Steinzeit-Gedichte - Voting

Rein künstlerisch gesehen finde ich das gar nicht schlecht, wenngleich es einen Aspekt gibt, der mir hier zwar nicht allzu schlimm, aber zumindest ein wenig störend erscheint, nämlich die Aufzählungen von den Lebensmitteln. Dass dort immer nach zwei Wörtern der Punkt gesetzt wird, scheint hier einzig und allein der Aufgabenstellung geschuldet zu sein - und während man aufgrund dieser halt nicht längere Sätze machen kann, hätte man hier vielleicht einfach nur Punkte machen können, dann hätte man die Aufgabenstellung eingehalten und für den Leser wäre es wahrscheinlich leichter gewesen, das Ganze jeweils wie eine Aufzählung zu lesen, in der das Komma schlicht durch den Punkt ersetzt worden ist. So, wie es hier ist, mache ich persönlich beim Lesen intuitiv immer eine größere Gedankenpause, wenn ein Punkt dasteht und eine kleinere, wenn ein Komma dasteht. Das ist dann ein wenig holperig. Aber wie gesagt, so schlimm ist es dann halt nun auch wieder nicht, wollte es aber mal anmerken (man hätte auch jeweils vom Sinn zusammenhängende Wörter immer in einen Satz nehmen können, dann wäre auch die Unterteilung durch Punkt in anderer Hinsicht gerechtfertigt gewesen; das sehe ich hier nur in Einzelfällen wie "Apfel, Birne").
Inhaltlich dann ... Nun, ich finde es ehrlich gesagt ein wenig problematisch. Die Motivation der Person finde ich erst einmal in Ordnung, wenn auch nicht total super - ich persönlich bin der Auffassung, dass bei so etwas generell der Gesundheitsaspekt mehr im Vordergrund stehen müsste, wobei ich, wenn sich jemand einfach generell unwohl im eigenen Körper fühlt, das auch in Ordnung finde, sofern dieses Gefühl auch eine reale Grundlage hat, mithin gerechtfertigt ist (und folglich nicht einfach nur von außen induziert ist).
Problematisch hingegen ist halt dieses Motiv mit dem Abrutschen in die Magersucht, das hier dargestellt zu werden scheint, was ich übrigens als jemand sage, der einen Fall kennt, wo das tatsächlich passiert ist. Aber allgemein gesehen muss man sich hier wohl rein ideologiekritisch fragen, ob hier nicht ein wenig Angst vor dem Abnehmen geschürt wird - wobei ich annehme, dass das ein unbeabsichtigter Effekt ist; und würde das Gedicht halt nicht in einen gesellschaftlichen Kontext eingeordnet werden, dann wäre es in der Hinsicht freilich nicht problematisch.
Andererseits natürlich ist mir klar, dass auch schon oft genug Schaden durch unrealistische Schönheitsvorstellungen oder etwas Ähnliches angerichtet wurde; aber das Ende des Gedichts scheint mir nicht in einem derartigen Kontext zu stehen, das Ende erscheint als logische Folge des Abnehmversuchs.
Insgesamt also: Ich erkenne ein wenig Problematik in dem Inhalt und sehe persönlich nicht wirklich etwas, dass das für mich unproblematisch machen würde - ich vermute, dass das unbeabsichtigt ist, aber es steht nun einmal da. Das heißt ... Nun, ich erkenne, wo ich noch einmal drübergucke, zumindest hier und da ein paar Stellen, die andeuten, dass das Umfeld des lyrischen Ichs nicht so wirklich den Blick für das entstehende Problem hat - in Bezug darauf kann das Gedicht eine kritische Richtung haben, die nicht ganz schlecht vor dem Hintergrund ist, dass das Umfeld einer Person einen beim Abnehmversuch gut unterstützen kann, wenn es richtig vorgeht. Nichtsdestoweniger wäre mir dies aber hier etwas zu wenig, um das Gesamtbild in meinen Augen zu "rehabilitieren".
Ich hoffe übrigens, du hasst mich nicht dafür, dass ich das anmerke - es ist mir persönlich immer unangenehm, auf solche Sachen einzugehen, die jetzt mit der rein handwerklichen bzw. künstlerischen Seite eines Werks nicht wirklich etwas zu tun zu haben scheinen, aber ich habe mir für die Zukunft vorgenommen, es einfach zu tun, es ist nichts Persönliches. Und sollte ich das Gedicht falsch verstanden haben, dann sag's mir ruhig.

