番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (Update: 21.06.19 = Kapitel 1-6 komplett überarbeitet und verbessert))

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Servus Bisaboardler,


    ich tue es! Ich erstelle (endlich) ein Topic zu meiner Eigenkreation (Kapitel siehe weiter unten).


    Updates:
    31.03.18: Charaktere etwas überarbeitet, Kapitel aktualisiert und Nachworte eingefügt.
    01.04.18: Bild von Mizu eingefügt.
    04.04.18: Kapitel 4 hochgeladen.
    10.04.18: Kapitel 5 hochgeladen.
    15.04.18: Kapitel 6 hochgeladen. Bilder von Yaki und Aya eingefügt.
    17.04.18: Skizze von Orion eingefügt.
    22.04.18: Kapitel 7 hochgeladen.
    28.04.18: Kapitel 8 hochgeladen.
    01.05.18: Fertiges Logo eingefügt.
    06.05.18: Kapitel 9 hochgeladen.

    15.05.18: Kapitel 10 hochgeladen und somit "Staffel 1" abgeschlossen.

    >> Ab hier mache ich bei den Kapiteln erstmal Pause. Dafür gibts demnächst aber neue Charaktere und weitere Bilder.

    29.05.18: Taichi am PC neu gezeichnet.

    >> Ich bin grad dabei alles in den PC zu setzen, was einiges an Zeit braucht. Kapitel gibts wieder Mitte Juni.

    29.05.18: Gegenspieler geupdated.

    02.06.18: Minaco am PC neu gezeichnet.

    11.06.18: Yaki am PC neu gezeichnet.

    17.06.18: Aya am PC neu gezeichnet + Kapitel 11 hochgeladen.

    30.06.18: Kuro am PC neu gezeichnet und somit die Hauptcharaktere vorerst fertig gestellt + Kapitel 12 hochgeladen.

    15.07.18: Mizu am PC überarbeitet.

    08.08.18: Orion am PC erstmals gezeichnet + Kapitel 13 hochgeladen >> erster Wächter fertig.

    25.08.18: Zephyra am PC erstmals gezeichnet.

    26.08.18: Kapitel 14 hochgeladen.

    28.08.18: Kapitelübersicht aktualisiert.

    27.09.18: Aquaris am PC erstmals gezeichnet.

    14.10.18: Kapitel 1 überarbeitet, Rest folgt. Sirius ist gerade in Arbeit und folgt ebenso demnächst.

    20.10.18: Kapitel 15 hochgeladen.

    31.10.18: Sirius am PC erstmals gezeichnet.

    10.11.18: Charon am PC erstmals gezeichnet.

    29.11.18: Mira am PC erstmals gezeichnet und somit die Hauptcharaktere fertiggestellt!!! WOHUUU

    21.12.18: Kapitel 16 hochgeladen.

    29.12.18: Kapitelbild 1 fertiggestellt.

    03.01.19: Happy new year! Erstellung eines reinen Artworkbeitrages zur Geschichte und anderen Kritzeleien >> Werkstatt.

    04.01.19: Yura am PC gezeichnet.

    15.01.19: Shiori am PC gezeichnet.

    16.02.19: Kenji und Katoro am PC gezeichnet und Kapitel 17 hochgeladen.

    25.05.19: Zitate eingefügt und Aya überarbeitet.

    21.06.19: Kapitel 1-6 komplett überarbeitet und verbessert.

    22.06.19: Intro eingefügt und weiteres Bild in der Werkstatt hochgeladen.






    Kurz etwas dazu:


    Schon seit ich etwa 10 Jahre alt war, habe ich eigene Charaktere erfunden. Damals waren es Sailorkrieger xD ^^. Mit 14 etwa habe ich versucht Digimon 2 weiter zu schreiben, damals noch ohne Punkt, Komma und Groß-Kleinschreibung. Als ich das Chaos meiner Mutter zeigte, war die (zu Recht) empört... Gezeichnet hab ich weiter, nur geschrieben nicht mehr. Bis schließlich im Abitur eine Klassenkameradin an einem eigenen Manga gearbeitet hat. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einige Ideen im Kopf, die aber nirgendwo, außer als Charaktere bis zur Schulter, vorhanden waren. Manga zeichnen konnte ich so gut wie gar nicht.
    Ab dem Zeitpunkt habe ich beschlossen, wenigstens etwas nieder zuschreiben.
    Durch meine allerersten Ideen haben sich Namen festgesetzt, die ich nutzte. Diese waren: Orion, Wega/Mira und Sirius. Ich nutzte weitere wie: Polaris, Charon, Zephyra. Die Geschichte hieß damals noch SpC (Spirit Captors).
    Viel ist davon heute nicht mehr übrig, denn zehn Jahre und 12 Kapitel später hat sich einiges verändert. Nur folgende Namen sind geblieben: Mira, Orion, Charon, Zephyra und Sirius und der Grundgedanke von Elementen und deren Gleichgewicht bzw. Wechselwirkungen untereinander.
    Mittlerweile zeichne ich auch (mehr oder minder) gut. Ich kriegs wenigstens hin das umzusetzen, was gestaltungstechnisch in meinem Hirn rumschwirrt.
    Da ich sonst kaum jemanden habe, der gerne ließt (meine Freundin ließt nur Romane und der geht meine Schreibweise schlicht zu schnell) oder den ich zwingen muss (Mitbewohner), habe ich beschlossen, doch die Sache hier rein zu stellen und möchte daher auf ein COPYRIGHT aufmerksam machen:


    "Die folgenden Zeilen entspringen meinen eigenen Gedanken und sind daher durch das Recht auf diese geschützt. Das Gleiche gilt für beigefügte Bilder!"


    Ich muss dazu sagen: Ich bin KEIN Fan von Romanen, deswegen ist meine Geschichte auch keiner. Sie erinnert eher an eine japanische Lightnovel.


    Einordnen würde ich die Geschichte übrigens in eine FSK 16 (Tod, Gewalt, allerdings nicht besonders beschrieben). Die Einordnung dient der reinen Sicherheit. Ich bin kein Mensch der mehr beschreibt als nötig, daher weiß ich nicht ob diese nicht zu hoch angesetzt ist.


    Wie möchte ich das Ganze handhaben?
    Ich habe mittlerweile einiges an Kapiteln fertiggestellt. Das sin rund 200 Seiten und es werden mehr. Alles reinstellen wäre daher viel zu viel. Daher habe ich beschlossen es rückmeldungsabhängig zu machen. Damit meine ich nicht, dass ihr konstruktive Kritik üben müsst, sondern ein "ich würde gerne weiterlesen!" reicht in dem Fall aus. Erstens möchte ich nicht ohne Weiteres das Board "zumüllen" und zweitens nicht, dass meine Geschichte sinnlos irgendwo rumliegt ^^.



    Hier nun meine Bitte:
    schreibt einfach, wenn es euch interessiert, wies weitergeht. Natürlich freue ich mich über Anregungen, Kritik oder Ähnliches.


    Euer bellchen Evoli



    Ok, es geht los:





    Prolog



    Der Berater des Herrschers trat in den fahl erleuchteten Saal und rief mit lauter Stimme: „DER BOTSCHAFTER IST HIER!“ Und ging zur Seite. Hinter ihm kam eine schmale Gestalt hervor und kniete vor dem Herrscher des Landes nieder. Rundherum wurde es still. Die Umgebung war mit Kerzen beleuchtet und durch die Fenster schien kaum Licht. Im Raum standen verzierte Säulen, welche diesen in zwei Hälften teilte. Auf dem Boden lag ein verzierter Teppich auf dem der Gast kniete. Das Gesicht verbarg eine Kapuze. Er fing an zu sprechen:
    „Gebieter, ich überbringe beunruhigende Nachrichten: Er wächst und verbreitet sich schnell. Wir haben Probleme ihm Herr zu werden... Ich sah auch bei euch ähnliche Entwicklungen.“
    Der Angesprochene stand auf und sagte:
    „Du kannst aufstehen... eine solche Geste steht einem Botschafter des anderen Landes nicht.“ Zögernd stand die Person auf und begann ruhig : „Danke!“ zu sagen. Der Herrscher fuhr fort: „Ja, auch hier haben wir diese Entwicklungen bemerkt... wir müssen etwas tun, sonst... ist der Frieden unserer beider Heimat bedroht...“

    2 Jahre später:


    Rauch, Feuer, Schreie,... Häuser stürzten ein. Tiere liefen durcheinander. Ein Feuerball schoss über die schon durchlöcherte Straße und wurde von einer Wasserkugel aufgehalten. Der Erdboden spaltete sich und riss ein tiefes Loch.
    Eine Person schrie:
    „WIESO? WAS HABEN WIR EUCH ANGETAN?! … WARUUUM?!“ Ein Feuersturm entbrannte und legte alles in näherer Umgebung in Schutt und Asche. Doch die Flammen wurden von Wind durchbrochen und von Wasser gelöscht. Eine andere Person schrie:
    „DAS IST DOCH EUER WERK!“
    Von einer höheren Ebene aus wurde das Chaos von weiteren zwei Personen beobachtet. Beide trugen lange Stäbe bei sich. Die eine zitterte, brach zusammen und sagte verzweifelt:
    „Was haben wir falsch gemacht?!“
    Doch die andere Person wusste darauf keine Antwort und schwieg. Vor den beiden tauchte plötzlich ein Schatten auf:
    „Alles!“ Rief dieser und zog seine Waffe.
    Auf dem Schlachtfeld bemerkten die Kämpfer die plötzliche Bedrohung und stoppten ihren Kampf gegeneinander. ...Ein unheilvolles Gefühl: Ihre Schutzbefohlenen waren in Gefahr! Der Wind reagierte und trug sie davon... Doch sie kamen zu spät... Der Schatten hatte humanoide Züge angenommen und beide Herrscher mit seiner Waffe, welche die Form eines Katanas besaß, schwer verwundet. Überall war Blut...
    „DUUU?!“ Die Gruppe erkannte den Verräter... Mit ihrer letzten Kraft sprachen die Verletzten zu ihrer Garde und baten diese um einen letzten Gefallen … diese willigten schweren Herzens ein...




    Zuletzt noch die Kapitelübersicht (weiß iwie nich wohin damit ^^"):


    Kapitel 0 (Charaktere / Glossar)>> dauerhaft in Arbeit


    Kapitel 0,5 (Intro) >> abgeschlossen


    Abschnitt/Staffel α-lpha:


    Kapitel 1 (Darf ich vorstellen?) >> abgeschlossen
    Kapitel 2 (Aller Anfang ist schwer!) >> abgeschlossen
    Kapitel 3 (Gegensätze ziehen sich an) >> abgeschlossen
    Kapitel 4 (Heiße Angelegenheit) >> abgeschlossen
    Kapitel 5 (Aussichten: Stürmisch!) >> abgeschlossen
    Kapitel 6 (Zweifel, Gewissheit, Geheimnisse) >> abgeschlossen
    Kapitel 7 (Blick des Unbekannten) >> abgeschlossen
    Kapitel 8 (Zwieleid) >> abgeschlossen


    Abschnitt/Staffel β-eta:


    Kapitel 9 (Der innere Kessel?) >> abgeschlossen
    Kapitel 10 (Finstere Fehde) >> abgeschlossen

    Kapitel 11 (Weisheit der zwei Wölfe) >> abgeschlossen
    Kapitel 12 (Versprechen) >> abgeschlossen
    Kapitel 13 (Versprechen gebrochen?) >> abgeschlossen
    Kapitel 14 (Koma - Abseits dieser Welt) >> abgeschlossen
    Kapitel 15 (P(Ω)=X) >> abgeschlossen
    Kapitel 16 (Echos) >> abgeschlossen


    Abschnitt/Staffel γ-amma:


    Kapitel 17 (Grenzüberschreitung - auf Katanas Schneide) >> abgeschlossen
    Kapitel 18 (Finger on the Trigger!) >> abgeschlossen
    Kapitel 19 (Break in and break out!) >> abgeschlossen
    Kapitel 20 (Summiert aufgelöst) >> abgeschlossen
    Kapitel 21 (Zahlenspiel) >> abgeschlossen

    Kapitel 22 (Ich denke, also bin ich?) >> begonnen

    Kapitel 23 (Auf der Suche) >> noch nicht begonnen

    Kapitel 24 (Gemeinsamer Nenner) >> noch nicht begonnen


    ???Abschnitt/Staffel δ-elta???:


    Kapitel 25 (Quod erat demonstrandum) >> noch nicht begonnen

    (Kapitel ?? (Vergangenheit + Gegenwart = Zukunft)


    Epilog:

    Kapitel ?? (Energieerhaltungssatz) >> noch nicht begonnen

    Kapitel ?? (Umwandlung) >> noch nicht begonnen

    Kapitel ?? (Gegen Null - unsterblich) >> noch nicht begonnen

    --------

    Nebenstorys:

    Kapitel (??) 0,1 (Verfinsternde Dunkelheit) >> noch nicht begonnen

    Kapitel (??) 0,2 (Erhellendes Licht) >> noch nicht begonnen

    Kapitel (??) 0,3 (Verhärtende Erde) >> noch nicht begonnen

    Kapitel (??) 0,4 (Entfachendes Feuer) >> noch nicht begonnen


    Geplant sind noch zwei weitere Geschichten, welche jeweils vor und nach BnT spielen.

  • Charaktere


    Zu den Bildern:
    Viele sind noch nicht perfekt oder grad in Arbeit. Wollte aber trotzdem endlich was hochladen.
    Die Charaktere sind an sich fertig, brauchen aber etwas Überarbeitung in Sachen Farbe oder Form.
    Mit einigen bin ich noch nicht zufrieden.

    Außerdem möchte ich hier auf eine Spoilergefahr hinweisen *grins*. Ich empfehle die ersten 2-3 Kapitel zu lesen und erst danach die Bilder der Charaktere anzuschauen. Ebenso würde ich die Nebencharaktere/Gegenspieler erst lesen, wenn sie den ersten Auftritt haben - ist spannender. ^^

    *SPOILER ALERT* >> Die Zitate enthalten teils wichtige Infos und Lesen geschieht auf eigene Gefahr.


    Mizu Kanda
    Alter: 17
    Größe: 1,60 m
    Erscheinungsbild:
    Mizu ist der absolute Durchschnitt und hat braune schulterlange Haare mit Pony und grüne Augen.
    Charakter:
    Ihre Gefühlswelt ist äußerst komplex. Daher empfindet sie starkes Mitgefühl und Empathie gegenüber anderen Menschen aber auch Wut und Hass. Allgemein kann sie sein, wie das Meer, mal ruhig und friedlich, mal stürmisch und gefährlich. Auch kann sie diese Gefühlswelt schlecht verstecken oder kontrollieren. Dies führt nicht selten zu Missverständnissen, da sie diese Gefühle auch immer offen kommuniziert, leider manchmal unverständlich oder falsch. Generell ist sie sich diesen Eigenschaften aber bewusst und versucht sich zurückzuhalten, was aber meist schlecht funktioniert.
    Eine weitere Eigenschaft ist ihre schier unendliche Neugier. Dies bekommt allen voran Taichi anfangs zu spüren. Der Nachteil: „Curiosity kills the cat!“ Ihre Eigenschaft bringt sie oft in Schwierigkeiten. Sei es nun ungewollt in Gespräche rein zu stolpern oder in Fallen von Gegnern.
    Erster Auftritt: Kapitel 1
    Wächter Aquaris (Wasser):
    Mizus Wächterform, zu der sie gleich eine besondere Bindung aufweißt. In den ersten Kampf rein geraten,verwandelt sie sich das erste Mal und ist von Anfang an, sehr mit ihren Element vertraut. Ohne Probleme nutzt sie ihre Fähigkeiten und kombiniert sie immer wieder neu. Ebenfalls ist sie als Wächterin zielstrebiger und dient der Gruppe oft als Motivator. Ihr innigster Wunsch ist Stärke im Kampf, um ihr Freunde zu schützen. Sie hat mit Abstand die höchste Lernkurve.
    Erster Auftritt: Kapitel 1


    Minaco Akarido:
    Alter: 17
    Größe: 1,68 m
    Erscheinungsbild:
    Minaco ist die Tochter eines ehemaligen Models und hat daher ihre gute Figur. Sie ist wesentlich größer als der Durchschnitt und hat auch die langen blonden Haare ihrer Mutter, welche europäische Wurzeln besitzt. Ihre Augen sind himmelblau.
    Charakter:
    Sie ist sehr zurückgezogen und wirkt eher unnahbar. Ein Lächeln findet man auf ihren Gesicht außerhalb der Gruppe selten. Kontrolle ist ihr wichtig und sie hat das Prinzip der drei Masken verinnerlicht. Sie spricht recht wenig, allerdings dann sehr präzise und ohne viele Umschweife. Ihr ist auch die Meinung anderer Leute egal, ein Schulterzucken ist das einzige, was sie zum Beispiel für Yura übrig hat.
    Auch sie ist ein scharfer Beobachter, hat aber im Gegensatz zu Mizu auch einen sehr scharfen Verstand und versteht sehr schnell Zusammenhänge, während ihre Freundin oft ein gefühlsmäßiges Brett vor der Stirn hat. Sie genießt von fast jedem aufgrund ihres starken Charakters Respekt und Anerkennung.
    Minaco handelt rational, was aber zur Folge hat, dass sie oft zögert, aus Angst einen Fehler zu machen.
    Erster Auftritt: Kapitel 1


    Wächter Mira (Licht/Tag):
    Minaco war scheinbar die Erste, die mit ihrer Fähigkeit in Berührung kam, noch bevor sie Mizu kennen lernte. Als Wächterin bemerkt sie schnell ihre Schwäche zu zögern. So wird sie erst durch Mizu ermutigt mehr zu tun, da sie sich für sie einsetzen möchte. Auch sie will mehr Kraft, was sie allerdings eher durch psychische Stärke versucht zu erreichen, als durch pure Durchschlagskraft, aber ebenfalls zum Schutze der Gruppe.
    Erster Auftritt: Kapitel 1
    Aya Tsubame:
    Alter: 15
    Größe: 1,52m (wächst noch, vielleicht...)
    Erscheinungsbild:
    Aya ist die Jüngste und ebenso die Kleinste. Sie ist sehr zierlich und hat hellviolette Haare und purpurfarbene Augen.
    Charakter:
    Sie ist der hüpfende Springball der Gruppe und immer gut drauf. Yaki lernt sie das erste Mal im Pausenhof kennen, als er versucht seine Essstäbchen auseinander zu bekommen. Daraufhin sehen sich die zwei öfter und machen auch mehr zusammen. Sie hat eine recht große Familie mit zwei größeren Geschwistern, welche sie immer necken, wegen ihres Nesthäkchenstatus. Sie mag es garnicht ihrer Größe wegen geärgert zu werden und verhält sich daher teilweise recht aggressiv. Sogar einige der älteren Schüler haben Respekt vor ihr.
    Erster Auftritt: Kapitel 2
    Wächter Zephyra (Wind):
    Eigentlich sollte sie noch nicht zum Wächter werden, da ihr Wachstum noch nicht abgeschlossen war. Aber ihr Wunsch war so groß, dass der Wind schließlich einlenkte und ihr die Kräfte schon verfrüht gab. Im Kampf ist sie sehr angriffslustig, allerdings gezielter als Orion. Ihre Angriffe sind sehr durchschlagskräftig und können selbst massive Felsen zerschneiden. Teilweise muss sie jedoch noch viel lernen, hat aber auch eine hohe Lernkurve.
    Erster Auftritt: Kapitel 5


    Taichi Nakahiru:
    Alter: 18
    Größe: 1,83m
    Erscheinungsbild:
    Taichi wirkt groß, kräftig und grob und hat längere braune Haare (wirken etwas ungeordnet) und braune Augen. Trotzdem verhält er sich eher unauffällig und zieht auch kleidungstechnisch eher den bedeckten Stil vor.
    Charakter:
    Bedingt durch die monatelangen Gerüchte und Mobbing wirkt er anfangs auf Mizu sehr distanziert, obwohl dies eigentlich nicht seinem Charakter entspricht, denn er ist sehr gesellig. Außerdem hat er einen starken Beschützerinstinkt kombiniert mit starkem Gerechtigkeitssinn. Er ist sehr leidenschaftlich, was sich einerseits in aufbrausendem Verhalten aber auch sehr hoher Zielstrebigkeit bemerkbar macht. Dies führt aber ab und an dazu, dass er über das Ziel hinausschießt, oder unüberlegt Entscheidungen trifft. Er kennt Minaco mit am Längsten. Die Freundschaft zwischen beiden basiert beiderseits auf starkem Respekt.
    Sein großes Hobby ist das Zeichnen.
    Erster Auftritt: Kapitel 1


    Wächter Orion (Feuer):
    Bedingt durch die zusätzlichen Möglichkeiten seines Elements tendiert er auch in dieser Form oftmals zu übereilten Entscheidungen. Dazu gehören zum Einen übereilte Angriffe, wie auch Unterschätzen von Gegnern. Andererseits beweist er so auch immensen Mut, Durchhaltevermögen und Stärke und Form von purer Kraft. Allerdings reizt er die Grenzen meist bis zum Übertreten aus. So nutzt er die Fähigkeiten teilweise auch für eigennützige Dinge, wie das Reparieren seines Motorrads, oder das bloße Entfliehen vor seiner Situation mit Yura, ebenso wie die Erscheinung einer anderen Person, um Mizu besser kennen zu lernen.
    Erster Auftritt: Kapitel 1


    Yaki Tsuchihada:
    Alter: 19
    Größe: 1,87 m
    Erscheinungsbild:
    Yaki ist mit knapp 1,90 der Größte der Gruppe, jedoch wirkt er aufgrund des im Vergleich zu Taichi geringeren Gewichts, schlaksiger. Er hat blaue Haare und dunkelblaue Augen.
    Charakter:
    Er ist der Größte und Älteste der Gruppe und möchte eigentlich auch so behandelt werden. Jedoch fällt das den anderen schwer, da er sehr unbeholfen wirkt und sich besonders in Alltagssituationen manchmal nicht zu helfen weiß, oder über seine eigenen Füße fällt. Aufgrund der Gerüchte in der Schule entwickelt Yaki ein großes Misstrauen. Er und Taichi haben am deshalb Anfang sehr starke Probleme miteinander, welche nur zeitweise abebben. Ein gutes Verhältnis hat er aber zu Minaco, welche ihm nicht nur helfend zur Seite steht, sondern auch gut im Griff hat.
    Schultechnisch ist er der Strebsame und besitzt viel Wissen, was besonders Aya sehr schätzt und der Gruppe oft hilft.
    Er kennt Mizu schon aus der späten Kindheit, jedoch haben sich ihre Wege dann getrennt. So weiß er lange nichts über ihre Beweggründe.
    Erster Auftritt: Kapitel 1


    Wächter Sirius (Erde):
    Er ist die Stimme der Vernunft und überlegt lieber dreimal, bevor er handelt. Dies kann helfen, aber auch unnötig bremsen. Jedoch ist er als Wächter trotzdem mutiger und sogar sehr geschickt, im Umgang mit seinem Element. So schafft er es seine Gegner abzulenken, oder sogar von ihnen zu lernen.
    Auch in Dieser Form hält er von Orion nicht viel und versucht ihm aus dem Weg zu gehen.
    Erster Auftritt: Kapitel 1
    Aito (Kuro) Yakanai
    Alter: 18
    Größe: 1,78m
    Erscheinungsbild:
    Aito hat die blasseste Haut, aber die dunkelsten Haare von allen und wirkt kleiner als Taichi, zerbrechlicher. Sein gesamtes Erscheinungsbild wirkt daher etwas „creepy“.
    Charakter:
    Aito ist schwer einzuordnen und wird von den meisten gemieden. Seine Psyche wirkt nicht ganz stabil. Er kriegt in beklemmenden Situationen Panik und mag keine großen Menschenmassen. Was er hasst ist zu helles Licht. Er verhält sich tagsüber eher wie eine Fledermaus, oder ein Nachtfalter und wird erst abends aktiv.
    Er tendiert zu Gewalt, ist sich dessen aber bewusst und fürchtet sich daher teilweise vor sich selbst. Daraus ergab sich eine Vermeidung des eigenen Spiegelbilds.
    Erster Auftritt: Kapitel 7


    Wächter Charon (Finsternis/Nacht):
    Wer ist er? Was will er und für was kämpft er? Hier möchte ich noch nicht zuviel verraten^^.
    Erster Auftritt: Kapitel 6 (ganz kurz am Ende), richtig in Kapitel 7




    Nebencharaktere:


    Yura Fuji:
    Alter: 18
    Größe: 1,70 m
    Yura ist die Tochter des Schuldirektors und recht groß. Sie wirkt daher älter als ihre Mitschüler und hat rote wellige Haare. Allerdings hat sie einen dunklen Charakterzug: Sie ist besitzergreifend. So kommt durch sie viel ins Rollen, was eigentlich lieber hätte verschwiegen werden sollen und viele Probleme in Taichis Leben gehen auf ihr Konto.
    Erster Auftritt: Kapitel 2



    Ichirou Fuji:
    Der Schuldirektor und Yuras Vater. Er wird anfangs nur kurz erwähnt, hat jedoch einen weiteren Auftritt im zweiten Teil. Er wird als etwas bauchig beschrieben und ist in der Schule bekannt für sein ruhiges und gütiges Wesen. Es besteht kaum Ähnlichkeit zu seiner Tochter.

    Erster Auftritt: Kapitel 5 (kurze Erwähnung), später in Kapitel 14


    Katoro Ikezawa:
    Alter: 19
    Größe: 1,75 m
    Er ist ein Schläger und gewaltbereit. Seine Frisur besteht aus einem Sidecut mit gebleichtem Scheitel. Yura heuert ihn mehr oder weniger an, aber er macht freiwillig mit, da er einen Groll gegen Taichi hegt, der mit Minaco zu tun hat. Auch ist er ein Weiberheld, der oft Mädchen hinterherschaut oder auch angräbt.
    Erster Auftritt: Kapitel 2 (kurz), richtig in Kapitel 5



    Shiori Fudamoto:
    Alter: 18
    Größe: 1,62 m
    Dieses Mädchen wird aufgrund der Lernmöglichkeiten in Naturwissenschaften und Technik auf die FujiHigh versetzt und ist die Tochter eines menschenscheuen Mathematikers. Ihre Leidenschaft ist die Technik und sie wird anfangs fälschlicherweise für ein Otaku gehalten. Aufgrund ihres Hobbys ist die sozial etwas rückläufig, scheu und unbeholfen.
    Sie besitzt blondierte Locken, welche sie versucht mit Haarbändern ruhig zu stellen, und wirkt sehr fragil.
    Erster Auftritt: Kapitel 9



    Aitos Großmutter:

    Alter: 64

    Größe: Kleiner als Aya

    Sie spielt eine tragende Rolle im zweiten Teil der Geschichte, genauso wie Yakis Vater. Sie nahm Aito nach einem tragischen Ereignis zu sich und wohnt seit dem in einem kleinen Häuschen am Rand des Viertels. Seit dem sorgt sie sich sehr um ihren Enkel und dessen Verhalten. Von ihr erfährt die Gruppe viele Details.
    Erster Auftritt: Kapitel 14


    Kenji Tsuchihada:
    Alter: 45
    Größe: 1,85m
    Herr Tsuchihada ist Doktor in einem renomierten Krankenhaus und Yakis Vater. Er wird wegen eines Notfalls von seinem Sohn um Hilfe gebeten und kommt so mit der Gruppe in Berührung. Er ist genau wie sein Sohn sehr groß. Die Vater-Sohn-Beziehung ist seit etwa zwei Jahren angespannt.
    Erster Auftritt: Kapitel 13





    Gegenspieler:
    Diese Sektion ist neu und wird erst mit Fortschreiten der Geschichte "freigeschaltet". ^^


    Yura Fuji:
    Sie spielt nur einen Nebenpart bei den Bösewichten, deswegen erwähne ich sie auch nur kurz:
    Yura ist im Grunde die Gegnerin in Menschenform. Ihr Besitzwille Taichi gegenüber wird von einer starken Angst angetrieben, welche erst sehr spät ans Licht kommt. Bis dahin richtet sie allerdings viel Schaden an. Sie hat viele Anhänger, einer davon ist Katoro Ikezawa, ein Mitschüler von Yaki und ihr.


    Elementare:
    Gerät das Gleichgewicht aus den Fugen, bilden sich Ansammlungen, welche zu Monstern werden, in die Welt einbrechen und diese verwüsten. Die Wächter sind für deren Beseitigung zuständig, zumindest denken sie das....
    Erster Auftritt: Kapitel 1 (Feuer, dann Erde, später ??)


    ?Charon?:
    Er ist der Wächter der Dunkelheit und der Nacht und scheint genau das Gegenteil als Ziel zu haben. Ein Paradoxon, was sich die Gruppe nicht erklären kann und vor dem sie wehr- und hoffnungslos in die Knie geht...


    ?Unbekannte, grau gekleidete Person?:

    Sie tritt bisweilen nur kurz auf. Charon scheint ihr/ihm treu ergeben - kann ebenso wie Charon zu einer Art Engel werden, indem er/sie aus Energie Flügel erzeugt.

    Erster Auftritt: Ende Kapitel 8


    ?Entsandter Schatten?

    Wird vom Unbekannten in Kapitel 9 entsendet und stellt sich als Shiori Fudamoto vor, legt jedoch ein äußerst verdächtiges Verhalten an den Tag. Wer ist Shiori?

    >> Lili

    Dieses Wesen enttarnt sich in Kapitel 12 und setzt der Gruppe stark zu. Sie/Es ähnelt einer Sukkubus und sagt, ihr Meister hätte sie erschaffen.


    Gegner ?????


    Glossar:

    Hier stehen noch einige Randinfos und eventuell Begrifflichkeiten.

    • Der Handlungsort ist an den Randbezirk Takatsu/Kawasaki von Tokyo angelehnt.
    • Die Durchschnittswerte bei den Charakteren richten sich an japanischen Größen. Dort ist eine Person etwa zehn Zentimeter kleiner als hier. Der Ausschlag nach oben erklärt sich durch den Aspekt des Gleichgewichts in der Geschichte.
    • Der Fujischulcampus besteht aus Mittelstufe (FujiMiddle) , Oberstufe (FujiHigh) und einer Universität, der Fuji University of Science. Durch Aufnahmeprüfungen ist es möglich den Ausbildungsweg zusammenhängend zu durchlaufen.
    • Die Fujihigh bietet Auslandsjahre (Austauschjahre) an, zB nach Amerika. Dadurch wird die Dauer auf 4 Jahre gestreckt.


  • Intro:

    Was umgibt uns?

    Luft? Wasser? Oder doch Feuer?

    Alles... von jedem etwas. Alles und Etwas... zu gleichen Teilen.

    Teile mit Gewicht... in uns, um uns...

    Gewicht... zu gleichen Teilen...

    Nicht zuviel, nicht zu wenig,...

    ...sonst könnten wir nicht sein.

    Chaos... oder Leben.

    Es muss bleiben, das Gleiche an Gewicht.

    ... denn Gleichgewicht ... heißt Leben ...

    ... denn Gleichgewicht ... heißt Frieden ...

    ... also heißt Frieden...

    ...Leben...



  • Sooo, hier mal das erste Kapitel. Hab gestern nochmal drüber gelesen:


    Update (14.10.2018): Ich habe EINIGE Male das Kapitel überarbeitet und bin nun endlich vollkomm zufrieden damit. Die anderen Kapitel werde ich ebenso überarbeiten und alles aktualisieren.


    Update (29.12.18): Urlaub! Ich habe gerade viel Freizeit und konnte daher endlich das erste Kapitelbild fertigstellen:


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel



    Kapitel 1 (Darf ich vorstellen…?)


    Yaki klopfte an Mizus Tür und sagte:

    „Mizu wir müssen los, wo bleibst du denn?“

    Im selben Moment öffnete sich schon die Tür und das Mädchen hüpfte, mit ihrem Brot im Mund, ihrer nicht zugeknöpften Schulweste und noch nicht ganz angezogenen Schuhen aus ihrer Wohnung.

    Murmelnd sagte sie:

    „Tschuguuungg abbb erreeeennntt!“

    Unsicher erwiderte er:

    „Hä? Ich versteh kein Wort!“

    Daraufhin nahm sie ihr Brot aus dem Mund und wiederholte:

    „Tschuldigung, ich hab verpennt!“

    Sie erntete daraufhin nur einen verdutzen Blick und folgende Anweisung:

    „Ok, erstmal anziehen und aufessen, dann geht’s weiter!“

    Als Yaki danach einen Blick in die Wohnung warf, wurden seine Augen so groß wie Fußbälle. Alles lag durcheinander und chaotisch herum. Kurzerhand schlug Mizu, die sich fix angezogen hatte, die Tür zu und schloss ab. Ihre Antwort darauf kam prompt und klang verärgert:

    „Da gibt’s nichts zu sehen!“

    Yaki schüttelte daraufhin verwirrt den Kopf, um seine Gedanken wieder zu ordnen und das Gesehene zu verarbeiten und fing an Mizu vor sich herzuschieben:

    „Ab geht’s!“

    Mizu erschrak und wehrte sich:

    „Jaja, is ja gut!“

    Er ließ locker und anschließend gingen beide zügig los.

    Sie hatte gestern noch lange versucht die ganzen Kisten alleine in ihre Wohnung zu schaffen. Zum Auspacken bzw. Einräumen kam sie aber nicht mehr wirklich...

    Derweil in der Schule:

    „Seht nur, das ist doch Nakahiru-kun!“

    Im Gang tuschelten alle, als Taichi Richtung seines Klassenzimmers lief. Dieser sah weder nach rechts noch nach links und versuchte das Geflüster zu überhören. Er kannte es bereits. Seit knappen zwei Jahren hörte er andere über sich reden. Auch der Inhalt dessen war noch der Gleiche, nur mit anderen Worten. Sein Blick war ernst und nach unten gerichtet. Schnell schob er die Tür seines Klassenzimmers auf und ging hinein, an seinen angestammten Platz. Dieser lag ganz hinten am Fenster.

    Langsam füllten sich auch die anderen Stühle mit Mitschülern, seine Nachbarsitze aber, sei es nun der vor ihm, neben ihm oder schräg davor, blieben leer,... wie schon lange.

    Nun trat auch der Lehrer hinein und stellte seine Tasche auf den Schreibtisch. Mit dem linken Zeigefinger rückte er seine Brille wieder nach oben und auch seine Krawatte wurde fester gezogen:

    „Guten Morgen Klasse! Heute ist der erste Schultag nach den Ferien. Zu diesem Zweck,

    werden wir zuerst einige organisatorische Sachen klären.“

    Taichi hörte zwar zu, schaute aber dabei gelangweilt aus dem Fenster. Es war Sommer. Durch das angeklappte Fenster hörte man die Zikaden laut zirpen. Der Kopf des braunen Wuschlkopfes ruhte auf seiner Hand, welche das Kinn stützte.

    Doch dann vernahm sein Ohr etwas neben dem Gesagten des Lehrers. Es war eine sich öffnenden und schließende Tür und plötzlich war es leise: Mizu kroch auf allen Vieren an der Unterkante der Wand entlang, zur Verwunderung der Mitschüler, welche von ihr bettelnd und mit einem „Psst“ angeschaut wurden. Außerdem hatte sie den Zeigefinger vor ihren Lippen, als zusätzliches Zeichen, doch bitte den Mund zu halten.

    ...

    Sprung zu Taichi:

    In der Spiegelung des Fensters beobachtete er Herrn Asaki, den Lehrer, welcher zur Tür ging, sich bückte und schließlich fragte:

    „Wen haben wir denn da?!“

    Denn er war schließlich nicht blöd.

    Durch eine ruckartige Bewegung nach oben stand die angesprochene Person nun. Taichi vermutete sie hatte sich wohl versucht rein zu schleichen, sogar auf allen Vieren.

    Eine für ihn fremde weibliche Stimme erklang:

    „Hehehehe, ähm, ja, wer bin ich denn?“

    Dies schien eine peinliche Situation zu sein, denn die Fremde kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Herr Asaki schaute noch einmal genauer hin und rückte dabei wieder seine Brille zurecht.

    „Sag mal, bist du die Neue? Ich kenne dich nicht!“

    Das Gesicht der Unbekannten wurde etwas rot:

    „Ähm, ja, bin ich! Ein Bekannter hatte mich hier abgesetzt, hab nur leider verschlafen,

    tut mir Leid, hehe!“

    Ihre Hand wanderte nach unten und sie verbeugte sich höfflich, als Ausdruck ihrer Entschuldigung.

    „Gut, dann komm nach vorne und stell dich mal vor!“, sagte der Lehrer mit ruhiger Stimme.

    Ein, „Ähh, ok!“, entfloh ihr daraufhin als Antwort.

    Taichis Augen hatten mittlerweile vom Fenster nach vorne gewechselt. Aber der Kopf bewegte sich nicht.

    Sprung zu Mizu:

    Sie folgte der Anweisung, blieb aber ruckartig stehen, denn ein beobachtender Blick stach sie förmlich. Als sie ihren Kopf Richtung Klasse drehte, waren aber viele die sie ansahen.

    „Hey, alles ok?“, fragte Herr Asaki, da sie noch nicht dort stand, wo sie sollte.

    „Ähm, ja, tschuldigung!“

    Mizu ging in die Mitte des Zimmers und stand nun vor der großen Tafel, mit Blick zur Klasse:

    „Hallo, ich bin Mizu Kanda, bin 17 Jahre alt und komme aus der Nähe von Osaka.“

    Daraufhin lächelte sie und verbeugte sich höflich. Beim Hineinschauen in die Klasse erkannte sie Minaco, das Mädchen, welches sie am letzten Abend im Flur traf. Mizus Mund bildete ein erleichtertes Lächeln. Sie kannte schon jemanden, wenn auch nur flüchtig.

    „Ok, Kanda-san, setz dich bitte auf einen freien Platz!“, bat sie der Lehrer und zeigte mit seiner Hand zu den Stühlen und Tischen.

    „Ja, ok!“

    Mizu suchte mit den Augen das Zimmer nach einem freien Platz ab. Doch sie entdeckte auf Anhieb keinen und begann durch die Stuhl- und Bankreihen des Zimmers nach hinten zu gehen. Da erspähten ihre Augen in der hinteren rechten Ecke drei freie Plätze, allerdings hatten diese eine seltsame Anordnung. Sie umschlossen einen braunhaarigen, recht großen jungen Mann, der alleine in der entsprechenden Ecke saß und mehr oder weniger teilnahmslos aus dem Fenster sah. Seine Frisur sah recht wild aus, denn die Haare standen nach außen hin ab.

    Minaco saß ein paar Reihen weiter vorne und drehte sich kurz um, als sich Mizu neben genau diesen Jungen setzte. Aber nicht nur sie, auch so ziemlich jeder andere tat dies und sah sie mit einer Mischung aus Verwunderung und teils sogar Schreck an. Auch einige flüsternde Sätze waren zu hören, was Mizu aufschauen … und erschrecken ließ. Sie fühlte sich komisch und spürte direkt im Anschluss eine große, grobe Hand auf ihrer Schulter. Eine sanfte aber zugleich fordernde Stimme flüsterte:

    „Hey, du bist doch die Neue, setz dich lieber wo anders hin!“

    Mizu drehte sich um und entdeckte braune Augen, aber einen ernsten Blick. Der Satz traf allerdings einen bestimmten Nerv, nämlich Mizus ungebändigte Neugier … und ihre Sturheit. Etwas perplex, aber gleichzeitig leicht erzürnt antwortete sie:

    „Nöö, wieso sollte ich?“

    Plötzlich fasste die Hand fester zu und sein Gesichtsausdruck wurde leicht zornig.

    Ein leises „Au!“ entwich ihren Lippen.

    „Weils besser für dich ist, klar?“, die Stimme des Jungen war nun harsch.

    Mizu erschrak kurz, aber antwortete dann selbstsicher:

    „Ich weiß schon selber was gut für mich ist! Kümmer dich um deinen eigenen Kram!“

    Mit hoch erhobener Nase drehte sie sich von ihm weg. Jedoch war da noch immer etwas auf ihrer Schulter:

    „Und nimm deine Hand da weg, das tut übrigens weh!“

    Der Blick war ihres Banknachbarns war unverändert. Nach einigen Sekunden reagierte er dann aber mit:

    „Gut, Bitte!“ Und nahm seine Hand zurück.

    „(Was zum Henker ist das denn für einer?… )“, fragte sie sich und glupschte ihn perplex an.

    Der Kerl schaute nun wieder aus dem Fenster, als wäre nichts gewesen. Jedoch gab es ein kleines Problem. Die gesamte Klasse glotzte in die Ecke. Sie bemerkte dies aus dem Augenwinkel und ein Tropfen bildete sich an ihrer Stirn:

    „(Wo bin ich hier hingeraten?)“

    Allerdings schaute Minaco unbemerkt hinüber, dann aber wieder auf ihren Tisch und ihr Buch.

    ...

    Während der nächsten Stunden veränderte sich weder die Haltung ihres neuen Bekannten noch sagte er etwas. Mizu bemerkte auch durch kurze Beobachtungen:

    Er schrieb sich nichts auf, als ob er seine Zeit wie in einem Gefängnis absitzen würde.

    Nach fünf Unterrichtsstunden und nur organisatorischen Sachen, zwecks ersten Schultags, war dann für Mizu endlich Ende und sie konnte an die frische Luft und nach Hause.

    Draußen wartete schon Yaki auf sie.

    „YAAKIII!“ Sie lief ihm keuchend entgegen.

    „Mh? Warum bist du denn so in Eile? Kann es sein das du Minacos Klasse erwischt

    hast?“

    Verwundert blickte sie auf:

    „Hää, woher weißt du das?“

    „Ist mir aufgefallen, nachdem ich dich abgesetzt hab.“, er lächelte frech und fügte,

    „...ist eine etwas seltsame Klasse aber nette Leute, du wirst dich ganz wie zuhause

    fühlen!“, hinzu.

    „Ähhh?“

    Sie fragte sich anschließend wie er das meinte.

    In diesem Moment lief der seltsame Klassenkamerad an den beiden vorbei. Als Yaki ihn bemerkte, sagte er:

    „Ach, den hatte ich vergessen!“

    Sein Blick wurde plötzlich zornig. Mizu fing an zu erklären:

    „Neben dem sitze ich im Moment, er hatte nur am Anfang gesagt, dass ich mich lieber wegsetzen sollte, sonst den ganzen Tag keinen Ton.“

    Einige Sekunden später fing Yaki an:

    „Mizu, halte dich bitte fern von ihm, er …“,

    Doch als er sich zu ihr wendete, war sie weg. Perplex fingen deine Augen an zu suchen

    und:

    „Hää?“, und er sah anschließend wie sie dem Fremden hinterher schlich und hinter

    dem Torpfosten des Schuleingangs verschwand.

    „Was zum...?! Argh... “

    Er tat das Gleiche und folgte beiden verärgert.

    Doch jemand hatte dies alles beobachtet und grinste in sich hinein. Diese Person war Minaco, welche hinter einer Säule des Schulzaunes stand:

    „Das könnte noch interessant werden!“, murmelte sie in sich hinein.

    ...

    Mizu war währenddessen dem Klassenkameraden dicht und noch unbemerkt auf der Spur und kletterte, um ihn nicht zu verlieren und gesehen zu werden, neugierig auf eine Mauer am Wegesrand. Doch plötzlich blieb er stehen:

    „Wie lange willst du mich noch verfolgen?“, schaute aber weiter gerade aus.

    „(Hat er mich bemerkt?)“, fragte sie sich und verharrte, klein gemacht wie eine Katze in

    Lauerstellung. Unvermittelt drehte er sich in ihre Richtung, ging auf die Mauer zu und zog sich plötzlich mit roher Kraft rasch hoch. Für den großen jungen Mann war es ein Klacks hinauf zu klettern. Mizu wurde ertappt wie ein kleines Kind beim Süßigkeitenklau!

    „Was soll das?“, wollte er wissen und sah unfreundlich auf sie herab.

    „Die ganze Zeit sagst du keinen Ton und wenn was kommt, ist es nicht grade das

    Netteste!“

    Sie hockte vor ihm und zog eine Augenbraue hoch.

    „Und? Was geht dich das an? Hör gefälligst auf, mir nach zu laufen!“ -

    „Ich will nur wissen was das sollte mit 'Es ist besser für dich wenn du dich wegsetzt!'.“

    Doch sie war noch nicht fertig und blies eine Backe auf, als Zeichen ihres Unmutes, mit

    merklich grummeligen Unterton:

    „Außerdem ist das mein Weg nach Hause...“

    Desintressiert sprach er unfreundlich weiter:

    „Das war mein Ernst und eine gutgemeinte Warnung!“

    Mizu war überrascht und entgegnete:

    „Gut dann nur zu deiner Info: Mir ist egal, was du sagst, ich mach eh was ich will!“

    Dabei streckte sie frech ihre Zunge raus. Doch eine seltsame Reaktion folgte, denn etwas entmutigt gab er nur: „Zee!!..“, von sich und wandte sich von ihr ab. Er überlegte und plötzlich schloss er die Augen und sprang wieder auf den Gehweg. Mizu tat es ihm gleich, und zog, als sie unten war, misstrauisch eine Augenbraue hoch. Mit Blick nach hinten über die Schulter sagte er:

    „Du bist ganz schön stur!“

    Dass dieser Satz Mizu nicht gefiel, konnte man an der zuckenden Ader an ihrer Stirn erkennen und einem leisen: „Hey!“ Sein Blick wanderte wieder zu ihr:

    „Gut, ich heiße Taichi Nakahiru.“

    Moment! Hatte er sich gerade vorgestellt?

    Mizu wollte gerade Luft holen. Aber er unterbrach sie:

    „Du brauchst dich nicht nochmal vorstellen!“ -

    „... Hä , hätte eher gedacht, das hast du nicht mitbekommen!“

    Sein Blick wurde ernst und etwas ungehalten:

    „Ich hab gute Sinne auch wenn man das nicht unbedingt vermutet!“

    Eine kurze Pause folgte und er begann mit:

    „Aber... nanu, du-“, wieder zu kommunizieren und ging dabei mit ausgestreckter Hand einen Schritt auf sie zu. Plötzlich ertönte ein:

    „KEINEN SCHRITT WEITER!“.

    Mizu drehte sich erschrocken um und entdeckte Yaki, der um die Ecke kam. Er hatte alles belauscht und wohl auch beobachtet.

    „Was hat dich das zu interessieren!?“, sagte Taichi desinteressiert und nahm seinen Arm

    wieder runter. Das gefiel Yaki allerdings ganz und gar nicht und er ging ungehalten an Mizu vorbei und dem anderen an den Kragen:

    „Pass auf was du sagst, klar?! Dein Verhalten spricht nicht grade für dich!“

    Yaki war etwas größer aber nicht so kräftig wie Taichi. Der nahm die Hände seines

    Angreifers unbeeindruckt vom Hemd weg:

    „Was spricht denn noch für mich, hää? Sags mir, Herr Streber!“

    Er klang ebenso wütend.

    Schließlich ging Mizu dazwischen, die nicht wollte, dass eine handfeste Rangelei ausbricht:

    „Reißt euch gefälligst am Riemen!“

    Als Reaktion aber legte Yaki seinen Arm um Mizu und zog sie weg von Taichi. Die war kurzzeitig verdutzt und sprachlos.

    „Los! Wir gehen nach Hause und ich helfe dir noch beim Ausräumen!“, sagte er. anschließend, bekam jedoch eine ruppige Antwort:

    „Nimm deine Griffel weg, ehemaliger Sandkastenfreund hin oder her!“

    Etwas erschrocken tat er, was ihm gesagt wurde, entdeckte jedoch etwas auf ihrem Kopf:

    „Du hast ja Blätter im Haar!“, und entfernte diese vorsichtig mit seinen Fingern. Wieder

    drückte sie die helfende Hand weg.

    Anschließenden warf sie noch einen etwas mitleidigen Blick in Richtung Taichis und schubste dann Yaki vor sich her und an ihrem neuen Bekannten vorbei:

    „Los, du wolltest doch heim!“

    Taichi blieb allein zurück und sah in den Himmel hinauf. Beim Laufen drehte Mizu sich unbemerkt um und sah ihren neuen Klassenkameraden noch einmal an. Eine gewisse Traurigkeit verriet sein Gesicht. Dieser Gefühlsmoment weckte ihre Neugier. Sie wollte mehr wissen, denn die Situation war äußerst komisch und seine Reaktion ebenso.

    ...

    Im Wohnblock angekommen, ging Yaki noch schnell duschen und Mizu ging erst einmal alleine in ihre Wohnung. Sie zog ihre Schulklamotten aus und nahm sich ihre Haushose und ein Shirt mit etwas längeren Ärmeln.

    Ihr Blick wanderte danach über ein unaufgebautes Regal und nahm die Bretter hoch.. Anschließend versuchte sie diese zusammenzusetzen und an der Wand zu befestigen. Das erste und zweite funktionierte noch gut, aber das dritte Brett wollte nicht halten. Plötzlich verlor es den Halt und das Regal fiel über ihr zusammen:

    „WAHHH!“, wobei ihr das oberste zusätzlich auf den Kopf fiel. Nun lag sie unter den Brettern begraben und gab nur ein leises: „…Aua!“, von sich.

    ...

    Draußen lief in dem Moment eine Person vorbei und hörte den Knall, obwohl er noch einige Meter von ihrer Wohnungstür entfernt war.

    „Hallo? Alles in Ordnung?“, doch als er anklopfen wollte, öffnete sich die Tür von alleine. Sie war nur angelehnt.

    ...

    Er trat ein und entdeckte einen ziemlichen Trümmerhaufen. Mizu, die sich gerade wieder erholte, kroch unter den Brettern hervor und faste sich an den Kopf:

    „Autsch, das tat weh!“ Als sie jedoch aufsah erschrak sie:

    „Wie, was, wo?! Was machst du hier?“, denn unerwartet entdeckte sie nicht Yaki, sondern ihren neuen Klassenkameraden Taichi vor sich.

    Dieser sagte trocken:

    „Ich wohne hier!“

    Er hatte noch seine Schultasche über der Schulter und schien gerade erst angekommen zu sein.

    Sie konnte es nicht glauben:

    „Hää, hier?“ -

    „Ja, komm hoch!“

    Er reichte ihr seine Hand und zog sie raus.

    „Ähh danke!“

    Und sie stand auf und putzte sich ab.

    „Du bist gestern erst eingezogen, oder !? Ganz schön kurz vor knapp!“

    Immer noch sich selbst sauber machend antwortete sie:

    „Ich weiß, ging aber nicht anders! Meine Eltern wussten nichts davon, war eine spontane Entscheidung!“

    „Na, du hast ja Nerven!“

    Die Reaktion klang verdutzt.

    „Jetzt bist du dran!“

    „Mh?“

    Er wusste damit nichts anzufangen. Ihr Finger zeigte plötzlich auf ihn:

    „Ich hab was von mir erzählt und jetzt musst du!“

    Schief schaute er zu ihr rüber:

    „Sorry, aber da spiel ich nicht mit!“

    Prüfend schaute er sich um und entgegnete:

    „Reicht´s dir auch erst mal wenn ich dir beim Aufbauen helfe?“-

    „Mh, Yaki wollte mir helfen!“

    Wieder trocken sagte Taichi:

    „Der pennt!“

    Mizu schaute ungläubig:

    „Wie bitte?“

    Taichi fuhr fort:

    „Ja, er hat so laut geschnarcht, das hört man durch die geschlossene Tür!“

    Und begann die Bretter aufzuheben und sich anzusehen. Sein Urteil:

    „Ok, sieht nicht schwer aus, schätze mal dir fehlt einfach die Größe dazu!“

    Darauf erntete er allerdings einen bösen Blick. Mizu war gerade mal Durchschnitt, er dafür überdurchschnittlich groß und:

    „Das ist einfach eine Tatsache!“, kam noch hinzu.

    Doch das änderte ihren Ausdruck nicht zum besseren, eher im Gegenteil. Es zuckte sogar schon eine kleine Wutader an ihrer Stirn. Aber dann dachte sie sich, dass sich kaum etwas regte in seinem Gesicht an Emotionen, kein Zucken, kein Verziehen, keine Regungen. Er untersuchte nur, ohne einen Ton weiter zu sagen, das Regal nach Möglichkeiten des Aufbaus.

    Plötzlich zog es jedoch durch die noch offene Tür und das angeklappte Fenster:

    „Warte, ich mach die Tür zu!“

    Er hatte sie offen gelassen und ging nun Richtung Tür.

    Genau da flog Mizu … ein extrem angenehm, vertrauter Geruch entgegen. Allerdings hatte sie keine verknüpfte Erinnerung. Der Luftzug musste ihn von irgendwo her mitgenommen haben, aber woher kam er? Sie brauchte ein paar Sekunden und als Taichi wieder zurück war, sah er sie an und fragte:

    „Hey, was ist? Hallo?!“

    Sogar seine vor ihr wedelnde Hand schien wirkungslos.

    Sie schien wie in Trance, wurde aber schließlich aufgeschreckt:

    „Ähh, alles ok, … hehe...“

    Mizu fragte sich in dem Moment, wo das wohl herkam. Von ihm? Oder doch von draußen? Sie wusste es nicht und würde es auch jetzt nicht erfahren, denn der Duft war so schnell weg, wie er gekommen war. Also half sie unbeirrt mit und hielt das Regal, während Taichi es festschraubte. Währenddessen bemerkte sie nichts mehr, und nach etwa zehn Minuten war das Regal stabil an der Wand. Sich die Stirn wischend begann Taichi das Gespräch:

    „Puh, geht doch,… sag mal hast du vielleicht was zu trinken?“ -

    „Ähm, klar! Kleinen Moment!“

    Sie ging zu ihrer kleinen Küchenzeile, die nur mit einer dünnen Wand vom Wohnzimmer getrennt war, und holte eine Dose aus dem Kühlschrank. Diese nahm sie mit und reichte sie ihm hin:

    „Da, bitte!“

    „Danke,… nicht schlecht, sogar gekühlt! “

    Der Kühlschrank war Mizu dann doch zu wichtig und das Getränk zauberte sogar eine leichte Regung in sein Gesicht. Diese fiel ihr sofort auf:

    „(Wow, er kann ja lächeln)“, dachte sie für sich.

    „Ok, ich geh erst nochmal kurz in den Keller Wäsche aus der Waschmaschine holen! Bin

    in ein paar Minuten wieder zurück!“, sagte Taichi und ging in Richtung ihrer Wohnungstür.

    „Äh, lass mal, ich komm schon klar, danke fürs helfen!“

    Verdutzt fragte er:

    „Und jetzt werde ich plötzlich rausgeworfen?“

    Beschwichtigend wedelte Mizu mit den Händen:

    „Quark, wieso sollte ich? Will dich nur nicht zu sehr belästigen!“

    Es schien als brauchte sein Ohr kurz, um das Gesagte zu verarbeiten. Aber er lächelte dann ganz leicht:

    „Aber neugierig mir hinterherlaufen! Gut ich wohne hinten rechts, letzte Wohnung!“

    Mizu schaute nur verwundert.

    „Bis dann!“, und verschwunden war er.

    „Seltsam, den kann man ja fast mit einem Eisklotz vergleichen...“

    Yaki tauchte an diesem Abend nicht mehr auf.

    Kurz bevor Mizu ins Bett gehen wollte, stellte sie noch eine Vase mit einer Blume auf ihren aufgestellten Tisch und lächelte dabei zufrieden.

    Draußen zischte in diesem Moment aber etwas durch die entfernten Bäume des angeschlossenen Parks.

    Mizu zog ihre Vorhänge zu und drehte sich mit dem Rücken zum geöffneten Balkon. Urplötzlich flog ein kleines Objekt blitzschnell durch den Türspalt und zerfetzte dabei den Vorhang. Mizu erschrak durch das zischende Geräusch und drehte sich ruckartig um. Doch bevor sie reagieren konnte, war es schon vor ihrem geschockten Gesicht. Die Zeit stand für sie gefühlt still. Alles schien erstarrt zu sein ... unerwartet flog rasend schnell und entgegen den Gesetzen der Schwerkraft das Wasser aus der Vase heraus, umschloss das Geschoss und fror es in Eis ein:

    „Was…?“

    Es fiel zu Boden und zersprang. Das kleine Projektil lag zwischen den Eissplittern und Mizu bückte sich zögerlich, hob es neugierig auf:

    „Was ist das? Sieht aus wie ein leuchtender Glassplitter!“

    In dem Moment zerplatze es... „Wie..?!“ ...zwischen ihren Fingern zu kleinen leuchtenden Partikeln und verschwand.

    Sie fasste ungläubig in die Luft, durch die Partiekl hindurch. Aber was ihr auch zu denken gab war das Wasser aus der Vase, über das ihr Blick schweifte. Das Eis begann langsam zu schmelzen. Sie schaute unsicher drein:

    „Was ... ist hier los?“

    Draußen sprang eine weiße Siluette vom Baum und tauchte in den Nachthimmel.

    ...

    Am nächsten Morgen war Mizu vollkommen fertig, da sie kaum schlafen konnte, weil ihr das Ereignis des letzten Abends nicht aus aus den Gedanken wich... und weil sie mit einem Baseballschläger die ganze Zeit an ihrem Balkon auf den möglichen Angreifer wartete.

    Zu spät kam sie nicht, allerdings schlief sie während des Unterrichts ein. Plötzlich spürte sie wieder diese große Hand. Aber diesmal war sie sanft und … warm. Es war ihr neuer Bekannter Taichi, welcher sie vorsichtig rüttelte:

    „Hey, aufwachen!“

    Zögernd schaute sie auf:

    „Mh? Was?.... Uhh Mist!“ Und kramte hektisch in den Sachen auf ihrem Tisch.

    „Schlecht geschlafen?“, fragte er.

    „Ja, aber ist schon ok!“

    Sie gähnte und rieb sich verschlafen ein Auge. Das andere war nur halb geöffnet.

    In diesem Moment bemerkte Mizu wieder diesen beobachtenden Blick. Beim Umdrehen in die Klasse sah sie auch endlich von wem der Blick kam, nämlich von ihrer Klassenkameradin Minaco. Der Blick von Mizu wurde zu einer Mischung aus Verwunderung und Schreck. Sie drehte sich wieder auf ihr Blatt zurück und versuchte dies erst einmal zu ignorieren.

    ...

    Am Ende des Schultages machte sich Mizu eher schnell auf den Heimweg, allerdings mit viel Beobachtung ihrer Umgebung. Zu sehr saß ihr das Ereignis noch im Gedächtnis. Immer wieder schaute sie prüfend wie ein Radar umher, verschwand dann aber wieder hinter der Säule des Schuleingangs, mit Blick nach hinten.

    Taichi kam gerade aus dem Schulhaus und entdeckte jemanden, zu dem er unbemerkt hin lief und sich an einer Ecke des Gebäudes anlehnte.

    „Musst du ihr so auf die Pelle rücken?“, fragte er.

    Minaco stand an der Außenwand des Schulgebäudes und sah Mizu hinterher:

    „Das sagt der Richtige!“, erwiderte sie grinsend.

    „Ich wollte nur helfen!“

    Die Blondine stützte sich von der Wand ab, lief zu ihm und blieb daneben stehen:

    „Tja, deine Nähe ist aber nicht gut fürs Image!“

    Ohne ihr ins Gesicht zu sehen und mit leicht grimmigen Blick antwortete er:

    „Sie meinte, das juckt sie nicht!“

    Anschließend sah er sie doch an, denn innerhalb von Sekunden machte ihn dieser Satz

    wütend:

    „Und jetzt lass das Thema!“

    „Ok, aber tu nichts Unüberlegtes!“, fügte sie hinzu und ging.

    „Mach ich nicht!“, sagte er leise zu sich selbst.

    Minaco spürte seine Traurigkeit. Ging dann aber allein nach Hause, genau wie er einige Zeit später.

    ...

    Mizu war schon da und floh erst einmal unter die Dusche. Dabei schwirrten viele Gedanken durch ihren Kopf:

    „(Was sind das nur für seltsame Leute hier? … Aber scheinbar sind, genau wie, ich alle

    alleine...)“

    Nach einiger Zeit war sie fertig, trocknete sich ab, trug etwas Pflege auf und kämmte ihre Haare zurecht. Als sie angezogen war, ein Handtuch noch auf den Schultern, klingelte es an der Tür:

    „Mizu, ich bins Yaki!“

    Sie machte auf, warf ihm allerdings einen unliebsamen Blick durch den Türspalt zu:

    „Was gibt’s?“ Auch die Frage klang lieblos.

    „Du bist mir heute so ausgewichen!“

    Sie öffnete ihre Tür komplett und antwortete:

    „Was würdest du machen, wenn ich dir erst sage, dass ich dir helfe und es am Ende

    verschlafe?“

    Verdutzt und ertappt entgegnete er:

    „Es… tut mir echt Leid, ich…“

    Doch dann bemerkte er eine Unstimmigkeit:

    „Moment mal, woher weißt du das ich geschlafen hab?! Du weißt nicht mal wo meine

    Wohnung ist!“

    Nun veränderte sich Mizus Gesichtsausdruck. Sie saß in der Klemme:

    „Äh ...ja, ähm…!“

    „Von mir!“, ertönte es jedoch von weiter hinten.

    Yaki drehte sich verschreckt um und vor ihm stand der braunhaarige Klassenkamerad von Mizu. Er stand angelehnt an der Wand, auch schon umgezogen, eine lockere Hose und Hemd tragend. Ohne sich zu Yaki zu drehen sagte er schließlich:

    „Jetzt sind wir wenigstens quit!“

    Sein Gesprächspartner war sichtlich erbost:

    „Was fällt dir ein!?“

    In dem Moment kam Minaco und mischte sich mit einem:

    „Nicht aufregen!“ ein.

    Nun befand sich Yaki mehr oder weniger mittig und fühlte sich nicht wohl dabei:

    „Hä? Achja du bist ja oft mit diesem Kerl unterwegs!... Gehts jetzt alle gegen mich?“

    Mizu stand hingegen etwas unbeteiligt in ihrer Tür und wich einen Schritt zurück als Minaco sie musterte. Die Blondine bemerkte dies.

    „Ich wusste gar nicht, dass ich so furchterregend bin!“

    „Ähh… hehehehe. (Meine Güte, der entgeht nichts!)“

    Leicht lächelnd sagte Minaco schließlich:

    „Jungs geht mal in eure Wohnungen zurück, wir halten ein kleines Frauengespräch!“ Das blonde Mädchen ging an den Jungs vorbei und stellte sich schützend neben Mizu:

    „Los, ab ins Zimmer!“

    Diese war misstrauisch und versuchte sich rauszureden:

    „Aber bei mir sieht es schrecklich aus, ich bin noch mitten im Auspacken!“

    Doch das wehrte Minaco ab:

    „Gut, dann gehen wir zu mir!“

    Yaki entgegnete dann aber:

    „Schön, aber ich bin dann weg, mit diesem Idioten bleib ich nicht hier stehen!“

    Keine Antwort. Diese sparte sich Taichi. Auf Streit hatte er schlicht keine Lust.

    Yaki drehte sich um und ging in Richtung seiner Wohnung. Als er dort ankam und den Flur entlang schritt, spürte er etwas in seinem Rücken und drehte sich rasch um. Aber da war nichts. Nur seine geschlossene Tür:

    „(Seltsam, … ich dachte mir steht jemand im Rücken!... Nicht gut!)“

    Mizu war derweil in Minacos Wohnung angekommen:

    „Wow, eine schöne Wohnung hast du! (So ein Mist, das ging nach hinten los)“

    Die Gastgeberin aber entgegnete freundlich:

    „Danke, sie ist von meiner Mutter. Sie hat sie für mich gesucht und wird auch von ihr bezahlt!“

    Das Verhalten der Blondine passte nicht ganz zu ihrem bisherigen, denn sie wirkte offener. Mizu war erstaunt über diesen Umstand und den Inhalt der Aussage:

    „Dann… muss deine Mutter aber viel verdienen.“

    Minaco holte eine Tasse vom Tisch und schenkte Tee ein. Sie fing an zu erklären:

    „Sie war mal Model und schauspielert nebenbei! Hier etwas zu trinken.“

    Und hob Mizu eine Tasse entgegen, die angenommen wurde.

    „Danke, sehr nett! (Daher hat sie also ihr hübsches Äußeres.)“

    Nun aber schaute Minaco zum Fenster und setzte an:

    „Was ich dich eigentlich fragen wollte,… sag mal hast du ein größeres Muttermal?“

    Daraufhin verschluckte sich Mizu allerdings und musste sich mit ihrem Ärmel den Mund abwischen.

    „Was bitte, ein Muttermal?“

    Sie schaute erschrocken drein.

    „Ja genau, du fragst dich sicher warum ich dir eine so seltsame Frage stelle.“

    Mizu wunderte langsam so ziemlich gar nichts mehr und antwortete:

    „Also,... eigentlich habe ich...“

    Aber mitten in ihrer Antwort zuckte Minaco plötzlich krampfend zusammen und hielt sich ihren Kopf. Mizu erschrak und wollte gerade zu ihr eilen als die Blonde plötzlich zur Decke schaute. Ihre Zimmerlampe wackelte und flackerte leicht. Auch Mizu sah nach oben, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen.

    „(...Vitium...!)“, hallte es in Minacos Kopf.

    „Mizu, warte bitte hier! Ich bin gleich wieder da!“

    „Hey, was ...?... Aber...“

    Sie rannte aus der Wohnung und lies Mizu wie angewurzelt stehen. Die Blondine machte ihr Wohnungstür fest zu und lief los.

    Die stehen Gelassene fragte sich bloß:

    „Was zum Henker ist hier los!“ Und schaute nachdenklich in ihre Tasse.

    Plötzlich schlug die Flüssigkeit leichte Wellen, als ob etwas hineingefallen wäre und in Mizus Gedanken hallte eine leise Stimme wider: „(A...qua..!)“

    „WAHH!“

    Mizu erschrak so sehr, dass sie die Tasse fallen lies. Sie ging nicht zu Bruch, aber alles war nun auf dem Boden verteilt.

    „Ach Mist! Was war das wieder?“

    Sie suchte ein Tuch im Bad, kam wieder raus und wischte den Boden sauber. Dabei machte sie sich Gedanken, was ihre neue Nachbarin plötzlich gehabt haben könnte. Nach einigen Sekunden, packte sie dann ihre Neugier und sie ging ebenfalls aus der Wohnung, ins Treppenhaus. Minaco hatte zum Glück nicht abgeschlossen.

    „Am Ende werde ich hier schon wieder attackiert!“

    Mizu krempelte ihre Ärmel hoch und sagte zu sich selbst:

    „Angriff ist die beste Verteidigung!“

    ...

    Minaco war in der Zeit schon unten auf der Straße. Auf der anderen Seite war ein kleiner Park in dem etwas herumzustreunen schien. Etwas recht Großes. Der Park war um diese Zeit allerdings schon geschlossen und sie musste unbemerkt über den Zaun klettern. Danach war jeder Schritt schneller als der Vorige, bis sie schließlich sehr weite Sprünge machte und unter einem Baum anhielt. Auf der Lichtung vor ihr stand eine große Gestalt.

    „Na, was haben wir denn da?“

    Das seltsame Geschöpf drehte sich zu ihr um:

    „Harharhar!“

    Jedoch trieb dies nur ein Grinsen in ihr Gesicht.

    Als die Wolken den Vollmond freigaben und sein Licht auf den Park und die Lichtung scheinen ließ, erschien Minaco in einer völlig anderen Gestalt. Ihre Kleidung war hell und in Form eines langen Gewands mit einigen Schnallen. Unter diesem Mantel schaute ein Rock hervor und ihre Beine wurden von einer dünnen enganliegenden Hose bedeckt. Auch ihre Stiefel waren hellgelb. An den Oberarmen hielten mehrere Bänder das unter dem Mantel hervorschauende Shirt an ihrem Platz und ihre Hände waren zur Hälfte von Handschuhen überzogen. Nur ihre Finger schauten hervor.

    Das Geschöpf grinste nur hämisch. Es bäumte sich auf und ließ seine lodernde Oberfläche großzügig entflammen.

    „Mhh, ein Feuerelementar!?“

    Minacos Stimme klang verwundert. Sie rechnete scheinbar nicht mit diesem Wesen.

    ...

    In der Zwischenzeit lief Mizu durch den Park.

    Sie hatte es nicht ausgehalten und den Wohnkomplex verlassen, außerdem wurde sie irgendwie von Etwas angezogen.

    Plötzlich packte sie etwas von hinten, drückte sie unsanft und hielt ihr den Mund zu.

    „Mhhmh! (Was? WER…?)“

    Eine leise Stimme ertönte:

    „Ganz ruhig!“

    Sie erkannte die Stimme und er ließ lockerer. Taichi stand hinter ihr und ließ sie los. Sie befreite sich ganz, drehte sich um und fragte:

    „Was machst du hier?“

    Mit erzürntem Blick fragte er grob:

    „Gleiche Frage zurück, du bist aber ein Mädchen!“

    Schockiert kam die Gegenaussage:

    „Was bitte? Ich kann mich auch verteidigen!“

    Jedoch war er unbeeindruckt:

    „Ja, klar!“

    Das empörte sie nur noch mehr:

    „Jetzt hör…! AHHH!“

    Plötzlich wurde es heiß und Mizu erschrak. Eine Feuersbrunst fegte nur knapp an den beiden vorbei.

    „Was war das?“, fragte sie verschreckt.

    Das Feuer hatte den Weg zur Lichtung freigelegt, der gerade noch zugewachsen war.

    Taichi schaute sich, geschützt mit seinem Arm, um und entdeckte eine helle Person, die versuchte den Geschossen des Elementars auszuweichen.

    „DU GEHST SOFORT ZURÜCK ZUR STRASSE!“, brüllte er sie unsanft an.

    „Hä? VERGISS ES!“, zeterte sie.

    Sein Antlitz wurde wütend, biss schließlich die Zähne zusammen und drängte sie hinter einen großen Busch, welcher an einen großen Baum grenzte und drückte sie grob zu Boden.

    „..Au!“, war das Einzige, was sie herausbrachte.

    „Dann bleib halt hier ABER SEI RUHIG!“

    Sein Blick zeigte Ärger, die Zeit drängte wohl. Verständnislos und perplex hockte sie nun auf dem Boden und so schnell wie er bekommen war, verschwand er auch wieder im Gebüsch.

    „(Das wird ja immer verrückter! Oder bin es die verrückt wird?)“

    Doch sie blieb trotz allem an der Stelle und versteckte sich. Konnte es sich jedoch nicht verkneifen, das ganze heimlich zu beobachten.

    Als sie die fremde weibliche Person genau musterte, bemerkte sie eine gewisse Vertrautheit dieser. Irgendwo hatte sie sie schon einmal getroffen. Die Bewegungen und der Körperbau, zusätzliche die Stimme waren ihr nicht fremd.

    Plötzlich kam auf das Geschöpf eine Felswand zu, der er aber mit einem behebigen Sprung ausweichen konnte:

    „WAS SOLL DAS?“, fauchte das Elementar.

    Aus der Dunkelheit ertönte ein:

    „Leg dich mit jemand von deiner Größe an!“

    Ein braunhaariger Mann, mit erdbrauner Kleidung stand etwas weiter weg. Sein Gewand war ähnlich wie von dem Mädchen, nur hatte er eine etwas weitere Hose statt dem Rock und die Handschuhe waren leicht anders. Außerdem trug er einen weiten Schal. Das Geschöpf drehte sich bedrohlich zu ihm:

    „Hrhr, der Erdwächter!“

    Doch der Angesprochene grinste nur.

    Als Nächstes kam ein breiter Feuerstrahl aus der hintersten Ecke der Lichtung, der aber vom langen, seltsam geformten Arm des Elementars zerteilt wurde.

    „Feuer mit Feuer bekämpfen ist bei mir nicht!“, grinste es fies.

    Die Siluette begann zu sprechen:

    „Schade, ein Versuch war es wert!“

    Der Schatten trat ins Licht und es war ein rothaariger junger Mann, mit rot-orange-farbender Kleidung. Der andere Junge entgegnete nur genervt:

    „Was willst du hier, Orion?“

    „Darf ich etwa keinen Spaß haben?!“

    Mizu schaute voller Neugier und Interesse dem Treiben zu. Wächter? Orion? Feuer?! Was soll das alles?

    Unbeeindruckt von der Zahl seiner Widersacher bäumte sich das Elementar auf:

    „Von wegen Spaß, wenn ihr so stark seid, warum versammelt ihr euch dann zu dritt um

    mich?“

    Der Blick der drei wurde ernst und sie nahmen eine Art Verteidigungshaltung ein. War das nur ein Bluff?

    ...

    Derweil krabbelte Mizu eine große Zikade über die Hand. Als sie hinuntersah erschrak sie und versuchte sie abzuschütteln. Dabei fiel sie zur Seite: „*knacks*“ ein Ast brach in Zwei.

    Elementar: „Mh? Da war doch was!“

    Er drehte sich um in Richtung von Mizus Versteck.

    Orion: „(Was?) HEY, HIER SPIELT DIE MUSIK!“

    Er bündelte Feuer in seiner Hand und rannte auf das Elementar zu.

    „WER IST DA!“, schrie es, schoss eine Feuerwand auf das Gestrüpp und verbrannte den

    Busch samt dem ganzen Grün außen herum.

    „AHHH!“

    Mizu schützte sich mit ihren Armen und kauerte sich zitternd auf den Boden, saß jetzt aber ohne Versteck vor dem Feuergeschöpf. Ihre Ärmel waren leicht angesengt. Voller Entsetzen sah sie dem Wesen in die lodernden Augen. Sie fiel nach hinten und war wie erstarrt, durch pure Angst. Die helle Wächterin und der Wächter der Erde schien:

    „MIZU!?“

    „VERDAMMT, LASS SIE IN RUHE!“

    Orion stand mittlerweile hinter dem Geschöpf und wollte gerade zum Angriff

    übergehen, als ... „Wie süß!“... der Gegner bereits ausholte...

    „AHH (Nein, HILFE!!! WARUM FEUER?! ICH BRAUCHE WASSER!!)“... und auf Mizu einschlug.

    In diesem Moment, begann sich das Wasser aus dem Boden, aus den Bäumen und überall heraus zu lösen und vor Mizu zu einer Wand zu formen. Diese verschluckte den Angriff.

    Der Angreifer erschrak:

    „WAS IST DAS??“

    Mizu sah verblüfft auf. Ihr kam das bekannt vor: Es war genau wie mit der Vase!

    Die Wand fiel anschließend über das Feuerelementar her, löschte einen Teil seiner Oberfläche und fror seine Beine schließlich noch fest:

    „ICH KANN MICH NICHT BEWEGEN!“

    Es versuchte sich verzweifelt zu befreien, aber das Wasser hatte einen großen Teil seiner Kraft einfach erlöschen lassen.

    Eine kleine Wasserkugel formte sich schließlich vor Mizu und fing an zu flüstern:

    „Mizu, ich füge dir hiermit das Element Wasser hinzu...“

    „Element … Wasser!?...“

    Die Kugel komprimierte sich zu einem kleinen Tropfen, fiel in Mizus Hand und formte einen blauen Kristall. Plötzlich umschlossen Wasserstrahlen das Mädchen und ließ sie aufstehen. Eine fremde aber sanfte Stimme machte sich in ihren Gedanken breit, welche den Satz fortsetzte:

    „...werde zu Aquaris, dessen Wächter! Löse die große Gleichung und nutze mit Hilfe deiner starken Software das Element!“.

    Diese hallte in ihren Gedanken wider und verschwand, zusammen mit dem äußeren Wasser und hinterließ eine völlig andere Person. Das Wasser hatte die gleiche Kleidung geformt, wie bei den anderen aber in blauen Farben. Auch ihre Haare waren blau. Mizu öffnete entschlossen ihre ebenso blau gewordenen Augen:

    „Was? wer bist du?“, fragte das Elementar immer noch erschöpft.

    Die Angesprochene aber schaute an sich herunter und ...grinste:

    „Ab jetzt...bin ich wohl die Wächterin des Wassers, Aquaris wurde ich genannt!“

    Der Erdwächter fragte nur ungläubig:

    „Wasserwächterin ??“

    Orion stand sprachlos, noch immer hinter dem Wesen, das Feuer in seiner Hand erlosch. Auch die helle Wächterin war erstaunt.

    Aquaris versammelte das Wasser in der Umgebung zu einer großen Ansammlung in ihren Händen und komprimierte es:

    „Mal sehen wie dir das schmeckt! HAAA!“

    Eine gewaltige Wasserkanone entlud sich aus ihren überkreuzten Händen und überspülte ihren Gegner.

    „WAHHH! Wie kann das sein... !“

    Aquaris aber schoss weiter:

    „ZURÜCK MIT DIR, WO DU HERGEKOMMEN BIST!“

    „NEEIINN, das werdet ihr büßen!“

    Das Elementar löste sich schließlich auf und hinterließ nur zwei verkohlte Fußabdrücke im Gras.

    Doch direkt nach dem Angriff stimmte mit Aquaris etwas nicht. Ihre Beine zitterten und mehr als ein: „Ge...schafft!“, brachte sie nicht heraus. Danach wurde ihr schwarz vor Augen.

    Das Gewand löste sich auf, sodass ihre normale Kleidung wieder erschien. Regungslos fiel sie nach vorne um und wurde gerade so von Orion aufgefangen:

    „Das war wohl zu viel für den Anfang!“, sagte er behutsam, drehte sie um und wollte sie gerade hochheben, als jemand mit einem erzürnten:

    „FASS SIE NICHT AN!“, auf ihn zustürmte.

    „WIE KONNTEST DU SIE DA NUR MIT REINZIEHEN?!“, wurde Orion vom Erdwächter

    angeschrien, was einen mehr oder minder erschrockenen Blick beim Feuerwächter erzeugte.

    Aber Minaco stellte sich dazwischen:

    „Lass ihn!“

    Erbost schrie er weiter:

    „WIESO SOLLTE ICH?“

    Orion entgegnete:

    „Du kannst dich später um sie kümmern, ich bringe sie nur in ihre Wohnung!“

    Der Rothaarige drehte sich, mit Mizu im Arm, um und machte ein paar Sätze durch den Park in Richtung des Wohnkomplexes.

    Der Erdwächter schaute ihm nur zähnefletschend nach: „Zee...!“

    ...

    „Mizu… Mizu??"

    Ein sanftes Rütteln spürend, und eine bekannte männliche Stimme vernehmend,

    wachte Mizu auf ihrem Sofa auf. Langsam öffnete sie die Augen...:

    „Mh?... HGN“... und sprang erschrocken auf.

    Sie entdeckte Yaki an ihrem Sofa stehen:

    „Wo bin ich?“

    „In deiner Wohnung!“

    Die Antwort kam von einem blonden Mädchen, die an ihrer offenen Balkontür stand. Leicht bewegte der Wind der schon angebrochenen Nacht ihr Haare:

    „Du warst scheinbar umgefallen, als du draußen unterwegs warst! Taichi hat dich gefunden, hast Glück gehabt, dass dir nichts passiert ist!“, fuhr diese fort.

    „Warum bist du überhaupt noch draußen gewesen?“, stellte Yaki schließlich fragend in

    den Raum.

    „Ich…“

    Langsam kamen ihr die Erinnerungen wieder:

    „… Ähm, ich wollte nur etwas frische Luft schnappen! Hehe! (Die glauben mir das nie, … außerdem kann es auch ein Traum gewesen sein, allerdings ein extrem

    realistischer!)“

    Fragend kratze sie sich am Hinterkopf...

    „Yaki, geh du schon mal, ich bleib noch etwas bei ihr!“

    Er schaute zwar etwas misstrauisch, aber machte es dann:

    „Ok, Mädels, dann bin ich mal weg, gute Nacht!“

    Mizu winkte: „Nacht Yaki und danke fürs Wecken!“

    „Kein Problem!“

    Er ging und schloss die Tür.

    Mizu trank etwas aus ihrem Glas. Minaco ging zu ihr ans Sofa und setzte sich neben sie:

    „Zum Glück hattest du einen Schlüssel dabei. Und noch etwas … Das war kein Traum!“

    Dabei erschrak Mizu so sehr, dass sie das Getrunkene in Minacos Richtung spuckte und sie auch noch erwischte:

    „W… w… was?“

    Sie war fassungslos …

    Minaco aber hatte nun einen großen Wasserfleck auf ihrer Bluse und seufzte:

    „Ich bin kurz im Bad!“

    ... Mizu war einfach sprachlos. Sie fragte sich die ganze Zeit nur:

    „(Was? Warum? Wieso? Weshalb?? Hier passiert.) Nanu??“

    An Mizus Hals baumelte plötzlich eine dünne Kette mit einem Anhänger:

    „Aber, das ist doch…?“

    „Ein Elementarkristall!“

    Minaco kam mit einem Handtuch aus dem Bad.

    „Mh? … Kristall?“

    „Ja, er gibt uns die Kraft die Elemente zu nutzen.“

    Sie putzte sich weiter ab. Mizu erschrack:

    „Mo… Moment mal … uns??“

    „Ja, gestatten? … Mira, Wächter des Lichts!“, sagte Minaco ganz trocken, als wäre es

    eine absolute Selbstverständlichkeit.

