Der Wind, der durch das Blätterdach des großen Tales zog, wurde langsam kühler. Schon bald würde die kurze Blattgrüne wieder enden und der Blattfall nahte. Auf ihm würde die lange Blattlehre folgen und Hunger und Kälte in das Tal tragen. In dieser vollmondbeschienenen Nacht versammelten sich die Katzen der Clans auf einer Lichtung. Wie jeden Vollmond würden sie heute nicht Kämpfen. Sie würden Reden. So lauschten die Katzen, welche im Steinkreis der Lichtung saßen, ihren Anführern auf der kleinen Anhöhe vor ihnen. Hinter den Anführern thronte der Ahnenbaum mit seinem weißen, knorrigen Ästen und der ewig roten Krone. Er schien der einzige Laubbaum zu sein, der nie seine Blätter verlor.
Eine der vier Katzen auf der Anhöhe trat mit einem Jaulen vor und das lebhafte Getuschel der Katzen im Steinkreis verstummte. Die schildpatt-tabby gefärbte Katze wirkte neben den anderen Anführern sehr zierlich, besonders neben dem stämmigen, weißen Kater, der hinter ihr saß. Mit freudiger, feierlicher Stimme begann die vorgetretene Katze zu sprechen: "Ich heiße euch zur Großen Versammlung willkommen. Ich, Knospenstern, Anführerin des Falkenclans, beginne als Erste zu sprechen." Sie machte eine ganz kurze Pause. "Unser Clan wächst und gedeiht. Erst vor wenigen Tagen hat unsere Königin Eichenlied Junge bekommen, drei Stück an der Zahl." Ein leichtes Gemurmel von Glückwünschen und verzückten Gesten ging durch die Reihen der Katzen. "Einer unserer Jüngsten Krieger, Mondsichel, vertrieb mit einer Jagdrotte einen Fuchs von unserem Revier. Dieser Fuchs ist in Richtung der Stadt geflohen, möglicherweise ist er nun im Revier des Schrottclans." Glückwünsche und Gesten des Respekts gingen in Richtung des jungen Kriegers. Jedoch verzogen einige Katzen des Falkenclans das Gesicht oder warfen Mondsichel vielsagende Blicke zu. Auch Knospenstern sah für einen Moment streng auf ihn herab, bevor sie sich kurz zu Silberstern, dem Anführer des Schrottclans umdrehte. Dieser nickte ihr kurz zu und dankte für die Warnung. Dann nickte auch Knospenstern und trat wieder zurück.
"Dann mach ich weiter?" Der stämmige, weiße Kater sah die beiden Kater neben sich an. Diese nickten höflich. Aurorastern trat vor, setzte sich und legte seinen Schwanz um die Pfoten. Sein Fell leuchtete wie der Mond selbst und sein bauschiger Schwanz strahlte in den Farben der Himmelslichter. "Auch meinem Clan geht es gut. Futter gibt es noch reichlich, der Bergsee ist voller Fische." Er machte eine kurze Pause und sein Blick wanderte zu einem jungen Kater mit blau schimmerndem, weißen Fell. " Vor wenigen Tagen hatte ich das Privileg einen Schüler zum Krieger zu ernennen! Wolkenpfote hat sich bewehrt und ist nun ein waschechter Gletscherclan-Krieger! Sein Kriegername ist nun Wolkenfell!" Während er das sprach, wurde Aurorasterns Stimme immer lauter und feierlicher. Fast alle Gletscherclan-Katzen jaulten und bejubelten den neuen Krieger, viele Katzen der anderen Clans stimmten mit ein. Als das feierliche Gejaule abnahm, sprach der Anführer des Gletscherclans weiter. "Aber nicht nur einen neuen Krieger haben wir, ich habe auch neue Schüler ernannt." Sein Blick fiel auf eine Gruppe von 3 Schülern. Einer davon war grau mit schwarzen Tigerstreifen, einer schneeweiß und der dritte Schüler war weiß und hatte graue Flecken. Sie waren offensichtlich das erste Mal auf der Großen Versammlung. "Das sind Blizzardpfote, Eisbärpfote und Graupelpfote." Auch hier jubelten die versammelten Katzen. Aurorastern blickte voller stolz auf seine Schüler, vor allem weil zwei davon seine eigenen Jungen waren.
Danach wurde sein feierlicher Blick wieder ernster. "Des Weiteren muss ich berichten, dass immer mehr Zweibeiner in die Berge kommen. Viele kommen den Berg einfach hinauf und rutschen auf hölzernen Pfoten wieder herunter, andere jedoch passieren unser Revier mit Monstern aller Art und betreten das Gebiet des Nachtalbclans. Gewitterstern, was geht da bei euch vor? Was treiben diese Zweibeiner?"
