Die Chroniken Johtos

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Vorwort


    Eigentlich wollte ich gleich mit Sinan beginnen, aber entschied mich diesen Vorfall aus dem ersten Film aus der Sicht des Forschers Doktor Fuji zu schildern. Wollte eigentlich klassisch Mewtus Perspektive wählen, fand diese aber ebenso interessant, da ich die Geschichte mit der kleinen Ai / Amber sehr rührend fand. Leider wurden sie und der Hintergrund des Forschers ja aus der deutschen Fassung geschnitten.
    Der allererste Satz ist übrigens ebenfalls aus dem Film übernommen und soll als Einstieg dienen. ^^
    Ich hab zusätzlich, damit man sich nicht wundert, einige eigene Elemente eingebracht. Welche? Wer weiß?


    Würde mich über Rückmeldungen freuen!
    Viel Spaß! ^^



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    Prolog: Das Experiment und der trauernde Vater



    „Ich habe unsere Tochter geliebt, genauso sehr wie du. Aber sie ist weg. Niemand kann sie zurückbringen. Und ich kann nicht weiter mitansehen, wie du es versuchst. Es tut mir leid. Leb wohl.“
    Die Worte seiner Exfrau waren wie ein Stich ins Herz und bewiesen ihm nur eines: Sie log. Hätte sie Ai ebenso sehr geliebt wie er, müsste er nicht ihren Abschiedsbrief lesen. Wieso unterstützte sie ihn nicht? Alles, was er wollte, war seine Tochter wieder zu ihm zurückzuholen – und er war so nahe dran. Ja, Doktor Fuji hatte es weit gebracht. Mit der Forschung an Mewtu, mit der Forschung in der Genetik, mit der Forschung in der Klonierung. All die Fortschritte waren ihm zu verdanken - und einem einzelnen Haar Mews. Einem Kami, einer Göttin, so mächtig, dass die Kantoner sie als Ursprung alles Lebens auf eine Stufe mit Amaterasu stellten.
    Es sollte seine Exfrau ebenso wie ihm die Welt daran liegen, ihre kleine Ai wieder in den Armen zu halten. Das letzte Mal, als seine Frau und er das Mädchen hielten, war wenige Stunden vor ihrem Tod gewesen. Über sieben Jahre und drei Monate waren seither vergangen. Ai war federleicht in seinen Armen gelegen, ausgezerrt von einer heimtückischen Krankheit, die ein solch kleiner Körper nicht gewinnen konnte. Sie hatte Leukämie – eine aggressive Form, wusste er, die akute, lymphatische Leukämie. Dieses Monster in ihrem Körper hatte Ai zerfressen und bereits Monate vor ihrem Tod die menschliche, gesunde Farbe aus ihrem Gesicht gelaugt. Nicht bloß aus ihrem Gesicht, das zu diesem Zeitpunkt bereits von eingefallenen Wangenknochen geprägt gewesen war.
    Jedes Mal, wenn ihn der Anblick seiner Tochter in seinem kurzen Schlaf heimsuchte, schreckte er schweißgebadet auf. Mitten in der tiefsten Nacht, um drei oder vier Uhr, wenn sich draußen über dem weiten Meer bereits wieder der nahende Sonnenaufgang ankündigte. Es war fast beruhigend, dass das Labor derart isoliert von der Außenwelt abgeschottet lag. Mit dieser hatte er schon lange abgeschlossen. Ab und an sahen der Boss Giovanni und seine Familie vorbei oder Verbündete aus Orre, die erst vor wenigen Jahren wertvolle Daten zurückgewinnen konnten, indem sie eine unschuldige Familie auslöschten. Angeblich waren alle, bis auf den elfjährigen Sohn, ums Leben gekommen. Selbst die kleine Tochter hatten diese scheußlichen Verbrecher ermordet. Angeblich hatte der überlebende Sohn die fehlenden Daten an sich gerissen. Sie würden Doktor Fuji ebenfalls vom Nutzen sein, doch abgesehen davon wollte er nichts wissen. Damit hatte er nichts zu schaffen. Er forschte doch nur und tat, was die Situation verlangte, um Ai eine zweite Chance zu schenken. An seinen Händen klebte weder das Blut der Yakuza noch ihrer Verbündeten in Orre. Keinesfalls. Mit diesen widerlichen Cryptopokemon hatte er ebenfalls nichts zu schaffen. War es etwa sein Fehler, dass die Yakuza aus freien Stücken an ihn herangetreten war?
    Verschiedenste Unterlagen lagen auf seinem Bett verstreut. An manchen von ihnen waren Pins mit ihrem Namen angeheftet. Schwach hievte er sich aus dem Bett und brauchte in diesem spärlich eingerichtetem Raum nur einen Schritt zu tun, um an den Schreibtisch zu gelangen. Zuerst betätigte er den Schalter der Tischlampe, die ein dumpfes Licht abgab und dann griff er nach dem eingerahmten Foto auf dem alten Holz. Diese Bewegung hatte er jahrelang einstudiert.
    Das Bild vertrieb die Erinnerung an ihr eingefallenes, geisterhaftes Gesicht, zumindest solange, bis er wieder zu erschöpft war und sich gegen den Schlaf nicht mehr wehren konnte. Es zeigte eine lachende, neugierige Ai in den Armen ihrer Eltern. Stolz hielt das Mädchen einen Fukanowelpen, mit dem sie nie die Zeit verbracht hatte, die sie verdient hätte. Ai war ein hübsches Mädchen gewesen, mit langem, schwarzem Haar, das in der einfallenden Sonne einen Grünstich besaß. Den hatte sie von ihrer Großmutter. Über die Witze der anderen Kinder über ihre ungewöhnliche Haarfarbe konnte sie mitlachen. Sie war liebevoll gewesen, und so empathisch. Trotzdem durfte sie bloß sechs Jahre auf der Erde zubringen. Hinter ihr war die Schaukel des Spielplatzes zu sehen, wo sie bloß eine Woche später zusammengebrochen war. Einige Zeit davor hatte sie über ein wenig Müdigkeit geklagt. Wie hätte er denn ahnen sollen … ?
    Doktor Fuji hatte zu diesem Zeitpunkt seine Arbeit gekündigt, um jede Sekunde, die ihm auf Erden noch mit Ai gegeben war, auszukosten. Nur wenige Wochen nach der ersten Diagnose. Es war rasch mit ihrer Gesundheit bergab gegangen und ebenso rasch hatte sich in ihm eine fixe Idee manifestiert. Universitätsprofessor in Prismania, Doktor, Doktor Fuji hatte schon damals daran geglaubt, als er seine Tochter langsam dahinsiechen gesehen hatte und seine rationale Seite ihm kein gutes Ende mehr einreden konnte, dass er bloß einen spendablen Geldgeber und ein sehr gutes Team bräuchte, um Berge in der Klonierung zu versetzen. Beides besaß er nun.
    Seine Exfrau Sakura ließ ihn in den schwersten Stunden im Stich, doch das Foto alleine half ihm sein Forschungsprojekt fortzusetzen und daran zu glauben, dass es moralisch vertretbar war. Es war ein Geschäft, von dem beide Seiten profitierten. Giovanni bekam Mewtu … und er bekam Ai zurück. Selbst wenn Doktor Fuji das Projekt alleinig seiner Tochter zuliebe ins Leben gerufen hatte, so konnte er sich nach all den Jahren nicht diesem einzigartigen Gefühl lossagen das mächtigste Lebewesen der Welt zu erschaffen und unter die Kontrolle seines Teams zu bringen.
    Die ersten Sonnenstrahlen färbten das Meer in einem warmen Orange. Irgendwann einmal hatte er vielleicht eine gewisse Schönheit darin gesehen. Heute nahm er es als Zeichen wahr, dass die Nacht vorüberging.
    Pflichtbewusst schrieb er seinen gestrigen Logbucheintrag zu Ende. Handgeschrieben, in ein Notizbuch, wie es die ältere Generation üblicherweise tat.
    Dann schritt er zu seinem Tageswerk, das sich mit diesem Tag von jedem Vorigen unterscheiden würde. Schließlich würde der Boss vorbeisehen. Er und seine Familie; Ariana, eine sehr respektable und intelligente Frau mit einem Doktortitel der Molekularbiologie und ihr sechzehnjähriger Sohn, ebenso kalt wie sie beide und nicht minder begabt.
    Heute war der große Tag, an dem Mewtu aufgeweckt werden sollte und damit war ein neuer Stein für seine zukünftige Forschung gelegt. Es würde gelingen und ihnen allen beweisen, dass er keinen Gehirngespinsten nachgejagt war. Nicht mehr lange und diese Albträume hätten ein Ende, sobald auch Ai ihre Augen wieder öffnen dürfte. Doktor Fuji würde Sakura verzeihen, weil das Mädchen bald nach ihrer Mutter fragen würde. Er würde ihr einen Fukanowelpen kaufen und sie könnten das Foto am Spielplatz erneut aufnehmen. Bloß mit einem anderen Datum auf der Rückseite des Glanzpapiers.