    Mizu wurde kreidebleich und der Blick tat sein Übriges. Sie sprang auf und versuchte etwas zu sagen, schaffte aber nur ein paar undefinierbare Laute über die Lippen zu bringen. Doch dann wurde ihr wieder schwindelig und sie fing an zu wanken. Minaco fing sie auf. Was ging hier vor? Und warum nimmt Minaco das so locker?... Die bemerkte den verwirrten Zustand und half Mizu wieder zurück aufs Sofa. Sie versuchte schließlich eine Erklärung zu finden:

    „Scheinbar... gibt es dort draußen eine Bedrohung und das veranlasste eine

    unbekannte Kraft uns die Möglichkeit zu geben diese zu bekämpfen. Nur wir wissen scheinbar davon.“

    „Moment mal, was soll das heißen? Was haben wir damit zu tun?“

    „Ich... weiß ich auch nicht viel mehr. Ich kämpfe schon seit Längerem und war irgendwie die Erste. Nur Antworten habe ich nicht wirklich bekommen!... Außer ein paar Träumen mit Bildern...“

    Es folgte eine Pause doch dann blickte Minaco auf und in Mizus Gesicht:

    „Deswegen habe ich dich auch nach einem Muttermal gefragt!“

    Sie legte ihre langen blonden Haare auf die andere Seite und zum Vorschein kam ein seltsames Zeichen, in der Form eines Sterns. Es hatte die Farbe eines Café-au-lait-Flecks

    und bedeckte die Hälfte ihres Halses.

    „Ein Zeichen?... Ahhh!“

    Mizu zog ihren Ausschnitt bis über ihre linke Schulter.

    „Tätsächlich! Es sieht ähnlich aus...?“

    Dazu passierte noch etwas. Der Anhänger fing an sich zu bewegen und wurde zu wallendem Wasser, welches in ihrem Muttermal verschwand und es kurz aufleuchten ließ. Dazu veränderte er sich. Eine Tropfenform entstand und sie musterte diese erstaunt. Minaco fügte hinzu:

    „Das ist normal und ein Zeichen, dass du die Kraft annimmst, die dir gegeben wurde.“ Aber Mizu kam etwas in den Sinn. Seit wann hatte sie diesen Fleck nochmal?!

    Doch Minaco sprach weiter:

    „... Achja du hattest lediglich einen kleinen Schwächeanfall, das wird schnell wieder und

    ist am Anfang normal. Ich hoffe wir werden ein gutes Team!“

    Sie reichte Mizu freundlich ihre Hand und lächelte dabei.

    „Also bei dem Lächeln auf jeden Fall!“, antwortete Mizu.

    Die Angesprochene erwiderte verdutzt:

    „Mh, wie bitte?“

    Mizu sah die Blondine an:

    „Mir ist aufgefallen das du und Taichi immer sehr ernst oder auch … traurig wirkt!“

    Dies entlockte Minaco ein Lächeln:

    „Guter Beobachter, das kommt vor, …ich bin froh nicht mehr alleine da zu stehen. Also,

    Partner?? “

    Mizu sah die Hand an und schließlich wieder in Minacos Gesicht. Dabei erwiderte sie das Lächeln, wie auch das Geben der Hand:

    „Partner! … Auf gute Zusammenarbeit!“

    Ihr Lächeln wurde offensichtlicher und beide verspürten eine Art Erleichterung.

    ...

    Draußen auf dem Balkon stand jedoch eine Person im Schatten und belauschte das Gespräch heimlich:

    „Wasser,... warum ausgerechnet Wasser?“ , sagte er schließlich leise zu sich selbst und richtete seinen Blick nachdenklich nach oben in den Sternenhimmel.


    Ende des ersten Kapitels






    Nachwort (31.03.18):
    Das Kapitel ist in seiner Grundform schon seit 10 Jahren vorhanden, sogar einige Mangaseiten gibt es dazu. Diese werden aber nie meinen alten Hefter verlassen ^^".
    An sich bin ich damit aber eher unzufrieden. Einen Anfang zu finden, ist meiner Erfahrung nach sehr schwer, aber der muss mal sein... Ich kann euch nur empfehlen weiter zu lesen, denn später nimmt sie richtig Fahrt auf. Sogar mein Mitbewohner hat mittlerweile mehr oder weniger "Lust" weiter zu lesen ^^".

    Update (14.10.2018):

    Jetzt bin ich zufrieden, denn auch viele Grammatikfehler (wörtliche Rede) wurden nun endlich entfernt. Leider übernimmt er die Formatierung nur zum Teil.

    Update (21.06.2019): Letzte Fehler ausgebügelt.

  • Hallo bellchen,


    japanische Titel sind ja doch eher selten und ich hab deswegen mal reingelesen, weil der Titel ganz interessant klang. Nach dem Durchlesen der Inhaltsbeschreibung im Startpost tat das auch die grundlegende Idee, obwohl Elemente halt gefühlt allgegenwärtig verwendet werden. Das soll dem aber mal keinen Abbruch tun, weil sich das in wirklich viele Richtungen entwickeln kann und der Prolog schon eine grobe Richtung vorzugeben scheint.


    Gut. Wenn ich nach dem ersten Kapitel eines im Kopf hatte, dann wohl "typisch japanisch". Die Charaktere strahlen ein gewisses Anime-Flair aus, also genau das, was du auch schon mit den Light Novels angesprochen hast. Sie sind schlagfertig, geraten immer wieder mal in unangenehme Situationen und generell ist das Alltagsleben auch sehr humorvoll ausgelegt. Ich denke, dass das auch die richtige Abwechslung zur Jagd nach diesen Elementargeistern wird, einfach um abschalten zu können. Die Chemie ist so weiters auch stimmig, selbst bei Taichi, der eher den Eindruck eines Einzelgängers machte. Für den Anfang hast du auch schon sehr viel behandelt und da könntest du die Ereignisse vielleicht etwas langsamer angehen, damit man als Leser auch etwas durchschnaufen kann. Der Einzug und der erste Schultag sind so schnell vergangen, dass eigentlich nicht viel von der täglichen Routine anderer Charaktere blieb. Wenn das später noch genauer ausgearbeitet wird, dann bleibe ich natürlich gespannt.
    Eine Sache: Wenn du Charaktere vorstellst, ist es sinnvoll, sofort mit Namen zu arbeiten. Synonyme wie die Fremde, das Mädchen oder die Blonde schaffen zwar Abwechslung, lesen sich aber ungemein umständlich und haben bei mir vor allem am Anfang des ersten Kapitels für Verwirrung gesorgt, als drei Charaktere ohne Namen miteinander interagiert haben und man sich die verschiedenen Attribute noch gar nicht alle merken konnte. Ein Name spricht da als Ganzes für den Charakter und erleichtert auch das Lesen, wenn sie wieder vorkommen. Eine Umstellung würde ich dir empfehlen, liegt am Ende aber bei dir.


    Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es weiter geht. Wir lesen uns!

  • @Rusalka


    Moment... das... das is ja ne Antwort 0.0!!! JUCHUUUU!!! XD
    Freu mich grad rießig über deinen Kommentar ^^"!


    Elemente... ja, das Thema ist ausgelutscht, finde es aber super, dass du anmerkst, in wie viele Richtungen das gehen kann. ^^


    Natürlich auch vielen lieben Dank zu deiner Kritik. Ich hatte beim ersten Kapitel echt ein großes Problem. Wie fängt man dort an? Wie stellt man vor? Wie kriegt man den Leser dazu, nicht die Seite zu schließen usw.? Das mit den Namen find ich sehr intressant. Eigentlich wollte ich absichtlich etwas verwirren, ging wohl nach hinten los und wird geändert ^^. Generell ist das erste Kapitel sehr überladen, das geb ich zu. Habe auch schon ins Auge gefasst den Anfang bis zur Szene, in der Yaki Mizu früh weckt schlicht zu cuten (Werd ihn testweise mal rausnehmen).


    Der Schulalltag an sich wird später noch behandelt. Muss aber mal schauen wie lang das Kapitel generell ist. Vllt kann ichs noch etwas mehr ausbauen. Wobei dieser, wie du schon sagtest, eher als Ausgleich drin ist, oder generell das Privatleben (besteht ja nicht nur aus Schule).


    Zweiter Teil kommt in Kürze. =)


    Danke


    bellchen Evoli

  • Uuunnd Kapitel 2:


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 2 (Aller Anfang ist schwer)


    Mizu hätte nie erwartet, dass ihre Entscheidung auszuziehen solche Konsequenzen haben würde. Gedankenverloren lief sie auf ihre Schule zu und nahm die anderen neben ihr nicht wahr. Sogar Yaki, der nach ihr rief, verschwand in ihrem Gedankenlabyrinth. Was sie allerdings anschließend hörte war ein komischer, lauter Knall, wie ein Zusammenstoß, oder auch ein Unfall?! Sie drehte sich um und entdeckte eine Staubwolke aus der Yaki zum Vorschein kam, allerdings lag er plattgedrückt, mit dem Bauch zuerst, auf dem Boden. Langsam verzog sich der Dunst und auf seinem Rücken sitzend, erschien ein Mädchen mit hellvioletten, recht kurzen Haaren und sagte:

    „Ich hab dich!“

    Mizu schaute nur verdutzt und wunderte sich.

    Die Kleine führte weiter aus:

    „Du schuldest mir noch eine Nachhilfestunde Yaki-chan!“

    „Geh… RUNTER VON MIR!!“

    Er warf sie unsanft ab und hockte nun vor ihr. Das kleine Mädchen saß, die Backen plusternd und ihn grimmig musternd, davor. Der Begriff Yaki-chan entlockte bei Mizu ein leises Kichern, was sie sich nicht verkneifen konnte. Dem Blauhaarigen aber zuckte mittlerweile eine Ader am Kopf:

    „Ich weiß, dass ich die Wette verloren hab, Aya! Aber musst du mich deswegen so

    umrennen?“

    „JAAA!“, antwortete sie und warf ihn wieder nach hinten um, wie ein Hund der freudig

    sein Herrchen empfängt.

    Mizu stand einfach nur neben diesem Spektakel und beobachtete leise und grinsend. Es kamen wenig später noch Taichi und Minaco den Weg entlang, allerdings mit ein paar Metern Abstand und entdeckten Yaki, der versuchte die kleine Klette von sich fern zu halten. Taichi nutzte sie Gelegenheit und warf mit einem verschmilzten Grinsen ein:

    „Nanu, seit wann reißt du Mädels auf?“

    Er konnte sich diesen bissigen Kommentar einfach nicht verkneifen und der Angesprochene antwortete prompt:

    „Halt die Klappe!“

    Minaco ergriff die Initiative und ging auf die abseits Stehende zu:

    „Komm Mizu wir gehen schon mal vor und lassen die Kinder spielen!“

    „Öhm, ok!“, erwiderte sie und folgte ihr.

    Aya, die mittlerweile wieder auf ihrem Opfer saß, gefiel aber die Ansprache des Wuschelkopfes gar nicht:

    „Sag mal, was fällt dir ein? Yaki ist total süß!“, meinte sie.

    „Klar, wie schnuckelig!“, entgegnete Taichi mit sarkastischem Unterton und ging

    langsam Richtung Schulgebäude. Dabei hatte er ein erleichterte Lächeln im Gesicht. Dieses normale Gespräch erzeugte bei ihm ein Gefühl von Geselligkeit... es war lange her, dass er dieses hatte. Sogar die Tatsache, dass es Tsuchihada war, störte Taichi nicht.

    Aber Yaki war weniger erfreut und brüllte ihm nur ein: „VOLLIDIOT!“, hinterher.

    Jetzt bemerkte er, dass Aya ja noch immer auf der selben Stelle, nämlich seinem Schoß, saß.

    „GEH ENDLICH RUNTER!“, konterte er plötzlich und packte die Kleine kurzerhand am

    Kragen. Vor ihm in der Luft baumelnd fing sie aber an zu zetern:

    „Lass mich sofort runter!“

    Bockig setzte er sie neben sich, stand auf und seufzte kurz. Als Reaktion plusterte Aya nur wieder ihre Backen auf. Sie war ungehalten über sein Verhalten, wollte sie doch nur bei ihm sein.

    ...

    Mizu und Minaco waren schon im Klassenzimmer:

    „Sag mal Minaco…“

    „Mh?“

    „Du kommst scheinbar gut mit Taichi aus und kennst ihn, wie ist er so drauf? Das

    Einzige was ich weiß, ist sein Name, mehr nicht!“

    „Warum? Gefällt er dir etwa?“, grinste Minaco.

    Aber Mizu verschränkte defensiv ihre Arme und zog ein schmollendes Gesicht:

    „Ach Quark, aber ich bin irgendwie neugierig!“

    Minaco aber antwortete:

    „Du lernst ihn noch kennen, glaub mir! Hab Geduld, wenn er etwas erzählen will macht

    er das von alleine.“

    Mizu lächelte ihre Gesprächspartnerin an und ging an ihren Platz und Minaco schaute ihr grübelnd nach:

    „(Also Taichi, gib dir Mühe. Sie ist freiwillig in deiner Nähe und gibt vielleicht nichts auf die Meinung anderer!)“

    ...

    In der Zwischenzeit hat es Yaki zumindest geschafft ins Schulhaus zu kommen, allerdings hing an seinem Hemd immer noch Aya.

    „Sag mal musst du nicht da hinter?“, fragte er mit der Hand in einen der Gänge zeigend.

    „Jep! Also dann, wir sehen uns später!“

    Sie ließ sein Hemd los und lief fröhlich, ihm zuwinkend, in ihrem Klassenraum. Der Junge sah ihr hinterher, wurde leicht rot und kratzte sich am Kopf:

    „(Eigentlich ist sie ja ganz süß!)“

    Plötzlich wehte ein Luftzug durch den Gang und Yaki kam es vor als würde sich der

    Flur verzerren und eine Art Strudel bilden. Er stockte, rieb sich ungläubig die Augen und so schnell wie die komische Erscheinung da war, war sie auch wieder verschwunden.

    „Seltsam!“

    Dennoch machte ihn die Erscheinung misstrauisch. Schließlich war es nicht das erste Mal.

    Langsam ging er in sein Klassenzimmer, setzte sich und schlug ein Buch auf, als plötzlich zwei seiner Klassenkameraden an seinem Tisch standen, einer rechts, einer links:

    „Na sieh mal einer an! Tsuchihada reist Mädels der andren Klassenstufen auf!“

    Doch unbeeindruckt konterte Yaki:

    „Hört schon auf! Ich kenne Aya schon relativ lange, das ist alles!“

    Aber der zweite, blonde Klassenkamerad fragte zynisch:

    „Wie alt ist die Kleine? Die ist doch aus der Neunten! Fängste jetzt schon an auf dünnes

    Eis zu gehen wie Nakahiru!?“

    Nur Millisekunden brauchte Yakis Kopf um den Namen vor seinem inneren Auge aufleuchten zu lassen. Blitzschnell sprang Yaki wütend von seinem Tisch auf und sagte seinem Klassenkameraden mit zornigem Blick:

    „Sprich diesen Namen noch einmal im Zusammenhang mit mir aus und du wirst es

    bereuen!“

    Genau in diesem Moment berührte eine ihm bekannte Stimme sein Ohr:

    „Beruhige dich!“

    Er schaute ungläubig zur Tür:

    „Minaco? was machst du hier!?“

    „Wollte nur kurz vorbeischauen!“

    Yaki schaute daraufhin nur beschämt zur Seite. Die beiden Klassenkameraden aber sahen Minaco an, wie Löwen die Beute gerochen haben. Einen davon kannte sie... leider.

    „Gibt’s ein Problem?“, fragte sie.

    „Najo, das Fräulein Modeltochter bereitet uns die Ehre mit ihrer Anwesenheit!“

    Eine ähnliche Antwort hatte sie erwartet und konterte:

    „Sorry, aber euer Niveau ist mir zu tief!“

    Der ihr bekannte Junge, mit Sidecut und gebleichtem Scheitel, ging recht aggressiv und mit fiesem Grinsen auf Minaco zu und machte nur einen Schritt vor ihr Halt. Abschätzend schaute er hinunter:

    „Wie immer ganz schön kratzbürstig!“

    Die beiden unterschied trotzdem etwa zehn Zentimeter, aber das hinderte die Blondine nicht Kontra zu geben und sie erwiderte den Blick argwöhnisch.

    Einige Sekunden später trat hinter Minaco ein sehr hübsches und aufreizendes Mädchen hervor, mit langen, welligen roten Haaren und sogar etwas mehr Höhe, als die Blondine. Sie stellte sich daneben:

    „Schluss jetzt!“, rief sie mit etwas Abstand.

    Abwertend grinsend und den Kopf weg von der anderen geneigt, konterte die

    Blondine:

    „Ahh, ich hab mit der Ms. Fuji die Ehre!“

    Dies entlockte dem Rotschopf ebenfalls selbigen Gesichtsausdruck.

    Yaki, grad noch im Mittelpunkt, aber jetzt am Rand, dachte sich nur:

    „(Auweija, Zickenkrieg!)“

    In diesem Moment kam Mizu rein, die Minaco suchte:

    „Minaco, die Stunde fängt gleich an! … Hö, Großversammlung?“, fragte sie schließlich. Der Eingang war mit ihr teils fremden Schülern regelrecht verstopft.

    Nun witterten die Klassenkameraden von Yaki ihr neues Ziel:

    „Hey, die Kleine ist richtig süß!“, zeigte der gerade noch an Minaco Interessierte

    auf Mizu.

    Erschrocken wich die Angesprochene einen Schritt zurück und mehr als ein „Ähh?!“ war von ihr nicht zu hören. Sie war mehr oder minder überfordert, denn so ein rüpelhaftes Verhalten hatte sie noch nicht erlebt. Minaco war erzürnt und streckte ihren Arm schützend vor ihre neue Klassenkameradin:

    „Zee, und Taichi hat einen schlechten Ruf weg? Ihr seid echt es Letzte!“

    Yaki meldete sich wieder zu Wort, denn er hatte Angst die Situation eskaliert:

    „Geht lieber, ihr zwei!“

    Minaco verstand:

    „Ok, wir sehen uns später, Yaki!“

    Sie drängte Mizu aus der Türe, mit notgeilen Blicke der zwei anderen Jungs im Rücken.

    Mizu fragte, als die beiden wieder im Klassenzimmer waren:

    „Sag mal, was war das eben?“

    „Das sind Leute von denen du dich wirklich fernhalten solltest!“, seufzte sie.

    Ein empfindliches Ohr hörte am Ende des Raumes mit und der Rest erhob sich vom Stuhl.

    „Von wem sollte man sich fernhalten?“, fragte er.

    Minaco grinste leicht:

    „Nicht von dir, Taichi!“, und ihr Blick wurde ernst, „Sondern von den Typen aus Tsuchihadas Klasse!“

    Er sagte daraufhin nichts und verzog keine Miene, sondern ging wieder an seinen Platz zurück.

    „Mh, seltsame Reaktion!“, bemerkte Mizu.

    „Setz dich zu ihm!“, meinte Minaco leise. „Vielleicht erzählt er was.“

    Mizu nickte und machte was ihre Freundin riet, sie ging wieder an ihren Platz. Neben ihr saß der junge Mann vor einem Blatt Papier und kritzelte mit einem Bleistift. Als Mizu genauer hinsah, entdeckte sie eine Rose die blühte, mit verschnörkelten Linien und einem Sonnenuntergang im Hintergrund.

    „Das ist ja schön!“

    „Mh?“, verwundert drehte er sich in ihre Richtung.

    „Du bist ein toller Künstler!“

    Taichi schaute etwas verdutzt drein, denn das hörte er zum ersten Mal. Doch als Mizu in die Klasse schaute, da sie Geflüster hörte, waren die beiden der Mittelpunkt. Das Mädchen blickte frappiert zurück. Alle tuschelten!

    Anstatt weiter zu reden, nahm sie sich einen Zettel und schrieb etwas darauf. *schnipps* Und es landete eine kleine Papierkugel auf dem Tisch ihres Banknachbarn. Skeptisch faltete er die Nachricht auf:

    „Sag mal, kannst du mir mal so etwas zeichnen?“, stand auf dem Zettel.

    Er nahm seinen Stift, schrieb eine Antwort hinein und warf die Nachricht zurück. Die Antwort lautete wie folgt:

    „Wie wäre es mit einer Aktzeichnung von dir?“

    Mizu fiel nur erschrocken vom Stuhl, als sie das las und hangelte sich wieder hoch. Der Blick sagte den Rest aus. Es war wie eine Mischung aus purer Verwunderung und Schock. Der Lehrer, der inzwischen schon vorne stand, fragte:

    „Kann ich dir irgendwie helfen, mein Fräulein?“

    Mizu war rot und sagte nur:

    „Nein, nein, alles Ok!“

    Mit so einer Antwort hätte sie im Leben nicht gerechnet.

    Lächelnd verschränkte Minaco etwas weiter vorne ihre Arme hinter ihrem Kopf. Der Gesichtsausdruck sah gelassen aus.

    Als Mizu sich wieder hinsetzen wollte, sah sie kurz rüber und erblickte ein irgendwie zufriedenes aber freches Grinsen in Taichis Gesicht, der sie, aus dem Augenwinkel heraus, ansah, ohne den Kopf zu bewegen. Mizu setzte sich nur seufzend an ihren Platz. So was das eindeutig nicht geplant. Aber diese Reaktion machte sie nur noch neugieriger, denn es passte nicht ins Muster.

    ...

    Am Ende des Schultages ging sie zusammen mit Minaco aus dem Zimmer und kratzte sich nur verlegen am Kopf. Ihre Augen waren rot unterlaufen:

    „(Vollidiot)!“

    ...

    Auf dem Heimweg, fragte Minaco endlich nach, da Mizu immer noch einen leicht bissigen Blick aufgelegt hatte:

    „Sag mal was hat er denn zurückgeschrieben?“

    Mizu war verwundert. Hat Minaco etwa alles alles beobachtet?

    „Ach, du meinst das mit dem Zettel, das war nichts weiter!“

    Doch Minaco fackelte nicht lang und nahm ihr den Zettel kurzerhand, mit einer flinken Handbewegung, weg.

    „Hey, woher wusstest du, dass ich den noch hab?“

    Mizu hatte ihn immer noch in der Hand.

    „Hälst du mich etwa für beschränkt?“, fragte sie beleidigt.

    Minaco faltete den Zettel auf und grinste beim Lesen fast über beide Ohren. Doch gerade als sie etwas dazu sagen wollte, entdeckte sie im Augenwinkel jemanden hinter sich und zwar war es das Mädchen aus Yakis Klasse. Der Blick der Blondine wechselte auf leicht zornig und sie blieb stehen:

    „Was willst du?“

    Aber die Angesprochene war unbeeindruckt und rückte bis auf zwei Meter auf:

    „Hey, warum so unfreundlich, wir sind doch Freundinnen, Mina-chan!“

    Ihr Blick war seltsam schizophren. Teils freundlich, teils hinterhältig.

    „Ach, seit wann das denn?“, entgegnete sie harsch.

    „Mh, drauf wie immer!“

    Plötzlich entdeckte die Fremde den Zettel in Minacos Hand und entzifferte die Schrift.

    „Das ist doch Taichis Handschrift! Gib mir das!“

    Sie ging fix auf Minaco zu und griff nach dem Zettel. Aber die Blodine wich aus und entgegnete:

    „Nicht so schnell, du hast meine Frage nicht beantwortet!“

    Mizu nahm ihrer Freundin den Zettel aus der Hand und stellte sich leicht schützend vor diese. Minaco wunderte sich. Die Rothaarige fuhr aber weiter fort:

    „Achja, mein Fehler! Ich wollte euch nur etwas berichten! Dein kleines Schoßhündchen

    Yaki, tja, seine Klassenkameraden kennen nun mal keine Gnade!“

    Mizu stand der Schreck förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie erinnerte sich an die Sache heute morgen. Der Gesichtsausdruck der Fremden wurde höhnisch, schon fast bösartig:

    „Gebt mir den Zettel und ihr erfahrt wo er ist!“

    „Das könnte dir so passen!“, zischte Mizu zurück. Kurz war die Fremde ruhig, sagte

    dann aber mit zornigen Augen und dementsprechender Stimme:

    „Taichi wollte mit keinem Weib weiter zu tun haben. Deswegen verstehe ich nicht,

    warum er dir schreibt!“

    Mizu war völlig verwirrt, aber gleichzeitig verärgert:

    „Ich hab keine Ahnung von was du redest! Sag mir sofort wo Yaki ist!“

    Mizu fletschte ihre Zähne und sah wütend aus. Ihr wurde das alles zu bunt und wusste auch nicht, was dieses Weib von ihr wollte. Erst recht, dass sie Yaki scheinbar mit reinzog war das Letzte. Nach einigen Sekunden mischte sich Minaco ein:

    „Schluss mit den Spielchen! Wo ist er?“

    Die Blondine musste Mizu am Arm zurückhalten. Diese zitterte mittlerweile vor Anspannung.

    „Na schön, er wird gerade im Geräteraum auseinander genommen, doch ihr zwei Süßen

    könnt da wohl nicht viel machen.“

    Ihr gefiel die Situation scheinbar sichtlich.

    Jedoch ertönte plötzlich hinter ihr eine männliche Stimme:

    „Ich aber schon!“

    Die Fremde erschrak und drehte sich rasch um. Auch die beiden anderen Mädchen waren verblüfft und riefen gemeinsam:

    „Taichi!?“

    Was zum Teufel machte er hier?

    Jedoch fing sich die Unbekannte wieder und ging auf ihn zu:

    „Hi, mein Lieber, wie geht’s dir?“

    Sie setzte ein Lächeln auf und wollte ihn gerade umarmen, als er sie grob, mit einem Arm, gegen den daneben stehenden Zaun drückte.

    „Pass auf deine dreckigen Finger auf!“

    Eingezwängt erwiderte sie:

    „Was fällt dir ein?“

    Fauchend riss sie sich los und stand nun wieder in der Mitte, Taichi vor, die beiden anderen Mädchen hinter ihr.

    „Kommt schon, oder wollen wir Yaki warten lassen?“

    Doch die Fremde konterte:

    „Ich dachte du hasst ihn, Taichi!?“

    „Ich tue das nicht für ihn! “

    Dass er in diesem Moment zu Mizu schaute und diese als Reaktion lächelte, passte dem Mädchen gar nicht:

    „Das büßt du noch, du Miststück!“, zischte sie Mizu entgegen. Ernst erwiderte sie den Blickkontakt.

    Die Fremde rannte an Taichi vorbei und rämpelte ihn dabei grob an:

    „Und du sowieso Taichi!“

    Weg war sie. Der sagte nur zu sich selbst aber mit Blick zu Mizu:

    „Ich büße eh schon! ...“, und fügte noch hinzu: „Kommt, los jetz!“

    Die beiden nickten. Alle drei rannten zurück zur Schule, über den Hof und kamen anschließend am Rande des Geländes, dem Geräteschuppen an.

    Taichi riss mit bloßer Kraft die große Schiebetür auf, gab dann aber ein erschrockenes: „Hää?“, von sich. Auch die Mädchen schauten nicht schlecht.

    Als die drei in den Schuppen sahen, räumte Yaki nur ganz gemütlich die Sachen, unter anderem ein paar Besen, weg. Dieser sah etwas müde und verdutzt zur Tür.

    „Mhh?“

    Nach einigen Sekunden des Verarbeitens rief er:

    „Was zum Henker macht ihr hier, UND WIESO HABT IHR DEN TYPEN DABEI?“

    Sein Finger zeigte auf den jungen Mann hinter den Mädchen.

    „Ist nicht wahr!“, bemerkte Mizu und rutschte am Türrahmen hinunter.

    „Tja, da sind wir jemandem gründlich auf den Leim gegangen!“, meinte Minaco, die sich

    gegenüber von Mizu anlehnte, Taichi aber lächelte. Irgendwie ging es ihm besser, seit Mizu in die Klasse gekommen war.

    ...

    Am Abend in Minacos Wohnung:

    „So so, ich also verprügelt von meinen Klassenkameraden im Geräteraum? ...Wuhahahaha! Das klingt ja wie aus einem Film! Und so was habt ihr geglaubt?“

    Prächtig amüsierend machte er sich über die Mädchen lustig.

    „Wir… haben… uns RIESENGROßE SORGEN GEMACHT“

    Mizus Reaktion war ein Schlag mit der Faust auf seinen Schädel: „Holzkopf!“

    Als Kommentar folgend: „... Aua!“, meckerte dieser.

    Minaco hatte sich einen Tee gemacht und saß auf ihrem Sitzkissen am Tisch:

    „Ja ja, sogar Taichi hat sich durchgerungen zu helfen! Dabei warst du einfach dran mit

    Geräte wegräumen!“

    Peinlich berührt verschränkte dieser die Arme und antwortete:

    „Pööhh, der wollte sich nur bei dir einschleimen, Minaco!“

    „Nicht ganz, aber fast!“

    Verdutzt schaute er sie an:

    „Mh, wie meinst du das? ...Und außerdem: Wieso Sorgen gemacht? Ich kann mich auch

    alleine wehren.“

    Leicht verärgert, saß er nun da. Mizu entgegnete aber ohne zu zögern:

    „Ja klar, wer war es, der damals dem kleinen armen Kerl immer geholfen hat?!“

    Mizu dachte dabei an die Zeit, in der die beiden sich kannten:

    „Ich bin aber nicht mehr klein, klar?“, sagte Yaki daraufhin sauer. Das ihn Mizu so einschätzte passte ihm gar nicht. Die zwei waren als Kinder gleich groß und Mizu half ihm oft aus der Patsche, zusammen mit ihrer großen Clique.

    An die Vergangenheit erinnernd fügte er noch hinzu:

    „Du warst ja auch eine halbe Bandenchefin, dass du so zurückhaltend geworden bist,

    ist total komisch!“

    Das traf sie aber ungewollt. Es stach in ihrer Brust:

    „Das … geht dich nichts an!“

    Mizus Blick wurde abweisend, wütend und traurig zugleich. Durch diesen plötzlichen Gefühlsausbruch verwirrt schauten Yaki und Minaco fragend drein. Im selben Moment, in dem Mizu merkte, dass sie gemustert wird, änderte sich dies wieder rasch:

    „Ähh, ich glaub ich geh dann mal wieder in meine Wohnung!“

    Sie winkte den beiden, wünschte einen schönen Abend und ging. Die Zurückgelassenen sahen sich perplex an.

    ...

    Draußen auf dem Gang blieb sie stehen und ließ den Kopf betroffen hängen. Warum musste das immer passieren?! Doch plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.

    „Hghn!“

    Verschreckt schlug sie gegen diese und drehte sich rasch um.

    Sie erkannte in der Siluette ein bekanntes Gesicht:

    „Musst du mich so erschrecken?!“

    „Leise, sonst hört dich noch jemand!“

    Taichis Finger lag auf seinem Mund. Das Mädchen vor ihm verstand und sah betrübt zur Seite.

    „Du sahst nur traurig aus!“

    „Das geht dich nichts an! ...“, sagte sie wieder betroffen aber abweisend.

    Taichi zog nur eine Augenbraue hoch und wunderte sich über die Reaktion, denn sie wollte ja dauernd etwas von ihm wissen. Da verwirrte ihn dieses abwehrende Verhalten sehr. Es passte einfach nicht. Doch Mizu bemerkte seinen verwunderten Blick und warf eine Frage ein, einerseits um abzulenken, andrerseits aus Neugier:

    „Sag mal, was sollte der Zettel heute eigentlich?“

    Taichi grinste wieder leicht:

    „Das was draufstand!“

    „Ja klar!“

    Schmollend drehte sie ihr leicht errötetes Gesicht weg.

    „Komm mit!“

    Er zeigte hinter in den Gang auf die letzte Wohnung, ging vor und machte die Tür auf:

    „Ladies first!“

    Mizu zögerte. Sie fragte sich, warum sie ihm dauernd im Gang begegnet... Lauerte er ihr etwa auf? Hat das mit dem schlechten Ruf zu tun? … Nervösität stieg auf, aber trotz allem zog sie ihre Neugier dort hin. Langsam ging sie auf die Wohnung zu und sah um die Ecke hinein und danach wieder ungläubig zu Taichi. Es war scheinbar seine Wohnung. Plötzlich beugte er sich hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr:

    „Keine Angst!“

    Was sie dann spürte war ein leichter Stoß gegen ihre Schulter und sie stolperte mehr oder weniger unbeholfen hinein. Taichi machte hinter sich die Tür zu und lief an Mizu vorbei, welche sich verhalten fragte, wieso sie das mit sich machen lässt?! Die Neugier war wohl zu groß... Der junge Mann ging zu seinem Tisch, nahm eine dunkelgrüne Mappe und hielt sie seiner mehr oder weniger gewollten Besucherin hin:

    „Nimm und sieh es dir selbst an!“

    Mizu hatte sehr große fragende Augen und Taichi setzte sich auf seinen Sessel, schenkte sich Wasser ein und wollte gerade trinken. Jedoch, als Mizu die Mappe aufschlug, kreischte sie ganz kurz so laut, dass er sich vor Schreck verschluckte.

    „Was ist denn?“, fragte er entrüstet.

    „D…das sind ja wirklich…!“

    Ihr Kopf war rot und sie schaute entsetzt die Bilder an. Er aber sagte trocken:

    „Ja, das sind Aktzeichnungen von verschiedenen Mädchen oder Frauen!“

    Mizu stammelte auf die Antwort nur irgendwelchen unverständlichen Stuss und starrte auf die verschiedenen Zeichnungen, welche sie durchblätterte. Bei einigen hielt sie sich eine Hand peinlich berührt vor die Augen, jedoch immer wieder mit einem Spalt zwischen den Fingern. Ihr kam es vor als könne sie weder hin- noch wegschauen. Taichi versuchte hingegen wieder einen Schluck zu nehmen.

    „H… haben die des etwa freiwillig gemacht?“

    Zornig stellte er als Reaktion auf diese Frage sein Wasserglas kraftvoll und mit einem Knall auf seinen Tisch:

    „JA, NATÜRLICH HABEN DIE DAS FREIWILLIG GEMACHT!“

    Mizu erschrak:

    „W … WARUM BRÜLLST DU MICH GLEICH SO AN?“

    Er stand auf auf und brüllte zurück:

    „WEIL DAS EINE ABSOLUT BESCHEUERTE FRAGE IST! ...“

    Einige Sekunden der Stille vergingen und er versuchte sich zu fangen. Einen tiefen Atemzug holend versuchte er weiter zu reden:

    „Die meisten bezahlten mich sogar dafür!“

    Bescheinigte er dann selbstsicher und schaute beleidigt zu Seite. Das Glas rührte er nun nicht mehr an.

    „Najo, stimmt,… klasse sind die Bilder allemal! ... Aber warum gehst du gleich so an die Decke wegen der Frage? ... War doch nicht so gemeint!“

    Sie wurde am Ende leiser und zeigte somit Betroffenheit, auch wenn sie nicht wusste warum er so aggressiv reagierte.

    „Sorry, aber das ist eine empfindliche Stelle!“

    Sagte er und setzte sich wieder. Mizu setzte sich neben ihn auf das Sofa.

    „Darf ich fragen wieso?“

    Die Antwort kam prompt:

    „Nein, darfst du nicht!“

    Er fing an mit seinem, aus der Hosentasche gezogenen, Zippo zu spielen. Aber Mizu schmollte, denn wieder bekam sie keine zufriedenstellende Info. Nach ein paar Sekunden schaute er dann zu ihr und grinste frech:

    „Außer du stehst mir Model, dann überleg ich’s mir… vielleicht.“

    Mizu drehte sich plusternd und eingeschnappt weg, jedoch mit Röte im Gesicht:

    „Vergiss es!“

    Was sollte das? Ist er pervers oder zeichnet er wirklich nur gerne? Mehr Fragen als Antworten schwirrten in ihrem Kopf herum. Aber er grinste, denn den Kampf konnte er nur gewinnen.

    „Schade, dann wird’s wohl nix!“

    Irgendwie machte es ihm Spaß, denn er merkte ihren Zwiespalt. Außerdem war er seit langem mal nicht alleine... er fühlte sich wohl.

    Plötzlich fing die kleine Flamme des Feuerzeugs an sich seltsam zu bewegen:

    „Sorry, aber ich muss kurz weg, rühr dich nicht vom Fleck!“

    Mizu wunderte sich:

    „Was?“

    Mit einem:

    „Hab nur was im Keller vergessen!“,

    verschwand er blitzschnell aus seiner Wohnung. Sie sprang aber auf und versuchte ihm zu folgen. Draußen auf dem Gang kam ihr plötzlich Minaco entgegen, was Mizu wunderte. Zufall?

    „Hä? Was ist denn los?“, fragte sie daraufhin.

    „Es gibt ein Problem!“

    Mizu schaute fragend drein, brachte die Mappe die sie immer noch in der Hand hielt zurück in die Wohnung, machte diese zu und folgte ihrer Freundin. Auch wenn sie lieber Taichi gesucht hätte.

    ...

    Draußen auf der Straße fragte Mizu:

    „Was gibt’s denn für ein Problem?“

    „Eine Störung im Gleichgewicht!“

    „Hä?“

    Minaco antwortete:

    „Ja, wird das Gleichgewicht gestört brechen manchmal Teilchen aus die sich zu einem Elementar formen und die Gegend unsicher machen!“

    Sie suchte mit den Augen die Gegend ab. Mizu hatte wieder einen fragenden Blick aufgelegt und machte einen kleinen Schritt nach vorne und aus Versehen in eine kleine Pfütze. Plötzlich verzog sich der Raum um sie herum und eine Art Tunnel begann sich vor ihr zu formen. Dann sah sie Orion und ein seltsames Geschöpf, das gegen ihn kämpfte. Die Verzerrung hörte auf und die Umgebung wurde wieder normal. Aber Mizu schwankte leicht zurück gegen die Hauswand. Den dumpfen Stoß hörend drehte sich Minaco um:

    „Hey alles ok? Nicht schwächeln!“

    Sie wollte ihrer Freundin helfen. Die hielt sich ihre Stirn. Ihre Pupillen waren klein, wie bei einem Schock:

    „Ich ... hab es gesehen ...“

    Minaco wusste damit nichts anzufangen:

    „Was?“

    Zitternd hob Mizu ihren Arm und zeigte in eine Richtung:

    „... zwei Straßen weiter, links rein in einer kleinen Seitenstraße...“

    Die Blondine staunte,blickte auf den Boden und verstand. Es musste das Wasser sein, ihr Element. Es schien auf Mizu eine visionsartige Wirkung zu haben.

    „Minaco, geh schon mal vor, der Feuerwächter ist auch da, er braucht vielleicht Hilfe, ich komme nach.“

    „Ok, aber übernimm dich nicht!“

    „Mach ich nicht“

    Versprach ihr Mizu und lächelte. Minaco erwiderte ihren Gesichtsausdruck und gleich darauf wurde ihr Blick zu purer Entschlossenheit. Sie rannte die Straße entlang und suchte eine kleine Gasse in der sie verschwand. Man erkannte nur ein grelles Licht aus der Öffnung. Ein Passant, der die Straße entlang kam und das Licht sah, wollte neugierig nachschauen, wurde aber zugleich von Mira fast über den Haufen gerannt.

    „Sorry!“,rief sie und sprang davon.

    Dem Mann mittleren Alters rutschte nur die Brille runter:

    „Also, diese Cosplayer heutzutage!“

    Und richtete seine Brille wieder. Der Blick des Mannes war eine Mischung aus Staunen und Schreck. Gerade als er weitergehen wollte:

    „Tschuldigung, muss mal vorbei!“, zischte Mizu an ihm vorbei:

    „Wahhh!“

    Und wieder wurde er gegen die Wand des Gebäudes gedrückt und wieder rutschte seine gerade gerichtete Brille schief nach unten.

    ...

    Mizu rannte so schnell sie konnte, zu der Stelle und beobachtete das Geschehen von einer Hausecke aus. Die Gegend war ruhig und die Seitenstraßen meist menschenleer.

    „Das sieht ja aus wie ein Haufen Dreck!“, flüsterte sie zu sich selber.

    Das Geschöpf schrie:

    „KOMM HER, DU MISTKRÖTE!“

    Orion wich dem Schlag aus, war aber sichtlich geschwächt. Er landete hinter dem Wesen:

    „HAA!“ Von oben ausholend schlug er mit der Faust auf den Boden.

    Eine Linie mit Flammen kroch heraus, umkreiste das Biest und verwandelte sich in eine Feuerwand, die es einschloss.

    „Harharhahr, denkst du etwa das bringt etwas?“

    Es zerschlug die Wand mit seinen steinernen Armen, welche keinen Schaden davon trugen.

    „Verdammt!“

    Von oben regneten plötzlich lauter scharfe leuchtende Pfeile herunter. Die Lichtsplitter bohrten sich in die steinerne Oberfläche des Ungetümes:

    „Wer?“

    „Tagchen!“

    Mira landete und begrüßte das Ungetüm. Die Attacke kam von ihr.

    „Was willst du hier?“, fragte Orion ungehalten.

    „Ein 'Schön, das du da bist' hätte es auch getan.“

    Doch der ungebetene Gast unterbrach das Gespräch, indem er versuchte nach Mira zu schlagen. Die aber wich elegant nach hinten aus.

    „Ihr verfluchten Wächter! Ihr werdet uns nicht aufhalten, über diese Welt herzufallen!“ Hinter einer weiteren Ecke erschien der Erdwächter:

    „Was soll das heißen?“

    Das Geschöpf drehte sich zu ihm und antwortete scharf:

    „Schon einmal, wurden wir in der Vergangenheit unterdrückt, doch die Macht von damals hat uns aus unsrem Gefängnis befreit! JETZT WERDET IHR DAFÜR BÜßEN“

    Alle wichen einen Schritt zurück. Keiner wusste, was dieses Monster da von sich gab, aber es reicht um seiner Bedrohlichkeit den letzten Schliff zu geben.

    Plötzlich entdeckte Mira Mizu die sich mittlerweile hinter einer großen Mülltonne versteckte, welche aber zur offenen Straße hinaus freien Blick zuließ. Beide wussten , dass diese Stelle mehr als ungünstig war, da es zuviel Aufmerksamkeit erregen würde, würde Mizu dort ihre Kraft nutzen. Auch, konnte sie nicht einfach in die Gasse laufen, da sonst das Geschöpf auf sie losgehen würde. Aber dann kam Mizu eine Idee und sie zeigte mit ihrem Daumen nach oben. Mira verstand sofort, drehte sich zu dem Biest und rief ihm zu:

    „HEY, DU HÄSSLICHES, SCHWACHES ETWAS!“

    Die beiden anderen Wächter fragten verwundert:

    „Mira?!“

    Der Elementar holte aus:

    „Du Miststück!“

    Die Lichtwächterin aber wich aus und sprang auf ein Fensterbrett:

    „KOMM SCHON, HOL MICH DOCH!“

    Wurde das Elementar weiter von ihr provoziert:

    „WHRRARR!“

    Es sprang ihr hinterher und ließ das ganze Fenster zerbersten. Dahinter lag eine Küche, doch sie war gottseidank leer.

    Minaco war vorher weiter nach oben ausgewichen und saß nun zwei Stockwerke weiter oben auf dem Geländer einer Feuertreppe. Das Ganze setzte sich ein weiteres Mal fort. Dabei zerstörte das Monstrum die nach oben führende Treppe und einen Teil der Fassade.

    Der Erdwächter stand unten und fragte:

    „Was hat sie vor?“

    Das war Orion aber egal:

    „Scheiß drauf, hinterher!“

    Die beiden taten es ihr gleich und sprangen hinterher. Das Elementar abgelenkt, hatte Mizu endlich einen Platz wo sie niemand sah. Sie fasste auf ihr Mal, es erschien der Anhänger und… ja was nun? Sie schüttelte ihn und sagte:

    „Sesaaam öffne dich!!“ … Nichts Passierte ...

    „Gibt’s dafür etwa keine Gebrauchsanweisung?“

    Mizu zeterte rum und schüttelte noch mehr. Schließlich hörte sie ein Geräusch, als würde ein Tropfen ins Wasser fallen und bemerkte eine Pfütze auf dem Boden. Langsam ging sie hin und entdeckte ihr Spiegelbild darin. Aber es war nicht direkt sie, es machte nur die gleichen Bewegungen. Sie bewegte den Arm, das Spiegelbild auch. Sie machte eine Grimasse, das Spiegelbild auch. Blaue Haare, blaue Augen und ein blaues Gewand...

    „Bin… das… ich?“

    Das Bild begann zu verschwimmen und plötzlich hörte sie wieder diese Stimme in ihrem Kopf:

    „Es ist tief in dir...!“

    Sie schreckte hoch. Irgendwie kam ihr das bekannt vor.

    „In mir? ... “

    Sie dachte nach:

    „Mhh, ich bin ein Wächter... Vielleicht sowas, wie 'Wasser in mir erwächtere'?!“

    Wieder geschah Null … Komma … garnichts...

    „Das gibt’s doch nicht!“

    Fauchte sie sauer... und ließ schließlich ihren Kopf hängen.

    „Wieso ging das am Anfang so einfach? Das ist nicht fair!... wie kriege ich das Wasser tief in mir zum Erwachen?“

    Doch da tat sich plötzlich etwas! Der Anhänger fing an blau zu leuchten.

    „Mhh?“

    Und Mizu schaute ihn erstaunt an:

    „Erwachen? Tief in mir? Ok, ich glaube ich habs kapiert!“

    Mizu hielt den Änhänger fest in ihrer Hand.

    „Wasser tief in mir, erwache!“

    Die Pfütze und das Wasser aus vielen Ecken umschloss sie und formte wieder das Gewand.

    „So funktioniert das also!“

    Entschlossen blickte sie erst an sich hinunter und schließlich nach oben. Dort war aber nichts mehr zu sehen, nur zu hören.

    ...

    Derweil auf dem Dach angekommen, versuchte Mira immer noch vor dem Geschöpf zu fliehen.

    „HAB ICH DICH!“

    Es holte aus und traf sie heftig am Rücken:

    „AHH!“

    Mira kam unsanft auf dem Dach auf und rutschte gegen die kleine Schutzmauer:

    „Auuu...“

    Der Erdwächter ging zum Angriff über:

    „Du Mistvieh!! HAA!“

    Viele kleine Steine bildeten sich um ihn, welche einen gebündelten Strahl bildeten und auf das Wesen hinabregneten. Auch Orion ließ einen Feuerstrahl aus seiner Hand los. Beide trafen das noch immer in Miras Richtung gedrehte Elementar und ließen es nach vorne in die Knie gehen:

    „Die Kraft von euch Dreien reicht nicht um mich fertig zu machen!“

    „Vielleicht reicht ja die Kraft von uns Vieren!?“

    „Was??!“

    Aquaris stand am anderen Ende des Daches:

    „Los Leute, zusammen!“

    Orion bejahte mit :

    „Ausnahmsweise!“

    und der Erdwächter nickte.

    Mira richtete sich schwer auf, in die Hocke und grinste:

    „Dann mal los!“

    „RARRH!“ Der Erdwächter ballte die Faust und schlug auf den Boden. Eine Schockwelle löste sich, warf das Elementar um und begrub es zum Teil. Aquaris breitete ihre Arme aus und lauter messerscharfe Eissplitter bildeten sich um sie. Diese schossen los. Orion hockte sich auf den Boden und berührte ihn mit beiden Händen: „HA!“

    Unter dem Elementar bildete sich ein Kreis aus Feuer, welcher ihn zum Glühen brachte.

    Mira richtete mit schmerzverzerrten Gesicht ihre offene Hand auf das Elementar, worauf sich ein Lichtstrahl auf- und entlud.

    Die Attacken trafen beinahe gleichzeitig ihr Ziel.

    „NEIN, diese ganzen Elemente zusammen zerfetzten miiii… iii… iiich!“

    Seine Stimme verhallte im Abendrot. Nurnoch Staub blieb übrig.

    Mira brach zusammen:

    „Super Zusammenarbeit Leute!“

    „Wie wärs wenn wir ein Quartett gründen?“

    Schlug Aquaris mit breitem Lächeln vor. Orion lächelte zwar auch aber meinte:

    „Nein danke, ich bevorzuge den Einzelgänger!“

    Er sprang über die Dächer davon.

    „Nichtmal bedanken kann er sich!“, zischte der Erdwächter

    „Dann bedanke du dich doch!“, meinte Aquaris mit hochgezogener Augenbraue.

    „Ich brauche keine Hilfe, also bedanke ich mich auch nicht! Machts gut!“

    Beide Kerle waren weg.

    „Ob es dieser Orion schafft? Er war scheinbar verletzt.“

    Mira häufelte immer noch am Boden:

    „Keine Sorge der kommt klar, genauso Sirius! “

    Ein weiterer Name?

    „Sirius? Der Erdwächter?“

    „Ja...“

    Der folgende Aufstehversuch von Mira misslang und sie brach wieder schmerzend zusammen.

    „Alles klar?“

    Aquaris eilte zu ihrer Partnerin.

    „Ist nur mein Rücken, alles ok!“

    Ihr Gewand war zerfetzt.

    „'Nur' ist gut, zeig mal her!“

    Mira aber griff nach Aquaris Hand um diese abzuwehren.

    „Das passiert öfters, geht aber schnell wieder weg!“

    Die Kleidung war zerrissen und eine sehr große aber relativ oberflächliche Wunde erstreckte sich über Miras Rücken.

    „Ver … dammt!“

    Licht umschloss sie.

    „Was zum… ?“

    Verwundert beobachtete Mizu das Geschehen.

    Als das Licht verschwand, kam Minaco zum Vorschein.

    „Wenn die Sonne untergeht, werden meine Kräfte schwächer!“

    Aquaris wurde fordernder:

    „Zeig jetzt deine Wunde!“

    Sie griff grob ihre Schulter und zog ihr Shirt hoch. Danach legte sie ihre Hand darauf und … Aquaris spürte plötzlich neben ihrem Herzschlag noch einen anderen und schloss ihre Augen:

    „(Fühlt sich … seltsam an... )“

    Was sie nicht bemerkte war, dass unter ihrer Hand ein blaues Licht leuchtete, welches sich über die Wunde ausbreitete. Minaco wusste nicht wie ihr geschieht. Es war angenehm warm und der Schmerz lies merklich nach. Plötzlich verwandelte auch Aquaris sich zu Mizu zurück.

    „Wieso bin ich plötzlich so müde? Mh?“

    Gähnend schaute sie ihre Freundin an.

    Die Wunde war verschwunden und Minaco stand auf. Ungläubig tastete sie sich ab:

    „… In vielen Geschichten hat Wasser Heilkraft!“

    Doch Mizu saß total perplex auf dem Boden. Rasch stand sie auf und umkreiste ihre Freundin neugierig:

    „MUHAHAHA, ich sollte Ärztin werden!“

    „Vergisses!“

    Mizu erwachte aus ihrem größenwahnsinnigen Tagtraum und Minaco fuhr fort:

    „Die Elemente dienen uns nicht einfach so!“

    „Das war auch… nur ein Scherz, hehe.“

    Peinlich kratzte sie sich am Hinterkopf. Aber Minaco lächelte:

    „Das will ich hoffen, will nicht wieder alleine sein!“

    Wieso wieder alleine? Macht das Element mit seinem Nutzer etwa kurzen Prozess, wenn ihm was nicht passt? Sie schluckte und zusätzlich war Mizu das Ganze einfach nur peinlich. Besonders der Gesichtsausdruck verriet dies.

    ...

    Wieder zuhause, brachte Mizu ihre Freundin noch in deren Wohnung und verabschiedete sich. Allerdings fiel ein Blick in Richtung Taichis Wohnung:

    „Ob er wieder da ist?“

    Doch als sie der Wohnung näher kam, hörte sie ein:

    „Ach Mist!“

    Die Tür stand leicht offen, war aber mit einer Sicherungskette verriegelt. Hatte er sie vergessen zu schließen? Vorsichtig schaute sie durch den Spalt. Aber der Anblick, den sie sah, trieb ihr die Röte ins Gesicht. Er stand mit dem Rücken zu ihr im Zimmer und versuchte sich seinen linken Oberarm zu verbinden, allerdings ohne was obenrum an.

    „*HNGGG*!“

    Ihr verschrecktes Geräusch verriet sie aber und Taichi drehte sich fragend zur Tür:

    „Wahh, kannst du nicht anklopfen?“

    „T… t… tut mir leid!“

    Sie hielt sich die Augen zu und wich einen Schritt zurück. Taichi griff schnell zu seinem kurzärmligen Hemd, steckte es sich drüber und machte die Knöpfe zu. Dann ging er zur Tür und machte auf. Mizu hielt sich immer noch die Hände vors Gesicht und schaute durch Fingerschlitze zu ihm. Entdeckte aber dann seinen Verband. Jetzt verstand sie auch. Deswegen hatte er vorher nichts an. Der Ärmel wäre nur im Weg gewesen.

    „Was hast du denn am Arm?“

    Er blockte ab:

    „Nichts weiter, ist nur eine Schramme!“

    Mizu überlegte kurz:

    „Kann ich... reinkommen?“

    Taichi blickte mit purer Verwunderung drein, ließ sie nach kurzer Überlegung aber gewähren. Sie trat ein.

    Er setzte sich auf sein Sitzkissen und sortierte seine Blätter, sie daneben. Aber Mizu musterte nur seinen seltsam zusammengeschusterten Verband.

    „Zeig mal her, dass sieht ja total unsauber aus!“

    Sie wollte ihn gerade anfassen, als er erschrocken entgegnete:

    „Hey, lass mich!“

    Sie nahm ihre Hand weg:

    „Ich will dir doch nur helfen, du Idiot!“

    Kurz musste er überlegen, hielt aber schließlich inne. Aber warum?

    „ … Na schön!“

    Sie machte den Verband ab und entdeckte einen leicht blutenden etwa zehn Zentimeter langen Schnitt.

    „Wie hast du denn das angestellt!“

    „Ähhh na ja, ich war auf dem Weg hinter das Gebäude zu meinem Motorad, da hat mich so ein komischer Typ, ganz in rot, umgerannt und da bin ich irgendwie an der Hauswand entlang geschrammt!“

    Mizu kam die Beschreibung bekannt vor:

    „Ganz in rot? (Ob das Orion war)… So fertig!“

    Taichi musterte seinen Oberarm:

    „Mh, nicht schlecht!“

    Und schaute danach wieder besorgt zu ihr...

    Er brauchte einige Sekunden um zu bemerken, dass sie ihn anschmollte:

    „Bitte, nichts zu danken!“

    Sagte sie und schaute danach gedankenverloren zur Decke.

    Taichi sah sie nur verwundert an, doch dann packte ihn die Komposition, das Zusammenspiel von Mizu mit ihrer Umgebung … und ihr Gesichtsausdruck.

    „Bleib so!“

    Mizu schaute zu ihm:

    „Mh, wie bitte?“

    Doch damit war das Gleichgewicht gebrochen.

    „Nein, nein, Kopf wieder auf die Hand stützen und nach oben schauen!“

    Er legte sanft seine Hand an ihren Kopf und Hand. Behutsam zeigte ihr so die Richtung ihrer Bewegungen.

    „So?“

    Schließlich hielt sie still.

    „Ja, genau!“

    Sie schielte rüber und entdeckte ihn plötzlich mit einem Blatt Papier und einem Stift. Ihr Gesicht verzog sich. Sie war sprachlos:

    „Ähm...“

    „Schau bitte so wie vorhin!“

    Als Untermalung seiner Antwort, die beruhigend klang, lächelte er.

    „(Er lächelt,na gut… wart es nur ab, ich erfahre schon noch etwas über dich...)“.

    Sie ließ ihn kritzeln und hielt still.


    Ende des zweiten Kapitels




    Nachwort (31.03.18)
    Dieses Kapitel fiel mir damals etwas leichter, hat aber in den letzten Jahren viele Änderungen durchmachen müssen. Auch weil alle Zusammenhänge erst im Laufe der Zeit in meine Gedanken kam und ich hinterher nochmals viel umschreiben musste.


    Update (06.02.2019):

    Habe nochmal alles verbessert und bissl dran rumgeschraubt.


    Update (21.06.2019):

    Weitere Verbesserungen vorgenommen.

  • Da ich grad dabei bin auf einer andren Seite was hochzuladen gibts au hier schon das nächste Kapitel:


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 3 (Gegensätze ziehen sich an)


    „Wie bitte? Wochenendausflug?“

    Mizu schaute ihren ehemaligen Sandkastenfreund fragend an. Der saß auf einer Bank auf dem Schulhof und aß sein Bento. Es war schon später Nachmittag und die Schule gerade aus. Man konnte schon die Raben krächzen hören.

    „Ja, kurz nach dem ersten Schultag wird immer zum Kennenlernen ein Wochenendausflug geplant, meistens in ein Hotel am Rand der Berge!“, erklärte er daraufhin.

    „Da macht die ganze Schule mit!“

    Erklang es plötzlich und die beiden drehten sich um. Mizu erkannte die Person schnell und lächelte ihr entgegen, denn es war Minaco. Sie kam auf die beiden zu. Yaki aber sagte angesäuert:

    „Musst du dich immer so anschleichen?“

    „Klar, nur um dich zu ärgern, Yaki!“

    Er verstand das wörtlich:

    „Und wie oft planst du das?“

    Und Minaco begann es Spaß zu machen:

    „Nur von zwölf bis Mittag!“

    Das verursachte in seinem Gesicht einen leicht erzürnten Ausdruck und ein leises Grummeln entwich seinem Mund. Sie verschränkte als Reaktion die Arme:

    „Das war ein Witz, bei so einer blöden Frage!“

    Wie meistensblieb das Gesicht dabei recht regungslos. Auch wenn sie Freude empfand, zeigte sie es nicht.

    Doch Mizu schaute während des neckenden Gesprächs wo anders hin und zwar zu einem Felsen am Rande des Schulhofs. Darauf saß im Halbschatten eines Baumes Taichi, mit seinem Zeichenzeug. Sie wollte gerade los gehen, als sie von Yaki aufgehalten wurde. Er hielt sie am Arm fest, wohl wissend welche Richtung sie einschlagen würde:

    „Wo willst du hin?“

    Doch Mizu antwortete nicht, ja sie drehte sich nicht mal um, riss sich los und ging.

    „Hey!“, meckerte er.

    ...

    Am Felsen angekommen:

    „Sag ma, Taichi…“

    Der Angesprochene schaute fragend hoch und entdeckte sie neben sich.

    „… fährst du mit, an diesem Wochende?“

    Seine Antwort kam prommt und noch während des Zurückschauens und weiter Zeichnens auf sein Blatt:

    „Wenn ich da ein Naturaktbild von dir kriege?!“

    Mizu kippte um:

    „Kannst du mir nicht mal eine ernste Antwort geben?“, fauchte sie ihn unfreundlich mit rotem Gesicht an.

    „Ich scherze nie! Du kannst dir aufgrund meines Rufs sicher vorstellen, dass ich bei so etwas nicht grade gern mitmache,… außer ich hab einen erfreulichen Grund.“

    Er grinste leicht frech und zeichnete weiter. Unvermittelt kam ihr wieder jenes ins Gedächtnis.

    „Welcher Ruf eigentlich?!“

    „Erkläre ich vielleicht nach dem Aktbild!“

    Er stand auf, nahm sein Zeichenzeug unter den Arm, die Schultasche über die Schulter und lief an ihr vorbei:

    „Für mehr Infos ist es noch zu ...“

    Doch dann wurde er grob von einer, seine Schulter packende Hand, im Satz unterbrochen.

    „Hey, lass sie in Frieden! “

    Erzürnt blickte er Yaki an:

    „Sag mal, bist du eifersüchtig, oder was soll das Ganze immer, Tsuchihada?!“

    „SO EIN QUARK, ICH WILL SIE NUR VOR DIR SCHÜTZEN!“

    plötzlich schaute der Wuschelkopf erst verschreckt und dann bedrückt zur Seite. Minaco schaltete sich dazwischen ...

    „Lasst das Provozieren!“

    Taichi aber schlug gegen Yakis Hand auf seiner Schulter, sah ihn verärgert an und sagte harsch:

    „Dann lasst mich doch einfach in Ruhe!“

    Er ging an den anderen vorbei und runter vom Schulhof. Mizu sah ihm betreten hinterher:

    „Ich wüsste zu gern was er hat!“

    Yaki fühlte sich aber in dem Moment unpassender Weise zur Antwort verpflichtet:

    „Ach das hat mit seiner Ex zu tun und… AUA!“ Und Minaco verpasste ihm daraufhin eine über seinen Schädel:

    „Unsensibler Vollidiot!“

    Der wusste aber nicht, was er falsch gemacht hat.

    „Was denn, ich wollte nur Mizus Frage beantworten!“

    Minaco schaute nach vorne. Sie ahnte bereits etwas:

    „Super, du hast es geschafft!“

    „Wie?“

    Wo Mizu gerade noch stand pfiff Wind. Wie vom Erdboden verschluckt:

    „Sie ist weg!“

    Yaki schaute nur verdutzt, denn da wo das Mädchen eine Sekunde vorher war, verblieb nur gähnende Leere:

    „Wo ist sie hin?“

    Minaco antwortete, denn auch das wusste sie:

    „Dreh dich mal um!“

    Als er den Rat befolgte, sah er wie seine kleine Sandkastenfreundin wiedermal Taichi hinterherlief.

    „Wir müssen hinterher!“

    Aber Minaco packte Yaki am Arm:

    „Du glaubst das Ganze also?“

    „Wie? Ja, tue ich!“

    Daraufhin verzog sich Minacos Gesicht. Sie war mit der Aussage sichtlich unzufrieden. Trotz einer sehr langen Zeit, lag das Gerücht noch immer über der Schule:

    „Yura ist total durchtrieben, Taichi tut keiner Fliege was zu leide!“

    Aber Yaki riss sich los, denn ihm war Sicherheit wichtiger als Nachsicht:

    „Gut, dann gehe ich alleine, wenn du ihm traust bitte. Ich tue es nicht!“

    Er rannte den beiden hinterher, doch dann entdeckte Minaco ein Mädchen, das ihm folgte und dachte für sich:

    „(Miststück!)“

    Dieser Umstand veranlasste sie der Gruppe auf Abstand zu folgen.

    ...

    Mizu war währenddessen Taichi auf den Fersen. Sie stand gerade an einer Mauerecke als plötzlich von hinten jemand „Halt!“ rief, und sie an ihrer Schultasche, welche auf ihrem Rücken war, packte. Sie drehte sich erschrocken um:

    „Was zum Henker machst du hier?“

    Es war Yaki, dem ihre Verfolgungsjagd zu bunt wurde.

    „Ich bin hier, um auf dich aufzupassen!“

    Mizu dachte, sie hört nicht richtig:

    „Was? Hör gefälligst auf damit!“

    Weiter vorne erklang plötzlich eine, Mizu vertraute, aber unangenehme Stimme:

    „Taichi?!“

    Das Mädchen, was Yaki hinter gelaufen ist. Sie hatte Taichi in der Zwischenzeit den Weg abgeschnitten und stand nun vor ihm. Dessen Blick wurde ungehalten. Er rechnete nicht mit ihr und hatte eigentlich auch keine Lust auf ein Gespräch.

    „Was willst Du hier?“

    Die Angesprochene blieb unbeeindruckt, auch wenn die Frage sehr genervt klang.

    „Bist du es nicht gewohnt, verfolgt zu werden?“

    Antwortete sie frech und fuhr fort:

    „Ich will nur mit dir reden.“

    Der Wind wehte den Beiden durch die Haare und sie standen sich mit ein paar Metern Abstand gegenüber.

    „Und über was? Ich hab grad weder Zeit noch Lust...“

    Seine Antwort wurde allerdings gekonnt überhört.

    „Die Neue aus deiner Klasse scheint es dir angetan zu haben!“

    Diese Ansprache erzeugte Entrüstung, denn er wollte nicht, dass diese Person mit hineingezogen wird. Daher kam ein verteidigendes:

    „Keine Ahnung wen du meinst?“

    Mizu und Yaki standen mittlerweile hinter einer Ecke und lauschten.

    „(Die meint mich?)“

    Das Mädchen hob mittlerweile ihre Hand und zeigte auf Taichi:

    „Denkst du etwa, sie will etwas mit dir zu tun haben?!“

    In ihm stieg die Anspannung, doch er versuchte seine Wut zu unterdrücken. Unter Selbstbeherrschung antwortete er:

    „Deine komischen Leute machen mir das Leben eh zur Hölle, reicht das nicht als Rache?“

    Yaki verstand diese Aussage nicht und war sichtlich verwirrt:

    „(Was zum Teufel soll das?)“

    Warum redet sie nach der Sache noch mit Nakahiru? Dazu noch in diesem Befehlston?

    Yura benahm sich mittlerweile wie eine Katze vor dem Mäuseloch und näherte sich ihm schließlich. Als sie schon seine Augen sah und seine Weste in greifbarer Nähe hatte, hauchte sie angriffslustig:

    „Du gehörst mir!“

    Dadurch entlud sich seine Anspannung. Das war sichtlich zu viel! Er reagierte und stieß sie grob zur Seite, die mit einem „Autsch!“ auf auf dem Boden landete.

    „Lass den Mist!“, rief er erzürnt.

    Doch das veranlasste Yaki zu reagieren und aus dem Versteck zu treten:

    „DU MISTKERL, WILLST DU IHR WIEDER WAS ANTUN?“

    Mizu versuchte noch seinen Arm zu packen, konnte ihn jedoch nicht mehr aufhalten und rief nur: „Warte!“

    Der Braunhaarige drehte sich verdutzt um:

    „SAG MAL SPINNT IHR, MIR DAUERND HINTERHER ZULAUFEN?“

    Schrie er die beiden wütend an.

    „Aber…“

    Mizu erschrak und konnte nicht weiter antworten.

    Yaki half Yura hoch. Die meldete sich zu Wort:

    „Ich wollte nur kurz mit ihm reden!“

    Und hatte kleine Kullertränen in den Augen. Der Gesichtsausdruck des Wuschelkopfs wurde zornig.

    „BITTE, DANN HILF DIESER FALSCHEN SCHLANGE, VON MIR WIRST DU KEINE UNTERSTÜTZUNG MEHR BEKOMMEN!“

    Er nahm seine Tasche über den Rücken und ging wütend und zügig nach Hause.

    „Warte, Taichi!“, rief Mizu, doch sie wurde von ihrem Verfolgungsversuch abgehalten. Yaki hatte ihren Arm gepackt:

    „Nein, du wartest Mizu! “

    Die drehte sich um und sagte ihm mit empörter Miene:

    „Lass mich in Ruhe, ich traue diesem Weib nicht!“

    Mizus Blick wurde erwidert. Aber Yura entgegnete nur scharf:

    „Es wird dir noch Leid tun, in seiner Nähe zu sein!“

    Aus Yakis Fängen losgerissen:

    „Ich hab schon Schlimmeres durch!“

    Fletschte daraufhin ihre Zähne.

    „Lass mich ab jetzt in Ruhe, Yaki, ich kann selber auf mich aufpassen!“

    Und rannte weg.

    „MIZU!“

    Er wurde ignoriert. Yura sah ihr zornig hinterher:

    „(Das werden wir noch sehen, Taichi gehört mir!)“

    Plötzlich spürte sie Yakis Hand auf ihrer Schulter:

    „Alles ok, Yura?“

    Etwas perplex und aus ihren Gedanken gerissen antwortete diese freundlich:

    „Ähh ja, danke... ich werde nun auch heim gehen. Danke für deine Hilfe.“

    Sie verbeugte sich und ließ ihn mehr oder minder stehen. Yaki kratzte sich fragend am Kopf. Das war sehr seltsam.

    Mizu war total abgehetzt, als sie in ihrer Wohnung ankam. Sie zog sich schnell ihre kurze Haushose und eine dünne Jacke über, nahm ihren Schlüssel und ging raus in Richtung Taichis Wohnung, vor der sie schließlich stehen blieb.

    „Taichi, was war da vorhin?“

    Sie flüsterte zu sich selbst und bewegte ihre Hand langsam zur Tür, jedoch zitternd und zögernd.

    „*tock, tock*!“

    Plötzlich klopfte eine andere Hand und neben ihr stand auf einmal Minaco, die sie anlächelte und gemächlich wieder wegging. Sie hatte eine Tüte dabei und war wohl gerade einkaufen gewesen. Ein kratschendes Geräusch ertönte und die Tür öffnete sich. Durch einen Spalt schauend, fragte der Bewohner skeptisch:

    „...Was willst du noch?“

    Mizu schaute zwischen dem Türspalt, der mit einer Sicherungskette verschlossen war, aus dem Taichi sie ansah und Minaco perplex hin und her. Hat sie ihr gerade 'Tür und Tor geöffnet'? Ungläubig richtete sie ihren Blick schließlich zu ihm:

    „Ähm, ähhh, darf ich reinkomm?“

    Taichis Blick zeigte eine Mischung aus Erleichterung und Verwunderung. Er öffnete die Tür ganz, packte schnell ihren Arm:

    „Ahh!“

    ... und zog sie rein.

    „Aua, Grobian!“

    Sie schmollte leicht.

    „Gut, du bist alleine und sorry, wollte dir nicht weh tun!“

    „(Nanu? Was war das für eine Reaktion?)“

    Langsam schloss er daraufhin die Tür und ging in seine Wohnung zurück an den dort in der Mitte stehenden Tisch. Sie folgte ihm und fragte vorsichtig, aber neugierig:

    „Ähm, was war vorhin los?“

    Die Antwort kam etwas verzögert. Scheinbar überlegte er:

    „Du standst um die Ecke und hast bestimmt gehört was los war!“

    „Sie ist deine Ex, richtig? Zumindest ist das Yaki zur Hälfte rausgerutscht.“

    Keine Millisekunde verging und es keimte Wut hoch:

    „Zee, selbst die Klappe halten kann er nicht! ...“

    Plötzlich aber hörte er ein Geräusch, als würde sich ein Reißverschluss bewegen.

    Taichi sah sie mit Verwunderung an. Mizus Kopf hing herunter und war hochrot. Sie nahm seine Mappe vom Tisch und hielt diese ihm auffordernd hin.

    „Reichts dir … auch erstmal nur in Unterwäsche?!“

    Verblüfft schaute er sie an und ging auf sie zu. Dann erstarrte sie, bei dem was sie spürte. Warme Hände lagen an ihren, die die Mappe zur Seite legten und den Verschluss schließlich wieder nach oben zogen. Reflexartig legte sie ihre Hände an seine, die ein gutes Stück größer waren.

    „Schon ok, das musst du nicht tun,...“

    Ihre Stimme zitterte.

    „A… aber ich will… endlich etwas wissen …! Gerade nach dem was vorhin war! Du... hast doch was! Irgendetwas ... “

    Er lächelte, denn er spürte etwas, dass er bei vielen anderen Personen seit langer Zeit vermisste: Mitgefühl und der Wille zum Zu- und Hinhören.

    „...Neugier kann aber gefährlich sein. “, sagte er schließlich.

    Sie nickte nur und verharrte. Unangenehm war es ihr nicht. Schließlich ließ er von ihr ab und drehte sich mit dem Rücken zu ihr. In dem Moment wehte wieder ein Luftzug vom offenen Fenster in ihre Richtung und sie vernahm wieder diesen Geruch... doch nur für Millisekunden. Sie fragte sich trotzdem, was das war. Kam es wirklich von ihm? Nach einiger Bedenkzeit begann er jedoch das Gespräch:

    „Yura und ich waren kurz zusammen,… doch es klappte nicht. Ich trennte mich von ihr.“

    Mizu hörte gespannt und mit aufgerissenen Augen zu. Yura ist wohl das Mädchen von vorhin, also auch die Jenige, die den Zettel damals haben wollte. Auch schien sie in Yakis Klasse zu gehen, denn sie war den einen Tag mit in dessen Zimmer und Minaco nannte sie

    'Ms. Fuji'... Aber was Mizu faszinierte: Er fing wirklich von selbst an zu erzählen, genau wie Minaco es gesagt hat und … fuhr fort:

    „Doch, das sollte ein großer Fehler gewesen sein,…“

    Traurig ließ er den Kopf hängen.

    „...Sie drohte mir, dass ich das ganze bereuen würde. Anfangs glaubte ich dies nicht, doch dann... fing sie seltsamerweise an, mich nicht in Ruhe zu lassen! ...“

    Mizu dämmerte es:

    „(Deswegen hasst er wohl das Verfolgen so...ok, wen würde das nicht stören...)“

    Diese Aktionen waren wohl nicht die Besten. Das Eingeständnis erzeugte ein schlechtes Gewissen.

    „..Ich zeigte ihr trotzdem die kalte Schulter!“

    Doch für Mizu ergab das trotzdem keinen Sinn, hier fehlte ein Puzzleteil. Warum war er dann so wütend auf alles? Aus diesem Grund fragte sie:

    „Was… hat das Ganze mit der jetzigen Situation zu tun?“

    Er schloss die Augen:

    „Sie...!“

    Wurde aber durch ein hämmerndes Geräusch unterbrochen:

    „Mach sofort die Tür auf, Nakahiru!“

    Wild klopfte es gegen die Tür.

    „Du scheinst eine ganz schöne Duftspur hinter dir her zuziehen, Mizu-chan!“

    „Ähhh…hehe (evt nicht nur ich...Moment, wie hat er mich grad genannt?!)“

    Er ging zur Tür und machte auf:

    „Ist was?“

    Vor der Tür stand Yaki:

    „Wo ist Mizu, sie ist nicht zuhause!“

    Taichi überlegte einige Sekunden, antwortete dann aber trocken:

    „Sie steht nackt Model!“

    Das hatte gesessen! Yaki war geschockt:

    „W... Was bitte?“

    Der Blick sagte sein Übriges. Er stieß die Tür auf und stürzte an Taichi vorbei.

    „Ich bin hier!!“

    Die Gesuchte schaute böse, denn ihm war es scheinbar egal, was sie ihm vorhin auf der Straße gegeigt hatte. Perplex sagte Yaki:

    „Wie? Du bist angezogen?“

    Mizu wurde rot, vor Wut UND vor Scham:

    „JA, ICH BIN ANGEZOGEN!“

    „K…k… kein Aktbild?“

    Taichi stand nur belanglos an der Wand im Flur und sagte:

    „Du bist echt so leicht zu verarschen! … Geh nur Mizu!“

    „Öhm, ok!“

    Yaki sah immer nur zwischen den Beiden hin und her.

    „Los komm!“, sagte sie schließlich zu ihm und beim Hinausgehen blieb sie kurz stehen, flüsterte dem Bewohner zu:

    „Danke!“

    Sein Gesicht verzog sich ins Trübsal. Mizu wunderte sich, als sie das sah.

    „(Was hat er?)“

    Hinter ihr folgte Yaki, der sie anstieß:

    „Los jetzt!“

    Die beschwerte sich:

    „Jaja! Mit dir rupf ich noch ein Hühnchen!“

    Beide verschwanden aus der fremden Wohnung und gingen um die nächste Ecke.

    Taichi schloss die Tür, rutschte aber zugleich an ihr herunter, sank auf den Boden und murmelte nur etwas vor sich her:

    „Bitte Mizu, hör nicht auf die anderen!“

    Am Liebsten hätte er sie festgebunden. Er konnte es sich nicht erklären.

    ...

    Draußen auf dem Gang:

    „HAB ICH DIR NICHT GESAGT, DU SOLLST DICH FERN HALTEN VON IHM?!“

    Mizu keifte zurück:

    „SAG MAL, WAS HASTE FÜR EIN PROBLEM? ICH BIN ALT GENUG UND HAB DIR SCHON GESAGT, DU SOLLST MICH IN RUHE LASSEN!

    „Hörst du? Sie ist alt genug!“

    Die Blondine kam grade aus ihrer Wohnung und schloss ab.

    „WAHHH! Langsam reicht es, das machst du doch mit Absicht!“

    Die Angesprochene schaute nur mit ihrem, wie immer, relativ gefühllosem Blick drein.

    „Nein, ihr zwei seit einfach so laut!“

    Mizu aber schaute auf den leeren Einkaufsbeutel, der um Minacos Arm hing.

    „Ja, Mizu, du wolltest mit Shoppen gehen!“

    Erstarrung machte sich breit. Das ist ja fast Gedankenlesen und ein bisschen unheimlich. Sie überlegte:

    „(Das ist ja wie bei, wie hieß das gleich? Dieser Film mit Träumen und dem Gedanken einpflanzen?!)“ Und rieb sich dabei mit dem Finger übers Kinn.

    Minaco hatte das gerade mehr oder weniger festgelegt. Mizu sagte trotzdem tatkräftigt:

    „Ok! Ich hol nur schnell meine Sachen!“

    Als sie kurz in ihrer Wohnung verschwand, sah Yaki Minaco grimmig an:

    „Was soll das, du weißt genau wie gefährlich dieser Kerl ist!“

    Die sagte gelassen:

    „Nein, denn es gab keine Beweise und ich kenne ihn schon lange!“

    Bei ihm war mittlerweile der Eckezahn sichtbar, denn diese immer wiederkehrende Verteidigung Taichis nervte ihn schon länger:

    „Zee, sei froh das ich dich so schätze, sonst hätte ich Mizu schon lange alles erzählt!“

    „Sei froh, dass ich Mizu noch nichts von dir erzählt hab! Was würde sie wohl zu Sirius sagen?!“

    Das gefiel dem jungen Mann gar nicht. Minaco schoss mit unfairer Munition:

    „Ich kann selber auf mich aufpassen! Wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt oder ansengt gibt’s Ärger!“

    Minacos Gesicht wurde zu einem frechen Lächeln aber mit geschlossenen Augen.

    „Ich denke Mizu schafft das und trotzdem folgst du ihr auf Schritt und Tritt!“

    Yaki wurde rot, er wusste was Minaco meinte:

    „DAS IST NUR DER BESCHÜTZERINSTINKT!“, fauchte er verteidigend.

    „Soso,...Vorsicht, sie kommt!“

    Mizu kam mit Tasche aus ihrer Wohnung:

    „Fertig, wir können!“

    Die Blondine lächelte ihr zu:

    „Ok, ab geht’s! Bis dann Yaki!“

    Die beiden Mädchen nahmen den Fahrstuhl und waren weg. Yaki seufzte:

    „Weiber!... mit denen gibt es nur Probleme...“

    Er ging in seine Wohnung und machte Wäsche fertig, ging die Treppen hinunter und packte diese in die vorgesehene Waschmaschine. Der Wohnblock hatte auch ein eigenes Trockenzimmer.

    Gemächlich nahm er nach einiger Zeit den Fahrstuhl wieder hoch und war schon im richtigen Stockwerk, ein paar Meter vor seiner Wohnung und zückte seinen Schlüssel, als plötzlich ein Krachen ertönte. Am Ende des Ganges war die Zimmerpflanze umgefallen und die Erde, aus dem Blumentopf, bewegte sich schlängelnd auf ihn zu.

    „(Ungleichgewicht!)“

    Flüsterte es in seinem Kopf:

    „Nicht gut!“

    Doch in dem Moment lief auch Taichi aus seiner Wohnung und rannte ihn fast um. Sein Blick war äußerst entschlossen, was Yaki bemerkte. Aber er lief nicht zum Fahrstuhl, sondern zu einem der Fenster im Gebäudeflur und öffnete es. Yaki stand erschrocken da und fragte ungläubig:

    „Was hast du vor?“

    Der Braunhaarige machte einen Satz aufs Fensterbrett, drehte sich nur kurz um und sprang.

    „Hiergeblieben!“

    Yaki lief ihm nach und … strauchelte

    „Feuer, tief in mir, erwache!“

    Im freien Fall leuchtete etwas auf Taichis Brust auf und er wurde zugleich von einer Flammenkugel umschlossen. Diese legte sich um seinen Körper und formten das rote Wächtergewand. Yaki sah und spürte dies.

    „Mist!“

    Angesichts des siebten Stocks machte er kehrt und schaute sich prüfend um. Niemand war sonst da.

    „Das kann ich auch! Erde, tief in mir, erwache!“

    Die Gliedmaßen von Yaki wurden von Steinen und Erde umschlossen und bildeten ein braunes Gewand.

    Orion war schon unten angekommen und sprang durch die Bäume um nicht gesehen zu werden.

    Sirius rannte auf das Fenster zu und sprang ebenfalls im weiten Satz nach vorne, ohne den Blick nach unten zu richten. Er hasste diese Höhen.


    „WO WILLST DU HIN?“, brüllte er ihm hinterher.

    „DAS GEHT DICH NICHTS AN! LASS MICH IN RUHE, DU KLETTE!“

    An der nächsten Kreuzung sprang Orion auf das nebenstehende Haus und nahm den Weg über die Dächer. Sein Verfolger bevorzugte die Gassen und bekam plötzlich einen Gedankenblitz.

    „Moment mal diese Richtung?!“

    In dem Moment zog sich ein Schock durch seinen Körper:

    „HGG! (Das Einkaufszentrum? Mizu, Minaco!)“

    In dieser Gegend gab es nur eine größere Möglichkeit shoppen zu gehen.

    ...

    Zur selben Zeit im Einkaufszentrum:

    Die beiden Mädchen hatten sich gerade ein Eis gegönnt und schleckten daran rum, Mizu besonders genüsslich.

    „Du scheinst ja ein richtiger Genießer zu sein!“, bemerkte Minaco.

    „Jup, kochen tue ich auch gerne!“

    Die Blondine ließ kurz von ihrem Eis ab:

    „Mh, das mache ich nur, weil ich’s muss!“

    Doch da verschluckte Mizu die halbe Kugel samt Eiswaffel komplett in einem Stück und leckte sich die Finger. Ihre Begleitung schaute nur verdutzt und fragte sich, ob das mit dem Genießer doch die falsche Wortwahl war.

