Wie stark ist nicht dein Zauberton ♫

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • „Bewahret euch vor Weibertücken, dies ist des Bundes erste Pflicht.“
     – Priester des Weisheitstempels



    Hallo und herzlich willkommen zu Wenloks neuem Musikprojekt!


    Ich habe mir vorgenommen, etwas digitale Musik zu kreieren, ganz konkret in Form des MIDI-Formats. Kennt man das heute überhaupt noch? Als ich jung war, war das für Videospiele der Renner schlechthin – wir hatten ja nichts! Aber ich greife vor. Was ist also überhaupt eine MIDI? Ganz simpel könnte man sagen: eine Art Notenblatt für euren PC. Abgespeichert werden die Noten, ihre Länge und Lautstärke und welches Instrument sie vorspielt. Diese Information wird dann an die Soundkarte weitergeschickt, die so eine Art Instrumentdatenbank abruft und mithilfe dieser virtuellen Intrumente dann vom Blatt abspielt. Das Schöne daran war früher: Dadurch, dass nur diese Informationen, nicht aber der direkte Klang, gespeichert werden, sind MIDI-Dateien oft nur einige Kilobyte groß, also genau richtig Anfang der 90er als man noch Disketten nutzte, auf die nie ausreichend viel draufpasste (Disketten sind diese Dinger aus Plastik, die aussehen wie der Speichern-Button). Der Nachteil des Ganzen: Diese Instrumentdatenbank ist sehr simpel und diese virtuellen Instrumente klingen doch recht besch…eiden. Sie klingen theoretisch nichtmal auf allen Rechnern gleich. Ich erinnere mich, dass gewisse Files auf einem sehr alten Rechner mit Windows 98 doch sehr anders klangen (überraschenderweise besser!) als auf meinem aktuellen. Warum mache ich es dann trotzdem? Nun, mich persönlich stört der Klang nicht so sehr, das Ganze hat für mich vielleicht auch einen nostalgischen Charme und ich finde, man auch ziemlich nett klingende MIDIs basteln (ob ich das kann sei mal dahingestellt …). Trotzdem erwartet bitte kein Dolby Surround oder dergleichen, es ist wie gesagt, eine der simpelsten Möglichkeiten, einem PC Musik zu entlocken.
    Technisch umgesetzt wird das Ganze mithilfe des Programms capella 7, das primär dafür gedacht ist, Noten am PC einzugeben (wirklich so eine Art Word für Noten). Nebenher hat das Programm eben auch die Möglichkeit, diese dann abzuspielen und als MIDI zu exportieren.


    Musikalisch habe ich Mozarts Oper Die Zauberflöte von 1791 in Angriff genommen. Einfach weil ich die sehr gerne mag, seitdem ich in der ca. 9. Klasse davon im Musikunterricht gehört und tatsächlich schon vor vielen Jahren mein erstes Stück daraus am PC umgesetzt und das jetzt wieder aufgegriffen habe. Ich nutze dazu den Klavierauszug der Oper von Kurt Soldan, den ich damals aus dem Schulunterricht … ähm, äh … den ich auch 10 Jahre nach dem Abi immer noch habe, okay!? Er enthält die Noten für alle Gesangsstimmen und eine vereinfachte Version dessen, was das Orchester spielt.
    So viel großartig Neues kreiere ich mit meiner Arbeit also nicht, da ich primär erstmal bereits existierende Noten eingebe und dann vor allem die Instrumente dafür finetune. Mir persönlich macht es aber viel Spaß, Mozarts Werk auseinanderzunehmen, besser zu verstehen und am Ende sogar in realen Aufnahmen einzelne Elemente besser herauszuhören. Hinzu kommt, dass die MIDIs durch ihren eigenen Klang manchmal ganz andere Passagen der Stücke hervorheben als das normalerweise auf der Bühne passiert – allein schon, weil man hier keine realen Opernsänger in den Vordergrund stellen muss, die sonst beleidigt wären, dass irgendeine Harfe ihnen gerade die Show stiehlt.


    Auch wenn für mich hierbei gerade der Weg und die Auseinandersetzung das Ziel sind, möchte ich die Endprodukte trotzdem mit euch teilen und hoffe, dass ihr dem Ganzen auch etwas abgewinnen könnt.


