik oder Verbesserungsvorschläge. Sehr übersichtlich und schön anzusehen, ich habe alle Infos, die ich brauche und weiss, wohin die Reise geht. Habe nichts zu meckern.


    „The mirror isn't me“ ist ein schöner Titel, der mir sehr gefällt und der sehr viel Spielraum zum nachdenken lässt. Ich interpretiere deinen Text so, dass das Mädchen im Spiegel Dinge sieht, die nur sie erkennen kann. Makel, Probleme, Sorgen usw. Das lässt sie verzweifeln und sie weiss nicht so recht, wer sie eigentlich ist. Ich denke, das ist ein Thema, das viele kennen und deshalb erwischt du die Stimmung ganz gut damit. Spannend finde ich folgende Stelle:


    »I hide, because I fight
    the demons from my thoughts
    All this time, I have tried
    to beat them on my own.


    Wenn sie sich versteckt, wieso sieht sie dann in den Spiegel? Wenn ich mich verstecke, dann schaue ich bestimmt in keinen Spiegel. Oder meintest du, sie versteckt sich generell? Und warum will sie nicht, dass andere nicht sehen, dass sie und der Spiegel nicht eins sind? Das musst du mir erklären, ich habe immer Vermutungen und Interpretationen, aber ich bin eher auf Erklärungen gespannt :)
    Ich kann mich jedenfalls gut in deinem Text, in diesem Thema wiederfinden. Dass man sich selbst verliert und nicht mehr weiter weiss. Wie alt ist das Werk denn? Ich denke, daraus wäre ein guter Songtext geworden, den du vielleicht dann noch etwas hättest ausbauen können, aber alles in allem wäre da bestimmt was draus geworden. Vielleicht setzt du es ja noch um!
    Wie gesagt, finde deine ganze Aufmachung top und dein Text hat mir inhaltlich sehr gefallen, ich fand sowohl den Textfluss als auch die Länge sehr angenehm.


    There's a girl behind a mirror,
    that doesn't know herself.

    Da sollte das Personalpronomen "who" hin. Ich sehe diesen kleinen, aber wichtigen Fehler teilweise auch bei denen, die Englisch als Muttersprache haben. Aber davon solltest du dich nicht verleiten lassen. "That" wird nie bei Personen verwenden, sondern bei Sachen.

    But what is she alone?

    Was meintest du mit diesem Satz? "Was ist sie alleine". Meintest du "Why"? Also warum? Ist das eventuell ein Tippfehler oder verstehe ich nur gerade nicht, was du meinst? :)


    Ich würde mich freuen, mehr von dir zu lesen!






  • Push and Pull
    Ch. 1 Full Moon


    ~*~






    Sie wandte ihren Blick nach oben. Durch die Wassermassen fielen einige silberne Lichtstrahlen auf sie, als sie sich weiter nach oben bewegte. Sanft glitt sie durch das blaue Meer, immer weiter dem Himmel entgegen. Kurz bevor sie die Oberfläche erreichte hielt sie inne. Obwohl sie es kaum noch erwarten konnte Lúa wiederzusehen, so musste sie sich vorher doch immer wieder beruhigen. Die Gefühle tobten in ihr, wie einer ihrer Meeresstürme. Alles war durcheinander und gewaltige Kräfte prallten aufeinander. Jedoch waren es nicht Wut, Traurigkeit oder Enttäuschung die in ihrem Inneren ihr Unwesen trieben. Es waren Vorfreude, Überraschung, Neugier und Liebe. Ihre Augen waren geschlossen als sie endlich den Kopf aus dem Wasser streckte. Schon bevor sie etwas sah, lächelte sie.


    »Ich werde nie verstehen warum du mich jedes Mal mit geschlossenen Augen begrüßt, Mar. Du weißt wie sehr ich es liebe mich in ihnen zu verlieren.«
    Sie spürte wie ihr ein federleichter Kuss auf die Stirn gedrückt wurde. Ihre Lippen, die so unglaublich sanft waren, allerdings nur flüchtig an ihrer Stelle verweilten. Sie hob ihre Augenlider wieder an und erblickte sie. Vorsichtig streckte sie eine Hand nach ihrer Geliebten aus, die einige Zentimeter über dem Ozean schwebte. Ihr langes weißes Haar schien wie immer von einer sanften Briese bewegt zu werden, obwohl es hier windstill war. Dabei wirkten sie manches Mal wie Lichtstrahlen, die durch das Wasser gebrochen wurden und sanft die Nacht erhellten. Lúas graue Seelenspiegel sahen aus wie flüssiges Silber, jedoch vermittelten sie ein Gefühl von Wärme und Ruhe, welches sich langsam in Mars Bewusstsein ausbreitete. Vorsichtig streckte sie die Hand aus um ihre Wange zu berühren. Die Mundwinkel beider bewegten sich fast unmerklich nach oben.


    »Ich habe dich vermisst, Lúa«, war alles was sie sagte. In ihrem Blick drückte Mar so viel mehr aus als in ihren Worten. Obwohl auch ihre Stimme mit mehreren versteckten Untertönen durchwoben war, so waren die unausgesprochenen Gedanken immer in ihren Seelenspiegeln zu finden. Über die Jahre hatte sie versucht all diese Tiefen zu ergründen und immer noch war sie nicht am Grund angekommen. Sie blickte in die meerblauen Augen ihrer Geliebten und verlor sich ein wenig in der wohligen Wärme, die ihre Hand auf ihrer Wange verbreitete. Der Kontakt übertrug ein wenig der rebellischen Energie, die Mar so eigen war. Lúa verlor sich im Anblick ihrer Gesprächspartnerin. Ihre Haare, welche wie Wellen um ihr Gesicht flossen und immer in Bewegung zu sein schienen, waren in verschiedene Blautöne getränkt und reflektierten das Licht auf eine einzigartige Weise.


    »Du weißt doch, es vergeht kein Tag an dem wir nicht zusammen sind«, erwiderte Lúa sanft. Ihre Geliebte lächelte wissend, aber schüttelte den Kopf.
    »Doch nicht immer so, wie in diesem Moment. Ich schaue aus weiter Ferne zu dir auf und hoffe im Sternenhimmel zu lesen ob es dir gut geht. Zwar sind deine Sterne zuverlässig, jedoch bevorzuge ich es wenn du direkt hier bist«, gestand sie und Lúa kicherte. Jedes Mal fand sie einen neuen Weg, um in ihr das warme Gefühl von Geborgenheit auszulösen.
    »Mir geht es doch nicht anders. Wenn ich hinab ins Meer schaue und versuche durch das Blau einen Blick auf dich zu erhaschen, so sehe ich nur einige Reflektionen des Lichts. Wie von Fischschuppen. Ich hoffe dann jedes Mal, dass es dir gut geht«, erwiderte sie und strich Mar eine Strähne hinter ihr Ohr. Dann beugte sie sich ein bisschen weiter hinab, nur um mit ihren Lippen sanft denen von Mar zu begegnen. Sie spürte wie ihre Geliebte vergeblich versuchte nicht zu grinsen.




