Never letting go

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    by 栗子


    Where have you been?
    Been searching all along
    Came facing twilight on and on
    Without a clue
    Without a sign
    Without grasping yet
    The real question to be asked
    Where have I been?
    - Beneath the Mask (Persona 5)


    Eine Organisation ohne Kopf kann unmöglich den nötigen Zusammenhalt aufweisen, um weiterhin als Gemeinschaft agieren zu können. Diese Tatsache war auch Team Rocket vor einem Jahr bewusst gewesen, als es kurzzeitig den Radioturm Dukatia Citys in Besitz genommen hatte, in dem verzweifelten Versuch, seinen Boss Giovanni in irgendeiner Weise wieder erreichen zu können. Das Vorhaben dieser Gruppierung wurde jedoch von einem Kind und den Behörden vereitelt, was eine erneute Zerschlagung des Team Rocket zur Folge hatte. Mit den Vorständen der Organisation in alle vier Winde verstreut schien es dieses Mal unmöglich, dass sich das kriminelle Syndikat ein weiteres Mal erheben würde. Als jedoch plötzlich Trittbrettfahrer auf der Bildfläche erscheinen, die den Namen und die Technologie der Organisation stehlen, sieht sich zumindest ein geringer Teil der Organisation dazu gezwungen, wieder in Aktion zu treten und diese Taten zu unterbinden, ahnungslos, dass der Gegner mehr Einfluss besitzt, als sie es sich jemals erhoffen konnten.

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    Und damit ein herzliches Willkommen zu meiner ersten Fanfiction in diesem Forum!
    Großartig viel habe ich über diese Geschichte leider nicht zu erzählen. Es macht mir nur unglaublich viel Spaß, mir Headcanons zu den Mitgliedern des Team Rocket auszudenken, weshalb ich sie letztendlich in einer Geschichte verarbeitet habe. Da es sich dabei nun einmal um Headcanons handelt, wird sich in der Handlung definitiv so einiges mit dem allgemeinen Canon der anderen Pokémon-Medien beißen, aber ich hoffe zumindest, dass ihr als Leser einen gewissen Unterhaltungswert aus meiner Sicht auf die Welt der Pokémon ziehen könnt.


    Kapitelübersicht:
    » Prolog

  • Prolog


    Mit frustriert geballten Fäusten starrte er auf das Mädchen hinab, das nun mit gefesselten Handgelenken vor ihm kniete. All die Zeit über hatte Atlas versucht, eine gelassene Fassade zu bewahren, doch eine leichte Bewegung seines Adamsapfels verriet, dass ihn nun doch ein Gefühl des Unwohlseins ergriff und ihn zum Schlucken brachte. Diese verfluchte, braunhaarige Trainerin. Zuerst wagte sie es, ihre Organisation zu entehren, indem sie versuchte, sich mit ihrer Uniform in den Radioturm hineinzuschleichen und nun hat sie sich bis zu ihm vorgekämpft und sein Pokémon-Team vernichtend geschlagen, ohne mit der Wimper zu zucken. Trotz dieser erniedrigenden Niederlage hatte er jedoch nicht aufgeben wollen, so hatte er den anwesenden Rüpeln des Teams ein Zeichen gegeben und sie hatten das Gör hinterhältig überwältigt. Seit dieser Handlung war eine halbe Stunde vergangen und das blauhaarige Mitglied des Vorstands versuchte nun mit einem starren Blick zu entschlüsseln, warum sie dieses kecke Schmunzeln auf ihren Lippen trug. Sie war vollkommen seiner Gnade ausgeliefert, doch ihre Augen strahlten nach wie vor so selbstbewusst wie zur ersten Minute ihres Aufeinandertreffens.
    „Ich denke nicht, dass er kommen wird.“, brach sie schließlich die Stille zwischen ihnen, was Atlas lediglich abfällig eine Augenbraue heben ließ. Dieser Gedanke war ihr also durch den Kopf gegangen. „Und was macht dich da so sicher?“, erwiderte er ihre Worte mit einer Frage, bei der er versuchte, möglichst würdevoll seine Haltung zu bewahren und dabei seine Arme hinter seinem Rücken verschränkte. Wie sehr er doch versuchte, die Zweifel in seinem Hinterkopf möglichst tief zu vergraben. Doch dieses Mädchen schien alles daran zu setzen, sie wieder ans Tageslicht zu befördern. „Ist das dein Ernst?“, gab es frech zurück und verzog dabei skeptisch seine Augenbrauen, als es zu ihm hinaufsah. „Wie viel Zeit ist denn inzwischen vergangen, hm? Also, wäre ich ja der Anführer einer Organisation, die mir etwas bedeuten würde…“
    Die Trainerin vollendete ihren Satz nicht, stattdessen sah sie Atlas erwartungsvoll entgegen, als würde sie seine Reaktion abwarten. Er hatte die Intention ihrer Aussage bereits selbst entschlüsselt und sein starrer Blick löste sich allmählich, seine stolze Haltung fiel langsam in sich zusammen. Er konnte diese Erkenntnis nicht länger verdrängen. Trotzdem, angesichts ihres immer zufriedener werdenden Lächelns wollte er ihr diesen Triumph nicht gönnen. „Giovanni… Giovanni würde uns niemals auf diese Weise hintergehen…“, versuchte er sich deswegen leise zu verteidigen und wandte sich im folgenden Moment schon von ihr ab. Es war sinnlos, mit ihr zu reden. Sie war lediglich eine Gefangene, ein winziger Stolperstein, den Team Rocket auf seinem Weg zurück an die Spitze zermalmen würde.