    Am selben Tag blickten der Doktor und sein Team dem Ende entgegen; einer Feuerwalze, die sein Leben innerhalb weniger Momente auslöschte. Mewtu war eine Bestie, das wollte er in all den Jahren nie einsehen. Er erwachte zu früh und ließ in seinem unbändigen Zorn das Labor brennen. Eine ohrenbetäubende und erschütternde Explosion schaltete das Bewusstsein des Doktors mit diesem, einem lauten Paukenschlag aus. All die Strapazen waren umsonst gewesen und niemand konnte vorhersagen, was diese Kreatur als Nächstes täte.
    Die gesamte Insel, mitten im Nirgendwo, brannte an dem Tag. Mit ihr loderte ebenfalls Ais letztes Bild und ihre DNA-Probe. Sein Leben hätte ohnehin keinen Sinn mehr gehabt, entschied er im Anblick der Feuerwalze, und wer eine Bestie auf die Menschheit losließ, verdiente dieses Ende.



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    Nachwort



    Wem mein Prolog nicht ausreicht und wer die Geschichte noch nicht kennt, hier hab ich mein Wissen etwas aufgefrischt. ^^


    https://www.pokewiki.de/Amber
    https://www.pokewiki.de/Dr._Fuji

  • Hallöchen, meine Liebe. ^^ Ich dachte mal, dass ich dir einen Kommentar hinterlasse, bevor das neue Kapitel online kommt. :D


    Zum Startpost gibt es nicht viel zu sagen. Informationen haben wir ja gemeinsam ausgearbeitet, deswegen ist es für mich jetzt keine Neuheit und gehe nicht auf Details ein. Das einzige, was mir aufgefallen ist, dass man das Zitat neben dem Mewtu-Mew-Bild durch die Schriftart etwas schwer leserlich ist.


    Die Vorgeschichte zu Mewtu hast du tadellos umgesetzt. Ich finde es wirklich gut, dass du die Beweggründe von Dr. Fuji sehr glaubhaft rübergebracht hast. Das macht ihn sehr menschlich, obwohl man ihn durchaus auch als "schlechten Menschen" sehen könnte. Immerhin ist er für Mewtu verantwortlich.

    Was ich jedoch interessant finde, dass du auch die Cryptopokémon eingebracht hast. Welche Rolle sie wohl spielen werden? Da bin ich mal sehr gespannt. :/


    Der Kommentar ist doch etwas kürzer ausgefallen, als ich gedacht habe, aber großartig etwas zu bemängeln habe ich nicht. Bei dir etwas zu finden gleicht doch eher der Suche der Nadel im Heuhaufen.


    In diesem Sinne mache ich an der Stelle mal Schluss, tüdelü. ^^


    Gruß,

    ~ Rajani


    P.S.

    Vielleicht hätten diese Leute auch an der FF Interesse? Lohnt sich!

    Mainstream  Shimoto  Kerolorth  Nykro

  • Rajani
    Hey Süße, danke für deinen Kommentar. ^^

    Mich freut es sehr, dass der Prolog gut ankommt und ich den Doktor menschlich darstellen konnte. Obwohl er so maßgeblich an dem Experiment beteiligt war, wollte ich ihn mit dem Film als Hintergrund nicht einfach nur als den bösen Wissenschaftler darstellen. XD

    Mit den Cryptopokemon, das sag ich dir privat... ;)

  • Arc 1 - Street Rat


    Es ist leichter zu bleiben, was man geworden ist,

    als zu werden, was man im Grunde ist.



    Kapitel 1: Auf sich alleine gestellt


    „Warum sollte ich mich überhaupt um euch kümmern?“ Die nervigen Gören folgten Sinan seit einigen Wochen. Sie kreuzten für seinen Geschmack zu oft seine Wege, um es noch als Zufall abzuwinken. Vor allem dann, wenn er für die nächsten Tage ein leerstehendes Gartenhaus am Stadtrand für sich entdeckt hatte, das er im anbrechenden Winter so lange nutzen würde, bis ihn eine Clique oder ein starkes Pokemon vertrieb. Cliquen waren mies. Die Feiglinge kamen immer in der Überzahl und einer solchen würde er für die Zukunft nicht mehr anschließen. Ganz eindeutig. All seine bisherigen Erfahrungen rieten davon ab. Seitdem musste er noch nicht einmal mehr teilen. Das war praktisch.

    Mit sich und seinen Gedanken war er auf dem abgeschiedenen Trampelpfad, gesäumt von kahlen Bäumen, die ihr Laub abwarfen, alleine gewesen. Solange, bis drei Kinder, die niemanden außer einander hatten, wohl glaubten, er würde von nun an den großen Bruder für sie mimen. Das konnte er gar nicht gebrauchen. „Jeder muss selbst zusehen, wo er bleibt und ihr nervt. Lauft mir nicht nach.“ Zweieinhalb Jahre auf der Straße waren lange genug, um diese eine, wichtige Regel zu lernen. Mehr als diese Lumpen, zerschlissene und ungewaschene Klamotten, die definitiv bessere Tage gesehen hatten, und einem alten Rucksack, gefüllt mit einer halbvollen Wasserflasche und ein bisschen etwas, das er an Essen, Hygieneartikel und Geld gestohlen hatte, besaß er selbst nicht. Teilen war etwas für Reiche. Das hatte er früher getan, daheim. Da war schon dieses eine Mauzi lästig genug, das ab und an um seine Füße und jene anderer Leute strich, um Essensreste abzugreifen. Meistens ging sie leer aus, weil er nicht einsah, wieso er eine Straßenkatze mitfüttern sollte. Konnte die sich nicht selbst ein Rattfratz fangen?

    Der Älteste der Kinder war kaum zwölf, wenn denn überhaupt. Er nahm die beiden Jüngeren an der Hand und zog sie zu sich. Die Kleine war eine Orresin wie er und sprach nie. Beherrschte sie die Landessprache nicht? Und er selbst schüchterte sie vermutlich zu sehr ein, sodass sie kein einziges, arabisches Wort zu ihm sprach. Besser so, sonst könnte sie ihn noch mehr an Amina erinnern. Arceus musste ihn verarschen wollen. Wieso sah das Mädchen seiner kleinen Schwester so ähnlich?

    Irgendwann traute sich der Junge zu sprechen. Sinan kannte den kleinen Schisshaspiror leider bereits lange genug, um zu wissen, dass er dazu all seinen Mut aufbringen musste. „Das ist richtig mies von dir. Zuerst rettest du uns von dem Panzaeron und dann …“

    „Ja, wie gemein von mir dein Leben zu retten. Und das war Zufall! Ich war zu der Zeit auch da und hab mein eigenes Leben gerettet. Ihr hattet nichts in der Nähe vom Wald in Ebenholz zu suchen. Im Herbst schonmal gar nicht, klar?“

    Zumindest war es das gewesen, was er sich vorgenommen hatte, bis der krallenbewehrte Fuß auf den Jungen niedergefahren war. Sinans Körper hatte von selbst gehandelt, als er nach seinem Messer gegriffen und es zwischen die Schulterplatten des Metallvogels gerammt hatte. Erst hatte ein Schrei die Umgebung vibrieren lassen. Dessen Klang kratzte und klirrte, als wären selbst Panzaerons Stimmbänder aus Metall. Dann hatte sich der Vogel geschüttelt und Sinan abgeworfen. Etwas schnitt ihm dabei den Arm auf. Vielleicht war es eine der Platten gewesen. Das Gefühl einer messerscharfen Metallklinge, die in sein Fleisch schnitt, war noch genauso lebendig wie vor wenigen Wochen. Seine Wunde brannte bei jeder Bewegung immernoch höllisch – und sie heilte nicht, war schwer entzündet und ließ sich mit den bisherigen Kräutern, die ihm bekannt waren, nicht mehr behandeln. Nur Weicheier beklagten sich über so etwas, nicht? Jammern sollte er nicht, aber da er von sich dachte halbwegs bei Vernunft zu sein, sollte er sich in irgendeiner Form darum kümmern. Zwar gab es in diesem Leben nichts, woran er festhalten hätte können, aber schlimmstenfalls an einer Wunde zu sterben, war zu erbärmlich.

    Er hatte es bei Akio bereits nicht verhindern können, dass die wilden Hundemon ihn angefallen hatten und daran wollte er kaum erinnert werden. An dem Jungen war etwas gewesen, für ihn hätte er ungefragt alles gegeben und mit den letzten Bissen geteilt.