    Ihre Begegnung wurde erst durch die sanften Sonnenstrahlen, die langsam über den Horizont wanderten und den Sternenhimmel durchbrachen, unterbrochen. Beide seufzten auf als die Erkenntnis sich in ihre Gedanken schlich. Ihre gemeinsame Zeit war vorbei. Mit einem letzten Lächeln auf den Lippen, sowie einem in der Luft hängenden Versprechen einer nächsten Begegnung, stieg der Mond wieder hinauf in den Himmel und verschwand hinter dem Horizont. Auch das Herz des Meeres verschwand wieder in den Tiefen und folgte dann langsam ihrer Geliebten. Auch wenn sie sich nicht so nah waren wie zuvor, so sah der Mond doch hinab aufs Meer und das Meer verfolgte den Pfad des Mondes.


  • Hallo Azula,


    Push and Pull ist bei dem Inhalt und dem Fokus irgendwie ein merkwürdiger Titel. Zumindest würde man nicht sofort auf das Zusammenspiel zwischen Wasser und Licht, hier dargestellt durch den Mond, kommen, wodurch es auch als überraschend angesehen werden kann. Jedenfalls, mein Hauptproblem mit dem Text ist wohl vorrangig, dass Mar und Lúa (gute Namen übrigens, letzteren hatte ich selbst auch mal in Verwendung) außer ihrer Liebe zueinander kaum charakterisiert werden. Da ist es natürlich schwer nachzuvollziehen, warum sie sich immer wieder auf diese Weise treffen und auseinandergehen müssen, wobei man hier einen guten Bezug zur Realität mit Fernbeziehungen herstellen könnte. Jedenfalls wirken die beiden einfach übernatürlich und auch wenn du dich auf die Atmosphäre konzentriert hast, hättest du da eventuell auf höhere Kräfte eingehen können, da die nicht unrelevant scheinen. So bleibt halt viel Potential auf der Strecke und es passiert eigentlich wenig.
    Die Atmosphäre ist dir aber richtig gelungen. Das fängt bei der beschriebenen Szene an und endet schließlich darin, wie die beiden ihr Gegenüber wahrnehmen. Viele Elemente wirken magisch, einfach fantastisch und das trägt auch ungemein dazu bei, dass man gerne weiterlesen möchte. Die Ausdrucksweise hat mir grundsätzlich gefallen und ich könnte mir auch vorstellen, dass aus dieser Geschichte etwas Größeres entsteht.


    Wir lesen uns!






  • Dependence

    ~*~






    I once wrote a character that was dependent on yours, like I was on you.
    When you tore me apart and I cried she broke into pieces with a tear-stained face. I couldn't reach out to her and fix her because I didn't even know how to fix myself. So instead I wanted to write a character that could care for themselves and would be able to help her.


    I once wrote a character that was dependent on yours, like I'd been on you.
    I picked up myself and learned how to care for me. So I wrote a character to help her survive and learn what I did. They were strong and felt deeply for her, feeling a growing need to help and teach what they knew. What I learned.
    So they reached out to her.


    I once wrote a character that was dependent on yours.
    She isn't anymore.

  • Hallo @Azula,


    Im Rahmen meiner Bemühung hier ein wenig mehr Kommentare auf ein paar Geschichten zu verfassen, dachte ich, ich lasse auch dir einmal einen Kommentar dar. Auf „Push and Pull“, da ich zu Prosa doch mehr sagen kann, als zu Poesie. ^^“


    Zuallererst allerdings möchte ich sagen, dass ich das Design vom Startpost und auch den anderen Postings verflucht geil finde! :3 Sieht richtig toll aus und ich finde es schön, dass es farblich, bildlich und sprachlich zusammenpasst. Also ja! Kudos dafür! Gefällt mir sehr, sehr gut!


    Damit dann aber zur Geschichte!


    Anders als @Rusalka muss ich sagen, dass ich den Titel durchaus irgendwie passend finde. Zuerst fand ich ihn auch etwas seltsam, doch als ich ein wenig darüber nachgedacht habe, fand ich es eigentlich passend: Die beiden ziehen einander an und am Ende müssen sie sich wieder trennen, werden sozusagen auseinander „gedrückt“. Also passt es irgendwie schon.


    Wie Rusalka finde ich auch die Atmosphäre sehr schön gelungen. Das ganze hat etwas sehr schönes und malerisches, wie du es beschreibst. Vor allem so kleine Details wie das Glitzern des Meeres und dergleichen. :3


    Außerdem ist es Girls Love und damit kann man mich eh per se immer begeistern.


    Übrigens habe ich mich bei der Geschichte irgendwie an die polynesischen Göttinnen Moana und Hina erinnert gefühlt. Vielleicht aber auch nur, weil es die einzige Mythologie ist, mit der ich mich ausgiebig beschäftigt habe, in der sowohl Mond, als auch Meer durch weibliche Gottheiten vertreten werden. :P


    Davon einmal abgesehen möchte ich auch hier zwei, drei Kommentare zu Dingen loswerden, die mir stilistisch nicht so gefallen haben, wenn du entschuldigst.


    Zuerst einmal tatsächlich etwas aus dem Beschreibungstext.



    Wobei die ersten beiden Absätze aus Mar ihrer Sicht geschrieben sind, die nächsten zwei aus Lúa ihrer Sicht und der letzte aus einer allgemeinen Sicht.


    „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ fiel mir dazu nur ein. Bitte, bitte den Genitiv benutzen Q____Q Lass den armen Genitiv am Leben! Bitte! Es gibt ja durchaus Formulierungen, in denen ich verstehen kann, dass man irgendwie doch lieber den Dativ benutzt, aber hier wäre „Lúas Perspektive“ und „Mars Perspektive“ nicht nur schöner, sondern auch richtiggewesen.


    Ja, es ist nur der Beschreibungstext, aber ich bin doch merklich beim Lesen zusammen gezuckt. ^^“




    so waren die unausgesprochenen Gedanken immer in ihren Seelenspiegeln zu finden

    Hätte ich nicht vor ein, zwei Monaten eine Verriss darüber gelesen, dass offenbar einige Autoren angefangen haben, das Wort „Augen“ durch „Seelenspiegel“ zu ersetzen, hätte ich hier nicht gewusst, was gemeint ist.


    Ganz ehrlich: Ich finde diese Ersetzung des Wortes unnötig, kitschig und – mir fällt kein besseres Wort dafür ein – übertrieben „artsy“. Anders gesagt: Ich finde es furchtbar. Und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht. >___> Was spricht gegen das Wort „Augen“?




    Der Kontakt übertrug ein wenig der rebellischen Energie, der ihrer Gesprächspartnerin so eigen war.


    Das hier ist praktisch nur ein Beispiel für etwas, dass mir durch den Text hinweg aufgefallen ist: Du bemühst dich sehr bewusst, die Namen der Charaktere nicht zu oft zu benutzen, bzw. nicht zu wiederholen. Das sorgt für mich an einigen Stellen aber für Verwirrung, da es manchmal – wie an dieser Stelle – nicht hundert prozentig klar wird, wer von beiden denn gemeint sei. Lúa ist Mars Gesprächspartnerin und umgekehrt. Auf beide kann „ihre Gesprächspartnerin“ zutreffen.