    Doch so selbstbewusst das Mitglied des Vorstands sich auch zu zeigen versuchte, die Gesichter der Rüpel, die sich in diesem Raum befanden, sprachen Bände. Sie waren allesamt müde, ihre Haltungen schwach. Auch die junge Frau, die sich innerhalb des Aufnahmeraums befand und ihre Bitte an ganz Johto weitergegeben hatte, saß inzwischen nur noch betrübt im Stuhl und hatte mit gesenktem Blick ihre Hände auf ihrem Schoß gefaltet, während ihre erste Aufnahme wieder und immer wieder abgespielt wurde. Ein weiteres Mal ergriff Atlas dieses Gefühl, das er nicht weiter definieren wollte. Es schnürte ihm die Kehle zu und zwang ihn dazu, einmal tief durchzuatmen. Die Polizei hatte den Radioturm schon längst belagert und wartete vermutlich nur auf den richtigen Moment, sich auf sie zu stürzen. Dieses Wissen war zermürbend. Aber er wollte sich der Verzweiflung noch nicht hingeben. Noch bestand die Möglichkeit…!
    Abrupt horchten jedoch sämtliche Anwesenden auf, als sich zahlreiche donnernde Schritte näherten und die Tür plötzlich aufgestoßen wurde. „Atlas!“, rief der Rüpel seinen Namen aus, der nun plötzlich in den Raum fiel. Eine kleine Gruppe an weiteren Mitgliedern war ihm gefolgt und hatte sich nun an der Schwelle des Türrahmens versammelt. „Die Polizei hat uns überwältigt! Sie… sie haben bereits Athena…!“
    Diese Hiobsbotschaft traf den Blauhaarigen wie der Gigastoß eines Knackracks. „Unmöglich!“, rief er daher sogleich aus, versuchte dabei aber immer noch, den Ton seiner Stimme nicht zu sehr entgleisen zu lassen. „Was ist mit den Geiseln?“
    „Es… sie haben einen Aufstand angezettelt, als wir unaufmerksam wurden. Danach hat dann die Polizei eben…“ Sein Untergebener beendete seinen Bericht nicht und stockte. Es war offensichtlich, dass sie alle erledigt waren. „Atlas, was sollen wir nur tun…?“
    Er konnte fühlen, wie sämtliche Blicke im Raum nun erwartungsvoll auf ihm lagen. Schließlich war er der Vorstand mit dem höchsten Rang, er hätte in diesem Moment genauso gut ihr Boss sein können. Atlas hatte diese alleinige Verantwortung nie gewollt. Sie erdrückte ihn förmlich. Er wagte es noch nicht einmal mehr, ihnen allen in ihre Gesichter zu sehen, stattdessen hatte er seine angsterfüllten Augen nun auf die Person gerichtet, die ihm für all das verantwortlich schien. Diese Trainerin… Ihr Blick war nach wie vor kristallklar und obwohl sie immer noch vor ihm kniete, bewies allein schon ihr nun abfälliges, fast schon diabolisches Lächeln, dass sie nun diejenige war, die ihn unter ihrem Fuß zertrat. Als wäre der äußerst einseitige Kampf von eben nicht schon Indikator genug gewesen.
    „D-das ist doch absurd…“, stammelte Atlas nun ungläubig hervor und schüttelte dabei langsam seinen Kopf. Seine Arme waren angespannt und zitterten. Er versuchte, es zu unterbinden, doch er konnte sich nicht länger beruhigen. So atmete er einmal tief und bebend aus, während er sein Kinn senkte und nun in das Nichts starrte. Langsam hob er seine Hände vor seinen Mund, ehe er nun leise und gebrochen das unausweichliche Ergebnis ihrer Operation aussprach:
    „Vergebt mir, großer Giovanni… ich habe versagt…“