    Außerdem musste er, was auch immer diese Festplatte an Daten beherbergte, dass es Wert war für sie zu töten, beschützen.

    „Aber was hast du dort zu suchen gehabt?“, fragte der Jüngere.

    „Das geht dich nichts an“, erwiderte er hart. „Was auch immer ich getan hab, um mich, oder von mir aus euch, zu beschützen, hat nicht bedeutet, dass ich mein Leben lang euer Babysitter spielen werd!“

    Die beiden Kinder an seiner Seite zuckten zusammen. Der Älteste zog die Schultern weiter zurück und kämpfte mit sich selbst den Blick standhaft zu halten. „Die Kleine ist seit ein paar Tagen krank und wärst du uns nicht ausgewichen, hätte ich dir das schon vor Tagen sagen können, du herzloser Idiot!“, platzte es aus ihm heraus. „Und ich kann nicht mit ihr reden. Ich spreche kein einziges, arabisches Wort und so arschig, wie du dich aufführst, wird sie mit dir vielleicht auch nicht reden. Du hast doch gesagt, du kannst dir schon alleine helfen, weil dein Papa ein Arzt war. Oder hast du uns angelogen, damit wir dich in Ruhe lassen? Wie landet man als Orrese in Johto auf der Straße, wenn der Vater Arzt war? Stimmt das oder nicht? Und du bist älter als wir. Wir brauchen jemanden, der uns… ihr hilft.“

    „Es passiert eben. Ich hab mir auch Besseres vorstellen können, als in Viola auf der Straße festzusitzen, ja?“, wehrte er ab. Hoffentlich war seine Stimmlage immernoch so einschneidend wie zuvor. Er hatte vor einiger Zeit bereits gelernt, wie einschüchternd er auf andere wirken konnte; kam ihm nur gelegen. „Ihr seid mir genauso wenig Rechenschaft schuldig, wieso ihr nicht daheim oder in einem Kinderheim seid, oder?“

    „Aber du bist älter als wir! Wie alt bist du? Du musst doch wissen, dass man hier zusammenhalten sollte.“

    „Fünfzehn.“ Vor kurzem geworden, behielt er für sich. Spontan konnte er kein genaues Datum nennen, aber es war bestimmt schon seit einigen Tagen November. „Und du bist auch kein kleines Kind mehr. Da solltest du wissen, dass jeder auf sich selbst schaut.“

    „Du hast uns schon einmal geholfen“, beharrte dieser nervtötende Bengel immer und immer wieder. Von dem Schisshaspiror, das er vor wenigen Wochen kennengelernt hatte, war nichts übriggeblieben. Für dieses Mädchen, das noch nie ein Wort mit ihm gesprochen hatte, wurde aus ihm ein neuer Mensch. Ein wenig bewundernswert war das ja schon.

    „Das ist das, was du sagst, aber du hast etwas ganz anderes getan! Und ich weiß, dass wir uns noch nicht ordentlich bedankt und schon wieder eine Bitte haben, aber…“

    „Das war anscheinend ein Fehler“, sagte Sinan bissig, ignorierte den getroffenen Gesichtsausdruck des Jüngeren, und hielt dennoch inne.


    Er sah sich das Mädchen zum ersten Mal eingehender an. Jedes Mal, wenn sie in sein Blickfeld trat, wollte er schnellstmöglich einen anderen Punkt fixieren. Das war ihm nicht mehr möglich. Da fiel ihm auf, dass sie aus einem südlicheren Gebiet Orres stammen musste. Ihre Hautfarbe war etwas dunkler als seine … und Aminas. Nur eine Nuance, aber damit konnte er endlich dieses an ihm nagende Gefühl abschalten. Schlaff lehnte das Mädchen an dem Jungen. Ihre Augen waren glasig. Das hätte er bereits früher sehen müssen.

    Etwas in ihm knickte ein. „Hey, Kleine. Wie heißt du?“ Eine normale Frage in seiner Muttersprache. Sinan erkannte selbst, dass sie zu ruppig und sein Arabisch eingerostet klang. Er befeuchte seine Lippen und setzte nochmals an. „Wie heißt du?“ Sinan ging auf ein Knie herab und streckte ihr die Hand entgegen.

    Das Mädchen runzelte die Stirn, ließ die Eindrücke auf sich einwirken und schob seine Hand von sich weg. Dieses dumme Gör, da ging er auf sie zu … Ich hab ja nichts anderes getan außer die Kinder anzufauchen.

    „Du musst nicht mit mir reden. Anschauen kannst du mich trotzdem.“

    Sicherlich verstand sie ihn, aber anstatt ihm zu antworten vergrub sie sich in der Schulter des Jungen und wurde von einem Hustenanfall gebeutelt. Diese hatte er vorhin schon mitbekommen und ignoriert, fiel ihm auf einmal auf. Herzloser Idiot.

    Eigentlich hatte ein fremdes Kind ihn ohnehin nicht zu interessieren, wäre da nicht Papas unsichtbarer Blick über seiner Schulter gelegen. Ganz bestimmt war er aus dem Jenseits da. Sinan konnte sich nur zu genau daran erinnern. Seine Eltern hatten zu jenem Schlag von Mensch gezählt, die einen Kranken niemals weggeschickt und sich selbst überlassen hätten. Somit stand es seinem Sohn auch nicht zu. Es war seine Pflicht ihrem Namen keine noch größere Schande zu bereiten, als er es ohnehin schon tat. Mit dem Stehlen, dem Lügen, mit jeder Prügelei bisher, trinken, rauchen, kiffen – ab und an - und den verstohlenen Blicken bei manchen vorbeigehenden, attraktiven Männern. Niemals hätten sie ihn verachtet, aber dennoch …

    „Jetzt komm schon.“ Dafür brachte er wirklich keine Geduld auf. Sinan griff nach ihrem Arm, vielleicht etwas zu grob, merkte er selbst an, und zog sie von dem Jungen weg. Da verfiel das Mädchen in ein nervtötendes Geplärr, direkt neben seinem Ohr. Und es klang gar nicht gut. Als sei sie bereits zu schwach dafür. „Halt doch den Mund, ich will dir helfen“, befahl er ihr und nach einer guten Minute war sie endlich still. Dank dieses nervenden Geräusches klingelte sein Ohr immer noch.

    Der kleine Körper in seinen Armen fühlte sich seltsam überhitzt an. Er schloss sie enger um die Kleine und ließ seinen Blick zu den Jungs abwandern. „Ich brauch auch selbst Medikamente. Da kann ich für sie etwas mitgehen lassen, wenn ich etwas Passendes finde.“

    Mit dem rechten, gesunden Arm nahm er das Fliegengewicht hoch. Normalerweise scheute er Berührungen. Das war immer schon so gewesen. Sie beengten ihn. „In der Nähe gibt es eine verlassene Hütte. Da bringen wir sie erstmal hin. Aber…“ Glücklicherweise gewann seine Stimme erneut an Härte. „…sobald sie gesund ist, verpisst ihr euch.“

    Die Jungs antworteten nicht und er hörte bloß das Mädchen husten. Ihr Husten war tiefliegend und schleimig, sodass er sich in seinem Schal vergrub. Das war dumm. So etwas schützte kaum vor Keimen, aber er tat es dennoch. „Wenn sie eine Lungenentzündung haben sollte, dann bring …“

    „Wir bringen sie nirgendwohin“, beeilte sich der Jüngere ihn zu unterbrechen. Fast panisch. „Die schicken uns wieder in dieses Heim.“

    „Wenn sie bakteriell ausgelöst ist, sind das Pneumokokken, die man mit Penicillin oder ähnlichem behandeln kann. Bei Viralen hilft es nicht“, repetierte er in seiner Kindheit aufgeschnappte Worte. Es tat gut Papa durch seine Worte hindurchzuhören.

    „Du hast nicht gelogen, oder? Warum brauchst du selbst Medis?“, erkundigte sich der Ältere. Er legte eine Hand auf die Schulter des Kleinen. Sowie sie miteinander umgingen, waren die beiden Brüder oder kannten einander schon länger. Brüder, korrigierte sich Sinan, als er ihre Gesichtszüge das erste Mal interessierter betrachtete.