    „HEY, IHR ZWEI!“

    Ein zierliches Mädchen rannte auf die beiden zu. Mizu erkannte sie.

    „Ahh, du bist die kleine Aya von neulich!“

    Doch das Adjektiv in Zusammenhang mit ihr mochte sie nicht.

    „Klein?... Gar nicht!!“

    Und plusterte beleidigt die Backen auf. Minaco dachte aber bei sich:

    „(Doch, sie ist klein, noch viel kleiner als Mizu.)“

    Trotzdem lächelte sie...

    „Mh?“ Und schaute verwundert nach oben zur Beleuchtung...

    „*knister*“

    Minaco traf es wie ein Blitz.

    „Mizu, wir müssen… AHHH!“

    Plötzlich zerbrach auf der anderen Seite eine der großen Glasscheiben und ein großer Felsbrocken landete im Springbrunnen des Komplexes.

    Alle drei kreischten vor Schreck, genauso wie die Passanten und Mizu schützte instinktiv die kleine Aya, schaute sich dann aber um:

    „MINACO!“

    „Alles ok!“

    Der Fussboden wurde überschwemmt. Die Statue wurde durch das Geschoss stark beschädigt und die Streben, welche das Wasser in Form schießen ließen, wurden stark verbogen.

    Mizu konnte nach prüfenden Blicken aber nichts entdecken. Erst nach ein paar Sekunden kam durch das Loch wieder ein Erdelementar und landete genau in der Mitte der überdachten Einkaufsmeile. Alle Leute waren auf der Flucht und rannten panisch kreischend hinaus. Die drei Mädchen häufelten noch am Boden.

    Orion tauchte plötzlich als Verfolger auf:

    „KOMM HER, DU MISTVIEH!“

    Und lud in seiner Hand eine Attacke auf...

    „ ...AHHH!“...wurde jedoch durch Wucht rüde unterbrochen. Sirius hatte sich von oben an ihn ran geworfen:

    „NEIN!!“

    Und hing schließlichan ihm. Beide wurden unsanft ins Wasser des drinnen stehenden Springbrunnens befördert.

    „WAS SOLL DAS, DU IDIOT?“

    Orion riss sich los und ging auf Abstand. Sirius rappelte sich ebenfalls hoch:

    „Du kannst nicht einfach in so einem Gebäude einen Kampf anzetteln, DEIN FEUER WÜRDE ALLES VERBRENNEN!“

    Orion wusste, dass er Recht hatte, aber sein Blick zeigte, dass er dies nicht grade zugeben wollte und fletschte die Zähne.

    „SAG MAL, SEIT IHR ZWEI NOCH GANZ DICHT?!“

    Die beiden Wächter drehten sich um. Minaco war zu ihnen gerannt.

    „IHR KÖNNT DOCH SO EIN VIECH NICHT EINFACH IN DIE ÖFFENTLICHKEIT KOMM LASSEN!“

    Genau ins Schwarze. Die beiden jungen Männer schauten sie verärgert an. Ihr Gegner hatte mit ihnen Katz und Maus gespielt.

    Minaco erinnerte sich an den Kampf, in den Mizu verwickelt wurde und schaute zum Gegner. Ihr Blick war misstrauisch und prüfend.

    „Wie niedlich, die Wächter scheinen ein paar Probleme untereinander zu haben!“

    Orion stand verbissen vor dem Geschöpf. Sirius flüsterte ihm zu:

    „Lass uns bitte einmal zusammen arbeiten, wir müssen es hier raus locken!“

    Eine Antwortr blieb aus. Der Gegner wurde lediglich weiter zornig gemustert.

    „BITTE! ARBEITET ZUSAMMEN UND BRINGT DIESES MONSTER HIER RAUS!!“

    Beide Wächter kannten die Stimme. Orion hatte Mizu am Anfang übersehen und lächelte darauf bloß. Es war eine angenehme Überraschung:

    „Na schön, aber nur weil du es bist, Mizu!“

    Die Angeprochene war verwirrt:

    „Was?“

    Sirius holte aus und schleuderte seine, in der Hand entstandene, Gesteinsaxt in Richtung des Elementares. Aber dieses wehrte die heran fliegende Waffe mit einem Hieb ab.

    „HEY, DU BIST WIRKLICH SO HÄSSLICH, DA SIEHT JA SIRIUS MUTTER HÜBSCH AUS NEBEN DIR!“

    Der Erdwächter starrte entsetzt zu seinem eigentlich gedachten Partner:

    „WIE BITTE?“

    Betroffen hatte das Elementar Kugeltränchen in den Augen:

    „Ich bin total hübsch, jedes andre Teilchen ist neidisch auf mich!“

    Es schüttelte seinen Kopf um wieder klare Gedanken zu bekommen. Dabei fielen viele kleine Kieselsteinchen von ihm ab. Wütend machte es sich kampfbereit:

    „WENN ICH DICH ERWISCHE!“ … und sprang auf Orion zu.

    „SORRY, SIRIUS ABER WENN ICH SCHON MIT DIR ZUSAMMENARBEITEN MUSS, WILL ICH WENIGSTENS MEINEN SPASS HABEN!“

    Der Feuerwächter wich dem Hieb aus, sprang durch das Loch in der Glaswand und der Gegner folgte ihm.

    „WARTE!“

    Auch Sirius sprang hinterher.

    Verwundert stand Mizu immer noch neben Minaco, Aya an der Seite und fragte sich:

    „(Woher kennt er meinen Namen?)“

    „Los Mizu, wir müssen hier raus!“

    Minaco holte sie wieder aus ihren Gedanken und ließ sie nicken.

    „Ihr Zwei habt ja tolle Freunde!“

    Aya aber sah die beiden freudestrahlend an. Die waren mehr als verwundert. Das kleine Mädchen schien entweder die Gefahr der Situation falsch einzuschätzen, oder ihr gefiel es wirklich.

    ...

    Draußen standen alle wie verwurzelt vor dem Gebäude, auch die Presse war schon da.

    Die drei Mädchen kamen gerade raus. Minaco dachte bei diesem Anblick:

    „(Ich hoffe nur das hat keiner gefilmt oder abgelichtet!)“

    Mizu, die Aya an der Hand genommen hatte, um sie nicht zu verlieren fragte:

    „Aya, kommst du selber klar?“

    Kräfte strotzend und voller Motivation streckte sie ihren Arm in den Himmel:

    „Logo!“

    An Mizus Stirn erschien ein Tropfen, dann drehte sie sich um:

    „(Was für ein Energiebündel!) Minaco, wir… hää?“

    Doch die Angesprochene war weg und etwas weiter vorne zwischen den Menschen kam sie wieder hervor. Eine Kopfbewegung ging in Richtung des Gebäudes und Mizu nickte.

    „Ich muss kurz weg, Aya!“

    Wieder strahlte das Mädchen:

    „Bring mir ein Autogramm von den beiden mit!“

    Peinlich berührt legte Mizu die Hand an ihren Hinterkopf, folgte dann aber entschlossen ihrer Freundin.

    ...

    Hinter dem Einkaufszentrum waren Orion und Sirius dabei das Elementar wegzulocken, jedoch waren auch da die Leute hin geflüchtet und auf einem Parkplatz versammelt. Als Orion über die Leute sprang, bemerkte er plötzlich das Blitzlicht einer Kamera. Er landete daraufhin vor dem Mann und die Menge machte erschrocken Platz. Dieser war verschreckt und Orion legte seine Hände an das Gerät.

    „Tschuldigung, krieg ich das mal? *PUFFF* Ups, sorry, bin zu grob für sowas!“

    Der Mann schaute nur verdutzt, denn ein kleiner Hitzestoß hatte genügt, um das Gerät zerbröseln zu lassen. Orion machte eine verspielt peinliche Miene, als wäre es ein Versehen gewesen, was es natürlich nicht war.

    „MACHST DU ETWA EINE PAUSE?“, brüllte das Elementar. Die Menschenmenge formte kreischend einen Spalt, durch welchen es Orion verfolgte.

    „Nicht doch, wo denkst du hin?“

    Provozierend grinsend drehte er sich zum Elementar und sprang weiter. Das Elementar hinterher, trotz seiner schwerfälligen Statur.

    In der Zwischenzeit machte Sirius mit den restlichen Kameras kurzen Prozess, indem er kleine Steingeschosse durch sie hindurch feuerte. Zwei fremde Frauen kreischten entsetzt:

    „Wahh!“

    Sirius sagte nur scheinheilig:

    „Sorry, kein Zielwasser getrunken, heut früh!“

    „HEY, DAS IST SACHBESCHÄDIGUNG!“

    Rief ihm eine davon keifend hinterher, während er sich entfernte.

    Etwas weiter weg machte Orion endlich Rast und zwar auf einer, im Moment, stillgelegten Baustelle. Das Elementar und Sirius kamen hinterher, dieser keuchte:

    „Das nächste Mal gebe ich die Geschwindigkeit vor!“

    Orion sagte nur gelangweilt:

    „Mimose! … Na denn, hier ist genug Platz und niemand der verletzt werden kann!“

    Sein Gegner rief:

    „Ein schöner Friedhof für euch!“ Und ging zum Angriff über.

    ...

    Währenddessen bei den Mädchen:

    Sie nahmen einen Weg durch Bäume und Gebüsch, fern ab der Menge, aber Mira fragte ungläubig:

    „Bist du sicher, dass wir hier lang müssen?“

    Aquaris entgegenete:

    „Ja, ich habe es vorhin genau gesehen!“

    Mizu hatte den Springbrunnen genutzt.

    „Mh, nützlich solche Visionen!“

    Aquaris war froh helfen zu können.

    „Danke!“

    Die beiden sprinteten am Gebäude entlang und schließlich an der Menschenmenge vorbei. Mira entdeckte die kaputten Kameras:

    „Die beiden hatten wohl ihren Spaß!“

    Am Horizont entdeckte Aquaris plötzlich einen Feuerstrahl hinter einer Baustellenmauer:

    „Da vorne!“

    ...

    Sirius wich den Steingeschossen aus, während Orion versuchte weitere Attacken zu starten.

    „HAA!“

    Schlängelnde Linien liefen zu seinem Gegner und die herausbrechenden Flammen hüllten diesen ein. Sein Ziel drehte sich um und wurde durch die Hitze nur leicht angesengt.

    „WRAHARHAR, denkt ihr wirklich diese jämmerlichen Attacken bringen etwas?“

    Doch plötzlich wurde es von hinten getroffen. Die hellen und eisigen Geschosse bohrten sich in die steinerne Oberfläche. Doch nur ein Rückendurchbiegen reichte um sie loszuwerden.

    „WRARH, Ihr!?“

    Aquaris und Mira standen auf einem Bagger, Mira warf ein:

    „Sieht aus, als könntet ihr Hilfe gebrauchen!“

    Fies grinste Orion:

    „Sieht nur so aus!“

    „JETZT WERDE ICH DEN TOT MEINES BRUDERS RÄCHEN!“, fauchte das Elementar laut. Mira sprang auf den sandigen Boden der Baustelle.

    „Mir kommt es komisch vor das plötzlich so viele Erdteilchen ausbrechen und jetzt auch noch dein komisches Gefasel!“

    Das Elementar drehte sich zu ihr:

    „Hrhr, das wüsstet ihr gerne, stimmts?“

    Noch während seiner Antwort flog ein Felsen auf Mira zu. Sie wich aus. Auch Aquaris sprang, grub ihren Fuß in den Boden, um fest zu stehen und hielt beide Hände überkreuzt nach vorne. In diesen lud sich Wasser auf und schoss in Richtung des Gegners. Auch Orion fackelte nicht lange und entließ einen Feuerstrahl. Das Elementar zerstörte die rießige Wasserkugel, wurde allerdings vom Zerplatzen getroffen und der Feuerangriff traf auch.

    „GRARH!“

    Felsplatten zersprangen und bröselten auf den Boden.

    „Yes!“

    „Super!“

    Orion und Aquaris waren über ihre Treffer begeistert. Doch das Elementar beugte sich nach unten und die Erde auf dem Boden wanderte zu der verletzten Stelle und regenerierte sich. Die Platten entstanden neu und es sah aus, als wäre nichts gewesen. Alle schauten nur erschrocken und Mira fragte ungläubig:

    „Es regeneriert sich?“

    Bedrohlich bäumte sich der Gegner auf:

    „Wir lernen dazu!“

    „Wie bitte?“

    Sirius dachte, er hätte sich verhört. Orion hingegen war nur wütend und ging zum Angriff über:

    „NA WARTE!“

    In seiner rechten Hand bündelte sich eine Feuerkugel. Doch das Biest war unbeeindruckt und hob seinen steinernen Arm, aus dem Steine zu Boden fielen und im Untergrund verschwanden:

    „Nicht so eilig!“

    Plötzlich schlängelte sich unterirdisch etwas in Orions Richtung. Aquaris sah dieses Ding und rief:

    „VORSICHT!“

    Orion drehte sich in ihre Richtung:

    „Was?“

    Mit einem Mal kamen steinerne Arme aus dem Boden die den Feuerwächter fesselten.

    „Argh,Verdammt! (Ich kann mich nicht bewegen!)“

    Auch Sirius wollte angreifen und lief aggressiv auf seinen Gegner zu:

    „Schau mal zu mir!“

    „Aber gern doch!“

    Der Gegner drehte sich in dessen Richtung. Wieder kam etwas unterirdisch, doch der Wächter wich mit einem Sprung nach oben aus.

    „Ich lerne auch!“, sagte er spöttisch. Doch die Steine verformten sich zu massiven Säulen, rasten in seine Richtung und machten eine Biegung… „Was?“ … , trafen ihn massiv von oben ... „AHHH!“ ..., schleuderte ihn nach unten und quer über den Boden.

    „SIRIUS!“

    Mira wollte gerade zu ihm hin, als sie von einer Schlammlawine erfasst und gegen den Baustellenzaun gedrückt wurde.

    Vor Schmerz gelähmt, ruschte sie zu Boden.

    „HARHARR! Jetzt zu dir, dann quäle ich euch immer schön der Reihe nach.“

    Er drehte sich zu Aquaris:

    „GRR, HAA!“

    Sie entlud die um sie herum entstehenden Eisnadeln.

    „Mi…zu!“

    Mira hob ihren Kopf. :

    „Warum bin ich so schwach?...“

    Kriechend und zitternd versuchte sie sich aufzurichten, doch es klappte nicht.

    „ ... Nicht mal meiner Partnerin kann ich helfen!“

    Sie sah nur, wie Aquaris sich den Elementar vom Leibe zu halten versuchte.

    „Doch, du kannst!“

    Vor ihren Augen bündelten sich die Strahlen der Abendsonne, die durch einen Spalt im Zaun drangen, zu einem hellen Lichtball. Minaco kannte die Stimme. Es war die aus ihrem Kopf.

    ...

    Aquaris wich währenddessen mehrfach aus und warf zwischendurch mehrere Geschosse aus komprimiertem Wasser auf ihren Verfolger. Jedes Mal wenn sie traf wuchs die abgeplatzte Stelle wieder zu:

    „Verdammt, so wird das nichts! Er regeneriert sich zu schnell!“, sagte sie mehr zu sich. Auf der Flucht rutschte sie einen kleinen Sandhaufen hinunter und beobachtete die Körner, die sich abtrugen. Dies brachte sie plötzlich auf eine Idee:

    „(Vielleicht klappt das!)“

    „Hab ich dich!“

    Hinter ihr entdeckte sie ihren Verfolger, dem sie erschrocken nach oben auswich und flüchten konnte.

    ...

    An anderer Stelle bildete sich vor Minacos Augen plötzlich eine neue Waffe. Und zwar ein leuchtender Bogen.

    „Füge diese Waffe des Lichtes hinzu!“

    Die kleine Kugel verschwand wieder und Mira nickte entschlossen. Sie packte den Bogen und sagte:

    „Ok!“

    Der Bogen war groß und konnte so eine gewaltige Spannkraft aufbauen.

    Entschlossen rappelte sie sich auf, taumelte allerdings noch kurz und stand schließlich zitternd an Ort und Stelle:

    „ORION, AUGEN ZU!“

    Sie hob ihren noch freien Arm und zielte auf den Feuerwächter. Der war entsetzt:

    „Was? WAHH“

    Aber tat aus Vertrauen was ihm gesagt wurde und Mira ließ Zwillingssterne in ihrer Hand entstehen. Diese sahen aus, wie die Waffen eines Ninjas nur größer und bestehend aus Licht. Miras Bewegung nach vorne ließ die Geschosse fliegen, auf die steinernen Arme zu und zerstörten sie.

    „Du hast Nerven!“

    Der Befreite grinste frech, sich sein Gewand abputzend, denn es war voller bröckeliger Erde.

    Aquaris blieb in ihrer Flucht stehen um zu rufen:

    „MIRA, EROSION!“

    Doch plötzlich hörte sie:

    „VORSICHT!“

    Sirius hatte sich wieder aufgerappelt und stellte sich zitternd vor Aquaris, die für ein paar Sekunden nicht aufgepasst hatte und fast zum Boxsack wurde, denn der Gegner holte knapp vor ihr aus. Der Erdwächter überkreuzte beide Arme und eine Felsenbarriere stoppte den, auf die beiden einprasselnden, Angriff. Das Elementar schlug mit seinen wuchtigen Armen auf die Mauer ein. Dadurch wurde Sirius in die Hocke gedrückt, hielt jedoch stand.

    „NUN MACHT SCHON, LANGE HALTE ICH DAS NICHT DURCH!“

    „GRARH, dich mach ich platt!“

    Mit voller Kraft schlug es weiter auf die Mauer ein, welche begann zu bröckeln. Nun gab Aquaris Anweisungen:

    „Ok, erst du Orion!“

    Der Jenige machte gerne, was ihm gesagt wurde:

    „Geht klar!“

    Er legte die Hände auf den Boden, was eine Feuermauer hoch schießen ließ und das Elementar damit einschloss. Es wurde glühend rot, stoppte seinen Angriff und erlitt wieder Risse, die sich fast zeitgleich wieder zu schließen begannen.

    „Ihr lernt wohl doch nicht dazu!“

    Es beugte sich wieder nach vorne, jedoch:

    „Wie?“

    Plötzlich sah er wie Aquaris, die neben ihm stand einen Angriff vorbereitete, jedoch erschien es wie Schnee, statt Wasser.

    „Erkältung gefählich?! HAA“

    Um das Elementar bildete sich eine eisige Zone, welche sich dann auf ihn legte. Es war ein Klima wie in einer Gefriertruhe. Die Wasserwächterin schaffte es die Wasserpartikel in der Luft herunterkühlen zu lassen und so eine Art Gefriertrocknung als Angriff auszulösen.

    Durch den hohen Temperaturunterschied bekam der steinerne Körper überall große Risse, aber wieder begann die Erde unter ihm nach oben zu klettern:

    „Garhhhgarhhh! DAS BRINGT EUCH TROTZDEM NICHTS!“

    Da riefen alle zeitgleich:

    „JETZT MIRA!“

    Erschrocken brüllte das Elementar:

    „WAS?“

    Das, was das Biest jetzt sah, war die Lichtwächterin, die ihre neue Waffe spannte und damit auf ihn zielte:

    „LICHTPFEIL… finde dein Ziel!“

    Und ließ die Sehne los!

    Mit einer rießigen Wucht schoss der Pfeil davon. Er flog und traf genau ins Schwarze, nämlich der schon gerissene steinerne Torso des Ungeheuers. Lichtstrahlen machten sich in seinem Inneren breit und drangen von der Einschussstelle durch die anderen Risse nach außen:

    „Graarrhh, NEIN, WIE KANN DAS SEIN, ICH WOLLTE IHN RÄ….chen!“

    Der Steinkörper zerplatzte in tausend Stücke und der Kopf fiel vor Minacos Füße:

    „Sag mir, warum ihr Erdteilchen dauernd ausbrecht!“

    Höhnisch antwortete ihr das Überbleibsel:

    „Harhar, weil der Wächter des Windes noch nicht erweckt wurde und ihr werdet ihn auch niemals finden, …WRARRRHHH!“

    Das letzte Stück zerfiel zu Erde.

    Die anderen kamen auf sie zu. Bewundernd sagte Aquaris:

    „Mira, das war absolut der Hammer!“

    Sie war unglaublich erleichtert. Mira entgegnete:

    „Danke, aber ohne euch wäre das absolut in die Hose gegangen, außerdem hat mir mein Element geholfen!“

    Sie lächelte fröhlich. Diesen Ausdruck sah Mizu das erste Mal bei ihrer Partnerin und löste auch bei ihr ein Lächeln aus. Sogar Sirius schien beeindruckt:

    „Nur keine falsche Bescheidenheit!“

    Die Lichtwächterin drehte sich zu Orion, der ebenfalls lächelte und neben Aquaris stand:

    „Danke für deine Hilfe!“

    Mit verschränkten Armen antwortete er:

    „Nichts zu danken, allerdings hätte ich gerne eine Belohnung dafür!“

    Er grinste und drehte sich zu Aquaris. Die fragte nur verwundert:

    „Belohnung?“

    Und sah ihn an:

    „Ganz genau!“

    Er ging rasch auf sie zu, drückte sie mit seinem, schnell um ihren Rücken gelegten Arm zu sich hoch und ... ehe weder Mizu noch die anderen reagieren konnten, hatte er sie schon an sich gedrückt... und geküsst. Die Gefangene stammelte nur perplex irgendwelche Laute, wie:

    „??....Mhml?“

    Denn sie war starr vor Schreck. Sirius kippte die Kinnlage bis zum Boden und Aquaris konnte nicht reagieren. Mira war peinlich berührt, griff aber ebenfalls nicht ein. Nach nur ein paar Sekunden ließ er von ihr ab, hatte seinen Arm aber noch immer um sie gelegt. Sie hatte die selbe Gesichtsfarbe wie seine Augen: Nämlich feuerrot.

    Fröhlich entgegnete er:

    „Danke, das genügt erst Mal!“

    Und zwinkerte in ihr, fast schon verstörtes, Antlitz. Sirius kam wieder zu Sinnen und schüttelte verwirrt seinen Kopf:

    „Du wagst es WIRKLICH, DU MISTKERL!?“

    Doch Orion wich dem versuchten Kinnhaken frech aus, und ließ Aquaris dabei vorsichtig los. Die erwachte langsam wieder aus ihrer Starre, fasste sich an ihren Mund und war immer noch knallrot, nicht nur vor Scham. Eine immer größer werdende Ader an ihrer Stirn zeigte ihren aufschäumenden Ärger, über seine vollzogene Tat:

    „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?!“, brüllte sie dem mittlerweile wegspringenden Orion hinterher:

    „Sorry!“

    Entgegnete dieser nur frech, wohl wissend, dass dies die zwei nicht gerade beruhigt.

    „BLEIB STEHEN!“

    Mira stand mehr oder minder unbeteiligt daneben und beobachtete alles:

    „Na, das kann ja heiter werden!“

    Ein Tropfen bildete sich an ihrer Stirn.

    Orion verschwand im Sonnenuntergang und Sirius und Aquaris kreischten nur hinterher.


    Ende des dritten Kapitels




    Nachwort (31.03.18):
    Ab hier lief es mit den Ideen sehr flüssig und ich bin an sich sehr zufrieden mit diesem Teil. Hier gibts nicht viel zu sagen ^^.


    Update (21.06.2019):

    Weitere Verbesserungen vorgenommen.

  • Mhhh, Bilder sind noch immer in Arbeit. Bin einfach noch unzufrieden ~.~
    Deswegen hier mal das nächste Kapitel:


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 4 (Heiße Angelegenheiten)


    Nachdem Minaco und die Anderen das Elementar besiegt hatten und Orion seine kleine Schandtat vollzogen hatte, kamen sie erschöpft zuhause an. Die Verfolgungsaktion von Aquaris und Sirius endete schon beim Versuch, denn Orion war zu schnell weg.

    Sie stand auf ihrem Balkon und erinnerte sich an den Kuss. Zögernd fasste sie sich an ihren Mund und dachte nach. Die Erinnerung trieb Hitze ins Gesicht. Er hatte sie im Arm, sie hat seine Körperwärme gespürt und seine Lippen an ihren. Schließlich ließ sie ihren Arm fallen und dachte sich mit grimmigen Ausdruck:

    „(Dieser... Idiot!)“

    Beim Erinnern an sein Element, entstand ein sehr unangenehmes Gefühl, das ein Stechen verursachte. Aber es war losgelöst vom Rest... Verknüpfungen in ihrem Gedächtnis waren wohl der Grund dafür, denn damals... Der Gedanke wurde weggestoßen.

    Anschließend erschien Wasser, nahm das Gewand mit sich und Mizu ging durch ihre offene Balkontür. Doch im Zimmer stand jemand und legte in aller Ruhe Wäsche zusammen.

    „WAHHH!! Sag mal was zum Henker machst du hier, Minaco? Und wie kommst du hier rein?“

    Völlig perplex zeigte sie auf ihre blonde Nachbarin.

    „Ich war vor dir zuhause und da es hier aussieht wie im Schweinestall, hab ich mir gedacht ich räume auf! … Außerdem stand deine Balkontür offen!“, lächelte sie Mizu an.

    Dadurch fiel ihr auf, dass Minaco fast nur Zuhause Gefühlsregungen zeigt. Doch der Gedanke verflog schnell.

    „Das ist nett, aber ich komm allein klar!“, entgegnete sie ruppig und nahm ihrer Freundin mit einem Ruck das gerade zusammengelegte Shirt aus der Hand und lief mit rotem aber plusterndem, zickigen Blick an ihr vorbei.

    „So sauer über den Kuss?“, fragte sie plötzlich mit einem frechen Grinsen.

    Mizu zuckte als Reaktion wütend zusammen und drehte sich ruckartig um:

    „Ja, sicher!“

    Die Wut richtete sich zu ihrem eigenen Unmut ins nirgendwo, da sie nicht wusste wer Orion war. Doch ihr Antlitz wurde wieder normal, denn ihr fiel etwas ein.

    „Moment, du kennst diese beiden anderen Wächter doch schon lange, weißt du wer sie sind?“

    Die Antwort kam schnell und kurz:

    „Sorry, keine Ahnung!“

    Mizu fiel nach hinten um. Damit hatte sie nicht gerechnet. Unschuldig grinsend legte die Blondine eine Schulbluse zusammen.

    „Ist das dein Ernst?“, wurde verärgert gefragt.

    Wieder unschuldig sagte Minaco:

    „Ja!“

    Wieder plusterte die Braunhaarige erzürnt, bekam aber ruhig gesagt:

    „Hab Geduld, vielleicht finden wir es noch heraus und jetzt lass mich dir helfen!“ Irgendwie schaffte sie es Mizu zu beruhigen. Diese wunderte sich selbst darüber und kratzte sich am Hinterkopf:

    „Ok, danke, ich hatte leider noch kaum Zeit dazu!“

    Die Wohnung war noch relativ unordentlich, auch wenn sie schon einige Zeit hier war, die Schule nahm relativ viel Zeit weg. Mit:

    „Sag mal, warum kann Sirius Orion eigentlich nicht leiden?“, initiierte Mizu ein weiteres Gespräch.

    „So genau weiß ich das auch nicht, schätze einfach Antipathie!“

    Sie wusste warum, aber das verriet sie nicht und stellte sich einfach dumm.

    ...

    Draußen auf dem Balkon stand schützend im Schatten ein Mann im roten Gewand:

    „(Ich hoffe sie findet es nicht heraus...)“

    Er fasste sich an seine Lippen. Sie kribbelten. Daraufhin fragte er sich, warum er das eigentlich durchgezogen hatte. Es kam einfach über ihn und konnte sich das Ganze nicht erklären.

    In dem Moment hängte sich Sirius über die Absperrung zwischen den Balkons, er war ja schließlich Mizus Nachbar.

    „Warum bist du immer noch als Wächter unterwegs?“, fragte er verärgert und verwandelte sich selbst zurück.

    „Ich fühle mich wohler so, da kann ich Mizu als ich selbst gegenübertreten!“

    Doch das fand Yaki gar nicht gut, machte sich lang, hängte sich über die Absperrung und schlang seine Arme um Orions Kehle. Dabei entlud sich aufgestauter Ärger:

    „Und deswegen musst du sie gleich abknutschen? WARUM MACHST DU SO WAS?“

    Auch wenn er kein Wächter mehr war, einen Vorteil durch seine Position und seinen Willen hatte er trotzdem. Orion ächzte daraufhin:

    „Und du wirst es ihr auch nicht verraten, klar?“

    Doch es enstand durch ihre Rangelei zu viel Lärm und der wurde gehört. Weibliche Stimmen erklangen dumpf:

    „Was war das?“, vernahm Orion plötzlich von drinnen und erschrak:

    „Sie … haben uns gehört!“

    Doch Anstelle von Flucht grinste er Yaki an, der fragte verwundert:

    „So fröhlich?“

    Denn er hatte den Feuerwächter immer noch im Schwitzkasten und wusste nichts mit der Reaktion Orions anzufangen, schließlich war er ihm überlegen. Plötzlich packte Orion Yakis Oberarme und zog ihn kurzerhand mit einem Ruck von hinten nach vorne über die Absperrung.

    „WAHHH!“

    Der krachte sehr unsanft mit dem Rücken zuerst auf den harten Boden des fremden Balkons und ließ seinen Gefangenen dabei los.

    „Bis denn!“, verabschiedete sich Orion und verschwand über die Brüstung nach unten.

    Gerade da öffnete sich die Tür:

    „Was machst du auf meinem Balkon?“

    Mizu hatte große Augen und schaute perplex drein. Der Angesprochene aber stand blitzartig auf und rannte zum Geländer:

    „WENN ICH DICH ERWISCHE, ICH DREH DICH DURCH DIE MANGEL!“

    Hinter ihm standen nun zwei sehr verwirrte Personen:

    „Öhm, Yaki?...“, fragte Mizu.

    Er drehte sich um.

    „Aber sonst geht’s dir gut, oder?“

    Der junge Mann ließ sich über die Brüstung hängen und seufzte bloß. Warum musste das ausgerechnet ihm passieren?

    „Bei so jemandem als Nachbar kriegt man Angst!“, meinte die Blondine abschließend. Mizu legte daraufhin nur die Hand beschämt ans Gesicht. Yaki aber schaute sauer zu einer gewissen Person:

    „(Echt, dafür, dass ich die Klappe halte müsstest du mir ewig dienen, Minaco!)“.

    Er hatte das Gefühl alles lastete auf ihm. Dabei hatte er Wut auf Tachi und würde Mizu am liebsten verstecken. Minaco schaute aber unschuldig in den Nachthimmel, ahnend was er in etwa dachte. An ihre große Bitte und den ungeschriebenen Vertrag, dass er Stillschweigen bewahrt kann sie sich noch gut erinnern.

    ...

    Nach kurzer Zeit war Orion hinter dem Wohnblock angekommen. Dort waren Garagen und er ging auf eine zu. Prüfend sah er auf seine Hand.

    „Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich dich kurz zweckentfremde!?“

    Er ließ eine kleine Flamme entfachen, die schmaler wurde wie bei einem Schweißergerät. Beim Öffnen entfloh der großen, schweren Tür ein laut quietschender Ton und entblößte im Halbschatten ein relativ altes Motorrad. Der Blick ging in Richtung eines kleinen Tisches. Dort lag eine Schutzbrille.

    ...

    Derweil in Yakis Wohnung:

    Er war nicht alleine, denn Minaco war bei ihm.

    „Du solltest dir nicht immer so viele Gedanken machen!“

    Der Angesprochene saß beleidigt auf seinem Sofa und bekam Tee eingeschenkt. Anschließend gab sie ihm die Tasse in die Hand.

    „Danke, jetzt macht schon ein Mädchen in meiner eigenen Wohnung Tee für mich.“

    Sie setzte sich und sagte trocken:

    „Tjo, und um Mizu machst du dir Sorgen?“

    Auf diese fiese Antwort hin, verschluckte er sich und musste husten:

    „Wenn du damit wieder sagen willst, dass ich unselbstständig bin, liegst du falsch!“

    Sie schaute ihn ertappt an. Scheinbar war das zu auffällig.

    Da klingelte es an der Tür. Yaki stand grimmig auf und ging in den Flur. Sein Gesicht war während des Türaufmachens noch immer verzogen, was dem Besucher sofort auffiel.

    „Oh Mizu, du bists!“

    Die wunderte sich, über dessen Miene:

    „Hab ich dir was getan, oder warum schaust du mich so an?“

    Eine Ader begann an der Stirn zu zucken:

    „Du nicht!“

    Minaco lehnte nur leicht grinsend an der Flurwand mit Teetasse in der Hand. Mizu trat ein und stand nun neben ihm:

    „Hehe, ich wollte nicht stören und nur fragen, ob du vielleicht etwas Zucker und Sancho über hast!“

    Yaki versuchte sich wieder zu fangen:

    „Du störst nicht!...“

    Nach wie vor zuckte die Ader, was seine Aussage nicht gerade untermalte.

    „Warte, ich schau mal!“

    Er ging in seine Wohnung und bog nach links in die Küche ein.

    „Nein, das ist kein Zucker...“

    Eine Dose rollte in den Flur.

    „...mh, das auch nicht!“

    Eine Weitere folgte. Mizu machte die Tür zu, ging ihm nach und sah sich die Dosen an, die er mittlerweile im Raum verteilte.

    „Ähh, Yaki!?“

    Der schaute aus seinem Unterschrank heraus:

    „Was denn?“

    Perplex wurde er angeschaut:

    „Die Dose ist seit einem halben Jahr abgelaufen!“

    Ein Tropfen entwich seiner Stirn:

    „Ähhhh…..“

    Eine Antwort stand nicht parat. Das hatte er wohl übersehen.

    „Lass mich mal schauen.“

    Sie ging zu ihm und als sie in den Schrank schaute, kam halb der Graus. Ein Chaos aus Dosen, Plastik, Eingekochtes, Fertigzeug, alles Mögliche lag quer durcheinander.... Sie sah ihren Sandkastenfreund an:

    „Sag mal, wovon lebst du eigentlich?“

    Der war über diese, leicht geschockte Frage erbost:

    „Ich kann weder kochen noch macht es mir Spaß!“

    Wieder war das Gesicht grimmig verzogen. Mizu entwich nur ein, „Hehe“, entdeckte dann aber etwas:

    „Ahh, da ist Zucker, aber ich sehe keinen Sancho!“

    Minaco schaltete sich, noch an der gleichen Stelle stehend, ein:

    „Sorry, aber das habe ich auch nicht. Ist Taichi nicht da?“

    Mizu kroch hervor:

    „Nein, der…!“

    Yaki unterbrach sie ruppig:

    „Du gehst nicht zu dem, klar?“

    Doch diesmal war sie vorbereitet:

    „Wenn er Sancho hat, werde ich zu ihm gehen, klar?“

    Er verstummte kurz, setzte aber schnell wieder an:

    „Der Kerl ist gefährlich, er…!“

    Jetzt unterbrach Mizu ihn mitten im Satz, mit saurer Miene:

    „Er ist nicht gefährlich, klar? Ich kann selber auf mich aufpassen, werde du lieber erwachsen und hör auf, dich wie mein Vater aufzuführen!“

    Mit jedem Wort wurde Yaki immer kleiner. Er konnte sich gegen ihre Worte nicht erwehren. Auch wenn er es gerne gewollt hätte.

    „Lass sie, wenn er ihr was tun sollte, kriegt er es mit mir zu tun!“, grinste Minaco und bekam zugleich eine Anwort von ihrer Freundin:

    „Danke Minaco, hast du eine Ahnung wo er ist?“

    „Ich habe da nur eine Vermutung! Hinter dem Gebäude stehen Garagen. Kurz bevor du einzogst, hat sein Motorrad den Geist aufgegeben. Ich schätze er schraubt dran rum.“ Mizu glubschte:

    „Ok, interessant!“

    Yaki räumte langsam seinen Schrank wieder ein und warf etwas Unüberlegtes dazwischen:

    „Nein, das ist nicht kaputt, er nutzt es als Vorwand und läuft zur Schule, um den Weibern besser hinterher zuschauen!“

    Jetzt reichte es! Mizu nahm die Dose Zucker und warf sie ihm an den Kopf. Es ertönte nur ein *Klong!* wie bei einem Glockenschlag.

    „Zucker hat er bestimmt auch, bis dann!“

    Und schon war die Tür zu und Mizu weg. Yaki hielt sich seinen Kopf:

    „Aua! Dieses Weib ist echt brutal“

    Und Minaco kratzte sich nur am Hinterkopf. Die Reaktion war eigentlich vorhersehbar.

    ...

    Die Braunhaarige suchte unten den Weg um das Gebäude herum und fand ihn schließlich auch. Es war recht eng und schon dunkel. Über ihr thronten die Wohnblöcke.

    „Mh, nanu?“

    Plötzlich sah sie hinter der Ecke ein rötliches Licht leuchten.

    „(Feuer??!!)“

    Mizu erschrak und hatte schlimme Befürchtungen, zögerte, fing sich dann aber wieder und rannte in den kleinen Hof. Wenn dort wirklich ein Feuer ausgebrochen ist, musste man handeln:

    „Nanu?“

    „WAHHH!!“, erschrak Taichi fürchterlich.

    Das Mädchen schaute sich ungläubig um:

    „Weg?! nichts!?“

    Nach kurzem Blickkontakt fing Mizu ein Gepräch an:

    „Ahh, da bist du ja! … Sehe ich so furchteinflößend aus, oder was ist los?“

    Taichis Puls war immer noch über 140:

    „Nein, nein, alles ok! (Boah, knapper geht’s nicht!)“

    Langsam lief sie auf ihn zu und in die Garage:

    „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du Zucker und Pfeffer hast!“

    Schließlich entdeckte sie das Motorrad:

    „Doch grade am reparieren!?“, fragte sie neugierig.

    Eine Augenbraue hob sich:

    „Woher weißt du das?“

    „Minaco hat mir gesagt, dass dein Motorrad kaputt sei und dass du seit dem manchmal daran rumschraubst!“

    Er schaute ertappt zur Seite:

    „Ach hat sie das? (Daher hat sie die Info.)“

    Sie ging zur Maschine, in die Hocke und sah sich das Metall an. Es sah sehr gepflegt aus und glänzte.

    Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und abzulenken:

    „Und, sonst alles in Ordnung?“, war aber innerlich nervös.

    Wenn sie ihn entdeckte hätte, wäre die ganze Tarnung aufgeflogen. Zusätzlich spürte er wieder dieses Kribbeln, versuchte es aber zu ignorieren. Mizu antwortete schließlich:

    „Najo, schon ok, soweit! (Nein, natürlich nicht, ein Kerl hat mir einen Kuss geklaut und ich kenne ihn nicht mal!)“, antwortete sie mit unterdrücktem Ärger in der Stimme.

    Doch plötzlich trübte etwas die Gedanken und zwar eine verschweißte Stelle. Sie schaute sich um, entdeckte aber nichts, außer der Brille in Taichis Hand.

    „Sag mal, hier ist eine Schweißstelle, aber ich sehe kein Gerät dazu. Wo ist das?“

    Taichi war sprachlos. Was zum Teufel fällt diesem Weib alles auf?

    „Ähhhh…!“, stotterte er, „(Mist! Die merkt ja alles!)“.

    Mit dieser gezielten Frage war er überfordert. Das Mädchen schaute ihn nur neugierig und fragend zugleich an.

    „Das... hab ich schon weggeräumt!“

    Die Antwort klang recht normal und unschuldig. Zumindest im ersten Moment, der aber ausreichte. Unsicherheit machte sich breit:

    „Achso, dann war das vorhin das Leuchten, was ich gesehen hab! Und ich dachte schon …. hier brennt es!“

    Je näher sie dem Ende des Satzes kam, desto zitternder wurde ihre Stimme und das Antlitz wurde traurig. Dieses Bild von vermeintlichem Feuer löste etwas aus, etwas altes und fürchterliches.

    Sie stand auf und ließ merklich den Kopf hängen. Was hatte sie plötzlich?

    „Alles ok?“

    Verwundert und mit einem „Mh?“drehte sie sich zu ihm.

    „Du sahst grad so … bedrückt aus!“, sagte er weiter.

    „Nein, nein, alles ok!“

    Sie wich dem Blick aus, aber ganz verstecken konnte sie ihre Gefühle nicht und ließ wieder ihren Kopf hängen. Schmerzhafte Bilder spukten durch den Kopf und die Arme zitterten.

    „Mizu...!?“

    Mit sanfter Stimmte legte er seine Hand auf ihre Schulter, was sie veranlasste erschrocken zu ihm zu schauen. Der Blick war sehr mitfühlend, aber auch fragend. Er hatte keinen blassen Schimmer, was los war. Doch Mizu biss sich auf die Lippen:

    „Nein, es…“

    Verschreckt und verwirrt sah er plötzlich nass werdende Augen, was er bei ihr noch nicht gesehen hatte. Sie errötete und wollte eigentlich nicht, dass er etwas bemerkt. Jedoch war alles zu offensichtlich.

    „... alles ok!“

    Sie drückte ihn weg, schaute nach unten und kämpfte mit sich:

    „(Reiß dich zusammen, Mizu!)…“

    Jedoch stach es schließlich in ihrer Brust und Bauch:

    „Sorry, ich muss rein!“

    Sie drehte sich rasch weg und lief davon. Perplex griff Taichi in die Luft, hielt jedoch inne. Wegen dem Kuss? Das erachtete er dann doch als unwahrscheinlich, oder? Schließlich wusste sie nichts...

    ...

    Vorne machte sie kurz Rast:

    „Nein, das… ist vorbei, es gehört zwar zu mir aber…!“

    Doch dann rollte eine Träne über ihre Wange:

    „....Ach, verdammt!“

    ...

    Sie rannte ins Gebäude, die Treppen hoch und in ihre Wohnung. Minaco wollte gerade auch in ihre Wohnung und Yaki stand noch in der Tür. Die beiden hörten nur ein Krachen. Er schaute nur verdutzt drein und dachte:

    „(Das war doch Mizus Tür!)“

    Aber als er Taichi im Anschluss auch hochkommen sah, läuteten alle Alarmglocken. Er stürmte aus seiner Wohnung, wütend auf den Wuschelkopf zu, mit ausholender Faust.

    „WAS HAST DU GETAN? “

    Doch Taichi wich dem Kinnhaken seitlich aus und stellte Yaki gleich darauf sein Bein in den Weg.

    „Wahh!“

    Der landete, wie schon zuvor, unsanft auf dem Boden. Taichi lief weiter und erst als er bei Minaco ankam sagte er etwas:

    „Weißt du ob Mizu irgendwas hat?“

    Die konnte mit der Frage nichts anfangen:

    „Nein, sie redet über sich kaum, ... da seit ihr euch recht ähnlich!“

    „Und du Yaki?“

    Der Angesprochene rappelte sich grad wieder auf.

    „Du hast mich gerade auf die Bretter befördert und fragst mich sowas? ...Aber um deine Frage zu beantworten: Mizu und ich haben uns fünf Jahre nicht gesehen, sie war damals urplötzlich verschwunden!“

    Minaco und Taichi fragten im Chor:

    „Verschwunden??“

    Yaki fuhr in voller Größe fort:

    „Ich weiß auch nicht mehr und selbst wenn...“

    Und zeigte wütend auf Taichi:

    „...DIR WÜRDE ICH DAS BESTIMMT NICHT ERZÄHLEN!“

    Der Entgegnete nur ernst:

    „Wenn du meinst?!“

    Minaco wendete ein:

    „Warum willst du das überhaupt wissen?“

    Nachdenklich legte der Gefragte seine Hand ans Kinn:

    „Sie hat sich grad sehr sehr seltsam verhalten.“

    Was alle nicht bemerkten war, dass sie Jemand belauschte. Eine Person, die eigentlich nicht zu den Bewohnern gehörte, war bis ins obere Stockwerk gefolgt. Im Schatten des Ganges verschwand sie jedoch wieder.

    ...

    Am nächsten Tag:

    Mizu ging den Flur entlang Richtung Klassenzimmer und man hörte ihren Magen knurren:

    „Boah, ich hätte mir doch was ohne Pfeffer und Zucker machen sollen!“

    Plötzlich flog ihr ein Papierflieger an den Kopf, den sie nahm und auffaltete.

    „Hööö??“

    Sie schaute nach vorne und entdeckte Minaco:

    „Ist der Einschreibezettel für das Wochenende morgen!“

    „Ach, das ist schon morgen?“, fragte Mizu erstaunt.

    „Ja, dieses Jahr etwas chaotisch alles und deswegen kurz vor knapp!“

    Der Zettel wurde geprüft und ein bestimmter Namen gesucht, den sie aber nicht fand.

    „Nein, Taichi hat sich noch nicht eingeschrieben!“, warf Minaco ein.

    Mizu schaute perplex auf:

    „(Langsam macht sie mir Angst!)“

    Yaki kam und fügte etwas hinzu:

    „Auch wenn dus dir wünschst, mitkommen wird er nicht!“

    Er schaute nach oben an die Decke und verzog leicht das Gesicht, jedoch entging ihm dabei, dass er mit Luft redete. Minaco meldete sich zu Wort:

    „Yaki, du wirst ignoriert!“

    „Mh?“

    Er schaute wieder nach vorne. Das was er sah, war Mizus Rücken, welcher im Klassenzimmer verschwand.

    „Dieses Weib...!“, bemerkte er und ballte wütend die Faust. Doch sie war immer noch sauer und hatte keine Lust mit ihm zu sprechen.

    ...

    Im Raum suchte sie nach einer bestimmten Person und entdeckte den Jenigen wie immer in seiner Ecke. Sie ging hin:

    „Taichi?“

    Nichts regte sich außer den Augen.

    „Ach, du bist es!“

    Erst als er sie erkannte, drehte sich auch der Rest um. Das Mädchen setzte sich neben ihn.

    „Willst du wirklich nicht mit?“

    Sie legte ihm den Zettel auf den Tisch. Musternd prüfte er das Geschriebene.

    „Du stehst selbst nicht drin!“

    „Ja, ich weiß nicht, ob ich mitfahre!“, teilte sie mit.

    Nun wunderte er sich:

    „Mh, wieso?“

    Einige Sekunden des Überlegens vergingen, doch dann:

    „Naja, Minaco und Yaki kenne ich schon ganz gut...!“

    „Und die Andren?“, wurde ungläubig gefragt.

    Sie schaute auf:

    „Die kann ich auch noch hier kennen lernen!“

    Und zeigte auf den Zettel:

    „Da gibt’s so schöne Wälder und auch ein Quellbad!“

    Bei dieser Aussage begann sein Hirn ein Spiel zu wittern. Ein versuchter Angriff, oder auch ein Pass und die Falle schnappte zu. Gedanklich fing er fix den Ball und das Gesicht begann frech zu grinsen. Danach legte er beide Hände auf den Hinterkopf verwandelte den Pass:

    „Ja, schöne Hintergründe für Aktbilder!“, in einen Punkt für sich.

    Mizu wurde rot und plusterte ihre Backen auf. Schon wieder dieses leidige Thema! Doch diesmal war sie mehr oder minder darauf vorbereitet:

    „(Ok, dann so!)...Wenn … du nicht mitkommst,… vielleicht überleg ich’s mir ja noch.“, konterte sie und verschränkte die Arme, drehte ihren Kopf seitlich und sah frech aus dem Augenwinkel zu ihm. Sie holte zum nächsten Angriff aus.

    „Oh, jetzt willst du mich mit meinen eigenen Waffen schlagen.“, bemekrte er und drehte sich zu ihr. Plötzlich beugte er sich nach vorne und machte erst kurz vor ihrem Gesicht Halt. Mizu wich erschrocken zurück. Die Antwort lautete:

    „Schön, ich komme mit, aber...“

    Und der Blick wurde ernst:

    „ ... ich garantiere für nichts!“

    Mizu schaute nur verdutzt. Wie war das denn gemeint?

    Er drehte sich zu seinem Stiftekasten und trug sich ein. Der Stift wanderte wieder zurück. Danach drehte er sich wieder zu der neben ihm Sitzenden.

    „Und noch was...!“

    Sanft aber bestimmend nahm er ihr Kinn in seine große Hand.

    „(...Was zum...?)“

    Erstarrung, wie schon auf der Baustelle. Aber er grinste und fuhr fort:

    „...Lass mich bitte durch, ich muss mal aufs Klo!“

    Einige Sekunden der Verarbeitung vergingen:

    „Ähhhhh, ja klar!!“

    Mizu befreite sich aus seiner Hand und rückte mit ihrem Stuhl rein, sodass er durch kam. Moment! Wieso geht er nicht bei sich durch? Da ist doch genug Platz... Hatte er sie gerade nur geärgert? Der Gang war frei!

    „(Arghhh, Dieser....!)“

    Eine Ader begann an ihrer Stirn nervös zu zucken.

    Die Klassenkameraden an denen er vorbeiging, folgten ihm mit misstrauischen Blicken, bis er schließlich das Zimmer verließ. Mizu saß jetzt mehr oder weniger nervös auf dem Stuhl und war hochrot. Doch als sie nach vorne sah, wurde sie von der gesamten Klasse gemustert.

    „WAS GIBT’S DA ZU GLOTZEN?“, fauchte sie.

    Jeder drehte sich wieder um. Nur in der Eingangsecke schloss sich jemand nicht der Menge an, nämlich Minaco, die ihr frech zuzwinkerte. Mizu plusterte wieder:

    „(Ich dachte echt grad, der knutscht mich auch noch ab!)“

    Der restliche Tag verlief relativ normal, nur versucht wurde Abstand zu halten, was nicht immer funktionierte und auch ihre Gesichtsfarbe hatte sie teilweise nicht unter Kontrolle. Er machte sie aus irgendeinem Grund nervös und das war unangenehm. Aber dem Wuschelkopf schien das Ganze noch richtig Spaß zu machen. Immer wieder rückte er näher an sie ran, oder zwickte sie in die Seite, worauf nur ein „IHKS“ zu hören war und eine weglaufende oder -rückende Mizu zu sehen. Auch der Klasse entging dies nicht. Aber selbst das war ihm mittlerweile egal. Er hatte seit langem wieder richtigen Kontakt mit einem anderen Menschen...

    ...

    Am nächsten Tag trafen sich alle an der Schule, denn es waren Busse vorgefahren. Taichi, der gerade seine Tasche im unteren Teil verstaute, bemerkte hinter sich Schritte. Es konnten nicht viele Personen sein und die Vermutung bestätigte sich beim Nachsehen:

    „Was willst du schon wieder, Yura? Lass mich in Ruhe!“

    Er drehte ihr den Rücken zu und lief Richtung Bustür.

    „Nur eine Warnung, ihr zwei werdet es bereuen, wenn ihr so weitermacht!“

    Sie hatte wohl durch einige Mitschülern davon Wind bekommen, was einen Tag vorher passiert war.

    „Das sagtest du bereits. Geh in deinen Bus!“

    Er ignorierte sie mehr oder weniger.

    „Zee!“

    Doch das ließ nur mehr hochkochen. Die Faust ballte sich und Wut verzog ihr Gesicht. Auch die ganze Körperhaltung zeigte starke Anspannung. Gerade da lief Mizu an ihr vorbei, die es doch geschafft hatte alles unterzubringen. In ihrer Eile übersah sie die Person völlig.

    „Das wirst du büßen!“

    „Mh?“

    Die Stimme kam ihr bekannt vor. Mizu drehte sich verwundert um. Doch es war schon keiner mehr da. Sie kratzte sich fragend am Kopf und stieg ein. Drinnen angekommen, begann die Suche nach einem freien Platz. Doch es war kaum noch was frei, außer scheinbar ganz hinten. Sie lief etwas schneller und prüfte schließlich den Sitz. Jedoch war an diesem Platz ein Wuschelkopf grade zu Gange, der versuchte etwas vom Boden aufzuheben.

    „Ähhh!“

    Mizu wich verschreckt zurück.

    „Mh?!“

    Er schaute auf und ihre Blicke kreuzten sich.

    „(Ist hier nichts anderes mehr frei?)“

    Hastig schaute sie sich an Ort und Stelle um. Ein Stehplatz während der Fahrt war nicht empfehlenswert, der Jenige dort aber auch nicht. Schon allein der Gedanke dort zu sitzen, machte sie nervös. Plötzlich fielen über der Lehne des dahinter liegenden Sitzes zwei Beine halb in den Gang. Mizu schaute skeptisch nach.

    „Mi… Minaco?“

    Die Blondine lag breit gemacht über zwei Sitzen wie in einem Bett und wollte grade ihre Köpfhörer aufsetzen.

    „Ach, auch schon da? Etwas spät!“

    Mizus Stirn entwich ein Tropfen:

    „Ähh, sorry ,aber kannst du reinrücken?“

    Sie wurde gemustert und ihre Frage gekontert:

    „Ist ihnen der Platz da vorne nicht genehm, Madam?“

    Ein Grinsen machte sich breit und Minaco zeigte auf den von ihrer Freundin misachteten Sitz.

    „(Mistweib!)“

    „Der beißt nich!“, meinte ihre Freundin darauf und Mizu merkte schon was hier gewollt wurde, allerdings hatte sie nach der letzten Aktion etwas, man könnte es Muffensausen nennen. Jedoch blieb keine andere Wahl und so setzte sie sich schließlich unruhig hin. Taichi kramte in seiner Tasche und stellte sie schließlich auf den Boden. Währenddessen warf er etwas ein, denn er merkte eine verspannte Haltung bei seiner Sitznachbarin.

    „Minaco sitzt lieber alleine. Keine Sorge, ich bring dich nicht mehr in Verlegenheit,…!“, sagte er schließlich und schaute aus dem Fenster.

    „Hehe! Das... hast du nicht!“, erwiderte Mizu verunsichert, aber angriffslustig.

    „Echt? Dann kann ich ja weitermachen!“

    Es schien als freute sich da jemand drüber.

    „Ähh! Was?“

    Ok, mit dieser Reaktion hat sie nicht gerechnet. Soll das heißen, das war sogar sein Plan? Ihre Augen waren groß und ihre Wangen leicht rot. Ihren Arm hielt sie wie bei einem Schreck vor sich und rückte ein Stück weg Richtung Gang.

    „Sorry, war ein Scherz!“

    Er lächelte.

    „(.. Das macht ihm sogar Spaß!?... Sadist!)“

    Die Nervosität wurde merklich runtergschluckt, doch die Lehrerin sorgte für Ablenkung:

    „Guten Morgen, liebe Schüler, schön das ihr alle pünktlich gekommen seid, ich begrüße euch auf unsrer Fahrt in die Nähe von Nagano!“

    Mizu hörte zu, doch als sie aus dem Fenster an Taichi vorbeiblickte, sah sie Yaki, wie er noch grade zu seinem Bus sprintete.

    „Hehe! (Soviel zu Pünktlichkeit).“ Und der Bus fuhr los.

    Etwa 5 Minuten später:

    Die ganze Zeit war Mizu damit beschäftigt ja einen gewissen Sicherheitsabstand zu Taichi zu halten. Auch die runtergeklappte Zwischenlehne half nichts. Es war als würde von ihm eine Art Gefahr ausgehen, der sie sich nicht unbedingt aussetzen wollte. Jedoch kamen ihr nach einiger Zeit andere Gedanken dazwischen:

    „(...Was tu ich hier eigentlich? Das ist ein ganz normaler Kerl, kein Grund sich so zu benehmen.)“

    Tief atmete sie ein und wieder aus und schielte aus dem Augenwinkel hinüber:

    „(Mh, aber trotzdem, komisch ist es alle Mal. ...Ich frage mich warum ihn alle meiden... , Obwohl er ja eigentlich schon ganz süß ist. Gut gebaut, groß, sanfte Hände,… Moment, was denk ich hier eigentlich?! Hör auf damit, hör auf!)“

    Sie raufte sich selbst die Haare und versuchte so, ihre Gedanken zu verbannen. Hatte sie gerade zugegeben, das sie ihn attraktiv findet?

    „Nicht soviel nachdenken!“

    Mizu schaute nach oben:

    „Was?“

    Minaco hing über der Lehne und gab ihren Senf dazu.

    „Manchmal frag ich mich ob du Gedanken lesen kannst!“

    Aber Taichi hatte eine bessere Erklärung:

    „Die beobachtet und kombiniert bloß, … scharfer Verstand!“

    Er saß entspannt und mit dem Kopf nach hinten angelehnt im Sitz und sah aus dem Fenster, die Arme verschränkt. Die Blondine grinste nur in sich hinein und verschwand wieder nach hinten. Auch Mizu setzte sich wieder normal hin. Doch dann spürte sie eine warme Hand auf ihrer, welche auf dem Schoß ruhte. Sie stutze und schaute rüber in ein neugieriges, männliches Gesicht, welches fragte:

    „Mich würde interessieren was du überlegst, erst recht wenn du mich so seltsam musterst!“

    Der Blick strahlte eine große Neugier aus. Er hatte alles bemerkt.

    „Ähh, ich denke nichts, gar nichts, ich hab nur,… ähhh, an dir vorbei aus dem Fenster geschaut!... Da waren Kraniche!“

    „Und warum rutschst du dann soweit nach draußen, du fällst ja fast runter!“

    Kurzerhand legte der Wuschelkopf einen Arm um ihre Schulter und die andere Hand auf ihren Oberschenkel. Mizu erstarrte! In diesem Moment machte das Herz samt ihrem Bauch einen großen Hüpfer. Er war ihr grad sehr nahe und sie drückte ihn gegen den Brustkorb von sich weg.

    „( KYAHH, GEH WEG!)“

    Am liebsten hätte sie dies in sein Gesicht gebrüllt, brachte jedoch keinen Ton heraus, bemerkte dann etwas:

    „HGN...(Was?... Dieser Geruch...!!)”

    Was ihr in die Nase kroch, bewirkte wie eine Art Lähmung. Schließlich zog er sie wieder in die Mitte des Sitzes und sah sie verdutzt an:

    „Alles klar? Du bist so verspannt“, damit holte er sie wieder zurück.

    „Ähh, ja alles ok!“

    Sie befreite sich aus der halben Umarmung und drückte ihn gegen seine Schulter leicht zurück auf seinen Platz. Und was nun? Die Entscheidung fiel einfach auf den Blick in die andere Richtung. Taichi schaute etwas perplex und drehte sich wieder Richtung Fenster, allerdings unbemerkt mit einem Lächeln. Langsam beruhigte sich Mizu wieder, doch dann pikste etwas in ihre Schulter und zwar ein kleiner Zettel von Minaco, der entgegengenommen wurde:

    „Immer ruhig und gelassen bleiben!“, stand darauf.

    „Ähh...(Was für eine Freundin!)“

    Sie seuftze.

    Einige Zeit und Kilometer später:

    Endlich angekommen sprang Mizu als Erste aus dem Bus und schnappte frische Luft.

    „Puhh... (Endlich was andres in der Nase als Taichis Geruch, … Moment, nein raus mit dir aus meinem Kopf!)“

    Diesmal haute sie sich selbst gegen die Schläfe.

    „(Also kam das damals doch nicht von draußen, sondern wirklich von ihm...!?)“

    Sie erinnerte sich an das Zusammenbauen des Regals…

    „Soll ich die Schläge übernehmen?“

    …und wurde wieder zurückgeholt. Yaki stand in völler Größe vor ihr. So fragte sie daraufhin:

    „Häh? Oh morgen. Sag mal, warst du zu spät?“

    „Ja, ich hab dich am ersten Tag auch aus dem Bett geklingelt!“

    Die Ansage hatte einen leicht vorwurfsvollen Unterton, der nicht überhörbar war. Sie antwortete:

    „Kann ich riechen, dass du verpennst? Außerdem bist du doch so super selbstständig!“ Die Ironie kam an und lies Yaki grimmig verstummen.

    „Du hast deine Tasche vergessen!“

    Taichi kam gerade auch heraus und hatte Mizus Handgepäck.

    „Ähh, danke!“

    Doch anstatt, dass er von Yaki normal begrüßt wird, warf der ihm nur einen bösen, drohenden Blick zu.

    „Sorry, kein Nerv auf dich, komm Mizu!“

    Wieder legte er seinen Arm um sie. Die fühlte sich daraufhin wie ein pfeifender Dampfkessel und rannte wortlos weg. Es folgte ein Grinsen seinersets, teilweise sogar etwas erleichtert.

    „Dir wird das Grinsen gleich vergehen! sie hat ihre restlichen Sachen stehen lassen.“ Ertönte es hinter ihm, Minaco war die Letzte und bemerkte Mizus Gepäck. Taichi schaute nur verzweifelt. Mizu hatte gefühlt ihr halbes Hab und Gut dabei.

    Die spurtete währenddessen den kurzen Weg bis zur Herberge und machte erst kurz davor Rast.

    „Oh man, das is gemein! (Erst knutscht mich einer ab und der Nächste bringt mich so in Verlegenheit!)“

    Sie fühlte sich komisch, irgendwie übermannt. Die Lehrerin rief ihr hinterher:

    „KANDA-SAN! WÜRDEN SIE BITTE WARTEN BIS DIE ANDEREN FERTIG SIND!“

    „Ähh, ja, tut mir echt Leid!“

    Doch Minaco war schnell und entschärfte die Situation:

    „Schon ok, Sensei, sind schon da!“

    Auch Taichi kam auf Mizu zu. Die wiederum wich nervös ein Stück zurück. Doch der hatte anderes im Sinn:

    „Nichts da, hier, deine große Tasche!“

    Er warf ihr die große Tasche zu und sie, „Wahh! “ , konnte diese gerade so fangen. Die Lehrerin meinte:

    „Das ist mal ein Gentlemen! Lasst uns mal die reingehen und die Schlüssel holen.“

    Minaco hakte sich bei Mizu ein:

    „Ich nehme Mizu und Taichi mit, damit Yaki nicht die ganze Zeit ums Zimmer streunt. Die Klassen sind ja getrennt.“

    Der war ungehalten über das Vorhaben:

    „Moment! Was bitte?“

    Jedoch bemerkte Mizu:

    „Ähhh Yaki! Was ist das da hinten?“

    Aus der Nähe der Busse kam plötzlich eine Staubwolke genau auf die Klasse zugerast.

    Minaco fragte: „Mh, ist das ein Fels?“

    Taichi vermutete: „Ein wildes Tier?“

    Yaki erkannte: „Nein, das sieht aus wie… WAHHHH!“

    Mit einem *KRAWUMMS* lag Yaki wieder auf dem Boden:

    „Hab ich dich, Yaki-Chan! Ich liebe diesen Ausflug jetzt schon!“

    Die Kleine Aya saß auf Yaki drauf.

    „Und ich will jetzt schon wieder nach Hause!“, sagte dieser jammernd und platt gedrückt im Staub.

    ...

    Kurze Zeit später:

    Mizu war mit Minaco draußen unterwegs:

    „Wow, das ist aber schön hier!“

    Die Blondine nickte und zeigte auf den Berg.

    „Ja, durch den Vulkan gibt es hier heiße Quellen, werde ich dir heute Abend mal zeigen.“

    Die sagte glücklich:

    „Klasse!“

    Das wollte sie schon immer mal machen.

    ...

    Später am Abend, als alle gegessen hatte, standen plötzlich Aya und Minaco vor Mizu.

    „So und jetzt die heißen Quellen, keine Sorge, die Kabinen sind getrennt!“

    „Ähhh, ok?!“

    Die Blondine wusste schon warum und zwinkerte.

    ...

    In den Umkleiden angekommen mussten sich dann alle entkleiden. Minaco legte ihre Haare auf die andere Seite und man sah ihr Zeichen am Hals. Aya rief begeistert:

    „Ahh, so etwas habe ich auch, meins ist aber bei Weitem nicht so hübsch!“

    Fragend wurde Aya angeschaut:

    „Was meinst du?“

    Die zeigte aber auf Mizu:

    „Auch du hast ja so etwas, ein Muttermal stimmts, Mizu? Da am Rücken!“

    „Ähh, ja!“, entgegnete sie.

    Die Kleine, die nur noch Unterwäsche trug, zog ihren Slip etwas am Bein herunter und zum Vorschein kam ein seltsames Muttermal was an ein Oval erinnerte, mit einer deutlichen Verfärbung an der einen Seite. Es saß ziemlich genau am Beckenknochen.

    „Da hab ich eins!“

    Aber es war sonst undefinierbar. Minacos Blick war unbekümmert.

    „Ja, das haben viele Menschen.“

    Aber ein unterschwelliges Gefühl blieb zurück.

    ...

    Draußen angekommen bestaunten alle erst einmal die schöne Umgebung. Die Quelle strömte aus den kleinen Felsen und sammelte sich in einem Becken. Die Kabinen waren durch einen Zaun von einander abgetrennt.

    „Passt auf, die Steine sind teilweise sehr scharfkantig!“

    Mizu nickte:

    „Ok!“

    Doch plötzlich ertönte von der Bambuswand aus ein: „Hallo, Mädels!“, gefolgt von einem: „Lass den Scheiß!“, „Autsch!“. Es hörte sich an wie ein Gong. Die Stimmen waren aber unbekannt.

    Mizu fragte skeptisch:

    „Wer war das?“

    „Einfach ignorieren! Entspann dich!“

    Und sie tat was Minaco ihr riet und schloss ihre Augen. Nach einiger Zeit gingen auch schon die Ersten. Das Ganze ging dann so weiter bis Minaco eigentlich auch gehen wollte, doch Mizu saß noch allein auf den Steinen und schaute in den Abend hinaus.

    „Mizu? Kommst du?“

    Die war aber in Gedanken versunken und es dauerte einen Augenblick, bis Minacos Frage im Hirn ankam und eine Reaktion gesendet wurde:

    „Ähh, nein, ich würde gern noch etwas hier bleiben!“

    Daraufhin hielt Minaco inne:

    „Gut, dann bleibe ich eben auch noch!“

    Mizu lächelte und versank wieder in ihrem Kopf. Doch Minaco fragte trocken:

    „Denkst du soviel an ihn!“

    Schreck machte sich breit:

    „WAS?... Wahhh“

    Sie wollte eigentlich antworten, jedoch beim Umdrehen zu ihrer Freundin rutschte sie ab. *Platsch* und landete im Wasser, tauchte jedoch sofort wieder auf... mit angesäuertem Blick.

    „Alles ok? Das war nicht meine Absicht!“

    „Schon ok, bin es mittlerweile gewöhnt!“

    Minaco ging aus dem Wasser:

    „Wir können auch oben weiter reden, hier unten wird’s mir zu warm!“

    „Ähm, ok!“

    Die Beiden gingen, doch beim Eintreten in die Umkleidekabine, spürte Mizu plötzlich einen stechenden Schmerz am Bein:

    „Auhhh!“

    Ihre Freindun war vor ihr und drehte sich fragend um:

    „Mh, was ist?“

    „Ähh, alles ok!“

    Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ging weiter. Der Schmerz ließ aber nicht nach.

    In der Kabine war es mehr als schwer, sich in diesem Zustand anzuziehen. Aber sie sagte keinen Muks, sondern verzog nur ab und an das Gesicht.

    Minaco war schon fertig und wollte gerade gehen. Als sie merkte das Mizu grad mal ihre Unterwäsche anhatte, wurde nachgehakt:

    „Wirklich alles klar? Du brauchst ja ewig!“

    „Ja, geh du schon vor, ich komm nach!“

    Doch Minaco merkte es:

    „Mh, ok!“

    Ging aber trotzdem. Sie lief Richtung des Ausgangs, wo Taichi auch gerade stand. Er war ebenfalls kurz Baden gewesen, blieb aber in einer ruhigen Ecke stehen, um einigen Leuten aus dem Weg zu gehen.

    „Hey Romeo!“, ertönte es plötzlich.

    Ungläubig folgte ein fragender Blick:

    „Meinst du mich?“

    Minaco kam auf ihn zu:

    „Wen sonst? Mizu ist in der vorletzten Kabine und hat scheinbar eine Verletzung, schau mal nach. Mir sagt sie nichts!“

    Er hörte auf sich anzulehnen und stand nun fest vor ihr:

    „Dann musst du mir aber Yaki vom Hals halten! Der steht vorne und beschattet mich...“

    Die Blondine schaute verschmilzt:

    „Überlass das mir!“

    Sie ging schnellen Schrittes. Vorne bei Yaki angekommen, der grade auf seine Uhr schaute, packte Minaco ihn kurzer Hand am Arm und zog ihn weg.

    „Mitkommen!“

    „Was? Wieso?...“

    Doch er wurde nur mit geschliffen und bekam keine Antwort.

    ...

    In der Kabine:

    „Autsch, was ist denn das?“

    Sie hatte sich mittlerweile auf eine der Bänke gesetzt, da es so besser auszuhalten war, fasste sich an die schmerzende Stelle und spürte etwas. Beim folgenden Blick auf die Hand, sah sie Blut, welches auch am Bein entlanglief.

    „Danke, Minaco... durch den Sturz hab ich einen Schnitt hinten am Oberschenkel!“

    Die Verletzung saß knapp unterhalb des Pos, deswegen blutete es auch stärker. Plötzlich klopfte es:

    „Mizu, ich komm rein!“

    „Hä?“

    Als dann plötzlich Taichi reinkam und hinter sich die Tür schloss, war sie sprachlos und stand promt auf. Der fragende Blick verwandelte sich dabei schnell in Empörung.:

    „W…wie…woher?... Grr... RAUS MIT DIR!“

    Mizu bewaffnete sich anschließend mit einem nassen Handtuch und drohte nach ihm zu werfen. Er aber sagte unbeirrt:

    „Minaco hat mir gesagt, du hättest eine Verletzung!“

    „Was? Nein, nein, alles ok! (Wie hat die das wieder bemerkt?!)“

    Doch beim Zurückweichen, zuckte das Bein zusammen:

    „Auu!“

    Also doch! Er kam rasch auf sie zu und packte das Handtuch. Sie schaute ihn erschrocken an. Doch sein Blick wurde von etwas erzürnt zu sanf:

    „Dreh dich bitte um!“

    Mizu aber dachte nicht daran:

    „Was? Wieso?“

    Jetzt wurde sein Blick fordernder

    „Soll ichs machen!?“

    Sie schaute nur verdutzt, spürte allerdings keine bedrohliche Haltung. Es war etwas anderes. Langsam bewegte sie sich, aber zitterte dabei. Ihre Arme lagen mittlerweile verschränkt und schützten somit den Oberkörper, über den sie nur BH und Top hatte, zusätzlich nur eine Hotpants. Taichi hockte sich hin und entdeckte einen recht langen und tiefen Schnitt an ihrem Oberschenkel.

    „Du bist an etwas Scharfen hängen geblieben oder?“

    Plötzlich spürte sie warme Hände an ihren Knien, welche vorsichtig versuchten sie zur Seite zu drehen, um sich das Bein genauer anzusehen.

    „(Was macht er da?)“

    Wieder stieg die Nervösität hoch. Beklotzte er sie etwa?

    Taichi, der eine Tasche dabei hatte, holte etwas zum Verbinden heraus:

    „Ist ein relativ großer Schnitt. Wie genau ist das passiert?“

    „Ähh, tja, ich bin abgerutscht, hehe!“

    Mizu regte sich nicht mehr. Sie konnte nicht, hatte aber seltsamerweise auch keinen Grund, denn ein es fehlte das Signal von Gefahr. Während er anfing ihr Bein zu verbinden, schnitt er ein anderes Thema an:

    „Sag mal, warum gehst du mir eigentlich seit kurzem aus dem Weg? Am Anfang bist du mir sogar immer nachgelaufen!“

    Sie schreckte innerlich auf.

    „Ähhh, ja, ich….! (Gute Frage! … Muss zu auffällig sein...)“

    „So, fertig!“

    Er stand wieder vor ihr.

    „Öhh, danke!“

    Sie drehte sich zu ihm um und er fuhr fort:

    „Pass aber bitte trotzdem auf, das blutet recht stark“

    Plötzlich hörten die Beiden einen lauten Knall außerhalb des Gebäudes. Alles bebte kurzzeitig. Und ließ beide kurz mit einem „Wahhh!“ aufschreien.

    „Was war das?“, rief Mizu.

    War das etwa ein Erdbeben? Die Zwei liefen zur Hintertür, welche zum Zengarten führte. Von dort aus sahen sie einen fliegenden Felsen und eine ausweichende Mira, die auf einer Säule landete. Des weiteren schaute über dem Zaun der Kopf eines Erdelementars hervor.

    „Was, schon wieder?“

    Mizu und Taichi erschraken beide. Moment mal beide? Sie sah ihn ungläubig an:

    „Du hast sowas schon mal gesehen?“, fragte sie.

    Taichi wusste anfangs nicht was sie meinte und fragte:

    „Was?“

    Doch dann kam es ihm. Er hat sich ungewollt verplappert und musste schnell eine Ausrede finden:

    „ Ähh naja, in den Nachrichten hatten sie einen kurzen Bericht gezeigt. Das war in der Einkaufspassage bei uns.“

    Die Antwort passte und klang auch nicht ausgedacht, was sie auch nicht war, zumindest zum Teil.

    „Mhh, ok und du lügst mich nicht an?“

    Jetzt fühlte er sich verdächtigt, jedoch:

    „Ähh, ja, das stimmt! Wieso fragst du? (Ist ja sogar teilweise wahr, hehe!)“

    Sein Gesichtsausdruck verriet aber eine gewisse Unsicherheit. Er merkte langsam, dass Mizu nicht so dumm ist, ihm alles abzukaufen. Die sagte daraufhin:

    „Ok, dann... AHHH!“, kam aber nicht weiter, da die beiden knapp ein Felsbrocken verfehlte und den Zengarten zerstörte, in dem er eine Schneise hinterließ. Da packte Taichi sie am Oberarm und zog sie wieder in die Umkleide. Bestimmend und grob drückte er sie auf eine der Bänke:

    „Du bleibst hier! Du bist verletzt!“

    „Auu, was...?“

    Mit einem zugekniffenen Auge schaute sie ihn verärgert an. Das tat dieses Mal wirklich weh! So etwas war ihr neu. Taichi ließ sie sitzen und rannte durch den Vordereingang nach draußen. Als er die Eingangshalle erreichte, sah er draußen Mira und Sirius die gegen ein noch größeres Erdelementar kämpften. Er versteckte sich hinter einer Ecke, denn es standen noch ein paar weitere Schüler draußen. Aber hier verwandeln konnte er sich nicht. Zu groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ihn Mizu oder die anderen sehen. Deshalb folgte die Flucht in eine leere Kabine zurück und er sperrte diese ab. Ein rotes Licht war zu sehen. Die Tür öffnete sich rabiat, als er plötzlich einen Wasserstrahl durchs Fenster draußen sah.

    „Mizu? Verdammt!“

    Sie musste den Hinterausgang der Quellen genommen haben.

    ...

    „Aquaris?“, stellte Sirius verblüfft fest.

    Aber Aquaris griff weiter mit ihrer Gefriertrocknungsattacke an, welche sich auf das Elementar legte.

    Plötzlich zischte etwas an ihr vorbei. Orion stellte sich zwischen sie und den Gegner, welcher Ziel eines Feuerstrahls wurde, der jedoch abprallte. Aquaris fragte verärgert:

    „WO ZUM GEIER KOMMST DU HER?“

    „DAS GLEICHE KÖNNTE ICH DICH FRAGEN?“

    „Hää?“

    Warum sie? Das ergab den klassischen Orion-Error.

    Das Elementar, welches sich zuvor noch mit seinen steinernen Armen schützte, rief:

    „Noch einer? WARUM WERDET IHR STÄNDIG MEHR?“

    Orion reagierte angriffslustig:

    „KOMM DOCH, WENN DU MICH KRIEGEN WILLST!“

    Und sprintete in, den ans Gelände angeschlossenen, Wald. Das Elementar aggressiv hinterher.

    „WARTE!“, schrie Mira und sagte weiter: „Aquaris! Los! Hinterher, Sirius!“

    Aquaris tat was ihre Freundin sagte, aber Sirius:

    „Hey, wartet!“

    Die beiden Lehrer versuchten währenddessen den draußen stehenden Pulk an Schülern wieder rein zutreiben und sahen sich dabei besorgt an:

    „LOS! ALLE MANN REIN!“

    Riefen sie beide, und schauten, nachdem sich die Massen bewegten den Wächtern hinterher. Dabei übersahen sie einen Schüler, der sich davon machte.

    Sie lief unbemerkt von Baum zu Baum, der entstandenen Schneise der Verwüstung hinterher.

    „(Das war doch vorhin...?)

    Die Kleine rannte durch den Wald und fand schließlich auch die Anderen. Dabei hielt sie Abstand und beobachtete.

    „HA!“

    Mira entließ ihre Zwillingssterne. Die zwei Geschosse bohren sich in die steinerne Oberfläche und blieben aber nicht allzu tief stecken.

    „Eure Angriffe kitzeln mich bloß!“

    Aquaris kam von der anderen Seite und ließ die, um sie herum entstandenen Eisnadeln auf ihn los. Die scharfen Geschosse zerbersteten entweder oder wurden von der festen Oberfläche abgewehrt.

    „GRAR, Mistwächter!!“

    Schnell reagierte das Erdelementar und holte in Richtung seiner Angreiferin aus. Die versuchte auszuweichen, doch ihre Wunde machte ihr wieder zu schaffen und sie knickte ein, dem Angriff ausgesetzt.

    „VORSICHT!“

    Orion kam angerannt , nahm sie fix auf den Arm und wich dem Angriff aus. Ein paar Meter weiter blieb er stehen. Aquaris hing perplex an seinem Hals. Er sagte harsch:

    „Du solltest aufpassen, mit deiner Verletzung!“

    In ihrem Kopf entstand wieder eine Art Error:

    „(Moment,woher weiß er das nun wieder?)“

    Doch sie schreckte auf:

    „LASS MICH RUNTER!“

    Feststellend, dass er sie gerade auf dem Arm hatte, befreite sie sich und stand wieder auf eigenen Beinen.

    „HIER IST NICHT KUSCHELZEIT!“, keifte das Elementar und versuchte mit hoch erhobenen Armen nach den beiden zu schlagen.

    „FESTHALTEN!“

    Der Feuerwächter packte Aquaris seitlich und wich aus. Mizus Verletzung behinderte sie sehr.

    „(Verdammt, so bin ich nur ein Klotz am Bein!)“

    Sirius kam von hinten angerannt und ließ die Felsenaxt erscheinen, welche er auf das Biest warf. Sie flog und traf. Es fiel nach vorne und Orion wich noch einmal zusammen mit Aquaris nach hinten aus.

    „Du wagst es, mich hinterrücks anzugreifen??“

    Es wurde wütend und seine Arme wuchsen in die Breite, genauso wie seine Steinhaut.

    „Dich mach ich FERTIG!“

    Schwerfällig, jedoch immer noch flink lief der Gegner auf den Erdwächter zu. Dies wollte Mira nutzen, denn so war er abgelenkt:

    „ORION, AQUARIS, WIEDER SO WIE LETZTENS!“

    Orion ließ Aquaris los „HA!“ und schlug wieder auf den Boden, über den Feuer kroch und das Elementar wurde, davon eingehüllt, glühend rot. Aquaris richtete ihre mit Schnee aufgeladene Hand in die Richtung ihres Gegners und wieder legte sich die eisige Zone auf es. Mira konzentrierte sich und ihr Bogen tauchte auf, nahm diesen in die Hand und ein Lichtpfeil erschien, mit dem sie die Waffe spannte und ihren Feind ins Visier nahm:

    „LICHTPFEIL, finde dein Ziel!“

    Ein Zischen konnte man vernehmen. Der Pfeil traf auf die schon geborstenen Steinplatten, doch die verhärteten sich kurz vorher stark. Das große Lichtgeschoss prallte ab und bohrte sich in den Waldboden.

    „WAS?“

    Alle vier waren geschockt.

    „Wir werde immer stärker! NURNOCH DER WIND KÖNNTE MICH AUFHALTEN!”

    Es holte aus. Sirius der eigentlich als Lockvogel diente, stand schutzlos vor ihm. Der Plan hatte nicht funktioniert.

    „Mist!“

    Er wich dem Schlag nur knapp aus und konnte durch die große Wucht nicht mehr richtig landen. Die Stoßwelle hatte ihn mitgenommen und wie durch einen Laster getroffen rutschte er über den Boden

    „Autsch!“

    Die anderen riefen ihm zu: „SIRIUS!“

    Aquaris stand mittlerweile alleine und stützte sich so gut es ging ab. Sie überkreuzte wieder ihre Hände und entließ eine Wasserkugel. Orion richtete seine flache Hand auf das Elementar und züngelnde Flammen schossen los. Es war wie im Fegefeuer der Hölle. Aya sah das Ganze mit an:

    „Si…rius? Aber das ...“

    Sie beobachtete ihn schon die ganze Zeit. Der rappelte sich wieder auf, hielt sich aber den rechten Arm, welcher schlaff herunterhing. Aya fiel etwas auf:

    „Auch wenn er braune Haare hat, die Stimme, die Körperhaltung, alles ist gleich!“

    Der Gegner, angesenkt und nass, aber ohne Verletzungen, drehte sich wieder zu seinem eigentlichen Ziel, dem Erdwächter um. Mira aber richtete ihre Hand auf und schoss einen gleißenden Lichtstrahl. Doch das Monster bemerkte dies. Es drehte sich zu ihr um, holte einen Felsen aus dem Boden und der Strahl wurde von diesem geblockt.