    Kaum waren diese Worte in der angespannten Atmosphäre des Raumes widergehallt, sprangen auch schon die ersten Rüpel auf. „Atlas, was soll das heißen?!“, hallte es bereits vorwurfsvoll von einer Seite, doch das Vorstandsmitglied neigte seinen Kopf nur langsam in Richtung des Ursprungs, sein Blick nach wie vor leer. Es konnte fühlen, wie die Hitze, die sich die ganze Zeit über schon in seinem Inneren gestaut hatte, allmählich auch in seine Augen stieg.
    „Ich werde das Team Rocket heute hier auflösen.“, verkündete Atlas dennoch bestimmt, ein heiseres Kichern entwich nun seiner Kehle. „Ich… ich war nicht gut genug…“
    Wie man es auch an ihm zuvor beobachtet hatte, verschwand nun augenblicklich die Hoffnung aus sämtlichen Augen der anderen anwesenden Mitglieder des Team Rockets. Manche wichen fassungslos mit zaghaften Schritten vor ihm zurück und stierten ihn an, als hätte er soeben den Verstand verloren. Doch selbst ihnen wurde klar, dass sie keine Chance mehr hatten. Ihr wahrer Anführer war nicht zurückgekehrt. Ohne ihn und seine selbstbewusst lenkende Hand war diese Organisation dem Untergang geweiht. „Ihr solltet fliehen…“, fügte Atlas noch an, während er sich langsam umwandte und mit gesenkten Schultern langsam an das Aufnahmepult herantrat, als würde er den letzten Gang zum Schafott antreten. Nun würde er seinen Entschluss in einer letzten Durchsage im gesamten Radioturm verkünden. Das gesamte Team würde seine letzte Hoffnung verlieren, wie auch die Personen in diesem Raum. Und kaum hatte das Vorstandsmitglied seine weinerlichen Worte in das Mikrofon gesprochen, begann schon der erste Rüpel frustriert auszurufen: „Ahhh… AH! Verdammt! Ich will nicht ins Gefängnis!“ Im Moment darauf war er auch schon davongerannt. Nach und nach folgten auch die restlichen Rüpel, manche von ihnen zögerten einen Augenblick und sahen ihrem ehemaligen Anführer nach, der inzwischen auf einem Schreibtischstuhl innerhalb des Aufnahmeraums mit hängenden Schultern in sich zusammengesackt war. Es dauerte nicht lange, bis er sich langsam seine Handflächen über sein Gesicht legte, lediglich seine gespreizten Finger ermöglichten eine Sicht auf seine verzweifelt geöffneten Augen, aus denen alsbald die ersten Tränen flossen und zu Boden tropften. „Giovanni… warum…“
    In seinem vergeblichen Versuch, sein klägliches Schluchzen zu unterdrücken und sich in irgendeiner Weise zu fassen, bemerkte er das Geräusch der Schritte nicht, die an ihn herantraten. „Willst du nicht auch versuchen, zu fliehen?“, erreichte ihn ein weiteres Mal die Stimme des Mädchens, die ihn mit einem Ruck seinen Kopf wieder heben ließ. Ein merkwürdiger Laut entwich ihm, der entgegen des Schluchzens wohl eine Art Frustrationsschrei darstellen sollte, während er ausnahmsweise seiner Aggression freien Lauf ließ und die Trainerin blitzschnell am Kragen ihrer roten Jacke an sich heranzog. Das ganze geschah derart plötzlich, dass sie lediglich ein erschrockenes Quieken von sich geben konnte.
    „Du… das ist alles nur deine Schuld…!“, knurrte er der Kleineren hasserfüllt entgegen, der ansonsten von kalter Rationalität geprägte Ausdruck seines Gesichts war nun brennender Wut gewichen. Doch so einschüchternd er auch versuchte zu sein, es ließ dieses Mädchen unbeeindruckt. „Sicher. Weil ich in dieser Position auch total euren Boss am Auftauchen hindern kann.“, gab es sarkastisch zurück und stierte ihn dabei herausfordernd an. Atlas konnte sich allmählich denken, dass dieses Gör ihn wohl für ziemlich dumm halten musste. Frustriert knirschte er seine Zähne aufeinander und gab fast seinem Bedürfnis nach, die Hand gegen es zu erheben, doch stattdessen atmete er einmal tief durch und bemühte sich darum, wieder Haltung anzunehmen. All das hier war doch vollkommen sinnlos…
    So wischte er sich mit seinem rechten Handballen die Tränen aus seinen Augen und stand mit einem letzten Schniefen wieder auf. „Du verstehst auch wirklich gar nichts, oder?“, versuchte er nun in seiner autoritären Stimmlage zurückzuwerfen, doch die Spuren seines vorigen Gefühlsausbruches waren nicht zu überhören. Statt sich allerdings auf eine verbale Debatte mit diesem Mädchen einzulassen, fiel sein Blick nun auf ihre nach wie vor mit einem Strick gefesselten Handgelenke. „Glaube ja nicht, dass ich dich nun einfach so entkommen lasse…“
    Mit einem kraftlosen Seufzen hatte er sich auch schon das Ende des Stricks gegriffen und zog die Braunhaarige grob hinter sich her. „Au! Hey!“, protestierte sie, ihre Tonlage war dabei allerdings eher halbherzig. Sie musste wohl selbst wissen, dass sie sich unter diesem Zug nicht wehren konnte, solange sie nicht wollte, dass sich der Strick noch tiefer in ihre Haut schnitt. Weitere Worte wurden auch nicht gesprochen, während Atlas‘ Schritte an Tempo gewannen, je lauter der Kampfeslärm auf den niedrigeren Etagen des Radioturmes wurde. Sie schienen nämlich beide zu wissen, dass das blauhaarige Vorstandsmitglied keinen blassen Schimmer mehr hatte, was es hier gerade eigentlich tat. Atlas war sich bewusst, dass sein Leben gerade vollkommen aus allen Fugen gelaufen war, doch trotz allem war er sich zumindest in einem Punkt sicher: Er wollte auch nicht hinter Gittern landen. So klammerte er sich in seiner Verzweiflung an die letzte Geisel, die sie hatten.