    „Du bist verletzt worden, oder?“

    „Es ist nichts!“, wehrte Sinan entschieden ab. Das Brennen in seinem Arm strafte ihn Lüge und die rostroten Flecken, die sich in den Stoff gefressen hatten, obwohl er sie im See beinahe ertränkt hatte, erst recht. So gut wie es ihm möglich gewesen war, hatte er den Schnitt in der Jacke genäht. Natürlich stellte er sich als Junge unglaublich ungeschickt an, aber irgendwie war es ihm am Ende gelungen. Genauso wie einen Verband, Desinfektionsmittel und Hygieneartikel wie Zahnbürsten aus einem großen Supermarkt zu stehlen. Neben einigen Nahrungsmitteln und… nun ja, Zigaretten. Zugegeben. „Ich lass‘ nur immer vorsorglich welche mitgehen. Das ist alles und das mach ich regelmäßig.“ Natürlich nicht. Wer brach schon vorsorgend in Apotheken ein?

    „In Ordnung. Wir sind übrigens Ryosuke und Shiho, mein kleiner Bruder.“

    „Ah-ja.“ Danach gefragt hätte er nicht, aber wenigstens konnte er sie nun ansprechen.

    Neugierig betrachtete Shiho ihn. Was konnte es schon schaden? „Sinan.“

    „Yasemin“, sagte die Kleine an ihn gelehnt. Ihre Augen waren vom Fieber verschleiert und seine linke Hand lag eben auf ihrem Hinterkopf, sodass er ihren Kopf fester an sich drückte. Sie gab eine unglaubliche Hitze ab und zitterte doch am ganzen Körper.

    „Sie hat was gesagt, aber sie hat totalen Schüttelfrost!“ Shiho sah von unten zu ihm auf.

    „Hm. Wie alt bist du, Yasemin?“ Diesmal lag beinahe etwas Warmes in der Aussprache seiner Worte. Etwas, das ihn selbst verwunderte; dass es in ihm am Leben erhalten geblieben war.

    „Fünf“, sagte sie leise, in einem anderen Akzent, der nicht seiner war, und in seinen Ohren seltsam klang. Dennoch war es gut wieder einige arabische Worte mit jemandem zu wechseln. „Nach dem Winter werd ich sechs.“

    „Ja? Im Frühling?“

    „Im Frühling. Im März.“

    „Was hat sie gesagt?“, erkundigte sich Ryosuke.

    „Dass sie fünf Jahre alt ist.“

    „Shiho hat Angst vor dir gehabt. Ehrlich, du kannst sonst echt beängstigend sein“, sagte sein Bruder unvermittelt.

    „Ja, das war so. Tut mir leid. Als du dich mit dem Panzaeron angelegt hast. Wer macht das schon? Das Viech war sicher eins-siebzig groß oder so.““

    Nur so klein? „Eher zwei Meter oder größer.“

    „Angeber. Wie auch immer, wer macht das schon? Das war … cool! Badass!“ Ryosuke lachte leise.

    „Wie gesagt, es tut mir echt leid, dass ich euer Leben gerettet hab.“ Cool und badass, wiederholte er selbstzufrieden.

    Das Lachen war das Erste, das Sinan nach längerer Zeit gehört hatte und nicht den vorbeigehenden Menschen am Straßenrand gehört und so stieg er mit ein. Es galt ihm, dem Gespräch, das man mit ihm führte.

    Manchmal hatte er sich gehässig gewünscht, dass den Leuten auf der Straße in der Innenstadt, speziell in denen mit den Kinos und quietschbunten, viel zu grell beschilderten Mangaläden, ebenfalls das Lachen verging. Als seine Familie ermordet war, hatte die Welt ihn mit allem alleine gelassen und mit Akios Tod war alles um ihn herum eingefroren. Irgendwann wünschte er sich, dass sie für jeden anderen ebenfalls stehenblieb.

    „Sag mal, hast du…?“ Unsicher sah Ryosuke weg. „… auch mal Menschen mit einem Messer attackiert oder so?“

    „Nein!“, entrüstete sich Sinan sofort. „Ich überfall‘ niemanden einfach so mit Waffen.“ Man fühlt sich sicherer, du nerviger Bengel. „Man ist sicherer und natürlich würd ich mich wehren. Kannst du nicht einfach dankbar sein und gut ist?“

    „Danke. Wirklich.“

    Sinan ignorierte ihn und zeigte den Weg geradeaus entlang. „Da vorne, am Ende des Wegs, kommt gleich ‘ne kleine Hütte. Ihr wartet dort auf mich und macht Feuer im Kamin, weil die Heizung natürlich nicht funktioniert. Das kriegst du ja hoffentlich hin, Ryo.“ Anscheinend wohnte seinem Tonfall etwas inne, das dem Jungen nichts anderes übrigbließ als zu nicken. Ob er es tatsächlich konnte, war fraglich. „Im Eck liegen eine zusammengerollte Futonmatte und Decken. Die verwendet ihr für sie und lasst die Fenster geschlossen, damit sie nicht im Durchzug liegt. Außerdem macht ihr Yasemin einen kalten Wickel, ja?“

    Behutsam setzte er das Mädchen ab und deutete dem Jungen an, sie zu übernehmen. „Ich werd dann mal was für … mich besorgen. Und für sie, wenn sich was ergibt.“

    „Bis dann.“ Erst wollte sie ihn nicht freigeben.

    Sinan sah auf die fiebrige, zierliche Kinderhand herab, die in seiner lag. Diese umschloss sie vollständig und eine alarmierende Hitze durchströmte ihn. „Bis dann.“



    Der Weg bis in die innere Stadt hinein war relativ weit und ließ ihm viel zu viel Zeit um nachzudenken. Wie kam er dazu, dass er wegen dieser drei Gören eine Verletzung am Arm davongetragen hatte und dazu noch den Krankenpfleger für die Kleine spielen musste?

    So mit sich alleine, spürte er die Wunde erneut. Sei nicht so ein Weichei. Sich selbst zu belügen war schwieriger als gedacht, wenn ein klaffender, entzündeter Schnitt tief in seinem Arm saß und sich anfühlte, als würde er sich weiter hineinfressen.

    Hinter ihm verschwand die Sonne hinter dem Silberberg, dessen massiver Gebirgszug die letzten, warmen Strahlen abschirmte, bevor sie noch untergegangen war. In der rötlichen Abendsonne schien der ganzjährig vergletscherte Gipfel silber auf Viola und die umliegenden Dörfer herab.

    Viola konnte man bereits als Großstadt zählen. Hundertfünfzig-zweihunderttausend Einwohner zählte sie bestimmt und manchmal war es ein Glück, dass sich niemand für ihn interessierte. Man wurde nicht so rasch ertappt und konnte nach jedem Diebstahl in einer Masse aus desinteressierten Menschen abtauchen. In den Innenbezirken hetzten ohnehin alle durch die Straßen, in den Stoßzeiten alle gleichaussehend mit ihren Anzügen und Schuluniformen. Immer beeilt um von A nach B zu gelangen und das schnellstmöglich. Außer ihr strenger Zeitplan interessierte diese Leute ja sonst nichts.


    Seine Wahl traf eine Apotheke in einer Seitengasse, wo seltener Menschen entlanggingen und sich blicken ließen. Erst recht nicht nachts. Sie war eine jener, die noch beinahe antik eingerichtet waren, und es längst aufgegeben hatte mit der Zeit zu gehen.

    Hintertüren, wusste Sinan bereits sehr gut, waren selten vorsorglich verschlossen und je kleiner das Geschäft war, desto weniger kümmerten sich die Leute um hochtechnologische Sicherheitssysteme. Mit einer verbogenen Haarnadel, die er vor zwei Jahren aus einem Supermarkt hatte mitgehen lassen, selbstbewusster Präzession, und etwas Stolz auf sein Talent, knackte er das albern-einfache Schloss der Hintertüre. Er zog die Kapuze tiefer und den schwarzen Schal enger um Mund und Nase. Zwar war niemand anwesend, aber sich zu vermummen verlieh ihm ein Gefühl von Sicherheit.

    Zu stehlen war ihm schon lange nichts Fremdes mehr. Irgendwie war es sogar zufriedenstellend zu wissen, dass er sich zumindest einen Bruchteil dessen, was man ihm genommen hatte, zurückholen konnte - und sei es nur ein bisschen Essbares und Materielles.

    Wäre da bloß nicht dieser verdammte Gedanke daran, dass seine Eltern nicht stolz, dass sie enttäuscht, sein könnten und Amina wäre er ebenso kein vorbildlicher, älterer Bruder.