    Davon abgesehen wirkt auch das unnötig umständlich, wenn du verstehst, was ich meine. Gerade da du ja praktisch in dritter Person die Perspektive von Mar beschreibst und sie in ihren Gedanken sicher nie Lúa als „ihre Gesprächspartnerin“ beschreiben würde, oder? ;)


    Ich weiß, dass im Deutschen sowohl in der Schule, als auch in Foren gerne dazu geraten wird, Synonyme zu benutzen, um Wortwiederholungen zu vermeiden, aber ich garantiere dir, dass die meiste Zeit die Wiederholungen von Namen für den Leser unsichtbar sind und praktisch nicht bemerkt werden. :)


    (Außerdem "die ihrer Gesprächspartnerin so eigen war" ;D)



    Das waren damit dann drei Dinge, die mir stilistisch aufgefallen sind.


    Wie gesagt, ich finde deine Beschreibungen und den Text ansonsten sehr angenehm zu lesen, aber diese drei Sachen (auch wenn eine aus dem „Vorwort“ war) haben mich zum Stutzen gebracht.



    Davon abgesehen habe ich noch einen – so glaube ich – tatsächlichen Fehler, sowie zwei Arten von Interpunktionsfehlern gefunden. (Ja ja, ich bin was Interpunktion angeht, ein Erbsenzähler. Blubb.)



    Lippen, die so unglaublich sanft waren, allerdings nur flüchtig an ihrer Stelle verweilten.

    Hier fehlt irgendwie etwas. Im Sinne von: Hier fehlt ein Verb für den Hauptsatz, der aktuell nur ein Wort umfasst: "Lippen".


    Ich nehme fast an, du wolltest eigentlich folgendes (jedenfalls so in der Art) schreiben:


    Sie spürte wie ihr ein federleichter Kuss auf die Stirn gedrückt wurde, spürte Lippen, die so unglaublich sanft waren, allerdings nur flüchtig an ihrer Stelle verweilten.



    »Du weißt doch, es vergeht kein Tag an dem wir nicht zusammen sind«, erwiderte Lúa sanft. Ihre Geliebte lächelte wissend, aber schüttelte den Kopf.
    »Doch nicht immer so, wie in diesem Moment. Ich schaue aus weiter Ferne zu dir auf und hoffe im Sternenhimmel zu lesen ob es dir gut geht. Zwar sind deine Sterne zuverlässig, jedoch bevorzuge ich es wenn du direkt hier bist«, gestand sie und Lúa kicherte. Jedes Mal fand sie einen neuen Weg um in ihr das warme Gefühl von Geborgenheit auszulösen.
    »Mir geht es doch nicht anders. Wenn ich hinab ins Meer schaue und versuche durch das Blau einen Blick auf dich zu erhaschen, so sehe ich nur einige Reflektionen des Lichts. Wie von Fischschuppen. Ich hoffe dann jedes Mal, dass es dir gut geht«, erwiderte sie und strich Mar eine Strähne hinter ihr Ohr. Dann beugte sie sich ein bisschen weiter hinab, nur um mit ihren Lippen sanft denen von Mar zu begegnen. Sie spürte wie ihre Geliebte vergeblich versuchte nicht zu grinsen.

    Hier ist das ganze mit den Zeilenumbrüchen etwas komisch geworden. Zeilenumbrüche kommen immer, wenn die Handelnde Person wechselt. Also sollte es eigentlich sein:



    »Du weißt doch, es vergeht kein Tag an dem wir nicht zusammen sind«, erwiderte Lúa sanft. [Wechsel auf Mar]
    Ihre Geliebte lächelte wissend, aber schüttelte den Kopf. »Doch nicht immer so, wie in diesem Moment. Ich schaue aus weiter Ferne zu dir auf und hoffe im Sternenhimmel zu lesen ob es dir gut geht. Zwar sind deine Sterne zuverlässig, jedoch bevorzuge ich es wenn du direkt hier bist«, gestand sie und Lúa kicherte. [Jedes Mal fand sie einen neuen Weg um in ihr das warme Gefühl von Geborgenheit auszulösen. (Hier bin ich nicht ganz sicher, auf wen sich das "sie" bezieht. Wenn es sich auf Lúa bezieht, muss hier ein Zeilenumbruch hin!)]
    »Mir geht es doch nicht anders. Wenn ich hinab ins Meer schaue und versuche durch das Blau einen Blick auf dich zu erhaschen, so sehe ich nur einige Reflektionen des Lichts. Wie von Fischschuppen. Ich hoffe dann jedes Mal, dass es dir gut geht«, erwiderte sie und strich Mar eine Strähne hinter ihr Ohr. Dann beugte sie sich ein bisschen weiter hinab, nur um mit ihren Lippen sanft denen von Mar zu begegnen. Sie spürte wie ihre Geliebte vergeblich versuchte nicht zu grinsen.


    Davon abgesehen fehlten an zwei, drei Stellen Kommata vor Nebensätzen. Wahrscheinlich Flüchtigkeitsfehler, nehme ich da an? o.o


    z.B. Hier:



    und verlor sich ein wenig in der wohligen Wärme [Komma] die ihre Hand auf ihrer Wange verbreitete.


    Jedes Mal fand sie einen neuen Weg [Komma] um in ihr das warme Gefühl von Geborgenheit auszulösen.


    Okay, so viel von mir.


    Die Kritik ist natürlich nicht böse gemeint und ich hoffe, sie kommt auch nicht so rüber.


    Die Geschichte hat mir nämlich gut gefallen und ich würde mich auf jeden Fall freuen mehr über Lúa und Mar zu lesen. ;)

  • Hallo Azula,


    Dependence hat eine nette Idee zugrundeliegen, wenn man bedenkt, dass sich der Autor quasi selbst mit einem eigens geschriebenen Charakter aufheitern möchte. Interessant ist, dass diese Meta-Ebene auch weggelassen werden könnte und eine Person, die in das Leben des Autoren eingetreten ist, eine neue Freundschaft aufbaut. In jedem Fall finde ich aber die Verwendung von "they" ungewöhnlich. Ich kann's noch so verstehen, dass damit zum einen der geschriebene Charakter und zum anderen der neue Freund des Autoren gemeint sind (daher auch eine neutrale Verwendung), aber Neutralität ließe sich beispielsweise auch mit "that character" darstellen, ohne sein Geschlecht spezifisch zu nennen. Deswegen liest es sich komplizierter, als es wahrscheinlich sein sollte und ich hoffe daher auch mal, dass meine Vermutungen so zutreffen.
    Mir hat es dennoch gut gefallen, weil du nicht nur in der Realität geblieben bist, sondern das alles direkt in den Schaffensprozess eines Textes miteingebunden hast, sodass das alles auch für einen Charakter aus einem Buch zutreffen könnte. Gewissermaßen würde ich das Werk sogar als eine Art Inspirationswerk ansehen, weil sich der Autor ja direkt an den Erlebnissen bedient. Und so entstehen doch meistens die besten Ideen.


    Wir lesen uns!








  • Spiegelgeist

    Hintergrund|Max Krieger|Meine Bearbeitung






    Angst folgte ihr auf jedem Schritt,
    schließlich kam er immer mit.
    Auch wenn ihn niemand anders sah.


    Ob Spiegel, Wasser oder Glas,
    egal wo, da war etwas.
    Und nur für sie Grimassen schnitt.


    Für Andere war sie verrückt,
    sie glaubte es auch Stück für Stück.
    Der Spiegel brach durch ihre Hand.


    Beim Wandern fühlte sie sich frei,
    er war ihr dann einerlei.
    Doch das Wasser mied sie noch.


    Einmal brach jäh die Nacht herein,
    sie war verlor'n, fand nicht mehr Heim.
    Verzweiflung wand sich um ihr Herz.