Der dunkelgraue Kater trat vor und ließ sich neben Aurorastern nieder. Seine milchigen, blassgelben Augen, strahlten fast weiß im Licht des Mondes. "Gut, dass du fragst, ich wollte es heute so wie so ansprechen." Auch er machte eine kurze Pause und ließ den Blick über die versammelten Katzen schweifen. Dann begann er zu sprechen. "Wie ihr wisst, habe ich bereits vor einigen Versammlungen über die zunehmenden Zweibeineraktivitäten berichtet. Sie graben nach etwas unter dem Berg. Sie graben Tunnel, so groß, dass ganze Monster in ihnen Platz finden!" Ein erstauntes Murmeln erfüllte die Lichtung. "Sie lassen die Tunnel von ihren Monstern graben und sind dabei so laut, dass wir die Schreie und das Knurren der Monster bis in unser Lager hören." Das Gemurmel unter den Katzen wurde entsetzter. "Ein paar der Zweibeiner haben sich auch schon in unsere Höhlen verirrt. Fledermausohr und Wurmschweif konnten sie zum Glück durch Geräusche und Fauchen verjagen." Einige Katzen nickten anerkennend zu den beiden herüber. Andere mussten das eben gehörte verdauen. "Was sie genau vorhaben weiss ich nicht... Silberstern, ihr vom Schrottclan kennt euch doch mit Zweibeinerdingen aus. Was können sie wollen? Warum tun sie das?"
Der letzte der vier Anführer trat vor. Im Halbschatten des Ahnenbaumes sah sein Fell fast schwarz aus. Im Licht des Vollmonds leuchtete es silbern. Seine Miene sah belehrend aus. "Wie ihr wisst, wissen selbst wir manche Dinge nicht über die Menschen. Manche Dinge, die sie tun, entbehren jedweder Logik, das gilt vor allem für ihre Jungen!" Er machte eine kurze Pause und seine belehrende Miene wurde ernster. "Ich habe viel darüber nachgedacht, es gibt einige Gründe wegen denen Menschen anfangen zu graben, ein Tunnel dieser Größe kann nur eines bedeuten: Sie woll-" Weiter kam er nicht, denn ein lautes Grollen unterbrach ihn. Der Boden unter den Katzen begann zu vibrieren, bis aus der Vibration ein starkes Rütteln wurde. Panik machte sich unter den Katzen breit. Ein lauter Knall war aus Richtung des Berges aus zu hören und genau wie in den Träumen der Heiler schien der ganze Berg in sich zusammenzufallen. Schnee, Eis und Trümmer stürzten ins Tal, entwurzelten Bäume, rissen Monster und weitere Trümmer und Gegenstände mit sich. Dieser riesige Schwall stürzte genau auf die Katzen zu. Einige versuchten weg zu rennen, andere waren zu entsetzt, um sich überhaupt zu bewegen. Manche versuchten sich auf Bäume zu retten, doch diese Flut aus Schnee, Eis, Felsen und anderen Trümmern war zu riesig und erfasste alles, was ihr in die Quere kam. Der Zorn der Erde war gekommen... der Berg ist gefallen...
"Mondblume? Wach auf... Mondblume!" Das Wispern einer bekannten Stimme drang in das Ohr der Heilerin. Die letzten Sekunden ihres Lebens hatten sich mit Schwärze gefüllt. Ihr Körper fühlte sich so taub an. "Sonnenfell..." Die Heilerin schlug die Augen auf. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie sah in das Gesicht einer bekannten Katze. Auch wenn ihre Sicht verschwommen war, erkannte sie die Silhouette vor sich. "Sonnenfell... Schwester, ist es so weit? Sind wir wieder vereint?" Doch die Silberne, blasse Silhouette schüttelte den Kopf. "Nein Schwester... Du lebst." Langsam kehrte Gefühl in ihren Körper zurück. Ihre Beine zuckten und sie spürte ihren Herzschlag. Nun nahm sie auch wahr, dass sie auf dem Rücken lag. Die Heilerin drehte sich auf den Bauch und schüttelte sich. Ihre Sicht wurde langsam klarer. "Hast du... mich gerettet?" Doch wieder schüttelte Sonnenfell den Kopf. "Ich habe gar nichts gemacht. Der Zorn der Erde ist über euch gekommen. Der Berg ist gefallen. Doch aus den Pfoten von Erde, Luft, Feuer und Wasser muss sich nun eine neue Pfote erheben, mächtiger als je zuvor und das Tal der vier Krallen wird sich offenbaren." Mondblume sah die Sternenclan-Katze an. "Was bedeutet das?" Doch wieder schüttelte die Katze im Sternenpelz den Kopf. "Ich muss noch jemanden treffen... Und so viele müssen empfangen werden..." Trauer lag in ihren Worten. Darauf hin verformte sich die katzenhafte Gestalt in die eines Falken und flog wieder hinauf zum Silbervlies. Für einen Moment, in dem Mondblume ihrer Schwester nachsah, hatte sie das Gefühl noch weitere Sterne würden sich bewegen.