    Vorsichtig betrat er das in der Dunkelheit und Stille daliegende Geschäft und suchte erst den Verkaufsraum auf. Der schmale Spiegel in der Apotheke, der neben den Lesebrillen aufgehängt war und von draußen schwach beschienen wurde, zeigte einen zerlumpten Jungen. So sollte der Sohn eines Arztes und einer Grundschullehrerin nicht aussehen. Gewaschen und sauber herausgeputzt, war er attraktiv. Das wusste er selbst sehr gut. Seine Gesichtszüge waren jungenhaft-schön, aber nicht kindlich. Er sah etwas älter aus, als er war und wann immer er vor einem Spiegel saß, schnitt er sich das Haar mit einem Messer recht kurz: auf eine normale Länge, die ihm nicht mädchenhaft erschien. Was auch immer er tat, es hatte Wirbel, die es ohnehin recht unordentlich erscheinen ließen. Da gab er ein ordentliches Bild ab. So sehr, dass er schon drei, vier Mädels und sogar einem jungen Mann einmal die Brieftasche mit seinem Aussehen alleine hatte abluchsen können. Mit Geld in Aussicht, konnte er charmant lächeln und die Johtoner mochten wohl sein dunkelbraunes Haar und die dunklen Augen mit den typisch südländisch-dichteren Wimpern und ausdrucksstarke Brauen.

    Seine Hautfarbe jedoch erinnerte ihn immer wieder daran, dass er hier nicht hergehörte und Arceus wusste, er stimmte dem ohne Vorbehalte zu. Johtos Kultur und Sprache waren seltsam und der Herbst und Winter waren klirrend kalt. In Johto wohnten generell wenige Orresen und jene, die hier wohnten, wurden von so einigen feindselig betrachtet. Die meisten von ihnen waren vor der furchtbaren Situation ihres Heimatlandes vor Bürgerkriegen und Revolten nach Johto und in andere Staaten geflohen.

    Sinan verfolgte andere Pläne. Ob er sie so nennen konnte, wusste er nicht, aber diese Festplatte, für die seine Eltern ermordet wurden, musste beschützt werden. Damit gab es zumindest einen Grund, um den Willen aufzubringen auf ein Neues den Tag zu überstehen. Er besaß nur wenige Informationen. Papa hatte irgendwann von einem einsiedlerischen, aber gutherzigen Mann in der Nähe von Ebenholz oder des Silberbergs gesprochen, der ein Forschungsprojekt mit einem Universitätsprofessor in Prismania zusammen betrieb. Was er selbst mit ihm zu schaffen gehabt hatte? Sinan wollte unbedingt die gesamte Wahrheit erfahren. Doch nur, wenn sie ihm gefallen würde.


    Erstmal, sagte er sich, nach dem Medikament suchen. So recht wusste er nicht, wie er sich noch selbst helfen sollte. In der Eingangshalle der Apotheke hangen Verbände. Schmerzstiller und harmlose Wundsalben befanden sich hinter der Theke. Davon steckte er abermals einige ein. Sie alleine würden seine Wunde nicht wie von Zauberhand verschwinden lassen. Von dem Antibiotikum würde er mehrere Schachteln mitgehen lassen müssen und einige für sich selbst verwenden.

    Lautlos griff er nach den Verbänden, steckte sie zu sich ein und schlich an der Theke vorbei bis ins Lager. Dessen Schloss war ebenso einfach zu knacken. Es war von großen Kästen gefüllt, deren Etiketten man in der Dunkelheit kaum ausmachen konnte. Sie erschufen ein groteskes Bild und die engen Gänge sperrten ihn ein, schien ihm. Sinan musste an jede Lade herantreten, um mit viel Fantasie die japanisch und englisch beschriftete Etiketten entziffern zu können. Glücklicherweise blieb es in der Apotheke still. Daweil ist es still, mahnte er sich selbst ab. Herausfordern sollte er sein Glück nicht und sich zu lange in einem Geschäft aufhalten, in welches er hinterlistig eingebrochen war. Ob in dem Bereitsschaftzimmer jemand schlief, hatte er nicht nachgesehen. Zu riskant.

    Clarithromycin, verriet eine der Laden. Sinan kannte diesen Namen, brachte ihn mit Penicillin in Verbindung und hoffte, dass es Yasemin und ihm half.

    Entschlossen griff er nach der Schnalle. Das alte Holz war eine Zumutung. Es knirschte bei jedem Zentimeter, den er herauszog. Leise schlug er dagegen. Bevor seine Hand auf das Holz auftraf, hielt er inne. Seine Wut durfte er nicht an Ort und Stelle auslassen. Da könnte er sich die Mühe sparen und gleich jeden wecken, der hier vermutlich in dem Zimmer nebenan schlief.

    Leider passte seine Hand noch nicht in den Spalt, sodass er das knirschende Ungetüm ein Stück weiter herauszog. Endlich erreichte er die Schachteln und steckte zehn Stück ein. Diese Leute waren reich genug. In Wahrheit taten zehn gestohlene Schachteln eines Antibiotikums niemandem weh.

    Ein Licht ging an. Es durchflutete den Verkaufsraum des Geschäfts und brannte erst in seinen Augen. Oh nein. Von diesem Zimmer gab es keinen Ausweg, außer jenen zum Haupteingang. Sinans schneller Atem beschlug den Schal.

    „Was ist hier los? Wer ist hier?“, schnitt eine Stimme durch das Geschäft.

    Mit schwerem, zornigem Schritt stampfte der Apotheker auf ihn zu und packte ihn.

    „Lassen Sie mich. Ich brauch das.“

    „Du kleiner, dreckiger Dieb.“ Der Apotheker zog ihn an seiner Kapuze zurück und Sinan war bereit sich zu wehren. Das hatte er schon drei Male tun müssen, um zu entkommen. Einmal war er diesem jungen Polizisten entkommen, den er schon vier- oder fünfmal in seiner Nähe gesehen hatte. Dieser Arsch hatte ihn wohl am Kicker.

    „Ein Orrese. Geh zurück in dein Land und stiehl dort. Dreckiger Orrese.“ Sein eigener Schrei drang an sein Ohr. In dem Moment, als er grob am verletzten Arm gepackt wurde, war es, als würde er in Flammen stehen. Instinktiv schlug er nach dem Mann aus. Er sollte ihn bloß loslassen!

    Und dann hörte er, was geschah. Noch bevor seine Augen das Bild vor ihm verarbeiten konnten. Ein Klirren und Scheppern. Einen Mann, der schmerzhaft aufstöhnte, als er gegen die Kante eines Regals flog… und in sich zusammensank. Das war ein dummer Scherz, den ihm sein Verstand spielte, nicht?

    „Stehen Sie auf!“, keifte Sinan den Apotheker an. Bitten wollte er ihn nicht.

    Im ersten Moment tat sich nichts. Im zweiten und dritten Moment lag er immer noch regungslos da. „Scheiße, verdammte!“ Sein pochendes Herz schmerzte mehr als sein Arm und machte das Brennen in ihm vergessen. Einige arabische Flüche verließen seine Lippen und machten beides erträglicher. Das war ein Unfall, beharrte Sinans Gewissen. Es stellte sicher, dass er klar denken konnte. Selbstverständlich war das ein Unfall gewesen.

    Dennoch eilte Sinan an seine Seite und kniete sich hin. Unsicher streckte er die Hände nach ihm aus. Was jetzt? Sein Brustkorb hob sich. Sinan sah es deutlich. Fürs Erste konnte er sich beruhigen. Ein wenig.

    Stabile Seitenlage, sagte Papa in seinen Gedanken und Sinan handelte nach dem, was er zu wissen glaubte. Der ältere Mann war leicht zu bewegen. Bloß seine Glieder waren seltsam schwer.

    „Was ist geschehen?“, fragte eine männliche, dritte Stimme drängend, die definitiv nicht hierher gehörte. Er hatte sie bereits zweimal gehört. Dann sah er die Silhouette dieses einen Polizisten… und Sinan war sogar erleichtert mit einem verletzten Mann nicht alleine gelassen zu werden. Arceusverdammt.

    Er vergrub sich in seinem Schal und spürte, wie ihm die Kapuze über das Gesicht fiel. Zum Glück verschleierte sie seine glasigen Augen. Zumindest hoffte er darauf. Panik stieg in ihm hoch und diesmal war er ihr hilflos ausgeliefert. Das erste Mal seit längerem brach seine Stimme, obwohl er sich vorgenommen hatte nichts durchscheinen zu lassen. „Das wollte ich nicht.“

  • Hey, Süße =)


    Ich dachte, es macht dir vielleicht eine kleine Freude, auch einen Kommentar von meiner Wenigkeit zu lesen :grin: Außerdem möchte ich auch mal wieder auf dem Laufenden sein, was deine Story da betrifft, und wenn ich all das so sehe, was du im Startpost aufgebaut hast, ist allein das schon Motivation pur :D


    ~ Startpost: Wow. Einfach nur wow. Früher habe ich hier, wenn ich beim Kommentieren angefangen habe, erstmal aufgezählt, was dort idealerweise alles hineingehört, aber so einen ausgearbeiteten und liebevoll gestalteten Startpost habe ich glaube ich selten bis noch nie gesehen. Ich finde es echt toll, wie du mit den Farben von Ho-oh's Federn bei den kleinen Überschriften gearbeitet hast und auch in den Spoilern wirkt es nicht zu grell oder überladen, sondern einfach nur schön, detailliert und ansprechend . Hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, mich da durch zu lesen ^___^

    Auch finde ich gut, dass du/ihr (schreibt  Rajanieigentlich auch mit oder hilft sie dir nur bei der Planung? ) die Welt so stark ausgearbeitet habt, ist auch nochmal ein großer Pluspunkt. Die normale Pokemonwelt, wie man sie aus Spielen und Animes kennt, ist ja ohnehin etwas... ich sag mal an Naivität vorbelastet, da ist es echt erfrischend, mal eine Story zu lesen, die dort spielt und trotzdem ihr Maß an Realismus hat.