    Sie nahm ihren Mut zusammen,
    ihn im Wasser anzustarren.
    Auch ohne Worte sprachen sie.


    Im Mondlicht konnte sie ihn seh'n,
    und er half ihr den Weg zu geh'n.
    Zuhause kam sie sicher an.


    Angst hat sie von nun an nicht,
    wenn sie sieht in sein Gesicht.
    In jedem Spiegel sieht sie ihn.

  • Hallo Sailor Pluto,


    ich find die Idee zu dem Gedicht interessant, vor allem in Anbetracht der grundlegenden Thematik. Wanderlust kann ja verschiedene Motivationen mit sich bringen und auf diese Weise seine eigene Angst zu bekämpfen kann helfen, muss aber nicht. Denn grundsätzlich ändert sich ja an der Situation nichts, wie man auch im Gedicht erkennt, wenn man nicht selbst dazu steht, was einen belastet und man einfach redet. Das half schlussendlich dabei, mit dem Geist im Spiegel zurechtzukommen, was ich auch als eine schöne Botschaft empfinde. Selbst wenn man Furcht empfindet, kommt man mit etwas Mut doch weiter. Im echten Leben sieht man das auch immer wieder, indem man andere Leute einfach anspricht.
    Das Gedicht liest sich gut und flüssig, die Strophen sind interessant geschrieben (auch in Hinsicht der Form) und eigentlich das Einzige, wo ich mir noch eine Auflösung gewünscht hätte, war, warum sie diese Angst empfunden hat. Du erwähnst, dass der Geist Grimassen schnitt, aber grundsätzlich schien der ja nicht böse gewesen zu sein. Es hätte sich also angeboten, diese aufkeimende Nähe noch etwas mehr zu betrachten, vielleicht auch rückblickend, weil es ja doch ein Wendepunkt ist, dass sie ihn nun in ihrer Nähe akzeptiert. Auf jeden Fall freu ich mich auf mehr.


    Wir lesen uns!






  • Linked Across Time



    ~*~





    Manche Schicksale sind über die Zeit hinaus miteinander verbunden. Während der verschiedenen Zeitalter wird durch einige Wenige die Balance zwischen Ordnung und Chaos gehalten. Lange Zeiten geprägt von Frieden oder Kriegen, welche die Erde erschüttern, spiegeln den Erfolg ihrer Handlungen wider. Dennoch ist diese Bürde eine Einzigartige für jeden Einzelnen. Selten erfordert die Welt es das alle am Leben sind. Manches Mal hat ein Einzelner gereicht die Balance der Welt aufrecht zu erhalten, auch wenn es ein einsames Leben war. Obwohl sie viele Unterschiede besitzen, so haben sie auch ähnliche Eigenschaften. Diese in Anderen zu entdecken ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben, denn nur so finden sie zueinander.


    Sie wusste das es hier um mehr als nur um sie selbst ging, dennoch fühlte sie sich von ihrem Schicksal verraten. Während sie neben ihr lag, konnte sie nicht anders als sich hin- und hergerissen zu fühlen. Tief in ihrem Inneren wisperte eine Stimme, dass sie zueinander gehörten. Sie waren füreinander bestimmt. Doch äußerte sie nichts davon. Es war nicht ihre Aufgabe ihr diese Erkenntnis mitzuteilen, sie selbst musste sie finden. Auch wenn es sie schmerzte sich zurückhalten zu müssen, so tat sie es ihr zuliebe. Wieder einmal verfluchte sie sich, ihre selbstsüchtigen Gedanken machten sie wahnsinnig. Hatte sie nichts Besseres zu tun als die Gedanken, welche wie eine Welle gegen ihren inneren Damm schlugen, im Zaum zu halten? Es war lächerlich, dass sie sich damit rumschlagen musste. Dabei war es so einfach, sie musste nur warten. Bis sie sich selbst fand, auch wenn das dauern könnte.


    Als sie sich verabschiedeten fühlte es sich an als ob ihr Herz schmerzhaft zusammengedrückt wurde. Es gab so vieles was sie sagen wollte. Vieles was sie tun wollte, um ihr zu zeigen was sie empfand. Dennoch tat sie nichts dergleichen. Die Oberfläche zum Himmel zu durchbrechen wagte sie nicht. Stattdessen sah sie sehnsüchtig durch das Wasser über ihr nach oben und sehnte sich den Tag herbei, welcher ihr eine Berührung durch die Wasseroberfläche ermöglichte. So wandte sie sich ab und sah nicht noch einmal zurück, aus Angst ihre Augen könnten sie verraten.


    Die nächsten Tage fühlte sie sich eigenartig verlassen, fast schon einsam. Ein Teil von ihr war wie erloschen und es war ihr unerklärlich wieso. Dann jedoch kam die wispernde Stimme zurück und flüsterte sanft die Antwort. Es war offensichtlich, schließlich gehörten sie zusammen, doch seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Sie waren verbunden, auch wenn Andere es niemals nachvollziehen könnten. Sie wusste dies. Dennoch fragte sie sich, ob sie es auch realisierte. Ob sie es jemals würde. Würde sie jemals die paar Worte äußern, die sie sich erhoffte? Als sie ihre Augen schloss musste sie grinsen. Wie lächerlich ihre Zweifel doch waren. Es würde kommen wie es sollte und wenn es nicht in diesem Leben war, dann eben im Nächsten. Schließlich hatten sie sich oft genug gefunden. Allein das sie nicht alleine waren und einander gefunden hatten, sollte sie wertschätzen.


    Manche Schicksale sind über die Zeit hinaus miteinander verbunden. Sogar über die sterbliche Hülle hinaus. Sie finden einander wieder und ihre Aufgabe variiert mit jedem Leben. Das macht jedes Einzelne so lebenswert.

  • Na. ♥


    Weißt du, was Großartig ist? Dir einen Kommentar zu schreiben, wenn du a) nicht damit rechnest aber b) mich die gesamte Zeit tippen hörst. Ich glaube, ich werde die gesamte Zeit über grinsen müssen, haha. Jedenfalls: Ich dachte mir einfach mal - aus ersichtlichen Gründen, kek - dass ich dir mal einen kleinen Kommentar dalassen werde. ^-^