    Weitere Rüpel des Team Rocket rannten panisch an ihm vorbei, während er mit schnellen Schritten über die zentrale Treppe den Weg nach unten suchte. Er hatte vor, im ersten Stock einen Weg nach draußen zu suchen, während noch die Chance bestand, dass die verbliebenen Mitglieder in ihrer Panik der Polizei den Weg nach oben erschweren würden.
    „HEY!“ Dieser plötzliche Ausruf einer bekannten Stimme ließ Atlas jedoch tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde mit schuldbewusst geweiteten Augen innehalten, ehe er weiter rücksichtslos versuchte, die Treppe hinunterzurennen. Dieses Mal umso schneller, was das Mädchen unter seinem Zug ein weiteres Mal protestierend aufquieken ließ.
    „Ahhh, du mieser Feigling! Stehen geblieben!“ Trotz allem ließ ihr Verfolger nicht locker, man konnte plötzlich vernehmen, wie sich er sich von einem höheren Punkt der Treppe über das Geländer schwang und nach einem Fall von einem halben Stock direkt auf den Stufen vor ihnen landete. Auf seinen beiden Füßen, geschickt wie ein Kleoparda. Und ebenso wie bei diesem Pokémon war sein Blick von einem gehässigen Jagdtrieb erfüllt, der dem Mann vor ihm galt. „Lance, warte-“, hatte Atlas bereits hilflos angesetzt und wollte zurückweichen, doch schon in der Sekunde darauf landete die Faust des grünhaarigen Vorstandmitglieds grob in seinem Magen und ließ ihn sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen krümmen.
    „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich dich nach so einer Aktion einfach so ziehen lasse?“, erläuterte der junge Mann in der schwarzen Rocket-Uniform seine Handlung erstaunlich ruhig und zog sich seine Mütze dabei tiefer in sein Gesicht. Sein Blick lag jedoch nach wie vor enttäuscht auf dem Kerl vor ihm, der gerade verzweifelt versuchte, den Schmerz des Schlages hinunterzuschlucken. „Löst du einfach so die Organisation in diesem Moment auf… Junge, du hättest die Gesichter der Polizisten sehen sollen. Und wie du erst geklungen hast. Einfach… erbärmlich.“
    „Schon gut… schon gut… ich verstehe schon.“, japste Atlas schließlich auf, während er sich wieder aufrichtete und sein Gegenüber dabei ernst musterte. „Es tut mir leid.“ Lance hatte für seine plötzliche Entschuldigung allerdings nur ein herablassendes „Tch.“ übrig. „Ist ja nicht so, als wärst du alleine daran schuld.“, fügte er noch an und musterte die Trainerin hinter ihm mit einem zornigen Blick, den diese wieder einmal nur trotzig erwiderte. „Es ist wirklich das Letzte, von einem Kind plattgemacht zu werden… diese ganze Situation ist so erniedrigend.“ Atlas konnte seinem Teamkollegen in Gedanken nur beipflichten. Allerdings hatten sie in diesem Moment keine Zeit so etwas zu äußern, weshalb er ihn stattdessen ermahnen wollte, ihn endlich vorbei zu lassen, doch Lance fiel ihm bereits ins Wort: „Athena haben sie schon verhaftet. Und Lambda ist weiß Gott wohin verschwunden.“ Er hielt für einen Augenblick inne und seufzte. „Die Polizei ist bereits im dritten Stock, also ist die Richtung, die du gerade einschlägst-“
    Sein Satz wurde abrupt unterbrochen, als plötzlich unter ihnen die Tür zum Treppenhaus auf und ein Inspektor im braunen Mantel hervortrat, dicht gefolgt von ein paar gut gerüsteten Polizisten, zu deren Füßen sich bereits knurrende Fukano befanden. Kaum trafen die Blicke der Gesetzeshüter auf die der Verbrecher, spannte sich die Atmosphäre schlagartig an. Beide Mitglieder des Team Rocket hatten nun wieder Haltung angenommen und sahen mit bedrohlich gehobenem Kinn von diesem höheren Punkt der Treppe aus auf ihre Kontrahenten hinab. Alles, was der ältere Herr im braunen Mantel daraufhin erwiderte, war jedoch nur ein fest entschlossener Blick, der eindringlich die Uniformen und die Erscheinung der beiden jüngeren Individuen musterte. „Die Vorstände Atlas und Lance, nehme ich an?“, sprach er mit ernster Stimme und zeigte seinen Dienstausweis. „Mein Name lautet LeBelle, ich bin von der internationalen Polizei. Keine unüberlegten Bewegungen und lassen Sie das Mädchen gehen!“
    Während ihr Gegenüber gesprochen hatte, war Lance kaum merklich ein Stück an Atlas herangerückt. „Das scheint dem alten Sack wirklich ernst zu sein.“, raunte er seinem Vorgesetzten zu und hatte etwas hinter seinem Rücken hervorgeholt, das er ihm nun außerhalb des Sichtfelds der Polizisten in die Hand legte. Es war glatt und fühlte sich metallisch an. „Wenn du uns damit zumindest aus dem Gebäude bringst, erzähle ich auch keinem, dass du geheult hast.“
    „Tse. Deal.“, raunte der Blauhaarige daraufhin zerknirscht zurück, seinem Teamkollegen mussten wohl seine geröteten Augen aufgefallen sein. Trotz derer lag der Blick Atlas‘ nach wie vor starr und eisig auf den Gesetzeshütern, die bereits daran waren, die Stufen zu ihnen zu erklimmen. Geschickt glitt sein Daumen daher an dem Objekt entlang und ertastete einen Knopf, der mit einem Mal die Klinge des Klappmessers hervorspringen ließ. In einer blitzschnellen Bewegung hatte er sich dann auch schon das Gör gegriffen, das zu seiner Überraschung wirklich überhaupt keinen Widerstand leistete, als er es mit einem Arm umklammerte und ihm die Klinge an den Hals hielt.
    „Sie sollten vielmehr keine unüberlegten Bewegungen machen!“, entgegnete er ernst und nahm gemeinsam mit Lance Schritt um Schritt Abstand. „Wenn Sie das Mädchen wirklich unversehrt zurück wollen, werden Sie uns gehen lassen müssen. Ansonsten kann ich für nichts garantieren.“ Aus seinem Augenwinkel konnte er beobachten, wie sein Verbündeter seine Lippen kräuselte, als würde er jeden Moment in schallendes Gelächter ausbrechen. Lance schien trotz ihrer misslichen Lage wirklich Gefallen an dieser fast schon klischeehaften Situation zu finden. Oder er genierte sich einfach nur darüber, es geschafft zu haben, ihn wie einen hundsnormalen Bankräuber klingen zu lassen.
    LeBelle schien ihre Handlung jedoch überhaupt nicht zu passen, er hatte wütend seine Mundwinkel verzogen und stierte sie nun mit zurückhaltendem Hass an. Was für ein rechtschaffender Mann, sie mussten allesamt krimineller Abschaum in seinen Augen sein. Hinter ihm spannten sich die Polizisten und die Fukano auch schon an, als wären sie trotz der Umstände jeden Moment dazu bereit sich auf sie zu stürzen.
    „Lance… dieser Mist bringt nichts.“, stellte Atlas daraufhin entnervt fest, woraufhin Angesprochener lediglich sachte mit seinen Schultern zuckte. „Es war einen Versuch wert?“ Ausgerechnet ihre Geisel musste das ganze auch noch urkomisch finden, zumindest nahm sie es sich heraus, ein amüsiertes Kichern von sich zu geben, welches allerdings abrupt erstickt wurde, als der Rocket Vorstand seinen Arm enger um sie würgte.
    Da schien es eine Fügung des Schicksals zu sein, als die Tür zum Treppenhaus ein weiteres Mal aufgerissen wurde und zwei fliehende Rüpel beim unerwarteten Anblick der Polizisten schockiert aufschrien, was diese für einen kurzen Augenblick abzulenken schien. Sowohl Atlas als auch Lance ließen diese Chance nicht verstreichen und machten auf der Stelle kehrt, um wieder nach oben zu flüchten. Gerade noch so konnten sie vernehmen, wie dieser LeBelle ihnen etwas von „Halt!“ nachrief, doch da waren sie schon durch die nächste Tür in eines der oberen Stockwerke geflohen, vor die Lance auch sogleich einen daneben stehenden Aktenschrank schob. Sie mussten in eine Verwaltungsetage gelangt sein. „So… was jetzt?“, keuchte der Mützenträger nun erschöpft hervor, weil er sich in seiner Hast die Tür zu verrammeln viel zu sehr verausgabt hatte. Lange würde das aber wohl nicht halten, man konnte schon vernehmen, wie die Polizisten hochgestürmt waren und ihre Fukano sich gegen die Tür warfen. Aus diesem Grund kundschaftete Atlas sogleich das nächste Fenster auf und öffnete es, hatte die Trainerin dabei jedoch nach wie vor noch nicht aus seinem Griff genommen. Direkt vor ihnen lag ein niedrigeres Gebäude mit Flachdach, an deren Seite eine Feuertreppe hinunterführte. Da die größte Anzahl der Gesetzeshüter allesamt noch am Haupteingang des Radioturms versammelt schien, war das wohl ihre beste Option.
    „Ist dein Golbat noch fit?“, fragte er Lance auf diesen Gedanken hin über seine Schulter hinweg, doch dieser antwortete nur mit einem genervten und angestrengten „Haha, nope!“, während er dabei einen Tisch umwarf und ihn ebenfalls als weitere Hürde gegen den Schrank lehnte. „Und rate mal, wem wir das zu verdanken haben!“
    So musterte Atlas ihre Geisel ein weiteres Mal mit Missgunst, woraufhin diese tatsächlich einmal betroffen seufzte. Er wüsste nur zu gerne, was diesem Kind gerade durch den Kopf ging. Seine nächste Handlung ließ ihm aber keine andere Wahl, als es nun doch einmal loszulassen, um einen Pokéball hervorzuholen. „In dem Fall bleibt wohl nur meines, um uns hier rauszubringen.“
    „Du willst uns alle echt von einem einzigen Golbat tragen lassen?“ Mit einem frustrierten Laut schüttelte der Blauhaarige auf diese Gegenfrage seines Teamkollegen hin seinen Kopf. „Nein, nur nach und nach. Es wird zwar Zeit kosten, aber“, unschlüssig schielte er zum Fenster hinaus, „wir haben nun wirklich keine andere Wahl.“
    „Also gut.“, seufzte Lance daraufhin aus und musterte die braunhaarige Trainerin noch einmal stechend. „Und sie?“
    „Kommt auch mit.“, war das einzige, was Atlas dazu äußerte, ehe er sein Golbat hinausließ. Ein Blick seines Mitvorstands verriet ihm, dass er eigentlich Protest einlegen wollte, doch letztendlich schien er es zu lassen, als er bemerkte, wie ernst ihm diese Angelegenheit war. Seine giftige Fledermaus landete in der Zwischenzeit mit ihren Füßen auch schon auf dem Rahmen des Fensters, doch man konnte an ihrer unschlüssigen Flügelhaltung erkennen, dass ihr diese Operation überhaupt nicht behagte. „Du zuerst, Lance.“, wies der Blauhaarige seinen Teamkollegen harsch an, woraufhin dieser in gleichgültiger Ergebenheit seine Arme hob und sich von dem Pokémon hinaustransportieren ließ. Hinter ihnen war es inzwischen still geworden, höchstwahrscheinlich holten ihre Gegenspieler Verstärkung, um diese Tür aufzubekommen. Und da konnte man meinen, dass die Polizei stärkere Pokémon besitzen würde.
    So nahm er es sich doch heraus, einen Kommentar an das Mädchen zu richten, das er nun die ganze Zeit mit sich herumgeschleppt hatte. „Du warst die ganze Zeit über erstaunlich kooperativ.“, merkte er mit einem herablassenden Blick von der Seite an, woraufhin es lediglich schmunzelte. „Und?“, gab die Braunhaarige daraufhin schnippisch zurück, woraufhin Atlas lediglich stumm seinen Blick aus dem Fenster richtete und auf die Rückkehr seines Golbat wartete. „Nun…“, äußerte er nach einem kurzen Augenblick des Schweigens. „Es ergibt für mich einfach keinen Sinn.“
    „Mir war nicht danach, einfach so davonzurennen. Das ist alles.“, war die Antwort, die er daraufhin erhielt, weshalb er ihrer Geisel auf diese Worte hin lediglich einen kühlen und desinteressierten Blick schenkte. Er hatte das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit sprach, doch sie war zu stur. Jetzt nachzuhaken wäre sinnlos. Sein Golbat war inzwischen auch zurückgekehrt, weshalb er sie einfach am Rücken nahm und sie harsch in Richtung des Giftpokémon stieß. „Los.“, äußerte er dazu kalt, was die braunhaarige Trainerin lediglich mit einem genervten „Jaja.“ kommentierte, ehe sie sich von dem Golbat davontragen ließ.
    Kaum war die Fledermaus mit dem übergroßen Maul erneut abgehoben, konnte er hinter ihm wieder vernehmen, wie weiterhin auf die Tür eingeschlagen wurde. Die Polizei war wohl zurück. Obwohl Atlas zuvor die ganze Zeit über noch das Gefühl gehabt hatte, unter Druck zu stehen, fühlte er sich in diesem Augenblick erstaunlich ruhig. Ihm waren einige Gedanken durch den Kopf gegangen, er fühlte sich einfach so schmutzig dabei, auf diese Weise die Organisation hinter sich zu lassen, die ihm sein Leben bedeutete. Hatte er es wirklich verdient, ungeschoren davonzukommen? Er hatte einfach so das Lebenswerk ihres vorigen Anführers aufgelöst, in der Hoffnung, dass die Mitglieder in ihrer neu gewonnen Freiheit einen Weg finden würden, den Klauen der Polizei zu entrinnen. War es da nicht auch sein gutes Recht, ebenfalls zu versuchen, sein Heil zu suchen? Doch wohin nur mit ihm? Er konnte sich ein Leben außerhalb des Team Rocket nicht vorstellen. Tief seufzend steckte er sich also seine Hände in die Taschen seiner weißen Hose und hob seinen Blick, um die weite Skyline Dukatia Citys ausgiebig zu betrachten. Wieder einmal schien das Gefühl der Enttäuschung seine Kehle zuzuschnüren und ließ ihn kläglich stöhnen. „Giovanni…!“