    Und die Charaktere... hell, ich habe noch nie Steckbriefe von so vielen Charakteren auf einmal gesehen , geschweige denn hatte ich selbst je so viele in meinen eigenen Stories, weder als Haupt-, noch als Nebencharaktere xD Ich versuche das aus Übersichtsgründen immer in einem möglichst kleinen Kreis zu halten, allerdings ist es wohl wirklich besser, auch Freunde, Bekanntschaften usw auszuarbeiten, weil man dann auch ein besseres Gefühl für die jeweiligen Charaktere bekommt. Echt toll, dass du dir/ihr euch da solche Gedanken machst/macht ^-^ Gut, einige kenne ich ja noch - und mochte ich Shin damals nicht besonders gerne? :blush: - , trotzdem hat mich die restliche Masse dann doch etwas überrascht x3

    Gleichzeitig ist es schön, dass du uns nur ein paar Basisinformationen gibst. Die Persönlichkeit der Leute würde ich ohnehin viel lieber in der Geschichte selbst lesen, als mir vorab schon alles verraten zu lassen und ich bin mir nach dem Prolog eigentlich ziemlich sicher, dass dir das auch gut gelingen wird cx



    ~ Prolog: Ich habe mir die Links mal nicht angesehen, dementsprechend unvoreingenommen und unvorbereitet bin ich an den Text herangegangen. Trotzdem ist mir sofort aufgefallen,dass er von dir stammt x3 Das soll jetzt nichts Negatives heißen, aber so die Themen, die dort vorkommen... Leukämie, Universität, Doktortitel in Molekularbiologie... das klingt so typisch nach dir und ich musste beim Lesen die ganze Zeit schmunzeln x3

    Abseits davon fand ich den Prolog insgesamt aber auch sehr gut geschrieben. Gefühlvoll, in Dr. Fuji hineinversetzend und ich denke, fast Jeder hätte an seiner Stelle im Hinblick auf seine todkranke Tochter ähnlich gehandelt. Gerade zum Ende des ersten großen Blocks fand ich es echt schön und ein bisschen herzzerreißend, wie du beschreibst, was er gerne mit seiner Tochter unternehmen würde und dann mit dem Fukano und dem Foto... </3

    Insgesamt hatte der Prolog einen schönen Verlauf und ein angenehmes Pacing. Nichts war gehetzt, man konnte gut und schlüssig seinen Gedanken und seinem ungefähren Werdegang folgen und während der einzelnen Etappen auch immer wieder kurz innehalten und das Geschriebene auf sich wirken lassen.



    Ich werde deine Geschichte definitiv noch weiter verfolgen vor allem, weil es mir selbst beim Planen wieder Motivation gibt und dann bei meinem nächsten Kommentar dann noch genauer auf Arc 1 eingehen x3




    ~ Namine

  • Moin, moin und hallo.

    Man sieht - oder in diesem Fall liest - sich wohl wirklich immer zwei Mal im Leben XD


    Ich muss ja sagen, das ich von deinem Startpost ziemlich erschlagen wurde. Dabei hab ich mir die Erklärung zur Pokémonwelt nur SEHR sporadisch überflogen. Eigentlich hab ich sogar fast alles übersprungen. Ich vertraue einfach darauf, dass du Storyrelevante Informationen in der Geschichte zu gegebenen Zeitpunkten kommunizieren wirst. Pass nur auf, dass dir dabei nichts entfällt.

    Nachdem ich mich (leider ebenfalls nicht vollständig) durch die Charaktersteckbriefe gekämpft habe, war einfach kaum noch etwas von meiner Aufmerksamkeitsspanne übrig. Ich sollte das jetzt vermutlich nicht so sagen, da ich in meiner nächsten FF selbst ganze 37 Charaktere habe, aber dennoch: Musstest du uns die ganze Palette auf einmal reindrücken? :wacko:

    Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von denen erst im Verlauf der Story auftauchen werden. Da hätte man doch den Startpost zum gegebenen Zeitpunkt editieren und am Kapitelanfang darauf hinweisen können, dass du genau das getan hast. So hab ich es jedenfalls bei mir geplant, da ich denke, dass das für Leser deutlich entspannter ist. Diese Bandbreite an Figuren kann sich kein Mensch in kurzer Zeit einprägen, vor allem, da du die Steckbriefe so wunderbar ausführlich gestaltet hast. So wie ich dich kenne, wirst du jeden auch in der Geschichte noch einmal ausreichend vorstellen, was an sich natürlich gut so ist, aber dann diese Info-Wall ein wenig überflüssig macht.


    Zum Prolog

    Die Beschreibungen und die Thematik gefallen mir sehr gut. Man liest nicht so oft von einem verzweifelten Professor dieses Schlages, der Böses tut, um Gutes zu bewirken. Sehr ansprechend finde ich auch, dass es ja eine bekannte Figur ist - in gewisser Weise sogar eine prägende -, der du einen Namen gegeben hast. So etwas gefällt mir und ich hätte gern noch mehr über ihn erfahren.

    In wiefern sein trauriges Schicksal bzw. die Erschaffung von Mewtu für diese Geschichte relevant sein wird, ist mir noch nicht wirklich klar. Bei Die Chroniken Johtos wäre er jetzt auch nicht der erste Legendäre gewesen, der mir in den Sinn kommt.


    Zum 1. Kapitel

    Sinan, du kleiner Mistkerl bist wohl auch nicht tot zu kriegen. Es ist irgendwie schon nostalgisch, wenn man so lange seine Geschichte gelesen hat, diese dann beinahe in Vergessenheit gerät und man nun einen neuen Ansatz für diese Figur bekommt. Natürlich freut mich das und ich hoffe innig, dass du diesmal die Geschichte auch wirst beenden können. Aber ein wenig find ich´s auch schade, da ich seine Beziehungen zu vielen der damaligen Charaktere echt gemocht habe und sich generell schon ein festes Bild von ihm in meinem Kopf befindet. Denke zwar nicht, dass du an ihm jetzt so viel verändern wirst, aber eine gewisse Veränderung wird sich ja wohl kaum vermeiden lassen.

    Sein erster Auftritt ist aber noch in einem gewohnten Rahmen, der mir gut in den Kram passt. Auch wenn ich mich nicht erinnern kann, ob er in deinen früheren Werken auch schon so abweisend zu Kindern gewesen ist. Doch dass du diesen Straßenslang gut einfangen kannst, ist ja nichts Neues, weshalb die Dialoge hier sehr stimmungsvoll ausfallen. Neue Leser werden jetzt nicht den Einblick haben wie ich, der genau weiß, was mit Sinans Familie passiert ist und auch wie und was das für ein Datenträger ist etc., doch das sollte für den Anfang auch nicht zu relevant sein. Man muss ja erstmal den Protagonisten kennenlernen.

    Da fand ich es aber schon überraschend, dass gleich zu Beginn ein solcher Unfall passiert und du sofort mit einem Cliffhanger des Befindungslevels "kleiner Zeh gestoßen" anfängst. Doch der ganze Tathergang war für mich noch ausbaufähig. Es las sich ein bisschen wie: der Mann fällt um, stoßt sich, ist jetzt wohl tot - ach Kacke aber auch. Gerade da man schon merkt, dass das weder Sinans Absicht war, noch etwas, dass ihm häufiger passierte und einfach an ihm vorbeizog, hättest du die Szene noch etwas ausschreiben können. Der Kapitellänge hätte es auch nicht geschadet.



    Ich sage abschließend mal welcome back und werde die Geschichte bestimmt weiter verfolgen. Also wiederschauen, reingehauen.

