Jeder Neuling im Bereich des Spriting muss sich irgendwann der wohl schwierigsten seiner Disziplinen stellen - der Schattensetzung. Aber auch erfahrenere Pixelkünstler straucheln in diesem Bereich des Öfteren, weil das richtige, effektive Setzen von Schatten nun mal eine Kunst für sich ist. Deshalb wollen wir euch in diesem Guide das Schattieren, meist nur Shading genannt, näher bringen.
Doch wofür überhaupt schattieren? Nun, wenn ihr euch auf folgendem Bild die beiden Pikachus anseht, werdet ihr schnell feststellen können, was für einen gewaltigen Unterschied gut gesetzte Schattierungen machen können. Während der rechte Sprite, aus welchem jegliche Schattierungen entfernt wurden, platt und leblos aussieht, wirkt der offizielle Nintendosprite um einiges plastischer und schöner. Dass es sich dabei, was den Grundumriss anbelangt, um den gleichen Sprite handelt, erstaunt da sehr und zeigt, dass auch ihr diesen Guide aufmerksam studieren solltet, um schon bald Meister der Schattensetzung zu werden!
Hier wird nicht nur Schritt für Schritt erklärt, wie ihr beim Schattieren eurer Sprites vorgehen solltet, sondern auch auf die verschiedenen Kategorien des Shadings eingegangen. So könnt ihr euch erst eine sehr gut Basis aufbauen, bevor ihr euch an immer schwierige Herausforderungen wagt. Behaltet dabei aber im Hinterkopf, dass euch nicht alles, was hier erklärt wird, auf Anhieb gelingen wird. Einige der hier aufgeführten Disziplinen sind nicht einfach zu meistern. Aber lasst euch nicht entmutigen, mit etwas Übung kriegt ihr auch das hin!
Begriffserklärung
Shading ist englisch für Schattierung. Das Shading besteht aus aus folgenden Einzelteilen: den Highlights (hellste Stellen), der Basisfarbe (Grundton) und den Schatten (dunkelste Stellen). Deshalb kommt das Shading immer erst nach der Coloration zustande. Wichtig ist, dass es diese Bestandteile bei allen Arten des Shadings gibt; sie werden lediglich anders ausgeführt. Auch empfehlenswert dazu: Die richtige Farbwahl
Anwendung
Beim Shading gibt es eine sehr beliebte Regel: "Das Licht fällt meistens von oben links auf den Sprite". Diese Regel muss jedoch nicht immer zutreffen. Wenn der Sprite mit der Blickrichtung nach links gewendet ist, fällt das Licht von links oben auf den Sprite; falls der Sprite jedoch mit der Blickrichtung nach rechts gewendet sein sollte, sollte auch der Lichteinfall von oben rechts kommen. Was sich bei Sprites überhaupt nicht anbietet, sind generell Lichteinfälle von unten.
Schattensetzung
Wenn man diese grundlegenden Shadingregeln nun verstanden hat und befolgt stellt man fest, dass die hellsten Farbtöne am Sprite dementsprechend auf der linken, oder auf der rechten seite liegen müssen - die dunkelsten dementsprechend in der entgegengesetzten Richtung. Das typische Beispiel am plastischen "Modell":
Man erkennt, dass diese Sprites ihre "Highlights" in Richtung Lichtquelle besitzen, Schatten hingegen in die Richtung, welche sich von der Lichtquelle entfernt. Als Hilfestellung für die Farben der Schatten kann man sich am besten eine kleine Palette (unten rechts) anfertigen. Der Helligkeitsabstand ist hier bei 40 (Einstellbar unter Farben -> Palette bearbeiten - Farben definieren).
Outlines
Dem Shading müssen auch die Outlines (Auch oft mit OL abgekürzt) angepasst werden, da diese sonst zu sehr ins Auge fallen und somit den Anblick des Sprites ruinieren. An den Highlights werden Outlines in der Farbe des Schattens benutzt, bei der Basisfarbe benutzt man einen dunkleren Ton als die Farbe zuvor und bei dem Schatten wird bei Nintendo-Sprites meistens schwarz benutzt. Schwarze Outlines sind jedoch unkreativ und stechen bei Sprites mit heller Färbung sehr ins Auge, daher ist es zu empfehlen diese auch farbig in einer dunkleren Farbe als bei der Basisfarbe zu einzufärben. Das ist aber Geschmackssache und liegt in der Betrachtung des Spriters.