    Mit einem lauten Knall flog schließlich die Tür hinter ihm aus ihren Angeln und der Schrank stürzte zur Seite, als ein Nidoking das Hindernis mit der schieren Wucht seines Körpers beiseite geräumt hatte. Hinein strömten nun die Polizisten, die ihnen zuvor auf der Treppe begegnet waren, obwohl er sich von ihnen abgewandt hatte, konnte er spüren, wie ihre Blicke förmlich seinen Rücken durchbohrten. Sie waren zielfokussierter als zur Jagd ausgebildete Arkani, das musste man ihnen lassen.
    „Hände dorthin, wo ich sie sehen kann!“, vernahm er wieder die raue Stimme LeBelles, die jedoch dank des Fehlens seiner anderen beiden Begleiter nun leicht verunsichert klang. So legte Atlas nun mit einem tiefen Seufzen seinen Kopf in seinen Nacken und hielt für einen kurzen Augenblick inne, ehe er langsam begann, seine Hände anzuheben und sich den Menschen zuwandte, die glaubten, über ihn richten zu müssen. Der Ausdruck seiner schmalen Augen war dabei eiskalt und verachtend, er glich dem eines in die Enge getriebenen Zoroark.
    Atlas wusste nicht, was ihn zu dieser Empfindung trieb, doch aus irgendeinem Grund war die Miene auf LeBelles betagtem Gesicht urkomisch für ihn. Das war das Gesicht eines Mannes, der ungebrochenes Vertrauen in seine Berufung hatte. Wie sehr er das doch an Polizisten hasste. „Sind Sie nun zufrieden, Officer?“, fragte er deswegen kaltschnäuzig und hob sein Kinn dabei in deutlicher Arroganz. Alles, was der Polizist im braunen Mantel daraufhin erwiderte, war ein verwirrter Blick.
    „…ach, vergessen Sie es.“, gab das Mitglied des Team Rocket schließlich aufgrund der fehlenden Antwort frustriert zurück. Dieses Nidoking, das sich bedrohlich am Rande seines Sichtfelds befand, bescherte ihm ein flaues Gefühl im Magen. LeBelle begann nun, sich ihm vorsichtig zu nähern. „Wo ist die Geisel?“, fragte er sichtlich beunruhigt, was Atlas dazu bewegte, einmal ironisch aufzulachen. „Tja…“ Er hatte keine Lust, diese Frage ernsthaft zu beantworten. Stattdessen zeigte er lediglich ein herablassendes Lächeln und wäre beinahe wirklich in Gelächter ausgebrochen, als das Gesicht des Polizisten sich erneut wütend verzog und er seinen Gang beschleunigte.
    Es war in diesem Augenblick, als er endlich hinter ihm das Flattern von erschöpften, ledernen Flügeln vernahm und er vor LeBelle zurückweichen konnte, um sein Kreuz gegen den Rahmen des Fensters zu pressen. Nur war er leider nicht der einzige, der die Rückkehr seines Golbat bemerkte. „Ah, verdammt!“, rief einer der Polizisten auf der Stelle aus und auch der Inspektor im braunen Mantel blieb abrupt stehen, unsicher, was nun geschehen würde. Atlas zögerte jedoch nicht länger und stieß sich mit seinen Füßen vom Boden ab, um sich waghalsig aus dem Fenster zu stürzen. Ein panischer Laut entwich dabei seinem Pokémon, das versuchte, zu ihm zu schnellen, was allerdings durch den plötzlichen Befehl eines Polizisten vereitelt wurde: „Giftstachel, schnell!“
    Das Nidoking im Raum reagierte für seine Körpermasse erstaunlich flink und verschoss sogleich helle Nadeln in Richtung des Golbat, um es zu vertreiben. Vermutlich in der Hoffnung, dass Atlas aufgrund dessen seine Aktion abbrechen würde. Er hatte sich jedoch schon zu weit aus dem Rahmen gelehnt und nach seinem Pokémon gegriffen, so wurde er von der Attacke des Giftpokémon an seinem Unterarm gesteift und heulte kurz unter dem stechenden Schmerz auf, ehe er endgültig das Gleichgewicht verlor und stürzte. Nur vage hatte er noch vernehmen können, wie LeBelle den Polizisten für seine unüberlegte Handlung angeschrien hatte, ehe er seine Augen schloss. Ein kurioses Gefühl, von der Schwerkraft selbst zurück auf den Boden der Tatsachen gezogen zu werden.