Ist irgendwie so eins dieser Gedichte, wo man beim Lesen denkt, dass man es sofort kapiert und dann beim wiederholten Lesen immer noch so ein paar Details findet, die man vorher vielleicht übersehen hat. Bei mir war es halt so, dass ich schon kapiert habe, dass es da um Liebe und die Aufhebung einer Trennung geht, aber mir sind erst im Nachhinein ein paar der Mittel aufgefallen, mit denen das noch verstärkt rübergebracht wird - zum Beispiel, dass eben dieser Punkt zwischen "Du" und "Ich" erst durch ein Komma ersetzt wird, bevor das "Wir" kommt. Finde ich ziemlich gut gemacht, auch der Rückgriff in der letzten Strophe, der klarmacht, dass es jetzt eben nicht mehr "Du" und "Ich" getrennt sind, sondern beide vereinigt.
Insgesamt finde ich, dass hier ziemlich gut die Aufgabenstellung umgesetzt wurde - das Gedicht wirkt im Grunde über ganz einfache Sachen und vermittelt so seine Botschaft. Und zusätzlich reimt es sich auch ein bisschen, was es natürlich automatisch gut macht.

Nun, laut Pokédex soll Kabutops in der Antike gelebt haben und das ist streng genommen nicht die Steinzeit und natürlich könnte man annehmen, dass es dann auch schon in der Steinzeit gelebt hatte, aber ... Ah, whatever.
Hm ... Okay, die Form des Gedichts erinnert an eine Schlagwaffe (könnte auch ganz gut nur ein Zufall sein, aber was soll's), der Hintergrund passt soweit farblich auch; die übrige Gestaltung ist einfach gehalten und insgesamt beschreibt das Gedicht, wie am Ende recht deutlich aufgelöst wird, einen Kampf zwischen einem Kabutops (aka urzeitliches und somit thematisch passendes Pokémon) und einem Menschen. Am Ende steht dann eine Freundschaft - naja, wirkt nach einem Kampf, der relativ brutal wirkte, ein wenig sehr überraschend, andererseits aber ... Nun, könnte man ja irgendwie auch quasi als ein Mythos ansehen, der halt die jahrhundertealte Freundschaft zwischen Mensch und Pokémon erklärt und ihren Anfang erzählt. Und derartige Mythen sind halt oftmals nicht ganz so logisch, insofern ... Ja. War auf jeden Fall mit den einfachen, aber ausdrucksstarken Beschreibungen des Kampfes nicht schlecht gemacht.

Dieses Gedicht scheint wohl den Tagesablauf der sprichwörtlichen primitiven Jäger und Sammler darzustellen, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, was die Farben bedeuten; ich meine, um diese beiden Tätigkeiten voneinander zu trennen, kann ich mir das vorstellen, aber das erklärt für mich noch nicht wirklich, warum jetzt halt für das eine die Farbe Rot und für das andere die Farbe Blau genommen wurde, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Rot im Allgemeinen wahrscheinlich eher mit Kraft und Jagd assoziiert werden würde als Blau. Also ... Ja, ich weiß es nicht, muss ich zugeben. Soll aber keine Kritik sein, es würde mich nur halt interessieren, was dahintersteckt (sofern etwas dahintersteckt).
Ansonsten muss ich sagen, dass mich der Begriff "wohllendes" etwas herausgebracht hat. Ich musste den mal googeln und finde da nichts zu außer Anzeichen, dass er ein eher altertümlicher, nicht mehr gebräuchlicher Begriff zu sein scheint. Finde ich irgendwie merkwürdig, da die anderen Wörter des Gedichtes nicht so in die Richtung gehen (beim "Waldelefant" hätte man wohl "Waldelephant" schreiben müssen oder so), aber ... Nun, ist halt auch nicht wirklich etwas, was mich stört.
Was ich übrigens positiv hervorheben möchte, ist aber gerade das Ende mit dem Beisammensein, dem Blick zu den Sternen und der Frage, ob es noch andere "wie uns" gibt - das reflektiert zum Ende noch einmal schön über den Menschen als ein soziales Wesen, das "weiter" denkt und sich größere Fragen stellt.