    Viel Spaß wünscht,
    Euer Wenlok Amadeus Mozart



     Die Zauberflöte

     Erster Aufzug

  • Hier also meine erste Umsetzung, das Abschieds-Quintett aus dem fünften Stück der Oper. Tamino und Papageno wurden soeben von den Drei Damen der Königin der Nacht entsandt, um Pamina zu retten und fragen nun also nach dem Weg zur Burg des Sarastro. Die Drei Damen beschwören daraufhin drei junge Geister in Knabengestalt herauf, welche die beiden Helden auf ihrer Reise führen sollen. Frauen und Männer singen dabei zunächst abwechselnd und zum Schluss gemeinsam.


    Ich habe für euch natürlich die MIDI bereitgestellt, aber auch die zugrundeliegenden Noten. Außerdem habe ich für alle Interessierten die Lyrics sowie ein paar technische Daten zur Instrumentalisierung bereitgestellt. Ein Paar Kommentare zu meinem Ergebnis finden sich zudem weiter unten.
    Wer möchte, kann sich hier außerdem eine reale Aufführung anhören.
    Ich wünsche viel Spaß!


    MIDI: 1-5b Drei Knäbchen.mid
    Notenblatt: 1-5b Drei Knäbchen.pdf




    Ich habe mir konkret dieses Stück zuerst vorgenommen, weil es mir vor allem durch seinen schönen, warmen Klang in Erinnerung geblieben ist, den man vielleicht mit Johann Sebastian Bachs Air oder auch Pachelbels Kanon in D vergleichen könnte. Diese Wärme und Weichheit umzusetzen, war bei der Instrumentalisierung daher mein erstes Ziel, weshalb zum Schluss also virtuelle Flöten anstelle der eigentlichen Holzbläser zum Einsatz kommen. Der Klang, wie er jetzt ist, erinnert mich persönlich auch an Stück des Final Fantasy IX-Soundtracks, was mich sehr freut, denn es ist eines meiner Lieblingsspiele. Zudem ist mir beim Eingeben der Noten aufgefallen, wie das Pizzicato dem Ganzen eine Art Spieluhr-Charakter verleiht. Während die Violen in realen Aufführungen sonst etwas in den Hintergrund treten, wollte ich sie deshalb hier etwas prominenter haben und habe auch das Tempo insgesamt etwas schneller gewählt als das vielleicht auf der Bühne getan wird.
    Eine Herausforderung war es zunächst, die Parts der Männer stärker von denen der Frauen abzuheben. Das liegt auch daran, dass die Auswahl an virtuellen Stimmen sehr eingeschränkt ist (in Zukunft werde ich vielleicht ganz andere Instrumente nehmen). Durch den Rückgriff auf die rein virtuellen Pad-Instrumente und mithilfe der Hörner in der Begleitung ist mir das dann aber einigermaßen gelungen.
    Was man jetzt noch machen könnte, wäre, sich andere SoundFonts (d.h. virtuelle Instrumentdatenbanken) zu suchen, vielleicht mache ich das in Zukunft auch noch, es könnte aber heißen, die Instrumente neu aufeinander abstimmen zu müssen.




    Zuletzt habe ich noch etwas wip (work in progress) für euch. Und zwar jenes Stück, das ich vor vielen Jahren als allererstes Umgesetzt habe. Die Rache-Arie der Königin der Nacht. Die Noten sind komplett eingegeben und auch einige Instrumente wurden schon gewählt, aber am allgemeinen Sound muss und möchte ich feilen - da ging mir beim letzten Mal dann die Puste aus. Da man es sich aber schon anhören kann, ohne aus den Ohren zu bluten (hoffe ich!), wollte ich es trotzdem mit euch teilen ^.^


    MIDI: 2-14 Der Hölle Rache (wip).mid

  • Hallo @Wenlok Holmes


    Bei so einem ausführlichen Startpost, bin ich nicht umhin gekommen mal genauer reinzuschauen. Und auch wenn das erste Stück bereits fertig ist, so gehört mein Herz einfach der Der Hölle Rache weswegen ich dazu einfach meinen ersten Eindruck loswerden möchte.