    [A/N: Cringy Cliffhanger ist cringy. Eigentlich sollte mehr Handlung für den Prolog folgen, aber letztendlich wurde mir das doch zu viel Text auf einmal, haha. Deswegen muss ich im ersten Kapitel dann wohl oder übel etwas mit der Erzählstruktur spielen |D]

  • Oder er genierte sich einfach nur darüber, es geschafft zu haben, ihn wie einen hundsnormalen Bankräuber klingen zu lassen.

    Wenn man so überlegt, ist das ein ziemlich tiefer Fall für Atlas, wo er noch einige Minuten davor einer von Team Rockets Vorständen war. In der Not frisst der Teufel aber wohl Fliegen.


    Hallo Yagen und herzlich willkommen im Bereich! Ich kann dir schon mal versichern, dass sich einige Leute auf die FF freuen, weil es um die Vorstände geht. Besonders wenn man bedenkt, wie gern sich Atlas und Lance haben; diese stichelnden Kommentare ziehen eben immer.
    Auf jeden Fall ist die Prämisse, mit der du die Story schreibst, sehr interessant. Die Zeit während oder vor HeartGold und Soulsilver werden ja recht oft behandelt, aber das danach eher selten. Dass sich einige Leute dazu entschließen, Team Rocket wieder aufleben zu lassen, kann also echt spannend werden, wenn die Vorstände in der Hauptrolle sind, die sich von dem Ganzen ja eigentlich abgewandt haben.