    „WAS?“

    Mira konnte nicht glauben, dass ein so reiner Energiestoß einfach abprallt. Schließlich ließ er das Geschoss auf sie los.

    „MIRA!“

    Aquaris humpelte und warf sich vor ihre Partnerin und machte mit ihrem Arm eine Bewegung von unten nach oben. Diese holte eine Strudelwand wie einen Geysir aus dem Boden. Jedoch konnte selbst das den Felsen nicht ganz aufhalten, sondern nur zerteilen. Viele Bruchstücke regneten auf die beiden ein und durch die Wucht wurden sie umgeworfen, mit lauter Verletzungen.

    „MIZU, MIRA!“

    Orion wollte zu den Mädchen.

    „Du auch noch?“

    Sein Gegner hob den Arm und aus dem Boden kamen lauter kleine Steine, die wie Seile bildeten.

    „WAS! ARGH!“

    Die Steine wurden zu Seilen, fesselten ihn und warfen in bewegungsunfähig zu Boden.

    „Jetzt zu dir!“

    Es drehte sich wieder zu Sirius, der schwächelnd mit vielen oberflächlichen Wunden vor ihm hockte und sich zum Gegenangriff bereit machte. Aber es sah düster aus.

    „NEIN!“

    Da lief jemand, angessichts der Gefahr für Sirius aus seinem Versteck, und stellte sich vor ihn.

    „AYA?!“

    Alle erschraken. Was zum Teufel machte sie hier?

    „LASS IHN IN RUHE, DU MISTBIEST!“, brüllte sie schon fast tollkühn dem rießigen Elementar entgegen.

    Sirius rief betroffen:

    „AYA, VERSCHWINDE VON HIER!“

    „Ich will euch helfen, egal wie,...“

    Sie drehte sich zu ihm um:

    „...ganz besonders dir, … Yaki!“

    Der Angesprochene schaute sie geschockt an. Sie wusste es? Das Erdelementar aber holte noch einmal aus.

    Sirius versuchte nach ihr zu greifen und schrie auf: „AYYAA!“


    Fortsetzung folgt.




    Nachwort:
    Auch hier habe ich einiges umgeschrieben und ich bin noch unzufrieden, besonders mit der Umschreibung und dem Ablauf des Kampfes... Auch hab ich die Länge bemerkt. Hier wird das erste Mal ein Kapitel abgeschnitten. Ich hab einfach nicht alles reinbekommen ^^. Denke aber das stört weniger.
    Die Idee des Kapitels kam mehr oder weniger über Nacht. An sich stehe ich aber mit den nächsten 2/3 Kapiteln noch auf Kriegsfuß. Danach wirds wieder besser...


    Update (21.06.2019):

    Ich hab recht viel geändert und denke jetzt passt alles gut.


    Viel Spaß beim Lesen
    Evoli

  • Ich habe gerade die Aufrufe gesehen und gehe schlicht davon aus, dass doch eine handvoll Leute lesen. Deswegen hier das 5te Kapitel:


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 5 (Aussichten: stürmisch!)


    Fortsetzung:


    „AAYAA!“

    Sirius stand fassungslos auf. Aya kniff beim Anblick des Angriffs verängstigt die Augen zu. Mira raffte sich auf und lief auf die Beiden zu. Ihr kam die Umgebung vor wie in Zeitlupe.

    „(Nein, bitte kein Unschuldiger, BITTE!) BITTE, HELFT UNS!“

    Plötzlich leuchtete Miras Elementarkristall an der Stirn auf und ein schmaler Lichtstrahl traf die kleine Aya. Eine gleißende Kugel entstand und hüllte sie ein. Das Elementar stoppte taumelte zurück:

    „DAS BLENDET!“

    Danach strömten vom Himmel lauter Windböen und begannen Aya zu umwirbeln. Die schützende Lichtkugel verschwand und was übrig blieb war ein dicker Wirbelsturm, der weit in den Himmel ragte. Yaki starrte angsterfüllt auf diesen Sturm:

    „Aya?!“

    Wo war sie abgeblieben?

    ...

    Drinnen im Wirbel:

    Aya schützte ihr Gesicht mit den Armen. Trotz des Sturms um sie herum, spürte sie nur einen leichten Zug und schließlich stand die Luft still, wie im Auge eines Taifuns. Eine Stimme flüsterte:

    „Du willst den Wächtern helfen? Obwohl deine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist?“

    „Hää, wer spricht da?“

    Sie nahm ihre Arme weg und erblickte den, sich zu einer kleinen Kugel bündelnden Wind, welche weiter flüsterte:

    „Ich kann dir diese Kraft hinzufügen, wenn du wirklich bereit dazu bist!“

    Aya nickte entschlossen, auch wenn die Formulierung seltsam klang. Der Blick der Kleinen wurde ernst und langsam nahm sie die kleine Kugel in die Hand.

    „Integrierung vollständig! Zephyra!“

    An Ayas Unterbauch begann das Muttermal aufzuleuchten. Die unklaren Umrisse verschwanden und es entstand eine Feder.

    ...

    Außerhalb des Wirbels:

    Sirius stand immer noch perplex da, auch die anderen schauten fragend. Sogar das Elementar schien von dieser Erscheinung eingeschüchtert. Der Wirbel begann sich zu einem Ball zu formen und verschwand so schnell wie er gekommen war. Jedoch stand dort nicht mehr Aya, sondern eine Person mit hellgrünem Gewand. Augen und Haare ebenfalls im selben Farbton.

    „Was? Aya?!“

    Sirius erkannte die Art der Kleidung. Die Person öffnete ihre Augen:

    „Nein, ich... bin Zephyra, die Wächterin des Windes!“

    Mira, Aquaris und Orion sahen nur voller Verwunderung die neue Wächterin an, aber nicht Sirius.

    „Aya, warum? … “

    Schon bei Mizu war er sauer. Nun auch noch das?

    Er versuchte zu gehen, war aber noch wackelig auf den Beinen. Zephyra drehte sich zu ihm:

    „Weil ich euch helfen will, schon als ich euch das erste mal sah!“

    Yaki traf es.

    „Aber...“

    Das Elementar fühlte sich gerade ignoriert:

    „Hey und was ist mit mir?“

    Es holte einen großen Felsbrocken aus dem Erdboden.

    „AYA, VORSICHT!!“, schrien alle gleichzeitig.

    Die Angesprochene drehte sich ernst um und machte einen grimmigen und angriffslustigen Blick.

    „Mal sehen, ob das funktioniert!... HAA!“

    Sie holte aus und heraus, aus ihrer Bewegung, entstand eine große Windklinge, welche auf den fliegenden Felsen zuraste und ihn in zerbröseln ließ.

    „Was? … !GRARRHH!“

    Des Weiteren riss die Klinge dem Gegner einen Arm ab.

    „DAFÜR BEZAHLST DU, MISTHÜPFER!“

    Er begann sich wieder zu regenerieren.

    „LOS, NOCHMAL ALLE ZUSAMM!“, gab diesmal Zephyra den Befehl. Sirius stellte sich zittrig neben sie:

    „Nagut, WIE SCHMECKT DIR DEINE EIGENE MEDIZIN?!“

    Er nutzte die selbe Attacke wie das Biest und fesselte ihn mit Steinen, die sich zu dicken felsigen Seilen formten. Das Elementar war festgeschnürt. Aquaris rappelte sich mit ihrem gesunden Bein auf.

    „DIR VERPASS ICH EINE ERKÄLTUNG!“

    Sie hob kraftvoll ihre Hand und mit mehr Konzentration. Die Zone war diesmal größer und legte sich mit großem Druck auf ihren Gegner. Orion bemerkte dies:

    „Zee, und ich dachte, ich hätte eine große Klappe!“

    Er befreite eine seiner Hände und legte diese auf den Boden, wo zugleich schlängelnde Feuerlinien erschienen und angekommen beim Elementar eine einkreisende Feuerwand entstehen ließen, was das Elementar stark erhitzte.

    Wieder wollte es sich regenerieren und begann sich zu bücken, sodass die Erde wieder an ihm hoch kroch. Mira aber reagierte schnell:

    „NICHTS DA! FRISS DAS!“

    Um sie herum entstanden ihre Lichtfragmente, welche sie rasend schnell abfeuerte. Sie bohrten sich in die regenerierenden Löcher, welche so das Schließen verhinderten.

    „GRAARR!“, schrie es auf.

    Nun richtete Zephyra ihre Hände auf das Ungetüm:

    „AUF DAS DU NIEMALS WIEDERKOMMST!!“

    Ein Wirbelsturm entlud sich und umhüllte das Elementar, welcher immer enger wurde und es langsam zerdrückte:

    „GGRRAARHHH, WIR WERDEN EUCH FINDEN!“

    Schließlich zerfiel es in schon fast staubgleiche Teilchen und auch die Attacken zerfielen zu Erde. Orion war frei.

    „Uff!“

    Zephyra knickte leicht ein vor Anstrengung. Aber Sirius kam auf sie zu:

    „Mach das nie wieder!“, sagte er bockig und zog der Kleinen, statt ihr aufzuhelfen, eins über.

    „Ey, ich hab dir grade deinen Allerwertesten gerettet!“

    Diese zeterte und es zuckte eine Ader an ihrem Kopf.

    „Da hat sie Recht!“, sagte Mira, half ihr hoch und tätschelte sie, welche zufrieden grinste. Aquaris versuchte sich aufzurichten, doch das ziehende Stechen verhinderte dies.

    Orion kam an, um sie zu stützen:

    „Vorsicht mit deinem Bein!“

    Aber Aquaris errötete und riss sich schmerzend los:

    „Lass das!! Ahh! Woher weißt du eigentlich davon?“

    „Mh??“

    Er wusste nicht, was sie meinte und mitten im Gespräch unterbrach sie Zephyra:

    „Hey wollt ihr mich in eurem Team nicht willkommen heißen?“

    Das steiß sauer auf und Orion sagte fahrig:

    „WIR SIND KEIN TEAM!“

    „Mh, aber trotzdem scheinst du Mizu schützen zu wollen!?“

    Wen? Die Angesprochene bemerkte ihren richtigen Namen:

    „Hää, mo… moment mal…woher ...?!“

    „Deine Stimme hat dich verraten!“

    Problematisch war eher etwas anderes:

    „Was? (Ich meinte auch den Rest!)“

    Mizu passte nicht, was Aya sagte. Dieser Idiot im roten Mantel sollte sich ja von ihr fernhalten. Sie war schließlich immer noch sauer.

    „Und Mira ist ...!“

    Aber die hielt ihr den Mund zu und hob dabei wie ein Elternteil drohend des Zeigefinger.

    „Jetzt ist Schluss damit.“

    Entgegen der Anweisung wurde die Hand einfach weggedrückt:.

    „Hey, wieso...!?“

    „Weil vielleicht nicht alle wollen, dass du sie hier auffliegen lässt!“, meinte Mira ruhig. Aber Sirius fügte trocken hinzu:

    „Wir wissen doch eh alle das du Minaco bist.“

    Und verschränkte unbeeindruckt seine Arme hinter dem Kopf. Die kratzte sich nur verlegen an der Stirn.

    „Und natürlich mein Yaki-chan!“

    Hüpfend fiel die Kleine dem Erdwächter an den Hals um den Größenunterschied überbrücken zu können. Dem passte das aber nicht wirklich, brachte aber nur ein „Wahh!“ heraus. Aquaris machte große ungläubige Augen:

    „Ähh? Da.. das kann nicht sein! Auch wenn ich dich vorhin schon gehört habe, aber der könnte niemals so eine Rolle übernehmen!!“

    Sirius war angefressen:

    „Was bitte? So ein Unsinn!“

    Er schmollte, zuckte jedoch schmerzend zusammen... „Arggh!“... und dann umschlossen ihn Steine und Erde. Er wurde wieder normal.

    „Autsch!“

    Und fasste sich an seinen verletzten Arm. Ihm tat schlicht alles weh.

    „A… also… doch!?“

    Aquaris zeigte ungläubig auf ihn. Der Angesprochene ließ den Kopf hängen und drehte sich beschämt weg.

    „Mizu, ich…!“

    Doch Orion unterbrach ihn:

    „Gut, ich bin weg!“

    Schiss kam auf, dass seine Identität auch noch auffliegt, was er auf keinen Fall wollte.

    Gerade als er im Begriff war zu gehen, hielt ihn Zephyra auf, indem sie ihm den Weg abschnitt. Auf Zehenspitzen gestellt, schaute sie in dessen Gesicht. Orion wiederum wich erschrocken zurück:

    „Was soll der Mist?“

    „Mh, bei dir bin ich mir nicht sicher! Verrätst du mir wer du bist?“

    Nett lächelte sie ihn an, jedoch passte ihm das gar nicht.

    „Nein, und jetz LASS MICH IN RUHE!“

    Die Antwort war sehr ruppig und der Kleinen wuchs wieder eine Ader an der Stirn, denn es machte Klick:

    „Ok, bei diesem Verhalten kannst du nur... *mhrmhrmhrm*“

    Doch Mira kam grade noch rechtzeitig und hielt der kleinen Quasselstrippe den Mund zu:

    „So, Schluss für heute, wir gehen zurück, ehe sich noch Jemand Sorgen um uns macht und die Polizei ruft!“

    „Heymwassooldemmdasmm?“

    Zephyra zappelte in ihren Armen, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Auch sie wurde wieder zu Minaco und das Gewand verschwand in hellem Licht im Symbol am Hals. Aber Aquaris schaute Orion hinterher. Bei dem Versuch auf ihn zu zugehen, machte ihr allerdings ihre Verletzung einen Strich durch die Rechnung und auch sie wurde wieder normal. Weiter humpelte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ihn zu. Yaki, der gerade wegtrottete, drehte sich um und sah was Mizu versuchte und wollte zu ihr. Doch er wurde von Minaco am Arm gepackt. Sie machte nur eine Kopfbewegung in Richtung der Herberge. Yaki biss die Zähne zusammen. Warum machte sie das dauernd? Was liegt ihr daran, den beiden nicht in die Quere zu kommen? Hatte sie gar keine Bedenken?

    Als Mizu noch ca. zwei Meter von Orion entfernt war, ertönte:

    „Lass es,…“

    Mizu hielt inne.

    „…es ist besser so,… man sieht sich!“

    „Warte! ...argh... (Mein Bein...)“

    Doch er sprang davon.

    „Ich will doch nur wissen wer du bist und warum du dich so verhälst!... ARGS, das ist doch UNFAIR!“

    Erst brüllte sie das letzte Wort, dann ließ den Kopf hängen, spürte jedoch eine Hand auf ihrer Schulter und entdeckte, als sie sich umdrehte, Minacos lächelndes Gesicht.

    „Komm wir müssen zurück und deine Wunde versorgen!“

    Da war ja was!

    „Achja die W…HGN“

    Die letzten Stunden kamen wie ein Geistesblitz in den Sinn. Während der Zeit bei den Quellen, waren nur zwei Personen bei ihr und haben von der Wunde Notiz genommen. Eine war Minaco und die andere... Sie hatte sie Person vor ihren inneren Augen... Konnte das wirklich wahr sein? Es war nicht ganz schlüssig... jedoch war da schon länger dieser Verdacht - Zu viele Ungereimtheiten und Zufälle.

    „Hey, Mizu? Alles klar sonst?“...

    Wurde aber dann von Minaco aus ihren Gedanken geholt. Mizu erwachte wieder aus ihrer Überlegung.

    „Ähh, ja klar, wo ist Aya?“

    Minaco zeigte nur hinter sich, wo Yaki stand und die Kleine auf dem Rücken trug, sie war wieder normal und eingeschlafen. Mizu lächelte, aber Yaki schaute daraufhin beschämt zur Seite. Orion war mit Abstand auf einen Baum gesprungen.

    „Sorry, Mizu,…“

    Die Vier gingen wieder zur Herberge und Yaki brachte Aya in ihr Zimmer, wo drei ihrer Freundinnen gerade mit Karten Spielen beschäftigt waren.

    „Hallo?“

    Die drei Mädchen drehten sich zur Tür und sahen den jungen Mann hereinkommen. Und... waren außerordentlich verschreckt:

    „WAS HAST DU MIT IHR GEMACHT?“, wurde im Chor gerufen.

    „Natürlich nichts!?“

    Die Antwort war etwas lauter und mit Unverständnis im Gesicht, sah er die Freundinnen an. Langsam besprachen sich die drei Mädchen flüsternd.

    Die Erste: „Also ich weiß nicht!“

    Die Zweite: „Ich kenne ihn, er ist eigentlich ganz in Ordnung, aber vier Jahre älter als wir!“

    Die Dritte bibberte: „A… also mir macht er Angst!“

    Und hatte kleine Kullertränen in den Augen. Yaki seufzte:

    „Sie ist nur eingeschlafen, ich leg sie aufs Bett, bitte kümmert euch um sie! Tschau!“

    Er ging so schnell wie möglich wieder.

    „(Also,... diese Gerüchte sind hartnäckig und ziehen ihre Kreise!...)“

    Gedankenversunken ging er auf Minacos und Mizus Zimmer zu. Als er eintrat wurde er schon erwartet. Beim Tür aufmachen und Eintreten fiel er rückwärts wieder raus:

    „Ist das hier ein Verhör?!“, meckerte er angesäuert.

    „Komm rein! Ich glaube du bist Jemandem eine Erklärung schuldig!“, sagte Minaco und deutete auf die weitere Person im Zimmer. Mizu saß auf dem Bett und schaute ihren Sandkastenfreund erwartungsvoll an. Das Bein war mittlerweile gut verbunden.

    „Was willst du jetzt von mir hören?“, fragte er und setzte sich neben sie.

    „Nur warum du mir das nicht früher gesagt hast?“

    Er zögerte und wusste nicht recht, was er antworten sollte. Da ergriff Minaco das Wort:

    „Ist doch klar, er wollte nicht das du dir Sorgen machst und ... !“

    „Ich kann auch alleine reden!“, wurde sie rüde unterbrochen.

    Dass es ihm nicht passte, was Minaco tat, konnte man an seinem erzürnten Gesicht sehen. Mizu hingegen führte das Gespräch fort:

    „Ok, ich dachte schon du vertraust mir nicht!“

    Yaki wurde ruhig:

    „Nein,...Minaco hat Recht! ... Ich habe immer das Gefühl du trägst etwas mit dir rum… da wollte ich dir das einfach nicht sagen...!“

    Minaco schüttelte nur den Kopf:

    „Das kommt mir bekannt vor … “, sagte sie, mit Blick zur Zimmerdecke und dachte dabei an einen gewissen Wuschelkopf, der ebenfalls lieber allein unterwegs war. Nach einigen Sekunden Pause wurde weitererzählt:

    „...Vor einiger Zeit wurde ich mit meiner Familie, bei der ich gerade zu Besuch war, von einem Windelementar angegriffen. Da tauchten erst Minaco als Mira auf und hinterher Orion.“

    Mizu hörte gespannt zu und er fuhr fort:

    „ … die beiden retteten mir und meiner Familie das Leben, jedoch war das Elementar nicht besiegt und als es schon fast aussichtslos erschien, sprach die Erde zu mir…“

    Er krempelte seinen linken Ärmel hoch und zum Vorschein kam ein Muttermal in Form eines lang gezogenen Quadrates. Man könnte denken, es wäre ein Berg.

    „ … ´Ich kann dir die die Kraft geben, diese Bedrohung zu bekämpfen, füge sie hinzu!`“

    „... wie bei mir...“, warf Mizu nachdenklich ein und auch Minaco meldete sich zu Wort:

    „Auch bei Aya war es so, bei uns allen! Bis Aya zum Windwächter wurde, hatten wir Erdelementare! Bevor du damals dazukamst war es Feuer, damals bei Yaki war es Wind! Ta… eh Orion wurde von einem Wasserelementar attackiert! Nur bei mir war es anders, ich hatte es auch mit Wasser zu tun, nur konnte ich es vernichten, danach war Orion immer da!“ Mizu schaute fragend, ihr war etwas aufgefallen:

    „Minaco, du hast grade mit `Ta...´angefangen … “

    „Ähh! Sorry, war ein Versprecher!“

    Fast hätte Minaco einen bestimmten Namen ausgesprochen, den Mizu eigentlich nicht hören sollte.

    „ ... Auf jeden Fall sieht es so aus als würden immer nur die Teilchen auftauchen, die keine große Gegenwehr erwartet, da der Gegenpart fehlt … “

    „Ziemlich feige, oder?“

    Das Fenster stand offen und Orion lehnte sich gegen den Rahmen... „WAHHH!“ … und erschreckte damit Mizu und Yaki, die diesem den Rücken zugedreht auf dem Bett saßen. Ein Sprung genügte und der Feuerwächter stand im Zimmer. Mizu plusterte verärgert ihre Backen auf. Was wollte er denn schon wieder?

    „Ja, du hast Recht, irgendwo stimmt es!“, erwiderte Minaco und fügte noch hinzu:

    „Ich mache mir auch Sorgen um deren Verhalten. Früher konnten wir sie suchen, da sie irgendwo unvorhergesehen auftauchten. Aber... mittlerweile werde ich das Gefühl nicht los, sie würden uns verfolgen und direkt attackieren...“

    Der Blick wurde besorgt. Die anderen wussten darauf keine Antwort. Widersprachen ihr aber auch nicht.

    Plötzlich klopfte etwas wie wild gegen die Türe und Aya kickte sie auf:

    „Wer hat mich einfach in mein Zimmer getragen und da zurückgelassen?“

    Ihr Blick war wütend. Yaki fühlte sich angesprochen:

    „Ähh, ich hab dich doch nur…!“, begann eine vorsichtige Rechtfertigung seinerseits. Doch die Kleine unterbrach ihn brutalst :

    „ICH WILL MICH EUCH ANSCHLIESSEN UND DU LÄSST MICH EINFACH WO ANDERS LIEGEN?!“

    „Sorry, aber du bist für die ganze Sache noch etwas jung!“, sagte Orion ihr kühl und mit verschränkten Armen entgegen.

    „Sie ist zumindest reifer als du!“, entgegnete Yaki harsch und zeigte auf ihn. Der wiederum hatte in dieser Situation kein gutes Gefühl. Unlust auf innerlich auf, sich mit Yaki zu messen und die Anwesenheit von Aya, welche seine Identität wohl vermutete, passte auch nicht:

    „...Ich bin weg, bis demnächst!“

    Bevor unangenehme Fragen auftauchen konnten, war er so schnell weg, wie er gekommen war. Dabei wurde der selbe Weg genommen wie ins Zimmer, nämlich durchs offene Fenster. Jedoch war Mizu damit nicht einverstanden.

    „Warte!“ Sie rannte zum Fenster und sah in die Dunkelheit der Nacht. Das Einzige was noch übrig blieb, war ein Schatten, der Richtung See verschwand. Doch Mizu fletschte ihre Zähne:

    „Jetzt reichts!“

    Sie rannte aus dem Zimmer.

    „Hey, ich will mit!“

    Minaco stellte sich Aya in den Weg:

    „Nichts da! Das ist eine persönliche Sache und geht uns nichts an!“

    Yaki stand auf:

    „Nichts an? Und was ist wenn…?“

    „Es gibt kein wenn, klar, Yaki?“, erwiderte Minaco schnell.

    „Dieser Feuerwächter ist dein und Mizus Klassenkamerad Taichi, oder? Minaco?“ Verwundert sagte die Angesprochene:

    „Mh? woher weißt du das?“

    „Die unverschämte Art zum Beispiel, oder der Körperbau UND er ist grob! Habe es aber nur vermutet.“

    Minaco hatte schon beim letzten Zusammentreffen geahnt, dass Aya davon Wind bekommen hat.

    „Ganz schön aufgeweckt! Ich habe zwar bei deinem Muttermal zweimal schauen müssen, hätte aber nie gedacht, dass sich dieses verändert. Das ist echt hübsch geworden.“

    Angesichts dieser Aussage von Minaco wurde Aya leicht rot und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

    „Ja, das ist schon komisch!“, meinte sie daraufhin.

    ...

    Derweil war Mizu abgehetzt unten angekommen, vermisste allerdings etwas:

    „(Seltsam, beim Laufen hat die Wunde gar nicht geschmerzt...?!)“, konzentrierte sich allerdings dann wieder. Der Hinterausgang lag Richtung See und da es relativ stark windete, hörte es sich fast an wie am Meer. Sie richtete ihren Blick nach oben. Dort war lag das Zimmer. Hier untn war alles dunkel, nur der Halbmond spendete fahles Licht und sie musste sich stark konzentrieren um etwas zu sehen. Dann erschien auf einem Stein eine Silhouette, die zu sprechen began:

    „Etwas spät für dich, oder?“

    Mizu erkannte ihn, blieb stehen, sagte aber nichts. Die Stimme kam plötzlich noch anderweitig bekannt vor, genauso wie diese Pose...

    „Warum bist du mir nachgelaufen?“

    Jetzt wurde es zu bunt und mit rotem Gesicht antwortete sie:

    „Ey hallo, du hast mich geküsst!! Warum hast du das gemacht??“

    „…* S T I L L E * “

    Das Ausbleiben einer Antwort entspannte die Situation nicht wirklich.

    „Sorry, ...“

    Es reichte! Wut kochte hoch:

    „DAS IST ALLES?!“, fauchte sie ihn an.

    Alles machte keinen Sinn! Sie konnte sich keinen Reim auf sein Verhalten machen. Er beugte sich runter, nahm einen flachen Stein, stand auf und warf ihn flach ins Wasser. Dies ließ ihn elegant über die Oberfläche hüpfen, wie einen Wasserläufer.

    „Dann spielst du bloß mit mir? Und woher weißt du meinen Namen und das ich eine Verletzung am Bein habe!“

    Ihre Röte wich nicht aus ihrem Antlitz. Schon weil der Puls, aufgrund von Ärger, ziemlich hoch war.

    „Ich kann dich nur bitten etwas Geduld zu haben! Und…“

    Er drehte sich zu ihr um:

    „ … unterstelle mir bitte nicht so etwas!“

    Mizu schaute verdutzt. Im fahlen Mondschein schien sein Blick traurig zu wirken, aber zeitgleich kam der Ärger wieder. Sie konnte mit seinen wenigen Antworten nichts anfangen. Es warf mehr Fragen in den Kopf, als zuvor. Jedoch ging er dann auf sie zu, bis auf etwa einen Meter und sah auf sie herab. Orion war groß und kräftig und wirkte durch seine recht starke Aura irgendwie einschüchternd. Als Reaktion ging sie unsicher zwei Schritte rückwärts. Diese unbewusst eingeleitete Flucht löste etwas aus. In ihm kam ein Gefühl von Beklemmung auf und machte sich im Bauchbreich breit. Sein Gesicht zeigte plötzlich einen besorgten Ausdruck. Er wusste nicht wieso, aber er wollte genau dies verhindern und tat etwas Instinktives, womit nicht gerechnet wurde. Er ging rasch vorwärts und umarmte sie sanft.

    „ Bitte!... lauf nicht weg...!“

    Mizu stand still:

    „Mhhh!?“

    Das Mädchen war vollkommen überrascht und verwirrt. Kein Folgen, keine Fragen, aber weglaufen war auch unerwünscht?! Doch sie konnte sich irgendwie nicht wehren, es fühlte sich angenehm an, auch wenn sie nicht genau wusste warum, denn Entspannung stellte sich ein. Doch dann wurde etwas Vertrautes aufgenommen: Ein bestimmter Geruch. Ein Blitz fuhr ihr durch den Kopf

    „… (Aber das…Dieser Geruch…!)“

    Der Gedanke wurde vom nächsten allerdings überschattet, ausgelöst durch Erinnerungen. War er nicht...? Die rote Farbe, seine Angriffe, sein Element...:

    „(Nein...Wa... rum... er ist Feuer! Nicht...)“

    Ein Gefühl der Angst und Flucht verjagte die anfängliche Entspannung schnell. Erst jetzt realisierte der Kopf alles. Ihre Pupillen wurden klein. Sie hob zitternd ihre Hände und wollte sich gerade abstoßen, als:

    „PFOTEN WEG VON IHR!“

    Yaki lief aus der Herberge mit ausholender Faust auf den Wächter zu. Wollte er etwa schon wieder? Orion bemerkte den Angriff schnell und drückte Mizu sanft zur Seite und ließ von ihr ab. Ein kleiner Sprung nach links genügte und der Angreifer stolperte an vorbei, mehr oder weniger elegant durch sein eigenes Gewicht nach vorne und mit dem Gesicht zuerst in den künstlich aufgeschütteten Sand. Eine kurze Realisierung geschah und:

    „Püäähh!!“

    Er versuchte sich mit den Händen seine Zunge sauber zu machen. Diese war voller Sand. Mizu schaute verdattert und wusste nicht recht, was sie tun sollte. Orion lächelte, auch weil Mizu noch da war. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter und:

    „Gute Nacht!“, gab ihr schnell einen kurzen Kuss auf die Wange.

    Mizu erschrak:

    „H... Hey!...“ und wurde wieder rot, auch aus Zorn.

    Jedoch fühlte sie einen Schauer in ihrem Körper. Er bestand aus Gegensätzen, Angst und Wohlgefühl standen dabei direkt nebeneinander. Was sollte das alles?

    Yaki rappelte sich auf:

    „Hey, hier geblieben!“

    Doch Orion war schon davon gesprungen und verschwand als Schatten im Nachthimmel. Yaki ging auf seine Sandkastenfreundin zu und fragte:

    „Mizu, alles klar? ... Mizu…. MIZU!“

    Sie faste sich an die Wange und reagierte erst, als er laut wurde:

    „Ähh, was?!“

    Minaco kam nun auch raus, da sie sich etwas sorgte:

    „Alles ok?“

    Mizu ließ nur ihren Kopf schüchtern hängen und die Röte stand ihr im Gesicht. Schließlich drehte sie sich aber sauer zur Seite und sagte schmollend:

    „Lasst uns wieder hochgehen“

    „JAAA!“

    Aya stand an der Hintertür. Auch sie war mitgekommen. Doch in Wirklichkeit ging Yaki mit ihr nur vorraus. Mizu zögerte:

    „Minaco?“

    „Mh? Was ist Mizu?“

    Die blickte zu ihrer Freundin auf, denn ihr kam ein Gedanke:

    „Du warst das damals, oder? Der Splitter der meinen Vorhang zerschnitt!“

    Minaco lächelte:

    „Ja, das war ich!“

    „SAG MAL, GEHT’S NOCH, …wieso hast du das getan?? Du hättest mich umbringen können ... “

    Fassungslosigkeit stand Mizu ins Gesicht geschrieben. Irgendwie war der Blondine das nicht so bewusst und sie antwortete verlegen:

    „Das war nur ein Test! Ich war mir schon, als ich dich gesehen hab, ziemlich sicher, dass du auch ein Wächter bist, also hab ich es einfach versucht!“

    Mizu brachte nur ein entgeistertes „ÄÄhhh?“ heraus. Soviel Kaltschnäuzigkeit hat sie ihrer Freundin nicht zugetraut.

    „Findest du es nicht komisch, …“, fuhr Minaco fort, „...dass wir uns alle in Tokyo begegnet sind? Wenn du mich fragst ziehen wir uns an, oder die Elemente tun es.“

    Mizu zögerte mit ihrer Antwort. Nach kurzem Durchdenken antwortete sie aber:

    „Mh, ja komisch ist das schon!“

    Es war wirklich seltsam. Gedanken kamen oft auf, doch im Gegensatz zu Minaco konnte Mizu ihr mulmiges Gefühl dabei nie deuten. Etwas anderes kam ihrer Freundin in den Sinn, was aber um die Ecke gedacht, auch etwas damit zu tun hatte:

    „Besonders das Orion so auf dich abfliegt, obwohl du genau sein Gegenteil bist.“

    Diese Aussage trieb Mizu nicht nur die Verlegenheitsröte ins Gesicht, sondern auch Ärger:

    „Er zieht mich aber nicht an, dieser Trottel!“

    Sie plusterte angefressen ihre Backen auf.

    „Wie dem auch sei, lass uns auch wieder hochgehen!“

    „Ja, ok! (Anziehung durch Gegensätze?)“

    Obwohl sie Fluchtgedanken in seiner Nähe überkam?

    Beim Laufen sagte Minaco noch:

    „Aber ihr passt auch so gut zusammen.“

    „ *seufz*… Jetzt hör schon auf!“

    Und gab ihr sanft eine mit, was Minaco zum Grinsen brachte. Es machte ihr scheinbar Spaß, sie damit aufzuziehen.'Auch so'? Was meinte sie damit wieder?

    ...

    Drinnen wieder angekommen, blieben alle außer Mizu im Zimmer, denn sie suchte jemand Bestimmtes. Die Wunde am Bein tat nicht mehr weh.

    An einer ruhigen Ecke machte sie den Verband ab. Es sah aus als wäre dort nie etwas gewesen. Sie erschrak:

    „(Das... gibt’s doch nicht! So eine Wunde hätte mindestens eine Woche gebraucht, um überhaupt ansatzweise zu verheilen...).

    Jedoch hatte es in diesem Moment keinen Nachteil, also verschob sie den Gedanken nach hinten, denn eine Antwort fand sie jetzt nicht und konzentrierte sich auf ihr primäres Ziel.

    „Mhh … Wo ist er denn? Ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen...“

    Leise redete Mizu zu sich selbst. Sie erinnerte sich an den Zwischenfall im Quellbad und lief neugierig eine unbekannte Treppe hinauf.

    „Lass mich raten, wen du suchst!“

    Eine anungenehm bekannte Stimme – oben stand Yura. Mizu erwiderte den angriffslustigen Blick ihrer Gegnerin:

    „Dich garantiert nicht!“

    Die Rothaarige hob ihren Kopf und schaute von oben auf sie herab:

    „Uhh, wie frech! Mein Schatz scheint ja sehr auf dich abzufärben!“

    Doch Mizu konterte:

    „Ich hab meinen eigenen Kopf! … AUU!“

    Hinter ihr stand plötzlich ein Junge aus der Parallelklasse. Dieser hatte ihren linken Arm gepackt und auf den Rücken fixiert.

    „Lass meinen Arm los!“, sagte sie erbost, aber der Angreifer erwiderte fies:

    „Dafür, dass du so niedlich bist, biste eine ganz schöne Kratzbürste!“

    Er nahm ihr Kinn in die Hand und drehte sie nach hinten zu sich. Reflexartig und wütend reagierte sie mit einem Kick in dessen Schienbein:

    „Autsch!“ und brachte ihn so aus dem Gleichgewicht. Plötzlich lies der Junge sie los und fiel nach hinten die Stufen der Treppe hinunter „...Auaaa!“ Und lag schließlich auf dem Boden.

    „Zee, inkompetenter Idiot!“, fauchte Yura.

    „Was soll das?“, fauchte Mizu zurück.

    „An jemandem wie dir, wollte ich mir eigentlich nicht die Finger schmutzig machen!“

    Sie drehte sich herrisch um:

    „Katoro?“ Hinter ihr kam ein Mitschüler von Yaki hervor, den Mizu verschreckt wiedererkannte:

    „Du bist doch…?“.

    Es war einer der Typen, welche sie und Minaco in Yakis Klasse angemacht hatten. Katoro Ikezawa, etwas kleiner als Taichi, aber fast noch kräftiger. Man könnte sogar vermuten er würte Kraftsport betreiben.

    „Hrhr, Genau!“, grinste er beängstigend.

    Nun war sie gefangen. Unten stand nämlich der Mitschüler wieder auf und versperrte so den Fluchtweg. Oben stand Yura mit ihrem Schoßhündchen. In Sekundenbruchteilen checkte die Gefangene die Lage und entschied sich für den Angriff als bessere Verteidigung. Sie rannte mit gefletschten Zähnen oben auf die beiden zu, welche ihr den Weg erschrocken freimachten. Entgegen der Erwartung hielt die Schrecksekunde nicht lang genug, denn sie wurde beim anschließenden Fluchtversuch von Katoro am Arm gepackt. Er hatte sich von der Verwirrung des plötzlichen Angriffs schnell wieder erholt.

    „Lass mich los!“, zeterte Mizu und versuchte sich loszureißen.

    Es tat weh. Dieser junge Mann war äußerst grob und nutzte seine Kraft entsprechend aus. Aggressiv zog er sie zu sich und hauchte ihr etwas Bedrohliches entgegen:

    „Vergiss es, damit räche ich mich an Minaco, … sie hat mich nie rangelassen und ist noch immer mit diesem Typen unterwegs!“

    Mizu wurde daraufhin eingeschüchtert. Versteinert und ängstlich stand sie unweit vor ihm und konnte sogar seine dunkelgrünen Augen sehen. Sie hatten etwas Seltsames an sich. Er wirkte boshaft, ohne Gewissen. Doch plötzlich griff dem Jungen jemand an die Schulter und Katoro drehte sich genervt um.

    „PFOTEN WEG!“

    Das Nächste was er sah, war Taichis Faust, die hart sein Gesicht traf. Katoro schwankte und fiel schließlich zu Boden.

    Mizu kippte jedoch durch die Wucht ebenfalls zur Seite, doch der Wuschelkopf reagierte schnell und fing sie auf. Daraufhin blickte sie auf und in braune, warme Augen. Vorsichtig richtete er sie auf und drückte das Mädchen schützend an seine Seite. Mizu passte mit ihren schmalen Schultern ohne Probleme unter seine Achseln.

    „Alles klar?“

    Mizus Herz schlug in diesem Moment. Sie konnte es hören, bewegte sich jedoch nicht. Sie fühlte sich irgendwie sicher.

    Aus einem der Gänge kam eine weitere Person hervor und lehnte sich gelassen an die Wand:

    „Sag mal, du hast nichts zu tun oder, Yura?“

    Die Angesprochene entgegnete gereizt:

    „Was willst du hier, Miss Modeltochter?“

    Trocken reagierte Minaco mit:

    „Reiner Zufall!“

    Doch das nahm ihr Yura nicht ab:

    „Zee, dass ich nicht lache, du bist doch oft mit Taichi unterwegs, Blondienchen!“

    „Gelegentlich!“

    Unbeeindruckt konterte Minaco jeden von Yuras Provokationsversuchen. Taichi stand mittlerweile zwischendrin und hielt Mizu immer noch schützend an sich gedrückt. Doch die bemerkte, dass sich hinter Taichi etwas tat. Der Angreifer richtete sich wieder leise auf und … plötzlich stürmte Katoro von hinten auf den Wuschelkopf zu. Mizu reagierte:

    „VORSICHT!“

    Doch zu spät. Katoro packte Taichi in den Schwitzkastenund hielt dabei ein Taschenmesser an seinen Hals. Schnell wurde Mizu losgelassen und weggedrückt, um sie nicht zu gefährden. Auf Abstand konnte sie nur schockiert zuschauen und Yura zeigte wütend auf Mizu.

    „Was soll das? Sie ist dein Ziel!“

    Taichi versuchte verbissen das Messer von seinem Hals wegzudrücken. Doch Katoro hatte zuviel Kraft:

    „Sorry, aber dich konnte ich noch nie leiden, Nakahiru!“

    Aber Taichi grinste ihm provokant entgegen :

    „Zee, ich dich auch nicht!“.

    Katoro schaute nur verdutzt, dann drehte Taichi den Spieß um. Er packte die Oberarme seines Widersachers, stellte seine Beine um, beugte sich drehend runter und warf Katoro über den Rücken nach vorne auf den Boden. Es knallte heftig. Durch den harten Aufprall setzte es ihn außer Gefecht und Taichi entnahm ihm das Messer. Er klappte es ein und schaute eine Person grimmig an:

    „Such dir Leute, die mehr drauf haben, Yura!“

    Danach warf er das Werkzeug vor ihre Füße. Die sank unzufrieden zu Boden. Es war ihr neu, dass sich Taichi SO zur Wehr setzte. Normalerweise ließ er die Prügeleien über sich ergehen, um nicht noch mehr Streit zu suchen. Katoro rollte sich auf den Bauch, konnte sich aber unter Schmerzen kaum bewegen.

    Mizu sah derweil eine Hand vor sich.

    „Komm, wir gehen!“

    Es war Taichi, der sie sanft ansprach. Zögernd legte sie ihre Hand in seine, welche wesentlich größer war.

    „Gehen wir!“, sagte auch Minaco.

    Yura ließen sie allein. Aber die ballte ihre Fäuste und sah den Drein bösartig hinterher:

    „(Es...reicht! Das wirst du bereuen...)“

    In ihr kochte es. Wie konnte dieses dahergelaufene Weib nur? Rache war das letzte Ziel und es sollte diesmal erreicht werden. Niemand stellt sich so einfach in den Weg, ohne dafür zu bezahlen. Yura beschloss bis zum Äußersten zu gehen.

    ...

    Auf dem Weg zum Zimmer fragte Mizu:

    „Sag mal, woher kannst du solche Würfe?“

    Taichi lächelte:

    „Hab aus Spaß bei meinem Onkel mal Judounterricht genommen.“

    Mizu lächelte zurück.

    „Ihr seit ein hübsches Paar!“, bemerkte Minaco, die vorrauslief und dabei etwas schelmisch grinste.

    „Lass den Mist!“

    Mizu war das Thema langsam peinlich und schaute zur Seite. Außerdem: Versuchte Minaco sie grade mit zwei Kerlen zu verkuppeln? Das hatte sie doch schon bei Orion gesagt. Zufall? Oder machte sie etwa einen so verzweifelten Eindruck?!.

    Doch Taichi sagte nichts dazu, sondern:

    „Lasst uns erstmal ins Zimmer gehen!“

    Nach reiflicher Überlgung wurde aber ein fremdes Zimmer angesteuert, nur um sicher zu gehen. Als er klopffte und die Tür aufmachte, stand Yaki im Raum und machte sich die Haare trocken. Er hatte gerade geduscht und stand nur in Boxershorts und einem Top da.

    „Mh? Ach hi, seit… ahh!“

    Er sah Taichi.

    „Was will der hier?“

    Da Yaki nicht viele Sachen anhatte, antwortete Taichi das, was ihm als erstes einfiel:

    „Ich bin hier, um zu spannen.“

    „Du…!“

    Als Gegenreaktion ballte Yaki seine Faust.

    „Nimm nicht immer alles so ernst!“, fügte Taichi noch hinzu.

    Als nächstes sah Yaki, wessen Hand Taichi noch immer hielt.

    „Lass sie los!“

    Und wieder rannte der junge Mann aggressiv auf Taichi zu. Der Wuschelkopf machte nur einen Schritt nach rechts zu Mizu und Yaki flog aus der Tür, welche Taichi anschließend schnell schloss. Er wartete ein paar Sekunden, machte sie wieder auf und Yaki flog wieder rein, mit dem Arm nach vorne, konnte diesmal sein Gleichgewicht allerdings halten und stand wieder auf seiner Ausgangsposition.

    „Du bist so berechenbar, Tsuchihada!“

    Er schaute zu Mizu.

    „Ich hab Mizu nur vor deinem Klassenkamerad beschützt!“

    Yaki fragte ungläubig:

    „Meinem…??“

    „Eines von Yuras Schoßhündchen, Katoro Ikezawa!“

    Yakis Augen wurden weit, denn er kannte den Namen. Danach blickte er ernst zur Seite. Taichi erhob nochmals das Wort:

    „Glaubst du ihr immer noch mehr, als mir?“

    Bei dieser Frage drückte er Mizus Hand etwas fester, was sie registrierte und sich daraufhin fragte, warum er das tat. War es Unsicherheit?

    Minaco versuchte die Situation zu lockern:

    „Ganz kurz was Erfreulicheres! Heute Abend ist eine Art Maskenball geplant!“

    „Ma….Maskenball??! Wer kommt bitte auf so eine Idee?“, verwundert fing Yaki die Ablenkung und Minaco erwiderte prommt:

    „Wer wohl, unser lieber Herr Direktor und Yuras Vater, Herr Fuji natürlich!“

    „Ok, was frage ich?!“

    Er blickte seufzend zur Seite, denn jener war bekannt für seine skurrilen Ideen. Mizu traf es bei dem Familiennamen wie ein Blitz:

    „WAS? YURAS VATER IST WIRKLICH DER DIREKTOR??“

    Sie hatte ihn schon mal beim Einschulungsgespräch kennengelernt, allerdings ist er das genaue Gegenteil von Yura, nämlich ein netter, etwas bauchiger, älterer Herr.

    „Ich weiß, schwer vorstellbar!“, meinte Taichi trocken.

    Nachdenklich wanderte die Hand an ihren Kopf:

    „Aber ein Maskenball?...“

    Denn sie konnte sich darunter nichts vorstellen. Minaco schaltete sich ein, denn sie kannte sich aus:

    „Ist zum Kennenlernen, da du nicht genau siehst, wen du grad vor dir hast! Dadurch ist es egal ob fremd oder nicht und lernst die Leute besser kennen... Zumindest ist dies die Absicht dahinter.“

    Mizu verstand, sagte aber dann:

    „Sorry, aber dann verzichte ich, Minaco. Außerdem erkennt uns doch eh jeder.“

    So Unrecht war dieser Einwurf nicht und es wurde bschwichtigend die Hand vor den Körper gehalten

    „Sag das mal nicht! Unten im Keller gibt es eine Art Theater, dort kann man sich auch die Kleider borgen! Die sind ganz neu und angenehm zu tragen!“

    „Warst du vorhin auf Schnüffelrunde, oder wie?“, fragte Taichi verdutzt.

    „Ich hab doch gesagt, das war nur Zufall, dass ich bei euch aufgetaucht bin.“

    Doch Mizu glaubte ihr das allerdings nicht ganz, da sie sich kurz an das Gespräch mit der Anziehung erinnerte, auch, dass sie selbst meistens irgendwie spürt, wo Minaco gerade ist. Langsam wanderte ein Blick zu Taichi hoch und ein Gedanke bildete sich:

    „(Seltsam, Orion wird vielleicht von mir angezogen, aber… irgendwie…ich ... )“

    „Mizu! Hey Mizu! Hörst du mir zu?“

    Mit Verzögerung reagierte die Angesprochene und wurde wieder zuürckgeholt:

    „Ähh, was, wie? Hast du was gesagt Minaco?“

    Die Blondine bemerkte allerdings Mizus vorher eingeschlagene Blickrichtung und antwortete verschmilzt:

    „Wieso musterst du Taichi so?“

    Mizu fühlte sich ertappt.

    „Tu ich garnich! Ich hab nur nachgedacht!“

    Doch Taichi reagierte nicht, obwohl er alles mitbekam und hielt sich zurück. Er spürte allerdings immer mehr Verlangen, schluckte aber alles herunter.

    „Komm, ich zeig dir, wo du ein Kleid herkriegst!“

    Ihr Lächeln und ihre Ansage wischten alle Widerworte hinweg und zwangen Mizu zu folgen:

    „ ... Na gut, überredet!“

    Erst jetzt ließ Taichi ihre Hand los. Er sah den beiden nach und kurz zu Yaki, der sich verärgert wegdrehte. Warum musste er ihn immer so bloß stellen? Der Wuschelkopg ging ihm derbst gegen den Strich.

    Nun ging auch er aus dem Zimmer und ließ Yaki mit sich alleine, der nur seufzte und sich dann auch fertig machte. Womit hat er dies verdient...

    Draußen vor der Tür:

    „(Mizu … )“

    Langsam tastete er seine Lippen ab und dachte laut nach:

    „Anziehung... was für Blödsinn!!“

    Aber wovor hatte er Angst? Wollte er sie nicht gefährden? Anfangs gefiel ihm einfach ihre Nähe, da er lange Zeit gemieden wurde. Mittlerweile ist er sich nicht mehr ganz sicher... Irgendetwas veränderte sich.

    ...

    Unten angekommen zeigte eine Frau den beiden Mädchen die Sachen und Mizu suchte sich ein schlichtes und kimonoähnliches Kleid heraus. Dass man auf einem Maskenball natürlich eine Maske zu tragen hatte, passte dem Mädchen allerdings gar nicht. Aber alle Gegenwehr brachte nichts. Am Ende überredete Minaco sie und suchte eine aus. Diese war blau und hatte ein Tropfenmuster, passte also.

    Der Rest des Abends verlief sehr ruhig, nur das Taichi seit der Sache nicht mehr auftauchte. Zumindest in Person, denn in Mizus Gedanken war er immer präsent. Oft raufte sie sich ihre Haare. Warum ging er dort oben nicht mehr raus?!

    ...

    Kurz vor Beginn, saßen die Beiden noch im Bad, denn die Blondine wollte ihrer Freundin noch die Haare machen.

    „Du hast schöne weiche Haare, könnte man viel draus machen!“

    „Danke, aber ich mag es eher einfach.“

    Sie steckte ihr die vorderen Haare dann einfach nach oben, damit die Maske richtig passte.

    „Schön, bist gar nicht mehr wieder zu erkennen! Da muss Taichi schon zweimal hinschauen“

    Minaco stand hinter Mizu und grinste frech.

    „Kannst du endlich damit aufhören?!“, sagte sie mit einem Tropfen an der Stirn. Auch ohne das Geärgere ihrer Freundin hatte sich der Wuschelkopf im Kopf eingenistet. Schien bequem zu sein.

    „Wie geht es eigentlich deiner Verletzung?“, kam ihr plötzlich.

    Mizu stockte. Wie sollte sie das jetzt erklären? Nach kurzer Überlegung antwortete sie:

    „Ist besser geworden, jedoch... konnte ich sie nicht wie bei dir heilen lassen...“

    Sie hatte es kurz bevor sie den anderen zur Hilfe kam versucht, aber es funktionierte nicht...

    „Ok, gut, dann lass uns gehen!“

    Auch Minaco machte sich fertig und die beiden gingen die Treppe hinunter, unten war schon viel los.

    Die Feier fand in der Eingangshalle statt.

    „(Hätte nie gedacht, dass da so viele mitmachen!)“

    In Gedanken versunken schaute Mizu in die Menge.

    Plötzlich huschte durch Minacos Augenwinkel eine Siluette. Sie lächelte:

    „Bin gleich wieder da, hole nur etwas zu trinken.“

    Und schon war Minaco in der Menge verschwunden.

    „Aber!...“, Mizus Ruf wurde von den Umgebungsgeräuschen geschluckt.

    Etwas verloren lief sie in Richtung einer Wand, um etwas aus dem Getümmel raus zu sein, doch kurz vorher - Jemand hatte ihre Hand genommen.

    „Mina..?“

    Sie drehte sich um. Doch die Person war viel zu groß für eine junge Frau und auch die Kleidung war eine andere. Sie war rötlich und vorne zugeknöpft, ähnlich wie bei einem englischen Soldaten. Der Rest hing ähnlich herunter wie ein Yukata, war nur bei weitem nicht so lang. Auch eine Art Obi hielt das Kostüm am PlatzAußerdem trug die Person eine schlichte Hose und kein Kleid wie Minaco, sowie simple Stiefel. Die Unbekannte oder der Unbekannte, hatte ebenfalls eine hellorange farbene Maske auf und zog Mizu auf die Tanzfläche.

    „Aber ich kann nicht…!“

    Doch die Person legte zwei Finger auf ihren Mund.

    „Ich führe dich!“

    Sie erschrak:

    „Mh? (Diese Stimme!?)“

    Erst ein Arm um die Hüfte, danach ein sanfter Zug. Ein Geruch, der ihr in die Nase zog bestätigte die Vermutung. Es war Taichi, der ebenfalls bei der ganzen Sache mitmachte. Sie wusste nicht mehr, wie sie reagieren sollte, nach vorn, oder zurück? Jedoch setzten nach ein paar Sekunden und dem dauerhaften Einfluss seiner Nähe ihre Gedanken aus. Ihr Gegenüber wusste aber auch nicht richtig weiter, er wartete auf eine Gegenreaktion, die zögernd folgte. Ohne Nachzudenken legte sie ihren freien Arm an seine Seite und verkrallte sich dort. Das genügte um Taichis Hand, mit ihrer darin, nach oben gleiten zu lassen und so den Tanz einzuleiten. Sie konnte sich nicht wehren und ließ sich führen:

    „(Mir… ist so komisch,…das fühlt sich warm an, …)“

    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Mizu folgte wie in Trance. Die beiden unterschied mehr als eine Kopfhöhe und er sah dauerhaft auf sie herab. Alles verschwamm, auch die Musik verschwand aus beider Wahrnehmung. Immer näher rückte er ihr und hielt sie schließlich fest im Arm.

    „Mizu! ... (Was...tu ich hier eigentlich?.. Ich will sie nicht mehr gehen lassen!)“

    Ihr schoss das Blut durch den Körper und das Herz klopfte, doch trotzdem fielen ihr die Augen zu.

    „(Warum … tut er das? Wieso… wehre ich mich eigentlich… nicht...)

    Die Musik hörte kurz auf und er ließ leicht von ihr ab und drehte sich mit dem Gesicht zur Seite weg.

    „Tut… mir Leid … (Ich hab mich nicht unter Kontrolle!)“

    Seine Hände lagen auf ihren Schulter und zitterten, was sie registrierte:

    „(Warum...?)“

    Als Mizu zu ihm aufsah, entdeckte sie eine leichte Röte in dessen Gesicht, was selbst die Maske nicht verbergen konnte. Auch ihr ging es nicht anders. Was sollte sie tun?

    „Taichi?“

    Antwortend auf seinen Namen bewegte er verdutzt den Kopf in ihre Richtung. Sein Blick kreuzte nach kurzer Zeit ihren und entdeckte etwas, mit dem er nicht rechnete, nämlich Mizus Lächeln in einem erröteten Gesicht:

    „Schon ... ok!“

    Eigentlich sollte dies die vermutete Unsicherheit nehmen. Sie wollte ihm aus irgendeinem Grund helfen. Doch stattdessen kamen Gewissensbisse in ihm hoch, auch seine Augen wurden größer und verrieten seine Gefühle. Er fasste sich plötzlich an den Mund, nahm langsam Abstand und suchte das Weite. Dabei verlor er seine Maske, die langsam zu Boden fiel. Mizu griff ihm hinterher und hatte keine Ahnung, warum er so reagierte.

    Im Kopf drehten die Gedanken fürchterliche Kreise:

    „(Ich Idiot! Warum bin ich nicht einfach ehrlich?)“

    Yuras Behandlungen schienen Spuren hinterlassen zu haben. Er hatte unerklärliche Panik davor, Mizu könnte sich von ihm entfernen. Zusätzlich durchzog ihn Angst, sie der Gefahr Yuras auszusetzen. Und doch wollte er sie bei sich haben... Genug! Es war einfach genug der Einsamkeit!

    ...

    „Ta… ichi?“

    Ein paar Sekunden blieb sie perplex stehen. Doch dann nahm sie ihre Maske ab, ließ sie fallen und rannte ihm hinterher und verließ so den Saal. Was war los? Was hatte er? Ihre Neugier war der Antrieb und sie wollte ihm helfen. Aber warum? Irgendetwas wirkte wie ein Magnet.

    Im nächsten Flur fand sie ihn schließlich. Er war abgehetzt und lehnte sich seitlich an der Wand an, mit dem Rücken zu ihr. Sie wartete versteckt hinter der letzten Ecke.

    „Mizu… “

    Taichi murmelte ihren Namen in Richtung Boden. Sie lief rot an als ihr Name erklang, riss sich aber zusammen und kam hervor.

    „Alles … ok?“

    Und ging auf ihn zu. Er drehte sich erschrocken zu ihr um, bemerkte aber etwas nicht. Durch seinen Sprint gaben die Knöpfe des Kostüms den Geist auf und es fiel aueinander. Dies ließ einen Blick auf seinen Oberkörper zu. Sie erblickte es, ganz deutlich. Der Beweis, aufgemalt auf seiner Haut. Das Muttermal in Form einer Flamme.

    „Dieses … Zeichen??!!“ Mizu wurde bleich.

    Rasch hielt er den runterhängenden Stoff davor:

    „Nein, das...“ Er blickte an sich herunter und knöpfte es rasch wieder zu . Die vor ihm Stehende wich zurück und hielt sich die Hand vor den Mund:

    „Du… du bist wirklich…? Du bist wirklich Orion!?“

    Die Vermutungen waren doch richtig. Ihre Augen begannen geschockt zu flackern und langsam bewegte sich ihr Kopf nach unten.

    … „(Feu...er?!)“

    Aber Taichi merkte ihr Rückzugsverhalten:

    „Bitte hör… hör mir zu!“

    Immer weiter wich sie vor ihm zurück und antwortete nicht. Er ging ihr nach. Dann kam eine Wand an der sie nicht weiterkonnte. Sie dachte nur immer das Gleiche.

    „Wa…rum? (Er… er ist Feuer… Feuer.... FEUER… nein!)“

    Mizu kniff ihre Augen zu, doch es brachte nichts, das Gefühl von Schmerz und Angst hörte trotzdem nicht auf. Taichi war mittlerweile bei ihr angelangt und stützte sich rechts und links von ihr ab.

    „Mizu, bitte, lass mich das erklären!“

    Doch als er ihr Gesicht anhob, liefen Tränen. Das Anlitz schmerzverzerrt. Erschrocken blickte er sie an und hörte leise:

    „… konnte… nicht...!“

    Mehr brachte sie nicht zustande, als diese beiden Wortfetzen. Sie befreite sich gewaltvoll und lief wie panisch davon. Taichi konnte nicht mehr und rutschte erschöpft die Wand hinunter bis zum Boden. Es ist eingetreten, was er verhindern wollte.

    „Mizu… es tut mir doch so leid!“

    Weiter hinten blieb sie endlich stehen und stützte sich an einem Geländer ab. Doch es ertönten Schritte. Eine Stimme erklang:

    „Och, hat er dir also doch wehgetan?“

    Aus dem Schatten kam Yura hervor und grinste hämisch.

    „Was meinst du?“, antwortete Mizu unter Tränen.

    „Achja, davon weißt du ja gar nichts! ... Das er sich an mir vergangen hat!“

    Was? Ein weiterer Schock zog sich von oben nach unten durch die Fasern ihres Körpers. Was nun??


    Ende des 5ten Kapitels




    Nachwort:
    Dieses Kapitel ist einer der wichtigen Wendepunkte. Ab hier überschlagen sich einige Geschehnisse und an sich bin ich mit der Reihenfolge auch zufrieden. Mein Sorgenkind ist großteils nur die 4. Auch endet das Kapitel nicht direkt typisch. Mehr oder weniger schließen ab jetzt fast alle Teile an einander an.
    Yura entpuppt sich ab hier als echtes Problem. Ganz am Anfang wusste ich nicht recht, was sie in der Story für einen Part einnimmt. Erst vor etwa 5 Jahren und mit vielen gemachten Schreibfehlern hatte ich dann ihre Rolle mehr oder minder fertig.


    Update (21.06.2019): Ich hab recht viel umgeschrieben bzw. hinzugefügt. Wichtig war mir hier die innere Gefühlswelt von Taichi und Mizu, da dies eines der Hauptthemen dieses und des nächsten Kapitels ist. Auch Yura bekommt hier noch nen Ticken mehr an Gedanken spendiert.


    Danke fürs Lesen


    Evoli

  • Hier nun das sechste Kapitel. Ich möchte hier vorab sagen, dass es beginnt (mehr oder minder) heftig zu werden. Sollten hier Kinder mitlesen, seit euch dessen bitte vorher bewusst, dass ich eine Alterseinstufung von mindestens 12 ab hier vorsehe. Später sogar noch höher!


    Viel Spaß beim Lesen


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 6 (Zweifel, Gewissheit, Geheimnisse)


    Minaco fand die blaue Maske in mitten des Saals, schaute sich um und fing an den Besitzer zu suchen. Doch nach einigen Minuten fand sie nicht ihre Freundin, sondern Taichi:

    „Mizu…“

    Er häufelte immer noch an der Wand und war unschlüssig was er tun sollte.

    „Hoch mit dir!“.

    „Mh?“

    Der Angesprochene schaute auf. Minaco sah unsanft auf ihn herab:

    „Kann man ja nicht mit ansehen!“

    „Was soll ich denn tun, sie hat mein Zeichen gesehen und weiß genau wer ich bin und ist unter Tränen davon gerannt!“, gab er leise zu verstehen.

    Minaco überlegte einige Zeit, um das Gesagte richtig verarbeiten zu können. Schließlich schloss sie ihre Augen und sagte knallhart:

    „Deswegen läuft man aber nicht heulend davon. Ich hätte dir höchstens sofort eine gescheuert!“

    Taichi biss sich auf die Lippe, denn er spürte Scham. Minaco war sich sicher:

    „Nein, das muss was anderes sein!... Mizu würde deswegen so nicht reagieren.“, bemerkte sie weiter. Er fing an nachzudenken und auch neuen Mut zu fassen. Vielleicht hatte Minaco ja Recht? Plötzlich hörten die zwei ein Scheppern:

    „AHH!“

    „Das war Mizu!“

    So schnell er am Boden war, stand er wieder.

    ...

    Die zwei folgtem dem Schrei und entdeckten schließlich Mizu, die vor Yura stand und sich den linken Oberarm hielt. Er blutete und sie musste sich an einem alten Holzgeländer abstützen. Die Wucht des Angriffs hat sie mitgenommen.

    „(Das Taschenmesser?!)“

    Taichi erinnerte sich, wie er es Yura auch noch hingeworfen hatte.

    „Sag das noch mal, du Miststück!“, fauchte Yura Mizu an.

    Diese blickte wütend auf:

    „Ich sagte,… DAS DU EINE LÜGNERIN BIST!“

    Kraftvoll konterte Sie den Satz ihrer Angreiferin. Sie hatte viele Situationen erlebt, in denen es Taichi ein leichtes gewesen wäre, ihr jenes wie Yura anzutun. Aber er hat nie etwas Derartiges auch nur versucht. Wie zum Teufel kam sie überhaupt auf diesen Trichter? Doch Yuras Augen wurden daraufhin bedrohlich:

    „DICH MACH ICH FERTIG!“

    Sie stürmte mit der Messerspitze voran auf Mizu zu.

    „ACHTUNG!“

    Taichi rannte auf die beiden zu und konnte Mizu gerade noch zur Seite wegziehen. Yura stach mit der Klinge in das Geländer:

    „Verdammt, es steckt fest!“

    Sie versuchte es mit aller Kraft wieder heraus zu ziehen. Plötzlich nahm eine andere Hand das Messer ebenfalls, es war Minaco:

    „Vorsicht, damit kann man jemanden verletzten!“

    Sie zog das Messer heraus und nahm es ihrer Kontrahentin mit einer Drehbewegung ab. Yura stolperte zurück und fauchte:

    „Scheiß doch drauf, wenn du mir nicht glaubst, dass er mich vergewaltigt hat, dann überzeuge dich doch selber davon! ER WIRD DAS GLEICHE MIT DIR MACHEN!“

    „VERZIEH DICH!“, brüllte Minaco die Rothaarige an.

    „Zee! Das zahl ich dir heim, Kanda!“

    Sie rannte weg.

    „Mizu, alles…?“

    Aber als Minaco sich umdrehte sah sie, wie Taichi Mizu festhielt.

    „Mizu! Das Ganze, ist ein abgekartetes Spiel! Sie lügt!“

    Er hatte gerade einfach nur Angst wie schon vorher. Doch Mizu knickten die Beine ein.

    „Auu...!“

    Ihr linker Arm hing schlaff herunter und er fing sie auf. Minaco kam auf die beiden zu:

    „Taichi, hol bitte etwas Verbandszeug!“

    „Ok!“

    Er übergab sie an ihre Freundin. Während er zum nächsten Erste Hilfe Kasten lief, untersuchte Minaco den Schnitt und machte das Kleid zur Seite.

    „Mizu, geht es dir einigermaßen?“

    Aber es kam keine Reaktion, die Angesprochene ließ nur den Kopf hängen. Ihr Gesicht lag im Schatten ihrer Haare.

    „Mizu??“

    „W… was??“

    Sie erschrak förmlich und hatte hochrote Augen und kleine Pupillen. Minaco sprach leise aber bestimmend weiter:

    „Was ist los? Das kann doch nicht alles nur wegen dem Kuss sein und die Sache mit Yura hast du vorhin selbst zunichte gemacht.“

    „I…ich…“

    Sie kroch an die Brüstung um sich anzulehnen, die Beine zog sie soweit an, wie es nur ging. Ihr Körper zitterte:

    „Meine Brust tut weh, es schmerzt…“

    Minaco setzte sich neben sie.

    „... Es … macht mir Angst…“

    Sie vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Beinen.

    „Was macht dir Angst?“

    Mizu zögerte, antwortete dann aber:

    „Ich....“

    Dann unterbrach sie eine Stimme:

    „Hier ist ein Verband!“

    Er hatte eine Kompresse dabei und versuchte Mizu diesen auf den Arm zu legen. Aber plötzlich schreckte sie bei der Registrierung einer Berührung auf und wich in sich gekauert zurück. Minaco hielt ihre Hand dazwischen. Er sah sie erschrocken an, gab ihr dann widerwillig den Verband und setzte sich. Mizu zuckte zusammen:

    „Ah!“

    Minaco verband die Wunde vorsichtig. Sie war nur oberflächlich, aber blutete recht stark. Mizu begann schwer zu atmen. Erschöpfung durchzog ihren Körper. Trotzdem versuchte sie aufzustehen, knickte aber ein.

    „Alles ok?“

    Minaco legte die Hand an ihre Stirn. Taichi richtete sich in die Hocke auf und kroch so auf Mizu zu:

    „Ich bringe dich hoch ins Zimmer!“

    Doch als er aufstand, mit den Händen in ihre Richtung greifend, wich Mizu zurück und verkrallte sich geschockt in Minacos Kleidung. Er sah sie entgeistert an. Mizu reagierte auf diesen Blick:

    „Nein, ich… komme selber klar!“

    Eine lange Pause folgte. Sie versuchte sich zu sortieren. Eigentlich ergab das gar keinen Sinn. Bis vor wenigen Stunden warn die zwei noch zusammen unterwegs. Fest hatte er sie im Arm. Ein vertrauter Geruch dabei in der Nase. Wieso kam soviel hoch? Das musste endlich aufhören... Es war nicht seine Schuld... Er hat ihr doch nichts getan... Leise versuchte ihr Kopf klare Gedanken zu formulieren und der Mund es aufzusprechen:

    „Aber, denk bitte nicht das,… das es deinetwegen ist! Es ...“

    Taichis Blick wurde ernst, legte jedoch dann seine Finger unter ihr Kinn und hob es leicht an. Jetzt sah sie ihm genau in die braunen Augen und erschrak. Er versuchte sich zusammenzureißen und diese Enge in seiner Brust zu ertragen. Es brachte nichts Druck auszuüben. Nicht in dieser Situation:

    „Lass dir Zeit, ich vertraue dir und... werde warten!“

    Dabei formte sich seine andere Hand zu einer Faust. Er versuchte alle Gefühle dorthin zu leiten.

    Ihre Augen begannen zu flackern und über ihren Körper floss eine Gänsehaut.

    „(Warum, …warum… ist dieser Schmerz noch so groß…)“

    Mit jedem Wort in ihren Gedanken ging ihre Hand weiter in seine Richtung doch kurz vor dem Ziel, fiel sie schlaff herunter.

    „Mizu!“

    Er fing sie auf. Minaco fing an zu sprechen:

    „Sie hat Fieber und muss ins Bett!“

    Er antwortete:

    „Ich bringe sie hoch!“

    Doch Minaco unterbrach ihn grob:

    „Nein, ich schaff das schon! Du hast gesagt, du wartest!“

    Auch wenn sie nicht wusste, was ihre Freundin hatte, so sollte sich ihr guter Freund an das halten, was er gesagt hat. Dieser zögerte, jedoch:

    „Ok, du hast Recht! ... Pass auf sie auf!“

    Er wendete sich ab und verschwand in der Dunkelheit des Ganges. Wieder alleine... Minaco nahm die kleinere Mizu auf den Rücken und ging hinauf aufs Zimmer, dort legte sie ihre Freundin aufs Bett, zog ihr Kleid aus und deckte sie zu. Sie selber nahm sich einen Stuhl und setzte sich daneben.

    „Was hast du nur? Was geht in deinem Kopf vor?“, sagte sie leise.

    ...

    Mizus Gedanken kreisten um die Vergangenheit. Es ist dunkel, Nacht. Etwas fällt, weiß, kalt und leicht. Schnee. Es ist Winter. Doch dann wird die Dunkelheit von rotem Licht durchbrochen,… Feuer!...

    ...

    „NEEIN!“

    Sie schreckte völlig durchgeschwitzt und geschockt auf und saß schließlich im Bett. Die Sonne schien schon. Sie atmete scher und schaute sich fragend um. Es war Morgen.

    „Mhh?“ Die Blondine wachte auf und saß immer noch auf ihrem Stuhl, hatte sich aber eine Decke übergeworfen.

    „M... Minaco?“

    „Ahh, du bist wieder wach? Wie geht’s dir?“

    „Ha… hast du etwa die ganze Nacht da gesessen?“

    Die Blondine gähnte und rieb sich ein Auge:

    „Mh, scheinbar!“

    „Aber...dann, war das Ganze…!“

    Ihr wurde bewusst, dass sie geträumt hat und schaute betrübt nach unten.

    „Du hattest einen Alptraum, oder?“

    Mizu sah zu ihr auf, sagte aber darauf nichts und blickte mit wehmütigem Gesicht aus dem Fenster.

    „Wenn du etwas loswerden willst, raus damit!“

    Auf diesen Satz hin, sah Mizu ihre Freundin mit weiten Augen an:

    „Danke, Minaco, aber…“

    Sie drehte sich weg und ließ ihren Kopf hängen.

    „Schon gut, nur als Angebot! Lass uns packen, heute geht’s wieder nach Hause!“

    „O.. ok!“

    ...

    Die Beiden packten ihre Koffer, doch Mizu suchte einen vergeblich.

    „Sag mal, wo…!“

    „Er hat anderweitig übernachtet, aus Rücksicht auf dich!“

    „Wegen... mir?“

    Mizu sah von Minaco weg, weil sie ihre Röte verbergen wollte.

    „(Das kann... doch alles nicht wahr sein...!)“

    Aber auch Tränen stiegen ihr in die Augen.

    Doch plötzlich wurde sie von einem Klopfen aus ihren Gedanken geholt.

    „Mizu, Minaco, Taichi? Seid ihr fertig?“

    Yaki kam herein und hinter ihm war auch Aya zu sehen. Die hüpfte fröhlich:

    „Morgen!“

    „Yup, kann losgehn!“

    Erwiderte Minaco und legte ihre Tasche über die Schulter.

    „Wo ist Taichi?“

    Mit grimmigen Blick suchte Yaki das Zimmer ab.

    „Er ist schon vorgegangen.“, antwortete Minaco und Yaki schaute daraufhin nur ungläubig drein.

    Alles lief genauso ab wie am Tag der Anreiße, nur in die andere Richtung. Taichi war allerdings im Bus nicht aufzufinden.

    Minaco redete indes mit der Lehrerin und machte ihr klar, dass sie nicht auf ihn warten müssten. Die glaubte das erst nach dreimaliger Erklärung und selbst da nur widerwillig. Aber sie kannte Minaco schon länger und kaufte ihr es schließlich ab, denn auch Taichi war ihr bekannt genug.

    Unterwegs redeten einige Schüler miteinander. Doch plötzlich krachte etwas. Es hörte sich an als wäre ein großer Ast auf das Dach des Busses gefallen. Der Fahrer schaute hoch, danach aber wieder nach vorne und auch die anderen zuckten mit den Schultern. Wird schon schief gehen.

    Der Rest der Fahrt verlief ruhig.

    ...

    Nachdem Mizu gegen Nachmittag wieder bei sich zuhause war, legte sie sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein, zu mehr hatte sie keinen Antrieb.

    „(Ich fühle mich wie ein Häufchen, das weder zurück noch nach vorne kann. Und dennoch möchte ich, dass er zu mir kommt, obwohl ich Angst habe… er… verbrennt … mich! … Taichi! Warum kann ich nicht aufhören an dich zu denken?!)“

    Sie vergrub ihr Gesicht im Sofakissen und schlief ein. Als sie aufwachte war es schon Abend und es kamen gerade Nachrichten:

    „… seltsames Bild ergibt sich gerade im Hinoharaviertel, wo es aussieht als würde sich eine dunkle Schlange durch die Straßen bewegen…!“, ertönte es aus dem Bildschirm.

    „Mh?“ Mizu sah müde auf und entdeckte auf dem Bildschirm wirklich, wie sich eine ungefähr zehn Meter große dunkle Zone durch die Straßen bewegte und in deren Umfeld kurzzeitig die Laternen ausgingen. Als die Zone vorrüberzog, knipsten sie wie von Geisterhand wieder an.

    „Seltsam, wieso ist mir so… komisch wenn ich das sehe?“

    Ihr wurde mulmig, wie eine Art ungutes Bauchgefühl.

    Draußen auf ihrem Balkon stand kein Anderer als Orion und wartete, doch er wurde aufgeschreckt, als er diese dunkle Zone am anderen Ende des kleinen Parks selber sah und sprang auf die Balkonbrüstung.

    „Was ist das?“

    Er überlegte nicht lange, sprang herunter, durch den Park und machte auf einem hohen Baum Rast.

    „Das sieht komisch aus! ... Arrgghh!“

    Plötzlich fing sein Zeichen an zu schmerzen und zu glühen.

    „Meine… Brust!“

    Erst als die Zone außerhalb des Parks war, hörten seine Schmerzen plötzlich auf. Er atmete schwer, denn es fühlte sich an, als hätte man ihm ein Messer in den Oberkörper gerammt.

    „Was auch immer das war, es …hat nichts Gutes zu bedeuten!“

    ...

    Am nächsten Morgen:

    Mizu schlenderte auf ihr Klassenzimmer zu und dachte über den letzten Abend und den Bericht nach. Jedoch wurde sie aufgeschreckt, durch eine Stimme:

    „Guten Morgen, Kanda-san!“

    Mizu drehte sich um und erkannte die Person, die sie mit fiesem Blick ansah.

    „Was willst du schon so früh am morgen, Yura?“

    Hat ihr die letzte Abreibung nicht gereicht? Sie konterte den Blick. Etwa eine halbe Minute später kam Minaco die Treppe hinauf und sah das ganze Schauspiel. Außerdem hatte sich schon eine kleine Menschenmenge um die beiden gebildet. Taichi, der Minaco eigentlich wegen des letzten Abends suchte, kam dazu.

    „Was ist los, Minaco?“, fragte er verdutzt.

    Auch Yaki sah das Ganze. Er kam aus der anderen Richtung, hatte sein Buch vor der Nase und ging schließlich auf Minaco und Taichi zu.

    „Was will Yura schon wieder von Mizu?“, fragte Yaki ungläubig und Minaco fragte eindringlich:

    „Und du weißt wirklich nichts über Mizu, Yaki? Und hast es auch nicht Yura erzählt?“

    „Nein, und wie kommst du überhaupt darauf?“

    Ihr Blick wurde sehr ernst:

    „Ich hab bei der Sache da vorne ein sehr schlechtes Gefühl!“

    Yaki drehte sich wieder in Richtung der Menschenmenge. Was hatte sie vor? Hier in der Schule einen Aufstand zu machen, wäre doch für sie selbst absolut fatal.

    Die beiden Mädchen im Mittelpunkt standen sich immer noch gegenüber.

    ...

    Yura legte ihren Kopf seitlich nach hinten:

    „Taichi scheint dir noch immer hinterherzulaufen und du nicht von ihm ablassen zu wollen!“

    ...

    Der Wuschelkopf hörte seinen Namen und wollte gerade auf die Beiden zugehen, als ihn Minaco davon abhielt:

    „Warte!“

    Er hielt verdutzt inne, doch Yaki stand perplex neben den Beiden und hatte folgende Gedanken:

    „(Was soll das? Warum mischt sie sich ein, wenn er ihr so etwas angetan hat? Warum geht sie ihm nicht aus dem Weg?)“

    Yura grinste bedrohlich und setzte das Gespräch fort:

    „Ich habe letztens Taichi und deine beiden kleinen Freunde belauscht!“

    Mizu schaute fragend:

    „Ja und? Worauf willst du hinaus?“

    „Ach nichts weiter. Die drei haben nur überlegt ob du ihnen etwas verheimlichst.“

    Sie wusste mit dem Satz der Rothaarigen nichts anzufangen und konterte:

    „Ist völliger Blödsinn, weil ich nichts zu verheimlichen habe!“

    Yura ging daraufhin zwei Schritte auf Mizu zu und schaute hochnäsig auf sie herab.

    „Achja? Ich mach dir einen Vorschlag, so ganz unter Freundinnen! Du lässt die Finger von Taichi und ich behalte dein kleines Geheimnis für mich!“

    Mizu zeigte ihre Zähne:

    „Zee, 'so ganz unter Freundinnen…' von dir lasse mich doch nicht erpressen! Außerdem hab ich keine Ahnung wovon du redest!“

    „Gut, bitte, du hast es nicht anders gewollt!“

    Mizus Blick wurde ernst, sie hatte keine Ahnung was das Ganze sollte und konnte mit den Anfeindungen Yuras nichts anfangen.

    „Das Alles ist fünf Jahre her, stimmts?“, fuhr Yura fort. Mizus Blick wurde weit, der Schreck war ihr ins Gesicht geschrieben. Das konnte nicht sein! Meinte sie etwa...?

    „Das … ist nicht dein Ernst?!!“

    „Nähe Osaka kommst du doch her, da wo, wie gesagt vor fünf Jahren, ein Haus bis auf die Grundmauern niederbrannte...“

    Mizu wurde kreidebleich. Sie konnte nicht fassen, was sie da hörte.

    Taichi sah Mizus Gesicht bis hinter und bemerkte dies:

    „Jetzt reichts!“ Und rannte los.

    ...

    Yuras Blick wurde schon fast bösartig. Endlich hatte sie etwas gegen die Neue in der Hand:

    „Ich fahre fort, durch diesen Brand gab es einen Todesfall, ein kleiner Junge, dein… jüngerer Bruder.“

    ...

    „Was? Mizu hatte einen Bruder?!!“, sagten Minaco und Yaki gemeinsam. Er selbst hatte diesen damals nie kennengelernt.

    ...

    „Deine Mutter wurde darauf schwer krank und dein Vater arbeitete sich kaputt! Ist es nicht so? Ich nehme an, deshalb bist du weggezogen! … AUU!!“

    Hinter ihr stand mittlerweile Taichi und hatte grob ihre Hand gepackt:

    „Du hinterhältiges Miststück!“

    Er war stinksauer und entriss ihr den Zettel, welchen sie hielt. Es war der alte, ausgedruckte Zeitungsartikel. Yura schaute verschreckt in sein zorniges Gesicht. Dieser Ausdruck war neu. Nie zuvor hatte er sie so angeblickt. Doch im Augenwinkel sah er, wie Mizu auf Yura zulief, ihre Augen lagen im Schatten des Gesichts:

    „Das ist kein Geheimnis, sondern...“

    Mizus Hände bildeten geschwollene Fäuste und sie biss die Zähne zusammen:

    „... ein unglaublich schlimmes Erlebnis! … DU BIST ECHT DAS ALLERLETZTE!!“

    Sie hob mit aller Kraft und voller Wut und Hass ihre Hand und schlug sie Yura flach ins Gesicht, worauf diese das Gleichgewicht verlor und auf den Boden knallte. Mizu schluchzte und ihre Augen waren voller Tränen.

    „Wie… kann man nur… so verdammt grausam sein?“

    Ihr Körper bebte und um sie herum bildete sich ein blauer Schimmer, in dessen ihre Haare anfingen zu fliegen.

    „MIZU, NICHT!“

    Minaco rannte an Taichi vorbei und schloss Mizu blitzschnell in den Arm. Die Mitschüler schauten perplex.

    „Ich verstehe dich Mizu, ich weiß, was du fühlst ...“

    „Mi…naco?!“

    Ihre Aura verblasste. Taichi schaute zu ihr:

    „(Minaco!...)“, sah sich um und ergriff das Wort:

    „WAS GIBT’S DA ZU GLOTZEN, VERZIEHT EUCH IN EURE KLASSENZIMMER!“

    Die Menge, die sich gebildet hatte, bewegte sich langsam weiter, auch die noch auf dem Boden Liegende rappelte sich auf. Sie blutete an der Lippe und Nase. Da Taichi und Minaco mit Mizu beschäftigt waren, versuchte sie unbemerkt zu entkommen, doch Yaki stellte sich in den Weg:

    „Nicht so schnell! Was sollte das Ganze?“

    Aber Yura interessierte das reichlich wenig. Sie fletschte ihre Zähne, drückte Yaki weg und lief an ihm vorbei.

    „Lass, das bringt nichts!“, sagte Taichi trocken und ging einige Schritte auf Yaki zu.

    „MIZU!!“

    Die beiden Jungs drehten sich erschrocken um. Als sie zu Minaco schauten, kniete diese und hielt ihre Freundin fest.

    „Minaco, was hat sie?“, fragte der Wuschelkopf.

    Die Gefragte sagte besorgt:

    „Sie ist umgekippt und ohnmächtig geworden...!“

    Ein kurzes Zögern, danach eine Entscheidung. Taichi ging zu ihr und nahm Mizu hoch.

    „Ich bringe sie nach hause!“

    Minaco überlegte kurz in Erinnerung an sein mehr oder minder Versprechen, ließ ihn aber gewähren. Er wartete und schaute sich wenig später ungläubig um.