  • Namine

    Zitat

    Startpost: Wow. Einfach nur wow. Früher habe ich hier, wenn ich beim Kommentieren angefangen habe, erstmal aufgezählt, was dort idealerweise alles hineingehört, aber so einen ausgearbeiteten und liebevoll gestalteten Startpost habe ich glaube ich selten bis noch nie gesehen. Ich finde es echt toll, wie du mit den Farben von Ho-oh's Federn bei den kleinen Überschriften gearbeitet hast und auch in den Spoilern wirkt es nicht zu grell oder überladen, sondern einfach nur schön, detailliert und ansprechend . Hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, mich da durch zu lesen ^___^

    Danke. <3

    Dir sind Ho-ohs Farben aufgefallen, aww. Wollte zuerst die Farben von Lugia der Fairness wegen nehmen, aber die haben sich nicht in den Startpost gefügt.

    Ansonsten hätte ich so gerne Tabmenus für die Charas zurück. XD

    Shiori wirst du mögen, das weiß ich ja jetzt schon, und Matsuba! ^^


    Zitat

    Auch finde ich gut, dass du/ihr (schreibt Rajani

    eigentlich auch mit oder hilft sie dir nur bei der Planung? ) die Welt so stark ausgearbeitet habt, ist auch nochmal ein großer Pluspunkt. Die normale Pokemonwelt, wie man sie aus Spielen und Animes kennt, ist ja ohnehin etwas... ich sag mal an Naivität vorbelastet, da ist es echt erfrischend, mal eine Story zu lesen, die dort spielt und trotzdem ihr Maß an Realismus hat.

    Was sowieso seltsam sind. Wieso schreibt man solch verstörenden Dexeinträge, wenn man nur auf wenige zurückgreift?

    Als Teil meiner "Recherche" habe ich mir so einige Pokedexeinträge angesehen und die sind teilweise ja echt Nightmarefuel.

    Ich meine, Pokemon, die andere aufschlitzen, aussaugen und so weiter, machen mir im Prinzip nichts aus, weil das Teil der Natur ist. Was mir dabei etwas ausmacht ist, dass die Spinnen und Wespen in dieser Welt über einen Meter groß sind! Ich flipp schon aus, wenn die einen Zentimeter groß sind. :D

    Und dann ist die Zahl an Pokemon, die Seelen verzehren oder Kinder verzahren bedenklich hoch, genauso wie verwunsche Menschen, die noch im Leben oder nach dem Tod zu, meist Geisterpokemon, werden. Von Chucky, aka Banette, braucht man da gar nicht mehr zu reden lol.

    Ich plane mit Rajani einige Dinge wieZusammenhänge, aber den Text schreibe ich natürlich ohne sie. ^^


    Zitat

    Und die Charaktere... hell, ich habe noch nie Steckbriefe von so vielen Charakteren auf einmal gesehen , geschweige denn hatte ich selbst je so viele in meinen eigenen Stories, weder als Haupt-, noch als Nebencharaktere xD Ich versuche das aus Übersichtsgründen immer in einem möglichst kleinen Kreis zu halten, allerdings ist es wohl wirklich besser, auch Freunde, Bekanntschaften usw auszuarbeiten, weil man dann auch ein besseres Gefühl für die jeweiligen Charaktere bekommt. Echt toll, dass du dir/ihr euch da solche Gedanken machst/macht ^-^ Gut, einige kenne ich ja noch - und mochte ich Shin damals nicht besonders gerne? :blush: - , trotzdem hat mich die restliche Masse dann doch etwas überrascht x3

    Gleichzeitig ist es schön, dass du uns nur ein paar Basisinformationen gibst. Die Persönlichkeit der Leute würde ich ohnehin viel lieber in der Geschichte selbst lesen, als mir vorab schon alles verraten zu lassen und ich bin mir nach dem Prolog eigentlich ziemlich sicher, dass dir das auch gut gelingen wird cx

    Naja, sagen wir, nur wenige, aka die auch als Hauptcharaktere betitelt sind, werden eine tragende Rolle spielen. Ich... such einfach nur gerne Bilder und mache Steckbriefe lol.
    Würde ich gleich Sinans und co volle Steckbriefe hier im Topic posten, würden sowieso alle "lol nope" sagen und abhauen. XD


    Ja, ich glaube Shin mochtest du sehr gerne, aber glaub mir, Shin betrügt und belügt dich und meinte es am Ende "nicht böse". Aber ein guter Kerl ist er irgendwie trotzdem. :pflaster:


    Ansonsten muss mich Rajani davon abhalten, dass ich mit Yuuki, aka Ruby, viel mehr mache, als ich eigentlich vorhätte, aka Cameoauftritte lol.


    Vergiss nicht, dass die Pokis auch Charakter haben. XD Auch wenn ich zugeben muss, dass ich faul war und nur die von Sinans und Silvers sowie ein paar andere ausgearbeitet habe, soweit ich eben denke, dass Pokemon eine Persönlichkeit besitzen. Natürlich besitzen sie eine Psyche und Gedanken, sowie Tiere auch, aber sie sind eben bis auf Guardevoir etc. auch nicht allzu menschenähnlich. Allerdings wäre die Geschichte dann auch echt zu überladen, wenn jedes einzelne Pokemon noch persönliche Screentime und viel Charakter hätte.


    Zitat

    ~ Prolog: Ich habe mir die Links mal nicht angesehen, dementsprechend unvoreingenommen und unvorbereitet bin ich an den Text herangegangen. Trotzdem ist mir sofort aufgefallen,dass er von dir stammt x3 Das soll jetzt nichts Negatives heißen, aber so die Themen, die dort vorkommen... Leukämie, Universität, Doktortitel in Molekularbiologie... das klingt so typisch nach dir und ich musste beim Lesen die ganze Zeit schmunzeln x3

    Abseits davon fand ich den Prolog insgesamt aber auch sehr gut geschrieben. Gefühlvoll, in Dr. Fuji hineinversetzend und ich denke, fast Jeder hätte an seiner Stelle im Hinblick auf seine todkranke Tochter ähnlich gehandelt. Gerade zum Ende des ersten großen Blocks fand ich es echt schön und ein bisschen herzzerreißend, wie du beschreibst, was er gerne mit seiner Tochter unternehmen würde und dann mit dem Fukano und dem Foto... </3

    Insgesamt hatte der Prolog einen schönen Verlauf und ein angenehmes Pacing. Nichts war gehetzt, man konnte gut und schlüssig seinen Gedanken und seinem ungefähren Werdegang folgen und während der einzelnen Etappen auch immer wieder kurz innehalten und das Geschriebene auf sich wirken lassen.

    Nun, es hat sich angeboten. ^^ Das ist nunmal canonly die Mewtugeschichte mit dem Wissenschaftler und Ai. Natürlich habe ich aber einige Details selbst hinzugefügt.

    Ansonsten dachte ich, dass es seltsam ist wie sehr sich die Welt nur auf Pokemon konzentriert. An anderen Stellen scheint das ja nicht der Fall zu sein. Sonst gäbe es solche Wissenschaftler nicht. Irgendwo müssen die auch Wissenschaft betreiben, Medizin entwickeln und irgendein Schul- und Universitätensystem haben. XD Da wollt ich / wir das etwas realistischer gestalten.

    Btw. hab ich schon einige Biologen. Liegt aber daran, dass ich mich persönlich besser auskenne als etwa in der Physik und mehr Unterlagen zum schnellen Nachgucken habe. ^^ Naja und weil ich dachte, dass es Sinn ergibt. Also nicht unbedingt bei Tai, aber bei Silvers Mutter. Wenn sie die Forschungen leitet, stehen die nicht so separiert zu der Organisation da.


    Aww danke! Herzzerreißende Dinge schreibe ich eigentlich eh am liebsten haha. Freut mich (also irgendwie ...), wenn es das getan hat. ^^


    Zitat

    Ich werde deine Geschichte definitiv noch weiter verfolgen vor allem, weil es mir selbst beim Planen wieder Motivation gibt und dann bei meinem nächsten Kommentar dann noch genauer auf Arc 1 eingehen x3

    Haha, also immer wenn ich dich zuquatsche, inspiriert dich das auch? <3



    Shimoto

    Zitat

    Ich muss ja sagen, das ich von deinem Startpost ziemlich erschlagen wurde. Dabei hab ich mir die Erklärung zur Pokémonwelt nur SEHR sporadisch überflogen. Eigentlich hab ich sogar fast alles übersprungen. Ich vertraue einfach darauf, dass du Storyrelevante Informationen in der Geschichte zu gegebenen Zeitpunkten kommunizieren wirst. Pass nur auf, dass dir dabei nichts entfällt.