    Den Prolog mit dem Finale auf dem Radioturm zu beenden, fand ich eine gute Idee. Dadurch stellst du spielerisch die Charaktere vor, erklärst die Situation passend und kannst eigene Ideen einbringen. Die Auflösung, dass die Polizei den Turm stürmt, dass Atlas und Lance mit der Geisel entkommen (interessant, dass ihr Name nicht genannt wurde). Besonders bei ihr ist die Frage, ob sie nochmal relevant wird oder nicht, weil sie schon relativ viel Screentime hatte.
    Ich fand den Text auch echt gut geschrieben. Gibt eigentlich so weiters kaum etwas zu beanstanden, weil du dein Handwerk verstehst und alle Erklärungen an ihrer Stelle einen Sinn ergeben. Charaktere und besonders Mimiken setzt du gut um und darauf kannst du gern weiter aufbauen. Ich würde dir aber empfehlen, solche Dinge wie "Der Blauhaarige" als Ansprechwörter eher wegzulassen, weil sie nicht wirklich gut klingen. Atlas hat einen Namen und grundsätzlich kann der auch die ganze Zeit genannt werden, weil man sich als Leser was drunter vorstellen kann.


    In diesem Sinn: Wir lesen uns!

  • Mensch, da stellst du einfach schon deine FF online, ohne mir Bescheid zu sagen und typischerweise schnappt Rusalka mir den ersten Kommentar weg zu einer durch und durch unmenschlichen Zeit :'D


    So, was kann ich also Nützliches zum Prolog aka zum ersten Kapitel - von der Länge her - sagen? Zunächst, dass er mir wirklich sehr gut gefallen hat. Ich saß die ganze Zeit mit einem Grinsen vorm Bildschirm, weil ich es schlichtweg so genial finde, wie du die Charaktere darstellst, aber allen voran die Vorstände. Allein Atlas ist mit dieser indirekten Charakterisierung durch seine Verhaltensweisen und seine Art zu sprechen im Grunde genau so, wie man ihn sich als Fangirl Kenner immer vorgestellt hat und diese kleinen Sticheleien mit Lance sind sehr amüsant zu lesen x3
    Was ich persönlich etwas übertrieben fand, ist dieser Gefühlsausbruch so mittendrin. Lass es sexistisch klingen, aber ich kann mir bei jemandem wie ihm einfach nicht vorstellen, dass er weint... auch nicht in dieser Lage und vor seiner Geisel da. Das war mir persönlich etwas zu over the top. Ich meine, es ist schon dramatisch, wenn man sich so hochgearbeitet hat und dann alles zerfällt, nur hätte ich das gerade an der Stelle etwas würdevoller geregelt, denke ich :3


    Dafür gefiel mir die Begegnung zwischen LeBelle und ihm umso besser. Man hat so deutlich gemerkt, wie diese zwei Welten aufeinanderprallen und Atlas' Gedanken, beziehungsweise was man aus seinem Verhalten schließen konnte, waren schlichtweg göttlich und schon wesentlich passender für seine Position und auch seine Person. Ich denke, irgendwo steht jeder Bösewicht seinem Feind aus der Guten-Fraktion so gegenüber, jedoch erlebt man es nur selten, dass dieses Verhältnis so treffend beschrieben wird.


    Allgemein kann ich sagen, dass dein Schreibstil sehr angenehm zu lesen ist und einen so ziemlich fesselt. Die Art und Weise, wie du mit den Worten spielst, ohne zu stumpf oder zu überheblich zu klingen, gefällt mir wirklich sehr. Auch deine Vergleiche mit den Pokemon, die du immer wieder mit einfließen lässt, klingen erstaunlich natürlich, wenn man bedenkt, wie gezwungen es teilweise wirken KÖNNTE, käme das einem beim Schreiben nicht so locker in den Sinn cx Ich denke, ich könnte zumindest bei deiner Wortwahl noch ein bisschen was lernen für mich selbst ^-^


    Ansonsten kann ich meinem Vorposter nur Recht geben, Beschreibungen wie "Blauhaariger" wirken mehr so wie eine Erzählung bei Rtl? Du musst nicht immer verschiedene Synonyme benutzen, die Eigenschaften mit einbeziehen, der Name, Personalpronomen oder "Mitvorstand" reichen da vollkommen aus :3



    In dem Sinne freue ich mich auf das nächste Kapitel - aber bitte nicht eines pro Tag, sonst kommt man mit dem Kommentieren gar nicht mehr hinterher X= - und wir lesen uns dann in deinem Gästebuch :'D




    Namine ~

  • Hi na. :3


    Ich hatte dir ja bereits gesagt, dass ich dir einen Kommentar schreiben werde und hier bin ich. Mal gucken, wie das wird, wenn ich wieder einmal eine Fanfiction kommentiere, anstatt eines Einzelwerketopics, haha. Aber da ich hier von Anfang an dabei bin, sollte es eigentlich keine Probleme diesbezüglich geben. Außerdem haben meine Vorposter recht: Mit dem Inhalt und den vorkommenden Personen, machst du einige Leser mehr als glücklich - ich bin eine davon. *lach*
    Das einzige Problem, was ich haben könnte, ist mein eigener Headcanon. Ich denke aber mal, das es schon gehen wird - immerhin ist eine andere Darstellung von bestimmten Charakteren nicht schlecht. Ganz im Gegenteil: Es macht die ganze Geschichte so viel interessanter für mich. Einerseits weil ich gespannt bin, was du geplant hast und andererseits wie du die Charaktere einzelnt darstellst. Also wollen wir mal ans Kommentieren gehen. o/