    Die Gegenwehr einer bestimmten Person blieb aus, welche sonst immer dazwischen funkt:

    „Nanu, du lässt mich ziehen, Yaki?“

    Der schaute gen Boden und antwortete schließlich:

    „Ich weiß im Moment nicht was ich glauben soll, außerdem ist Mizu wichtiger. .. abe wehe du krümst ihr auch nur ein Haar!“, der zweite Teil der Aussage war bestimmend.

    Taichi lächelte daraufhin und verzog sich in ein im Moment leeres Klassenzimmer. Das Nächste was Minaco und Yaki sahen bzw. hörten war ein warmes Leuchten und ein sich öffnendes Fenster.

    „Macht bitte das Fenster hinter mir zu!“

    Der Feuerwächter hockte mit Mizu im Arm auf dem Fensterbrett. Yaki reagierte angsterfüllt:

    „Kannst du nicht den normalen Weg nehmen, mit Mizu im Arm?“

    Doch Orion sprang, Mizu dicht bei sich:

    „Sorry, aber so bin ich schneller!“

    Minaco schaute ihm nach und schloss das Fenster. Danach sagte sie:

    „Zum Glück hat er vorhin jeden verjagt! … Du zweifelst mittlerweile an Yura, oder?“

    Yaki zögerte mit der Antwort:

    „... Ich... bin mir sehr unsicher! Aber ich mach mir grade eher Sorgen um Mizu!“

    Er vertraute Minacos Urteil, was Taichi anging, nun mehr und sie fügte hinzu:

    „Sie wäre vorhin vor Wut fast zum Wächter geworden! … Ich hoffe sie erholt sich wieder!“

    Yaki wunderte sich:

    „Was… meintest du eigentlich mit 'Ich weiß was du füllst…'?“

    Sie sah aus dem Fenster und entgegnete:

    „Jeder hat Geheimnisse! Lass uns ins Klassenzimmer gehen, der Unterricht fängt gleich an. Wir geben noch dem Lehrer Bescheid, dass die beiden nicht kommen!“

    Sie ging schon vor.

    „Warte!“ Und Yaki hinterher.

    ...

    Bei Mizu angekommen, ging Orion durch ihre offene Balkontür. Behutsam legte er sie auf ihr Sofa. Eingehüllt in Feuer kam Taichis normaler Körper wieder zum Vorschein. Er ging in die Küche, sah sich um und entdeckte eine Schüssel voller Obst. Konzentriert suchte er im Schrank nach einem kleinen Teller und einem Messer. Langsam schnitt er etwas von der Obstschale zu und ging damit wieder zum Sofa.

    „Mizu … Mizu?“

    Er fuhr vorsichtig unter ihren Rücken und versuchte sie aufzurichten.

    „Shin…go…!“

    Tränen flossen aus ihren geschlossenen Augen. Taichis Blick wurde mitfühlend. Er ließ den Teller liegen und nahm sie in den Arm.

    „ … Ich bin hier … bei dir!“

    Ganz langsam öffnete sie ihre Augen, ein bekannter Geruch floss ihr in die Nase.

    „W… wer…?“

    Er war erleichtert:

    „Mizu, ich bins!“

    Ließ von ihr ab und schaute sie an. Sein Arm hielt sie leicht aufrecht.

    „T… Ta... i… chi…?!“

    „Ja, bin ich froh!“

    Ihre Augen waren noch nicht ganz geöffnet. Glücklich drückte er sie wieder sanft an sich. Schwächelnd versuchte sie sich abzustützen, zitterte, drückte ihn aber dann von sich weg. Ihr wurde wieder bewusst, dass sie in der Nähe des personifizierten Feuers war. Wieder kroch die Angst aus ihrem Unterbwusstsein nach oben und in ihre Hände. Ihre Augen kniff sie zu:

    „Geh ...weg...“, stotterte sie leise, aber bestimmend und drückte sich weg.

    Er erschrak, ließ aber locker und gab ihrem Druck nach. Zitternd saß sie mit etwas Abstand vor ihm. So war es aushaltbar.

    „Mir… ist so schwindlig! Und mein Kopf hämmert!“

    Da fiel Taichi der Teller ein:

    „Warte! Hier, iss etwas Obst! Bisschen Energie!“

    Mit einem Stäbchen hielt er ihr ein Stück vor den Mund und sie biss zögerlich zu. Doch plötzlich schnappte sie sich den Teller und schaufelte alles in sich hinein.

    „Wie?“ fragte er verdutzt.

    „Ich hab seit gestern Mittag nichts gegessen!“

    „Was? (Ok, dann wunderts mich nicht, dass sie bei der Sache vorhin einfach umkippt!)“

    Nachdem der Teller leer war, herrschte Stille. Taichi setzte sich neben sie und versuchte zögerlich ein Gespräch anzufangen:

    „I…?“

    Doch Mizu unterbrach ihn:

    „Schon ok, ich lebe schon lange genug damit!“

    Sie zog ihre Beine an und deckte sich zu. Dabei blieb eine große Lücke zwischen beiden.

    „Vor fünf Jahren, brannte unser damaliges Haus nieder, eine Elektroleitung hatte Funken geschlagen und das Feuer entfacht. Den Rest hast du schon gehört ... Das war das erste Mal seit langem, dass ich so ein Blackout hatte! Das es jemand wagt, in meine privateste Ebene einzudringen, ist … unverzeihlich.“

    Ihr Blick wurde zornig. Sie hatte so eine Wut auf Yura und wusste einfach nicht woher dieser ganze Groll ihr gegenüber kommt. Wieso tat ihr dieses Mädchen so etwas an?

    „Ich,… kann dazu kaum was sagen, nur das mir das Alles unheimlich Leid tut!“

    Er hatte seine Stirn auf seine Hände gelegt und stützte diese auf seinen Knien ab. Auch er spürte Wut. Wut auf Yura! Aber auch zum Teil auf sich... Mizu fuhr fort:

    „Schon ok, dass du mir zugehört hast, reicht mir! Ich … wurde entweder aus Berührungsangst gemieden oder behandelt wie ein rohes Ei. Einige machten sich sogar über mich lustig und meinten, ich würde übertreiben.... dabei… möchte ich ganz normal behandelt werden, wie jeder Andere auch!“

    Dieser Satz regte etwas in ihm. Es kam ihm bekannt vor, denn auch er kannte diese Problematik. Auch er wurde gemieden, aus Angst, aus Wut, aus Unwissenheit. Dies begann etwas in ihm zu regen. Es begann sich in ihm breit zu machen. Er wollte helfen.

    Schließlich richtete er sich wieder auf, drehte sich zu ihr und rutschte auf sie zu, sie jedoch als Reaktion von ihm weg, was ihn leicht erschreckte. Aber er wusste jetzt warum:

    „Jetzt verstehe ich auch warum du solche Angst hast, … vor mir! Aber… ich bin trotz allem ein normaler Mensch … “

    Versuchte er ihr besorgt klarzumachen. Verschreckt sah sie zu ihm. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er ihr wieder nahe war. Es fehlte nicht viel, vielleicht ein halber Meter. Jedoch führte ihr Gedankenkarussell dazu, dass sie sich wieder wegdrehte:

    „(Er… hat Recht, er ist ein Mensch, wir sind beide normale Menschen … mit Gefühlen! Aber... )“

    Es ging doch schon ohne. Als sie nicht wusste dass er Orion war... da...

    Langsam begann die Angst zu weichen. Jedoch wusste sie nichts damit anzufangen. Es verwirrte sie.

    „Mizu?“

    Sie sah etwas erschrocken auf.

    „W… was ist?“

    Er zögerte:

    „Sag mal, … wollen wir... heute Abend…“

    Er versuchte sich zusammen zu reißen, doch so einfach war das nicht. Seine Hand griff dabei krampfend in die Decke.

    „Was?“

    Mizu ahnte plötzlich was er wollte.

    „Ja, einfach zusammen in die Stadt gehen!“

    Er schaute beschämt zur Seite und kratzte sich am Hinterkopf. Ihm war gar nicht bewusst, wie schwer so was sein konnte.

    „J… ja!“

    „E… echt?“

    Taichi schaute ungläubig, so als ob er sich gerade verhört hätte und Mizu hielt sich perplex mit beiden Händen den Mund zu:

    „(Was hab ich da grade gesagt?)“

    Ihm wurde bewusst, dass sie wirklich bejaht hatte.

    „Ich warte… heute Abend vor der Tür unten!“

    Sein Gesicht war das erste Mal voller Gefühl, Erleichterung, Glück, Freude. Mizu fiel dies so sehr auf, dass sie sich nicht traute noch etwas dazu zusagen. Es überwältigte die Angst, machte sie reaktionsunfähig. Dieser Ausdruck war so fesselnd.

    „Ruhe dich noch etwas aus!“

    „Willst du wieder zur Schule?“, fragte Mizu verwirrt.

    Taichi drehte sich weg, lächelte aber:

    „Nein, ich würde … sofort an der nächsten Ecke wieder umkehren!“

    Mizu wurde hochrot und ein Zittern stellte sich ein. Er stand auf und ging Richtung Tür:

    „Ich bin drüben, wenn was ist!“

    Sofort bildete sich in ihrem Kopf eine Antwort:

    „(Nein, bleib bei mir, geh nicht!)“, doch sie brachte es nicht über die Lippen.

    „Bis dann!“

    Langsam schloss er die Tür und hielt draußen kurz inne. Er hatte schon seit langem keine so starke Erleichterung mehr gefühlt wie jetzt. Endlich war alles raus. Beide wussten über den anderen Bescheid. Beide verstanden einander und trotzdem konnte er ihr nahe sein, ohne Flucht. Die Einsamkeit schien endlich vorbei.

    ...

    Mizu zog ihre Beine noch näher heran:

    „(Was hab ich da gerade gedacht? Das was ich wirklich will?)“

    Doch die Erschöpfung siegte und sie schlief ein.

    ...

    Später am frühen Abend:

    „Soso, Romeo hat einen Treffer gelandet!“

    Minaco war bei Taichi und der zog sich gerade um:

    „Hör auf, mich so zu nennen!“

    Taichi zog sich ein T-Shirt an und ein kurzärmliches Hemd drüber. Minaco schaute verschmilzt:

    „Schick!“

    „Lass den Mist, ich sehe ganz normal aus!“, entgegnete er mit schiefem Blick.

    „Mh, ich gehe rüber und schau nach ihr!“

    ...

    Minaco lief über den Flur und entdeckte Yaki vor Mizus Tür.

    „Kann ich reingehen, ohne dir einen Knochen geben zu müssen?“

    Doch der schaute nur verärgert und antwortete ironisch:

    „Haha, bitte mit Yakitorigeschmack!“

    „Halt dich aus der ganzen Sache bitte raus, ok?“

    Ohne zu zögern bekam sie eine Antwort:

    „Ich hab keine andre Wahl, außerdem glaube ich Yura nicht mehr!“

    Er hat eine Entscheidung gefällt. Es gab einfach zu viele Unklarheiten und keine Beweise. Yaki ging hiermit ein für ihn untypisches Risiko ein, versuchte aber über seinen Schatten zu springen.

    Minaco lächelte. Endlich hatte er es kapiert! Sie war dankbar.

    Sie klingelte. Mizu öffnete nach einiger Zeit verschlafen und noch in ihre Decke eingewickelt die Tür. Sie sah aus wie ein Burrito.

    „Mh?“

    Und ihr fiel auch wieder etwas ein:

    „... Wie spät ist es?“, fragte sie aufgeschreckt.

    „Öhm, 18 Uhr!“. antwortete Yaki.

    Mizu erinnerte sich an Taichis Worte.

    „Ich muss kurz ins Bad!“

    „Lass dir Zeit!“, entgegnete Minaco.

    Doch Mizu hatte kein Interesse sich Zeit zu lassen. Sie war schnell fertig und ging nach unten. Dort wartete Taichi und zwar angelehnt an seinem reparierten Motorrad. Als Mizu das alles sah, blieb sie kurz stehen. Doch er lächelte ihr zu und streckte ihr seinen Helm entgegen. Das Nächste was Mizu tat, konnte sie sich selbst nicht erklären. Sie nahm ohne zu überlegen den Helm. Ihre Angst wurde von etwas starkem unterdrückt. Es war so anziehend...

    Behutsam setzte er ihr den Helm auf und nahm auf seiner Maschine Platz. Sie tat es ihm gleich.

    „Mh?“ Er fühlte plötzlich ihre Arme auf seinem Bauch, lächelte darauf nur und startete den Motor. Sie ließ alles über sich ergehen... und wartete... und vertraute...

    ...

    Doch Derjenige, welcher die beiden schließlich vom Balkon aus wegfahren sah, gefiel das Spektakel nicht:

    „Von einem Motorrad war nicht die Rede!“

    „Ist doch cool!“, sagte Aya, die auch schon eine Weile da war.

    „Und gefährlich!“

    Minaco aber lächelte, bemerkte jedoch etwas:

    „Mh?“

    Plötzlich sah sie auch diese dunkle Zone.

    „Leute, was zum Teufel ist das?“

    Yaki Und Aya drehten sich um. Es schien Taichi und Mizu zu folgen. Doch als dieses Ding unten an der Straße des Gebäudes war, begann Minacos Hals zu schmerzen.

    „Ahh, wieso zieht das plötzlich so?“

    „Mina ... ahh, mein Arm!“

    Beim Versuch Minaco zu helfen ging auch Yaki und anschließend Aya mit ziehenden Schmerzen und glühendem Muttermal in die Knie. Erst als die Zone vorübergezogen war, verschwand er.

    „Mizu, Taichi!“

    Minaco sprang über die Balkonbrüstung.

    „HEY!“, rief Yaki hinterher

    „HUII! “

    Freudig spang Aya auch.

    „ ... Weiber!“

    Er folgte.

    „Licht, tief in mir erwache!“

    Sie wurde von einer gleißend hellen Kugel eingeschlossen.

    „Erde, tief in mir erwache!“

    Steine und Erde umschlossen ihn.

    „Wind, tief in mir erwache!“

    Sie grinste freudig, denn Böen kamen an und umwirbelten die Kleine.

    Alle drei folgten der Zone, allerdings mit etwas Abstand.

    „Was glaubst du, was das ist, Mira?“

    „Keine Ahnung Sirius. Aber da unsere Male reagiert haben, muss es etwas Elementares sein!“

    ...

    Bei den anderen beiden:

    Mizu klammerte sich an Taichi, der recht schnell fuhr. Der Fahrtwind war stark und ließ die Kleidung der Beiden stark flattern. Jedoch bemerkte sie ein komisches Geräusch hinter sich. Es klang wie ein Knurren. Sie drehte sich fragend um:

    „(Wahh, wieder diese Zone!?)“

    Und war schockiert. Sie tippte ihrem Fahrer auf die Schulter, der daraufhin kurz in den Seitenspiegel schaute:

    „Mh? … Wahhh, dieses Ding wieder! FESTHALTEN!“

    Er schaltete hoch und fuhr links auf dem Standstreifen, an den anderen Autos vorbei. Hinter dem Motorrad gingen nach und nach die Lichter erst aus und nach ein paar Sekunden wieder an, als ob es die Zwei verfolgte.

    ...

    „Sie sind auf einer Brücke!“, sagte Mira.

    „Hinterher!“

    Zephyra hüpfte an ihr vorbei.

    ...

    Nachdem Taichi von der Brücke runter war, kam ein:

    „ACHTUNG!“

    Und er bog quietschend in die nächste Seitenstraße. Die Zone kam immer näher.

    „(Was ist das bloß?)“

    Doch als sie sich umdrehte, sah sie plötzlich eine Art Maul aus der Zone kommen. Ihr stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Man konnte sogar Zähne sehen und eine dunkle Zunge. Nun begann auch ihr Zeichen zu schmerzen und zu glühen:

    „Ahh! ...(Nein, Taichi wird nicht mehr fahren können, wenn…) ... GIB GAS!“

    Sie krallte sich noch fester. Auch er drehte sich um und drückte nach dem gleichen Schrecken auf die Tube. Als sie sich entfernten, verschwand der Schmerz wieder.

    „Taichi, das… muss ein Elementar sein!“

    „Hää?“

    „Mein Rücken hat geschmerzt, als es an uns dran war, außerdem hatte es ein Maul!“

    Sein Blick wurde ernst:

    „Nutze dein Element, Mizu!“

    „Was? …hier?!

    „Das schaffst du!“

    „....Ok! … Wasser tief in mir, erwache!“

    Sie wurde eingeschlossen. Das Wasser wurde zum blauen Wächtergewand und flog heftig im Fahrtwind. Unter dem Helm lugten nun blaue Strähnen hervor. Taichi zuckte jedoch mit einem zugekniffenem Auge kurz zusammen. Sie schien ihn erschreckt zu haben. Verkrampft hielt den Lenker gerade und heilt die Geschwindigkeit.

    „Da vorne ist eine ruhige Straße!“, bemerkte sie.

    „OK!“

    Er fuhr aus der Seitenstraße heraus und die Zone folgte ihm. Quietschend hielt er mit dem Hinterrad seitlich an. Hier war niemand, auch wenn die Straße recht breit war.

    „LOS!“

    „NIMM DAS!“

    Aquaris richtete ihre Hände nach vorne und schoss ihren Hochdruckwasserstrahl auf die Zone. Die Maschine hielt dem Gegendruck gerade so stand und wurde einige Zentimeter weggeschoben. Ihre Attacke durchbohrte den „Angreifer“. Ein schattenartiges Wesen kam hervor und machte Geräusche, als würde es gerade absaufen:

    „*GrUblllgurlll*“

    „WAS IST DAS?“, riefen beide geschockt. So etwas hatten sie noch nie gesehen.

    ...

    Sirius, Mira und Zephyra sahen von den Pfeilern der Brücke aus wie die Sphäre erst stehenblieb und dann verschwand.

    „Nichts wie hin!“, sagte Sirius und die Mädchen folgten ihm.

    ...

    Aquaris stand bereit und nahm ihren Helm ab. Taichi stieg von seiner Maschine, welche er mit Ausklappen des Ständers befestigte und abschloss. Lächelnd hielt er Mizu seine Hand hin. Sie nahm es an und stand jetzt schräg hinter ihm.

    „Was bist du?“, rief er sauer.

    Das dunkle Wesen antwortete:

    „Gnihihihi! Das wisst ihr doch!“

    „Mir ist das relativ! Du hast mir gerade… MEIN DATE VERSAUT!“

    Seine Haare begannen leicht zu fliegen und um ihn herum sich Funken zu bilden. Mizu erschrak und klammerte sich an ihm fest:

    „Taichi?!“

    „Keine Angst, dir passiert nichts!“

    Sie kniff ihre Augen zu, rückte ihm ganz nahe und vertraute auf seine Worte, aber klammerte sich weiter fest.

    „Feuer tief in mir, erwache!“

    Zugleich wurde er von Feuer umschlossen und hervor kam Orion.

    „Komm her, wenn du dich traust!“

    Aggressiv ließ er eine Flamme in seiner Hand entfachen. Aquaris öffnete wieder ihre Augen. Sie war wirklich in Ordnung. Das Feuer war weder heißt noch tat es ihr etwas, verspürte aber trotzdem in Beisein Taichis anderem Ich noch immer Angst. Sie war noch da. Wäre wohl sonst auch irrational... und Ernüchterung machte sich breit.

    Sie ließ schließlich von ihm ab und sah das Geschöpf grimmig an.

    „MIZU!! TAICHI!“

    Die beiden sahen auf. Sirius, Mira und Zephyra landeten bei ihren beiden Kameraden, doch Minaco wich ängstlich zurück. War dieses Ding etwa...? Sie fragte ungläubig:

    „Was bist du?“

    „Was glaubst du wohl?“, zischte das Wesen und spannte dunkle Flügel auf. Sirius zählte eins und eins zusammen:

    „Moment mal, das ist unmöglich!“

    „War es nicht so, dass wenn ein Wächter des Gegenteils erwacht, die Teilchen verschwinden und das Gleichgewicht wieder hergestellt ist?“, fragte Aquaris ernst, denn auch sie hatte eine Vermutung. Dieses Wesen war ein Elementar der Dunkelheit, Miras Gegenpart. Aber wieso war es hier?

    Hallend ertönte plötzlich eine dunkle Stimme:

    „Nicht, wenn man das Elementar selbst schickt!“

    Inmitten der leeren Straße bildete sich eine Zone, genau wie vorhin. Alle sahen mit weiten Augen zu und das, im Vergleich du den anderen Elementaren, kleine Geschöpf, hüpfte dorthin, hinter die Person. Die Zone verschwand nur langsam und plötzlich gingen in einem gewissen Umkreis wieder die Lichter aus. Jedoch blieben diese es auch. Wieder ertönte die bedrohliche Stimme:

    „Man kann nicht nur Teilchen bezwingen, man… kann sie auch kontrollieren!“

    Die Zone verschwand komplett und vor den Wächtern stand plötzlich ein junger Mann mit schwarzvioletten längeren Haaren, auch der Rest war extrem dunkel und beängstigend. Die Haut blass. Außerdem hielt er eine stabähnliche Sense in der Hand und... trug eindeutig das Wächtergewand mit schwarzem Mantel, dunkelviolettem Schal und Stirnband. … mit einem sternähnlichen dunklen Kristall.

    Minaco wurde weiß im Gesicht und wich zurück:

    „Bitte nicht!“

    Der dunkle Mann hob seine Hand und ließ kleinere schwarze Kugeln erscheinen, die umher kreisten und antwortete dabei:

    „Oh, doch Mira, ich bin dein Gegenteil und das Element vor dem du dich so sehr fürchtest: Charon, Wächter der Dunkelheit und der Nacht!“


    Ende des 6ten Kapitels



    Nachwort:
    Tjo, Vergangenheit wird Gegenwart... oder so ähnlich. Dieses Kapitel bereitete mir damals viel Spaß, da nun auf das eigentliche Thema hingearbeitet wird. Am Anfang war Finsternis kein Thema in meiner Geschichte. Jedoch hatte ich nach Kapitel 5 ein mehr oder minder 'Loch' ^^". Mir fiel schlicht nix mehr ein... wie ich dann auf den Part kam... naja, über Nacht halt xD.


    Update (21.06.2019): Auch hier habe ich recht viel eingefügt. Ich bin mir allgemein noch nicht im Klaren, wie genau ich Verletzungen beschrieben soll, ohne das es "komisch" wird.


    Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Teil.


    Evoli

  • Hier kommt Kapitel 7! Werde oben noch einiges einfügen, da ab jetzt neue Charaktere dazukommen.


    Viel Spaß beim Lesen


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 7 (Blick des Unbekannten)


    Langsam ging die dunkle Person auf die Anderen zu. Doch Mira, die erst zitterte, begann sich zu verkrampfen:
    „Komm… nicht näher!“
    Ihre Augenbrauen begannen sich nach unten zu bewegen und formten einen erzürnten Blick.
    „Komm… bloß nicht näher!“
    Aquaris bemerkte die Reaktion ihrer Freundin und konnte diese nicht zuordnen, es passte nicht zu ihr:
    „(Minaco?)“
    Wieder ging der Unbekannte einen Schritt weiter auf die Gruppe zu und Minaco konnte sich nicht mehr halten:
    „KEINEN SCHRITT NÄHER!!“ Um die Lichtwächterin erschienen leuchtende Splitter, die auf Charon zurasten. Der hob nur seine Hand und um ihn herum erschien ein dunkler Tunnel, der die leuchtenden Splitter verlangsamte. Die Lichtfragmente blieben kurz vor ihm stehen und zerfielen zu dunklem Staub.
    „Grrr! GRRAARR!“ Plötzlich erschien der Lichtstab, Miras Waffe.
    Die anderen sahen diesen das erste Mal und sahen perplex zu ihr. Sie rannte auf ihn zu und holte aus.
    „MIRA!“ Sirius rief ihren Namen, aber sie reagierte nicht.
    Doch Charon hob seine stabähnliche Sense ebenfalls.
    „*BLINNGG!*“
    Die beiden Waffen trafen aufeinander und die Blicke der Kontrahenten kreuzten sich. Charon aber sagte mit tiefer Stimme:
    „Du bist zu schwach und angreifbar!“
    Und richtete ihr entgegen seine andere freie Hand.
    Aus dem Boden kam eine dunkle Substanz gekrochen, umhüllte das Mädchen.
    „AHH!“ … Und hob es hoch in die Luft.
    „Die Nebel der Alpträume soll dich verschlingen!“
    Seine Stimme klang äußerst bedrohlich. Mira ließ ihren Stab klirrend fallen und fasste sich an den Hals. Es schnürte ihr die Kehle zu. Doch Sirius mischte sich ein:
    „MIR IST EGAL WAS ODER WER DU BIST! LASS SIE LOS!!”
    Er holte aus und rießige Steine flogen auf Charon zu, doch der hob seine Sense und zerschnitt sie rasch.
    „Was?“
    Sirius blickte geschockt. Auch Orion versuchte es mit seinem Fegefeuer, indem er seine Hände auf den Boden legte. Die schlängelnden Linien erhoben sich und schlossen den dunklen Wächter ein.
    „Yes!“
    Er dachte, seine Attacke hätte Erfolg, doch:
    „HA!“
    Mit schwarzer Energie sprengte er sich frei.
    „Wie?!“
    Orion rechnete nicht damit.
    „Das hat keinen Sinn gegen mich!!“
    Nun richtete er seine Sense gegen die anderen, während Mira immer noch röchelnd in der Luft gehalten wurde. Es bildeten sich Geschosse um den dunklen Wächter, schwarzblaue Splitter. Sie sahen aus, wie Miras Lichtfragmente, waren aber dunkel und regneten anschließend auf Sirius und die anderen ein, welche auswichen, aber die Geschosse verfolgten ihre Ziele und Sirius und Zephyra wurden erwischt.
    „AHHH!“
    Die Attacke streifte beide und zerfetzte die Gewänder.
    Sie landeten gerade noch festen Fußes und blieben kniend auf der Straße stehen. Sie konnten sich nicht mehr aufrichten, denn ihre Gliedmaßen wiesen schmerzende Schnittwunden auf, Sirius fragte besorgt:
    „Alles ok Zephyra?“
    „Naja, ging schon besser!“
    Die hielt sich ihre Arme, denn die Wunden brannten. Es war das erste Mal, dass sie als Wächterin verletzt wurde. Auch auf Aquaris, die weiter hinten stand, flogen sie zu. Doch diese war von den Taten dieses Wächters so geschockt, dass sie sich nicht regen konnte. Ihre Beine waren stocksteif:
    „Wie... wieso?...“
    „MIZU!“
    Das Nächste, was Mizu sah, war Orions Rücken vor ihr.
    Er versuchte sich mit einer Hitzewand zu schützen doch die Attacke ließ sich nur leicht ablenken.
    „*RITSCH!*“
    Die Splitter zerfetzten dabei sein Gewand und bohrten sich neben ihm in die Straße. Er taumelte schmerzend einen Schritt vorwärts. Seine Arme hielt er sich schützend vors Gesicht, jedoch hatte er Schnitte an der Seite, Armen und Beinen, auch sein Gesicht hatte etwas abbekommen und sein Stirnband hielt nur durch ein paar Fäden noch zusammen. Er drehte sich um:
    „Alles…o..kay?“
    Aquaris fing an zu zittern und ihre Augen wurden nass:
    „Nein...“
    „Tut mir leid, das… argh!“
    Er brach zusammen .Die Schnitte taten unheimlich weh und seine Kleidung begann an den zerrissenen Stellen blutig zu werden
    „TAICHI!“
    Sie ging ebenfalls in die Knie und stützte ihn. Er kippte nach hinten und lehnte sich etwas an sie und sah in ihr trauriges Gesicht, aber er drehte sich zu ihr, hob nur seine Hand und strich ihr darüber:
    „Zum Glück hast du... nichts abbekomm!“
    Trotz der Schmerzen lächelte er. Aquaris brachte keinen Ton raus. Sie konnte nicht fassen, was gerade passierte.
    Zephyra versuchte sich aufzurichten:
    „Aquaris, Orion...“
    Doch auch sie ging wieder in die Knie, wie auch Sirius, der sich seinen Arm hielt und unter seinem Stirnband blutete. Seine Beine waren bewegungsunfähig:
    „Taichi… Aya!“
    Minaco ächzte:
    „Mi…zu…!“
    Und bekam kaum noch Luft.
    Aquaris verspürte Verzweiflung, aber auch Wut. Besonders über ihre eigene Hilflosigkeit. Es war das erste Mal, seit sie zum Wächter wurde und das Gefühl hatte, nichts tun zu können. Sie kniff ihre weinenden Augen zusammen und schrie:
    „Minaco… du… DU BIST DIE EINZIGE DIE ETWAS TUN KANN!“
    Ihr gingen noch andere Gedanken durch den Kopf:
    „(Wieso, wieso bin ich so schwach, warum passiert das alles? Wie kann ein Wächter nur so etwas tun? … Ich will das nicht noch einmal...!!!)“
    Und sie kniff ihre mit Tränen gefüllten Augen wieder zusammen. Charon hatte jedoch plötzlich einen ähnlichen Bogen wie Mira gespannt, aber komplett schwarz und zielte auf Aquaris und Orion. Beide blickten den dunklen Wächter entsetzt an und Orion versuchte sich auf der Straße abzustützen, jedoch ohne Erfolg.
    „Wieso tust du so etwas, du bist doch... einer von uns ...“
    Weinend fragte Aquaris dies den Wächter. Doch der reagierte lediglich mit:
    „PFEIL DER STILLE!“ … Und schoss.
    Mira , die das mit ansah, … schrie auf:
    „NEIIINNNN!!“ ...
    Plötzlich fing sie und ihr Stab so extrem stark an zu leuchten, dass die gesamte Straße überstrahlt wurde:
    „WAS!“
    Charon musste sich perplex die Augen zuhalten. Das Licht ließ den schwarzen Bogen und den gerade abgeschossenen Pfeil zerbersten. Es war noch weit zu sehen und auch die anderen mussten ihre Augen schützen. Es war unglaublich grell.
    Als das Gleißen nachließ, sah sich Aquaris um, auch die Anderen sahen auf. Minaco schwebte in ihrer Menschengestalt mit einem leichten Schimmer um sich herum noch in der Luft, landete dann aber sanft auf dem Boden. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust. Charon aber war verschwunden.
    „Mi… Minaco?“ Fragte Aquaris erstaunt.
    Die Blondine drehte sich um, doch dann knickten ihre Beine wie Streichhölzer zusammen: „Was… war mit mir?“
    Plötzlich schwebte eine kleine Lichtkugel vor ihr:
    „Dein Wunsch hat sich in einer enormen Energie entladen, du musst auf deinen Körper aufpassen!“
    Und weg war die kleine Kugel. Nur kleine Lichtpunkte hinterließ sie. Minaco war sichtlich erschöpft.
    „Mein Wunsch?“
    „Uns zu schützen!“
    Sagte Sirius und taumelte auf sie zu.
    „Ja, ganz genau!“
    Hörte Minaco von Zephyra, die auch auf sie zukam.
    „Danke, Minaco!“
    Der Feuerwächter versuchte sich nach seinen Worten aufzurappeln, aber Aquaris stützte ihn:
    „Kommt kurz her, ich versuche eure Wunden zu heilen!“
    Sagte sie. Nach und nach schlossen sich die Schnitte von Minaco, Sirius und auch Zephyra. Orion stellte sich hinten an, jedoch schnaufte Aquaris nach Zephyra und verwandelte sich schließlich zurück. Sie hatte keine Kraft mehr:
    „Taichi… du noch!“ Doch sie kippte in seine Arme, stützte sich aber wieder ab.
    „Lass nur, ich komm klar! Du bist zu schwach!“
    „A… aber…!“
    Das Einzige was er tat, war ihr zuzuzwinkern. Immerhin stand er wieder alleine. Mizu aber stach es in der Brust. Wieder war sie nicht stark genug...
    „Kommt mal alle zusammen, ich versuche etwas!“
    Sagte Zephyra.
    Die Kleine, die sich noch nicht zurückverwandelt hatte, faltete ihre Finger vor ihrem Gesicht zusammen und flüsterte:
    „Heulender Wind...!“
    „Woooow!“
    Bekamen die anderen nur heraus. Alle wurden umwirbelt und waren plötzlich weg.
    Einige Sekunde später landeten sie auf Taichis Balkon.
    „Piuuu! Ganz schön anstrengend!“
    Sie verwandelte sich zurück.
    „Das nenne ich mal eine reife Leistung!“
    Sagte Sirius und legte seine Hand tätschelnd auf ihren Kopf. Aya entgegnete:
    „Juchu! Er hat mich gelobt!“
    Und fiel ihm um den Hals.
    „Wahh, aber dafür haste noch Energie?“
    „Du kannst die Luft nutzen, um zu teleportieren, beneidenswert!“
    Bemerkte Minaco. Auch Orion lächelte:
    „Ahh!“
    Brach dann aber zusammen und verwandelte sich auch wieder zurück. Mizu bat ihn:
    „Bitte, lass mich dir helfen!“
    „Nein, … es geht schon!“
    Er lächelte ihr dabei entgegen und wollte sie einfach nicht belasten. Mizus Gesichtsausdruck wurde sehr besorgt. Taichi hatte mittlerweile eine geronnene Blutspur auf der Stirn und auch sein Hemd war an einigen Stellen rot.
    „Macht euch keine Sorgen, hab genug Schlägereien hinter mir! Das geht morgen wieder!“
    „Du stehst auf Schmerzen!“
    Sagte Yaki mit schiefem Blick
    „Eigentlich nicht, mag es eher zärtlich!“
    Sagte Taichi grinsend und zwinkerte Yaki frech zu. Der reagierte zuerst schmollend, dann hatte aber selbst er einen besorgten Gesichtsausdruck. Vor Taichis Wohnungstür warteten alle noch kurz.
    „Ich leg mich hin! Bis morgen!“
    Dabei lehnte er an seinem Türrahmen.
    Minaco war schon vorgegangen und an ihrer Wohnung.
    „Gute Besserung!“
    Und zu war die Tür. Sie schien das ganze entweder nicht zu ernst zu nehmen, oder kannte es schon...
    „Ich geh schon mal vor!“ Sagte Aya.
    „Hey warte!“
    Rief ihr Yaki hinterher, drehte sich dann aber zu dem Verletzten um:
    „… Mach keinen Mist, klar?“
    „Seit wann machst du dir Sorgen um mich?“
    Wieder grinste er nur frech. Es war ihm neu, dass Yaki ihm gegenüber so etwas äußerte, aber nicht unangenehm.
    „Dann vergisses halt! Dieses Grinsen kenne ich von dir gar nicht … Gute Nacht!“
    Mizu lächelte Yaki hinterher, drehte sich aber rasch wieder zu Taichi um:
    „Pass … bitte auf dich auf!“
    Doch sie erntete ihm ersten Moment nur ein Lächeln. Darauf beugte er sich nach vorne, legte ihr sanft seine Hand ans Gesicht und gab ihr auf die andere Seite einen zärtlichen Kuss. Ihre Augen weiteten sich.
    „Mach dir keine Gedanken! Lass einfach die Balkontür auf, ich komm rüber, wenn ich Hilfe brauchen sollte!“
    „Ähhhh!“
    Mizu wurde rot und musste schlucken.
    „Ich… ähh… ok!“
    Langsam entfernte sie sich von ihm und ging in Richtung ihrer Wohnung.
    „Mizu?“ Sie drehte sich noch einmal zu ihm um.
    „Schlaf gut!“
    Sagte er. Mizu schluckte und ging mit rotem Kopf durch ihre Wohnungstür.
    ...
    Am nächsten Morgen in der Schule:
    Minaco lief auf Yaki zu, welcher angelehnt an der Eingangspforte der Schule stand:
    „Na, ihr beiden Turteltäubchen?“
    Fragte sie lächelnd.
    „Lass den Mist, Minaco, als ich gestern aus dem Bad kam, lag Aya schlafgrummelnd auf der Couch!“
    Aya hatte bei Yaki übernachtet.
    „Klingt fast so als wärst du enttäuscht darüber.“
    „SO EIN QUARK!“
    Er war rot, nur konnte Minaco nicht erkennen ob das nicht auch Wut sein könnte, statt Verlegenheit.
    „MINACO!“
    Mizu kam die Straße entlang gerannt, auf die Schule zu.
    „Du bist heute aber knapp dran!“
    „Sorry, Minaco, habe etwas verschlafen! Wisst ihr ob Taichi schon da ist? Ich hab ihn nirgendwo gesehen!“
    Minaco antwortete:
    „Ich hab ihn vorhin kurz erspäht, auf seinem Stein!“
    Erblickte daraufhin aber nur einen weißen Blitz vor ihren Augen und konnte ein *zisch* vernehmen. Sie lächelte als Reaktion. Mizu war blitzschnell weg. Jedoch ergriff Yaki das Wort:
    „Was denkst du zu gestern Abend?“
    „Ehrlich gesagt,... habe ich keine Ahnung!... Ich wusste nicht mal, dass es einen dunklen Wächter gibt...“
    Mit hängendem Kopf ging sie schließlich auf das Gelände. Denn mehr wollte sie nicht dazu sagen. Yaki sah ihr etwas besorgt nach. Er bemerkte eine ähnliche Reaktion in den letzten Tagen häufiger.
    Mizu war kurz darauf bei dem Stein angekommen, er lag etwas abseits und da saß auch die Person, welche sie suchte. Mizus Haare wehten im Wind und sie verspürte eine starke Erleichterung, was auch ihr Gesicht verriet. Taichi hatte lediglich ein Pflaster an der Schläfe. Allerdings fragte sie sich auch, warum sie so ein Glücksgefühl empfand.
    Er war in seine Zeichnung vertieft und bemerkte sie nicht, erst als sie mit dem Fuß einen Zweig zum Knacksen brachte, sah er auf. Langsam bildete sich ein Lächeln in seinem Gesicht. Er packte seine Utensilien eingeklappt in seine Hand und stand auf:
    „Und, gut geschlafen?“
    Mizu zögerte, doch dann hatte sie kleine Kullertränen in den Augen:
    „NEIN, DU IDIOT! ICH HAB MIR DIE GANZE NACHT SORGEN UM DICH GEMACHT!“
    Zeterte sie ihn an.
    „Ähhh...“
    Wunderte sich aber darüber selber.
    Sein Blick wurde fragend:
    „Warum biste dann nicht einfach rüber gekommen?“
    Schmollend und Backen plusternd schaute Mizu zur Seite. Sie erinnerte sich an die letzte Nacht, nämlich daran das sie etwa zwei Stunden noch vor seiner Tür hockte und sich nicht traute die Klingel zu betätigen oder zu klopfen.
    „Hey, mir geht’s gut, wie du siehst!“
    Er breitete seine Arme aus, in der einen Hand immer noch seine Zeichenmappe. Doch als er ihr mit offenen Armen zeigte, dass noch alles an ihm dran war, verspürte Mizu einen sehr starken Drang. Sie konnte sich diesen nicht erklären:
    „(Was ist das und warum fühle ich so? Diese Sehnsucht, trotz meiner Angst...)“
    Taichi schaute verdutzt, als ihn Mizu plötzlich auf ihn zurannte und sich in seiner Weste festkrallte.
    „Was...hast du?“
    Doch sie regte sich nicht, sondern vergrub ihren Kopf in seinem Hemd. Langsam legte er seine Arme um sie.
    „Tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast!“
    Sie schüttelte nur wortlos ihren Kopf und schniefte leise.
    „Hey, die Stunde fängt gleich an!“
    Die beiden Angesprochenen schauten auf. Es war ein fremder Klassenkamerad, der die beiden zufällig sah.
    Am Klassenzimmer angekommen, war die Tür noch auf und die Beiden schauten hinein. Vorne an der Tafel stand der Lehrer mit einem fremden jungen Mann.
    „Geht bitte auf eure Plätze!“
    Sagte er zu Mizu und Taichi. Die nickten nur, doch dann kam auch Minaco herein.
    „Wo warst du?“
    Wunderte sich Taichi.
    „Nur auf dem Klo!“
    Sie zeigte mit einer Kopfbewegung in Richtung der Plätze.
    Alle setzten sich hin und Mizu flüsterte:
    „Taichi? Das von vorhin… tut mir Leid und kommt… nicht mehr vor!“
    „Schon ok, kann dir ruhig öfter passieren!“
    Bekam sie aber als freche Antwort, die sie erröten ließ:
    „Ähhm!“
    Seufzend dachte sie sich nur: „(Typisch!)“
    Nun ergriff der Lehrer das Wort:
    „So, wir haben seit heute einen neuen Mitschüler. Stell dich bitte vor!“
    Der junge Mann hob seinen Kopf und schaute in die Runde, jedoch waren seine dunklen Augen eiskalt und seine ebenso schwarzen Haare untermalten das Ganze. Dagegen war seine Haut weiß wie Schnee. Im Vergleich zu Taichi wirkte er allerdings hagerer und kleiner.
    „Mein Name ist Kuro Yakanai, freut mich!“
    Seine dunkle Stimme wirkte wie ein Verstärker seiner Erscheinung, jedoch verbeugte er sich höflich. Mizu aber dachte bei sich:
    „(Kuro? Sehr untypisch für einen Vornamen...)“
    Sein Blick ging anschließend durch die Klasse, jedoch blieb dieser stehen und zwar bei Minaco, die das allerdings erst nach einem Augenblick registrierte. Der Blick war stechend und verharrte in ihrem Antlitz. Die Blondine blickte mehr oder weniger verwundert zurück.Plötzlich aber wurden ihre Pupillen klein und eine Art Schreck war in ihnen zu erkennen. Ruckartig stand sie auf und warf ihren Stuhl nach hinten um. Der Lehrer fragte verwundert:
    „Alles ok, Fräulein Akarido?“
    „Tut mir leid, ich muss mal!“
    Kuro schaute ihr gefühllos und nur mit den Augen hinterher.
    „Minaco?“
    Mizu flüsterte ihren Namen. Auch Taichi schaute fragend.

    Einige Minuten später:
    In der Mädchentoilette stand Minaco vor einem der Spiegel und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Ihr Puls raste.
    Als sie auf- und in ihn hinein schaute, sah sie auf einmal den Neuen hinter sich.
    „Wovor fürchtest du dich?“
    „WAHH!“
    Sie drehte sich geschockt um.
    „Minaco, alles in Ordnung?“
    Jedoch war es nur Mizu, die hinter ihr stand. Sie war ihr aus Sorge gefolgt. Minacos Herz raste, was auch an ihrer schnellen Atmung zu erkennen war. Ihre Freundin sah sie perplex an.
    „Tut mir Leid, Mizu , ich…“
    „Was... hast du?“
    Minaco drehte sich weg und schaute ins Waschbecken:
    „Dieser Junge, diese… eiskalten, dunklen Augen…!“
    ...
    Kurze Zeit später:
    „Was? Du denkst dieser Mann ist der Wächter von gestern Abend?“
    Mizu schaute erstarrt.
    „Er hat nur die selben Augen! ... Sicher … bin ich mir nicht!“
    Minaco erinnerte sich an den letzten Abend und daran, dass sie Charon beim Angriff genau ins Gesicht blickte. Dabei sah sie sehr besorgt aus, fing sich dann aber wieder und fügte hinzu:
    „Schon gut, lass uns wieder gehen! Das wird schon wieder, ich glaub ich übertreibe etwas. Das wäre ein sehr seltsamer Zufall!“
    ...
    Auf dem Gang und Weg zurück ins Klassenzimmer, dachte Mizu darüber nach:
    „(Minaco hatte auch bei mir gewusst wer ich bin, oder besser geahnt! Ob dieser Yakanai wirklich Charon ist? Unsere Augen ändern sich auch, … außer bei Minaco … )“
    ...
    Als die Beiden wieder ins Zimmer kamen, saß Kuro schräg hinter Minacos Platz und vor Mizu.
    „(Reiß dich zusammen, vielleicht ist er ein ganz normaler Kerl!)
    Versuchte Minaco zu sich selbst zu sagen. Der Rest der Stunde verlief ruhig, aber trotzdem blickte der Neue manchmal nach vorne. Minaco spürte jedes Mal ein Stechen, versuchte dies aber zu ignorieren, denn hier waren schlicht zu viele Leute. Danach war eine kleine Pause und Taichi, Mizu, und Yaki standen im Gang.
    „Dass du heute kommst, hätte ich nicht gedacht, Taichi!“
    Sagte Yaki verwundert.
    „Bin hart im Nehmen, außerdem … wollte ich nach Mizu schauen!“
    Mizu, die gerade in ihr Pausenbrot biss, schaute nur mit errötetem Gesicht zur Seite. Sie fühlte sich bei diesem Satz seltsam angesprochen und spürte Verlegenheit. Was meinte er damit?
    Doch da tauchte hinter Yaki Kuro auf und schaute mit stechendem Blick zu Taichi, der gerade leicht lachte... Plötzlich stach es in seinem Oberkörper:
    „Ahh, was?“
    Er fasste sich an die linke Seite und sank an der Wand zu Boden. Mizu erschrak und beugte sich zu ihm:
    „Taichi? Was ist?“
    „Eine der Wunden … sticht plötzlich so! Ahh!“
    Langsam ging er krampfend in die Knie. Kuro lief weiter und als er um die nächste Ecke war, hörte der Schmerz plötzlich auf. Taichi schaute mit nur einem offenem Auge dem Fremden hinterher.
    „Taichi?“ Selbst Yaki fragte nach.
    „Alles ok, geht wieder! … Komischer Kerl!“
    Schnaufend stand er wieder auf.
    „Du meinst den Neuen?“ Fragte Yaki erstaunt.
    „Ja, der hat mich so seltsam … angeschaut!“
    „(Angeschaut?)“
    Mizu bemerkte das Wort ganz genau.
    „Mh, in deinem Zustand wärst du ein guter Frühstückshappen, Nakahiru!“
    Vor den Dreien stand plötzlich kein anderer als Katoro, den Mizu erst kürzlich unangenehm kennen lernen durfte. Yaki stellte sich schützend vor seine beiden Freunde:
    „Was willst du hier?“
    „Ach, haste die Seite gewechselt, Tsuchihada?“
    In diesem Moment stürmte Taichi auf ihn los und packte ihn am Kragen. Unbeeindruckt sagte der Eindringling:
    „Ich will keine Prügelei!“
    Doch Taichi erwiderte mit wütendem Gesicht:
    „Das sieht für mich aber anders aus! Schoßhündchen!“
    „Du bist gar nicht in der Lage dazu!“
    Katoro hatte die ganze Zeit einen sehr überheblichen Blick und hob schließlich seine Faust. Ein kleiner Schlag mit den Handknöcheln auf den Brustkorb reichte, um den Wuschelkopf zusammenkrampfen zu lassen. Seine Wunden schmerzten:
    „Au...“
    „Taichi…!“
    Mizu ging Taichi unter die Arme und stützte ihn, der rappelte sich wieder auf. Katoro stellte sich in die Mitte der Drei:
    „Ich hab keine Ahnung wer dich so zusammengefaltet hat! Aber angetan zu sein, scheint ihr von dem Neuen alle nicht!“
    Yaki schaute ungläubig:
    „Was meinst du damit?“
    „Hast du es nicht gemerkt Tsuchihada? Dieser Typ stellt meiner Minaco nach!“
    „Was?“
    Mizu wunderte sich, dass selbst ihm das nicht verborgen blieb.
    „Er folgt ihr auf Schritt und Tritt, ich hab die Zwei vorhin beobachtet!“
    „Und was willst du dann von uns?“
    Fragte Taichi sauer.
    „Das sich so ein süßes Mädchen für dich unhöflichen Grobian interessiert, ist …äußerst schade, Nakahiru!“
    Der Angesprochene riss sich aus Mizus Stütze los:
    „Duu.. ahh!“
    Doch er musste seine Vorwärtsbewegung abbrechen.Sie ging ihm wieder helfend zur Seite:
    „Lass den Mist, sonst fessel ich dich ans Bett!“
    „Pass auf, das könnte ihm gefallen, Kanda-san!“
    Bemerkte Katoro frech. Mizu schaute etwas überrascht. Sie wusste zweifach nicht, was sie mit der Aussage anfangen sollte. Erstens, dass diese von diesem Schläger kam und zweitens, … gefallen?
    Katoro fuhr fort:
    „Nein, ich will ihn lediglich erst ausspionieren und da er in eurer Klasse ist, … den Rest könnt ihr euch selber denken!“
    „Warum sollten wir die Drecksarbeit für dich machen?“
    Fragte Taichi, der zumindest wieder ohne Hilfe stehen konnte und sich von Mizu löste.
    „Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Ich denke es liegt auch in eurem Interesse, Minaco ist doch deine Freundin, oder?“
    Mizu wusste, was Katoro meint, sie machte sich selber genug Sorgen um Minaco:
    „Ok, Gebongt!“
    Willigte sie ein.
    „Mizu?“
    Fragten Yaki und Taichi verwundert.
    „Ich will selber wissen, wer das ist, also warum dann nicht zusammenarbeiten?!!“
    Aber ihr Blick war sehr misstrauisch, sie wusste nicht, was sie von Katoro halten sollte und hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    „Uhh, der Blick einer Frau!“
    Mit diesen Worten wendete Katoro den Drein den Rücken zu und ging, jedoch drehte er sich im Gehen um:
    „Achja, Nakahiru?! Herzlichen Glückwunsch, wenn du mal genug von ihr hast, ich leih sie mir gerne aus!“
    „Mistkerl!“
    Man hörte Taichis Ärger, in seiner Bemerkung.
    ...
    Die Pause war kurz darauf vorbei. Nach dem vollendeten Unterricht gingen alle nach Hause, aber Minaco war die ganze Zeit sehr still. Sie dachte über den Neuen nach, der die letzten zwei Stunden allerdings fehlte.
    ...
    Zuhause angekommen ging sie ohne einen Ton zu sagen in ihre Wohnung.
    „Ich gehe zu ihr, mal schauen!“
    Yaki, der mit Mizu nach Hause ging, antwortete: „Ok!“
    Auch sie ging in ihre Wohnung, zog sich um und klopfte an Minacos Tür.
    „Minaco?“
    Hinter der Tür ertönte ein leises „Moment!“, dann ging sie auf. Die Blondine hatte leicht rote Augen und fragte:
    „Ist was?“
    „Ich… wusste nicht was mit dir los ist! ... Ich mache mir Sorgen um dich!“
    Dies war Minaco neu. Normalerweise wirkte ihre kühle Art, dass niemand nach ihr fragte.
    „Brauchst du nicht! Mir geht’s gut.“
    „Najo, so kannte ich dich bis jetzt nicht!“
    Minaco lächelte daraufhin.
    „Geh lieber zu Taichi, der braucht gerade mehr Hilfe als ich, auch wenn er es nicht zugibt! Ich weiß ja, wo du wohnst und Yaki ist schließlich auch noch da.“
    Mizu war danach irgendwie erleichtert und lächelte zurück, jedoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihre Freundin etwas belastete. Aber Sie schien entweder selbst damit klarkommen zu wollen, oder wollte Mizu nicht damit belasten.
    Schlussendlich machte sie ihre Tür langsam wieder zu und Mizu stand vor dem Gedanken in Richtung Taichis zu gehen und später nochmals bei Minaco vorbei zu schauen.
    Zögernd schlug sie diese ein und klopfte schließlich an seine Tür. Er war in der Schule schon vorgegangen, um weitere Gerüchte zu vermeiden, denn Yura hatte überall ihre Spitzel...
    „Ja?“
    „Ähm, ich bins, Mizu!“
    „Warte!“
    Mizu hörte Schritte und nach ein paar Sekunden machte er die Tür auf. Sein Hemd war offen und ließ einen Blick auf seinen verbundenen Torso zu, der Mizu etwas erschreckte. Doch Taichi lächelte nur.
    „Komm rein!“
    „Ähh, ich wollte eigentlich nur…!“
    Sein Blick wurde fragend.
    „... Ok!“
    Fügte Mizu hinzu und drin war sie. Irgendwie konnte sie nicht 'Nein' sagen und war neugierig. Aber warum?
    „(Mist, ich wollte doch nur fragen wies ihm geht!) Ähh, wie geht’s dir!“
    Das Ganze war ihr etwas peinlich. Eigentlich hatte sie nicht vor, in seine Wohnung zu kommen.
    „Ich stehe noch! Also gut!“
    Er ging an ihr vorbei und nahm wieder auf seinem Sofa Platz, natürlich lagen seine Zeichenutensilien auf dem Tisch. Mizu stellte sich daneben und sah auf die Blätter herab. Eines von den Bildern erkannte sie. Es war der Schulhof:
    „Du kannst ja echt alles malen!“
    „Najo, Natur macht mir aber keinen richtigen Spaß! Nur… fehlen mir leider im Moment die Inspirationen!“
    Frech grinste er ihr entgegen.
    Mizu konnte die Röte im Gesicht nicht unterdrücken, plusterte aber zugleich schmollend ihre Backen auf. Sie wusste worauf er hinaus wollte, versuchte aber das Thema zu meiden.
    „Setz dich!“
    Sagte er und und zeigt dabei neben sich. Mizu hinterließ, als sie sich setzte, nur einen weißen Streifen in der Luft. Er sah einige Blätter durch und schien zu überlegen.
    Doch dann entdeckte sie zwischen den Blättern seine offene Mappe, wo ganz oben drauf das Bild von ihr selber lag. Der Anblick verursachte ein starkes Kribbeln in ihrem Bauch und sie verkrallte sich ihrem Hosenbein.
    „(Warum?...Warum verspüre ich von Mal zu Mal weniger Angst?! Dieser Mensch ist das Feuer in Person...)“
    Sie schaute ihn dabei unbewusst an. Als er dies bemerkte drehte er sich zu ihr. Als Gegenreaktion drehte sich Mizu ertappt und beschämt zur Seite.
    „(Ob er was bemerkt hat?...Mist!)“
    Aber plötzlich spürte sie seine Hand auf der Schulter.
    „Hey, alles klar, du bist so verspannt!“
    Rasch folgte eine Umdrehung ihres Oberkörpers samt rotem und verdutzten Gesichtsausdruck ... „Ähh...“... blickte ihm jedoch unbeabsichtigt ins Gesicht.
    Plötzlich sah sie neben Taichis Kopf auf dem Balkon eine dunkle Silhouette.
    „Wer?...“
    Es sah so aus als würde die Person mit den Fingern schnipsen. Ein seltsames Geräusch ertönte, ähnlich splitterndem Glas.
    „Ahhh, mein… Oberkörper!“
    Taichi verkrampfte sich und beugte sich vor. Dabei griff er fest an seine Seite. Unter seinem Verband schien etwas zu leuchten.
    „Schon… wieder dieses Stechen!“
    Sie stand auf und stürmte auf die Balkontür zu:
    „LASS IHN IN RUHE!“
    Und riss diese auf … Aber …. da war nichts.
    „Was? Aber…!“
    Sie stand mit perplexem Gesicht da und wusste nicht weiter.
    Taichi stand auf:
    „Jetzt ist es wieder vorbei...!“ Mizu ging schnell wieder zu ihm.
    „Moment!“
    Er zog sich sein Hemd aus, legte es aufs Sofa und begann den Verband abzumachen. Seine Körperwärme strahlte ihr entgegen und ließ sie einen Schritt zurückweichen. „(Diese Wärme...)“
    Als das Flammenmuttermal zum Vorschein kam, entdeckte Mizu eine relativ große Wunde, die aber schon am Verheilen war. Sie war recht oberflächlich und lag seitlich am Bauch.
    „Seltsam, genau die war es, aber da ist nichts...“
    „Taichi, bist du da?“
    Der Angesprochene ging vor. Er hörte jemanden gegen seine Tür hämmern.
    „Wenn du meine Tür ganz lassen würdest, Yaki!“
    Taichi entdeckte seinen Gegenüber schnaufend:
    „Minaco ist weg und kurz nachdem gerade die Sonne untergegangen ist, erschien schon wieder eine von diesen Zonen!“
    Taichi und Mizu riefen geschockt:
    „WAS?“
    „Ähh, hab ich gestört?“
    Fragte Yaki mit schiefen und leicht saurem Blick.
    Diese Bemerkung war berechtigt, denn Taichi hatte nur seine Hose an.
    „Eventuell!“
    Antwortete dieser trocken. Aber Mizu meldete sich prompt mit:
    „Nein, hast du nicht!“
    Yaki sah Mizu nur schief an. Diese war noch immer rot und unterbrach die Situation mit:
    „Egal, los!“
    ...
    Die drei liefen vor den Wohnblock.
    „YAKII!“
    Die kleine Aya kam strampelnd mit dem Fahrrad an:
    „Ich hab deine Nachricht bekommen!“
    Und hielt quietschend an.
    „Da ist die Zone!“
    Sagte Taichi. Man konnte sie schon von weitem sehen. Sie war oben an einer Straßenecke und war größer, als das letzte Mal. Auch hatte sie scharfe Ränder und man konnte nicht mehr hindurchsehen.
    Minaco war schon vor Ort, hielt sich aber ihren Hals. Ihr Zeichen brannte wieder. Aber sie ertrug den Schmerz.
    „Ich habe keine Angst vor dir! KOMM RAUS!“
    Doch anstatt das jemand sich zeigte wurde die schwarze Kugel größer....
    „WAS? AHH!“ ...Und verschluckte Minaco.
    Auf den Schrei kamen Passanten und sahen dieses Ungetüm. Die Anderen kamen dazu.
    „Was ist hier los?“
    Fragte Aya.
    ...
    Innerhalb der Zone:
    „Du forderst mich heraus?“
    Minaco, die ihre Arme bis jetzt schützend vor ihrem Gesicht hielt, schaute auf:
    „Du warst es, der mir diese Alpträume geschickt hat! Warum tust du so etwas, obwohl du ein Wächter bist!?“
    „Zee, nur weil ich ein Wächter bin, muss das noch lange nicht heißen das wir das selbe Ziel verfolgen!“
    „Und welches verfolgst du?“
    Minaco stand fest auf ihren Beinen, trotz innerer Aufgewühltheit. Der Boden war von dunklem Nebel überzogen und jedes Wort hallte nach. Man konnte von hier aus die Außenwelt nur verschwommen wahrnehmen.
    Die Antwort ließ etwas auf sich warten:
    „Ihr schützt das Gleichgewicht, ich… werde es zerstören!“
    Minaco war geschockt...
    ...
    Draußen standen die Anderen:
    „MINACO?“
    Mizu rief nach ihrer Freundin. Ein paar Sekunden vergingen.
    „Sie hört uns nicht!“
    Bemerkte Yaki.
    Mizus Blick wurde entschlossen und sie ging auf die Wand aus Dunkelheit zu. Taichis Hand ging fragend in ihre Richtung:
    „Mizu? … “
    Aber ihr kamen Erinnerungen an den Ausflug ins Gedächtnis:
    „Minaco war immer für mich da, nun will ich das Selbe für sie tun!“
    Sie hob eine Hand und führte sie in Richtung der Oberfläche.
    „MIZU?“
    Rief Aya noch.
    Ein Schritt genügte und sie verschwand hinter der Wand aus Dunkelheit.
    Instinktiv schützte sie ihre Augen mit dem anderen Arm, den anderen tastend nach vorne. Langsam begann sie sich umzusehen, aber konnte fast nichts erkennen. Die Umgebung war düster und wie von dichten Nebel umgeben. Nichtmal ihre Füße oder den Boden konnte sie noch erkennen.
    „MINACOO?“
    Doch sie spürte Kälte, einen unangenehmen Luftzug und folgte ihm.
    Plötzlich erblickte sie Minaco vor einer Art Vision. Es war Nacht, finster, die Umgebung sah aus wie eine abgelegene Straße, ein Unfall. Minaco häufelte davor. Mizu spürte wie ihre Freundin sich fühlte. Es war tiefe Trauer.
    „Lass… das… LASS DAS SEIN!“
    Das blonde Mädchen hielt sich ihren Kopf seitlich mit beiden Händen, denn alles pochte vor Schmerzen.
    „MINACO!“
    Mizu rannte zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Minaco weinte.
    Wütend fletschte sie ihre Zähne:
    „WAS HAST DU IHR ANGETAN?“
    „Das war lediglich ihre Vergangenheit! Der tödliche Unfall ihres Vaters!“
    „WAS?“
    Die Braunhaarige begann einen enormen Hass zu verspüren und ihre Umrisse begannen sich wieder blau zu verfärben.
    „Du wagst es … sie mit ihrer schmerzlichen Vergangenheit zu quälen? Das... DAS WIRST DU BEREUEN!“
    Die Umrisse begannen zu beben und unter ihr bildete sich ein Kreis aus Wasser, der den Nebel wie verscheuchte. Sie verwandelte sich plötzlich und hatte Tränen in den Augen. Ihre blau gewordenen Haare flogen in ihrer Aura.
    „Wie kannst du es wagen?“
    Die blauen Augen voller Zorn.
    „Mh, wir verwandeln uns sogar durch Gefühle.“
    Hauchte der dunkle Wächter bedrohlich.
    Die anderen hatten auch den Weg gefunden.
    „MIZU!“
    Yaki rief nach ihr und sagte weiter:
    „Du schon wieder? Erde, tief in mir erwache!“
    „Wind, tief in mir, erwache!“
    „Was willst du eigentlich? Du bist einer von uns!“
    Fragte Taichi während Sirius und Zephyra erschienen.
    „Mi..zu?“
    „Minaco?“
    Die Blondine erwachte aus ihrer leichten Abwesenheit, immer noch gehalten durch Aquaris Arme und schaute auf.
    Plötzlich kam sie wieder voll zu sich und versuchte aufzustehen:
    „Das war... das letzte Mal, dass du mich quälst!“
    Plötzlich erschien wieder der Lichtstab und Minaco stützte sich ab.
    „Du, wirst mich… NIE WIEDER UNTERDRÜCKEN!“
    Auch sie verwandelte sich von innen heraus. Ähnlich wie Mizu mit Aura, aber einer sehr hellen. Mira spürte Zorn und Wut.
    „Du willst das Gleichgewicht zerstören, nicht mit uns, kapiert!?“
    „Feuer, tief in mir, erwache!“
    Sirius sagte perplex:
    „Wie kann ein 'Wächter' versuchen das Gleichgewicht zu zerstören? Du bist dafür da, es zu wahren!“
    Plötzlich erschien über Charon eine große graue Gestalt und seine Augen begannen rot zu glühen:
    „Vernichte die Wächter!“
    Die Stimme war allen unbekannt und sie sahen erschrocken auf.
    „Ja!“
    Erwiderte Charon dunkel.
    Aber Mira spannte ihren Lichtbogen.
    „Dir kann nur ich schaden. LICHTPFEIL, … finde dein Ziel!“
    Der Pfeil flog wurde aber von der zwielichtigen Gestalt und deren Barriere abgeblockt.
    „WER?...“
    Mira war geschockt. Ihr Pfeil hatte keine Chance.
    Charon erhob seine Sense und dunkle Strahlen bildeten sich um ihn herum, die auf die Gruppe zurasten.
    Mira rammte ihren Stab in den Boden, hielt ihn mit beiden Händen fest und sagte:
    „Bitte, schütze meine Freunde!“
    Die Formation oben auf begann sich zu drehen und ein Schild aus Licht bildete sich um die Gruppe. Die Attacke traf auf das Schild und war extrem stark. Langsam begannen diese sich durch die Barriere hindurch zu fressen und drohten Aquaris und Zephyra zu treffen, welche geschockt dastanden. Mira drehte sich perplex um. Wohin jetzt?
    „MIZU!“
    „AYA!“
    Die beiden männlichen Wächter stellten sich vor die Mädchen.
    „NEIN, ORION, SIRIUS!!“
    Mira konnte nur zusehen. Das Schild aufrecht zu erhalten kostete sie eine Menge Kraft und den Stab durfte sie nicht loslassen. Mizu und Aya konnten in diesen Sekundenbruchteilen nicht mehr reagieren.
    Plötzlich wurde die Zeit starr und Orion und Sirius schauten auf. Ihre Male leuchteten beide auf und es erschienen vor den beiden Jungs seltsame Siluetten. Vor Orion war es eine Art Schwert, vor Sirius zwei gekreuzte Äxte. Noch dazu kamen eine braune und eine rote kleine schwebende Kugel. Diese flüsterten:
    „Ihr wollt die eurige Hardware schützen, fügt euch diese Waffen hinzu! Das Feuerkatana und die Äxte Gaias!“
    Die beiden Wächter sahen sich an und nickten sich entschlossen zu. Mira sank langsam in die Knie und die Zeit begann wieder normal zu fließen... Das Schild ließ nach und die dunklen Strahlen kamen durch. Doch Orion und Sirius wehrten sie alle mit Hieben ab.
    Charon schaute ungläubig drein...
    Orion holte in eine Richtung aus und das Katana lud sich mit Feuer auf:
    „NIMM DAS!“
    Und mit Schwung schlug er in die entgegengesetzten Richtung. Aus dem Schwert entlud sich eine drehende Flammenkugel. Sirius wiederum holte nach oben aus und schlug mit beiden Äxten auf den Boden
    „RRAARRRGG!“
    Und schickte eine Bodenwelle los. Beide Attacken wurden eins, indem sich der Feuerball unter die Erde grub und sie zu Lava werden lies, die sich kurz vor Charon erhob und ihn drohte zu verschlingen.
    „WAS?“
    Charon schützte sich mit seiner Sense, die ein dunkles Schild kreierte, wurde aber durch den heftigen Stoß weit zurück über den Boden geschoben.
    „Nicht schlecht ihr Zwei!“
    Bemerkte Mira schnaufend. Zephyra jedoch:
    „Seht!“
    Hinten stand Charon wieder auf.
    „Nicht schlecht für ein Pack, welches sich von den Elementen beherrschen lässt, anstatt sie selber zu nutzen!“
    Er hob seine Hand in Richtung Orion:
    „Du hast noch etwas, das mir gehört!“
    „Was? ... AHHH!“
    Wie der Blitz durchfuhr es Orions Körper. Wieder war es der Schmerz, aber schlimmer als vorher. Er fasste sich wieder an die Seite und sackte zusammen. Aquaris ging zu ihm hinunter. Plötzlich schnitt sich Etwas aus Orion heraus und zerfetzte sein Gewand.
    „ARRGGHH!“
    Er fiel schockiert und krampfend um und hielt sich seine blutende Seite.
    „TAICHI!“
    Bestürzt versuchte sie ihm zu helfen, aber vor ihr flog etwas:
    „Ein dunkler Splitter?“
    Fragte sie entsetzt. Es war eins von Charons schwarzen Geschossen. Es musste sich beim letzten Angriff in Taichis Körper festgesetzt haben.
    „Danke für deine Dienste!“ Sagte der dunkle Wächter mit fieser Stimme und bewegte seinen Arm ruckartig. Der Splitter zischte daraufhin zu Mira, die erschrak. Es blieb kurz vor ihren Augen stehen und begann dunkle Blitze auszusenden.
    „AHHHH!“ Mira spürte heftige Schmerzen.
    „MINACO!“
    Aquaris wollte auf ihre Freundin zu rennen, jedoch wurde sie von einer Art Schild zurückgeworfen. Orion rappelte sich auf und versuchte mit seinem Schwert darauf einzuschlagen, doch auch dies nützte nichts, es reflektierte nur seine Wucht und er stolperte zurück. Aquaris eilte zu ihm:
    „Orion!“
    Mira wurde von einer dunklen Kugel eingeschlossen, und verkrampfte sich. Schließlich klappte sie zusammen. Zephyra bemerkte erschrocken:
    „Nein! Sie hat scheinbar das Bewusstsein verloren!“
    Aquaris versuchte es noch einmal, wurde aber wieder nur zurückgestoßen und taumelte. Die Kugel schwebte zu Charon.
    „LASS SIE FREI!“
    Doch als Sirius auf ihn zu rannte hatte er schon eine unsichtbare Barriere generiert, welche den Axtangriff abwehrte.
    „Das hier ist mein Reich!“
    Rief er und verschwand in der Dunkelheit, zusammen mit Mira.
    Aquaris schrie verzweifelt:
    „Nein, Minaco,… MINACOOO!“


    Ende des 7ten Kapitel


    Nachwort:
    Ein böser Wächter? Vielleicht, vielleicht auch nicht. :P
    Ab diesem Kapitel ging alles recht flott. Ich saß mehrere Stunden und Tage fast durchgehend am Rechner um alles aufzuschreiben.
    Was ich mir ein bisschen erhoffe sind einige Fragezeichen in den Gesichtern der Leser ^^.


    Denke auch das Ende ist recht spannend gewählt.


    Danke fürs Lesen


    Evoli

  • Hier Kapitel 8!


    Viel Spaß beim Lesen


    Legende:
    „Gesagtes“
    (Gedachtes)
    *Geräusche*


    ...
    Szenenwechsel


    Kapitel 8 (Zwieleid)


    „Mi…naco...“
    Aquaris sank auf den Boden und verwandelte sich zurück. Danach verschwand auch die dunkle Sphäre und die reale Welt erschien wieder. Doch außen herum hatte sich eine Menschenmenge gebildet. Diese starrte auf die Gruppe und fing an zu tuscheln.
    Zephyra packte Mizu am Arm:
    „Komm!“ und beschwörte wieder einen Teleporterwirbel.
    Zu diesem Zeitpunkt kam auch schon die Polizei und Presse. Sie fingen an die Zeugen zu befragen und machten Fotos.
    ...
    In Taichis Wohnung:
    „Puhh, sorry etwas ver…schätzt… “
    Sie landete auf Taichis Sofalehne und schlief sofort ein. Der Kampf in der Sphäre war zuviel. Yaki lief zu ihr:
    „Aya?!“
    Im selben Moment hörte er ein Schluchzen und erblickte Mizu. Seine Augen weiteten sich. Sie häufelte eingeknickt auf dem Boden:
    „Warum, warum konnte ich ihr nicht helfen, … Minaco!...“
    Sie begann zu weinen:
    „… Verdammt, wieso? Sie hat mir so oft geholfen!“
    Langsam fiel sie vorne über auf den Boden schlug mit ihrer rechten Faust darauf ein. Yaki wollte gerade zu ihr, als sich Taichi bereits hinkniete:
    „Mizu, wir finden sie!“
    Er fasste ihr unter die Arme und hob sie zu sich und sprach leise weiter:
    „Das verspreche ich dir, wir schaffen das, gemeinsam!“
    Mizu hob langsam und zögernd ihr Arme, verkrallte sich dann aber in seinem Oberteil. Ohne weiter Etwas zu sagen nahm er sie in den Arm. Mizu weinte sich aus und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Yaki sah nur zu, stand nach ein paar Sekunden aber schließlich auf, mit Aya auf dem Rücken:
    „Ich bringe sie rüber zu mir!“
    „Und was hast du dann vor?“
    Fragte Taichi. Aber der Angesprochene kam nicht zu Wort, denn Mizu rappelte sich auf und ging zu ihrem Sandkastenfreund:
    „Yaki?“
    Der sah Mizu fragend an.
    „Pass bitte,… gut auf sie auf! So wie du es bei mir gemacht hast!“
    Er brauchte einige Sekunden:
    „...Pööhh!“ Und errötete leicht.
    Die Ansprache war ihm neu und fremd. Da er Aya trug musste er sich beugen. Sie ging weiter auf ihn zu, stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Yaki war sprachlos und Taichi verwundert. Mizus Gesicht lag im Schatten ihrer Haare:
    „Tut mir leid, aber ich …Pass bitte auf!“
    Sie verkrallte sich zitternd in seinem Ärmel. Der Blauschopf stammelte:
    „Ich … bin bei mir, wenn ihr mich braucht!“
    „Ok!“
    Antwortete Taichi, der mit der Situation nicht wirklich etwas anfangen konnte. Aber er beließ es dabei, da gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür war und es Wichtigeres gab. Doch er verspürte etwas. Es war Verunsicherung und... Eifersucht.
    Langsam machte Yaki die Tür zu und Mizu ließ erneut den Kopf hängen.
    „Ich… habe es genau gespürt!... “
    Taichi blickte fragend zu ihr rüber. Mizu fuhr fort:
    „Ihren Schmerz, ihre Angst, einfach Alles! … Wer auch immer dieser Charon ist, das wird er bereuen!“
    Ihre Wut floss in ihre Hand, die sich zu einer krampfenden Faust ballte. Auch ihre Zähne biss sie wütend aufeinander. Taichi legte vorsichtig seine Finger auf ihre Schulter.
    „Wir ...“ Plötzlich hatte er einen Einfall:
    „Moment mal, was sagte Minaco nochmals zu dir, dieser Yakanai hat den gleichen Blick?“ „Ähm, ja, und… Katoro sagte das wir ihn mal unter die Lupe nehmen sollten!“
    „Ich hasse diesen Speichellecker von Yura zwar, aber wir sollten das mal überprüfen, zieh dir was drüber!“
    ...
    Derweil etwas weiter entfernt in einem fremden Raum:
    „Mhmhmmm“
    Minaco öffnete langsam die Augen …
    „… autsch, mein Schädel … „
    … Und richtete sich auf.
    „Nanu?“ Sie sah auf und erblickte einen abgedunkelten Raum mit wenig Lichtquellen und zugezogenen Fenstern.
    „Wo… bin ich?“
    „Bei mir!“
    „Hgm!“
    Sie erkannte die Stimme und drehte sich ruckartig um. Aus einer der dunklen Ecken erschien eine zwielichtige Gestalt, von der ,im fahlen Lichtschein, nur ein Teil zu sehen war.
    „Also doch! Du bist Kuro Yakanai!“
    Doch der Angesprochene sagte nichts.
    „Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“
    Fragte sie verteidigend. Aber ihr gegenüber wechselte mehr oder weniger das Thema:
    „Du zitterst!“
    Minaco war verwirrt:
    „Was?“
    Er sprach weiter:
    „Ist dir Lichtfanatiker der Raum zu dunkel?“
    Sie fühlte sich ertappt:
    „Grrr!“
    „Ich hasse den Tag und das Licht!“
    „Was soll das dann? Warum hast du mich hierher gebracht?“
    Wieder bekam sie keine Antwort. Er verschwand nur im Schatten:
    „ … versuch es erst gar nicht, rauskommen wirst du hier nicht!“
    „Was?“
    „Tschau!“
    „Hey!“
    Doch dann war er weg.
    „Grrr, was soll das?“
    ...
    Derweil bei Mizu und Taichi:
    „Was machst du da?“
    Fragte Mizu, die sich schon eine Jacke übergezogen hatte. Taichi saß an seinem PC:
    „Ich suche im Netz nach der Adresse von diesem Typen!“
    „Klappt das?“
    „Klar, gewusst wie!… Und, da haben wir's ja!“
    „Wo?“
    „Komm her ich zeigs dir!“
    Er klopffte fordernd auf seinen Schoß. Mizu aber schluckte:
    „Ähh, was?“
    „Setz dich!“
    Sein Blick war sanft, aber irgendwie auch frech. Er wollte gewisse Sachen gerade austesten, nach der Sache mit Yaki.
    Wieder hinterließ Mizu nur einen weißen Streifen in der Luft, so schnell hatte sie sich auf seinen Schoß gesetzt. Behutsam und erleichtert legte er seinen Arm um ihre Hüfte.
    „(D... das ist warm...)“
    „Da, ins Schulverzeichnis eingehackt“
    Stolz zeigte er auf seinen PC-Bildschirm.
    „Ähh, ok!“
    Mizu griff anschließend ihr Glas Wasser und wollte einen Schluck nehmen. Aber in dem Moment, als sie hineinsah, dachte sie, sie würde hineinfallen.
    Wieder verzog sich der Raum um sie herum und plötzlich sah sie Minaco. Die Blondine häufelte in einer dunklen Ecke.
    „Mi… naco?“
    Mizus Augen wurden weit und verrieten Schreck. Taichi schaute nur verwundert und merkte ihr Zittern.Das Wasser in ihrem Glas vibrierte.
    „Wo seit ihr nur? ... Mh?“
    Plötzlich ging eine Tür auf und Mizu sah eine Person, die sich ruckartig zu ihrem Blickpunkt drehte.
    „Ich weiß, dass du hier bist!“
    Dann hörte die Vision auf und Mizu sackte leicht zusammen.
    „Mizu!?“
    Fragte Taichi besorgt. Sie hatte kleine Pupillen und fasste sich an ihre Stirn.
    „Wir müssen,… Minaco… ist in Gefahr!“
    Er nickte ihr entschlossen zu:
    „Kannst du aufstehen?“
    Mizu nickte, erhob sich und wollte Richtung Tür, als sie am Arm festgehalten wurde. Beim Aufstehen schob er seinen Stuhl nach hinten und sagte leise:
    „Warte!“
    Sie blieb stehen und drehte sich fragend um. Ein kurzer sanfter Zug an ihrem Arm genügte und Taichi hatte sie an sich gezogen. Sein Gesicht ruhte auf ihren Haaren und seine andere Hand an ihrem Rücken. Perplex stand sie da und spürte seine Wärme an ihrem Bauch. Einige Sekunden vergingen:
    „Übernimm dich nicht!“
    Mizu nickte mit rot unterlaufenen Augen und gab nur ein leises „Ok!“ von sich. Langsam ließ er von ihr ab. Sie drehte sich um:
    „Auf geht’s!“
    Er nickte und nahm seinen Mantel.