Ihre Sicht war nun vollkommen klar und sie konnte das ganze Ausmaß der Katastrophe sehen. Wo einmal der große Berg und das Territorium des Gletscherclans thronten, war nur noch ein Stumpf zu sehen, die ganze Bergspitze fehlte, als hätte ein riesiges Monster sie mit eisernen Zähnen einfach abgebissen. Selbst die kleine Bergkette des Nachtalb-Clans war nun höher. Um sie herum ragten Baumspitzen und umgestürzte Bäume und Felsen aus dem Schnee. Wie weit war sie mitgerissen worden? Sie versuchte aufzustehen, doch ihr ganzer Körper schmerzte. Sie fühlte sich kraftlos und hatte scheinbar einige Prellungen. Die Heilerin entschied noch einen Moment liegen zu bleiben und dann nach Überlebenden zu suchen.
OT:
Sooo dann heiße ich euch mal herzlich willkommen zum Warrior Cats RPG! Nach langer Zeit kann es endlich starten^^
Wir beginnen in der Nacht der Katastrophe. Der Berg ist unter Einfluss der Zweibeiner in sich zusammen gefallen und hat dabei eine gewaltige Lawine ausgelöst, die das ganze Tal und große Teile des Zweibeinerortes überschwemmt hat. Das Territorium des Gletscherclans wurde komplett zerstört. Die Höhlen des Nachtalbclans sind eingestürzt und verschüttet. Der Metallort des Schrottclans ist komplett unter Schnee und Trümmern begraben und das Lager des Falkenclans ist durch umgestürzte Bäume verwüstet worden. Die Zweibeineraktivität wird in den nächsten Stunden wahrscheinlich zunehmen, da der Katastrophenschutz einrückt um verschüttete Menschen zu finden(Vielleicht finden sie auch die eine oder andere Katze?). Zudem wollen die Menschen sicher auch wissen, wie ihre Artgenossen es geschafft haben einen ganzen Berg zu zerstören...
Einige von euch waren sicher auf der großen Versammlung (ein paar wurden auch schon oben erwähnt). Die Lawine wird auch die Katzen auf der Versammlung in fast alle Richtungen zerstreut haben (natürlich nicht den Berg hinauf, das wäre wohl unrealistisch) Katzen aus dem Lager des Gletscherclans könnten mit ins Tal gespült worden sein. Vielleicht seid ihr verschüttet und müsst euch frei graben oder seid zwischen Trümmern eingeklemmt und benötigt Hilfe um raus zu kommen (in diesem Fall solltet ihr Euch vorher mit jemanden absprechen der euch rettet^^"). Vielleicht seid ihr verletzt oder hattet Glück und wurdet nur weggespült, liegt aber noch oben auf dem Schnee? Vielleicht habt ihr auch einen ganz seltsamen Traum bevor ihr aufwacht? Was denkt euer Charakter in einer solchen Situation? An wen denkt er vielleicht? Beschreibt wie euer Charakter die Katastrophe erlebt und überlebt hat. Wenn ihr möchtet, könnt ihr auch gern einen kleinen Rückblick auf den Tag vor der Katastrophe geben.
Viele Katzen des Sternenclans sind in dieser Nacht unterwegs um die Seelen der Gefallenen in das Silbervlies zu führen. Normalerweise ziehen die Seelen von selbst zum Silbervlies, doch da so viele Seelen in Panik gestorben oder begraben sind, benötigen sie die Hilfe der Sternenclan-Katzen, um ihren Weg zu finden. Vielleicht begegnet auch ihr einer Katze des Sternenclans?
Falls ihr diese Option in euren Post mit einbauen wollt, sagt uns bitte kurz was genau dort passieren soll, damit wir abwägen können ob das so ins Universum passt.^^
Damit heisse ich euch nochmals zu unserem Warrior Cats RPG willkommen und wünsche euch frohes Schreiben und viel Spaß mit dem RPG^^ Möge die Reise beginnen!