Ich hab mir nochmal Gedanken darüber gemacht, wie man hier vielleicht einen leichteren Einstieg schaffen kann ... das Thema kann, wie du selbst sagst Alaiya , sehr umfassend sein und es man kann sich noch viel mehr und länger darüber auslassen, als das hier bereits geschehen ist. Man könnte aber vielleicht am Anfang eine Kombination aus Inhaltsverzeichnis und Ausblick einfügen, um dem Leser zu zeigen, was man beim Weltenbau beachten kann. So etwas wie: "Wenn man seine Welt baut, können folgende Aspekte eine große Rolle spielen: [insert table of contents here]". Eine Navigation könnte einem auch ermöglichen, zu dem Thema zu springen, über das man mehr wissen möchte. Es ist ja auch so: So wichtig die Einzelaspekte auch sind, so erschlagend sind sie auch, wenn man sie sich direkt im Rudel ansieht.
Was man vielleicht auch noch unterbringen könnte, ist so eine Art ... wie drückt man das am Besten aus ... Praxistipp? Leitfaden? Einstiegshilfe? Ein paar Notizen und Tipps dazu, wie man anfangen könnte. Da jeder wahrscheinlich seine eigenen Präferenzen hat, könnte man da auch Statements von verschiedenen Leuten einfügen und den Aspekt damit stark machen, dass jeder einen individuellen Ansatz verfolgen kann (und imo sollte) und für sich herausfinden muss, was am Besten funktioniert.
Ich z.B. finde, dass man World Building sehr gut übers Schreiben selbst betreiben kann. Ich möchte zwar nicht behaupten, dass das tatsächlich eines seiner Motive war, aber Andrzej Sapkowski ist ein schönes Beispiel WB über Kurzgeschichten. Ja, ich weiß, die meisten runzeln da verständnislos die Stirn, das wissen wir ja - es handelt sich um den Autor der Buchvorlage zu den bekannten "The Witcher"-Rollenspielen. Jedenfalls, der Mann hat neben seinen Hexer-Bänden auch Kurzgeschichtensammlungen herausgebracht, die mehr oder weniger zusammenhanglos sind, aber die gleiche Hauptfigur haben und sich in der gleichen Welt bewegen, man hat somit die Chance, die Welt selbst mit jeder Geschichte besser kennenzulernen, weil man nicht primär an einem zusammenhängenden Handlungsstrang hängt.
Manchmal spricht die Geschichte auch selbst zu einem, wenn man so will, aka: Manches wird einem erst klar, wenn man im Schreiben steckt, und das ist auch völlig normal. Wichtig ist dann aber, dass man sich über die Probleme Gedanken macht, auf die man stößt, und sie nicht mit einer fadenscheinigen Erklärung aus der Welt diskutiert. Beispielsweise habe ich bei einem aktuellen Projekt das Symbol eines Handspiegels gezogen, dass ich irgendwie einarbeiten musste. Ich habe in der ersten Version des Kapitels erst relativ gedankenlos damit gearbeitet, und dann gedacht: Haben die überhaupt Spiegel als Gebrauchsgegenstände? Ich bin zwar nicht näher in die Herstellungsweise von so etwas eingedrungen, aber zu dem Schluss gekommen, dass jede Erklärung, die nur dazu dient, unbedingt einen modernen Spiegel einzubauen, einfach nur erzwungen wirken würde. Ich habs dann durch eine polierte Kupferplatte ersetzt, die mir deutlich logischer und nachvollziehbarer in dem Kontext erschien. Ok, ich habe auch eine Art Aquarium in dem gleichen Kapitel, allerdings ist Glas dabei kein übliches Gebrauchsmittel. Es ist vielmehr ... speziell in der Situation. Das mag man auch nicht mögen, entscheidend war für mich da aber, dass die Protagonistin aufgrund ihrer Herkunft und Lebensumstände das komische, durchsichtige Zeug nicht kennt.
Long story short: "Schreibt drauf los und schaut, was passiert/Entdeckt Probleme im Prozess und löst sie dann" ist auch eine imo gute Herangehensweise. Wenn man das nicht innerhalb des Hauptwerkes machen möchte, kann man dafür eine Nebengeschichte und/oder Kurzgeschichten benutzen.
Sorry Bastet , wollte dich nicht übergehen oder so, ich musste das nur loswerden xD"