Uhm ... Okay, der erste Vers, warum ist der zentriert? Fehler des Dichters oder Fehler beim Übertragen? Oder ist das gewollt? Weil ich nämlich nicht wirklich sehe, warum es gewollt sein sollte, muss ich zugeben. Naja. An sonstigen Fehlern würde ich "durch funkenflügen" anmerken und empfehlen, das "n" am Ende zu streichen.
Ansonsten besticht das Gedicht sehr durch seine einfache, aber intensive Wortwahl und die Metapher mit dem Vulkan, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, was das im Ganzen bedeuten soll und je nachdem wäre es problematisch. Das Erste, woran ich dachte, war halt, dass irgendjemand eine eigentlich harmlose Neigung unter Einfluss seines Umfeldes unterdrücken muss (was dann symbolisch die Folterung wäre und so) und in Verbindung damit fand ich es dann irgendwie heftig, dass der dann halt mal eben alle umbringt (was ich hier also wiederum buchstäblich verstanden habe). Mit ein paar Anpassungen des Verständnisses wird es in der Hinsicht zumindest ein wenig besser; ich weiß nicht ich denke da jetzt gerade auch an dieses klassische Szenario einer Person mit besonderen Kräften, die dann von anderen dafür (buchstäblich) gehasst, gefoltert, vielleicht auch erforscht wird und sich schlussendlich nicht mehr kontrollieren kann, sodass die Kräfte hervorbrechen und all so was. Naja, oder es ist halt buchstäblich ein Vulkan, nur werden die nicht gefoltert, insofern passt das nicht.
Zusätzlich - wie ich die Tatsache, dass alles kleingeschrieben wird, interpretieren soll, weiß ich nicht, aber ich habe für mich mal entschieden, dass es ausdrückt, dass das lyrische Ich eben kleingehalten wird (in welcher Art genau auch immer); hierbei hätte es sich dann aber eigentlich angeboten, während bzw. nach dem Ausbruch ins Große zu wechseln. Und um ehrlich zu sein verstehe ich die Farben nicht ganz, jedenfalls nicht in Bezug auf die Lavaströme. Bei den anderen beiden Worten sehe ich es ja schon irgendwie, aber warum sind gerade die jetzt blau? Ich meine, es gibt zwar ein Naturphänomen, das so ähnlich wie Lava aussieht und blau leuchtet, aber streng genommen keine Lava ist, soweit ich weiß. Übersehe ich irgendwas oder bin ich einfach nur wieder zu penibel? Naja, was soll's.
Jedenfalls: Wortwahl sehr intensiv und handwerklich ziemlich gelungen.

Finde hier das Thema Schnee ganz gut rübergebracht, es wird sowohl auf die angenehmeren als auch die unangenehmeren Seiten des Winters eingegangen, wobei ich den eher positiven Abschluss mag. Das wiederkehrende "Flocke, Flocke" scheint wohl den Schneefall zu repräsentieren. Weiß jetzt nicht genau, warum dann an einer Stelle nur einmal "Flocke" steht, aber vielleicht meint das einfach, dass da jetzt halt weniger Schnee fällt oder so. Kurz vorher ist ja auch eher vom Matsch statt vom Schnee die Rede, würde also vielleicht sogar zusammenpassen, dass da jetzt die Bedingungen für den Schnee nicht so optimal sind. Naja, wie dem auch sei ... Viel an Codes wird hier nicht genutzt, aber das soll jetzt auch nicht unbedingt negativ gewertet werden. Persönlich frage ich mich nur ein wenig, ob's hier "nur" um Schnee geht oder letztlich noch eine andere Aussage dahintersteckt. Habe da jetzt aber keinen wirklichen Interpretationsansatz, auch wenn man sich das eine oder andere denken und eine kleine Geschichte in dem Ganzen entdecken kann.

Ähm ... Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ehrlich gesagt liest es sich hier für mich einfach als hätte man - der Aufgabenstellung geschuldet - halt einfach überall Punkte gesetzt, wo diese es verlangte. Aber frei ein Gedicht zu schreiben und es nachträglich in die Aufgabenstellung zu pressen scheint mir jetzt nicht so ganz im Sinne des Erfinders gewesen zu sein - da hätte ich jetzt eigentlich doch bevorzugt, wenn man sich direkt mit der Aufgabenstellung im Hinterkopf etwas ausgedacht hätte, sodass es eben nicht erzwungen wirkt, was hier leider aus meiner Sicht der Fall ist.
Inhaltlich dann - nun, ich weiß nicht. Ich kann es nicht eindeutig einordnen, es scheint mir jetzt irgendwie generell zu sagen, dass man es halt versuchen soll, was auch immer es in diesem Fall genau sein mag. Der Titel spielt auf Spielkarten an, insofern ... Ja, kann man wörtlich verstehen, kann man auch als Metapher für das Leben an sich sehen. Kann ich halt nicht genau sagen, was jetzt auch nicht unbedingt schlecht ist.
Insgesamt reißt es halt diese erzwungen wirkende Punktsetzung ziemlich für mich runter, muss ich sagen. Mal gucken. Kann natürlich auch sein, dass die Punkte halt vom Aktionsleiter gesetzt wurden, weil Aufgabenstellung. In dem Fall hätte ich dem Dichter aber eben geraten, da besser noch einmal selbst drübergesehen zu haben.