    Erstmal interessant, dass sich noch wer mit Midi auseinandersetzt. Dachte, das wäre komplett tot. Habe allerdings selber noch ein Haufen Dateien (vor allem Sailormoon-Musik, haha), weil das vor Jahren viel einfacher zu besorgen war, als eine mp3 und instrumentale Stücke eigentlich ziemlich gut klingen können. Dennoch, es fehlt oft an "Stärke" bei diesem Dateiformat, einen "ausfüllenden" Klang. Deswegen wurde ich auch sehr neugierig als ich sah, dass du Der Hölle Rache angefertigt hast. Die Wahl ist in meinen Augen echt interessant, da das Lied zwar sehr viel Stärke mitbringt, aber auch durch die hohen Töne, mit denen Midi-Dateien recht gut auskommen, einen Kontrast setzt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich noch nie Opern-Stücke im Midi-Format gehört hatte. Hätte man mich wohl spontan gefragt, ob ich denke, dass das funktionieren kann, hätte ich eher mit Tendenz zu einem Nein geantwortet.
    Muss dementsprechend aber zugeben, dass das echt gut funktionieren kann. Zumindest vom instrumentalen Aspekt (ein wenig vermisse ich dann doch wieder die Stimme. Beim Anhören unterschiedlicher Aufnahmen, ist mir aufgefallen, dass es vor allem die Stimme ist, die dem Stück viel Stärke einbringt) her. Dein Werk klingt keinesfalls zu dünn und fängt auch die dunkleren Stelle recht gut ein. Die einzige Stelle, die mich beim Zuhören etwas irritiert, ist ca. ab 2:08, wenn dieser etwas "hämmernde" dominante Ton beginnt. Er hebt sich irgendwie so stark hervor, dass es mich eher gestört hat. Bei unterschiedlichen Aufnahmen auf YouTube habe ich diesen Ton nicht so extrem raushören können. Wenn der nur leicht in den Hintergrund rückt und/oder etwas mehr mit den restlichen Klängen übereinstimmt, würde es in meinen Augen/Ohren an der Stelle besser klingen.


    An dieser Stelle möchte ich aber auch anmerken, dass ich selber unmusikalisch bin, lediglich eine leidenschaftliche Zuhörerin darstelle.


    .: Cassandra :.

  • Hallo @Cassandra und vielen Dank für deinen Kommentar :)


    Es freut mich, dass hier noch jemand den MIDIs und der Oper etwas abgewinnen kann :D Und du hast natürlich Recht: An so eine echte Opernstimme kommt ein PC einfach nicht heran. Wobei es da grundsätzlich auch sehr gute kommerzielle Sound-Libraries zu geben scheint (das hier zum Beispiel ist "nicht echt" und klingt schonmal wesentlich besser). Wie ich bereits angedeutet hab, kann ich mir auch vorstellen, in Zukunft von den Synthesizer-Stimmen abzusehen und einfach "Instrumente" zu verbauen. Denn natürlich ist Oper ja auch gerade so geschrieben, dass die Stimmen der Darsteller im Vordergrund stehen sollen. Umgekehrt liegt für mich auch ein bisschen der Reiz darin, mal einen stärkeren Blick auf die Instrumente zu werfen - wie du gemerkt hast, klingen die auch nicht so schlecht.
    Bei der Rachearie liegt das in meinen Augen besonders Interessante aber vor allem darin, dass eigentlich keine Ariensängerin so wirklich in der Lage zu sein scheint, diesen Koloratursopran (das sind diese ganz hohen "abgehackten" Töne) so wirklich mit Präzision zu singen und es war für mich ein bisschen überraschend zu hören, wie die Noten klingen, wenn man sie also so abspielt, wie sie auf dem Blatt stehen. Dass allerdings gerade im zweiten Teil des Stück nochmal ordentlich Nachholbedarf besteht, darin stimme ich dir zu, genau deshalb steht es dort auch als "work in progress". Ich habe mir jetzt erstmal eine andere Arie der Königin der Nacht vorgeknöpft, die etwas kürzer und weniger aufwändig ist, unter anderem in der Hoffnung, da vielleicht eine passende Anordnung an Instrumenten zu finden, die ich in der Rachearie wiederverwenden kann. Denn dieser "hämmernde" Teil, der klingt wirklich unschön und stört mich schon seit jeher.
    Im Moment komme ich wegen 20 anderer Sachen nicht sonderlich gut vorwärts, aber ich hoffe dann doch in absehbarer Zukunft hier mal wieder updaten zu können - sei es mit der einen oder der anderen Arie, die Königin der Nacht wird es in jedem Fall ^.^

  • 007

    Hat das Label Musik hinzugefügt.
  • Willi00

    Hat das Label Audio hinzugefügt.
  • Willi00

    Hat das Label Musik entfernt.
  • Cassandra

    Hat das Label Audio und Video hinzugefügt.