    Draußen angekommen:
    „HEY!!“
    Mizu und Taichi schauten nach oben:
    „WO ZUM HENKER WOLLT IHR HIN?“
    Es war Yaki, der die beiden unten erkannte. Taichi antwortete:
    „NATÜRLICH MINACO SUCHEN!“
    „Häh? WARTET ICH KOMM MIT!“
    Aber Mizu stoppte ihn:
    „NEIN, BLEIB DU BITTE ERST MAL BEI AYA!“
    Yaki aber wurde das Geschreie zu viel und er zückte sein Handy. Mizu ging nach dem Klingeln ran und Yaki sagte:
    „Die schläft so tief, außerdem wird sich’s jeder Feind überlegen das Weib anzugreifen!“ Entgegnete er missmutig. Mizu schaltete auf Lautsprecher und antwortete:
    „Bleib bitte trotzdem erst mal zuhause und halt die Stellung, wir rufen dich an, es kann sein, dass wir uns auch irren!“
    „Hach, ok!“
    Taichi meldete sich und redete weiter auf Yaki ein:
    „Wenn du was zu tun haben willst, versuch herauszufinden warum es urplötzlich so einen Temperaturabfall gegeben hat, es ist schweinekalt!“
    Der kalte Wind wehte durch Taichis Haare.
    „Ok! Werd ich machen!“
    ...
    Ein paar Minuten später:
    „Aber du hast Recht, Taichi. Es ist wirklich unnatürlich kalt für diese Jahreszeit!“
    Mizu wicklete ihre Jacke eng um sich und verschränkte leicht zitternd ihre Arme. Sogar ihr Atem war schon in der kalten Luft sichtbar.
    „Ja, wir haben erst Oktober, aber es kommt mir vor wie Dezember! … Frierst du?“
    „Etwas!“
    Auf diese Antwort hin, machte Taichi seinen Mantel auf und legte ihn mit einer Hälfte und seinem Arm um sie. Mizu zuckte daraufhin zusammen und stammelte leise:
    „D...danke!“
    Langsam legte sie ihre Hand an seine Seite und verkrallte sich in seinem Hemd. Taichi sah auf seinen Zettel:
    „(Nur noch etwa zehn Minuten!)“
    Doch dann klingelte das Handy und Mizu stellte wieder auf laut:
    „Yaki?“
    „Ja, ich habe mich mal informiert, also so wie es aussieht spielt das Wetter auf dem ganzen Erdball verrückt. In Amerika traten extrem viele Tornados auf, in den gemäßigten Breiten herrscht entweder Dürre oder es schneit. Die Meteorologen sagen, dass sich das Wetter seit den letzten zwei Tagen nicht mehr vorhersagen lässt, es ändert sich viel zu schnell!“
    „Seit den letzten zwei Tagen...?“
    Mizu traf es, wie ein Blitz:
    „… Seit Charon aufgetaucht ist!“
    Taichi sah sie fragend an:
    „Was?“
    Mizus Blick verriet leichten Schreck:
    „Das Gleichgewicht…?!“
    Taichi sah sie an. Er konnte ihren Gedanken nicht folgen.
    ...
    Derweil bei Minaco:
    „Was meintest du damit?“
    „Deine kleine Freundin beobachtet uns, oder du nimmst Kontakt zu ihr auf!“
    „Zee, so ein Quark!“
    „Du hast keine Ahnung, zu was ein Wächter eigentlich fähig ist!“
    Auf diesen Satz hin, machte Minaco einen Schritt rückwärts.
    „Licht, tief …!“
    Doch er unterbrach sie:
    „Wo willste das Licht hernehmen?“
    „Was?“
    Minaco erschrak und Kuro fuhr fort:
    „Ihr Anfänger habt noch nicht gemerkt, das ihr immer euer Element in der Nähe hattet oder?“
    Minaco schüttelte jedoch dann ihren Kopf. Sie wollte nicht glauben, was er sagte.
    „Licht, tief in mir, erwache!“
    Und versuchte es trotzdem. Die sehr fahlen Lampen fingen an zu flackern hörten nach ein paar Sekunden jedoch auf. Nichts passierte!
    „Was?“
    „Siehst du?“
    „Was soll das? Warum hälst du mich hier fest?“
    Er antwortete trocken und kühl:
    „Damit das Gleichgewicht gestört wird!“
    „Wie?“
    „Ich unterdrücke deine Aura und störe somit die Balance!“
    Minaco fühlte sich gefangen und wusste nicht wohin:
    „Grrr! (Was zum Henker soll das? Wenn ich mich nicht wehren kann, könnte er mich auch einfach um die Ecke bringen, warum tut er das dann nicht?)“
    Eine Stimme erhalte in Kuros Kopf:
    „(Jetz ist sie hilflos, bringen wir es zu Ende!)“
    Aber der flüsterte mit etwas verzerrtem Blick zu sich selbst:
    „Nein, ich… kann das nicht!“
    „(Schwächling, so wirst du nie gewinnen!)“
    „Aber ich…!“
    „(Beende es, dann wirst du endlich frei sein!)“
    „(Hört auf, ich…!) Grr… ahhh!“
    Plötzlich biss er die Zähne zusammen und griff sich an seine Stirn.
    „Was?“
    Minaco war verdutzt.
    Er stützte sich an der Wand ab, seinen Kopf in die freie Hand gelegt:
    „Mein Kopf,… hört auf damit!“
    Kuro sank auf die Knie und Minaco sah ihre Chance. Sie rannte an ihm vorbei zur Zimmertür.
    „Ver.. giss es!“
    Doch etwa einen Meter davor wurde sie umgeworfen.
    „Was? Eine Barriere?“
    Kuro, immer noch seine eine Hand am Kopf haltend, hob seine freie in die Richtung der Blondine und es erschienen dunkle Streifen, wie Seile, die sie packten.
    „Ahhh, lass mich los!“
    „Bitte, ich will nicht, dass...! Ahhh!“
    „Was?... !“
    Dieser angefangene Satz verwirrte sie noch mehr. Er bewegte seine Hand in Richtung der Zimmermitte und mit einem Ruck lag sie wieder auf dem Bett, wo sie erwacht ist.
    „Du… ahh!“
    Die Stimme in seinem Kopf wurde lauter:
    „(Sie wird dir noch entkommen, bring sie um!)“
    „Nein, lass…!“
    Er torkelte ins Bad und verschloss die Tür. Langsam rappelte sich Minaco auf:
    „Was war das?“
    Das, was Minaco dann noch hörte, war fließendes Wasser. Er hatte seinen Kopf unter den Hahn gehalten und schaute jetzt in den Spiegel, plötzlich erschien neben ihm eine dunkle Gestalt:
    „Du bist schwach, sie ist unser Hauptfeind, du kennst unsere Aufgabe!“
    „Und wenn ich diese nicht erfüllen will?“
    Dazu erschienen seltsame Augen über ihm:
    „Du bekommst das was du dir wünschst, Erlösung von deinem seelischen Schmerz!“ „Mein… Schmerz…?!“
    Die dunkle Gestalt nahm Form an und erinnerte an den Wächter Charon, welcher scheinbar hinter ihm stand:
    „Der Schmerz, die Trauer und um den Verlust deiner Eltern und deines Großvaters!“
    Doch Kuro krampfte zusammen und kniff die Augen zu:
    „Schnauze… ERWÄHNT DAS NICHT!“
    „Wieso? Dieser Schmerz ist doch in dir und quält dich!“
    Ertönte es von den roten Augen her.
    „FRESSE!“
    Seine Wut entlud sich in seiner Faust, die den Spiegel zertrümmerte. Seine Hand blutete daraufhin.
    Mit beiden Füßen fest auf dem Boden, stand Minaco auf und bewegte sich nach dem Knall auf das Bad zu, aber schon nach zwei Schritten kam Kuro heraus und lehnte am Türrahmen. Ihre Blicke kreuzten sich, aber Minaco vermisste etwas, denn der fahle kalte Schein in seinen Augen war auf der einen Seite verschwunden.
    „Lauf…! Solange…du…!“
    Weiter kam er nicht, denn die Kälte kehrte langsam zurück und verschluckte sein noch normales Auge. Wieder sah er sie durchbohrend an und Minaco wich zurück. Als er sich aufrichtete und auf sie zuging, trat sie weiter rückwärts bis zur Wand. Ihr floss ein eiskaltes Gefühl der Angst über den Rücken und als er sich noch rechts und links von ihr abstützte wurden ihre Pupillen klein. Grob nahm er ihr Kinn und zwang sie damit, ihm genau in die Augen zu sehen.
    „N... nein...!“
    „Ich mag deinen Ausdruck von Angst…!“
    Doch er wurde unterbrochen von einem:
    „MINACOOO!“
    „Zee, beschissenes Timing!“ Er ließ von Minaco ab und verschwand wie ein Geist in der Dunkelheit des Raumes.
    „Wo … ist er hin...?“
    Zitternd sank sie auf den Boden.
    ...
    Draußen am Haus entlang schlichen Mizu und Taichi, aber sie war als einziges laut.
    „Nich so laut, das fällt viel zu sehr auf!“
    „Ähh! Tschuldigung!“
    Mizu hatte nicht daran gedacht. Nochmals schaute er prüfend auf den Zettel:
    „Also, das ist die Adresse!“
    „Mh, eigentlich ein ganz normales Haus!“
    Bemerkte das Mädchen und schaute sich die Fassade genauer an. Taichi untersuchte die Briefkästen und hielt Ausschau nach einem bestimmten Namen.
    „Wie hieß der Typ noch mal?“
    „Ähm, Kuro Yakanai!“
    „Mh, seltsam, steht hier gar nicht davon!“
    Zögernd überprüfte auch Mizu die Namensschilder:
    „Mh, du hast Recht!“
    Doch dann entdeckte sie ein Schild, das überkritzelt war. Sie nahm es heraus und drehte es um:
    „Sieh mal!“
    Taichi schaute nicht schlecht, als man auf der Rückseite den Namen Yakanai entziffern konnte.
    „Das muss aber schon ziemlich alt sein!“
    Bemerkte er daraufhin verwundert.
    „Ja, scheint so!“
    Fügte Mizu hinzu.
    Plötzlich zischte ein kalter Luftzug an ihnen vorbei und die beiden schauten Richtung Eingangstür, die offen stand.
    „Auf geht’s!“
    Ihr Blick wurde entschlossen.
    „Du bleibst hinter mir!“
    Sagte Taichi etwas harsch und drückte sie hinter sich. Bevor Mizu antworten konnte, hörte sie wieder eine Stimme im Kopf:
    „(Kommt nur!)“
    Stumm stand sie da.
    „Mizu?“
    „ ... Ähh, ja, alles klar! ... (Was war das?)“
    „Hinter mir bleiben!“
    Er nahm rasch ihre Hand und ging vor. Der Hausflur war ziemlich alt und eine Treppe führte nach oben. Die zwei gingen ein paar Stufen, doch dann:
    „Was?“
    Plötzlich kroch vor Taichi eine schwarze Fläche an den Wänden entlang auf die Beiden zu.
    „ZURÜCK!“
    Befahl er. Doch als Mizu sich umdrehte waren sie schon umzingelt. Ängstlich klammerte sie sich an seinen Mantel und Taichi zückte sein Handy. Doch es war zu spät und die Dunkelheit verschluckte sie. Langsam machte Mizu ihre Augen auf, Taichi hielt sie fest im Arm.
    „T… Taichi?“
    Er machte zögernd ein Auge auf:
    „W… wo sind wir?“
    Und schaute sich prüfend um.
    „Sieht aus wie eine dieser Zonen!“
    Nahm sie an. Alles um sie herum hatte die Formen der normalen Umgebung aber teilweise verzerrt und komplett dunkel.
    „Das Ganze erinnert mich eher an eine andere Dimension!“
    Fügte er hinzu. Auch ihre Stimmen hallten wieder. Doch Mizu hörte wieder Minaco in ihrem Kopf:
    „(Mizu?)“
    Und erschrak:
    „Wir müssen da hoch!“
    Sie riss sich ruckartig los.
    „Warte!“
    Er folgte ihr rasch.
    ...
    Im Zimmer:
    Wieder erschien kurz Kuro vor Minaco...
    „Dann wollen wir deine Freunde herzlich empfangen!“… und verschwand wieder.
    „(Wir?)“
    Dachte sich Minaco verwundert.
    Ihr Blick begann sich mit Willensstärke zu füllen und sie sich umzusehen.
    „Hier muss es doch einen Weg raus geben!“
    Langsam erschien eine kleine Lichtquelle vor ihr, aber sie war sehr schwach:
    „Du bist,… h … gefangen… das ist… Zonen,…nutze Stab!“
    Die Nachricht kam nur abgehakt an und die Lichtkugel verschwand wieder.
    „Meinen Stab? Aber ich hatte ihn bis jetzt nie gerufen, er ist immer von selbst erschienen! ...(Letztens hatte ich so eine Wut in mir, wie soll ich diesen Zustand noch einmal hervorrufen, wenn ich ihn immer versuche zu meiden?)“
    ...
    Mizu ging vorsichtig vorraus.
    „Mizu, lass mich vor!“
    Er nahm rasch ihren Arm.
    „Lass mich!“
    Doch sie riss sich los und ließ sich nicht aufhalten. Oben angekommen standen beide vor einem dunklen Gang mit mehreren Türen. Mizu strahlte Entschlossenheit aus und ging vor.
    „Jetzt warte!“
    Diesmal aber schob er sich vor sie. Plötzlich sammelte sich die Dunkelheit vor ihnen und heraus und heraus erschien Kuro. An seinen Beinen kroch eine schwarze Substanz empor:
    „Ganz schön mutig und dreist, hier in mein Reich einzudringen!“
    Mizu entgegnete wütend:
    „Also warst du es doch! Wo ist Minaco?“
    „Zee! Das wüsstest du gerne!“
    „Schluss mit den Spielchen!“
    Sagte Taichi zornig und hielt schützend seinen Arm vor Mizu.
    „Ich spiele nie!“
    Antwortete er mit hallender Stimme.
    ...
    Wieder im Zimmer:
    „Wenn ich schon nicht hier raus komme. Muss ich wenigstens versuchen, den andren zu helfen!“
    Sie faltete ihre Hände vor ihrem Gesicht und konzentrierte sich auf ihre Umgebung:
    „(Mizu, schon seit Anfang an habe ich deine Nähe gespürt und wusste immer wo du warst!) Mizu!!“
    ...
    Die Angesprochene hörte in Gedanken ihren Namen:
    „ Mi…?“
    Und konzentrierte sich ebenfalls:
    „(Wo bist du?)“
    Minaco antwortete in ihrem Kopf:
    „(Ich weiß es nicht, komme hier aber auch nicht raus!)“
    Aber Kuro wurde aggressiv. Er bemerkte die Kontaktaufnahme:
    „Schluss mit dem Gedankengeflüster!“
    Die seltsame Substanz schloss ihn komplett ein von oben bis unten. Als sie auf dem selben Weg wieder verschwand, war er zu Charon geworden. Mizu zeigte zornig ihre Zähne. Taichi suchte in seiner Manteltasche und holte sein Zippo heraus:
    „Feuer tief in mir, erwache!“
    Es hüllte ihn ein und heraus kam Orion:
    „Na los, komm her!“
    „Sieh einer an, da weiß ja doch wer, wie es funktioniert.“
    Bemerkte Charon hämisch.
    „Da staunst du, was? “
    Sagte Orion angriffslustig. Er war lange genug Wächter, um zu wissen, dass er sein Element brauchte.
    Charons Blick wurde herausfordernd und bösartig zugleich und grinste breit. Langsam holte er hinter seinem Rücken eine Art schwarzen Stab der sich ausklappte und zu seiner Sense wurde. Der Blick von Orion zeigte jetzt eine Art Vorahnung und er begann seine Zähne zu zeigen. Aber Charons Augen wanderten weg von ihm. Seitlich stand noch Mizu, die abwartete. Doch zum Schreck von Orion, hob er seine Waffe, die sich zu einem Naginata verformte, in Richtung des Mädchens.
    „(Pass auf!)“
    Sie hörte wieder Minaco in ihrem Kopf und erschrak als Charon plötzlich mit ausholendem Schlag auf sie losging.
    „NEIN!“
    Orion stellte sich vor sie:
    „*BLINK*“ Und Charon stolperte zurück, nachdem er auf starken Widerstand gestoßen war. Durch Orions beherzten Mut, erschien sein Katana. Er war sichtlich wütend:
    „Wie feige, auf eine wehrlose Person loszugehen! ICH BIN DEIN GEGNER!“
    „Zee, du bist kein Gegner für mich! RARR!“
    Charon holte aus und wieder trafen mit einem „*BLINK*“ beide Waffen aufeinander. Nach einem Kräfteringen schlug Orion sein Gegenüber zurück.
    „Zee, hier ist mit zu wenig Platz! HRARR!“
    Charon zielte mit seiner Hand nach oben und zertrümmerte mit seiner dunklen Splitterattacke das Dach des kleinen Hauses. Mit einem Ruck sprang er durch das Loch nach draußen und wartete, fast zeitgleich folgte ihm Orion:
    „Jetzt wirst du dafür bezahlen, was du Minaco angetan hast!“
    Sagte er wütend und richtete sein Schwert auf seinen Widersacher. Der war sichtlich unbeeindruckt:
    „Ich hab nur ein bisschen mit ihrer Angst gespielt und das Gleichgewicht gestört!“ „Mistkerl!“
    „Zee, Schwächling! Wart ab! Mit euch mache ich das Selbe!“
    Der Gesichtsausdruck des dunklen Wächters zeigte bedrohlichen Wahn.
    „Wehe du…! HAA!“
    Orion ging mit zornigem Blick und einem Schwerthieb auf Charon los, aber der wich kühl aus. Ruckartig und von der Seite folgte sein Gegenangriff, den Orion parierte und zurückdrängte. Mizu rief durch das Loch hinaus:
    „ORION!“
    „SUCH MINACO!“
    Im Kräfteringen befahl er dies Mizu. Ihr Blick wurde entschlossen und sie bog direkt in das nächste Zimmer ein. Doch das war leer und sie nahm schnell das Nächste unter die Lupe. Da war auch nichts, also blieb nur noch eines, in welches sie hineinlief. Aber auch dieses schien leer zu sein und sie blieb verdutzt in der Tür stehen. Das konnte nicht sein, mehr gab es hier nicht.
    „(Mizu!)“
    „Was? Wo bist du Minaco?“
    „Siehst du mich nicht, ich stehe vor dir!“
    Minaco fuchtelte vor Mizus Gesicht mit ihren Armen, doch die sah sie einfach nicht:
    „Nein, ich sehe nichts!“
    „(Na klasse, dieses seltsame Schild scheint mich komplett abzuschirmen!)“
    Dachte sie für sich und überlegte kurz:
    „Mizu, ich bin hier drinnen gefangen, an der Tür ist eine Art Barriere! Ich sehe dich, aber du mich wohl nicht...“
    „Ok!“
    „Du brauchst Wasser, sonst kannst du hier deine Kraft nicht nutzen!“
    Mizu kam ein Gedankenblitz:
    „Wasser? (Draußen am Haus stand ein Baum!) Bin gleich wieder zurück!“
    „Sei vorsichtig!“
    Rief ihr Minaco noch hinterher.
    Doch als Mizu die Treppe hinunterlief wurde sie, etwa an der Stelle wo vorhin die Dunkelheit aufgetaucht ist, von einer Wand zurückgestoßen:
    „Aua ... Schon wieder eine Barriere,… das Dach!“
    Sie lief zurück und strengte sich an, über das Geländer, aus dem Loch im Dach hinaus zu klettern.
    „*Blink*“ Doch plötzlich schaute sie erschrocken in schwarzes Metall, noch nicht mal ganz auf dem Loch geklettert und hing jetzt auf halber Höhe fest.
    „Wohin so eilig?“
    Doch die Sense wurde vor ihren Augen weggeschlagen:
    „Pfoten weg!“
    Der Feuerwächter stellte sich keuchend vor sie. Er war sichtlich erschöpft.
    „Ich helfe dir!“
    „Was?“ Orion sah sie verwundert an.
    Noch immer halb im Loch hängend richtete sie ihre Hand in Richtung des Baumes, welcher von Dach aus fahl zu sehen war.
    „(Hoffentlich klappt das...) Wasser tief in mir, erwache!“
    Auf einmal öffnete sich wie eine Art Dimensionsspalt und der Baum außerhalb verlor seine Flüssigkeit die Mizu einhüllte.
    „Wie?“
    Aus der Wasserfontäne kam Aquaris hervor und stand jetzt auf beiden Beinen vor Charon. Angriffslustig grinste sie.
    ...
    Minaco bemerkte ihre Auraveränderung:
    „Mizu?! (Sie hat es geschafft!)“
    ...
    „Grrr, ich hasse eure Gedankenübertragung!“
    Sagte Charon verärgert.
    „Jetzt hast du ein kleines Problem!“
    Sagte Aquaris, aber Charon fing nur an zu lachen:
    „HarHAHAHA! Mit euch? Wohl kaum, ihr tragt genauso wie Minaco Angst in euch. Jeder Wächter tut das!“
    „Grr! Wie?!“
    Aquaris wich einen Schritt zurück. Orion stellte sich wieder vor sie und richtete sein Katana auf Charon:
    „Lass sie da raus, klar!?“
    „Wie süß! Will er seine Kleine beschützen?!“
    Doch Orion grinste nur bedrohlich:
    „Sicher will ich das!“
    Charons Blick wurde von fies zu ernst und Orion fuhr fort:
    „Mizu war seit Ewigkeiten die Einzige, die sich selber eine Meinung über mich gebildet und sich nicht von der Menge hat mitziehen lassen. Das rechne ich ihr hoch an!“
    „Was?“
    Ihr Herz schlug sehr stark. Das wusste sie nicht.
    Charon verstand nur Bahnhof und ihm war das zuviel:
    „Zee, auf dein Schnulzengelaber kann ich verzichten!“
    Er stürmte auf Orion mit ausholendem Schlag zu. Der parierte. Aquaris wich zur Seite aus, holte ihre Eissplitter und ließ sie auf Charon los. Der aber hielt seine Hand hoch und ließ seine Attacke in Form dickflüssiger dunkler Substanz als Schild erscheinen. Die Eissplitter blieben in dieser hängen und fielen zu Boden. Er grinste ihr entgegen, seine Sense immer noch Orion entgegenhaltend.
    „HIER BIN ICH!“
    Orion nutzte seine Gelegenheit, schlug die Sense weg und wieder auf ihn ein. Mit einem „ZING!“ parierte Charon perplex den Schlag:
    „Zee, Mistkröten!“
    ...
    Vor dem Haus waren mittlerweile auch Yaki und Aya angekommen. Sie wurden durch das Gefühl etwas stimmte nicht, angelockt.
    „Sieht schon wieder so aus wie eine dunkle Zone, also hatten wir Recht!“
    „Stimmt!... “
    Antwortete Yaki und sah verwundert nach oben.
    Über dem Haus sahen die beiden kleine Lichtblitze und hörten metallene Geräusche.
    „Sie kämpfen, Yaki!“
    „Ja, aber wie kommen wir da rein?“
    ...
    „Lass Minaco endlich frei!“
    Sagte Aqauris wütend, stellte sich standfest auf den Boden und überkreuzte ihre Hände. Der sich erst auf und dann -entladende Hochdruckwasserstrahl schoss auf ihren Gegner. Doch Charon wich mit einem Sprung aus und hob seine Hand in die Richtung der Flugbahn ihrer Attacke. Der starke Wasserstrahl flog Richtung Straße und verließ dort, aufgrund von Charons Zutun, die Zone - Er wollte wohl nicht, dass diese getroffen wird -

    und zerfiel draußen wie ein Wasserfall genau über Yaki:
    „WAHHH!“
    Aya sprang leicht zur Seite, aber er bekam alles ab.
    „Grar, Mizu!? DAS BÜST DU!“
    Er war klatschnass und fuchtelte wütend mit den Armen.

    Aquaris drehte sich um.
    „VORSICHT!“
    Hörte sie Orion rufen:
    „Wahh…“
    Und wich den Schattenkristallen seitlich aus
    „(Seltsam, ich dachte ich hab was gehört!)“
    ...
    „Wuhahahaha, du siehst geil aus!“
    Aya lachte sich schlapp.
    „Klappe, HATSCHI!! Das ist nicht komisch! … Erde, tief in mir erwache!“
    ...
    Drinnen versuchte Minaco vergeblich die Barriere zu durchdringen. Immer wieder wurde sie zurückgeworfen:
    „Autsch... das ist doch nicht wahr...“
    ...
    Draußen vor dem Haus:
    „Mal schauen!“ Sirius beschwor große schwebende Steine, welche mit den Spitzen voran auf die Zone zurasten. Doch sie zerschellten an der Wand.
    Aya bemerkte:
    „So wird das nichts!“
    ...
    „(Mizu, ich brauche meinen Lichtstab, sonst kann ich nichts ausrichten!)“
    Hörte Aquaris Minaco wieder in ihrem Kopf.
    „(Wie bekommst du den?)“
    Antwortete sie in Gedanken zurück. Während sie sich konzentrierte, versuchte sie trotzdem noch den Geschossen auszuweichen. Charon wehrte sich ohne Probleme gegen beide Angreifer.
    „JETZT IST SCHLUSS MIT DEN SPIELCHEN!“
    Rief er laut und spottend.
    Minaco antwortete weiter:
    „(Das letzte Mal, war er in der Zone erschienen, als ich diesen Schmerz wieder gespürt hatte, zusammen mit meiner Wut!)“
    Aquaris dachte nach über Minacos Nachricht ... Doch da hielt Charon seine Hand hoch:
    „MAL SEHEN WAS IHR AN DUNKLER ENERGIE ZU BIETEN HABT!“
    „Was?“ … sie wurde von Charons bedrohlicher Ansage unterbrochen:
    „HA! MÖGE DER NEBEL DER ALPTRÄUME EUCH VERSCHLINGEN!!“
    Ein dunkler Nebel kroch über das Dach in Richtung der beiden Wächter und begann sie einzuhüllen. Aquaris beschwörte ihren Strudelgeisyr um sich mit der Wasserwand zu schützen. Doch der Nebel kroch weiter auf sie zu, an ihren Beinen hoch und hüllte sie schließlich ein:
    „Argghhmm!“
    „MIZU!“
    Doch Orion stand am andren Ende des Daches und musste sich selbst wehren. Langsam erschien vor Mizus inneren Augen eine andere Realität. Gegen die sie sich anfangs wehrte, was aber nicht lange funktionierte.
    ...
    „MIZU!“
    Minaco rief nach ihr und spürte prompt einen stechenden Schmerz.
    ...
    Aquaris war jetzt vollkommen eingehüllt.
    „Mizu!“ Orion kämpfte noch gegen den Nebel.
    ...
    Sie öffnete ihre Augen und sah etwas Vertrautes, es war kalt und schneite, eine leise Musik ertönte, ähnlich einer Spieluhr:
    „(Nein! Nicht diese…!)“
    Ihre Pupillen wurden kleiner und sie sank auf die Knie und begann zu zittern.
    „Nicht diese Bilder… (Mizu!... Ich spüre es, was ist los?)“
    Sie hörte wieder Minaco.
    „Min… (Schmerz, Leid, Wut, das gehört, genau wie er,.. zu mir dazu!)...Shingo...“
    Sie schloss ihre Augen und ertrug was sie fühlte. Tränen rangen über ihr Gesicht.
    ...
    „Mizu, was machst du, das tut weh!“
    Die Blondine verschränkte verkrampft ihre Arme vor ihrer Brust. Sie schmerzte. Minaco fühlte das Selbe wie ihre Freundin und erinnerte sich ebenfalls an ihre Vergangenheit. Beiden schossen grauenvolle Bilder durch die Köpfe und in Minaco genauso wie Mizu wuchsen sie.
    „Hör auf, … meine Freunde zu quälen! … LASS DAS!“
    Sie hielt sich beide Hände seitlich an den Kopf. Er pochte heftig.
    Beide weinten. Doch in Minaco wuchsen der Hass und die Wut immer weiter:
    „Lass… sie in… FRIEDEEENNN!“
    Schrie sie auf!
    Die Lampen in Minacos Umfeld wurden immer greller bis sie schließlich explodierten. Die entstandenen Lichtquellen versammelten sich vor ihr und ließen den Lichtstab erscheinen. Mit zornigem und verweintem Gesicht schrie sie:
    „LICHT TIEF IN MIR, ERWACHE!“
    ...
    An der Seite des Hauses zerbrach die Wand nach außen und eine Lichtkugel, mit Mira darin, schwebte auf das Dach. Charon erblickte sie:
    „WIE HAT SIE DAS GESCHAFFT?“
    Er war sichtlich geschockt über diese Erscheinung. Mira richtete ihren Stab nach vorne. Eine Welle in Form von Lichtstaub entfloh der Formation auf ihm und fegte über das Dach, den dunklen Nebel hinfort. Aquaris und Orion schnappten nach Luft. Mizu stand schwach, mit knallroten Augen, auf und ging zu Taichi.
    „(Warum ist er pitschnass?) Alles klar?“
    Orion stützte sich mit seinem Schwert ab. Er hustete und spuckte Wasser aus, stand dann aber auf und ließ mit einem erhitzten Luftstoß, um sich herum das Wasser verdunsten. Mit noch immer leicht angeschlagener Stimme sagte er:
    „Jetzt, ist alles klar!“
    Wischte sich dabei das letzte Wasser vom Mund ab und richtete sein Schwert wieder auf Charon. Draußen vor der Zone versuchten Zephyra und Sirius die Wand der Zone mit ihren Attacken zu zerstören. Immer wieder ließen sie Felsenaxt und reißenden Sturm auf die verzerrte Spiegelung los. Von innen begann die Sphäre wie glasige Risse zu bekommen. Orion bemerkte dies:
    „Da draußen sind die Anderen!“ .
    Mira schwebte noch immer in Lichtpartikel eingehüllt über dem Spektakel und spannte ihren Bogen:
    „Lichtpfeil...“
    Sie zielte auf Charon. Doch der war unbeeindruckt:
    „Du weißt genau, das bringt nichts!“
    „Ich weiß!“
    Antwortete sie kühl und bewegte ihren Pfeil weg von ihm, in Richtung der schon angekratzten Sphärenwand.
    „WAS?“
    Charon wusste plötzlich, was sie vorhatte.
    „... finde dein Ziel“ Und schoss.
    Der Pfeil bohrte sich in die Wand und von ihm ausgehend breiteten sich die schon vorhandenen Risse weiter aus. Die Zone zerbrach in tausend Einzelteile. Wie bei einem rießigen Spiegel. Zephyra und Sirius sprangen ebenfalls auf das Dach:
    „Da seit ihr ja!“
    „SO EIN VERDAMMTER MIST!“
    Charon stand umzingelt in der Mitte.
    „So, jetz hast du wieder uns alle am Hals!“
    Bemerkte Orion.
    Doch Charon hörte wieder eine Stimme in seinem Kopf:
    „(Klasse, du hast versagt!) Nein!“
    An welchen er seine Hand schmerzend legte. Die Anderen wunderten sich. Charon drehte sich plötzlich weg und sprang danach über die Feuertreppe auf das nächste höher gelegene Gebäude, der Rest hinterher.
    Nach einiger Zeit waren sie oben und standen nun etwa zehn Stockwerke über dem Boden.
    Charon lief über das hohe Dach bis zum Ende und drehte sich schließlich, in die Ecke gedrängt, um. Die anderen standen nun vor ihm, ganz vorne Orion mit seinem Schwert.
    „Geht w… ahh!“
    Immer noch hielt er seinen Kopf und kniff nun zusätzlich beide Augen zu. Die Sense war gesenkt.
    „Schon wieder!“
    Bemerkte Mira. Das Selbe hatte sie kurz zuvor schon einmal gesehen.
    „Geh endlich raus aus meinem Körper! (Du gehörst mir!) … Arrghh!“
    Und Plötzlich sprang er von dem Gebäude hinunter.
    „Ist der verrückt? Das ist viel zu hoch!!“
    Sagte Zephyra. Doch plötzlich glitt er mit schwarzen Flügeln runter bis zu Straße und wollte sich wegschleppen.
    „(Gehorche mir, du bekommst doch das was du dir so sehr wünschst!) Nein, nicht wenn Andere dann ähnliches Leid erfahren! (Sei still!!) Arrgh!“
    Die Truppe wurde von Zephyra runter teleportiert und stand jetzt mit etwas Abstand vor ihm auf einem stillen Weg. Charon stützte sich auf seiner Sense ab. Langsam ging Mira auf ihn zu. Aquaris nahm ihren Arm und wollte sie aufhalten:
    „Minaco!“
    „Er kämpft mit etwas!“
    „Was?“
    Sie schaute ebenfalls zum dunklen Wächter und wusste was Mira meinte. Dieser schien Schmerzen zu leiden. Charon sah zu Mira und merkte, dass sie ihm näher kam. Das rechte Auge war wieder normal, während er sich das Andere zuhielt:
    „Nein, komm… (Jetzt tu es!! LOS!) NEIN!“
    Dennoch hob er seine Waffe und holte in Richtung Mira aus und … schlug zu.
    Die aber blieb zum Schreck der Anderen regungslos stehen, und... der Angriff stoppte. Er sah zu ihr und biss die Zähne zusammen.
    Wieder breitete er seine pechschwarzen Flügel aus, drehte sich weg und versuchte gerade abzuheben, als urplötzlich eine Person vor ihm erschien:
    „Wo willst du denn hin?“
    Charons Blick wurde angsterfüllt.
    „WER IST DAS?“
    Fragte die Truppe im Chor. Der Mann hatte ebenfalls Flügel und schwebte, nur sie waren grau wie auch das gesamte Erscheinungsbild von ihm. Lange gräulich-silberne Haare flogen im Wind.Charon war wie erstarrt.
    Wer ist dieser Unbekannte?


    Ende des 8ten Kapitels


    Nachwort:


    Eines meiner Lieblingskapitel und mein erster Versuch einen etwas längeren Kampf dynamisch zu beschreiben. Insgesamt habe ich seit dem ersten Mal kaum etwas geändert.
    In diesem Kapitel bemerkt Taichi das erste Mal Gefühle von Mizu für Yaki. Ich empfand diesen Umstand damals als sehr spannend. Ob er das heute noch ist, müsstet ihr mir sagen ^^".
    Außerdem kommt hier eine neue Person ins Spiel, welche die nachfolgenden Kapitel prägt.


    Evoli

  • Mensch! So weit sind wir schon?! Hier kommt Kapitel 9 ^^.


    Kapitel 9 (Der innere Kessel!?)


    „Ha.. ha… HAATSCHIIII!“
    „WAHHH!“
    Der Nieser war so groß, dass Mizu und Aya etwa einen Meter hoch durch die Luft flogen.
    „Sorry!...“ Entschuldigte sich Yaki.
    „Hey, mach das noch mal, da fliegen die Röcke so schön!“
    Grinste Taichi.
    „LASS DEN MIST, TAICHI!“
    Böse und rot im Gesicht gingen die beiden Mädchen ihn an.
    „Ist ja gut!“
    Der nahm eine Schutzhaltung ein und wich einen Schritt zurück. Mizu schaute ihren Sandkastenfreund fragend an, während Taichi langsam immer wieder einen Schritt vor Aya zurückwich, die ziemlich bedrohlich schaute. Mizu fragte schließlich:
    „Wo haste die Erkältung her?“
    Der Angesprochene aber verzog sein Gesicht:
    „Die hab ich dir zu verdanken!“
    „Ähh, was?“
    „Deine bescheuerte Wasserpistole hat sich über mir entladen, als du in der Zone gekämpft hast!“
    „Und? Kann ich riechen, dass du da unten stehst?!“
    Minaco schaute dem Treiben zu. Yaki und Mizu klärten das unter sich, während Taichi flüchtend im Kreis um die Beiden lief und Aya zornerfüllt hinterher, doch die Blondine dachte über das nach, was zusätzlich passiert war. Nämlich die Zusammenkunft mit dieser neuen Person.
    ...
    Rückblende:
    Charon stand eingeschüchtert vor dem Fremden:
    „Lass mich endlich in Ruhe!“
    Dieser aber beugte sich zu ihm:
    „Aber, aber, du bist ja so zickig!“
    „Tut mir leid, ihn unter Kontrolle zu halten ist schwerer geworden!...“
    Charon kniff die Augen zu:
    „RAUS AUS MEINEM KÖRPER!“
    Er schien keine Kontrolle zu haben.
    Plötzlich holte der Nachtwächter aus und ließ seine Sense in Richtung des grauen Engels schnellen, jedoch…:
    „*KLING*“Die Sense traf den Unterarm des Unbekannten und es brachen mehrere scharfe Zacken von ihr ab. Der Gegner hatte silberne Armschienen, die ihm Schutz boten, selbst vor so einer gewaltigen Waffe, wie der Sense.
    Charon war entsetzt:
    „WAS?“
    „Du wagst es wirklich mich zu attackieren? Wie dreist und dumm!“
    Er hob seinen freien Arm und hielt Charon seine flache Hand an die Rippen. Das Nächste waren dunkle Blitze, die durch seinen Körper flossen:
    „ARRGGHH!“
    Charons Körper wurde taub.
    „Du solltest dich schämen, ich kann dir soviel geben, selber schuld!“
    „Das ist mein Körper,… ich hole … ihn mir…!“
    Weiter kam er nicht, denn sein Leib erschlaffte und erhob sich nur langsam. Wieder waren Charons Augen fast schwarz und eiskalt. Die Anderen konnten nur zusehen. Doch plötzlich:
    „(Mina… co…)“
    „Was?“
    Sie hörte ihren Namen im Kopf.
    „(L…Lauf…)“
    Die Stimme verhallte wie ein Echo. Mira biss die Zähne zusammen und rief:
    „Ok, hauen wir ab!“
    Orion verstand nicht und sagte:
    „Was, aber…“
    Aquaris machte den ersten Schritt und sprang ihrer Freundin hinterher:
    „ SIE WIRD SCHON WISSEN, WAS SIE TUT!“
    Auch Zephyra folgte und Sirius fügte hinzu:
    „Weiber!“
    Orion drehte sich noch einmal um, sprang aber dann mit ernstem Blick, als er merkte, dass ihn Charon mustert, hinterher.
    „Gebt euch die Hand!“
    Rief Zephyra. Als alle dies taten, wirbelten sie davon.
    „Lass sie gehen, du bekommst deine Gelegenheit noch, Charon!“
    „Ok, Sensei!“
    ...
    Wieder zurück in der Gegenwart:
    Minaco schaute alle an, lächelte, drehte sich um und ging. Mizu, die sich grade körperlich und verbal gegen Yaki wehrte, bemerkte dies:
    „Minaco!“
    Mizu rannte ihr hinterher und ließ ihren Sandkastenfreund los, der wiederum nach vorne umfiel:
    „Wahh!“
    Er hatte sich im Gefecht zu sehr auf sie gestützt.
    Sie rannte ihrer Freundin hinterher, doch plötzlich erschien ein schwarzes Loch in das Minaco hinein zu gehen schien. Mizu erschrak:
    „MINACO!“
    Doch als Mizu ihre Freundin erreichte und deren Arm packte, war alles wieder normal. Minaco schaute fragend:
    „Stimmt was nicht?“
    „Öhh, öhhh, ähh... “
    Und Mizu kratzte sich verwundert am Kopf. Was war das?
    Die Menge die aufgrund von Mizus Schrei stehenblieb, bewegte sich langsam weiter, aber Minaco kannte ihre Freundin gut:
    „Was hast du gesehen?“ Ihr Blick war ernst.
    „Ähh, ach nichts, hehe!“
    Doch Minacos Blick änderte sich nicht. Mizu ließ ihren Kopf hängen:
    „Ich dachte gerade du läufst in einen dunklen Tunnel!“
    Sie griff stärker in Minacos Jacke. Jedoch fasste eine warme Hand schließlich ihre:
    „Mir passiert nichts, ihr seid doch bei mir!“
    Sagte Minaco schließlich mit einem Lächeln im Gesicht. Mizus erst verwunderter Blick, wurde schließlich zu einem Lächeln.
    „Hey, muss ich hier eifersüchtig werden?“
    Fragte schließlich Taichi, der auf die zwei zuging. Mizu dachte nur bei sich:
    „(Wieso eifersüchtig?)“
    „Tjo, vielleicht!“
    Sagte Minaco grinsend. Mizus Augen waren rießengroß. Was ging hier ab?
    Auf dem Weg nach Hause dachte Minaco noch ein paar Male darüber nach:
    „(Irgendwie tat er mir Leid, auch seinen Schmerz konnte ich spüren, er war ähnlich wie Mizus und meiner, seltsam!)“
    ...
    Wieder in ihrer Wohnung zog sich Minaco ihre Schulklamotten aus, noch in Gedanken an den letzten Tag sah sie in den Spiegel, doch hinter ihr zischte plötzlich etwas in schnellem Tempo vorbei:
    „Was?“
    Sie drehte sich schnell um. Doch da war nichts. Weiter prüfend ging ihr Blick durch die Wohnung, doch alles was sie sah, waren ihre Vorhänge, die im Wind des Nachmittages wedelten. Plötzlich hörte sie es wieder und lauschte:
    „ …komm…!“
    Konnte sie verstehen. Der nächste Schritt Minacos war zögerlich und ging in Richtung ihres Balkons, dort erblickte sie einen Schatten auf dem Boden, aber keine Person dazu. Wieder ertönte die Stimme und bewegte sich Richtung der Brüstung und war weg. Sie lief zum Rand und legte ihre Hände auf das Geländer.
    „Was war los?“
    Die Blondine drehte sich fragend um und entdeckte ihren Nachbarn.
    „Hast du das nicht gehört, Taichi? Diese Stimme?!“
    „Mh? Nein!“
    „AAAHHHH!“ Beide hörten es, denn es war sehr laut:
    „Mizu?“
    Sie rannten aus ihren Wohnungen und über den Hausflur. Taichi hämmerte gegen die Tür:
    „MIZU?!“
    In dem Moment kam Yaki aus seiner Wohnung:
    „Habt ihr das auch gehört?“
    „Sicher! Sie macht nicht auf! … Aus dem Weg!“
    „Hey!“
    Taichi rannte Yaki fast um und stürmte an ihm vorbei in dessen Wohnung und auf den Balkon. Ohne viel Überlegen kletterte er auf dessen Brüstung und schaute zum Balkon daneben, der zu Mizus Wohnung führte. Minaco kam hinterher und erschrak:
    „Was hast du vor?“
    Doch bevor sie etwas tun konnte, war Taichi schon gesprungen. Er landete unversehrt und schaute durch die offene Glastür. Mizu kauerte an ihrer Küchenwand.
    „Mizu?“
    Als er hineinging und auf sie zu lief, zischte durch ihn hindurch eine Art Nebel und verschwand im Nachmittagslicht nach draußen. Das Einzige was er bemerkte war ein starker Luftzug der ihn zurück drückte. Und noch etwas: Nämlich ein Kinderlachen, das eines Jungen.
    „Mizu?!“
    Er erholte sich schnell von dem Rückstoß, rannte zu ihr und legte seinen Arm um das kleine Häufchen. Sie saß auf dem Boden, war kreidebleich und weinte. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht Richtung Wand gedreht.
    „Mizu, ich bins!“
    Langsam legte er ihr seine andere Hand ans Gesicht. Sie sah auf:
    „T…Taichi?“
    „Alles ok? Was ist passiert?“
    „Taichi!“
    Sie kroch schnell auf ihn zu und verkrallte sich in seinem Hemd.
    ...
    Auf dem Balkon versuchte Minaco Yaki dazu zubringen auch rüber zu springen, doch der weigerte sich:
    „Lass den Mist, wir sind im siebten Stock!“
    „Jetzt mach schon, Mizu braucht uns!“
    Doch dann schubste Minaco ihn halb von der Brüstung.
    „Ich bin nicht lehebensMÜÜDDEE!“
    Yaki sprang mehr oder weniger grazil auf die andere Seite und landete nur knapp auf Mizus Balkongeländer.
    „Puuhh!“ Sichtlich erleichtert drehte er sich um:
    „MACH DAS … WAHHH!“
    In dem Moment sah er eine springende Minaco, die auf ihn zuflog, ihn erwischte und auf den Boden des Balkons schmiss:
    „Danke! … MIZU?“
    „Aua, keine … Ursache!“ Murmelte er in den Boden.
    ...
    Minaco rannte in die Wohnung und entdeckte die Zwei.
    Der Draußenliegende rappelte sich auf und stand schließlich neben Minaco. Mizu schluchzte, versuchte aber dann etwas zu sagen:
    „Ein Kind … Feuer...“
    Die Erscheinung war eine Kindergestalt eingehüllt in Flammen, welche Mizu versuchte zu packen. Es war wie aus einem Alptraum. Taichi drehte sich erschrocken um und auch Yaki hatte den selben Gesichtsausdruck. Minaco begann zu sprechen:
    „Ich hab etwas in der Art auch gerade erlebt, nur es war ein Schatten, der mich mit einer Stimme rief… sie war von meinem Vater!“
    Mizu verkrallte sich zitternd in Taichis Hemd.
    „Aber wer…?“
    Fragte Yaki geschockt. Minaco wusste es:
    „ … Charon, er hat schon von Anfang an mit unsrer Angst gespielt!“
    Taichi zeigte verbissen seine Zähne:
    „Dieser... !“
    Minaco warf ein:
    „Wir sollten erst einmal abwarten und zusammenbleiben!“
    Jedoch kam Yaki in dem Moment ein Gedanke:
    „AYA!“
    Er stürmte entsetzt aus Mizus Wohnung in seine und griff zum Telefon. Nach ein paar Minuten kam er wieder rüber.
    „Aya geht nicht ran!“ Plötzlich hinter ihm:
    „Warum sollte ich?“
    „WAHH! Du… du bist hier? Man bin ich froh!“
    „Siehst du, kein Grund zur Sorge!“ Merkte Minaco an.
    „Jaja, ich bin daaaa!“
    Sagte Aya und hängte sich an Yakis Arm. „Hey!...“ Bekam er nur heraus und schaute verdutzt. Gerade kamen Taichi und die an ihm hängende Mizu raus, sie war immer noch weiß im Gesicht und hatte rote Augen. Aya fragte besorgt:
    „Mizu, was ist denn passiert?“
    „Geht schon wieder, alles ok!“
    Alle gingen in Minacos Wohnung und hielten eine Art Sitzung.
    ...
    „Ach, so war das?“ Sagte Aya verwundert. Alle saßen um Minacos Tisch.
    Minaco bemerkte folgendes:
    „Wir müssen Acht geben und versuchen uns dagegen zu wehren!“
    Aber Taichi empfand dies aus seinem Standpunkt als schlecht möglich:
    „Zee, wie denn? Sorry, Minaco aber das ist leichter gesagt als getan!“
    „Meide einfach das Bad!“
    „Damit ich anfange zu müffeln?“
    Reagierte Taichi auf Minaco verärgert. Yaki schielte schief:
    „Ist doch eh kein Unterschied zu jetzt!“
    Der Wuschelkopf zeigte darauf mit wütendem Blick auf sein gezücktes Feuerzeug. Es sollte wohl eine Art Drohung sein.
    „W…wieso Bad?“
    Mizu war verwirrt.
    „Sie weiß noch nichts davon, Taichi?“
    Minaco sah ihn perplex an. Taichi blieb stumm und sah auf den Boden, stand jedoch nach kurzer Zeit auf und ging Richtung Balkon.
    „Komm her!“
    Er hielt Mizu seine Hand hin, welche aufstand und auf ihn zulief. Ein kurzer Blick fiel noch von Taichi auf Minaco, welcher aber etwas Zorn ausstrahlte, dann machte er die Tür zu. Er hatte eigentlich nicht vor Mizu davon zu erzählen. Die Blondine ging hin und zog die Vorhänge zusammen:
    „Und bei euch war noch nichts?“
    Aya antwortete:
    „Nein, wobei ich so etwas wie ihr auch nie durchmachen musste!“
    Aber Yaki fügte besorgt hinzu:
    „Vergiss aber nicht, dass auch wir Ängste haben!“
    „Ich nihicht, ich hab ja dich!“
    Sie hängte sich seitlich an ihn dran und umarmte ihn stürmisch.
    „Wahh!“
    Reagierte er daraufhin erschrocken.
    ...
    Auf dem Balkon stand Mizu hinter Taichi, der auf die Stadt blickte. Beider Haare wehten im Wind. Langsam und nervös hob sie ihre Hand und legte sie auf seine Schulter, woraufhin sich sein Kopf umdrehte. Er lächelte sie an:
    „Seit wann machst du denn sowas?!“
    Etwas perplex nahm sie die Hand weg und schaute vom Balkon hinunter in den Sonnenuntergang:
    „Warum… wolltest du, das wir rausgehen!“
    „Die andren müssen nicht immer alles mitkriegen!“
    Er drehte sich wieder Richtung Stadt.
    Eine Pause folgte, doch dann:
    „Damals,… in der zweiten Klasse… ist mir eine Sache passiert die mir jetzt noch Probleme bereitet!...“ Sie hörte ihm zu und hielt inne.
    „...Wir waren an einem See mit der Schulklasse. Es war Winter und wir liefen Schlittschuhe ... .Ich war schon damals schwer zu bändigen und entfernte mich von der Klasse. An einer Stelle war das Eis aber nicht dick genug und ich brach ein. Es zog mich weg und ich konnte nicht schwimmen. Mein Lehrer bemerkte es zum Glück, kam zu mir und holte mich raus ... Ich hatte viel Wasser geschluckt und war stark unterkühlt … Es dauerte lange, bis ich wieder gesund war und ich bin danach nie wieder auch nur in die Nähe von Seen oder größeren Gewässern gegangen... Schwimmen hab ich auch nie wirklich gelernt!“
    Mizu fiel ganz plötzlich die Sache in der Zone ein, wo Taichi genauso wie sie vom Nebel gefangen wurde und pitschnass wieder entkam. Daraufhin fasste sie kräftig ins Geländer:
    „Aber wieso? … “
    Taichi wunderte sich und Mizu, die den Kopf gesenkt hielt, fuhr fort:
    „ … Wieso erträgst du dann meine Nähe? Ich bin schließlich das Wasser und Eis in Menschengestalt!“
    Doch er begann zu lächeln:
    „Das Selbe könnte ich dich fragen!“
    „Was?“
    Sie blickte auf. Er hatte Recht. Sie stand schließlich gerade neben ihm … und war sprachlos. Taichi drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken ans Geländer und schaute nach oben in den roten Himmel:
    „Wir sind beide trotzdem normale Menschen und… unterliegen auch vielleicht einfach deren Gesetzen !“
    Langsam senkte er nun seinen Kopf und sah sie an.
    „Ich … fühle mich jedenfalls wohl bei dir!“
    Mizu trieb es die Hitze und Röte ins Gesicht, sie schaute weg. Taichi ging auf sie zu, vor sie und begann zärtlich seine Arme um sie zu legen. Mizu regte sich nicht. Mehr unbewusst legte sie zögernd eine Hand an seine Seite. Aber sie zitterte:
    „(Warum zittere ich? … Das … ist heiß)“
    Sie kniff ihre Augen zu und spürte Hitze in ihrem Gesicht. Aber genau das beunruhigte sie.
    „Mizu…!“
    Plötzlich spürte sie eine nervöse Hand an ihrer Wange, was sie dazu brachte ihren Kopf an zu heben:
    „Mh?“
    Ihre Blicke kreuzten sich. Doch Mizu griff hastig nach seiner Hand und drehte sich nach unten weg. Taichi nahm daher das Erstbeste was er vor sich hatte. Er machte einen Ausfallschritt, um sich besser runter zu beugen und küsste ihre Schläfe.
    „(Was zum?...)“
    Sie erstarrte.
    Er wurde rot im Gesicht und seine Hand begann zu zittern und die Augen zuzufallen, aber:
    „Was treibt ihr da solange?“
    Plötzlich zog Yaki ruppig die Vorhänge auf.
    „Wahh!“
    Mizu erschrak und riss sich los. Taichi stand perplex da und sein Blick wurde zornig:
    „Jetzt reichts! MUSST DU IMMER DAZWISCHENFUNKEN?!“
    „W… wie meinste das?“
    Yaki wusste nichts rechtes mit der Beschuldigung anzufangen. Doch nach einigen Sekunden dämmerte es ihm und er sagte sauer:
    „Das erste Mal haste dich auch nicht stören lassen!“
    Wehrte sich Yaki verbal.
    „Das war was Andres, ich würde gern mal vorsichtig sein, im Gegensatz zu DIR!“
    Mizu stand nur etwas unbeteiligt daneben und kratzte sich verlegen am Kopf. Jedoch kam ihr plötzlich eine Erinnerung:
    „( Moment mal,... er … )“
    Ihr kamen die Bilder von dem einen Kampf in den Sinn, bei dem Orion ihr grob einen Kuss raubte:
    „(ER HAT MICH JA SCHONMAL GEKÜSST! … AHHHH!!!!)“
    Sie hielt sich beide Hände an den Mund und schrie innerlich auf. Scheinbar hatte sie dieses Ereignis verdrängt. Doch dann kam Minaco und regelte das Ganze:
    „Wir werden ab jetzt zusammenbleiben!“
    Alle sahen nur fragend drein.
    „Was?“
    Fragte Yaki unglaubig.
    „Ganz einfach, ich habe die größte Wohnung, ihr bleibt heute Nacht alle bei mir.“
    Mizu war entsetzt:
    „Was bitte?“
    Und Yaki ebenso:
    „Ich lass die Zwei ab jetzt NIE UND NIMMER zusammen in EINEM ZIMMER, Minaco!“
    „Mach dir lieber Gedanken um deine eigene Haut, Yaki!“
    Bemerkte die Blondine.
    „WOHU, ich schlaf mit Yaki wieder unter einem Dach!“
    Aya tanzte freudig und fügte noch hinzu:
    „Darf ich zu dir unter die Decke?“
    Yaki aber antwortete harsch:
    „NEIN!“ Und wurde rot.
    Aya schaute ihn enttäuscht an und plusterte ihre Backen schmollend auf. Mizu war leicht rot und spürte ihren Herzschlag. Der Gedanke hatte ein gemischtes Gefühl zur Folge. Doch dann holte sie eine Hand auf ihrer Schulter aus ihren Gedanken. Plötzlich fühlte sie Taichis Atem an ihrem Ohr.
    „Du musst nicht, wenn dir das Ganze unangenehm ist!“
    Doch Mizu wusste, dass es das Beste war und nur zum Schutz diente. Und sie willigte schließlich mit einem „Ok!“ ein. Weiter sagte sie:
    „Ich bleib hier, aber wehe du schnarchst, Taichi!“
    Der aber beugte sich grinsend runter und flüsterte ihr ins Ohr:
    „Glaub mir, mein Schnarchen ist dein geringstes Problem!“
    Daraufhin vergriff sich Mizus Hand in ihrem Pullover und wieder wurde ihr heiß. Perplex schaute sie in sein Grinsen. Aber genau diese Hitze war ihr unangenehm.
    „(Das brennt wie Feuer...)“
    Minaco fand wie meist passende Worte:
    „Schrei einfach Mizu,… wenn er was Unanständiges macht!“
    Mizu konnte als Antwort ihre Freundin nur schief schauen. Aber sie machte sich Gedanken. Warum teilte sich das Gefühl langsam wie in zwei Hälften? Einerseits fühlte sie sich mit etwas Abstand wohl, andrerseits wurde ihr heiß, was schmerzende Erinnerungen weckte.
    ...
    Kurz danach fuhr Aya nach Hause um ihre Sachen zu holen. Ihr Vater fragte ungläubig:„Wo willst du mit dem ganzen Zeug hin?“
    „Ich bleibe bei einer Freundin über Nacht!“
    Ihre große Schwester kam hinzu und fragte:
    „Eine männliche Freundin?“
    Frech bekam sie die Retoure:
    „Bin ich du? Nein, bei Minaco Akarido!“
    „Ok, aber morgen nicht verschlafen!“
    Ermahnte sie ihr Vater.
    „Mach ich nicht!“ Antwortete Aya und streckte voller Motivation ihren Arm hoch.
    ...
    Auch Mizu tat es Aya gleich und machte sich fertig, allerdings mit einem noch flauen Gefühl im Bauch:
    „(Das Ganze ist nur wegen Charon, nix weiter! ... Toll das ändert nichts an meiner Nervosität)“
    ...
    Langsam machte sie sich auf den Weg. Als sie wieder in Minacos Wohnung war, stand die gerade in der Küche und wartete, bis das Teewasser fertig war. Mizu ging an ihr vorbei und ins Wohnzimmer. Dort hatte Taichi seine Zeichenutensilien ausgebreitet. Yaki war noch bei sich und räumte ebenfalls sein Zeug für morgen zusammen.
    Taichi bemerkte Mizu und klopfte lächelnd auf den freien Sofasitz neben ihm.
    Sie zögerte:
    „... Ähh ich muss noch ein bisschen was lesen für morgen!“
    Taichi schaute verwundert, und spürte eine Veränderung in ihrem Verhalten. Sie setzte sich mit etwas Abstand auf den Sessel und legte sich ihr Buch vor die Nase, auf den Tisch. Doch das war schon alles:
    „(Die alten buddistischen Mönche...)“
    Und verrutschte in der Zeile, denn sie bemerkte im Augenwinkel, dass er sie beobachtet und versuchte es noch einmal. Auch das funktionierte nicht:
    „(Ach Mist, wo war ich jetzt, schon das dritte Mal!)“
    Jetzt raufte sie sich ihre Haare. Es nervte sie, dass ihre Gedanken woanders waren, merkte dabei jedoch nicht, dass Taichi sich hinter ihr über die Lehne legte und sie seitlich ansah. Doch dann bemerkte sie ihn im Augenwinkel, erschrak und schaute auf. Er fragte:
    „Alles klar?“
    „Ähh, jaja, alles klar,… mir juckt nur etwas der Kopf, hehe... (Was für eine selten bescheuerte Antwort!)“
    Innerlich schämte sie sich. Doch Taichi machte daraufhin genau das Gegenteil von dem was Mizu wollte, er fing an über ihre Haare zu streichen.
    „Besser?“ Fragte er.
    Aber das war genau das Falsche. Mizu schluckte und fing an zu zittern. Es wurde schon wieder unangenehm warm.
    „ ... LASS DAS, da kann ich mich nicht konzentrieren!“
    Erschrocken sah er sie an. Sie hatte seine Hand gepackt:
    „... Ähh!“
    Nach einigen Sekunden ließ sie los:
    „Ähh sorry, war… nicht so gemeint!“
    Minaco beobachtete nach dieser recht lauten Ansage das Ganze von ihrer Küchentür aus. Aber auf Abstand.
    „Wieso kannst du dich dann nicht konzentrieren?“
    Er hatte ein großes Fragezeichen im Gesichtsausdruck und setzte sich auf die Sessellehne. Mizu schaute nur nach unten, mit rotem Gesicht und spürte ihre Nervosität in ihren zitternden Händen.
    „Ist das für Geschichte?“
    Fragte er neugierig.
    „I … ich … !“
    Mizus Gefühle flossen über. Sie hatte sie nicht mehr im Griff.
    Plötzlich schreckte sie wegen einer warmen Hand auf ihrer Schulter auf und stand dadurch wieder ruckartig auf ihren Füßen. Taichi ging mit etwas fragendem Gesichtsausdruck auf sie zu.
    „Du … zitterst ja!“
    „I...“
    Zögernd ging sie einen Schritt rückwärts. Minaco bemerkte Mizus seltsames Verhalten und auch Taichi wusste damit nichts anzufangen:
    „Der Tee ist fertig!“
    Merkte die Blondine unschuldig an. Die beiden drehten sich zu ihr und blickten in das lächelnde Gesicht. Aber Mizus Inneres geriet durcheinander. Sie fühlte sich, als würde innerlich ein Feuer brennen, was ihr mehr und mehr Angst machte. Schließlich ging sie schnell in Richtung Balkon, schritt hinaus, und schloss hinter sich mit einem Knall die Tür. Minaco und Taichi wunderten sich und kurz bevor er auf die Tür zulaufen konnte, wurde er von Minaco aufgehalten:
    „Warte, lass sie bitte kurz!“
    Er zögerte. Blieb aber dann stehen.
    Draußen häufelte Mizu versteckt in einer Ecke und atmete schwer:
    „(Was ist das? Es hört nicht auf … Es … tut nicht weh, aber ist so verdammt warm … )“ Und kniff ihre Augen zu.
    ...
    Drinnen unterhielten sich die beiden:
    „Was hat sie, Minaco?“
    „Das weiß ich nicht genau … Ich habe nur eine Vermutung.“
    „Und die wäre?“
    Fragte er verwundert.
    „Ehrlich gesagt möchte ich diese nicht aussprechen, dafür bin ich mir nicht sicher genug!“ Sagte sie verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Taichi schaute verdutzt und ließ enttäuscht den Kopf hängen.
    „Ist ok! Ich warte, auch wenn’s mittlerweile mehr als schwer ist!“
    „Na dann, pass auf das du nicht irgendwann wie ein Raubtier über sie herfällst!“
    „Mach ich nicht!“
    Er schaute sie schief an.
    Erst nach ein paar Minuten beruhigte sich Mizu draußen und ihr Innerstes wieder und die kühle Luft brachte sie wieder auf Normaltemperatur. Sie stand auf und schaute in den Abend:
    „(Jetzt geht es wieder … irgendwie... tut mir mein Verhalten ihm gegenüber Leid. Das muss echt komisch rüber kommen.)“
    Seufzend ließ sie den Kopf hängen und ging zögerlich wieder in die Wohnung. Taichi und Minaco hatten sich an den Tisch gesetzt und tranken Tee. Im selben Moment klingelte es an der Tür.
    „Ich mach schon auf!“ Sagte Minaco.
    Taichi schaute erst sie an und dann fragend zu Mizu. Die bemerkte dies und versuchte etwas zu sagen:
    „S ... sorry wegen vorhin … “ Taichi zögerte:
    „ … Schon gut, ... ich werde mich etwas von dir fernhalten.“
    „Nein, bitte ….“ Doch in ihrem Satz wurde sie von ihren eigenen Gedanken unterbrochen. Auch Taichi wunderte sich:
    „(Warum verneint sie das plötzlich?)“
    Mizu dachte etwas Ähnliches:
    „(Was? Warum kam diese Verneinung so plötzlich?)“
    Sie wunderte sich über ihre eigene Reaktion.
    Doch dann kam Yaki rein und Aya hastig hinterher.
    „So, jetzt sind alle da!“
    Sagte Minaco und ging in ihr zweites Zimmer. Dort holte sie einen kleinen Karton heraus. Aya erkannte ihn:
    „Sind das Spielkarten?“
    „Ja, ich dachte mir, wenn wir schon hier zusammen sind, können wir uns auch die Zeit etwas vertreiben.“
    Die anderen schauten verwundert, aber Aya freute sich:
    „Juchu!“ Und machte einen Freudensprung.
    ...
    Der Abend verlief sehr lustig. Die Gruppe lachte viel und Taichi versuchte oftmals bei Aya in die Karten zu schauen. Mizu saß auf dem Sessel. Der Abstand tat ihr teilweise gut andrerseits ... sie schaute zwischenzeitlich rüber zu ihm, vor diesem Aya gerade versuchte ihre Karten zu verstecken. Die beiden hatten scheinbar Spaß und Mizu verspürte ganz plötzlich etwas anderes in ihrem Bauch:
    „(Was? Ist das etwa ... Neid? Oder sogar Eifersucht? … Oh man … ich hasse mich …)“
    Sie ließ ihren Kopf seufzend hängen und Minacos Verdacht bestätigte sich bei dieser Beobachtung.
    Nach dem Spiel ging Aya schlafen. Sie hatte einen recht hohen Bedarf daran, durch ihren hohen Energieverbrauch. Yaki hingegen hatte seine Lesebrille auf und las auf dem Sofa noch etwas für die Schule, während Taichi vor sich hin kritzelte. Minaco hingegen ging hinaus auf den Balkon und schloss vorsichtig die Tür hinter sich. Mizu stand am Geländer und schaute in den Nachthimmel. Sie war in Gedanken versunken und erst als ihre Freundin fragte:
    „Alles klar?“
    Registrierte sie die Blondine. Doch auch nachdem Mizu Minaco ansah, wusste sie auf ihre Frage keine wirkliche Antwort. Minaco setzte das Gespräch aber fort:
    „Du benimmst dich heute irgendwie seltsam.“
    Mizu schluckte:
    „Ist das so auffällig?“
    Ihr war das Ganze peinlich. Sie kannte sich, wollte ihr Gefühlschaos aber nicht unbedingt nach außen zeigen.
    „Das sieht ein Blinder mit Krückstock!“
    Diese Antwort traf Mizu wie ein Pfeil und sie schaute ihre Freundin perplex an:
    „Musst du so direkt sein? … Ja, ich weiß nicht was los ist …und hasse mich dafür ... “
    „Ich schon!“ Erwiderte Minaco.
    „Was?“ Mizu war geschockt:
    „Ließt du etwa meine Gefühle durch unsere Gedankenübertragung?“.
    Minaco grinste: „Nein, natürlich nicht! Das ist nicht nötig!“
    „HÄ?“
    Jetzt lächelte sie Mizu an:
    „Kanns sein, … dass du dich verknallt hast?“
    „Verwas?“
    3...2...1
    „VERKNALLT? … W … W … WAS?
    Drinnen schaute Yaki kurz raus und entdeckte Mizus absolut geschocktes, hochrot kochendes Gesicht und Minacos Grinsen:
    „Taichi?“
    „Mh?“ Er schaute von seiner Zeichnung auf,
    „Schau mal Mizu an!“ befolgte den Rat und sah hinaus.
    Wäre Mizu ein Schiff würde sie tröten, wie beim Auslaufen aus einem Hafen. So rot war sie … und das Gefühl kam wieder:
    „(Was? Nicht schon wieder!)“
    Wieder fing sie an zu zittern und wich einen Schritt zurück. Minaco wunderte sich:
    „Stop, Mizu!“
    Die blieb verdutzt stehen und hielt inne.
    „Du verhälst dich schon wieder so, warum?“
    „Weil, … das … so brennt... Ich hasse Feuer und es brennt in mir!“
    Wieder kniff sie ihre Augen zu und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. Aber Minaco wusste nun nicht, ob sie lachen, oder Mizu einfach sagen sollte, was sie hat. Sie entschied sich für einen verkniffenen Lacher und kicherte. Mizu aber fühlte sich veralbert:
    „Das ist nicht komisch!“
    Minaco lächelte:
    „Doch und auch vollkommen normal!“
    „Ähh, was?“
    Verwirrtheit, das war es, was Mizu gerade fühlte, mit einem Touch Ärger.
    „Deine Gefühle sind nichts Ungewöhnliches, aber ich glaube du bringst das mit deiner Vergangenheit durcheinander, oder?“
    Mizu nickte nur als Antwort und schaute zur Seite.
    „Möglich...“
    „Ok, ich versuche mal was: Stell dir statt Feuer vor, du hättest einen Wasserkessel in dir!“ Mizu zögerte und wiederholte:
    „Einen Wasserkessel?“
    „Ja, und immer wenn dir heiß wird, ist es das Wasser, was kocht!“
    „Hää?“ Sie schaute ungläubig.
    Nach ein paar Sekunden aber, machte es Klick im Kopf.
    „Du meinst also, wenn das Gefühl kommt, ist es mein innerer Wasserkessel, der durch die Gefühle zum Kochen gebracht wird!?“
    „Ganz genau!“
    Minaco grinste zufrieden.
    „Aha, ... das ... klingt total bescheuert!“
    Mizu war gar nicht begeistert, von der Idee.
    „Musst das Ganze doch keinem erzählen, ist doch nur für dein eigenes Wohl. Wasser ist dir doch viel viel lieber als Feuer.“
    Minaco kratzte sich am Hinterkopf und im selben Moment öffnete Taichi die Tür:
    „Was treibt ihr hier?“
    Und ging auf den Balkon.
    Mizu erwähnte sich:
    „Äh, nichts ... wir reden nur!“
    Minaco sah die Chance und sagte:
    „Mir ist kalt, ich geh wieder rein!“
    „Ich auch … “
    Aber plötzlich sah Mizu Minacos Hand vor ihrem Gesicht:
    „Nein, dir tut die frische Luft ganz gut und Taichi auch.“
    „Ähh, was?“ Mizu kam eine miese Vermutung.
    Wollte ihre Freundin sie gerade dem Raubtier zum Fraß vorwerfen? Sie schaute entgeistert und war sprachlos.
    „Ok, dann bleib ich auch draußen!“ Meinte Taichi unschuldig.
    Er wusste aber wirklich nicht, was los war. Minaco zwinkerte nur, ging hinein und machte die Tür zu.
    Mizu konnte es nicht fassen und schaute nur perplex zu dem mit ihr Ausgesperrten.
    „Was ist los?“ Fragte er.
    Als Antwort schluckte Mizu nur und wurde rot. Sie dachte an Minacos Worte:
    'Hast du dich verknallt?' Und spürte daraufhin wieder die Hitze und drehte sich von Taichi weg.
    „(Ok, Wasserkessel, Wasserkessel!)“
    Sie hielt inne und versuchte sich das bildlich vorzustellen. Dabei kniff sie ihre Augen zu und legte beide Hände auf ihren Brustkorb. Jedoch:
    „Ähm, alles ok?“
    Er legte seine Hand auf ihren Rücken. Mizu erschrak und schluckte:
    „(Wasserkessel!)“
    Wäre sie wirklich einer, würde sie überkochen. Doch es schien zu funktionieren. Die Hitze war zwar noch da, aber sie war ertragbar. Taichi wunderte sich. Er spürte wie sie sich verspannte und scheinbar etwas auszuhalten versuchte. Er ging an ihr vorbei, stellte sich genau vor sie und legte beide Hände auf ihre Schultern.
    „Was ist los?“
    Mizu erschrak, machte ihre Augen auf und schaute nach vorne, jedoch stand er leicht gebeugt da, was dazu führte, dass sie ihm unbeabsichtigt leicht unters Hemd schielen konnte:
    „Wahh!“ Sie wich nach hinten aus, bis ans Geländer.
    Allerdings hatte jetzt Taichi allmählich die Schnauze voll. Sein Blick verzog sich durch die in ihm aufkeimenden Gefühle: Es war Ärger und Unzufriedenheit.
    Schnell ging er auf sie zu und stützte sich rechts und links vom Geländer ab. Nun sah er sie erzürnt an:
    „Wenn ich dir so zu wider bin, oder du jemand andren lieber bei dir hättest, dann … SAG ES BITTE!“
    Jetzt stand Mizu auf dem Schlauch. Was hatte er gerade gesagt?
    „Ähh, was?“ Ihre Verwunderung übertünchte sogar leicht die Hitze. Sie sah ihn mit großen Augen an.
    „Du weichst mir nur noch derart aus, was soll das?“
    Sie konnte nicht antworten. Aber war auch betroffen, denn ihr Verhalten schien ihn zu verletzen.
    „Wenn dich meine Nähe so stört, dann lass ich es eben!“
    Er war froh, endlich wieder jemanden um sich zu haben und nun scheint genau diese Person ihn zu meiden.
    „Nein! … “
    Dies verärgerte und verwirrte ihn noch mehr:
    „Schon wieder dieses direkte 'Nein'! Was soll das?“
    Seine Stimme und sein Gesicht waren harsch. In Mizu stiegen Anzeichen von Verzweiflung hoch. Sie musste etwas tun, aber brachte keinen vernünftigen Satz raus.
    „Ich …“
    Ihre Augen begannen zu flackern. Doch genau das brachte Taichi wieder zur Vernunft. Sein Blick veränderte sich wieder. Er hielt inne und erinnerte sich daran, dass er ihr eigentlich Zeit geben wollte. Beschämt schaute er zur Seite. Seine Hände griffen fest in das Geländer. Er hatte Wut, aber auf sich selbst. Mizu bemerkte dies schnell und ließ den Kopf hängen:
    „(Das ist doch sowas von dämlich!)“
    Jedoch hatte er genug. Nicht nur, dass er nicht mehr wusste, was mit ihr ist, er hatte auch noch sein eigenes Versprechen nicht halten können, er ließ das Geländer los und drehte sich mit traurig hängendem Kopf von ihr weg. Sie sah nur seinen Rücken, von dem ertönte:
    „Ist ok, ich gebe auf!“
    „Was? (Aufgeben?)“
    „Ich glaube, es ist besser, wenn ich mich ab jetzt von dir fernhalte … “
    Dieser Satz brannte in ihrer Brust viel mehr als das vorige Feuer. Es war ein ganz bestimmter Schmerz...
    Ihr Kopf schaltete sich aus und sie griff schnell nach seinem Hemd, an das sie sich ran zog. Damit rechnete er nicht... Mizu lag an seinem Rücken und hielt sich dort im Stoff fest. Nach einigen Sekunden begann sie zu reden:
    „Bitte … nicht … !“
    Er war verwirrt und verstand es nicht. Aber ein gewisses Gefühl ließ ihn regungslos dastehen. Es war seltsame Erleichterung. Mizu redete weiter:
    „Es ... tut mir Leid ... ich, habe einfach ein rießen Gefühlschaos und bin überfordert.“
    „Ge … fühlschaos?!“ Er versuchte ihre Worte richtig zu deuten.
    „Ja … und ich bin ein Idiot!“ Sie fing leicht an zu weinen und drückte sich gegen ihn.
    Er spürte dies und hielt dagegen.
    „Nur bitte … geh nicht weg!“
    Seine Augen weiteten sich und er spürte, wie sich seine Hände wieder entspannten. Er schloss seine Augen und legte seine Arme nach hinten um Mizus Rücken. Die bemerkte wieder Hitze:
    „(Wasserkessel!! Wasserkessel!! Wasserkessel!!!)“ Und kniff die Augen zusammen. Doch urplötzlich:
    „Wie putzig!“
    Die zwei erkannten die Stimme und drehten sich um. Vor ihnen schwebte bedrohlich Charon. Er war eingehüllt in Nebel, der die dahinterliegenden Konturen zu verzerren schien. Taichi stellte sich schützend vor Mizu und schrie:
    „WAS WILLST DU SCHON WIEDER?“
    Minaco spürte währenddessen in der Wohnung eine unangenehme Präsenz und schaute zum Fenster raus. Sie erschrak:
    „YAKI, SIEH NUR!“
    Der drehte sich fragend zum Fenster, stand ruckartig auf und sein, auf dem Schoß liegendes, Buch fiel zu Boden. Die zwei rannten zur Tür, machten sie auf und standen jetzt neben Mizu. Drinnen lief eine Person müde aus dem Nebenzimmer. Es war Aya:
    „Was schreit ihr denn so?“
    Gähnte sie, sah dann aber die anderen draußen und auch wem sie gegenüber standen. Die Kleine rieb sich die Augen und verstand erst nach einigen Sekunden, was dort passierte:
    „AHHH, WAS WILL DER SCHON WIEDER?“ Auch sie rannte raus und drängelte sich vor bis zu Taichi:
    „Warum störst du uns schon wieder?“
    Rief sie ihm entgegen. Yaki war verwundert:
    „Du bist wach?“ Charon aber ergriff das Wort:
    „Eigentlich wollte ich euch nacheinander quälen, aber alle auf einmal geht auch. Er hob seine Hand und ließ wieder Nebel daraus erscheinen. Die Gruppe rückte zusammen, als sich langsam der Raum um sie verzerrte.
    „Vergesst nicht, wir sind hier immer noch auf meinem Balkon, passt also auf, wo ihr hintretet.“
    Merkte Minaco an, denn man konnte keine Umrisse mehr erkennen.
    „Wir sind wieder in einer Zone!“ Sagte Yaki zornig und Taichi war wütend:
    „Langsam hab ich die Faxen echt dicke!“ Er hasste es, dauernd in eine Art Zwischenwelt gezogen zu werden:
    „Warum kämpfst du nicht in der normalen Welt, du Feigling?!“ Rief er seinem Gegner entgegen, der immer noch über ihnen war.
    „Ganz einfach, ... so macht es mehr Spaß!“ Charon hob darauf hin seine Hand ruckartig nach oben, was dazu führte, dass an allen Beinen wieder der Nebel empor kroch.
    Mizu aber wusste was das bedeutet. Sie hatte es erst vor Kurzem erlebt, jedoch bemerkte sie, dass es allen anderen auch so ergehen wird, wie ihr auf dem Dach. Dieser Gedanke löste etwas aus. In ihr begann etwas zu brodeln:
    „(Nicht nur mich, sondern auch meine Freunde willst du quälen? Was fällt ... dir ein … )“
    ...Der Nebel stoppte. An den Beinen der Gruppe entstanden blaue Barrieren. Minaco wunderte sich, spürte dann aber etwas …
    „(Was … Mizu?!)“
    Als sie leicht ihren Kopf drehte, sah sie um Mizu einen blauen Schimmer und spürte etwas, nämlich Wut.
    „(Du wirst das nicht, … ich werde das verhindern … )“
    Minaco erkannte dieses Verhalten. Es war ähnlich wie bei Yura, nur hatte sie das Gefühl diesmal wäre es heftiger. Mizu wurde plötzlich in Wasser eingeschlossen und der Rest der Gruppe drehte sich erschrocken zu ihr um. Besonders Taichi, der vor ihr stand, schaute perplex zu ihr. Vor allen stand danach Aquaris, jedoch bestand der blaue Schein weiter fort und ihre Haare flogen darin. Charon aber sagte unbeeindruckt:
    „Oh, na sieh mal einer an!“
    Das Gesicht der Wasserwächterin lag im Schatten und wortlos hob sie ihre Hand. Die andere verkrampfte sich zu einer Faust.
    Plötzlich schaute sie ihren Widersacher genau ins Gesicht. Dieser aber … verspürte etwas anderes, als nach der Konfrontation der letzten Tage. Es durchfuhr ihn, als ob er festgefroren wurde:
    „Was?“
    Die Anderen konnten nur zuschauen. Aquaris hatte mittlerweile eine Art Pulsieren um sich herum und blickte ihrem Feind weiter wütend entgegen. Charon konnte sich nicht bewegen:
    „(Was ist das? Warum fesseln mich diese Augen so? … Bin ich etwa … starr vor … Furcht? … Was ist das für ein Wesen?)“
    Aquaris Augen leuchteten auf und aus ihrer Hand kamen große Eiskristalle, die sich langsam zu einem Drachenkopf formten. Zwischen dieser unbeweglichen Erscheinung begann Wasser zu fließen und so das ganze in Bewegung zu versetzen. Das Biest wurde größer und größer und ….griff bösartig Charon mit offenem Maul an:
    „Was?“
    Und biss zu. Die Späre verschwand und um die Gruppe erschien der Balkon wieder. Der Angriff zerfiel in lauter kleine Wassertröpfchen und zeigte, dass er ins Leere ging, denn Charon war weg. Er hatte sich gerade noch rechtzeitig in die andere Dimension verzogen. Aquaris stand noch immer in der selben Pose da. Auch ihre Augen leuchteten noch bedrohlich und sie biss sich auf die Unterlippe. Taichi sah sie an:
    „M … Mizu?“ … Seine Stimme hallte in ihrem Kopf wider und sie erwachte mit großen Augen und einem Schock aus ihrer Trance. Das Gewand verschwand und Mizu fiel kraftlos nach hinten. Die anderen versuchten sie aufzufangen. Taichi gelang es und die anderen stützten sie ebenfalls. Sie keuchte mit zugekniffenen Augen und zitterte am ganzen Körper.
    „Lasst uns reingehen!“
    Wand Yaki schließlich ein. Taichi nahm Mizu hoch und brachte sie ins Nebenzimmer, der Rest folgte. Nichts davon merkte sie. Jedoch, … als er sie auf ihre Matte legte, griff sie nach seinem Ärmel:
    „W ... wo seit ihr?“ Rief sie leise. Minaco antwortete:
    „Alles gut, wir sind hier!“ Mizu sah alles nur spärlich, aber sie erkannte die Stimme.
    „G ... gut!“ Und schlief sofort ein.
    Alle erschraken und Minaco nahm ihren Arm, um den Puls zu fühlen:
    „Alles ok, … schätze sie ist sofort eingeschlafen.“
    „So schnell?“ Fragte Yaki ungläubig. Aya kniete sich hin:
    „Das muss gerade unheimlich anstrengend gewesen sein.“
    Minaco erinnerte sich:
    „Ja, damals ist sie schon ohne Verwandlung in Ohnmacht gefallen. Da ging das jetzt noch gut aus.“
    Taichi sah auf sie herab. Er machte sich Sorgen, aber er schämte sich auch. Dafür dass nicht er an ihrer Stelle den Beschützer mimen konnte. Dafür ging alles zu schnell.