    Linked Across Time
    Ich liebe englische Titel. Glaube, das erwähne ich gefühlt in jedem Kommentar, in dem ich einen englischsprachigen Titel kommentiere, lol. Aber ich kanns einfach nicht oft genug sagen. Ich finde irgendwie, dass ... man da noch wesentlich mehr Interpretationsfreiraum hat, als wenn der Titel auf Deutsch dasteht. Mag vlt. an meinem sechsten Sinn liegen oder aber es ist tatsächlich so. Wie dem auch sei - ich frage mich spontan, wie man das am Besten übersetzen könnte. "Verbunden durch die Zeit?"; "Verbunden in der Zeit?" - ich meine ja, "Verbunden über die Zeit" wäre afaik ja die wortwörtliche Übersetzung (wenn mich grad mein Englisch um die Zeit nicht im Stich lässt, lol), aber das heißt ja noch lange nicht, das auch die direkte Übersetzung von dir gemeint gewesen sein muss. Wobei's nach dem Lesen durchaus Sinn macht von "über die Zeit" zu sprechen. *shrug* Allein die Tatsache, dass Zeit eine verbindende Komponente ist, macht den Titel so unglaublich interessant. "Zeit" an sich ist ja lediglich ein Rahmen, den sich Menschen ausgedacht haben, weil sie sonst die Welt um sich herum nicht verstehen würde. "Die Menschen haben die Zeit erfunden, weil ihr Leben endlich ist." passt an der Stelle wohl recht gut, haha. Jedenfalls: Ob ich nun "durch" oder "über" die Zeit mit jemanden verbunden bin, macht da glaube ich keinen sonderlich großen Unterschied. Denn - allein die Tatsache, dass ich es bin, spricht schon für sich, da ich damit gewissermaßen aus dem eigentlichen Rahmen entfliehe. Ich liebe den Titel, lol. Bzw. sogar die gesamte Aussage des Werkes.
    Ich besitze zu dem Werk ja ein "bisschen" Hintergrundwissen und bin noch immer davon überzeugt, dass die Seele eines Menschen die Zeit überdauert und nicht an einen Körper gebunden ist. Und darum geht es ja zu einem Teil in diesen Werk. Hach, allein der Gedanke daran, dass alles endlich ist - zumindest aus biologischer Sicht - ist irgendwie beruhigend, aber auch erschreckend. Ich mein; der Mensch muss nicht, außer sterben irgendwann. Der Seele aber nachzusagen, dass sie weder einen direkten Anfang noch ein direktes Ende hat, ist so ... allumfassend. Ich kann das gerade gar nicht in Worte fassen. Aber ich denke, du weißt, was ich meine. ^^'
    Ich antworte einfach mal ganz frech an ihrer Stelle: Ja, wird sie. Irgendwann. Zumindest würde es mich wundern, wenn nicht. Ich bin zwar auch kein Experte, aber ich habe schon oft genug - auch bei anderen - gesehen, dass Zeit (tada, da ist sie wieder) vieles möglich macht. Sei es das Ertragbarmachen von Wunden oder einfach das "herausfinden" von vielen Dingen im eigenen Leben. Bekanntlich weiß das Bewusstsein aber weniger als das Unterbewusstsein, weswegen ich auch grad den größten Bullshit erzählen könnte und würde es nicht merken. *shrug* Aber ich sehe viele Dinge durchaus positiver als noch ein paar Wochen zuvor! Dementsprechend ... *erneutes shrug*
    Ich finde es übrigens interessant, dass du von "Schicksal" sprichst, aber es dennoch als feststehende Tatsache beschreibst. Das widerspricht sich ein bisschen, da Schicksal eigentlich - zumindest für mein persönliches Verständnis - immer eine eher zufällige Sache ist. Vielleicht passt an der Stelle "Bestimmung" besser, da es wesentlich eindeutiger beschreiben würde, was du - glaube ich - meinst. Ist aber nur meine persönliche Empfindung.



    [font='Georgia,serif']Ja ... noch als kleinen Tipp: Verwende auch ruhig mal ein anderes Wort als "welches" nach einem Kommata. Manchmal ist "der, die, das" auch recht angenehm. :3 So ... allgemein betrachtet war es das auch von mir, hehe. Mach weiter so - will mehr lesen. Hoffe, hast dich gefreut!






  • The Soul Witch

    ~*~






    »Es ist so weit«, murmelte sie und machte sich auf den Weg. Abseits der Straßen folgte sie einem Pfad, den nur sie kannte. Vom silbernen Vollmond am Firmanent wurde ihre Umgebung beleuchtet. Die Nacht war sternenklar und keine einzige Wolke trübte den Himmel. Eine perfekte Nacht für ihre Aufgabe, dies würde es ihr einfach machen. Als eine Brise durch den Wald vor ihr wehte und ihre Haare nach hinten blies lächelte sie.
    »Ich bin nicht zu spät«, erklärte sie lächelnd der Umgebung und berührte die ersten zwei Bäume, welche die Wiesenlandschaft vom Wald trennten. Kurz schloss sie die Augen und atmete einmal tief durch.


    »Führet mich zum Ort an dem die Seelen warten,
    ihr Leid soll mit meiner Ankunft beendet werden.
    Auch für sie werde ich ziehen die Schicksalskarten,
    damit die Hindernisse auf ihrem Wege vergehen.«


    Als sie ihre Augen wieder öffnete, wiesen ihr mehrere Irrlichter den Weg, der jedes Jahr ein Anderer war. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, während sie in dem ihr bekannten Wald umherging. Von einem strahlend blauen Licht zum Nächsten. Nur die Naturgeräusche waren hier zu hören, die Geräusche von Autobahnen und Zügen wurden abgeschirmt. Leise Brisen des Windes, eine Eule hier und da, sowie das Wolfsgeheul in einiger Ferne.
    All dies beruhigte sie jedes Mal aufs Neue und besonders für die Abende dieser Art war es gut zu wissen, dass die magische Barriere funktionierte. Schließlich wandte sie nicht gerade wenig Energie auf, um dies zu gewährleisten. Außerdem war es an diesem Abend wichtig, dass sie funktionierte - denn es wäre fatal, wenn irgendein Sterblicher zufällig an den Ort des Geschehens finden würde.
    Sie schickte wie bei jedem Besuch ein bisschen ihrer Energie in den Schild, indem sie einige Formeln murmelte. Dann jedoch wandte sie sich ihrem eigentlichen Vorhaben zu, da sie in jenem Moment eine Lichtung betrat. Lächelnd griff sie in den Beutel, den sie bei sich trug und nahm ihr Buch zur Hand, was an ihrem Gürtel befestigt war. So zeichnete sie einige Runen auf den Boden in der Mitte der Lichtung. Dabei ließ sie das ein oder andere Mal ihre Magie in diese hineinfließen. Das Rascheln der Blätter im Wind und ihre sanfte Stimme, welche wieder und wieder magische Formeln verlauten ließ, waren die einzigen Geräusche.
    Der Mond hatte fast seinen Höhepunkt erreicht und sie beendete ihre Vorbereitungen – gerade noch rechtzeitig. Nach und nach zündete sie einige der Kerzen an, die sie vorher in einem Kreis positioniert hatte. Dann stellte sie sich wieder außerhalb des Kreises hin. Als ihr Familiar auf ihrer Schulter landete, lächelte sie und kraulte die Eule am Kopf. Beim betrachten ihres Werkes kontrollierte sie in Gedanken alles, nickte sich selbst zu und hob dann beide Arme gen Himmel. Es war soweit; über die Lichtung legte sich absolute Stille und während sie anfing einige Worte vor sich hinzumurmeln, krochen die Nebelschwaden auf die Lichtung wie neugierige Tiere. Sie kamen immer näher; langsam, darauf wartend was als nächstes passierte. Die Worte der Hexe wurden immer lauter, bis sie anfing zu singen und ihre Stimme die gesamte Lichtung erfüllte. Die Augen der Eule folgten den Nebelschwaden, welche einen Kreis um die Kerzen bildeten und sich in eben dieser Form vereinten. Es war als ob der Wind sie noch in ihrem Kreisen bestärkte und neben ihrem Gesang erklang nun auch die Natur, wie das vorher fehlende Orchester. Ihre Haarsträhnen wurden ihr vom Wind sachte aus dem Gesicht gestrichen.


    »Tore der Unterwelt,
    so höret mich an.