    Also die Wahl eines englischen Titels finde ich schon einmal klasse. Ich liebe die englische Sprache, weil ich der Meinung bin, dass man da noch wesentlich mehr interpretieren kann, als bei einem deutschen Titel. Das mag eventuell an dem Fakt liegen, dass man auch noch Übersetzt, um es dann als Werknamen zu bewerten. Wie dem auch sei - "never letting go" macht im Kombination mit den einleitenden Worten von dir zu Geschichte durchaus Sinn. Zumindest wenn man es auf Team Rocket bezieht und wie sie zu der Existenz des Teams stehen. Ich mags, einfach weil damit nochmal deutlich wird, das es noch so viel mehr als nur eine Verbrecherorganisation ist. Eine Familie? Ein Rückzugsort? Oder alles auf einmal? Auf der anderen Seite kann sich der Titel ja auch auf die Protagonistin beziehen und wie sie eventuell im Bezug zu den Vorstandsmitgliedern steht? Wer weiß! Ich bin jedenfalls schon gespannt, was es damit genauer auf sich hat.
    Im Übrigen finde ich es auch gut, dass du kaum Informationen zur Fanfiction gibts im Startpost. So kann man wesentlich entspannter alles nach und nach kennenlernen. Wie die Charaktere sind, wer überhaupt alles vorkommt und dergleichen. Alternativ gäbe es ja die Möglichkeit, nachdem man bestimmte Charaktere kennengelernt hat, einen kurzen Steckbrief zu ihnen anzufertigen und diesen dann in einen Spoiler mit dem Hinweis, das es der Übersicht dient, in den Startpost dazu editiert. Das ist praktisch, wenn die Veröffentlichungsdauer der einzelnen Kapitel ein bisschen länger dauert und man nicht mehr so genau weiß, wer da eigentlich alles dabei war und was genau seine Rolle gespielt hat. Aber brauchen tut man es keinesfalls; ich bin mit beiden Varianten mehr als nur zufrieden. :3


    Kommen wir also zum Prolog.
    Ich finde es sehr interessant, wie du das Setting gestaltet hast. Allein die Tatsache, dass es im Radioturm beginnt - quasi dort, wo es ein weiteres Mal sein Ende für Team Rocket gefunden hat. Die äußerlichen Beschreibungen waren okay, hätte man natürlich mehr beschreiben können stellenweise, aber ganz ehrlich? Ich weiß selbst, dass man da lieber nur einen Satz zu sagt (wo sich die Charaktere befinden; z.B. gerade auf der Treppe), weil man sich auf andere Dinge beim Schreiben konzentrieren möchte. Man sollte dennoch im Hinterkopf behalten, dass es durchaus Leute geben kann, die eine Geschichte lesen und nicht wissen, wie der Radioturm von innen aussieht und es für die dann dementsprechend schwer ist, die Geschichte in ein Setting einzuordnen. Selbiges gilt für Pokémon: Wie sieht ein Nidoking aus, wenn du es jemanden erklären müsstest, der noch nie eines gesehen hat? Auch dies sollte man im Hinterkopf behalten; eine kurze Beschreibung reicht da aus. Einerseits, weil man damit das Pokémon noch ein wenig dynamischer erscheinen lässt und andererseits, weil man dann eben auch "unwissenden" Lesern die Möglichkeit gibt, ungefähr ein Bild vor Augen zu haben (ja, ich weiß. In einem Pokémonforum relativ unwahrscheinlich, dass man nicht weiß, wie ein Nidoking aussieht, aber ... das Prinzip zählt hier. xd).
    Die Charakterdarstellung war auch gut. Jetzt kommt der Teil, wo ich meinte "Mal gucken, wie das wird", weil ich ja meine eigenen Headcanons besitze. *lach* Ich muss sagen, die Darstellung war für meinen Geschmack gut! Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, als wenn du jemanden hier völlig komisch dargestellt hast. Wobei ich sagen muss, dass mir der Gefühlsausbruch von Apollo (bzw. Atlas, ich verwende nur lieber die japanischen Namen, haha) ein wenig zu extrem war. Bzw. lediglich die Tatsache, dass er geweint hat - halte ich für sehr unwahrscheinlich. Besonders in der Gegenwart von anderen Menschen, gar einem Kind. Ich kann verstehen, dass du hier wahrscheinlich den starken Kontrast gewählt hast, um zu zeigen, wie fertig der Gute mit den Nerven ist. An sich ist das auch ein sehr löblicher Gedanke, aber da hätte ichs wirklich ein bisschen anders gemacht. Gerade am Anfang mit den Beschreibungen kam es mMn schon sehr gut rüber. Lance hat mir soweit auch erst mal recht gut gefallen (unterscheidet sich zu "meinem" Lance, aber gerade das finde ich spannend xd). Ich bin außerordentlich gespannt, wie er sich weiterhin in der Geschichte machen wird; besonders im Bezug zu Apo- Atlas.
    Handlungstechnisch passiert ja doch schon ein bisschen was. Der rote Faden war sehr gut! Man hatte als Leser jetzt nicht das Gefühl, das irgendwas unlogisch war oder dergleichen. Besonders die Gespräche zwischendrin waren sehr gut! Dein Schreibstil passt hier richtig gut rein, wie ich finde. Stellenweise war es amüsant, dann wieder ernst und teilweise sogar ein wenig verspielt, was mir richtig gut gefallen hat. Zum Protagonisten habe ich eh noch ein paar Fragen im Kopf... ich brenne darauf, zu erfahren warum sie quasi "geholfen" hat. Denn mal im Ernst: Ich bezweifle, dass sie sich nicht wehren konnte. Stellenweise reicht es ja bei bestimmten Pokémon schon, wenn man sie einfach nur ruft, ohne den Pokéball zu berühren. Aber nun gut; das Pokémonsystem ist auch eine Sache, auf die ich bei dir gespannt bin. Da gibt es nämlich auch einige Varianten, wovon meine wahrscheinlich eine eher seltenere ist. Dementsprechend neugierig bin ich, wie das bei dir aussehen wird.


    Ja ... viel mehr bleibt mir gar nicht mehr zu sagen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird! Mich wirst du nicht mehr los. ;p
    ~ Grüße, Liz/meridian