    „Wo bin ich?“ Vor Mizu tauchten die Wächter auf.
    „Leute? Bitte, ich... kann mich nicht rühren!“
    Doch dann verschwand einer nach dem anderen in der Dunkelheit der Umgebung.
    „Was? … Nein, bleibt hier! NEIN!“
    Sie wachte durchgeschwitzt auf. Es war schon morgen und sie hörte draußen Geräusche von Geschirr. Außerdem war sie alleine im Raum. Die Beten um sie herum waren leer. Langsam stand sie auf und ging hinaus. Minaco räumte den Tisch auf:
    „Hey, gut geschlafen?“
    Fragte sie, als sie Mizu bemerkte.
    „M... Minaco?!“
    Mizu schaute sich um:
    „Wo sind die anderen?“
    „Alle bei sich, fertig machen für die Schule.“ Mizu dämmerte es. Es war nur ein Alptraum, mal wieder.
    „Was … war gestern Abend? Wie bin ich ins Bett gekommen?“
    „Du weißt nichts mehr?“ Mizu schüttelte als Antwort nur mit dem Kopf, wich dann aber aus:
    „Ok, ich gehe auch rüber, mich fertig machen … Darf ich unten auf dich warten?“
    Die Blondine schaute verdutzt:
    „Ähm, ja klar!“ Mizu ließ ihren Kopf hängen und ging. Kurz danach klopfte es an Minacos Tür. Sie machte auf und entdeckte Taichi:
    „Wie geht’s ihr?“
    „Sie ist schon bei sich und wollte dann unten warten.“
    Gab Minaco Mizus Aussage wieder.
    „Ok danke, dann geh ich schon vor.“
    Als sie ihm hinterher sah, machte sie sich Sorgen um Mizu. Erst das gestern und nun noch diese seltsame Reaktion.
    ...
    Taichi, der schon unten stand, hörte nach einiger Zeit Schritte. Mizu lief gedankenverloren die Treppe nach unten und schaute verwundert, als sie ihn unten bemerkte. Als Reaktion blieb sie auf der letzten Stufe stehen:
    „Was … machst du hier?“
    Er ging auf sie zu und sagte währenddessen:
    „Hab auf dich gewartet. Minaco meinte, du bist schon vorgegangen und ich wollte kurz was loswerden.“
    Die Angesprochene wiederholte ungläubig:
    „Was loswerden?“ Plötzlich spürte sie seine Haare an ihrer Wange. Er hatte sie ohne zu Zögern in den Arm genommen. Die beiden waren gerade fast auf gleicher Höhe, durch die eine Treppenstufe:
    „T … Taichi lass…“
    Zögerlich legte sie ihre Hand an seinen Oberkörper und wollte gerade leichten Druck ausüben, als:
    „Bitte nicht…!“ Sie hielt inne. „...Bitte drück mich nicht weg!“
    Seine Stimme war beruhigend und leise und führte wieder zu Mizus innerer Hitze. Jedoch wollte sich diesmal ihr Körper nicht rühren. „(Wasserkessel...)“ Dachte sie noch mit zugekniffene Augen.
    „Hör auf damit!“ Sagte plötzlich eine Stimme.
    Taichi sah auf. Es war Yaki, der etwas weiter oben stand und die beiden erblickte.
    „Merkst du nicht, dass sie es nicht will?!“
    Sagte der Blauhaarige erzürnt, aber selber mit Röte im Gesicht. Ihm war das Bild der beiden peinlich. Doch Taichi sah seine Chance:
    „Woher willst du das wissen?!“ Bekam Yaki als bissige Antwort.
    „Das seh ich doch, außerdem macht man das nicht in der Öffentlichkeit!“
    „Beruhig dich Yaki!“
    Ertönte es von oben und Minaco schlenderte grinsend die Treppe hinab.
    „Wieso sollte ich? So sieht die beiden doch jeder!“
    Taichi nahm Mizu aber kurzerhand runter von der Treppenstufe. Dementsprechend hing sie nun in der Luft und strampelte leicht mit den Füßen.
    „(Was macht er da?)“
    Sie kam sich gerade vor, wie ein Kuscheltier, denn er drückte auch mehr zu, damit sie ihm nicht runterrutschte:
    „(Oh Gott, Das ist so warm! Bitte lass mich runter!)“
    Sie kniff die Augen zu, brachte aber keinen Ton raus und konnte sich nicht wehren. Dafür war Taichi zu kräftig und wohl dieses Mal auch zu gewillt. Ihr Gesicht war hochrot. Wäre der Wasserkessel echt, würde sie pfeifen wie eine Teekanne. Der Geruch tat sein Übriges.
    „Sag mal, hast du nicht gehört? Ich sagte aufhören und nicht weitermachen!“
    Yaki zuckten nun schon seine Adern am Kopf und Taichi ließ Mizu sanft runter, hielt sie aber dennoch fest. Ihr Gesicht lag in seiner Schulweste und sie konnte sich noch immer nicht rühren.
    Das Nächste, war Taichis rausgestreckte Zunge, Richtung Yaki. Der gab nur ein „ARRGGHH!“ von sich, wurde aber von einem „HHUUIII!“ aufgeschreckt. Plötzlich kam Aya das Treppengeländer hinuntergerutscht, genau auf die Gruppe zu: „*KRAAWUMMSS*“
    Zuerst wurden Minaco und Yaki mitgerissen, die schließlich auf die beiden unten stehenden drauf fielen. Die Gruppe lag nun in ihrer Gesamtheit auf dem Boden. Einen Vorteil hatte es, Mizu war frei. Jedoch tat ihr alles weh, aber nicht nur ihr:
    „SAG MAL ... !“
    Bekam Aya von einem wütenden Yaki zu hören. Aber die äußerte nur ein:
    „Nochmal, nochmal!“ Und hob freudig beide Arme.
    Taichi und Minaco schauten beide nur peinlich berührt zu, denn Yaki versuchte Aya zu erklären, warum man genau SO etwas nicht tut, aber die es einfach nicht verstand, oder nicht verstehen wollte. Mizu schaute lächelnd in die Runde:
    „(Ich fühle mich wohl hier und möchte … diese Menschen beschützen … koste es was es wolle!)“
    Auf dem Schulweg gingen Taichi und Mizu vorraus. Der ergriff dann das Wort:
    „Willst … du das wirklich nicht?“ Mizu erschrak.
    Mit so einer direkten Frage rechnete sie nicht. Yaki schaute zu den Beiden, hielt aber noch inne. Mizu schaute nach unten und antwortete:
    „Das … ist es nicht!“
    Taichi wunderte sich, denn mit dieser Antwort konnte er nichts anfangen:
    „Wie meinst du das?“
    „Ich … “ Mizu war rot und hatte einen Kloß im Hals.
    Aber plötzlich:
    „Leute, wir kommen zu spät!“
    Yaki, hinter ihnen, zeigte auf seine Uhr. Mizu ergriff die Chance und sagte:
    „Ok, dann schnell!“
    Und rannte vorraus. Sie wollte diese Frage nicht beantworten.
    „Hey...“ Rief Taichi ihr hinterher und schaute grimmig wieder zu Yaki. Der pfiff nur unschuldig in die Luft. Dann aber rannte der Wuschelkopf Mizu hinterher und der Rest der Gruppe auch. Minaco meinte nur am Rande zu Yaki:
    „Du kannst es nicht lassen!“
    „Nein!“ Antwortete er rennend und mit leicht erzürnten Augen.
    ...
    An einem unbekannten Ort:
    „Soso, da Charon es nicht geschafft hat, muss ich leider dich beauftragen!“
    Ein Schatten kam hinter einer Säule hervor:
    „Ja, Meister!“ Die Person verschwand wieder und trat weiter weg in eine Art Gang. Hinter einer weiteren Säule kam jedoch Charon hervor:
    „Was soll das?“
    „Tja, jetzt habe ich deine Aufgabe!“
    „Zee!“
    Er zeigte der fremden Person seine Zähne. Das Gewand von Charon war noch immer an einigen Stellen zerfetzt. Scheinbar war nicht der gesamte Angriff daneben gegangen.
    „Selbst schuld … Gnihihihi, aber ich erledige sie auf meine Weise!“
    Der Schatten verschwand wieder in der Dunkelheit.
    „(Das werden wir noch sehen, die Wächter sind meine Beute!)“
    Der Blick des dunklen Wächters wurde daraufhin zornig.
    In der Schule angekommen, folgte Taichi Mizu und konnte sie kurz vor der Tür zum Klassenraum aufhalten, indem er ihren Arm ergriff:
    „Warte, ich hätte noch gerne eine Antwort!“
    Für die Art seiner Aussage, klang die Stimme leise.
    „Ähm ...“
    „*DINDONDONG*“
    „Ähhh , hörst du? Die Schulglocke?!“
    Sagte Mizu unschuldig. Er zögerte, ließ aber dann den Kopf hängen:
    „Dann ein andern Mal.“
    Sie nickte nur schnell. Alles war ihr lieber als jetzt.
    Beide liefen durch die Tür und Taichi wollte sich gerade mit:
    „Entschuldigung das wir…!“ rechtfertigen. Doch dann erblickten die Beiden eine fremde Person. Sie stand vorne neben dem Lehrer. Und zwar ein fragiles Mädchen mit fast blonden, lockigen langen Haaren. Ihre stechend blauen Augen nahmen Taichi ins Ziel.
    „Hallo, ich bin Shiori Fudamoto!“
    Doch dann wurde der freundliche Blick fies:
    „(Ich werde euch noch das Fürchten leeren, HAHAHAHA!)“


    Ende des 9ten Kapitels


    Nachwort: Tjoooo... ein schreibtechnisch sehr turbulentes Kapitel. Es musste viel mitmachen und vor fünf Jahren war hier fast Ende. Ich habe dann 80% umgeschrieben und bin mittlerweile einigermaßen zufrieden.
    Mein Mitbewohner meinte, dass sich ab hier der Schreibstil ändert. Ich hoffe ich konnte diese Stellen bisschen ausmerzen. Die Geschichte lag ab Kapitel zehn sehr lange in der Ecke, deswegen ist eventuell die eine oder andere Kante drinnen.
    Die Beziehung zwischen den Personen wird ab diesem Kapitel mehr thematisiert und rückt in den Vordergrund. Diese Änderung liegt hauptsächlich in der eigenen Erfahrung. Man wird nicht jünger...
    Ein Tipp: Der Unbekannte wird noch sehr wichtig, genauso wie Shiori!! Hier is langsam der Übergang zum zweiten Teil.


    Evoli

  • bellchen

    Hat den Titel des Themas von „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 06.05. >> Kapitel 9)“ zu „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 15.05. >> Kapitel 10)“ geändert.
  • Hier ist mal Kapitel 10. Ab hier werde ich aber eine kleinere Pause einlegen mit dem Hochladen. Erstens ist genug Stoff da und Zweitens muss ich mit den Bildern mal nachkommen, da diese mittlerweile relevant werden könnten. ^^"


    Legende:

    „Gesagtes“

    (Gedachtes)

    *Geräusche*


    ...

    Szenenwechsel


    Kapitel 10 (Finstere Fehde)


    Immer noch stand die Neue vorne an der Tafel und schaute erst zu Mizu und anschließend zu Taichi, verharrte jedoch bei ihm. Er zögerte und sah die Unbekannte fragend an:„(Wieso sieht sie mich so an?)...“

    Ergriff dann aber die Initiative, indem er sanft Mizus Arm nahm:

    „Lass uns auf unsere Plätze gehen! “

    Sie drehte sich zu ihm: „Ok!“

    Kuro fehlte seit dem Zwischenfall mit dem Unbekannten. Als die beiden langsam durch die Klasse zu ihren Stühlen liefen, folgte die Neue kurz darauf und setzte sich eine Reihe vor Taichi ebenfalls. Kurz darauf kam noch Minaco rein. Als sie jedoch auf ihren Platz gehen wollte, sah sie die Neue und blickte kurz verwundert zu ihr. Mit den Schultern zuckend, setzte sie sich aber. Mizu beobachtete ihre Freundin unbemerkt, denn sie machte sich immer noch leichte Sorgen, wurde jedoch von einer warmen Hand erschreckt, die plötzlich auf ihrem Bein lag. Sie schluckte und schaute runter:

    „Äh?“

    Und schielte anschließend leicht perplex zu ihrem Banknachbarn, der unschuldig aus dem Fenster schaute. Er dachte sich:

    „(Wenn ich keine Antwort bekomme, mache ich eben weiter. Du wirst mich schon in die Schranken weisen.)“

    Der Gedanke gefiel ihm sogar und verursachte ein freches Lächeln in seinem Gesicht. Aber er bemerkte plötzlich im Spiegelbild des Fensters, dass die Unbekannte ihn schon wieder musterte und dachte sich:

    „(Was hat die für ein Problem?)“

    Doch als der Blick ein bösartiges Grinsen annahm und somit das gesamte Gesicht ins Unmenschliche verzog, erschrak er:

    „HHHGNN!“ Und griff als Reaktion fest in das Bein, auf dem seine Hand lag.

    „AHHH!!“ Damit erschreckte er wiederum Mizu.

    Alle andren drehten sich ruckartig zur Schreienden um. Die hielt sich nur schnell den Mund zu. Und schaute errötet und erschrocken in die Klasse.

    „Tschuldigung!“ Murmelte sie durch ihre Hände.

    Durch den Schrei hatte auch Taichi seine Hand schnell weg genommen, denn auch er war von ihrer Reaktion überrascht worden. Langsam drehten sich alle wieder auf ihre Tische, aber auf Mizu ihrem landete ein kleiner Zettel, in Form einer geknüllten Kugel. Sie machte ihn auf und es stand geschrieben:

    „Sorry, war erschrocken, tat es weh?“

    Sie schrieb etwas und schnippste ihn zurück. Taichi machte ihn auf und las folgendes:

    „Nein, nein, alles ok! Wegen was bist du erschrocken?“

    Wieder schrieb er zurück:

    „Erkläre ich dir später!“

    Als Mizu sich zu ihm drehte, bemerkte sie, wie er nicht mehr wie immer aus dem Fenster, sondern nach vorne schaute. Sie tat es ihm gleich, also auch zur Neuen und bemerkte jetzt erst, dass sie Ähnlichkeit mit Minaco hatte:

    „(Mh, die ist wirklich hübsch, aber warum schaut Taichi sie an?)“ In ihren Gedanken erschrak sie:

    „(Doch nicht etwa weil ...??) ...Au…“

    Dieses Mal war der Laut sehr leise, denn ein kleines, leichtes Geschoss traf ihren Kopf. Aus den Gedanken geholt faltete sie den Zettel auf und las die Nachricht:

    „Keine Sorge, Taichi ist kein Schürzenjäger!“

    Mizu schaute verdutzt:

    „Ähhh...!“ Ein Tropfen lag an ihrer Stirn, denn dieser Zettel kam von einer gewissen Blondine, die weiter vorne saß und ihr zuzwinkerte. Sie hatte das Dilemma wohl schon beobachtet. Leise seufzend ließ Mizu nur ihren Kopf hängen.

    ...

    Nach der Stunde standen alle außerhalb des Klassenzimmers. Es war gerade Pause.

    Minaco ergriff das Wort und fragte Taichi frech:

    „Also, was war los? Hat dir die Neue den Kopf verdreht?“

    „Hä, was? Ist das dein Ernst?!“ Seine Reaktion war prompt und verärgert.

    „Was… war dann los?“ Fragte Mizu leise, sah auf den Boden und malte mit ihren Füßen kleine Kreise.

    Taichi sah nachdenklich nach oben und brauchte ein paar Sekunden um zu antworten: „Haltet mich jetzt nicht für verrückt, aber… als ich aus dem Fenster geschaut und sie gesehen hab, im Spiegelbild,... dachte ich, ein Dämon grinst mich an!“

    „Ein was?“

    Die beiden Mädchen schauten Taichi sehr verwundert an.

    Allerdings wendete Mizu sich daraufhin bedrückt von ihm ab:

    „Ich… geh mal aufs Klo!“

    Sie ging über den Flur, Richtung Treppenhaus. Ihr Kopf schaute gen Boden:

    „(Warum macht mich das so traurig?)“

    ...

    „Mh?“ Verwundert drehten sich Taichis Pupillen zur Seite und blickten ihr nach. Da spürte er plötzlich eine stark zugreifende Hand auf seiner Schulter, es war Minacos:

    „Los, ihr nach!“

    „Was? Meinst du sie…?“

    Doch seine Gegenüber unterbrach ihn harsch:

    „Ja, sie denkt du findest die Neue attraktiv!“

    „Was?… Ok, schon weg!“

    Er schaute zwar verdutzt, folgte Mizu aber schnell und dachte dabei über die Sache nach:

    „(Ob sie wirklich dachte, ich schaue einem Mädchen hinterher?)“

    Dann aber erinnerte er sich an ihre Gegenwehr und dass sie ihn immer abweist und scheinbar sogar Yaki mehr zugetan ist:

    „(Aber warum sollte sie das jucken, wenn sie meine Nähe nicht will?)“

    Irgendwie ergab die Gleichung in seinem Kopf ein Fragezeichen. Doch beim, in Gedanken versunken um die Ecke Laufen, machte er einen kurzen Rückzieher, denn er sah Mizu an einem Fenster stehen. Sie sah nachdenklich in den Mittag hinein - es war immer noch sehr kalt, für diese Jahreszeit. Hier waren so gut wie keine Schüler unterwegs.

    Er ging langsam auf sie zu …

    „Hgn!“ …und umarmte sie von hinten. Doch ihr Ton zeigte ihm, dass er sie womöglich verschreckt hatte. Schnell kam eine Reaktion und ein leises: „Ich bins!“ entwich ihm.

    Mizu war still. Sie hatte einen sehr großen Kloß im Hals und auch bis dahin schlug auch ihr Herz:

    „(Was? Er ist mir nachgelaufen? Ich...krieg keinen Ton...raus...Wasserkessel! Wasserkessel!)“

    Der Gedanke zeigte Wirkung und sie konnte zumindest verharren ohne einem Fluchtreflex zu unterliegen. Seine Körperwärme ergab einen Kontrast zum vorherrschenden Wetter, half ihr aber nicht, sich zu beruhigen. Langsam stieg ihr die Röte ins Gesicht. Sein Griff war diesmal fest. Er wollte nicht, dass sie ihm wegläuft:

    „Es… tut mir leid, aber ich habe sie wirklich nicht angesehen, ich finde sie nicht in irgendeiner Weise anziehend!“

    Sie schreckte innerlich hoch und wurde nervös. Einerseits war sie erleichtert dies zu hören, andrerseits trieb das Ganze ihren Herzschlag nur noch weiter nach oben und sie wunderte sich über ihre eigenen Gefühle. Hatte Minaco etwa Recht?

    „I… ich…!“

    Ihre innere Anspannung floss in ihre Hände, welche sie ballte. Das half etwas, diese umzulenken und abzubauen.

    Doch dann spürte sie, wie er begann den Kragen ihrer Schulbluse zur Seite zu ziehen, sich runter beugte und sie leicht auf den Hals zu küssen. Dies unterbrach ruppig ihren Gedankengang:

    „Wahh!“

    Sie erschrak und riss sich nach unten und zur Seite los. Schwer atmend, hochrot, und mit perplexem Gesicht stand sie vor ihm, die Hand an die Stelle des Kusses haltend. Auch Taichi schaute etwas verdattert drein. Betreten ließ das Mädchen schließlich den Kopf hängen und ein leises:

    „Tschu ... tschuldigung … “ entwich ihr. Mehr brachte sie in dieser Situation nicht heraus. Erleichtert grinste er sie an:

    „Empfindlich?“

    Sie schluckte nur perplex. So schlimm konnte er nicht sein, wenn sie sich entschuldigt. Zumindest dachte er sich dies.

    Doch in dem Moment sah sie Yaki hinter Taichi im Gang vorbeilaufen und ihm, eine Art Schatten über die Wand, folgen. Erschrocken rannte sie an Taichi vorbei und Yaki hinterher, blieb jedoch hinter der Flurecke ruckartig stehen, denn plötzlich lief ihm kein Schatten, sondern die Neue aus ihrer Klasse nach. Taichi folgte und blieb hinter ihr stehen:

    „Was hast du?“

    „Psst!“ Sie hielt ihren Zeigefinger vor den Mund, um Taichi zu signalisieren, still zu sein. Doch als er aufsah, wusste er warum Mizu das tat:

    „Das ist ja diese Fudamoto, hab gar nicht gemerkt, dass sie hier ist! “

    Er sagte dies sehr leise und auch Mizu war erstaunt:

    „(Dieser Schatten vorhin, … ob Taichi in irgendeiner Weise Recht hatte?)“

    ...

    Die Fremde räusperte sich und fragte:

    „Ähem, sorry?“ Yaki drehte sich um.

    „Mh? Oh, hallo!? (Wer ist das?)“

    „Hallo! Ich hab nur eine kurze Frage, hast du eine Freundin?“

    Fragte die Fremde ihn direkt.

    „Ähh, was? Naja...“

    Yaki war verwirrt und verunsichert. Warum fragte diese Unbekannte ihn so etwas Privates? Aber in Shioris Kopf ergab ihr Plan ein deutliches Ergebnis:

    „(Hrrhrhr, aha, Unsicherheit, ich fühle sie deutlich!)“

    Sie lächelte:

    „… Ich finde dich nämlich süß!“

    Yaki schaute äußerst verdutzt drein. Leicht rot entsprang seiner Stirn ein Tropfen. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte und stand nur regungslos da. Auch Taichi entwich ein Tropfen und auch sein Gesicht strahlte pure Verwirrtheit aus:

    „(Da ist eindeutig was faul!)“.

    ...

    „Ich kanns dir auch beweißen!“ Sagte Shiori, aber ihr Blick wurde dunkel.

    Plötzlich packte sie beide Arme Yakis und zog in zu sich hinunter.

    ...

    „Hä?“

    Mizu und Taichi erschraken. Was passierte da?

    Doch dann machte Yaki, bei seinem Versuch der Gegenwehr, den Fehler ihren Blick zu kreuzen:

    „Was?... Lass…Hgn...“ Kurzzeitig sah er ihr direkt in die Augen, doch das genügte schon. Wie ein Blitz traf es ihn und er war gezwungen in eben diesen zu verharren:

    „(Ich … kann… mich nicht bewegen!)

    ...

    Minaco, die noch beim Klassenzimmer stand, merkte plötzlich einen Stich und sah Yakis erstarrtes, verängstigtes Gesicht vor ihren inneren Augen:

    „Yaki?!“

    Sagte sie erschrocken und leise zu sich selbst.

    „(…Hil…)“ Verhallte es in ihrem Kopf. Verschreckt spurtete sie los.

    ...

    Doch nicht nur sie, auch Jemand anderes spürte dieses Stechen. Er saß in einer dunklen Ecke, weit ab, von den anderen. Es war Charon:

    „...Was… warum spüre ich plötzlich einen dieser Wichte?“

    Er reagierte verunsichert und fasste sich an seine Brustkorb, von dem das Stechen ausging.

    ...

    Yakis Schockstarre hielt an:

    „HGN!“

    Und Taichi und Mizu konnten nicht fassen was sie sahen:

    „WAA … ?“

    Shiori drückte Yaki die Lippen auf den Mund und küsste ihn, doch der spürte etwas anderes, als man vermuten würde …nämlich pure Angst.

    „(Was… passiert mit mir? Lass…)“

    Er konnte sich nicht wehren. Seine Muskeln und Gliedmaßen fühlten sich an wie in einem Schraubstock.

    „(Eifersucht!)“

    Shioris Gedanken hallten in seinem Kopf wider.

    Schatten schlängelten über Yakis Körper, bis zu seinem Oberarm und verfärbten sein Muttermal grau bis schwarz.

    ...

    „(Mizu!)“

    „(Wie?)“ Sie hörte Minaco in ihrem Kopf.

    „(Hilf ihm!)“

    Durch die Gedanken erwachte Mizu aus ihrem Schreck, biss ihre Zähne zusammen, kam aus ihrem Versteck gerannt, auf die Fremde zu:

    „LASS IHN LOS!“

    Shiori drehte sich entsetzt um und ließ von ihrem Opfer ab. Dieses torkelte an die Wand und rutschte daran zu Boden, die rechte Hand an seinem linken Oberarm, wo das Muttermal saß. Taichi rannte zu dem am Boden Sitzenden, welcher sich nicht regte:

    „Yaki!“.

    „WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT?“

    Rief Mizu, stand mittlerweile schützend vor Yaki und schaute die Fremde wütend an.

    Doch Shiori leckte sich nur ihre Lippen:

    „Er war leichte Beute!Unsicherheit ist eine große Schwäche!“

    „Was redest du da?“

    Taichi aber sagte:

    „Mizu, schau!“

    Sie drehte sich um. Yaki hielt sich schmerzend seinen Arm. Als sie sich wieder zurück wendete, war ihr Gegner verschwunden und nur ein hexenähnliches Kichern war im Gang hallend zu hören. Langsam öffnete Yaki die Augen. Mizu häufelte sich vor ihn hin und legte ihre Hand auf seine Schulter:

    „Yaki?“

    Der Blick des auf dem Boden Sitzenden erhob sich und wanderte über die zwei Personen:

    „(Mizu, Tai..CHI!)“

    Plötzlich spürte Yaki einen ungebändigten Hass in seinem Körper, als er Taichi sah. Von Kopf bis Fuß durchfuhr ihn ein starkes Gefühl von Kraft und Wille. Jedoch wusste er nicht wieso... und mit welchem Ziel.

    „Hey, wieder alles…?“

    ...Noch bevor Taichi ausreden konnte, hatte Yaki ihn plötzlich am Hals gepackt

    „Wa...?ARRGGHH!!“ ...Und gegen die gegenüberliegende Wand gedrückt.

    Mizu fiel erschrocken und durch die Wucht nach hinten um. Immer weiter hob er ihn nach oben. Taichi verlor sogar langsam den Boden unter den Füßen, trotz seines recht hohen Gewichts:

    „Meine Fresse, wo… hat er plötzlich diese Kraft her?“

    Kräfte zehrend versuchte Taichi die Hände Yakis von seinem Hals zu entfernen. Aber er konnte sie nicht mal ansatzweise bewegen. Röchelnd hing er nun ein gutes Stück über dem Boden.

    „YAKI, LASS IHN RUNTER!“

    Verzweifelt hängte sich Mizu mit ihrem ganzen Körper von hinten an ihren Sandkastenfreund und versuchte ihn von der Wand wegzuziehen, doch auch das brachte nichts. Er stand fest wie eingemauert.

    „YAKI!“

    Der Angesprochene erstarrte,...

    „Arghh!“ ...kniff die Augen zu und ließ Taichi fallen.

    Der kam unsanft am Boden auf und hustete. Erschüttert kniete Mizu sich zu ihm hinunter und legte beide Hände jeweils auf Brust und Rücken, um ihn zu stützen. Minaco hatte Aya mitgebracht, die am Ende des Ganges abgehetzt stand. Die Kleine schrie:

    „WAS SOLL DAS? BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?“

    Yakis eigene war ins Tiefe hin verzerrt:

    „Ihre… Stimme?“

    Er faste sich schmerzend an den Kopf, drehte sich von allen weg und sprang durch das geschlossene Fenster. *CRASH,KLIRR* Mit einem lauten Knall zersprang das Glas. „WAS?“ Alle erschraken.

    Yaki, oder das was er gerade war, landete sanft auf dem Schulhof ohne weitere Verletzungen und lief davon.

    Aya rannte zum Fenster: „YAAKII!“

    Auch Minaco stand jetzt daneben: „Was war das?“

    Taichi versuchte sich wieder aufzuraffen und sagte noch mit angeschlagener Stimme:

    „Das war die Neue!“

    Ihn stützend sagte Mizu:

    „Sie meinte folgendes: 'Er war leichte Beute! Unsicherheit ist eine große Schwäche!'...Kannst du damit etwas anfangen, Minaco?“

    „Nicht wirklich!“ Entgegnete sie.

    „Aber ich!“

    Die Anderen drehten sich perplex um und hinter ihnen stand plötzlich Charon. Dieser hatte mittlerweile eine Art Maske über seiner linken Gesichtshälfte und einen bedrohlichen schwarzen Nebel um sich herum. Er stand im Gang und schnitt der Gruppe so die Fluchtmöglichkeiten ab.

    „DU? Sag mir, was das soll?“

    Rief Taichi, stellte sich schützend vor die Gruppe und ging anschließend schnellen Schrittes mutig auf seinen Widersacher zu. Mit einem ertönenden *KLING* hielt der ihm allerdings seine ausgeklappte Sense vor die Nase:

    „Du bist nicht in der Position, mir Befehle zu erteilen!“

    Der Wuschelkopf blieb abrupt vor der scharfen Spitze stehen...

    „Grr!“ …und schaute den dunklen Wächter bedrohlich entgegen.

    Doch eine Hand legte sich auf Taichis Brust. Sie war von Aya, die ihn zurück drückte:

    „Was ist mit Yaki los?“

    Der Angesprochene senkte seine Waffe und sprach:

    „Er ist verflucht, seine Gefühle und Gedanken werden kontrolliert, doch diese können ihn auch retten!“

    „Was soll das heißen?“

    Entrüstet und ungeduldig schaute Aya Charon an.

    „Ich habe euch gerade genug geholfen!“

    Minaco fragte trocken:

    „Warum greifst du uns nicht an?“

    Doch wieder bekam sie keine Antwort ...

    Ein dunkler Tunnel bildete sich hinter ihm und schien in einzusaugen...

    „Tschau!“

    Taichi rannte ihm nach:

    „Warte!“... doch er war weg, verschwunden im Schatten des Ganges.

    Mizu fügte hinzu:

    „Wir müssen Yaki finden, ehe er noch was anstellt!“

    Die Anderen nickten ihr zu.

    ...

    Währenddessen war Charon wieder in seinem Heim angekommen:

    „Warum habe ich das gerade getan?“

    Sein Blick richtete sich auf den dunklen Boden. Jedoch ließ er seine Sense verschwinden und nahm wieder an seinem dunklen Ort Platz.

    ...

    Die Anderen waren auf dem Schulgebäude und Mira ergriff das Wort:

    „So, wir werden uns aufteilen! Ich werde nach Süden gehen!“

    Orion antwortete: „Ich nehme Norden!“ .

    Zephyra: „Ich nehme Westen!“

    Aquaris nickte entschlossen: „Gut, dann ich Osten!“

    ... aber sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie war von Orion, der neben ihr stand:

    „Pass bitte auf dich auf!“

    Nochmals machte sie eine bejahende Kopfbewegung. Sie spürte seine Sorge und wollte diese unbegründet lassen.

    Alle sprangen in ihre Richtungen.

    „(Mizu, ich bin bei dir!)“

    Hörte sie Mira in ihrem Kopf hallen.

    „Ok, danke Mira!“

    Mittlerweile war der Kontakt zwischen beiden sehr konstant und sie konnten gegenseitig gewillt Kontakt aufnehmen. Er war nicht mehr nur zufällig.

    Sie landeten auf jedem hohen Baum, auf jedem Gebäude von dem sie etwas sahen, aber bis jetzt keine Spur von ihrer Zielperson.

    ...

    Nach einiger Zeit jedoch:

    „(Yaki...)“

    Zephyra dachte an ihn und hörte plötzlich:

    „(A…ya…!)“ … ihren Namen hallend im Kopf.

    Sie spürte ein Stechen in ihrer Brust und landete auf einem größeren Haus mit flachem Dach. Verwundert konzentrierte sie sich:

    „(Komm...nicht...argh...)“

    Sie erkannte die Stimme. Es war Yaki, der scheinbar an etwas litt:

    „Wo bist du?“

    Vor Zephyras Augen erschienen plötzlich Windböen die einen Weg zu formen schienen. Sie wurde von ihnen erfasst:

    „(Was ist das, ich bewege mich fast von alleine!)“

    Das, was sie nach gefühlten Sekunden sah war Yaki der in einer Ecke, zwischen den Häusern, häufelte und sich seinen Arm immer noch hielt. Er war von dunklen Ranken umringt. Die Gasse war eng und abgelegen. Kein Mensch war hier in der Nähe.

    „YAKI!“ Sie rannte auf ihn zu.

    Doch er hielt ihr sofort seine Hand entgegen: „NEIN!“.

    Das Mädchen blieb schlagartig stehen. Seine Stimme klang immer noch zu tief.

    „Komm… nicht näher! ...ARGH“

    Plötzlich fing er an seinen Kopf festzuhalten. Er schien zu schmerzen. Zögernd ging sie trotzdem auf ihn zu:

    „Yaki?“

    Eine Stimme hallte in seinen Gedanken:

    „(Lass deinem Zorn und deinem Zweifel freien Lauf!)“

    Kurz bevor Aya bei ihm war, kamen aus dem Boden dunkle Nebelschwaden. Sie formten schlangenähnliche Gebilde und abrupt blieb die Kleine stehen. Er schrie auf:

    „AARRHHH!“

    Langsam bildeten die kriechenden Gliedmaßen das Gewand eines Wächters, jedoch hatte es ein fahles dunkelbraun und nicht die warme Erdenfarbe. Zephyra wich zurück. Sie stand ihm vollkommen alleine gegenüber.

    „(Nein! Was passiert hier? Was mach ich jetzt?)“

    Doch dann krochen die schwarzen Ranken bis zu Sirius Gesicht und bewirkten, dass er seine Hand wieder locker nach unten gleiten ließ.

    Zephyra hatte plötzlich das Gefühl vor einem Fremden zu stehen. Dieser grinste hämisch.

    „Du bist ziemlich dumm, mir alleine gegenüber zu treten!“... und stand schließlich auf. Seine Stimme klang tief und bedrohlich. Auch seine Augen waren dunkelbraun und glänzten beängstigend.

    „Nein, ich will nicht!!“

    „Achja? Aber du hast keine Wahl!“

    Mit einem Sprung vorwärts zeigte er seine Kampfwilligkeit. Er griff sie tatsächlich an, mit der Faust voraus.

    „AHH!“

    Sie wich aus und sprang einen Meter zur Seite, bis zu Wand:

    „HÖR AUF! WAS SOLL DAS, YAKI?“

    Doch der Angesprochene drehte sich flink in ihre Richtung:

    „LASS DIESEN NAMEN! … HAR!“

    Aus seiner Bewegung kam die Felsenaxt heraus und flog aus kürzester Entfernung auf sie zu. Wie gelähmt durch den ausgelösten Schock, über seinen Angriff, blieb sie angewurzelt stehen.

    Doch Windböen kamen auf und die Steinaxt traf nur die Hauswand. Zephyra war weg. Oben auf dem Gebäude erschien sie wieder und landete sanft auf dem Hausdach:

    „Man, das war knapp! Er... hat mich wirklich angegriffen! (Was hat dieses Monster mit ihm gemacht?)“

    Aus der Gasse kam er plötzlich hochgesprungen und...

    „HAB ICH DICH!“ … wurde von Steinen umwirbelt:

    „NIMM DAS!!“

    Diese flogen schnell auf sie zu. Perplex versuchte sich Zephyra zu wehren.

    „... HARR!“

    Und aus ihrer Armbewegung von einer Seite zur anderen entlud sich ihre Windklinge. Diese schnitt einen Spalt in die herabregnenden Steine, welcher sie schützte. Neben ihr beschädigten die Geschosse das Hausdach.

    Sirius musste daraufhin ihrer Attacke seitlich ausweichen und landete auf dem von ihr aus gegenüberliegenden Dach.

    „HÖR AUF, ICH BINS, AYA!“

    Aber Sirius entgegnete wütend:

    „Nein, du bist mein Feind, WIR SIND FEINDE!“

    Zephyra war fassungslos. Plötzlich ertönte eine Stimme in seinem Kopf:

    „TÖTE SIE!“

    Und führte zu einem weiteren Angriff:

    „RAARRHH!!“

    Wieder schoss er seine Axt auf sie.

    In schneller Reaktion richtete die Angegriffene ihre Hände nach unten ,statt auf ihren Angreifer:

    „HARGHH!“

    Die geworfene Steinaxt bohrte sich daraufhin in das Dach des Gebäudes. Zephyra hatte sich mit ihrer Attacke nach oben katapultiert.

    „DU MUSST DAS NICHT TUN! DU WIRST VON ETWAS KONTROLLIERT!“

    Versuchte sie ihn zu beruhigen. Er schaute nach oben und:

    „FRESSE!“ … folgte ihr mit einem kräftigen Sprung. Zephyra schaute geschockt, als er plötzlich vor ihr in der Luft war. Bösartig grinsend schaute er sie an:

    „Du Wurm entkommst mir nicht!“

    Aber sie reagierte mit einer Bewegung ihrer Hände in seine Richtung:

    „SORRY!“

    Zischende Winde begannen ihn zu umwehen:

    „AHHH, MEINE OHREN!!“

    Schmerzend hielt er sich diese und kniff die Augen zu. Derweil landete die kleine Wächterin wieder sicher auf dem schon angeschlagenen Dach:

    „(Leute, wo seid ihr?)“

    Dachte sie besorgt.

    ...

    Im anderen Teil der Stadt:

    Mira machte kurz Rast auf einem Sendemast:

    „Wo kann er nur sein? Ich spüre nichts..“

    Plötzlich ertönte eine bekannte Stimme:

    „Natürlich spürst du nichts!“

    Als Reaktion nahm Mira eine Verteidigungshaltung ein. Auf dem nächsten Mast erschien Charon, wieder umhüllt von Nebel, aus dem er heraustrat.

    „Was willst du hier?“

    Mira schaute ihn bedrohlich an.

    Sie hatte dafür gerade absolut keine Zeit.

    „Ihr seid ganz schön leichtsinnig euch zu trennen! Schaut ihr keine Horrorfilme?!“

    „Tut mir Leid, aber ich habe keine Zeit für dich!“

    Das ließ ihn unbeeindruckt. Mit dunklem Blick richtete er seine Sense in ihre Richtung. Diese hatte aber genau wie gegen den Kampf mit Orion, die Form eines Naginatas angenommen, als Zeichen für die Kampfbereitschaft Charons. Aber Mira stand festen Fußes vor ihm:

    „Komm nur, ich habe keine Angst!“

    Und er sprang angreifend auf sie zu:

    „BEWEISE ES!“

    Man konnte nur ein *ZING*, durch den ausgeführten Hieb,vernehmen. Doch Mira wich nach oben aus und landete mit einem Salto auf dem nächsten Mast. Er hatte sie verfehlt und in die Luft geschlagen. Sie drehte sich wieder zu ihm:

    „Wer bist du wirklich?“

    Charon antwortete nicht, sondern startete, noch in seiner Umdrehung zu ihr, seine dunklen Geschosse:

    „HAA!“

    Mira reagierte mit ihren Lichtfragmenten:

    „HGN!“

    Die beiden Splitterattacken trafen zusammen und implodierten ohne Rückstände zu hinterlassen. Mira fuhr fort:

    „Ich weiß, dass du mit Etwas kämpfst! Ich habe es gesehen!“

    Aber Charon entgegnete ohne Umschweife:

    „Falsch, ich habe gesiegt!“

    Er sprang wieder auf sie zu und holte nach oben aus. Diesmal wich sie zur Seite aus. Charon erwischte nur schräg den oberen Teil des Mastes, welcher abknickte und zu Boden fiel.

    „(Mist! MIZU!!!)“

    ...

    Anderes Viertel:

    „Mira??“

    Aquaris traf es wie ein Blitz und sie hielt auf einem Baum an.

    „(Ja, Charon ist hier!)“ Erschrocken antwortete sie:

    „Was? Ich komme zu dir!“ Doch Mira widersprach ihr:

    „(Nein, ich versuche ihn zurück in die Nähe der Schule zu locken! Versuch du die anderen zu holen! Ihr müsst Yaki finden!)“

    „Aber Minaco...“

    „(Kein Aber, mach schon!! Vertrau mir!)

    Widerwillig entgegnete sie:

    „Ok, verlass dich auf mich!“

    Aquaris schaute nach vorne.

    ...

    Minaco hatte mittlerweile einen festen Stand auf einem Hausdach und versuchte einen Gegenangriff auf den gerade wieder mit normaler Sense angreifenden Wächter, welcher aufs Dach folgte: Sie überkreuzte ihre Arme und in beiden Händen erschienen leuchtenden Sterne:

    „HAA!“

    Und sie schossen los.

    Aber Charon hielt an, hob seine Waffe, ließ sie schnell kreisen und blockte so mit ihr:

    „Damit kannst du nichts ausrichten!“

    „Hgn!“

    Ihr Blick wurde verbissen.

    Sie konnte seinen Angriff so nicht stoppen. Plötzlich verschwand er in einer Art Schatten unter sich und kam schnell direkt vor ihr hoch:

    „HAB ICH DICH!“

    Mira erschrak.

    Er holte aus und schlug zu:

    *ZINGGG*

    Aber er kam nicht weit, denn Miras Stab erschien in ihren Händen und verhakte sich mit seiner scharfkantigen Waffe.

    „Wie?“

    „Grr...HA!“

    Sie drückte den Angriff zurück und schaffte es schließlich Charon mit einem kräftigen Schlag ganz zurückzustoßen.

    Mittlerweile keuchte Mira, hielt ihre Waffe fest und ging selbst zum Angriff über, ihren Stab nach oben haltend . Aber Charon stand verteidigend:

    „Zee, willst du etwa mit deinem gelben Zahnstocher kämpfen?“

    Aber Mira blieb unbeeindruckt:

    „SONNENWIND!“

    Eine Welle gleisend heller Partikel raste auf Charon zu und traf ihn:

    „AHHHH!“

    Es blendete ihn stark und er schütze sich mit beiden Armen. Plötzlich kamen ihm vergangene Bilder in den Kopf und er sank in die Knie:

    „Nein, nicht schon wieder! DIESES GRAUSAME LICHT!“

    Kniend hielt er sich mit schmerzverschlossenen Augen an seiner Sense fest, welche ein dunkles Schild generierte. Richtete nach kurzer Zeit seinen Blick aber wieder auf und sah Mira bedrohlich an. Diese drehte sich erschrocken um und sprang davon, aber Charon folgte ihr.

    ...

    Derweil bei Aquaris:

    Sie suchte eine Wasserstelle, einen See oder Fluss und fand schließlich, in einem nahen Park, einen Teich mit Enten. An diesem saß eine ältere Dame und fütterte die Tiere. Sie erschrak sehr, als Aquaris plötzlich am Rand landete. Noch mehr staunen musste sie, als das Wasser, welches das Mädchen kniend mit den Händen berührte, anfing seichte, leuchtende Wellen zu schlagen. Die Wächterin sah, wie auf einer Leinwand, dass Orion noch immer auf der Suche war und dann plötzlich Zephyra, die sich verzweifelt gegen einen starken Feind wehrte.

    „Oh nein, Aya!... Was mach ich jetzt?“

    Sie zog ein verzweifeltes Gesicht.

    „Hey, meine Kleine, kann ich dir helfen?“

    Aquaris wendete ihren Kopf in Richtung der Stimme. Die ältere Frau war in der Zwischenzeit auf sie zugegangen und sah sie freundlich an. Sie lies trotzdem den Kopf hängen und sagte:

    „Danke, aber ich denke nicht, dass sie das können...“

    Ihr Gesicht wurde traurig:

    „... ich muss jemanden finden, aber dieser Jemand ist irgendwo in dieser rießigen Stadt!“

    Die Frau schaute in den Himmel:

    „Mh, ich kann dir dazu eine Geschichte erzählen...Damals hatte ich eine treue Taube... Ich weiß nicht wie, aber sie wusste immer wo mein jetzt schon verstorbener Ehemann war...“

    Wieder schaute sie die Wächterin lächelnd an:

    „... so konnte ich ihm immer eine Nachricht zukommen lassen, auch wenn er in Kyoto beruflich unterwegs war.“

    Ergriffen schaute sie die Dame an:

    „Eine... Taube?“

    … und anschließend nachdenklich auf die Oberfläche des Sees. Nach ein paar Sekunden veränderte sich ihr Ausdruck zu Entschlossenheit:

    „Bitte versprechen sie mir, dass sie das jetzt für sich behalten!“

    Die Frau nickte.

    Aquaris tauchte ihre Hände in das kalte Nass und stand mit gefüllten Handflächen wieder auf. Langsam schloss sie ihre Augen:

    „Bitte, helft mir und findet Orion und Zephyra!“

    Das Wasser begann sich zu verformen und wie kleine Fontänen aus ihren Händen aufzusteigen. Plötzlich entstanden zwei Vögel aus Eis, die losflogen. Die Frau staunte nicht schlecht:

    „Also, ich habe schon vieles gesehen, aber dies...“

    Wieder hockte sich Mizu ans Wasser, schloss ihre Augen und sah welchen Weg die Boten nahmen. Sie flogen über die halbe Stadt, über Dächer, Bäume und Straßen.

    ...

    Bis eine schließlich Orion erreichte:

    „Was zum...?“

    Er stoppte erschrocken und landete auf einem Mast. Der Eisvogel wurde zu wallendem Wasser und umkreiste Orion:

    „Wasser.... Mizu!?“

    Er reagierte entgeistert. Wieder kam der Vogel zum Vorschein, nickte und flog los.

    „Warte!“ Orion sprang hinterher.

    ...

    Der andere flog zu Zephyra, die gerade versuchte durch eine Gasse zu flüchten. Oben, über die Dächer folgte ihr Sirius.

    „Du entkommst mir nicht! RARR!“

    Und er richtete beide Hände nach unten auf Zephyra. Doch beim Aufladen der Attacke, wurden seine Hände plötzlich bewegungsunfähig und er musste auf einem Dach rasten:

    „Warum sind plötzlich meine Hände zusammen gefroren?“

    Der eisige Vogel flog an ihm vorbei in Richtung Zephyra und hielt vor ihr an.

    „Was?“

    Auch dieser Vogel wurde zu Wasser und umkreiste sie kurz, um dann wieder seine ursprüngliche Form anzunehmen:

    „Ok, ich schätze du bist von Aquaris!“

    Der Vogel nickte und flog voraus.

    „Schon verstanden!“

    Sie folgte dem Vogel. Ihr Verfolger zerstörte inzwischen mit grimmigem Blick und Krafteinsatz die Eisfesseln:

    „ STEHENBLEIBEN!“

    Er folgte ihr.

    ...

    Bei Aquaris:

    Alles wurde auf der Wasseroberfläche abgebildet.

    „Es... funktioniert wirklich!“

    Sie stand auf und schaute die alte Dame zufrieden an:

    „Vielen Dank! Sie haben mir wirklich sehr geholfen!“

    Das Mädchen erntete ein Lächeln:

    „Nichts zu danken, meine Kleine!“

    Sie drehte sich mit dem Rücken zu der Frau:

    „Passen sie gut auf ihre Enten auf!“...und sprang weg.

    Diese schaute ihr erstaunt hinterher:

    „...Diese Cosplayer, solche Tricks möchte ich auch können!“

    ...

    Aquaris rannte schnell über die Dächer und einige Zeit später kam sie auch schon am Treffpunkt an. Sie hielt sich allerdings von der Schule fern, um kein Aufsehen zu erregen. Um die Ecke war ein kleiner Park:

    „MIZU!“

    Die Angesprochene drehte sich um und sah Orion auf sie zulaufen.

    „Super, du bist da!“

    „Ja, dank deines kleinen Begleiters!“

    Der aus Eis geformte Vogel wurde zu Wasser, umkreiste Aquaris und verschwand schließlich in ihren Kristall auf der Stirn. Die sagte ungläubig:

    „Das... ist echt krass!“

    „AHHHH!“

    Orion und Aquaris schauten nach oben und sahen plötzlich Zephyra die ungebremst zu Boden fiel. Hinter ihr sahen sie den Angreifer.

    Beide: „AYA!“

    Aquaris sprang ihr entgegen, während Taichi versuchte den Unbekannten aufzuhalten.

    „HARRR!!“

    Ein Feuerstrahl verließ die nach vorne gerichtete Handfläche.

    „Was? … HARRGG!“

    Aber Sirius schütze sich mit einer Barriere aus Gesteinsbrocken und landete trotzdem sanft auf dem Boden.

    Orion tat es ihm gleich:

    „Wie...? SIRIUS!? BIST DU DAS?“

    Aquaris hatte derweil Aya aufgefangen und versuchte diese am Boden zu heilen. Sie hatte eine große Wunde am Rücken, welche scheinbar von der Felsenaxt Sirius´ verursacht worden war. Als diese verheilt war, sackte Aquaris leicht zusammen, aber Zephyra kam wieder zu sich:

    „Aquaris... hey, geht’s dir gut?“

    „Jaja, nur etwas erschöpft.“

    Aquaris keuchte. Auch der zweite Vogel verschwand schließlich auf Mizus Stirn.

    „Du hast fast deine ganze Kraft verbraucht!?“

    „Naja, du warst ja auch recht stark verwundet!“

    Zephyra hatte plötzlich ein schuldbewusstes Gesicht. Auf dem Weg zur Schule hatte er sie doch eingeholt. Sie konnte Sirius Attacke nicht mehr ganz ausweichen und wurde von ihr seitlich getroffen. Das verursachte den Fall zu Boden.

    „(Und das nur wegen mir...Er... hat mich wirklich töten wollen...)“

    Der Gedanke verursachte ein Zittern in Ayas Gliedmaßen. Sie konnte es nicht glauben.

    Sirius aber ignorierte Orion und holte aus:

    „DA SEID IHR ALSO!“

    Die beiden Mädchen erschraken und Zephyra nahm Aquaris über den Arm und wich aus. Im Boden steckte die Felsenaxt von Sirius. Aquaris war geschockt:

    „Yaki …. wir können ihn doch nicht einfach angreifen!“

    Auch Aya wusste sich nicht zu helfen.

    Orion hielt nicht viel davon und versuchte es derweil mit seinem Fegefeuer, um ihn wenigstens einzuschließen, aber Sirius wich nach oben aus.

    Plötzlich landete er vor den beiden Mädchen...

    „Das solltet ihr aber!“

    … und lud wieder eine Attacke auf. Nur etwa zwei Meter vor den erstarkten Körpern von Aquaris und Zephyra. Orion sprang in den Angriff hinein:

    „SCHLUSS!!“

    … und auch er lud seinen Feuerangriff auf, Sirius entgegen. Der aber rief nur:

    „HAA!“

    „KAABBBOOOOMMM!“

    Noch weit entfernt konnte man eine große Staub- und Schuttwolke erkennen. Beide Attacken waren aufeinander geprallt.

    ...

    „AHHH!“

    Aus der Wolke flog Sirius rückwärts hinaus und landete unsanft auf dem Boden. Der Stoß war heftig.

    Orion, seinen Arm schützend vors Gesicht haltend, und die Mädchen öffneten langsam die Augen. Vor ihnen stand keine andere als Mira, die mit ihrem Stab und dessen Schild die Wucht abfing und so die anderen schützte. Alle waren erfreut, die Lichtwächterin zu sehen und lächelten. Aber dann landete noch eine Person auf dem Kampfplatz. Es war Charon:

    „Ganz schön flink, dafür, dass du mit so einem Klotz von Waffe herumrennst!“

    Der dunkle Wächter stand nun zwischen Sirius und der Gruppe. Minaco schaute nur grimmig während sich hinter Charon etwas regte. Sirius rappelte sich wieder auf:

    „DU MIESE PESTBEULE! HAA!“

    Charon drehte sich erschrocken um:

    „Was?“

    Sirius nahm keine Rücksicht auf seinen eigentlichen Verbündeten und schleuderte die Felsenaxt in die Richtung von allen. Der konnte grade noch nach oben ausweichen und auch Mira und die anderen konnten nach rechts und links flüchten. Jedoch war die Attacke stärker als normal und riss einen weiten Spalt in das Gelände. Orion bemerkte den Unterschied:

    „So eine Kraft ist doch nicht normal!“

    Charon landete unversehrt auf einem Baum. Jedoch tauchte neben ihm ein Schatten auf:

    „Du bist im Weg!“

    Erzürnt antwortete der Nachtwächter:

    „Und du hast sie ja nicht mehr alle!“

    „Sei froh, dass ich deine Drecksarbeit mit erledige!“

    Der Schatten verschwand wieder. Charon blieb auf Abstand und beobachtete das Treiben:

    „(Nun siehst du wozu Hass und Wut in der Lage sind, Aito!)“

    Aquaris ging auf Sirius zu, der mittlerweile wieder stand und von einer dunklen Aura umgeben wurde. Sein Blick richtete sich schnell wieder zu Orion.

    „Du bist mein Hauptfeind, dich töte ich zuerst!“

    Plötzlich tauchten seine Äxte auf, die er ergriff. Alle schauten erschrocken. Wie konnte er seine Waffen benutzen? War dies nicht nur möglich um jemanden zu schützen?! Zephyra mischte sich nun ein:

    „YAKI, HÖR AUF, ORION HAT DIR DOCH NICHTS GETAN!“

    Er blieb stehen und drehte seinen Kopf rasch zu ihr:

    „SCHNAUZE, DU NERVIGES BALG!“

    Aya stach es in der Brust. Aquaris war daraufhin sauer:

    „DU HAST GRAD ECHT EINE SCHRAUBE LOCKER! WAS FÄLLT DIR EIN, SO MIT ZEPHYRA ZU REDEN!“

    Sie war äußerst wütend, über das Verhalten ihres eigentlichen Sandkastenfreundes.

    Die Wächterin des Windes stand nun neben sich. Was sollte das? Wieso redete er so mit ihr? Es tat ihr in diesem Moment einfach nur unglaublich weh...

    Sirius richtete seinen Blick wieder bedrohlich in Orions Richtung:

    „NUN ZU DIR!“

    Orion nahm die Herausforderung an:

    „KOMM DOCH!“

    Er schloss die Augen und sagte:

    „Bitte, Element des Feuers, leih mir das Katana, lass mich die anderen beschützen!“

    Er hob seine Hand und aus den entstehenden Flammen heraus erschien sein Schwert.

    Mira konnte gerade nur zusehen. Doch plötzlich...erschien mit einem *poff*

    „Mira!“

    ...ein Ball aus Licht vor ihr. Sie schaute erstaunt.

    „Wächterin des Lichtes, hör mich an: Wir können deinem Freund die Kräfte nicht nehmen!“

    Mira wusste nichts damit anzufangen:

    „Was?“

    Der Leuchteball fuhr fort:

    „Zu 100% würden wir eingreifen und einem Wächter seine Kräfte abziehen, sollte er der Gleichung schaden wollen. Aber hier ist die Unbekannte unlösbar.“

    Mira erschrack:

    „Was meint ihr damit?“

    „Er wird von einer starken Macht kontrolliert. Auf diese Kraft haben wir keinen Zugriff, da sie gleich unserer ist! Ihr müsst den falschen Subtrahend neutralisieren!“

    ...und mit einem weiteren *poff* verschwand das kleine Wesen wieder.

    „Na toll, hört sich ja einfach an...!“

    „HA!“

    Sirius ging zum Angriff über...

    *KLINGG*

    ...den Orion versuchte zu blocken, jedoch spürte er einen starken Schmerz im Arm, ausgelöst durch die Wucht. Sirius hatte unglaublich viel Kraft.

    Daraufhin richtete Aquaris ihre mit Eis gefüllten Hände auf Sirius:

    „HÖR AUF!“

    Doch Sirius wich aus den Eissplittern aus.

    „HALT DICH DARAUS!“

    Er schleuderte ihr seine Felsenaxt entgegen.

    Mira stellte sich dazwischen:

    „HAA!“.. und bohrte ihren Stab in den Boden, was ihren Schild erzeugte.

    Die Axt prallte auf es und zerfiel, allerdings zerstörte sie auch die Barriere:

    „*KKLIRR*“

    Mira war geschockt:

    „Was für eine Kraft!...“

    Sie drehte sich zu den anderen beiden um:

    „MIZU, AYA, DIE LÖSUNG LIEGT WOHL IN SEINER UNSICHERHEIT, DIESE TREIBT IHN AN! ERINNERT EUCH AN CHARONS WORTE!“

    Sirius begann nun wahllos auf Orion einzuschlagen, der sich verbissen wehrte:

    „Was zum Henker hab ich dir...“

    Zwischendurch musste er immer wieder Angriffe blocken...

    „... denn getan?“

    ...und schließlich ausweichen. Er sprang über Sirius hinweg und stand nun einige Meter entfernt Rücken an Rücken hinter ihm.

    „Das fragst du noch?“

    Er drehte sich langsam um, auch Orion tat dies. Schließlich standen sie sich wieder gegenüber und Yaki richtete wieder eine seiner beiden Waffen auf ihn. Dabei fletschte er wütend die Zähne:

    „Du hast sie mir weggenommen?“

    Orion stutzte:

    „Moment mal, was?“

    „DU HAST MIR MIZU GESTOHLEN!!“


    To be continiued...


    Ende des 10ten Kapitels und des ersten Teils/erste Staffel.



    Nachwort:

    Hier habe ich rein vom Ablauf wenig umgeschrieben, aber viel an der Fomulierung. Ist denke ich immernoch ausbaufähig. ^^"

    Ab hier wird mehr oder weniger schon der zweite Teil eingeläutet. Shiori ist ein, für mich, sehr interessanter Charakter, der in Gänze nur wenige Jahre alt ist. Sie war bis vor Kurzem auch noch nicht fertig.

    Auch zeichnet sich hier eine neue Form der Bedrohung ab, welche viele viele Dinge anstößt, die im zweiten Teil noch eine große Rolle spielen werden.

    Edit: Shiori hieß erst Suki. Bis mir dann aufgefallen ist, dass Suki+Yaki Sukiyaki, ein japanisches Gericht ergibt... daraufhin hab ich ihren Namen geändert. Aber das war mehr oder minder sowieso nötig, da ich storytechnisch alles abgeändert hab.



    Danke fürs Lesen

    bellchen

    Evoli

  • bellchen

    Hat den Titel des Themas von „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 15.05. >> Kapitel 10)“ zu „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 11.06. = Charaktere)“ geändert.
  • Sooo, es geht nun endlich weiter. Ich bin mit den Charakteren fast fertig und habe einiges an Erfahrung mit dem PC-Programm gesammelt. Bilder folgen kontinuierlich weiter.


    Achtung: Ab hier beginnt Beschreibung von Gewalt!!




    Kapitel 11 (Weisheit der zwei Wölfe)


    Alle schauten den schwarzbraunen Erdenwächter erschrocken an und Orion ergriff ungläubig das Wort: „Du willst mich verarschen, oder?“

    Doch Sirius warf ihm einen bösartigen Blick zu: „Nein, das war mein voller Ernst!“

    Aber in Mizus Kopf ergab die Aussage keinen Sinn: „Moment mal, das kann nicht sein!“

    Und in Zephyra stach es in der Brust: „Aber...“

    Sie war noch immer psychisch benommen.

    Mira dachte laut nach:

    „... Unsicherheit... Schwäche... Gefühle...“

    Plötzlich schoss durch ihren Kopf ein Gedankenblitz und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst:

    „Doch, es gibt Sinn,... zumindest zum Teil!“

    Ungläubig fragte Zephyra: „Wie meinst du das?“

    Mira schaute zu Sirius, der immer noch darauf brannte Orion zu töten und langsam auf jenen zuschritt:

    „Er war sich unsicher über seine Gefühle und unser Feind hat dies genutzt.“

    Aquaris dachte ebenfalls nach und sprach:

    „Sagte Charon nicht 'seine Gefühle können ihn retten'?“

    Mira antwortete:

    „Ja, er muss sich diesen bewusst werden. Darüber wie er wirklich fühlt!“

    Ihr Blick wanderte zu der hinter ihr Stehenden. Zephyra blickte leicht erschrocken zurück. Sie war unsicher, was sie entgegnen sollte. Was ist, wenn dies seine wahren Gefühle sind?

    Aquaris sprang auf und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor Orion, auf den Sirius gerade bedrohlich zulief:

    „HÖR AUF DAMIT, DAS IST NICHT DAS WAS DU WIRKLICH FÜHLST, SONDERN DAS, WAS DICH DER FEIND GLAUBEN LASSEN WILL!“

    Der Angesprochene blieb stehen und sah sie weiter grimmig an.

    Sie erinnerte sich an viele Gelegenheiten, in denen Yaki Taichi trotzdem gehen ließ und fuhr fort:

    „Hör zu, du hast dich zwar immer um mich gesorgt, aber nie hast du wirklich eingegriffen.“

    Er hatte es zwar immer versucht, jedoch nie durchgezogen. Mizu war sich aber sicher, dass er es hätte tun können, wenn er es gewollt hätte. Sie kannte ihren Sandkastenfreund gut.

    Der Angesprochene stand böse vor ihr: „Zee!“

    Aber Aquaris machte entschlossen einen Schritt vorwärts:

    „Nein, wirklich gekümmert, hast du dich nur um eine Person!“

    Sie schaute lächelnd zu Zephyra.

    „FÜR DIESE PERSON HEGST DU WAHRE GEFÜHLE...“

    Und zeigte auf die erschrockene Windwächterin.

    „… und nicht für mich! DIR IST NUR DEIN KOPF IM WEG!“

    Doch der vorher grimmige Ausdruck Sirius` verzog sich zu einem bösartigen Grinsen:

    „Hrhrhr, dann stirb mit ihm!“

    Aquaris war geschockt. Ihr Plan funktionierte nicht! Selbst wenn der Feind ihm glauben machte, sie zu lieben... Irgendetwas war stärker und trieb ihn über diese Gefühle hinaus an. Er holte zum Angriff aus und zielte auf die Wasserwächterin:

    „DU HAST MICH VERRATEN! ALSO, SO SEI ES!“

    Blitzschnell stand Orion schützend vor Mizu, jedoch erschien vor ihm eine weitere Person, nämlich Zephyra. Sie teleportierte sich plötzlich in den Angriff.

    Mira, Orion, Aquaris: AYAAA!

    Aber sie blieb stehen und sah Sirius entschlossen in die Augen.... der Angriff stoppte...

    Sirius stand starr und mitten in der Bewegung angehalten da. Aya hatte kurz bevor die Attacke aufschlug, ihre Augen zugekniffen und schaute wieder auf:

    „Yaki?!“

    Ihre Stimme und der Name hallten in seinem Kopf wieder. Es verursachte Schmerzen und ließ ihn seine Augen zukneifen.

    Mit einem lauten *KLIRR* ließ er seine Waffen fallen. Er fasste sich an seinen Schädel:

    „Raus... da!“

    Langsam torkelte er einige Meter zurück. Plötzlich begann sein Oberarm zu pulsieren und dunkle Tentakel stiegen heraus empor. Sie zerfetzten sein Gewand. Perplex fragte Orion:

    „Was ist das?“

    Sirius war nach vorn gebeugt:

    „Ich... werde... sie... nicht … nochmal ... verletzen!“

    Und hielt sich schmerzend seinen Kopf mit beiden Händen. Mira sprang auf und stand schließlich neben ihm:

    „Das sieht aus wie die schwarze Energie, die auch Charon nutzt!“

    Eine Stimme erklang: „Ein Geschenk von mir.“

    Über Sirius kam plötzlich ein Schatten hervor:

    „Ich wollte ihm nur helfen!“

    Aber Zephyra rief: „Von wegen, DU HAST SEINE SITUATION NUR AUSGENUTZT!“

    Stimme: „Sieh der Wahrheit ins Gesicht, er liebt nicht dich, sondern eine andere!“

    Orion mischte sich ein: „Hör nicht auf sie!“

    Zephyra erhob ihre Hand in Richtung des Schattens:

    „Keine Sorge“ ... und holte schließlich zur Attacke aus.

    ...Das tue ich nicht! ... HAA!“

    Ihre Windklinge entlud sich und flog voraus. Doch der Schatten verschwand kurz und erschien wieder neben Yaki:

    „Zeig ihnen, wie Recht ich habe!“

    Sirius schrie auf:

    „ARRGGHH!“

    Und wurde noch dunkler. Nun waren auch seine Augen schwarz. Langsam richtete er sich wieder auf und sah noch bedrohlicher und gefühlloser aus. Aquaris wich einen Schritt zurück:

    „Nein, Yaki!“

    Sirius holte, mit Hilfe von schwarzer Erde, seine Waffen zurück und ging auf die Gruppe zu. Mittlerweile hatte er dunklen Nebel um sich und sein Kopf war gesenkt. Aber Zephyra richtete ihre Hände nach vorn:

    „(Es tut mir so leid!) HGN!“

    Sie schickte ihren Sturm voraus, in vollem Wissen, ihn damit schwer verletzten zu können.

    Doch er reagierte:

    „GAIAS WUT!“

    Und schlug mit seinen Waffen auf den Boden. Die dunkle Bodenwelle war stärker und drängte den Sturm zurück, welcher verschwand. Nicht nur das, sie rollte ungehindert auf die anderen zu. Zephyra konnte nicht mehr:

    „Nein,.... HHÖÖRRR AAAUUUUUFFF!“

    Voller Verzweiflung rammte sie beide Fäuste in den Boden.

    *KRRAACCHHHH*

    Plötzlich erschien eine große Staubwolke und hüllte die Umgebung ein.

    Sirius wurde mit voller Wucht nach hinten geworfen:

    „AARRGGHHHH!“

    Und wurde aus der Wolke hinausgeschleudert. Er landete unsanft auf dem Bauch.

    Aber von was? Es hatte sich angehört wie ein Donnern.

    Zephyra hatte Tränen in ihren zugekniffenen Augen und als sie diese wieder verunsichert öffnete, hatte sie plötzlich etwas in den Händen. Die anderen waren unversehrt und blickten ebenfalls auf.

    Die Bodenwelle vor ihnen war verschwunden und nur ein großes Loch war zu sehen. Es sah aus als hätte dort etwas eingeschlagen. Um Zephyra wirbelten leichte Böen.

    Aquaris fragte verwundert:

    „Zephyra, was … hast du da in den Händen?“

    Die Angesprochene stand auf:

    „Ich... weiß es nicht!“

    Es waren neue Waffen in Form von zwei Dolchen.

    ...

    Auch Sirius rappelte sich wieder hoch und stütze sich zwischenzeitlich auf seinen Äxten ab, war aber noch nicht ganz wieder aufgerichtet.

    ...

    Vor Zephyra bündelte sich der Wind und mit einem *poff* erschien wieder die schwebende Kugel vom Vorfall bei der Herberge bei Nagano:

    „Du bist mit dir selbst im Gleichgewicht, nimm diese Zwillingstantō und rette den Jenigen, der dein Plus darstellt!“

    Mit einem weiteren *poff* verschwand die Kugel wieder.

    „(Plus?) … Ok!“

    Sie wusste nicht genau, was das bedeutete, nickte aber und sah zu Sirius. Der wiederum spukte nur etwas Blut aus und richtete sich wieder auf:

    „Lächerlich, was will ein Zwerg wie du mit solchen Brotmessern?“

    Angriffslustig und fies grinste er sie an. Die entgegnete nur entschlossen:

    „Unterschätz mich nicht!“

    Er griff an und stürzte auf sie zu: „HHAA!“

    „*KLIINGG*“

    Aber Zephyra parierte mit ihren neuen Waffen über Kreuz. Hinter ihr wirbelte der Wind und fing die Wucht des Aufpralls ab. Orion war total überrascht:

    „Unglaublich!“

    Auch Mira und Aquaris staunten. Zephyra hielt ihm mit kraftverzerrtem Gesicht und aufeinandergebissenen Zähnen stand, trotz ihres Größenunterschieds. Sirius sagte hämisch:

    „Für so einen Wurm, gar nicht schlecht!“

    „Der Wurm … will nicht gegen dich kämpfen...! HAA!“

    Durch eine kraftvolle Bewegung und mit Hilfe des Windes entwaffnete sie ihren Gegenüber. Seine Äxte fielen einige Meter weit weg zu Boden.

    Statt seiner Waffe richtete er seine attackenaufladende Hand auf sie: „Na warte!“

    Aber Zephyra reagierte: „HÖR ENDLICH AUF!“

    Und warf ihre Waffen auf den Boden und sprang ihm um den Hals.

    Sirius spürte wie eine Art Blitz, der durch seine Muskeln fuhr und erstarrte mit kleinen Pupillen. Ihre Aktion lähmte ihn und seine Attacken verschwanden aus seinen Händen.

    Mira, Aquaris, Orion: „Zephyra!“

    Sie hatte Tränen in den Augen. Ihr Brustkorb schmerzte:

    „Es tut mir leid ...Ich habe mich immer nur an dich dran gehängt, ohne darauf zu achten, ob du das überhaupt willst.“

    Er sah, immer noch mit erstarrtem Blick, nach unten. Sein Körper war wie versteinert. Zephyra fuhr weinend fort:

    „...Aber ich bin so schlecht darin, Gefühle zu verstecken... TUT MIR LEID!“

    Sie richtete ihren vorher gesenkten Kopf auf und drückte ihm ihre Lippen auf den Mund.

    Seine Erstarrung wurde noch offensichtlicher. Denn hinzu kam eine verkrampfte Haltung, besonders zu sehen an seinen Händen, welche er ballte.

    „(HGN)“

    Leichte Böen fingen an beide sanft zu umhüllen. Seine Gedanken gingen im Kreis:

    „(A...ya ... A..ya!?)“

    An bestimmten Stellen seines Gewands fingen dunkle Fetzen an, abzufallen und zu verschwinden. Mira rief:

    „Seht nur!“

    Sirius erschlaffte und Zephyra spürte Boden an ihren Fußsohlen. Sie ließ von ihm ab. Daraufhin brach er zusammen. Aya fing ihn so gut es ging auf:

    „Yaki?“

    „A...ya!“

    Er blickte auf und sah sie an, musste sich aber auf ihrer Schulter abstützen. Seine Augen waren nun wieder braun und nicht mehr schwarz, sein Gewand aber immer noch fleckig.

    „Danke, Kleine!“

    Er lächelte in ihr erleichtertes Gesicht. Auch die anderen wurden leichter.

    ...Doch unvermittelt fing sein Mal an zu schmerzen.

    „ARRGGHHH“ Krampfend vergriff er sich in seinem Arm.

    Er fiel um, Zephyra konnte ihn nicht mehr halten. Schmerzend drehte er sich auf die Seite, seinen Arm oben. Verängstigt hockte Zephyra vor ihm:

    „Sirius, was hast du?“

    Die anderen kamen ebenfalls. Knapp neben ihnen erschien wieder der Schatten:

    „Du mieser Versager, dann nehme ich dich eben mit und wir fangen von vorne an!“

    Die Tentakel aus seinem Arm wurden größer und sein Muttermal war mittlerweile kohlrabenschwarz und leicht erhoben. Er schrie schmerzend auf:

    „HOLT DIESES DING AUS MEINEM ARM!“

    Mira war sich unsicher:

    „Was? Aber wie?“

    Zephyra griff zu ihren Dolchen. Aquaris erschrak:

    „Aya?!“

    Yaki sah mit einem offenen Auge, was sie vor hatte. Das andere war vor Schmerz zugekniffen:

    „MACH SCHON!“

    Er kniff beide Augen zu, in Erwartung dessen was gleich kommt.

    Zephyra hatte wieder Tränen in den Augen und hob ihre Hände:

    „BITTE, ZWILLINGSTANTŌ, MACHT IHN WIEDER ZU DEM WAS ER VORHER WAR!“

    Sie kniff ihre tränenden Augen zu...

    „Bitte, verzeih mir!“

    ...und rammte ihm beide Dolche in den Oberarm.

    „UUAARGGHH!“

    Er schrie vor Schmerzen auf und griff mit seiner freien Hand noch mehr in den verletzten Arm. Zephyra hielt beide Dolche fest umklammert. Wind kam auf und ein kleiner Wirbel bildete sich um die Dolche. Und Zephyra sagte verbissen:

    „Du wirst ihn mir...nicht wegnehmen!...“

    Der kleine Wirbel zog die Tentakel zusammmen.

    „...Komm schon, nur noch einen Moment!“

    Die Wunde blutete stark und Aquaris versuchte mit ihrer Heilkraft gegen zu halten, aber sie konnte die Blutung nur verlangsamen.

    Langsam zeigte die Prozedur Wirkung und an den Dolchen kroch eine wabernde schwarze Masse empor.

    Der Schatten aber meldete sich zu Wort:

    „Nein, ich werde ihn mitnehmen!“

    Orion griff zu seinem Schwert:

    „SCHNAUZE!“

    Mit seinem Katana schlug er nach dem Wesen. Doch der Schatten wich aus.

    Langsam zog sich die Masse wieder in Yakis Oberarm zurück. Aber Zephyra hatte genug!

    „JETZT REICHTS!“

    Und mit einem Ruck packte sie das Zeug mit der Hand. Es fühlte sich an, als würde Säure über diese laufen und löste ihre Handschuhe und Teile des Gewands auf. Schmerzverzerrt hielt sie jedoch daran fest...:

    „ …Vergiss es, du kriegst mich nicht los!“

    und griff noch fester zu. Wieder meldete sich der Schatten:

    „Komm schon Yaki, komm mit mir und du wirst SIE bekommen.“

    Der aber antwortete unter Schmerzen:

    „Wovon... redest du?“

    Und konnte kaum noch reagieren. Der Schatten wunderte sich:

    „Mh?“

    Sirius sprach fest weiter:

    „Ich will … nur noch eine Person...“

    Der Schatten ahnte was kommt: „Nein...“

    Sirius schrie mit letzter Kraft: „ICH HABE MICH ENTSCHIEDEEEEEN!!“

    Und der Schatten wich zurück: „NNEEIIINNNN!“

    Ein letzter Ruck von Zephyra: „KOOOOMM RAAUUSS!“

    … und sie hatte den gesamten Klumpen in der Hand.

    „WIRF IHN WEG!“

    Zephyra tat, was Aquaris ihr riet und warf den Klumpen weit weg von Sirius.

    Der Schatten verschwand währenddessen mit einem verhallenden: „....bereuen!“. Orion stand wütend davor.

    Währenddessen versuchte der Klumpen von alleine zu fliehen. Aber Aquaris richtete ihre mit Eis gefüllte Hand auf es und fror es fest. Die andere ruhte auf Sirius Wunde.

    Es erstarrte.

    Orion kam mit seinem Schwert und stach mitten hindurch. Durch die niedrigen Temperaturen und den Hieb, begann es Risse zu bekommen. Mira zielte noch mit ihrem Pfeil... und schoss.

    Der Klumpen löste sich in Asche auf.

    Orion lief zu Yaki, der mittlerweile einen Dämmerzustand erreichte, denn der Blutverlust war hoch. Die Dolche verschwanden und hinterließen eine klaffende Wunde. Das Schwarze löste sich auf und Sirius hatte wieder seine normale Gewandfarbe. Aquaris legte beide Hände auf seine Wunde. Zögerlich schloss diese sich. Aber sie war zu tief. Ungewollt wurde sie wieder zu Mizu und schnaufte:

    „Das schaffe ich nicht, sie ist zu groß. Ich ... bin zu schwach...“

    Yaki regte sich nicht mehr. Besorgt rief Zephyra: „Nein, Yaki, bleib wach!“

    Mizu zitterte und kniff die Augen zusammen: „(Schon wieder … bin nicht stark genug...)“

    Auch schon als Minaco entführt wurde spürte sie dieses Gefühl. Es war Wut über die eigene Schwäche. Sie hasste es unglaublich stark und kannte es … Schon weit aus der Vergangenheit.

    Plötzlich bewegte sich Sirius´ andere Hand wie in Trance und griff in die Erde. Er holte eine Ladung davon, hob sie hoch und bedeckte damit seine Wunde.

    Mira entgegnete erschrocken:

    „Halt! Du kannst doch da keinen Dreck reinwerfen!“

    Nach der Erde folgte seine Hand. Ein warmer brauner Schimmer entstand und die Blutung stoppte langsam.

    „Diese … Technik?!“

    Mizu erkannte sie wieder. Die Erdelementare benutzten sie in vergangenen Kämpfen. Lernte Sirius etwa von ihnen?

    Die Haut bildete sich wieder und auch das Muttermal erschien und leuchtete kurz auf. Danach fiel sein Arm regungslos zu Boden. Er wurde von Erde eingeschlossen und wieder zu Yaki.

    Geschlossen war die Wunde noch nicht ganz, aber es bestand nun keine akute Gefahr mehr. Yaki war nicht mehr ansprechbar. Auch das Rütteln von Zephyra brachte nichts:

    „Yaki? Yaki! Wach doch bitte auf!“

    Orion nahm dessen Hand und fühlte seinen Puls:

    „Keine Sorge, sein Puls ist schwach, aber er lebt!“

    Und lächelte Aya an, welche selber testete und erleichtert war, als sie seinen Puls wahrnahm. Er schien bewusstlos zu sein.

    ...

    Einige Stunden später:

    „DU BIST MIR IM WEG!“

    Sirius schlug mit seinen Äxten auf Zephyra, die daraufhin wie Glas zersplitterte.

    ...

    „NNEIIINNN“

    Yaki erwachte in einem Bett, schweißgebadet und mit geschocktem Gesichtsausdruck:

    „Was... ist passiert? ... autsch!“

    Er fasste sich an seinen Oberarm. Dieser war verbunden und mit einem Tuch ruhig gestellt. Die Tür öffnete sich und Minaco kam herein:

    „Ahh, endlich bist du wach!“

    „Minaco... ?!“

    Er erschrack: „Wo ist Aya?“

    Rasch versuchte er aufzustehen, jedoch wurde sein Vorhaben von einem:

    „Hier!“ unterbrochen, sodass er nur zum Sitzen kam.

    Sie trat ins Zimmer und begann sofort ein traurig verzogenes Gesicht zu bekommen. Kleine Kullertränen erschienen in ihren Augen.

    „YAKI, ICH BIN SO FROH!!“

    Und rannte auf ihn zu. Die Blondine musste ausweichen:

    „Wahh!“

    … sonst wäre das Tablett, mit samt dem darauf stehenden Tee auf den Boden gefallen. Aya hatte Yaki in ihrem Übermut aufs Bett zurückgeworfen und lag auf ihm.

    „Mein Arm...!“

    „Ohh, sry..."

    Sie krabbelte von ihm runter, setzte sich und schaute nun auf den Boden. Eigentlich wollte sie dieses Verhalten nicht mehr zeigen und die Sache war ihr plötzlich unangenehm.

    „(Nein!...)“

    Langsam setze er sich wieder auf, hatte mittlerweile auch die Füße fest auf dem Boden.

    Mizu kam herein:

    „Wie gehts dir?“

    Yaki aber antwortete nicht, sondern schaute nur nachdenklich nach unten.

    „HEY!“

    Er schreckte auf:

    „Wa...Was?“

    Etwas eingeschnappt schaute sie ihn an:

    „Ich wollte wissen, wies dir geht?“

    Er schaute wieder zu Boden und entgegnete:

    „Geht schon...“

    Jedoch neigte er danach seinen Kopf beschämt weg von Aya und zur Seite. Die aber fragte daraufhin:

    „Was hast du? Hast du dir doch mehr getan?“

    Fragend drehte er sein Gesicht in ihre Richtung. Doch entgegen seiner Erwartung legte sie ihre Hand auf seine Stirn. In diesem Moment aber spürte er ein unangenehmes Stechen in seiner Magengegend und stand als Reaktion ruckartig auf:

    „Ich … brauch kurz frische Luft!“

    … War das... ein schlechtes Gewissen?

    Er ging langsam aber zielsicher in Richtung des offenen Balkons nach draußen und schob hinter sich die Tür zu.

    „Was... war das?“

    Fragte Aya verwundert.

    Mizu meldete sich leise, sodass Yaki sie nicht hörte, zu Wort, aber mit hängendem Kopf:

    „Ich kenne diesen Gesichtsausdruck.“

    Aya sah sie verwundert an.

    „Damals, habe ich oft versucht ihn zu verteidigen. Einige aus den oberen Klassen unserer Grundschule hatten ihn auf dem Kicker. Ich hatte oft mehrere Freunde dabei... Als ich ihm danach aufhelfen wollte... hatte er den selben Gesichtsausdruck...“

    Mizu schaute in Yakis Richtung, der auf die Stadt hinaus schaute. Sie fuhr fort:

    „Dieser zeigte Scham. Er schämte sich dafür, dass ihm Jüngere geholfen haben. Er ist der Älteste und möchte immer die ganze Verantwortung tragen. Jedoch führt das auch dazu, dass er ungern Hilfe annimmt und sich so übernimmt.“

    Aya schaute daraufhin nachdenklich in Yakis Richtung:

    „(Hast du deswegen immer so auf mich geachtet?)“

    „Aya!“

    Die Angesprochene drehte sich überrascht um und schaute Minaco an:

    „Gib ihm etwas Zeit.“

    Sie lächelte die Jüngere an. Diese erwiderte den Gesichtsausdruck und antwortete:

    „Ja, ok... Wir...“

    Doch plötzlich kreischte es draußen auf dem Balkon:

    „WAHHHH!“

    Als die Mädchen ihren Blick Richtung des Lärms richteten, hockte Orion auf dem Geländer und Yaki auf seinem Hosenboden. Orion hob nur trocken seine Hand als Begrüßung:

    „Hi!“

    Yaki saß verschreckt auf dem Boden des Balkons, sprang dann aber übermütig auf:

    „SAG MAL, SPINNST DU? EINFACH OHNE ANKÜNDIGUNG VON UNTEN HOCH AUF DIE BALKONBRÜSTUNG ZU SPRING!?“

    Frech grinste er den Verletzten an:

    „Schön, dir geht's wieder besser!“

    Den anderen stand nur ein Tropfen im Gesicht. Yakis Gesicht war wütend verzerrt. Langsam beruhigte er sich wieder, aber ballte die Faust des nicht verletzten Armes. Dann ging er auf Orion zu, schaute ihm fies in die Augen:

    „Irgendwann Nakahiru-Kun, irgendwann...“

    Dieser aber schaute nur unbeeindruckt und gespielt naiv zurück:

    „Ist ok!“

    Eine Wutader erschien an Yakis Schläfe:

    „Grrr“

    Nun kam Minaco auf den Balkon. Um das Ganze Geschehen aufzulockern lächelte die Blondine und meldete sich zu Wort:

    „Yaki, dein Tee wird kalt.“

    Er drehte sich ruckartig von Orion weg. Als er sich jedoch in Minacos Richtung wendete kreuzte sein Blick Ayas, die mit in der Tür stand und seine Antwort verstummte in seiner vermeidenden Kopfbewegung Richtung Boden. Sie bemerkte dies:

    „Yaki?!“

    Überrascht schaute er in ihre Richtung. Aya aber lächelte ihm nur entgegen. Er wurde leicht rot und wich nun mit seinem Blick nach oben in den Himmel aus.

    Mizu ging an Aya vorbei durch die Tür und begann das Gespräch:

    „Hast du was rausgefunden, Orion?“

    Der Angesprochene sprang über Sirius hinweg und landete sanft auf dem Balkon:

    „Leider nicht, weder eine neue Zone noch Neues von Kuro, Charon oder dem Unbekannten von neulich. Wie vom Erdboden verschluckt...“

    Minaco wunderte sich:

    „Seltsam, was wird damit bezweckt?“

    Orion warf ein:

    „Ich glaube sie warten auf etwas...“

    Plötzlich kam Yaki das Mädchen in den Sinn:

    „Sie hat eindeutig etwas damit zu tun.“

    Mizu wusste wen er meint:

    „Du meinst Fudamoto, oder?“

    Yaki nickte. Jedoch passte die Erwähnung dieses Namens Aya gar nicht. Mizu bemerkte dies an ihrer geballten Faust und dem böse verzogenen Gesicht, plus der zuckenden Ader an ihrer Stirn:

    „(Diese Schlange hat Yaki geküsst und das vor mir! Die nehm ich vierfach auseinander!!!)“

    Langsam rückte Mizu auf Abstand, denn die Luft neben ihr lud sich merklich elektrisch auf. Auch Orion bemerkte diese Aura:

    „Wow, sind alle Mädchen so eifersüchtig?!“

    Yaki bekam einen ungläubigen Gedanken:

    „(Eifersüchtig?)“

    Und Aya wiederholte ihn: „Eifersüchtig?!“

    Sie stand mittlerweile in einer Art Blitzgewitter UND FEUER. Selbst Orion wich einen Schritt zurück:

    „Ähhh...“

    Ihm war es neu, dass jemand statt ihm in Flammen stand.

    Minaco entleerte kurzerhand den schon kalten Tee über Aya und löschte damit das Feuer mit einem lauten *zisch*. Er verdampfte augenblicklich. Auch die Blitze verschwanden. Daraufhin legte sie ihre Hand auf die Schulter des kleineren Mädchens:

    „Glaub mir, wir wollen alle dieses Miststück kriegen.“

    Aya lächelte daraufhin und nickte ihr zu. Auch die anderen lächelten, doch dann drehte sich Orion zu Yaki um:

    „Sag mal... was weißt du noch von dem Kampf?“

    Yaki drehte daraufhin wieder seinen Kopf zu Seite. Aber Orion sprach weiter:

    „Tut mir Leid, aber es wäre wichtig, zu wissen, was und wie sie das mit dir angestellt hat.“

    Der Angesprochene zögerte. Riss sich dann aber zusammen und versuchte eine passende Antwort zu formulieren:

    „Es... war wie kurz vor der Ohnmacht... Mein Körper fühlte sich immer mehr taub an. Du hast keine Kontrolle mehr über das was du tust und...“

    Er fasste sich zwischendurch an seinen verletzten Arm und sein Gesicht verzog sich ängstlich:

    „... bist absolut handlungsunfähig...“

    Alle verstummten. Es wusste keiner etwas hinzuzufügen. Aber dann:

    „Warum....?“

    Alle schauten zu Mizu. Die vor Wut zitterte, ihre Fäuste ballte und den Kopf gesenkt hielt.

    „Warum ergötzen sich diese Monster am Leid anderer?!“

    Aber sie spürte plötzlich eine Hand auf ihrem Hinterkopf und einen Gegendruck von vorn. Es war Orion, der vor ihr stand und sich leicht zu ihr beugte, sodass ihre, fast gänzlich nach unten gerichtete Stirn, an seiner Brust anlag.

    Mizu blieb regungslos stehen und man sah nur Tränen, die die Strahlen der Abendsonne durchbrachen und schließlich auf den Boden auftrafen.

    ...