    Verlorene Seelen seufzen im Wind,
    erhört werden sie nur von Hekates Kind.
    Allein birgt sie jedoch nicht die Kraft,
    die Zugang in das Reich der Toten verschafft.

    Tore der Unterwelt,
    so höret mich an.

    Nur heute Nacht soll es gescheh'n,
    der Mond kann es als Zeuge sehen.
    Die Schlösser soll'n sich öffnen nun,
    damit die Toten in Frieden ruh'n.

    Tore der Unterwelt,
    so erfüllt meinen Wunsch.«


    Die Flammen der Kerzen schossen beim Ende ihres Zaubers nach oben und spiegelten die Bewegung der Nebelschwaden. So schlossen auch sie sich in einem Kreis zusammen, dabei waberte der Nebel um sie herum ebenfalls in die Höhe. Wie hungrige Aasgeier stürzten sich die Nebelschwaden in den Kreis der Flammen und verschwanden im Nichts. Die ganze Zeit über stand sie da, die Hände in Richtung der Sterne gestreckt und die Augen geschlossen. Sie musste warten bis auch die letzte Seele durch das Portal gewandert war - oder sie hatte in ihrer Aufgabe als Wächterin versagt. Die Hexe wusste nicht wie lange es dauerte, aber es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Wie jedes Jahr.
    »Es ist vorbei, Aylani«, hörte sie die helle Stimme ihres Familiar und holte tief Luft, bevor sie die Arme sinken ließ. Danach öffnete sie auch ihre Augen wieder und sah wie die Kerzenflammen erloschen. Der Mond war seinem Weg über den Horizont gefolgt und verschwand hinter den Baumgipfeln. Es war tatsächlich ziemlich viel Zeit vergangen. Wieder strich sie der Eule einmal über den Kopf, bevor ein Grinsen auf ihren Lippen erschien.
    »Alles wie es verlaufen sollte. Ich hoffe nur, bei den Anderen ist es ebenfalls so gut gelaufen«, merkte sie gut gelaunt an. Die Müdigkeit war kaum in ihren Augen zu sehen. Sie machte sich daran, ihre Sachen wieder zusammenzupacken, während ihr Familiar auf einem Ast saß und sie beobachtete.
    »Ich vernehme keine großartigen Störungen in der Magiebarriere, also denke ich sie haben es alle geschafft.«
    Aylani blickte auf und zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe. Die Eule schien überrascht und plusterte ihr dunkles Gefieder in Scham auf. So voreilig hatte sie nicht sprechen wollen.
    »Denk an die Zeitzonen. Es ist noch lange nicht für alle vorbei«, ermahnte die Hexe sie und packte die letzte Kerze wieder zurück. Dann überprüfte sie ob sie alles beisammen hatte, bevor sie einen Arm in Richtung ihres Familiars streckte.
    »Na komm schon, Selea«, forderte sie mit einem Lächeln auf und spürte kurz darauf das vertraute Gewicht auf ihrem Arm. Als die Beiden die Barriere des Waldes durchbrachen, drangen die Geräusche der Moderne wieder mit aller Kraft zu ihnen. Ein Geräusch ähnlich eines Seufzens war zu vernehmen.
    »Ich wünschte ich wäre einer Hexe im Mittelalter anvertraut worden. Da gab es diesen Industrielärm nicht«, war von Seiten der Eule zu vernehmen und Aylani kicherte.
    »Dafür wärst du vielleicht als Hähnchen am Spieß geendet«, scherzte die Hexe und fing sich einen Flügelschlag gegen den Kopf ein. Was sie jedoch nur noch mehr lachen ließ. Gemeinsam gingen die Beiden mit dem Untergang des Mondes zurück nach Hause.

  • Hallo @Pluto,


    Ich dachte mir, ich lasse auch einmal wieder einen kurzen Kommentar hier. :)


    Und zwar zu The Soul Witch.


    Was mir am Ende der Geschichte als erstes eingefallen ist, war ein komischer Gedanke: Aylani ist ein seltsamer Name für einen Charakter, der deutlich auf einer mitteleuropäischen Hexe aufgebaut ist. Rein vom Klang her würde ich den Namen nämlich eher Richtung Hinduismus einordnen (... *nachschau* *google fu* Ha. Richtig. Indischer Name.) und das wirkt ein wenig "out of place" mit einer deutlich mitteleuropäischen Darstellung (Farmiliar, Runen, Buch, Reime ...). Und ja, hier spricht der Teil von mir, der sich ein wenig mit der mitteleuropäischen christlich geprägten Darstellung angefeindet hat (einfach, weil sie so wenig Grundlage in realer Magieausübung - in dem Sinne von Kulturen, die wirklich an Magie glauben/geglaubt haben und so Rituale vollzogen haben - zu tun haben und man dennoch fast nur diese Art von Magier sieht).


    Aber ja, von meinen persönlichen Vorzügen einmal abgesehen - ja, es fällt der Name halt ins Auge, da er ein wenig aus dem Kontext der Geschichte heraussticht. ;)


    Davon aber einmal abgesehen (und ja, es ist mein Pet Peeve) fand ich die Geschichte sehr schön und angenehm zu lesen. Passt definitiv zum nahekommenen Halloween und ich verstehe es so, dass das auch die Intention war. Ich nehme an, das Ritual findet in der Halloween-Nacht statt oder wie ich eher sagen würde in der Nacht der Herbstnachtgleiche der nördlichen Hemisphäre?


    Ich fand vor allem die kleinen Zaubersprüche sehr schön. Die passten sehr gut zum Konzept! :)


    An zwei Stellen sind mir noch Formulierungen aufgefallen, über die man noch einmal rüberschauen könnte (davon abgesehen, dass ich @meridians Einschätzung bezüglich "welcher/welches" teile - es klingt sogar angenehmer, wenn du stattdessen nur "der/die" schreibst, da es der natürlichen Sprache näher kommt).


    So zeichnete sie einige Runen auf den Boden in der Mitte der Lichtung. Dabei ließ sie das ein oder andere Mal ihre Magie in diese hineinfließen.

    Hier finde ich die Formulierung vom ersten Satz komisch, da ich mir nicht ganz sicher bin, worauf das "So" hinaus will. So? "So", wie "Mit dem Buch in der Hand"? Das war für mich nicht ganz klar, gerade, da ich als erstes das Bild im Kopf hatte, wie sie das Buch zum Zeichnen verwendet ;P


    Es war tatsächlich ziemlich viel Zeit vergangen.

    Hier finde ich das "ziemlich" ziemlich unschön. Weil es so ungenau ist. Was ist "ziemlich viel Zeit"? Hier fehlt mir wirklich eine Vorstellung, was du mit dem "ziemlich" sagen willst.


    Jo.


    Viel mehr weiß ich erst einmal nicht zu sagen. :)


    Und ja, ich weiß, mein doofer Pet Peeve. Aber ja, ich konnte den Gedanken nicht vertreiben. Sorry. ;___;


    Aber wie gesagt: Ich mochte die Geschichte. Auch wenn ich mir wirklich mal mehr zu - ähm - Hindi-Hexen wünschen würde. :P

  • Hey Sailor Pluto,


    ich hab mir mal die Seelenhexe durchgelesen, möchte aber kurz noch was zum Informationstext sagen. Ich find's interessant, dass du auf den Begriff Familiar bestehst (was bei einer deutschsprachigen Geschichte durchaus Sinn macht, hier nicht auf einen englischen Begriff zu wechseln und zu zeigen, wie hip man ist), aber der Titel trotzdem Englisch ist. Mag an Präferenzen liegen, wirkt im ersten Moment aber seltsam. Wirklich einen Einfluss auf die Wirkung der Geschichte hatte das nicht, daher lass ich das mal im Raum stehen.