Mag ich ganz gerne. Ich weiß zwar auch hier nicht, ob ich alles durchblicke, aber das Gedicht gibt einem ein paar Anhaltspunkte, ohne dabei überdeutlich zu werden - finde ich einfach schön ausbalanciert. Ich tippe ja wieder auf Liebe als Thema; jedenfalls deutet die eine Strophe stark auf einen Kuss hin. Was genau die Worte jeweils sind, weiß ich nicht, aber ich denke, das ist nicht so wichtig vor dem Hintergrund, dass es ja mehr darum geht, was diese transportieren sollen und das kommt wohl so ungefähr an, denke ich.
Finde ich also insgesamt sehr schön, mit wirksamer Wortwahl, die uneindeutig genug ist, um zum Nachdenken anzuregen, aber einen eben nicht ohne Leitfaden zurücklässt und zusätzlich eine tolle Atmosphäre kreiert.

Also, hier hätte ich jetzt mehrere konkrete Ideen, wie ich das verstehen bzw. interpretieren kann. Also, zunächst einmal dachte ich halt einfach daran, dass irgendjemand einen Witz erzählt, den die meisten Leute halt offenbar witzig finden, nur das lyrische Ich halt nicht. Oder vielleicht will es ihn auch nicht witzig finden bzw. nicht darüber lachen, tut das aber dann vielleicht doch - worauf ich jetzt halt komme, weil das "Ich nicht" durchgestrichen ist. Dann ließe sich da jetzt natürlich darüber spekulieren, warum das lyrische Ich vielleicht nicht mitlachen will - vielleicht ist es ein Witz auf seine Kosten oder aber auf Kosten von jemand anderem und das lyrische Ich findet das nicht so gut; es könnte auch ein in anderer Hinsicht problematischer Witz sein, der zum Beispiel einen rassistischen Inhalt hat - da würde man vielleicht auch ungeachtet der Qualität des Witzes an sich vielleicht nicht lachen wollen. Da gäbe es also sehr viele Möglichkeiten; dass das lyrische Ich am Ende vielleicht doch mitzulachen scheint, kann man dann als ein gezwungenes Mitlachen im Sinne eines Mitlaufens werten; möglich wäre auch, wenn der Witz halt einfach nicht witzig war, dass es aus Höflichkeit erfolgt. Und wenn man nochmal auf die Möglichkeit zurückkommt, dass der Witz vielleicht auf Kosten von jemand anderem war, dann könnte es auch sein, dass da vielleicht gerade aktiv jemand gemobbt wird und das lyrische Ich das beobachtet, aber nicht eingreift und erst mal versucht, einfach nicht hinzuhören, aber dann sich doch irgendwie mitreißen lässt. Naja ... Ich weiß es nicht genau, muss ich zugeben. Aber bei der Aktion sollte ja laut Informationstopic gerade der Aspekt herausgehoben werden, dass diese Art Gedichte viele Interpretationsmöglichkeiten bietet.
Was noch die optische Gestaltung betrifft, so fällt halt auf, dass die Stellen, an denen es um die Einstellung des lyrischen Ichs geht, deutlich kleiner gedruckt sind als die Reaktionen des mutmaßlichen Umfelds - was ganz gut zu einigen der oben erwähnten Interpretationsmöglichkeiten passt, die ja mehrheitlich darauf hinauslaufen, dass das lyrische Ich seine eigentliche Einstellung nicht durchsetzt.
Nun, jedenfalls mag ich das Gedicht ganz gerne, weil es einige Interpretationsmöglichkeiten bietet. Und natürlich weiß ich nicht, ob eine davon richtig ist, aber sie haben ja gemeinsam, dass sie durchaus reale Situationen beschreiben, die man vielleicht so auch mal erlebt hat - insofern mag ich das Gedicht auch, weil es - wenn vielleicht auch ungewollt - einen halt an solche Situationen erinnert und darüber nachdenken lässt. Und wenn es gewollt ist, umso besser.