    Am nächsten Morgen lief Yaki nachdenklich auf das Schulgebäude zu. Er war heute schon sehr früh wach und konnte nicht mehr schlafen. Immer wieder kam ihm der Kuss von Aya in den Sinn:

    „(Warum krieg ich das nicht aus dem Kopf?!)“

    „Hey, TSUCHIHADA!!“

    Er drehte sich um und ein Schüler mit schmaler Brille und kompletten Undercut kam auf ihn zugerannt. Er war aus der angeschlossenen Uni und ein Jahr älter. Sie kannten sich aus der ehemaligen Sport-AG:

    „Was ist mit deinem Arm passiert?“

    „Ähh, hatte einen kleinen Fahrradunfall!“

    „Gebrochen?“

    „Äähh, was? Nein, nein, habe eine Wunde am Oberarm durch den Aufprall.“

    „Wunde am Oberarm?!...Mh...“

    In einer Gedankenblase überlegte er sich, wie der Sturz ausgesehen haben muss.

    „...Da musste aber dumm gefallen sein.“

    „Ähhh, ja bin ich auch.“

    An seiner Stirn erschien ein Tropfen. Diese Ausrede war nicht die Beste.

    ...

    Später in einer Pause auf dem Schulhof:

    „Was? Ihr wollt Shiori zur Rede stellen?“ Fragte Yaki erschrocken. Taichi antwortete ihm daraufhin:

    „Ja, sie lief vorhin über den Gang, war aber komischerweise nicht mehr bei uns in der Klasse.“

    Yaki schaute nur ungläubig. Minaco, die an der Wand des Schulhauses anlehnte warf ihre Gedanken ein:

    „Da ist was faul...“

    Aya schaute sie an... und rannte dann los, mit entschlossenem Blick. Mizu schaute ihr hinterher:

    „Aya?!“ Und Yaki rief: „Warte!“

    ...

    Suchend aber versteckt hinter jeder Ecke hielt Aya nach der Zielperson Ausschau. Schließlich entdeckte sie diese an einem der Getränkeautomaten... und ging auf sie zu. Shiori wollte gerade die Dose im Auswurffach greifen, als sie Aya im Augenwinkel bemerkte, welche auf sie zuging. Die Gesuchte schaute nur verwundert und fragte:

    „Öhm hi, kennen wir uns?“

    Aya war entsetzt und ballte ihre Faust:

    „Dir zeig ichs!“

    Die Angesprochene wusste nichts rechtes mit der ihr Fremden anzufangen Und glubschte fragend: „???“

    Wütend fletschte Aya ihre Zähne.

    „AYA!“

    Die anderen kamen angelaufen und Mizu sagte:

    „Du kannst doch nicht einfach abhauen!“

    Doch Aya reagierte nicht, sondern ballte immer noch ihre Faust:

    „Das... kann doch wohl nicht wahr sein...“

    Shiori schaute fragend drein. Aber das machte Aya nur noch wütender:

    „Wie kann … MAN SICH NUR SO DUMM STELLEN!?“

    Plötzlich ging sie auf die vor ihr Stehende los. Die erschrak, Aya hatte den Kragen ihrer Schulbluse gepackt.

    Die anderen reagierten schnell und griffen in die Situation ein. Alle bis auf Yaki versuchten nun Aya festzuhalten. Die zeterte wie ein wildes Tier und ihr Gebrülle war mittlerweile nicht mehr identifizierbar. Man konnte nur Sachen erahnen wie „Fertig machen..“ oder auch „Umbringen...“

    ...

    Die Gruppe hatte sich einige Minuten später in eine ruhige Ecke verzogen, zusammen mit Shiori. Die hatte anscheinend keinen blassen Dunst, was vor sich ging. Taichi fing an:

    „Also, du hast uns gestern einige Probleme eingebrockt!“

    „Hä?“

    Wieder wusste die Angesprochene keine Antwort.

    Mizu fügte hinzu: „Wegen dir ist Yaki durchgedreht und auf uns los gegangen!“

    Nun wurde Shiori hellhörig: „Was?“

    Minaco streute noch ein: „Und du hast ihn einfach geküsst!“

    „WIE BITTE?!“

    Die Errötung war deutlich sichtbar, genauso wie ihr äußerst verdattertes Gesicht. Auch kam die Reaktion plötzlich und sah verdammt authentisch aus. Die ganze Gruppe schaute erstaunt. Aber Yaki ergriff die Initiative und ging rasch auf sie zu. Shiroi wich bis zur Wand zurück und er legte seine unverletzte Hand auf ihre Stirn, übte Druck aus. Dies zwang das Mädchen dazu ihren Kopf zu heben und ihn direkt anzusehen. Yaki schaute ihr dabei tief in die Augen... nach einigen Sekunden ließ er von ihr ab und ging seitlich weg. Aya bekam bei diesem Anblick ein flaues Gefühl im Magen und fragte:

    „Yaki...?“

    „Sie ist weg...“

    Die anderen fragten:

    „Wie?“

    Yaki fuhr fort:

    „Diese Person ist nicht die von gestern!“

    Die Fremde rutschte verängstigt an der Wand herunter:

    „Wer... seid ihr?“

    Minaco ging auf sie zu und kniete sich vor sie:

    „Eine Person kam gestern in unsere Klasse und gab vor, du zu sein...“

    Shiori antwortete nicht... sie konnte nicht...

    „... Sie hat Yaki, der dir gerade in die Augen gesehen hat geküsst und...“

    Aber Minaco wurde schließlich von der ängstlichen Shiori unterbrochen:

    „Ich... hab keine Ahnung wovon ihr redet!... Ich bin nicht mal in eurer Klasse. Heute ist mein erster Schultag. Ich wurde von einer anderen Schule hierher versetzt...“

    Mizu fragte ungläubig:

    „Was?“

    Die Angst wich langsam aus dem Körper der Neuen und sie begann normal zu sprechen. Minacos ruhige Ansprache beruhigte sie irgendwie:

    „Ja, eure Geschichte kapier ich außerdem nicht... Wie kann ich hier und zuhause sein? Das geht doch gar nicht!“

    Ungläubig und auch etwas schwer von Begriff schaute sie die Gruppe an...

    „Da müsste ich mich ja kopieren!“

    ... und schmollte schließlich mit verschränkten Armen. Minaco aber fiel ein Wort besonders auf:

    „(Kopieren?!)“

    Shiori fuhr fort:

    „Und Kopieren geht ja auch nicht, da müsste ich mich teilen, oder doch nicht? Ist das wie Klonen?!“

    Taichi fing an sich den nächsten Teil nur zu denken:

    „(Wieso hab ich gerade den Eindruck, diese Person ist nicht die Hellste?)“

    Er schaute nur schief zur Seite und behielt diesen Gedanken lieber für sich. Minaco sprach ruhig weiter:

    „Ok, danke. Vergiss einfach, was wir dich gefragt haben.“

    „Mh, eigentlich seid ihr ja ganz cool und du echt hübsch!“

    Minacos Blick wurde fragend. Auch Yaki schaute jetzt schief.

    ...

    Der Schulglockenton erklang und alle bewegten sich in ihre Zimmer zurück.

    Minaco sagte an der Tür noch zu allen:

    „Wir treffen uns nachher bei mir!“

    Yaki nickte und ging mit Aya in eine andere Richtung.

    ...

    Die fragte nach einiger Zeit:

    „Wieso hast du das vorhin gemacht?“

    Er musste erst überlegen, ahnte dann aber, was gemeint war:

    „(Warum fragt sie mich das?)...Ich musste ihr in die Augen sehen!“

    Die entschlossene Betonung stach in Ayas Bauch. Doch sie riss sich zusammen:

    „Ok, ich geh,... bis später...“

    Sie drehte sich um und ging in Richtung ihres Klassenzimmers. Yaki schaute ihr verwundert nach:

    „(Was hat sie? Sie ist seit dem Vorfall wie ausgewechselt...)“

    ...

    Minaco stellte allen Tee auf den Tisch und fing das Gespräch an:

    „So, wir haben also herausgefunden, dass diese Fudamoto entweder keine Erinnerungen mehr hat, oder benutzt wurde... von der Verantwortlichen fehlt jede Spur, genauso wie von Kuro.“ Mizu begann zu sprechen:

    „Minaco?“

    „Mh?“

    „Ich habe heute mit unserem Lehrer gesprochen... er... meinte er wüsste nicht wo Kuro ist, aber... es war seltsam. Es kam mir vor, als würde er mir ausweichen.“

    Sie erinnerte sich schemenhaft an das Gespräch im Klassenzimmer. Herr Akira schaute immer wenn sie fragte zur Seite, als ob er Blickkontakt vermeiden wolle und auch die Antworten waren abgehackt.

    Als Taichi jedoch aufschaute „Mhh...“, entdeckte er Ayas gesenkten Kopf und ihre zitternden Hände. Er tippte auf Mizus Schulter und deutete mit einer Kopfbewegung auf Aya. Mizu beobachtete die Situation und bemerkte, dass Yaki sich nicht rührt, oder schlicht den Zustand von ihr übersieht. Obwohl die zwei nebeneinander saßen. Die Augenbrauen der Braunhaarigen bewegten sich in der Mitte nach unten und daraufhin kickte sie Yaki unter dem Tisch durch ins Schienbein.

    „AU! Sag mal, wofür war das denn?“

    „Dafür!“

    Sie zeigte auf die Person. Er drehte seinen Kopf auf die neben ihm Sitzende. Die aber fühlte sich ertappt und stand ruckartig auf.

    Taichi: „(Tu was, Yaki!)“

    Mizu: „(Tu was, Yaki!)“

    Minaco: „(Tu was, Yaki!)“

    Doch dann lief Aya schnell und ohne zu zögern Richtung Wohnungstür und war weg. Sie lief über den Gang zum Fahrstuhl und hatte immer wieder die selben Gedanken:

    „(Ich will das nicht! Ich will ihn nicht nochmal überrumpeln!)“

    Im Raum fragte Yaki verdutzt:

    „Was war das?“

    Minaco, Taichi und Mizu und fassten sich alle gleichzeitig an den Kopf, und der Wuschelkopf dachte sich:

    „(Nicht nur das Weib von heute ist keine helle Leuchte...)“

    Mizu stand auf und sah böse auf Yaki hinab:

    „Sag mal, bist du so begriffsstutzig? Du bist da dran schuld!!“

    „Hää? Ich?“

    Nun knallten zwei Fäuste auf den Tisch. Mizu hatte zugeschlagen. Yaki wich erschrocken zurück und mit zitternder Stimme sagte sie:

    „Kannst du mal weniger auf dich selber achten und mehr auf andere?!“

    Diese Aussage trieb Yaki ein Stechen in die Brust. Das tat er doch immer, ...oder?

    „Ich dachte bisher immer du kümmerst dich um andere, aber gerade frage ich mich, ob ich dich falsch eingeschätzt habe! Wie kann man so blind sein?!“

    Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer. Sie schaute zur Seite zu Minaco und in ihre mitfühlenden Augen. Dieser Blick brachte Mizu wieder zur Vernunft und sie bemerkte Yakis hängenden Kopf. Langsam richtete sie sich wieder auf:

    „Tschul...digung...“

    Yaki aber schüttelte verneinend seinen Kopf:

    „Nein, du hast Recht...“

    „Was?“

    „Ich... bin die ganze Zeit nur damit beschäftigt mich von ihr fernzuhalten... ich hätte sie töten können...euch alle...“

    Er kniff nun die Augen zusammen „...und konnte verdammt nochmal nichts tun...“. Diese Aussage ließ ihn erzittern.

    Langsam, aber immer noch mit einem leisen *Wumms* legte Yaki seinen Kopf auf den Tisch. Seine gesunde Faust ballte sich. Mizu wusste nicht mehr was sie sagen soll.

    Yaki fuhr fort:

    „Ich... weiß nicht, wie ich reagieren soll!... Ich wurde von euch daraus geholt... ich komme mir einfach nur unfähig, schwach und nicht wert genug vor, für Aya!“

    Taichi aber konnte sich das Ganze nicht mehr mit anhören und nahm die Teekanne. Diesmal war der Inhalt noch heiß und wurde von ihm über Yakis Kopf entleert.

    „ARGHS, das ist HEIß!!“

    Nun blickte Yaki auf und in wütende Augen Taichis:

    „Du hast Recht, du bist echt wertlos!“

    Minaco aber war das zuviel:

    „TAICHI!“

    Der aber war sich Seiner sicher:

    „Ist doch so, anstatt, dass er ihr hinterherrennt, liegt er hier wie ein Häufchen Elend und wälzt sich in Selbstmitleid! Ich dachte, du hast dich für sie entschieden, dann halte dich auch an das, was du großkotzig sagst!“

    Yaki schaute nur verwundert, ließ aber dann wieder seinen Kopf hängen. Taichi aber hatte das Bedürfnis weiter zu reden:

    „Willst du wirklich SO enden?!“

    Der Angesprochene schreckte hoch und schaute ihn mit weiten Augen an:

    „(... Nein, ich will das doch gar nicht... wollte ich sie nicht schützen?... Taichi und Mizu haben Recht... ich... bin ein rießen Vollidiot!)“

    Nun stand auch er rasch auf und verließ schnell Minacos Wohnung. Die hingegen fragte:

    „Findet ihr nicht, das war zu hart?“

    Mizu verneinte:

    „Nein!“

    Minaco sah sie verwundert an. Sie setzte sich erst wieder und fuhr fort:

    „Yaki braucht sowas. Er verzweifelt sonst an sich selbst!“

    „So kenne ich dich gar nicht...“

    „Mh?“

    Ihre Blicke kreuzten sich und Minaco redete weiter mit Mizu:

    „... seit der Sache mit Yura und der Zeitung... spüre ich in dir eine Art Unruhe... Wie ein aufgepeitschtes Meer.“

    Mizu schaute erschrocken und fing an zu zittern. Ihr Blick richtete sich nach unten:

    „Ich... spüre seitdem nur noch Wut!“

    Sie stand auf und wollte langsam ebenfalls gehen. Jedoch wurde sie am Arm festgehalten. Regungslos blieb sie stehen. Es war eine große männliche Hand:

    „Geh nicht!“

    „Hg!?“

    Ohne sie anzuschauen sprach Taichi weiter:

    „Teile deine Wut mit mir...“

    Tränen fielen aus dem im Schatten liegenden Gesicht.

    Minaco bemerkte dies und stand auf. Langsam drehte sie Mizu wieder in Richtung des Sofas auf dem Taichi saß und gab ihr einen leichten Schubs. Mizu knickten darauf die Beine ein und stützte sich mit zitterndem Arm ab. Sie weinte. Zärtlich nahm Taichi sie in den Arm, zog sie runter, bis sie wieder saß und drückte sie fest an sich. Minaco setzte sich wieder und beobachtete still:

    „(Eine indianische Weisheit besagt, man habe zwei Wölfe in sich, die immerzu gegeneinander kämpfen. Der eine ist gutherzig und kämpft mit Liebe. Der andere ist böse und kämpft mit Hass... Am Ende gewinnt der, … den man füttert...) …“

    Mizu konnte sich nicht mehr regen. Ihn ihr wütete es! Selbst die Gefühle gegenüber Taichi waren gerade auf Eis gelegt. Das Einzige, was sie gerade konnte war, sich an seiner Schulter auszuweinen.

    ...

    Draußen stand Yaki suchend vor dem Gebäude. Es regnete leicht.

    „(Verdammt, wo ist sie nur? Denk nach, denk nach!)“

    Ihm kamen plötzlich Erinnerungen in den Sinn.

    ...

    Noch bevor Mizu einzog wollte er Aya eines Abends nach Hause bringen und kam an einem Spielplatz vorbei. Dort lief das Mädchen freudig auf die Schaukeln zu, setzte sich und begann, sich anzustoßen...

    Erinnerung von Aya: „Ich mag Spielplätze... sie verströmen so eine positive Energie...“

    ...

    Wieder im Hier und jetzt, er wusste wo er hin musste:

    „Der Spielplatz im Park!“

    Er rannte los und kam schließlich an seinem Ziel an. Seine Ohren vernahmen ein Quietschen. Als er diesem folgte erkannte er Aya. Das Mädchen saß auf einer Schaukel und stieß sich etwas mit ihrem Fuß ab. Sie bemerkte ihn erst an seinen Schritten im Sand, und schreckte auf.

    „Ich bin es nur!“

    Beruhigend hob er ihr seinen gesunden Arm entgegen. Aya beruhigte sich wieder, schaute aber dann zur Seite weg:

    „Was willst du hier?“

    Er zögerte, doch dann:

    „Mizu und... Taichi haben mich wach gerüttelt...“

    „Was?!“

    „Ich habe die ganze Zeit nur meine Gefühle im Kopf gehabt und daher andere außer Acht gelassen... Was du fühlst war mir nicht bewusst.“

    Aya hörte gespannt zu und sah ihn dabei an.

    „Anstatt, dass ich mich zusammenreiße, hab ich mich in meinen Gefühlen verloren... Zee, kein Wunder, dass ich dieser Schlange zum Opfer falle...“

    „Stop!“

    Yaki schreckte auf. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen.

    „Das hätte jedem von uns passieren können. Nur... schau bitte nach vorne und mach dir keine Vorwürfe mehr.“

    Er schaute sie erstaunt an und ließ daraufhin mit einem schmerzenden Lächeln den Kopf hängen:

    „Das ist mir sowas von peinlich... ich bin so ein Idiot. Du bist soviel weiter...“

    Aya unterbrach ihn:

    „Das ist Blödsinn!“

    „Mh?“

    Sie lächelte ihn an:

    „Du hast mir viel geholfen und immer auf mich aufgepasst. Wir ergänzen uns sehr gut.“

    Sie ließ ihr mittlerweile errötetes Gesicht etwas hängen, lächelte dabei aber.

    Auch Yaki wurde rot, denn die Botschaft hatte er verstanden. Aya fuhr aber fort:

    „Hattest... du das ernst gemeint letztens?“

    Der Angesprochene fühlte sich ertappt und auch seine Körperhaltung und Gesichtsausdruck ließen dies vermuten, denn er wirkte leicht verschreckt.

    „(Meint sie etwa...?)“

    Nun sah sie ihn erwartungsvoll an.

    „I... (Ich bin so dämlich in solchen Situationen, was soll ich sagen?)“

    Eine fremde Stimme erklang plötzlich:

    „Ist ja putzig!“

    Yaki zuckte zusammen, denn er erkannte die Stimme und drehte sich erschrocken um.

    Vor ihm schwebte eine fremde Frau, zumindest wirkte sie so. Aber sie hatte fledermausartige Flügel, Hörner und einen Schwanz wie ein Imp. Ihr Kleidung war aufreizend gestaltet und farblich sehr dunkel. Ihre blonden Haare bildeten dazu einen starken Kontrast und verfärbten sich in den Längen. Sie landete auf einem Klettergerüst und schaute die beiden äußerst abwertend an.

    Yali erschauderte unter diesem Anblick.

    „D... (Was ist das..?... Mein Körper ist wie erstarrt!)“

    Die Fremde grinste bösartig.


    Ende des 11ten Kapitels...



    Nachwort:

    Ab hier beginnt die zweite Staffel mit viel Spannung, aber auch Verletzungen und Gewalt. Zwischen beiden "Staffeln" liegen einige Jahre Schreibpause, was man eventuell bemerkt. Ich selbst hab mich sehr reingehängt und bin recht weit gegangen.

    Mein Mitbewohner meint ich wäre "mutig" mit den folgenden Kapiteln. Mal schauen, obs auch so rüber kommt ^^.


    Danke fürs Lesen


    bellchen Evoli

  • bellchen

    Hat den Titel des Themas von „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 11.06. = Charaktere)“ zu „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 17.06. = Charaktere + Kapitel 11)“ geändert.
  • Hey bellchen,


    das war ja eine spannende Auseinandersetzung zum Schluss. Die Zwillingsdolche kamen da gerade noch so im letzten Moment, eigentlich wie man es von Animes kennt. Finde hier aber den Zusammenhang mit dem Windelement ganz interessant und dass bei jedem Angriff und jeder Aktion immer wieder der Wind ins Spiel kommt. Ist gut für die Atmosphäre und kann noch den ein oder anderen Vorteil mit sich bringen. Den Schatten zu vertreiben war recht spannend.

    Wirklich viele Antworten hat das trotz allem nicht ergeben, sodass ich mich jetzt wieder eher zurückgelassen fühle. Mit dem Ende wirfst du zumindest schon mal einen neuen Charakter rein, der potenziell einiges in Bewegung bringen kann, je nachdem, welche Absichten er hat. Bin entsprechend schon gespannt drauf und vor allem auch darauf, was sich nach deiner Schreibpause getan hat.


    Wir lesen uns!

  • Servus Rusalka ,

    erstmal vielen lieben Dank, dass du nochmal reingeschaut hast und ebenso danke für deinen Kommentar, zu dem ich aber noch ne Frage habe:

    Wirklich viele Antworten hat das trotz allem nicht ergeben, sodass ich mich jetzt wieder eher zurückgelassen fühle.

    eigentlich wie man es von Animes kennt.

    Ist das nun gut oder schlecht ? ^^"

    Ich habe grad das Gefühl, es wäre besser immer mal was einzustreuen, was Fragen beantwortet, anstatt immer neue reinzuwerfen ^^"?! Ich möchte versuchen mit vielen Fragen und Geschehnissen Interesse und Spannung aufzubauen, was natürlich auch nach hinten losgehen kann. Ist das zu viel des Guten?


    Wobei das eher unterbewusst passiert.



    bellchen Evoli

  • Das mit den Animes war eher eine beiläufige Bemerkung, weil mir in den letzten Kapiteln Ähnlichkeiten aufgefallen sind. In der Hinsicht ist alles okay, solange du die Geschichte so gestaltest, dass sie dir gefällt. Das ist das Wichtigste.

    Dass viele Fragen herrschen, ist auch nicht negativ zu verstehen. Zwar weiß man nicht, ob Fudamoto nur ausgenutzt wurde oder nicht, aber mit dem Ende hast du einen netten Cliffhanger eingebaut, mit dem das in Verbindung gebracht werden kann. Zumindest ging es mir so beim Lesen. Antworten sollen halt nicht einfach so eingebaut werden, sondern wenn es für die Story am meisten Sinn macht, beispielsweise an Wendepunkten oder wenn sich jemand zu erkennen gibt. Man merkt, dass du mit der ganzen Welt noch relativ am Anfang stehst und sich da noch viel entfalten kann. Da sind Fragen absolut in Ordnung.

  • Hier ist nun Kapitel 12. Danach werde ich nochmals eine kleine Pause machen, da die Wächter als Bilder noch fehlen und diese einige Zeit brauchen werden. Außerdem brauch ich ne kleine Auszeit. ^^"


    Kapitel 12 (Versprechen)


    Minaco spürte plötzlich eine böse Präsenz und erschrak, denn sie war ihr nicht unbekannt.

    Als Mizu die veränderte Mimik ihrer Freundin wahrnahm, blickte sie fragend auf und bemerkte nun auch die Umarmung, in der sie lag.

    Taichi regte sich nicht. Er verharrte einfach.

    „Ahhh!“ Sie erschrak und drückte sich weg, schaute dann aber perplex nach unten, ohne weitere Bewegungen. Aber die Reaktion war anders als sonst. Es fehlte der anschließende Rückzug, was Taichi verwundert auf sie herab blicken ließ. Mizu sah ihn schließlich erschrocken und rot an. Doch sie bemerkte ihre Freundin im Augenwinkel.

    Die sagte mit verängstigtem Blick: „Sie ist wieder da!“

    Die beiden vor ihr sitzenden schauten auf und wussten sofort, wen sie meinte. Mizu fing sich und sagte entschlossen:

    „Dann los!“

    ...

    Unten im Park stand Yaki noch immer wie versteinert da. Die Angst lähmte ihn. Doch Aya griff beherzt ein, sprang von der Schaukel und stellte sich schützend vor ihn:

    „Du elendes Miststück! BLEIB JA WEG VON IHM!“

    Sie brauchte Yaki nur anzusehen und konnte an dessen Reaktion ablesen, WER diese Person vor ihr war.

    Plötzlich tauchten Windböen auf und sammelten sich um Aya. Yaki war verschreckt und wich einen Meter zurück.

    „RAAARRRRRR! WIND TIEF IN MIR ERWACHEEEEE!“

    Voller Wut verwandelte sich Aya vor Yakis Augen und richtete schließlich ihre mit Sturm aufgeladenen Hände auf die seltsame Frau, welche auf dem Klettergerüst des Spielplatzes stand.

    „HAA!“

    Der entladene Sturm flog blitzschnell auf die Fremde zu, jedoch wich sie mit einem starken Flügelschlag nach oben aus und flog jetzt über den beiden. Das Gerüst verbog sich durch die starke Krafteinwirkung und es entstand eine große Delle in den Streben.

    Zephyra schaute nach oben:

    „Grrr!“

    Und verschwand ... sie teleportierte sich nur wenige Meter vor die Fremde:

    „NIMM DAS!“

    Die Windwächterin holte aus und schleuderte ihre Windklinge nach vorne. Aber der Gegner wich nicht zurück, sondern... fing die Klinge mit der Hand und grinste bösartig.

    Zephyra erschrak fürchterlich: „WIE?“

    Yaki, der von unten aus, alles beobachtete war fassungslos:

    „WAS? SIE HAT DIE ATTACKE GEFANGEN?!“

    Der Dämon, oder was es war, holte plötzlich mit ihrer Klinge aus und rief:

    „SAG AUF WIEDERSEHEN!“

    Und schlug zu. Zephyra, im freien Fall, war unfähig zu reagieren und sah ihrer eigenen Attacke geschockt entgegen.

    Plötzlich zischte etwas an Yaki vorbei nach oben .... Es war Orion:

    „HAAA!“ Und blockte mit seinem Katana den Angriff ab. Jedoch war der Rückstoß immer noch groß und er wurde nach hinten und gegen die Windwächterin geschleudert. Beide fielen ungebremst zu Boden. Zephyra reagierte jedoch schnell und konnte den Sturz mit Hilfe einer nach unten gerichteten Windböe abfangen. Beide landeten sicher und unverletzt.

    Yaki konnte dies nicht mehr mit ansehen und trotz seines verletzten Armes rief er:

    „Erde, tief in mir erwache!“

    Nach der Verwandlung sprang er hoch und griff das Wesen mit seiner Felsenaxt an. Die aber schwebte mit Leichtigkeit nach rechts und die Attacke verfehlte sie. Danach landete er wieder neben seinen Teamkameraden. Er musste sich zusammenreißen, denn diese Gestalt machte ihm Angst. Schließlich rief er zu Zephyra:

    „Alles ok?“

    Sie antwortete:

    „Ja, mir geht’s gut! … Danke Orion!“

    „Nichts zu danken, aber den Job sollte eigentlich wer anders übernehmen.“

    Sagte er, ohne den Blick von seinem vermeintlichen Gegner zu wenden.

    Sirius wusste, dass er damit gemeint war und zeigte der Fremden daraufhin die Zähne. Der Feuerwächter hatte Recht, für die Verteidigung war er mit zuständig. Plötzlich flog ein großer Wasser-, gefolgt von einem Lichtstrahl auf das Wesen zu und es wich erst nach unten und danach nach oben aus. Aber sie sagte unbeeindruckt:

    „Na also, haben wir doch die Bagage vollständig!“

    Hinter einem Baum kamen rechts und links Mira und Aquaris hervor und liefen ruhig zu den anderen. Mira blickte schließlich zu ihr:

    „Was bist du?“

    Die Angesprochene landete auf dem Gerüst der Schaukeln. Ihr Blick war dabei unheimlich bösartig:

    „Ich bin ein Wesen des Nichts! Männer stehen auf meiner Speisekarte und Frauen auf der Abschussliste!“

    Aquaris verstand nicht genau und schaute ernst fragend, aber Sirius kam plötzlich ein Gedankenblitz. Er erinnerte sich an die Seite eines alten religiösen Geschichtsbuches:

    „Flügel, Hörner, das dämonische Grinsen und dein Gerede und die Handlungen... Du bist eine Succubus!“

    Die anderen waren überrascht und Zephyra fragte:

    „Eine was?“

    Sirius erklärte:

    „Eine Succubus ist ein Dämon, der nachts Männer heimsucht. Auch wird in manchen Erzählungen erwähnt sie würde Kinder erschlagen. Teilweise fällt der Name Lillith.“

    Die Fremde leckte ihre Lippen:

    „Nicht schlecht, du warst besonders lecker!“

    Sirius Angst verflog und machte seiner aufkeimenden Wut Platz. Sein Blick wurde dabei voller Zorn:

    „Duu....!“

    Der Dämon erzählte weiter:

    „Mein Meister hat mich nach einem eurer Ammenmärchen erschaffen, aber dieses Vorbild passt außerordentlich gut zu mir!“

    Sie sprang herunter und hatte jetzt gleiche Höhe zur Gruppe:

    „Er nannte mich Lili... Und dieses Mädchen war so unschuldig. Da musste ich mich einfach als sie ausgeben!“

    Sirius war merklich sauer, aber nicht nur er. Auch Zephyra war voller Wut. Lili merkte dies und legte ihren Kopf nach hinten, dies unterstrich ihren abfälligen Charakter:

    „Ohh, so böse, dass dein Freund eine richtige Frau geküsst hat, Kindchen?!“

    Sirius schaute zu Aya, die bebte, denn sie konnte nicht fassen, was sie da hörte. Nicht nur, dass dieses Wesen Yaki missbraucht hat. Sie hat auch noch Shiori mit reingezogen und... sie als Kind bezeichnet:

    „Ich bin Wind, ich bin Sturm, ICH …BIN BLITZ!“

    Über der Gruppe zogen plötzlich Gewitterwolken auf und genau über Zephyra bildete sich ein Wirbel am Himmel, der größer wurde. Nun schaute Lili verwundert hoch und die Windwächterin richtete wütenden Antlitzes ihre Hand auf sie:

    „VERSCHWINDE AUS MEINEN AUGEN, DÄMON!!!“

    Ihre Bewegung ging nun nach unten und aus den Wolken fingen an Blitze zu schießen:

    „FRISS DAS!“

    Ein großer Blitz raste auf ihre Gegnerin zu. Doch die schütze sich mit... einem Erdschild.

    Alle, außer Zephyra, riefen:

    „WAS?“

    Doch das Schild zerfiel zu Erde. Der Blitz war zu stark. Lili sagte:

    „Mistbalg!“

    Sie schlug auf den Boden und holte große Steine heraus, die auf Zephyra zuflogen. Doch die richtete ihre Hand nach vorne und beschwor einen reißenden Sturm, der die Steine aufsog, um sie herum lenkte und wieder zurückschleuderte. Der Dämon wich nach oben aus, überkreuzte die Hände und lud diese auf. Aber nicht mit Erde, Felsen, oder Ähnlichem, sondern mit schwarzer Energie.

    Mira reagierte:

    „VORSICHT!“

    Und beschwor ihren Lichtstab, der zugleich ein Schild generierte. Sie stellte sich vor die Anderen. Lili feuerte „HAA!“ einen Puls purer dunkler Kraft auf die Gruppe, welche auf das Schild traf.

    „*RÖÖMMSSS!*“

    Das Schild verschwand und hinterließ rundherum eine Staubwolke, die sich aber rasch legte. Alle hielten sich die Arme vor die Gesichter und schauten fast gleichzeitig auf. Doch an der Stelle, wo der Feind gerade noch flog, war nichts mehr.

    Zephyra rief sauer:

    „WO IST SIE?“

    Auch der Rest der Gruppe schaute umher... doch plötzlich:

    „AHH!“

    … Aquaris stockte bei diesem Aufschrei der Atem:

    „HGN!“

    Sie erkannte die Stimme und drehte sich um. Alles schien in Zeitlupe zu laufen. Sie entdeckte den Dämon, Orion packend. Dessen Hände waren von ihr festgehalten und … eingefroren?! Mizu erkannte die Haltung innerhalb von Millisekunden, es war die selbe wie beim Angriff auf Yaki. Lili zog Orion runter, der nicht fähig war zu reagieren. Ihre Augen waren wie die eines Gorgonen. Doch... Aquaris spürte etwas, nämlich puren Zorn:

    „RAHHRRRRRR!“

    Sie stürmte mit ihrem ganzen Körper auf Lili zu und stieß sie weg.

    „ARRgh!“

    Dabei zerbrach das Eis und Orion erwachte aus seiner Starre:

    „Wie?“

    Mizu landete auf dem Dämon, stand in alle Viere auf und drückte Lili an ihren Handgelenken auf den Boden und sah bedrohlich auf die herab:

    „Wenn du noch einmal einen meiner Freunde anfasst, … bring ich dich um!“

    Aquaris Augen wurden anders. Die leuchteten zum Teil blau... Aber plötzlich bewegten sich die Haare des Dämons und wickelten sich um Aquaris Hals und Oberkörper. Diese drückten sie nach oben, dann zur Seite und schnürten ihr zusätzlich die Kehle zu:

    „Arrghhhh...“

    Lili war sichtlich wütend und drehte sich zu Aquaris, deren Augen wieder normal waren:

    „DU WAGST ES, MIR ZU DROHEN!?“

    Doch mit einem *ZING* wurden ihre Haare zerschnitten und die Gefesselte fiel zu Boden, wurde jedoch kurz vorher aufgefangen. Sie blickte auf und schaute in feuerrote Augen. Orion hatte sie aus den Haaren befreit und hielt sie im Arm. Er lächelte sie an:

    „Danke für die Rettung!“

    Mizu spürte Ihren Herzschlag, zum Teil aus Erleichterung, aber dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Sie stand schnell auf und zeigte Lili ihre Zähne. Die stand ebenfalls wieder und zeigte wütend ihr Gebiss, welches einen längeren Eckzahn aufwies. Plötzlich leuchtete etwas neben ihr und sie wich dem Blitzgeschoss wieder fliegend nach oben aus. Zephyra hatte noch nicht genug und schoss weiter, jedoch wich der Dämon jeder Attacke gekonnt aus und verschwand schließlich kichernd in einem schwarzen Loch im Boden. Alle schauten erschrocken und Sirius rief:

    „WO IST SIE SCHON WIEDER HIN?“

    Aquaris stellte sich eng vor Orion, der auch wieder stand. Der wunderte sich plötzlich, doch für eine Frage blieb keine Zeit.

    „Hab ich dich!“

    Lili kam hinter Zephyra plötzlich hoch.

    „AAHHH!“

    Und packte sie von hinten mit ihren Haaren, welche sich um ihre Kehle schlangen:

    „Kinder mag ich besonders gerne!“ Zischte der Dämon.

    Sirius erschrak: „AYA!“

    Beim auf Lili Zurennen erschienen seine Äxte und er holte, noch unter Schmerzen durch seine Verletzung, aus. Aber die Gegnerin hob ihre Hand und ein ….Sturm erschien? Sirius blieb perplex stehen, wurde erfasst und flog einige Meter nach hinten. Der Aufprall war heftig und er spürte nur noch starken Schmerz.

    Nun versuchte es Orion:

    „LASS SIE SOFORT LOS!“

    Und holte mit seinem Schwert aus. Wieder hob Lili ihre Hand und es bildete sich … eine Wasserkanone?

    „Wie...?“

    Sie erwischte ihn voll. Er rutschte weit über den Boden und konnte kaum aufstehen. Die Wucht hatte ihn mitgenommen und war ähnlich wie beim Rennen gegen eine massive Wand. Schließlich richtete Mira ihre Waffe auf:

    „WAS BIST DU? WIESO BEHERRSCHST DU SOVIELE ELEMENTE?“

    „Tja, das wüsstest du gerne!“

    Sagte sie abfällig. Gegen die Lichtwächterin richtete sie wieder ihren finsteren Puls, welcher sich in ihrer Hand auf- und entlud, aber von ihrem Schild abgefangen wurde. Doch das hinderte den Dämon nicht weiter zu feuern. Zweimal, dreimal, viermal und das Schild zerbrach. Der nächste Schuss traf Miras Stab, welcher ihr aus der Hand geschlagen wurde und etwa fünf Meter davonflog. Mit einem klirrenden Ton landete er auf dem Erdboden. Minaco erstarrte, war schutzlos und der Dämon zog seine Haare um Zephyras Kehle weiter zusammen, was ihr weiter die Luft abdrückte.

    Ein weiteres Mal bildete sich ein Fluss schwarzer Energie in Lilis, mit langen Fingernägeln besetzten, Hand:

    „Ich sagte doch: Frauen stehen auf meiner Abschussliste!“

    Grinste Lili und zielte auf Mira.

    Jedoch... sah sie im Augenwinkel einen Wasserstrahl auf sich zufliegen, aber auch darauf hatte sie eine Antwort. Sie erhitzte die Luft vor sich und der Strahl verpuffte zu heißem Dampf. Allerdings war die Erscheinung vor ihr eine andere als vorhin. Aquaris stand weiter weg und sah... anders aus:

    „Ich sagte doch... wenn du meine Freunde noch einmal anfasst...“

    Sie hob ihren bis dato gesenkten Kopf und blickte auf. Mira erschrak, denn Mizus Augen leuchteten blau, sie waren regelrecht überladen davon, auch ihre Umrisse waren hochenergetisch. Doch Lili blieb ruhig:

    „Auch gegen dich habe ich Mittel!“

    Und sie lud ihre Hand mit... Feuer auf! Welches sie auf Mizu schoss. Beim Aufprall entstand eine breite, lodernde Feuersäule. Alle schrien:

    „MMIIIZZUUU!“

    Und Orion rappelte sich geschockt in die Hocke.

    ...Nach einigen Sekunden aber verschwand die Säule und um die Wasserwächterin hatte sich eine blaue Kuppel gebildet und ihre blauen Haare flogen in ihrer Aura.

    Erleichtert lächelten die anderen und Lili war verwundert:

    „Mhh, das ist unerwartet!“

    Neben ihr erschien plötzlich Charon aus einem Portal:

    „Du solltest fliehen!“

    Lili war empört:

    „WAS WILLST DU HIER? UND WAS SOLL DAS?!“

    „Nur ein Rat, tschau!“ Und weg war er wieder.

    Aquaris lief ohne Umschweife auf Lili zu und war noch gut zehn Meter entfernt, als um sie herum rießige Eiskristalle erschienen, die sie abfeuerte ohne ihre Hände zu nutzen.

    „WAS?“

    Lili richtete geschockt beide Hände nach vorne und erschuf das Felsenschild, welches aber nach und nach, durch die Eissplitter zerstört wurde, die ebenfalls beim Aufprall zerfielen.

    Weiter hinten richtete sich Sirius zitternd auf und bemerkte, dass der Gegner abgelenkt war. Dabei kam ihm eine Idee. Er erzeugte seine Felsenaxt. Orion fragte erschrocken:

    „Du willst doch nicht...?“

    Doch der Erdwächter zielte genau, holte aus und schleuderte sie in die Richtung von Lili. Aber die flog vorbei und... zerschnitt dabei die Haare und Zephyra fiel röchelnd zu Boden. Sie war frei, hustete aber mehrmals und rang nach Luft.

    „Was?...“

    Lili schaute verdutzt, musste sich aber weiter zur Wehr setzen. Immer weiter lief Aquaris auf ihre Gegnerin zu, die sich mit Felsenschild und Hitzeschild in Abwechslung wehrte. Der letzte Eiskristall zerstörte eine letzte Felsenbarriere und Lili kniete erschöpft am Boden:

    „Ha, JETZT IST DIR DIE MUNITION AUSGEGANGEN!“

    Doch Aquaris, die noch etwa drei Meter von ihr weg stand, richtete beide Hände unbeachtet nach vorne und sammelte aus nächster Nähe Wasser in ihnen. Lili ahnte, dass sie diesen Angriff nicht abwehren konnte. Doch plötzlich erschien aus einem Portal unter ihr, wieder Charon und packte sie am Arm:

    „Wir gehen!“

    „Was? NEIN!“

    Er zog sie hinunter und sie verschwanden beide im Portal am Boden. Jedoch war der Angriff schon aufgeladen und Aquaris feuerte...

    Die Attacke war gewaltig groß und riss bis zur Straße alle Bäume mit. Sogar die Oberfläche des Erdbodens nahm die Wasserkanone mit.

    Direkt danach erschlafften ihre Arme und anschließend der gesamte Rest. Noch im Fall verwandelte sie sich zurück und lag schließlich regungslos am Boden.

    „MIZU!“

    Orion rappelte sich schmerzend auf und stürzte zu ihr. Mira war als erste da, hob sie hoch und übergab sie schließlich an Orion. Ihre Atmung war flach und ihr Gesicht kreidebleich. Alle versammelten sich langsam um sie herum und verwandelten sich nacheinander auch zurück. Minaco fühlte ihren Puls:

    „Er ist viel schwächer, als letztens... das muss gerade unheimlich viel Kraft gekostet haben...!“

    Daraufhin sah Taichi Minaco besorgt an:

    „Was ist, wenn... sie damit übertreibt?“

    Die Angesprochene schaute weg. Er wurde fordernd:

    „MINACO!“

    „SCHREI MICH NICHT AN, … ich kann es nur vermuten, klar!“

    Taichi zuckte zusammen und schaute auf Mizu, deren Hand er festhielt. Minaco fuhr fort:

    „Damals beim ersten Zusammentreffen mit Charon,... warnte mich mein Element, ich solle auf mich aufpassen...“

    Taichis Augen flackerten... er nahm ihre Hand und drückte sie an seine Lippen:

    „Leute?“ Fing er an zu sprechen.

    Alle schauten auf und hörten zu:

    „Lasst uns hier und jetzt ein Versprechen geben, dass wir aufeinander achten, egal was kommt! Ich möchte... auf keinem Fall, dass einem von uns etwas Schlimmes passiert...“

    Daraufhin drückte er Mizu vorsichtig an sich... Plötzlich spürte er eine kleine Hand auf seiner Schulter, es war Aya. Er sah sie an und entdeckte ihren ausgestreckten kleinen Finger. Es war das Zeichen eines versprochenen Versprechens. Erst hakte Taichi ein, danach Minaco und schließlich Yaki, sogar mit seinem verletzten Arm, was ihn ein Auge zukneifen lies.

    Anschließend nahm Taichi Mizu auf den Rücken und sagte:

    „Lasst uns heim gehen!“

    Mizu öffnete ihre Augen. Sie fühlte sich sehr leicht und spürte ihre nassen Füße. Beim Hinuntersehen entdeckte sie eine Art sehr flaches Meer, aber es war nur ein verschwommener Horizont zu sehen. Etwa zwei Meter vor ihr begann sich das Wasser zu erheben und formte eine Person. Blaues Gewand, blaue Augen, blaue Haare. Mizu sagte ungläubig:

    „Du bist...?!“

    „Nein...“

    Die Stimme klang seltsam, mechanisch, nicht menschlich. Doch die Art und Weise kam ihr bekannt vor.

    „... Ich habe diese Form angenommen, da ich sie für wirksam und relevant hielt!“

    Es steckte wenig Gefühl in der Stimme, jedoch machte es bei Mizu klick im Kopf:

    „Du bist … der Wasserball von damals!?“

    „Gut erkannt! Ihr Menschen habt ein bemerkenswertes Gedächtnis.“

    „Wir Menschen?...“

    Mizu blickte das Wesen an. Auch wenn es humanoide Züge hatte und sogar sie selbst darstellte, fehlte das Menschliche an ihr: Die Augen waren leer.

    „Ich bin hier, um dir etwas mit zu teilen!“

    „Mir etwas...?“

    „Ja! Ihr Menschen nennt diese Art der Nachricht auch 'Warnung'.“

    „Eine Warnung?!“

    Nun wurde Mizu hellhörig und das Wesen sprach weiter:

    „Euer Feind ist nicht der, der er zu sein scheint! Und... du solltest auf deine Hardware achten. Ihr Menschen habt ein Limit dessen, was ihr an Auslastung aushaltet!“

    Mizu war verwirrt:

    „Wie... meinst du das?“

    „So, wie ich es sagte. Eine andere Art der Aussage halte ich für ineffizient... bis bald... wir sehen uns bestimmt wieder!“

    „Warte...“

    Mizu lief langsamen Schrittes auf das Wesen zu, welches aber kurz vor ihrer Berührung wieder zu Wasser wurde und ins Meer fiel.

    Daraufhin verschwand auch der Boden unter Mizus Füßen und sie fiel...

    „AAAHHHH!“

    Draußen zwitscherten einige Vögel. Mizu machte langsam ihre Augen auf. Aber noch bevor sie etwas erkennen konnte, roch sie etwas... etwas Vertrautes.

    „(Dieser... Geruch...?!)“

    Sie lag auf etwas Weichem. Es schien ein Bett zu sein und es war … warm? Ihre Augenlieder waren schwer und sie hatte Mühe, diese zu öffnen. Langsam aber wurde das Bild klarer... Sie sah weiß, und... einen Hals?... Blitzschnell kombinierte ihr Kopf:

    „(Warm? Geruch? Bett? HALS?!)“

    Dann hörte sie ein leises Atmen und schaute auf. Sie lag bei jemandem im Bett, der Jenige hielt sie mehr oder weniger im Arm und schlief selbst noch... Es war Taichi! … Mizu erschrak fürchterlich:

    „AAAHHHHHHHHHHH!“

    Sie schmiss die Decke bei Seite und kroch schnell seitlich raus. Jedoch hat bekanntlich ein Bett eine gewisse Höhe und sie fiel nach hinten runter. Mit einem Knall landete sie mit dem Kopf zuerst auf dem Boden, aber der Schmerz hielt sie nicht davon ab, schnell weiter und zurück zu rutschen, bis sie eine Wand am Rücken merkte. Sie saß nun da und … Taichi wachte durch den Krach auf:

    „Mhhh?“ Er richtete sich leicht mit dem Arm als Stütze auf und sah auf sie herab. Ihr Gesicht hatte die Farbe einer Tomate. Aber selbst Taichi fehlten in dieser Situation die Worte. Er hatte eigentlich anders geplant... Mizu schaute ihn perplex an und bemerkte folgende Fakten:

    „(Taichi? Sein Hemd ist offen? Er hat mich so im Arm gehalten? Ich lag an seiner nackten Haut?! AAAAAHHHH!!!)“

    Das war zuviel! Mizu fühlte sich, als wäre ihr interner Speicher abgestürzt und fährt gerade wieder hoch. Taichi legte die Decke ganz weg und zum Vorschein kam sein Bein:

    „Sorry, ich...“

    Aber dadurch bemerkte Mizu noch etwas, zeigte panisch auf ihn und kreischte wieder los:

    „AAHHH, DU HAST JA NUR SHORTS AN!“

    „Mh?“

    Nun sah sie ihren ausgestreckten Arm vor sich. Er war von einem weißen Stoff umgeben, der an ihrer Hand über hing. Das, was sie da anhatte, war ihr scheinbar viel zu groß. Zögerlich sah sie an sich hinab. An ihren Beinen hatte sie keine Kleidung. Das einzige was sie spürte war ihr Slip, ihr BH und eben jenes... Hemd?! Moment mal! Mizu bemerkte nun die Gesamtsituation:

    „AAAHHHHHHH, WAS ZUM TEUFEL IST HIER LOS?!“ Und umgriff entsetzt ihren Oberkörper.

    ...

    Etwa 20 Minuten später:

    Yaki brüllte Taichi an, der mittlerweile eine Schulhose trug und sich sein Hemd zuknöpfte:

    „VON WEGEN 'ICH BRING SIE NUR INS BETT UND SCHLAF SELBER AUF DEM BODEN'!“

    Taichi wehrte sich mit selber Tonlage:

    „SIE WAR EISKALT! ICH WOLLTE SIE NUR AUFWÄRMEN!“

    Doch Yaki konterte:

    „ALS OB DIR DAS JEMAND ABKAUFEN WÜRDE!“

    Mizu hockte im selben Moment hochrot auf Taichis Sofa, den Kopf nach unten geneigt. Neben ihr saß Minaco. Sie hatte einen Tropfen an der Stirn und tätschelte Mizu. Den beiden gegenüber saß Aya und sah neugierig dem Treiben der beiden Jungs zu:

    Yaki: „DU PERVERSER WOLLTEST WOHL NOCH MEHR?!“

    Taichi: „HÄ? SO EIN SCHWACHSINN! ICH BIN SCHLICHT EINGESCHLAFEN!“

    Yaki: „UND WARUM HAST DU SIE DANN EIGENMÄCHTIG UMGEZOGEN?

    Taichi: „IHRE KLAMOTTEN WAREN NASS UND SCHMUTZIG!“

    Mizu hatte genug: „SCHLUUUUSSSS!“

    Die beiden Jungs, welche sich gerade gegenseitig am Kragen hielten, schauten auf und ließen von einander ab. Doch nun herrschte Stille. Mizu wusste nicht weiter und schaute schnell wieder nach unten. Nun ergriff Aya das Wort:

    „Bei dir war leider keine Tür offen und wir konnten keinen Schlüssel finden.“

    An Mizus Stirn erschien ein Tropfen:

    „Schon gut...“ Entwich ihr zögerlich und sie fuhr fort, den Kopf aber weiter gesenkt:

    „Danke für alles, mir geht’s gut...“ Ihre Stimme zitterte.

    Die Situation war ihr unglaublich peinlich... Der Gedanke, dass Taichi sie ausgezogen und in sein eigenes Hemd gesteckt hat, brachte sie halb um den Verstand und ließ sie schlucken. Sie hatte es auch noch an, denn sie konnte ihre nassen Sachen nicht mehr anziehen.

    Minaco legte ihre Hand an Mizus gebeugten Rücken. Danach flüsterte sie ihr etwas ins Ohr:

    „Gibs doch zu, so schlecht findest du das Ganze gar nicht!“

    Das hatte gesessen! Mizu drehte sich ruckartig zu Minaco um. Die grinste sie nur an. Hatte ihre Freundin deswegen nichts unternommen und Taichi gewähren lassen und... hatte sie etwa Recht? Mizu fehlten die Worte.

    Nun ergriff Taichi die Initiative, denn er wollte keine Missverständnisse stehen lassen. Er ging rasch an Yaki vorbei und rempelte ihn dabei grob an. Der beschwerte sich:

    „Hey!“

    Taichi stützte sich auf die Lehne seines Sofa, und damit neben Mizu:

    „Mizu, ich...“

    Die Angesprochene drehte sich perplex um und beugte sich mit dem Oberkörper erschrocken von ihm weg. Doch sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, ohne dass ihr die Hitze ins Gesicht stieg und so ließ sie ihren Kopf wieder schnell hängen. Die Haare fielen dabei nach vorne und verdeckten ihr Gesicht... Plötzlich spürte sie eine große Hand, welche an ihrer, zu Taichi abgewendeten Gesichtsseite, lag und sanft Druck ausübte. Langsam drehte er ihren Kopf so zu sich. Jedoch bewirkte seine Haltung, dass sein nicht ganz zugeknöpftes Hemd locker nach vorne hing und so einen freien Blick auf seinen Oberkörper zuließ, welchen... Mizu erspähte... Dieser Anblick ließ ihr wieder den Gedanken in den Kopf schießen, dass sie dort dran lag und war zu viel.

    Mizu stand ruckartig auf, nahm ihre dreckigen Sachen, in denen ihr Schlüssel versteckt war und zischte aus Taichis Wohnung zu ihrer eigenen. Sie machte blitzschnell die Tür auf und verschwand. Hinter der Tür rutschte sie an eben dieser hinunter. Ihr Gesicht war immer noch heiß und ein Tropfen erschien an ihrer Stirn:

    „Das ist... so... gemein!“

    Sie spürte aber ein etwas anderes Gefühl. Die Hitze war plötzlich nicht mehr unangenehm im Sinne von Feuer, sondern...

    „(Ich... fühl mich so … komisch... wieso will ich wieder rüber?)“

    Der eigentlich Fluchtreflex kehrte sich plötzlich um... Was ging in ihr vor? Irgendwie entwickelte sich Etwas in ihr.

    ...

    Bei Taichi:

    Minaco musste kichern.

    Taichi fragte gereizt:

    „Was ist daran so lustig?“

    Aya schaute beschämt nach unten und ließ ihre Finger gegeneinander kreisen:

    „Irgendwie beneide ich Mizu!“

    Yaki war empört:

    „WIESO DAS DENN?“

    Aya fuhr fort:

    „Naja, man … merkt einfach, dass Taichi sie mag!“

    Der wurde leicht rot.

    Verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf und Yaki fühlte sich kritisiert:

    „Ach? Willst du etwa auch...?“

    Aya unterbrach ihn mit rotem Gesicht:

    „Hä?... ähm...“

    Sie schaute von Yaki weg. Der war sprachlos und wurde knallrot. Damit rechnete er nicht und irgendwie hatte er das Gefühl, das ging an ihn.

    Taichi nahm seine Schulweste von seiner Stuhllehne, zog sie drüber und nahm seine Schultasche über die Schulter:

    „Es wird Zeit, wir müssen los!“

    Minaco stand auf: „Ok wir gehen schon vor, lass dir Zeit!“

    Doch Taichi entgegnete: „Ich komme direkt mit!“

    Minaco wunderte sich: „Du willst nicht zu ihr?“

    Die Reaktion dauerte einige Sekunden, dann drehte er sich um und kratzte sich am Hinterkopf:

    „Ich... trau mich gerade selbst nicht zu ihr.“

    Die anderen fielen nach hinten um. DAS hatten sie nun nicht erwartet.

    Auf dem Schulweg lief Taichi hinterher und war in Gedanken versunken. Yaki blieb kurz stehen, bis er auf seiner Höhe war, nahm wieder an Geschwindigkeit auf und begann ein Gespräch:

    „Was ist los mit dir?“

    Der Angesprochene schaute skeptisch rüber:

    „Warum willst du das wissen?“

    „Du benimmst dich seltsam!“

    Wenn selbst Yaki das auffällt, ist es wohl sehr offensichtlich.

    „Wenn ich dir das sage, bringst du mich um!“

    Behauptete Taichi ganz direkt. Nun musste Yaki schlucken: „Du hast mit ihr...?“

    Doch das war nicht, was sein Gegenüber meinte: „NEIN!“

    Rief er prompt, erbost und rot. Mizu war schließlich weggetreten... so Etwas würde er doch nie tun...

    Die Mädchen drehten sich um und blieben stehen. Nun schauten alle Taichi an. Der fühlte sich dabei nicht besonders wohl:

    „Warum schaut ihr mich alle so an?“

    Minaco fing an zu grinsen:

    „Du hast schon seit du aufgestanden bist in regelmäßigen Abständen ein Lächeln im Gesicht. War die Nacht so schön?!“

    Nun wurde Taichi feuerrot:

    „W...w... WAS?“

    Er ging fix auf Minaco zu und wollte gerade angesäuert antworten, als er etwas hörte:

    „WARTET!“

    Es war Mizu die den anderen hinterher rannte.

    Dadurch das Taichi auf Minaco zulief stand er perspektivisch hinter Yaki und Mizu sah ihn erst, als sie schon bei der Gruppe war. Sein Anblick ließ sie stoppen, jedoch waren ihre Schuhe nicht zugebunden, was dazu führte, dass sie stolperte und Taichi zu Füßen fiel. Sie richtete ihren Kopf auf:

    „Autsch!“

    … und hatte ein aufgeschürftes Gesicht. Taichi hockte sich hin und fragte:

    „Alles ok?“

    Mizu bemerkte, wer sie das fragte und war mit einem blitzschnellen Ruck nach hinten an Yakis Bein gesprungen. Der sagte entgeistert:

    „Hey!“

    Mizu schaute perplex nach vorne, wieder rot angelaufen. Jedoch wusste auch Taichi nicht mehr was er sagen sollte. Seit diesem Morgen fehlten ihm die Worte. Ihr ausweichendes Verhalten störte ihn nicht mal.

    Minaco reagierte. Sie ging zu Yaki und packte Mizu am Bund ihres Schulrocks:

    „Geht schonmal vor, wir komm nach!“

    Sagte sie lächelnd.

    ...

    Einige Minuten später:

    Yaki: „Dir hats auch irgendwie die Sprache verschlagen, Taichi!“

    Der Angesprochene schaute nur grimmig zu ihm, der neben ihm herlief. Dann drehte sich Aya um und schaute zu Minaco und Mizu. Die beiden schienen über etwas zu reden, was Mizu peinlich ist. Das konnte man an ihrem Gesicht erkennen. Nun schaute Aya zu Taichi:

    „Sag mal, dann hast du Mizu ja fast nackt gesehen!“

    Schockiert, über die direkte Aussage, musste Taichi schlucken und wurde sofort rot:

    „HA... HAB ICH NICHT!“ Jedoch zitterte die Antwort.

    Yaki warf ein: „Man hört, dass du lügst!“

    „Hä? Das stimmt nicht! ICH HAB WEGGESCHAUT, ALS...“

    Doch Yaki schaute unbeeindruckt. Er wusste was Sache war und Taichi verstummte. Der Blauhaarige fügte hinzu: „Lass es, du bist auch nur ein Mann!“

    Nun schaute Taichi angefressen weg: „Zee!“

    In der Schule angekommen trennten sich zunächst die Wege. Aya und Yaki mussten in eine andere Richtung. Er war nachdenklich. Plötzlich nahm etwas seine locker baumelnde Hand. Er sah verschreckt runter und entdeckte Aya die neugierig schaute:

    „Alles ok? Du wirkst so abwesend.“

    „A... alles ok!“

    Die Sache mit Mizu und Taichi ließ ihn nicht los, allerdings irgendwie in Bezug auf sich selbst. Aber Aya ergriff das Wort:

    „Kannst du dich kurz runterbeugen? Du hast was in den Haaren.“

    Yaki schaute verdutzt, tat dann aber, um was er gebeten wurde. Aber statt ihm in die Haare zu fassen, zog Aya ihn noch ein Stück runter und gab ihm hüpfend einen kurzen Kuss auf die Backe.

    „Wa...?“ Mehr brachte er nicht raus und stand wie angewurzelt da.

    Aya hingegen hüpfte fröhlich von ihm weg und in ihr Klassenzimmer. Das musste sie jetzt einfach tun...

    Noch immer stand er so da, fiel dann aber in die Richtung, in die ihn Aya runtergezogen hatte, einfach um. Der Schock saß zu tief.

    ...

    Die anderen liefen ebenfalls in Richtung ihrer Klasse. Kurz vorher wurde Mizu aber von einer Hand aufgehalten, die ihren Arm nahm. Taichi hielt sie fest und ihr kam es vor als würde die Wärme seiner Hand ihren Arm hinauf steigen. Mitten in der Bewegung blieb sie stehen und Taichi begann leise zu sprechen, denn es waren noch einige Schüler draußen:

    „Warte!“

    Mizu schluckte innerlich und drehte sich langsam um. Er ließ sie los und schaute sich ernst prüfend um. Keiner schien die zwei zu beachten, also fuhr er fort:

    „Können wir einen Deal machen?“

    Mizu wunderte sich:

    „Einen... Deal?“

    Taichi schaute zur Seite. Mizu wunderte sich noch einmal. Dieses Verhalten war ihr neu und sie fragte:

    „Was für einen Deal?“

    Er stellte sich voll aufrecht und verschränkte seine Arme, und versuchte auf diese Weise seine eigentliche Unsicherheit zu verstecken:

    „Ja, wir... gehen uns heute mal aus dem Weg.“

    „Hä?“

    Mizu hatte bei der Bitte einen großen E.R.R.O.R im Kopf. Was hat er gerade gesagt? Der Satz traf aber wieder etwas, nämlich ihre Neugier:

    „Warum?“

    „Ähhh,... (Muss sie das jetzt fragen?)... Weil... ich Zeit für meine Zeichnungen brauche.“

    Mizu kam das Ganze nicht ungelegen, allerdings passte diese Bitte nicht zu seinem bisherigen Verhalten und es begann ein Denkprozess in Mizus Kopf:

    „(Warum will er ausgerechnet jetzt seine Ruhe?... Hatte das... etwa etwas mit der letzten Nacht zu tun?!)“

    Mizu wurde durch ihre Gedanken rot im Gesicht und es verzog sich zu leichtem Schreck. Taichi bemerkte dies und fragte:

    „Was hast du? Du schaust so perplex.“

    „Nichts! Gar nichts!“ Mizu schüttelte nur schnell ihren Kopf und ging in die Klasse. Beim Blick zu den Stühlen wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie ja beide nebeneinander sitzen!

    „(Ich glaub, das wird ein schrecklicher Schultag...)“

    ...

    Aber Taichi saß wirklich die nächsten Stunden ohne einen Kontaktversuch da. Selbst als sie rüber schaute, wich er ihren Blicken aus. Langsam wurde sie misstrauisch. Was war letzte Nacht denn so Schlimmes passiert? Sie konnte sich ja selbst nicht erinnern, da sie weggetreten war. Er hatte sie doch... umgezogen... Bei dem Gedanken nahm sie ihr Chemiebuch und hielt es über ihren Kopf. Sie wollte damit ihre Röte verstecken.

    Der Fachlehrer liebte es zu reden und faselte schon eine ganze Stunde durch, doch plötzlich:

    „...Wasser ist ein extrem interessantes Molekül!“

    Mizu nahm das Buch weg und hörte gespannt zu, denn das Thema erregte ihre Aufmerksamkeit:

    „Es ist das perfekte Mittel um Feuer zu löschen, da es ihm den Brennstoff raubt. Aber es besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff. Beides sind chemische Elemente die extrem brennbar sind. Ist Chemie nicht wunderschön?!“ Der Lehrer lächelte beherzt. Er schien sein Fach zu lieben.

    Dieser Sachverhalt weckte Mizus Neugier. Soll das heißen sie könnte Orions Feuer nicht nur löschen sondern auch... Sie schaute rüber und bemerkte, dass Taichi sie ansah. Er schien das Ganze auch gehört zu haben. Nach einigen Sekunden schaute er allerdings wieder verschreckt weg. Sein Verhalten kam ihr allerdings vertraut vor und zwar von sich selbst. Warum ist sie ihm nochmal eine Zeit lang ausgewichen?

    „RIIINNNGGG!“ Doch die Schulglocke erklang und Taichi ergriff rasch die Flucht. Nach ein paar Sekunden kam Minaco auf Mizu zu und bilckte zu ihr runter:

    „Was hast du denn mit ihm gemacht?“

    Mizu war empört:

    „Hä? Wer hat hier was mit wem gemacht?!“

    „Du merkst aber auch gar nichts! Er ist total nervös in deiner Nähe!“

    Minaco grinste und Mizu war sprachlos. Der Satz regte wieder ihre Erinnerungen an: Nervosität war der damalige Grund für ihr eigenes Ausweichverhalten.

    ...

    Taichi war währenddessen auf die Toiletten geflüchtet und wusch sich, an den dortigen Waschbecken, sein Gesicht. Dann schaute er in den Spiegel, seufzte und ließ seinen Kopf hängen:

    „(Warum musstest du sie auch ausziehen?!)“ Jedes Mal wenn er sie ansah, hatte er immer wieder dieses Bild vor Augen und konnte sich dann kaum beherrschen.

    „Wenn ich ihr das sage, wird sie mich ertränken...“

    Er traute sich nicht, da er ihr Verhalten noch im Kopf hatte und nicht wusste, wie sie weiter reagiert.

    Dann ging die Tür auf und plötzlich stand Kuro neben ihm, der aber genauso wenig mit diesem Treffen rechnete. Taichi rief geschockt:

    „DU?“

    Und löste bei seinem Gegenüber eine Verteidigungshaltung aus. Beide standen sich angespannt gegenüber. Jedoch ertönte ein:

    „Hey, blockier hier nicht die Tür!“ Und ein fremder Schüler drängelte sich an dem Schwarzhaarigen vorbei.

    Den beiden Kontrahenten wurde klar, dass hier nicht der beste Platz für einen Kampf ist und Kuro flüsterte:

    „Das verschieben wir, klar!?“

    Und ging schnellen Fußes, aber mit anhaltendem Blickkontakt an Taichi vorbei, in eine der freien Kabinen. Der Stehengelassene rannte unruhig hinaus und zum Klassenzimmer, vor dem Minaco und Mizu standen. Die wunderten sich über seinen raschen Gang und er drückte vorsichtig beide mit jeweils einem Arm gegen die Wand und flüsterte:

    „Kuro ist hier!“

    Er schien einfach zwischen den Stunden aufzukreuzen, wie es ihm gerade passte. Minaco flüsterte zurück:

    „Was?“

    Taichi nahm seine Arme wieder zu sich und redete nun wieder normal:

    „Ja, aber tun konnte weder er noch ich etwas. Hier sind zu viele Menschen.“

    Yaki kam um die Ecke und sah die drei ernst tuscheln. Dies bewirkte den Drang auch hinzu zu stoßen.

    ...

    Aya hingegen hatte sich gerade etwas zu trinken geholt, als Kuro nichtsahnend an ihr vorbei schritt. In dem Moment, wo der Abstand zwischen beiden einen Meter annahm, spürten beide eine bekannte Aura und drehten sich jeweils zueinander. Die Blicke kreuzten sich und in Ayas Gesicht zeichnete sich Schreck ab, in Kuros dagegen ernste Kälte. Sie drehte sich wieder nach vorne und nahm Geschwindigkeit auf. Aya kannte ihn nur als Wächter, aber dieser Angstschauer und die kalten Augen waren gleich. Sie rannte los, zu den anderen.

    ...

    Gerade als Yaki anfangen wollte zu fragen, was denn los ist, kam Aya abgehetzt um die Ecke und lief zur Gruppe. Die wunderten sich und Yaki fragte:

    „Was hast du?“

    Aya stützte sich atmend auf ihren Knien ab und sagte:

    „Ich hab ihn gesehen! Charon ist hier!“

    Doch das Gespräch wurde unterbrochen, denn plötzlich ertönte eine mehr oder weniger bekannte Stimme:

    „Hey, ihr da!“

    Alle drehten sich um und entdeckten … Shiori.

    Dabei fasste Aya schnell Yakis Arm und hängte sich misstrauisch an ihn. Ihr Blick war nicht gerade freundlich. An Shioris Stirn erschien ein Tropfen:

    „Ähhh...“

    Taichi aber schaute argwöhnisch. Was wollte sie plötzlich? Minaco ergriff das Wort:

    „Können wir dir helfen?“

    „Ich,... naja,... wollte kurz nach euch schauen...“

    Die Blondine sah sie ungläubig an:

    „Was? Wieso?“

    „Naja,... ich find euch irgendwie cool... ihr erinnert mich an Sentaihelden!“

    Shiori hatte eine leichte Röte im Gesicht und die Gruppe war absolut baff. Wie kam sie denn darauf?

    Yaki fragte beschämt:

    „Wie... kommst du plötzlich auf sowas?“

    „Naja, euer Verhalten... ihr besprecht euch in einer Gruppe und scheint irgendwie ein Geheimnis zu haben... Das haben die in den Serien auch immer.“

    Einige Sekunden vergingen... Und die Gruppe kippte nach hinten um. Was ist das für ein Mädchen? Ein Otaku? Ein Fangirl?

    Sie fuhr fort:

    „... Ich bin nicht gut in sozialen Geschichten, aber... wollt ihr mich nicht aufnehmen?“

    Mizu war verdutzt:

    „Was?“

    Aber Taichi mochte dies gar nicht. Er spürte großes Misstrauen. Steckte sie mit Yura unter einer Decke?

    Ruppig ging er auf die, mehr oder weniger, Fremde zu. Die aber reagierte, als er etwa noch einen Meter weg war, erschrocken:

    „IHHKKS!“ Zuckte zusammen und rannte weg.

    Taichi blieb perplex stehen und die Schüler im Gang drehten sich zu ihm. Plötzlich fingen sie an zu tuscheln:

    „Sie nur Nakahiru tut es scheinbar schon wieder... nicht zu fassen … vielleicht sollten wir einen Lehrer holen...“

    Es waren wieder diese Geschichten. Shioris Angstverhalten schien diese aufkommen zu lassen.

    Die Gruppe hörte verschiedene leise Stimmen und Taichi blieb versteinert stehen und sah nach unten. Seine Pupillen waren klein. Es schmerzte... Wieder diese Situation, in die ihn Yura gebracht hatte. Alle redeten schlecht über ihn.

    Die Gerüchte waren wie Messerstiche, es lähmte ihn völlig und er biss schmerzend das Gebiss zusammen.

    Mizu sah dieses Szenario zum ersten Mal und spürte Taichis Schmerz. Sein Kopf hing gesenkt da... ohne einen Blick auf sein Gesicht zuzulassen. Es zog ihr bei diesem Anblick alles in der Magengegend zusammen. Doch dieses Mal reichte es!

    Mizu fletschte ihre Zähne, rannte hin und stellte sich vor ihn:

    „HÖRT AUF! DAS IST EINFACH UNFAIR!“

    Taichi hob erschrocken seinen Kopf und sah sie vor sich, ihre Arme waren dabei schützend ausgebreitet.

    „Ihr … seid das Letzte, … HAUT ALLE AB!“

    Mizus Blick war voller Wut. Sie hasste Yura in diesem Moment bis aufs Blut, genauso wie Charon und Lili. Alle waren nur darauf aus, andere leiden zu lassen.

    Die Schüler drehten sich weg und die Blicke waren misstrauisch. Jedoch legten sich die Stimmen und es wurde still.

    Mizu beruhigte sich daraufhin wieder, sie schnaufte. Taichi aber hingegen zitterten die Hände. Er sah sie vor sich und spürte plötzlich ein unheimlich starkes Verlangen. Mizu hatte ihn gerade vor allen verteidigt. Schließlich nahm sie ihre Arme runter und seufzte. Dann drehte sie sich um und fragte besorgt:

    „Alles ok?“

    Jedoch konnte Taichi nicht antworten. Er war schlicht sprachlos.

    Plötzlich knickten ihm die Knie ein und er fiel auf diese, genauso fiel sein Kopf nach vorn. Er verspürte ein Gefühl, was er sehr lange vermisste: Es war Glück.

    Mizu fragte betroffen:

    „Was hast du?“ Und ging vorsichtig auf ihn zu.

    Kurz bevor sie versuchte ihre Hände auf seine Schultern zu legen, sah er auf und Mizu an. Die schaute bestürzt zurück, denn sie sah seine Augen. Darin waren kleine Tränen und sein Gesicht strahlte dabei Freude und Erleichterung aus. Sie erstarrte bei diesem Anblick. Taichi aber bewegte seine Arme hoch und... umarmte plötzlich den auf seiner Höhe liegenden Bauch Mizus und drückte seinen Gesicht seitlich in ihre Bluse. Ihr Blick änderte sich sofort von erschrocken zu rot stotternd. Doch sie brachte keinen Ton raus. Auch Taichi lief rot an. Doch das merkte dieser nicht und schloss seine Augen. Er spürte nur ihre Wärme, ihren Duft und … Glück. Er kannte dieses Gefühl in abgeschwächter Form von letzter Nacht und konnte schlicht nicht mehr loslassen.

    ...

    Minaco hatte einen Tropfen an der Stirn, Yaki schaute peinlich beschämt und angesäuert halb weg und Aya war fasziniert.

    ...

    Auch die Schüler schauten, jedoch sagten sie nichts, da Mizu schon ihre Standpauke abgefeuert hatte und alle eingeschüchtert waren. Die Umarmte bewegte ihre Lippen und man konnte sogar erahnen, was sie sagen wollte:

    „Ta...i..c h...!“ Jeder Buchstabe wurde fast einzeln gesprochen und langsam erwachte der an ihr Hängende auch wieder. Seine Augen öffneten sich zögernd und nach einigen Sekunden, sah er an der Wand einige fremde Schüler stehen, die ihn entgeistert ansahen. Nun drehte er langsam seinen Kopf nach oben und sah Mizus ebenfalls entgeistertes, hochrotes Gesicht.

    3,2,1:

    „WAAHHH!“

    Er sprang entsetzt etwa zwei Meter von ihr weg und sah sie perplex an. Langsam bildete sich ein Gedanke bei ihm: „(Nein... das hab ich jetzt nicht wirklich...?!)“

    Und auch bei ihr: „(Das hat er jetzt nicht wirklich...?!)“

    Beide sahen sich rot angelaufen an... vor allen Leuten...

    Derweil ging Minaco an beiden vorbei:

    „Ich geh Fudamoto-san suchen, lasst euch nicht stören!“

    Taichi und Mizu ließen gleichzeitig ihre Köpfe hängen und sie versuchte etwas zu sagen:

    „Ich... geh kurz in die Bibliothek.“

    Es war zwar sehr leise, aber Taichi hatte es vernommen:

    „Tu...das!“

    Mizu drehte sich um, verkrallte sich in ihrem Schulrock und ging normalen Schrittes weg. Plötzlich spürte Aya eine Hand an ihrem Arm und Yaki beugte sich runter. Sie hörte eine Stimme in ihr Ohr flüstern:

    „Geh du bitte Mizu hinterher. Wenn Charon wirklich hier ist, sollten wir nicht alleine bleiben. Ich bleibe bei dem Kerl da vorne.“

    Er zeigte auf den immer noch starren Taichi.

    „Ja, ok!“ Flüsterte Aya und lief Mizu hinterher.

    Yaki hingehen ging zu Taichi und sagte:

    „Wir müssen reden!“

    Nach einer Weile häufelte Taichi angelehnt an der Wand und Yaki stand mit argwöhnischem Blick daneben:

    „Ich hab doch gesagt, du bist nur ein Mann!“

    An Taichis Stirn entstand ein Tropfen und er murmelte etwas in seine Arme:

    „Halt die Klappe!“

    Die Antwort war unfreundlich. Yaki fragte unbehelligt:

    „Du magst sie sehr, oder?“

    Der Angesprochene lief rot an, sagte aber:

    „Ich glaube nicht, dass sie es erwidert..., ich bin das Feuer in Person und sie weicht mir aus... “

    Yaki schaute weg, entgegnete aber:

    „Mh, aber... ihre Reaktion passt nicht zu purer Angst.“

    Taichi rückte in sich zusammen:

    „Ich weiß!“

    „Hää? Wie, du weißt das?“

    Nun sprang Taichi auf und rief etwas lauter:

    „Ich verstehe ihre Reaktionen auch nicht und das verunsichert!“

    „Dann frag sie doch!“

    „HÄ?“

    So etwas Direktes hatte er von Yaki nicht erwartet. Der schaute Taichi schief aber ernst an:

    „Ihr habt mich damals für mein Zögern zusammengefaltet.“

    Taichi schaute erst betroffen, dann schmollend weg und antwortete frech:

    „Das ist was ganz anderes gewesen!“

    „So,so!?“

    Der Wuschelkopf sah nach unten:

    „Ich... möchte sie nicht überfallen!“

    „Ach, und was war das heute Nacht und vorhin!?“

    Wieder rot brüllte Taichi zurück:

    „KLAPPE!“

    Yaki musste grinsen und kicherte:

    „Komm, wir gehen zur Bibliothek.“

    „Was? Wieso?“

    „Weil dort die beiden Mädchen sind... Ich... möchte sie gerade ungern alleine lassen.“

    Taichi aber spürte, dass dies nicht der einzige Grund war und ging widerwillig mit.

    In der Bibliothek stellte sich gerade Mizu auf einen Hocker und suchte in der Chemieabteilung nach etwas, als plötzlich:

    „Mizu?“

    Die erschrak und fiel fast vom Stuhl, als sie sich zur Seite drehte und eine neugierig schauende Aya erblickte:

    „Aya? Was machst du hier?“ Fragte Mizu perplex.

    „Ich wollte nach dir schauen. Alles ok, nach der Sache grade?“

    Mizu lief rot an und schaute nach unten. Aya aber ging auf sie zu, bis sie genau unter ihr stand und fragte weiter:

    „Magst du Taichi?“

    Jetz fiel Mizu verschreckt runter auf den Boden, stand ruckartig auf und stammelte:

    „I... ich...“

    „Klingt nach einem 'Ja'!“

    „ICH HAB DOCH GAR NICHTS GESAGT!“

    Doch als sie laut wurde hörte sie hinter sich jemanden „PSSST!“ rufen. Sie waren ja schließlich in einer Bibliothek. Peinlich berührt wurden beide Mädchen ruhig.

    Mizu überlegte und dachte wieder an die Situation mit Minaco auf dem Balkon. In ihren Gedanken hallte der Satz „Hast du dich verknallt?“ wider. Daraufhin verspannte sie sich.

    Taichi hat sie gleich am Anfang geküsst, hat sie verarztet, auf dem Motorrad mitgenommen, recht oft berührt und... Die Erinnerung an die letzte Nacht wurde von ihr bewusst verdrängt... aber ein Gedanke fehlte und der fiel ihr verschreckt auf: Die anfängliche Angst! Sie war weg. Für sie war Taichi gerade ein normaler junger Mann und ein Wächter mit dem Element Feuer... Es zog zwar in ihrer Brust beim letzten Gedanken, aber es war keine …. Sie entspannte sich...

    Sprung zu den Jungs:

    Angekommen an der Bibliothek ging Yaki alleine vor:

    „Ich schau mal, wo sie sind.“

    „Ok!“

    Taichi wartete draußen angelehnt an der Wand, während Yaki hinein ging. Nach ein paar Sekunden schaute er in den Gang:

    „(Oh man, wie stell ich das nur an?)“

    Plötzlich bemerkte er Shiori in seine Richtung laufen und sah seine Chance:

    „Fudamoto-san ?!“

    Minaco lief derweil suchend durchs Haus, konnte jedoch die Neue nicht mehr finden. Sie war im Erdgeschoss und schaute eine Treppe hinunter:

    „Im Keller?“ Minaco hatte nur dort nicht nachgesehen und ging hinunter.

    Dort unten gab es kaum Möglichkeiten, nur ein Gang mit Heizraum, Besenkammer und Aufbewahrungsraum für Putzsachen waren hier. Langsam ging sie Richtung letzterem und sah, dass die Türklinke nicht richtig geschlossen war. Sie griff nach ihr und ein kurzer Zug genügte um:

    „Wahhh!“

    Alles mögliche an Lumpen und Putzmops herausfallen zu lassen. Dazwischen lag aber keine andere als Shiori. Minaco beugte sich geschockt runter und versuchte sie mit:

    „Hey, Fudamoto, aufwachen!“

    Zu wecken, aber sie reagierte nicht. Plötzlich ertönte von der Treppe ein:

    „Hallo?“

    Der Krach musste von jemanden gehört worden sein und es ertönten Schritte, die lauter wurden. Minaco drehte sich um und es erschien Katoro vor ihr, der grinste:

    „Na sieh mal einer an, wen haben wir denn hier?!“

    „Ich hab keine Zeit für deine Mätzchen!“

    Der Angesprochene schaute verdutzt und entdeckte schließlich hinter Minaco eine weitere Person liegen. Er grinste wieder, diesmal aber fies:

    „Na sowas, was macht ein schmuckes Mädel wie du hier unten mit einem anderen schmucken Mädel?!“

    „Spar dir deine Witze!“

    Minaco wurde langsam sauer. Es schien ihn nicht zu interessieren, wie es Shiori geht. Deshalb sprach sie fordernd weiter:

    „Hilf mir lieber sie hoch zu tragen!“ Und nahm das Mädchen auf den Rücken. Langsam und mit kraftverzerrtem Gesicht ging sie an ihm vorbei.

    „Zee, du bist viel zu gutmütig, wer weiß warum sie hier liegt. Vielleicht hat sie sich nen Schuss gegeben.“

    Minaco blieb stehen, drehte sich um und sagte zornig:

    „... Sie ist nicht wie du!“

    Katoro stand geschockt da. So dachte sie also über ihn? Er ballte seine Faust, ging auf sie zu... und:

    „Gib her, du bist viel zu zierlich!“

    Katoro war zwar kleiner als Taichi, aber ähnlich kräftig, nahm Minaco das Mädchen ab und legte sie vorsichtig auf seinen Rücken:

    „Wenns dir soviel bedeutet, bringe ich sie ins Krankenzimmer.“

    Minaco war sprachlos. Das war ihr neu. Der Schläger hilft jemandem?...

    Sprung zu den Mädchen:

    Aya bemerkte derweil Mizus leichte Abwesenheit:

    „Mizu, alles klar?“

    Doch plötzlich hörten beide eine Stimme:

    „Da seit ihr ja!“

    Die Mädchen schauten in diese Richtung und entdeckten Yaki, der fragte weiter:

    „Hast du gefunden, wonach du suchst?“

    Mizu antwortete:

    „Nein, leider noch nicht!“

    Im Gang bei Taichi:

    „Fudamoto-san ?!“

    Rief er und wartete mit sicherem Abstand auf eine Reaktion. Die gerufene Person lief auf ihn zu. Dies wunderte ihn etwas. Sie nahm kein Reißaus oder hielt einen Sicherheitsabstand, sondern kam ihm... immer näher... bis sie vor ihm stand? Urplötzlich griff sie nach seinen Armen, die in seinen Hosentaschen ruhten und sah zu ihm hoch. Taichi erstarrte...


    Fortsetzung folgt....


    Nachwort:

    Dieses Kapitel ist das erste nach meiner Schreibpause. Ich hatte viele Gedanken gesammelt und lange gebraucht ehe alles fertig war. An sich eines meiner Lieblinge.

    Einige Szenen waren aus früheren Kapiteln, welche ich bissl umgeschrieben hatte.

    Momentan spiele ich mit dem Gedanken, die Abschnitte anders zu gliedern und zwar 1-8, 9-16, 17-24. Vllt mag mir dazu einer sagen, obs passt.


    bellchen

    Evoli

  • bellchen

    Hat den Titel des Themas von „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 17.06. = Charaktere + Kapitel 11)“ zu „番人の釣り合い >> Bannin no Tsuriai / Watchmen of Balance (letztes Update: 30.06. = Charaktere + Kapitel 12)“ geändert.