    Die Geschichte selbst verbreitet gute Stimmung. Die magischen Sprüche, die mehr oder weniger schaurige Atmosphäre und allgemein die vielen Eindrücke, die du im Text vermittelst, passen wirklich gut zusammen und bringen den Halloween-Abend hervorragend rüber. Es ist auch mal etwas anders zu den sonstigen Vorgehen, dass Geister oder übernatürliche Wesen auftauchen und irgendwas anstellen. Hier war das mehr im übertragenen Sinn umgesetzt, dass dieses Tor zur anderen Welt einfach mal geöffnet wird, was dir gelungen ist.
    Die Charaktere wirken ebenfalls sympathisch. Aylani ist sehr aufgeweckt und weiß geschickt Aussagen zu kontern, was ihr auf jeden Fall einige Punkte beim Humor einbringt. Selea scheint hier eine Mischung aus Mentor und Begleiter zu sein, wobei die genaue Rolle nicht weiter definiert wird. Was mich auch schon zu dem Punkt bringt, dass das irgendwie wenig war, was die beiden erlebt haben. Ich finde, dass sie sich durchaus nochmal zusammen finden und etwas erleben können (gute Ideen hast du ja sicher). Es hat uaf jeden Fall Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und was die beiden erlebt haben (Seleas Auftritt war auch perfekt eingefügt) und ich bin schon gespannt auf das Kommende.


    Wir lesen uns!










  • Das Ende ist immer ein Neuanfang. Solange ich noch lebe, kann sich zwar ein Kapitel schließen, aber danach beginnt immer ein Neues. Solange ich atme, solange ich spreche, solange ich singe und schreibe. Allerdings heißt das nicht, dass ich keine Angst verspüre. Sie ist allgegenwärtig, weicht mir nicht von der Seite. Angst vor Fehlern, Angst meine Freunde zu verlieren, Angst in einer Sackgasse zu landen, auf mein Leben zu blicken und zu sehen das ich all meine Zeit verschwendet habe, nur um mich dem Rest der Menschheit zu untwerfen.


    Bin ich wie andere Menschen? Nein. Habe ich mich je so gefühlt? Nicht wirklich. Ich habe früher immer gehofft ein Teil von den anderen Kindern zu sein, den Reicheren, denen die angesehen waren.

    Oh, ich erinnere mich wie eifersüchtig ich war. Während andere Kinder zusammen spielten, habe ich meine Lehrer dafür gehasst rausgehen zu müssen. Ich wollte lesen, mich in anderen Welten verlieren, die mir das Gefühl gaben eine Rolle zu spielen. Dazuzugehören und Einfluss auf die Zukunft zu nehmen.


    Von Herzen aus bin ich eine Sängerin. Das erste Mal auf einer Bühne hat mir bewusst gemacht, es gibt einen Platz für mich. Ein Platz in dem ich Jeder sein kann, der ich sein möchte. Einen Ort der es mir ermöglicht mich auszudrücken, ohne ignoriert zu werden. Ich liebe das Gefühl auf einer Bühne zu stehen, mein Herz zu öffnen und mit Anderen zu teilen. Sie mitzunehmen, auf eine Reise, auf eine Achterbahn der Gefühle. Und ich denke den Zuschauern gefiel es jedes Mal.


    Jedoch erfuhr ich nie etwas schwereres, als meine Träume nicht aufzugeben. Mein kreativer Kopf bringt mir nichts, wenn ich nicht zu meinen Worten, meinen Träumen, meinen Überzeugungen stehe. Die Welt ist hart, die Gesellschaft macht es nicht einfacher, ich glaube Einige werden mir hier zustimmen.

    Doch ich will etwas ändern. Ich bin nicht wie der Rest, aber ist das überhaupt Einer? Sind wir nicht alle Individuuen? Dennoch gibt es Menschen mit Gemeinsamkeiten in ihren Schwierigkeiten. Ich möchte für sie alle da sein, ihnen zeigen das wir alle einen Einfluss auf unsere Umwelt, unsere Zukunft haben.


    Meine Interessen schwanken hin und her, da ich recht viele habe. Es fällt mir schwer mich nur für Eine zu entscheiden, manchmal habe ich Angst, dass das zu meinem Verhängnis wird. Doch ich will Keine aufgeben. Ich will nicht aufgeben. Ich will aufstehen, mich weiter verbessern, besser werden, dazu lernen, lernen ich selbst zu sein und mich auszudrücken. Ich will es anderen vormachen und ein gutes Beispiel sein.


    Bin ich perfekt? Oh nein, garantiert nicht. Ich habe Dinge getan auf die ich nicht stolz bin, Dinge die ich bis heute bereue. Doch ich habe keine Zeit der Vergangenheit hinterher zu hängen, wenn ich im Hier und Jetzt lebe um die Zukunft zu verändern. Es ist verlockend aufzugeben, wenn all die Ängste auf mich einreden. Doch es ist hinterher immer befriedigender sie unterbrochen zu haben, ihrem Gerede zuwider etwas erreicht zu haben.


    Inspiration. Leidenschaft. Immer wenn ich inspiriert werde, dann sprudelt in mir die Leidenschaft. Meine Überzeugungen sind speziell, nicht jeder wird mich verstehen oder mir zustimmen. Das ist okay, solange mir dennoch die Chance gegeben wird, mich auszudrücken. Meine Bewunderung an andere, die ihre Träume nicht aufgeben ist so groß, ich hoffe sie erreichen alles was sie wollen. Sie sind bessere Menschen und ich will ihrem Beispiel folgen, wobei ich ein Vorbild für Andere sein will. Es ist ein endloser Kreis. Vielleicht kann ich jemanden da draußen ebenso inspirieren, meine Leidenschaft ihren Platz als meine Hinterlassenschaft in dieser Welt einnehmen.


    So schließe ich dieses Kapitel ab. Das Kapitel mich von meiner Angst zurückhalten zu lassen. Das nächste wird nicht mein Sieg in meinem inneren Kampf sein. Es wird der Weg dorthin. Und vielleicht beginnt jemand nach mir seinen eigenen Kampf und macht sich auf den Weg ihn zu gewinnen. Ich hoffe, du schaffst es. Du verdienst ein Leben auf das du zurückblicken kannst ohne es zu bereuen.


    Ein Leben in dem du dazu stehst wovon du überzeugt bist. Kapitel, nach Kapitel, nach Kapitel, nach Kapitel. Bis zum Letzten.


  • Halluh. :>

    Hatte dir ja versprochen, dass ich dein Werk kommentieren werde. Zwar ist das nicht "morgen", sondern drei Tage später, aber hey. Besser spät als nie. Außerdem mag ich solche Texte; sie sind voll mit Eindrücken und Gefühlen. Ich mein, ich erlaube mir zwar nicht darüber zu urteilen oder zu wissen, was genau du damit sagen wolltest, aber ich glaube ich kenne dich lange genug, um dir zumindest folgen zu können. xd


    If you stand for nothing, what'll you stand for?

    Die Frage, die sich jeder mal irgendwann stellt oder gestellt hat. Zumindest würde es mich wundern, wenn nicht. Aber hey, Ausnahmen gibt es immer, haha. Ich persönlich finde die Frage sehr interessant und kann verstehen, warum sie dich zu einem solchen Werk inspiriert hat. Inspiration generell ist stellenweise ein sehr guter Motivator. Stellenweise reicht es bei mir auch aus, ein Zitat zu lesen, ein Lied zu hören oder aber einen Filmausschnitt zu sehen. Insbesondere Charaktere liefern da manchmal unglaublich gute Inspiration ... aber ich schweife ab.

    Generell ist eine solche Frage schwer zu beantworten. Weil: Weiß man denn wer man ist und wohin man mal will? Und wenn man es nicht weiß, wie ändert man das? Ich habe lange Zeit ohne wirkliches Ziel vor Augen gelebt. Es ist sehr unbefriedigend, einen jeden Morgen aufzuwachen und sich zu fragen, was man eigentlich will, was einen ausmacht, warum man hier und nicht woanders ist. Und wenn man das ändern will ... wozu? Zu wem? Urgh, die Fragen sind stellenweise unangenehm. Aber nicht weniger wichtig dadurch. Das Zitat sagt wesentlich mehr als nur die zwei Sätze aus, wenn du mich fragst. Es ist keine Frage des Müssens, eher des Wollens. In den meisten Fällen.

    Den Vergleich mit den Kapiteln finde ich sehr schön. Das Leben ist ein Buch und wir schreiben Kapitel; wir füllen dieses Buch und andere können es lesen. Sofern wir dieses Buch, was für Leben nennen, ihnen aushändigen. Sollte man vorsichtig mit sein. Aaaaber ich schweife schon wieder ab, lol. Ich wollte darauf hinaus, dass das Stilmittel bzw. der Vergleich mit einem Buch sehr passend ist. Außerdem hast du damit einen interessanten Rahmen im Werk gebildet. Wenngleich das Werk insgesamt sehr sprunghaft ist (die Gedanken springen von einer Idee zur Nächsten, was den Inhalt sehr chaotisch macht), so hat man dennoch einen erkennbaren Anfang und ein erkennbares Ende vor Augen. Außerdem: Wann verläuft das Leben schon geradlinig? ;>

    Man bzw. ich merke, wie viele versteckte Botschaften in dem Werk stecken. Da ich allerdings nicht glaube, dass die hier jeden was angehen, lasse ich das mal an der Stelle. Können darüber gerne privat reden! Ich möchte nur positiv hervorheben, dass ich es sehr interessant zu lesen fand. Von wegen du kannst nicht schreiben, tzk. Ich bitte dich! Mach unbedingt weiter so. Ich will mehr von dir lesen. Insbesondere sowas!








  • Lichtbrechung



    Quelle




    Mein Lehrer sagte einmal zu uns, dass jeder seinen eigenen Regenbogen sehen würde. Schließlich sieht jeder aus einem anderen Blickwinkel auf dieselben winzig kleinen Wassertropfen, welche über unsere Köpfe hinweg durch die Luft tanzen. In ihnen bricht sich das Licht unserer Lebensquelle unendlich oft. So wird es in einzige intensiv leuchtende Farben gespalten, die zugleich existieren, so unterschiedlich sie auch sind.


    Sonnenblumen, die ihrem Namensgeber folgen und trotz den Folgen eines verregneten Tages im Schein des Sonnenaufgangs ihren Neuanfang wagen.

    Wenn ihr Blick den Mohnblumen begegnet, ihre Liebe segnet, obgleich sie so schnell verblüht und sogleich eine neue Blüte ihren Kopf in die Höhe reckt.

    Vorsichtig schaut, wie durch die Augen eines Verliebten, der seinen Liebsten auch die kleinsten Bitten erfüllt, die unerfüllt in ihren Seelenspiegeln glitzern.

    Leicht übersehbar im Übergang von Tag zu Nacht, ihr Verstand erwacht und der Krach der Gedanken sie fertig macht.

    Das Ungesagte sich in den Kopf schleicht, alles ohne Sinn erscheint und es auswegslos scheint.

    Doch Schein kann trügen, sie belügen.

    Dies weiß sie und in ihrer Einsicht scheinen sich die Nebelschwaden zu verziehen. Der Schein des Mondes verblasst am Firmament und für den Moment steht die Welt still.

    Die Sekunden zählen nicht, doch erpicht hält man den Atem an. Man wartet auf dann, wenn das Eis bricht und durch den Umbruch wieder Bewegung reinkommt.

    Die Stimmung folgt den Gezeiten und nach schwierigen Zeiten rücken alte Weiten doch in greifbare Nähe.


    Und das ist wie man Hoffnung fasst und ich kann es kaum fassen, dass Leute meinen Farben verblassen, wo wir doch in einer Welt leben, in der jeder seinen eigenen Regenbogen sieht.


  • Uff, hey Columbina


    habe dein neues Werk gerade vier Mal durchgelesen und komme ironischerweise immer zu einem neuen Bild. Die Ironie ist imo, dass das auch irgendwie in der Einleitung steckt, dass jeder Blickwinkel ein anderes Bild beherbergt und der Blickwinkel auf den Text ist immer ein neuer als der, der er vor dem letzten Lesen war.

    Jedenfalls dachte ich komplett am Anfang, dass es sich um eine Metapher zum Thema Perspektiven handeln wird. Erinnert mich ein wenig an das Konzept der Intersubjektivität und der Theorie, das Objektivität nicht existiert. Letztendlich sehen wir alles etwas anders und wissen nur, dass wir das gleiche anschauen, wegen der subjektiven Gemeinsamkeiten, die unsere Perspektive hat. Der zweite Absatz hat mich am meisten Konzentration gekostet. Hat mich etwas an ein eigenes Werk erinnert, wo die Protagonistin träumt und sich die Landschaft non-stop wechselt und ineinander verschwimmt. Zuerst dachte ich, du folgst den Farben eines Regensborgens, da Gelb und Rot recht dominant begonnen haben. Tatsächlich würde ich sogar noch Blau und Violett entdecken, aber das ist dann doch eine recht weite Interpretation und ich habe es amüsiert wieder fallen lassen. Ein roter Faden ist aber doch der Neuanfang oder das "Nicht Aufgeben". Manchmal folgt zwar ein Stillstand, ein Moment der Unsicherheit, aber immer kriegt der Gedanke eine metaphorische Kurve und atmet doch noch auf. Zwar bin ich von selbst nicht sofort auf den Begriff gekommen, aber beim fertig Lesen war es für mich eine ziemlich gute Beschreibung für "Hoffnung".

    Der Schluss lässt wahrscheinlich doch wieder einige Interpretationen zu. Kritisch ist er, aber was genau kritisiert wird, bleibt für mich offen. Hüpfe ähnlich wie die metaphorischen Bilder im Mittelteil in meinen Interpretationen umher. Einmal sehe ich darin, dass andere Menschen einem oft absprechen, was man fühlt, sieht oder wie man für sich die Motivation für "weiter" findet. Dann wieder auch das sehr bewusste schädliche Verhalten, dass man es anderen einfach nicht gönnt, Positives zu finden oder zu fühlen, egal, ob es einem selber gut oder schlecht geht. Einfach aus Prinzip.


    .: Nektarine :.