    Nachdem ich mich (leider ebenfalls nicht vollständig) durch die Charaktersteckbriefe gekämpft habe, war einfach kaum noch etwas von meiner Aufmerksamkeitsspanne übrig. Ich sollte das jetzt vermutlich nicht so sagen, da ich in meiner nächsten FF selbst ganze 37 Charaktere habe, aber dennoch: Musstest du uns die ganze Palette auf einmal reindrücken? :wacko:

    Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von denen erst im Verlauf der Story auftauchen werden. Da hätte man doch den Startpost zum gegebenen Zeitpunkt editieren und am Kapitelanfang darauf hinweisen können, dass du genau das getan hast. So hab ich es jedenfalls bei mir geplant, da ich denke, dass das für Leser deutlich entspannter ist. Diese Bandbreite an Figuren kann sich kein Mensch in kurzer Zeit einprägen, vor allem, da du die Steckbriefe so wunderbar ausführlich gestaltet hast. So wie ich dich kenne, wirst du jeden auch in der Geschichte noch einmal ausreichend vorstellen, was an sich natürlich gut so ist, aber dann diese Info-Wall ein wenig überflüssig macht.

    Okay, wie ich oben erwähnt habe: Die Nebencharaktere sind wirklich Nebencharaktere und ich erstelle gerne Steckbriefe. Das ähm... war's. Also keine Angst, du musst dir keinen nur aus dem Steckbrief einprägen. XD Außerdem dachte ich, dass wäre die kurzmöglichste Variante an Steckbriefen. Also ich habe versucht sie so kurz wie möglich zu halten. ^^"

    Und um ehrlich zu sein, für einige der Trainer und Koordinatoren, die unter diesen Spoilern gelistet sind, habe ich ebenfalls nur einen kurzen Steckbrief in Word und einige Charakterzüge und andere Infos so lose und nur halbwegs im Kopf. Also, ich schau hier selbst nach, welches Geschlecht ein Pokemon hat etc... Solche Charas schreibe ich spontan aus dem Bauchgefühl heraus. XD */unprofessionell*


    Was wird es denn? Auch Pokemon oder Eigene Serie?



    Zitat

    Zum Prolog

    Die Beschreibungen und die Thematik gefallen mir sehr gut. Man liest nicht so oft von einem verzweifelten Professor dieses Schlages, der Böses tut, um Gutes zu bewirken. Sehr ansprechend finde ich auch, dass es ja eine bekannte Figur ist - in gewisser Weise sogar eine prägende -, der du einen Namen gegeben hast. So etwas gefällt mir und ich hätte gern noch mehr über ihn erfahren.

    In wiefern sein trauriges Schicksal bzw. die Erschaffung von Mewtu für diese Geschichte relevant sein wird, ist mir noch nicht wirklich klar. Bei Die Chroniken Johtos wäre er jetzt auch nicht der erste Legendäre gewesen, der mir in den Sinn kommt.

    Einen Namen hatte er durchaus. ^^

    Ach, das ist ja ein Doppelkontinent und Probleme aus Orre gibt es auch, ähem.. also. XD

    Danke jedenfalls. <3


    Zitat

    Sinan, du kleiner Mistkerl bist wohl auch nicht tot zu kriegen.

    Das ist er. Irgendwie enden alle meine Protagonisten eher in der "fragwürdigen Protagonisten-Sparte". :evil:


    Zitat

    Sein erster Auftritt ist aber noch in einem gewohnten Rahmen, der mir gut in den Kram passt. Auch wenn ich mich nicht erinnern kann, ob er in deinen früheren Werken auch schon so abweisend zu Kindern gewesen ist. Doch dass du diesen Straßenslang gut einfangen kannst, ist ja nichts Neues, weshalb die Dialoge hier sehr stimmungsvoll ausfallen. Neue Leser werden jetzt nicht den Einblick haben wie ich, der genau weiß, was mit Sinans Familie passiert ist und auch wie und was das für ein Datenträger ist etc., doch das sollte für den Anfang auch nicht zu relevant sein. Man muss ja erstmal den Protagonisten kennenlernen.

    Ja, ich hoffe das war nicht zu info-dumpy, aber ich werde darauf später noch sehr genau eingehen. Flashbacks schreibe ich immer noch wahnsinnig gerne und daher wird alles noch Thema werden. ^^


    Danke, ich dachte schon, die Kids sprechen zu hochgestochen, weil sie eben auch nicht wie diese Minigangster in gewissen Gegenden mit ihren "Ey Oida / Alter / Schnegge"-Sprüchen wirken sollen. XD


    War er nicht gar so sehr, aber irgendwie hatte ich immer Angst "wenn Charakter X tut, könnte er unsympathisch sein" oder so.


    Zitat

    Da fand ich es aber schon überraschend, dass gleich zu Beginn ein solcher Unfall passiert und du sofort mit einem Cliffhanger des Befindungslevels "kleiner Zeh gestoßen" anfängst. Doch der ganze Tathergang war für mich noch ausbaufähig. Es las sich ein bisschen wie: der Mann fällt um, stoßt sich, ist jetzt wohl tot - ach Kacke aber auch. Gerade da man schon merkt, dass das weder Sinans Absicht war, noch etwas, dass ihm häufiger passierte und einfach an ihm vorbeizog, hättest du die Szene noch etwas ausschreiben können. Der Kapitellänge hätte es auch nicht geschadet.

    Sorry. ^^" Hab nochmal drübergelesen und du hast absolut Recht.


    Zitat

    Ich sage abschließend mal welcome back und werde die Geschichte bestimmt weiter verfolgen. Also wiederschauen, reingehauen.

    Danke! <3


    Morgen (oder übermorgen) Abend kommt das neue Kapitel. :)

  • Mhmhmhhhhh, hallo, Bastet ! Merkwürdig, ich glaube, das ist in all den jahren das erste Mal, dass ich etwas von dir gelesen habe :/


    Gefallen haben mir bis jetzt auf jeden Fall diese vielen Kleinigkeiten, die die Geschichte so lebendig und realistisch machen - aber dazu später. Der Schreibstil entführt einen gekonnt ins Geschehen und der ernste Anfang bzw. das Ende des ersten Kapitels auch machen das ganze irgendwo auch greifbarer. Komischerweise erinnerte mich "Street Rat" schwer an "Der Herr der Diebe", auch, wenn die Beziehung zwischen Kindern und ihrem 'Idol' da etwas anders ist. Well, ran an die Zitate!



    Hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie das weitergehen wird ... da gibt es ja noch so einiges, was gesellschaftlich wie erzähltechnisch spannende Momente bescheren wird!

    Ich möchte hier aber auch nochmal eine Anregung anbringen, die ich bei Rajani schon gemacht habe (du kannst ja überlegen, ob das für DCJ etwas wäre oder nicht): So kleine Rückblicke (in einem Spoiler vll) am Anfang eines Kapitels oder so. Wenn man aus Zeitgründen mal ein Kapitel verpasst, kann man sich so den Einstieg besser ermöglichen und fällt nicht noch weiter zurück. Außerdem kann es Neueinsteigern helfen, in die Geschichte zu kommen - kannst ja mal drüber nachdenken, ob das hierzu passt :3


    Bis zum nächsten mal!


    ~ Sheo

  • Die Sache ist, ich hab in letzter Zeit öfter Migräne und bekomme die Dinge nicht so hin, wie ich sie mir wünsche, aber ähm... ich lass eine Freundin noch über das Kap drübersehen, weil ich die Fehler selbst schlecht sehe und mir sehr schnell mal was vor Augen verschwimmt, speziell Texte und sowas wie Codes am Bildschirm. ^^"

    Blauer Wolf and Rex Lapis

    Aber zuerst setzt ich mal jetzt wirklich an die Antwort ran.


    Zitat

    Gefallen haben mir bis jetzt auf jeden Fall diese vielen Kleinigkeiten, die die Geschichte so lebendig und realistisch machen - aber dazu später. Der Schreibstil entführt einen gekonnt ins Geschehen und der ernste Anfang bzw. das Ende des ersten Kapitels auch machen das ganze irgendwo auch greifbarer. Komischerweise erinnerte mich "Street Rat" schwer an "Der Herr der Diebe", auch, wenn die Beziehung zwischen Kindern und ihrem 'Idol' da etwas anders ist. Well, ran an die Zitate!

    Danke sehr und das Buch klingt interessant. ^^


    Oh, der Vergleich mit Cornelia Funke, der schmeichelt mir wirklich, weil ich die auch sehr gerne mag und ansonsten bin ich dir echt dankbar, wie du auf die Details eingehst, dir aufgefallen sind und dir gefallen haben. Das gibt mir eine schöne Sicht davon, was anderen gefallen könnte und dass solche Details auch geschätzt werden, tbh. Da bin ich schon irgendwo dann stolz drauf und froh darüber. ^^


    Also, NUN! Bis bald. :haha:

  • Rex Lapis  Shimoto  Namine  Rajani  Avarya  Blauer Wolf


    Huch, I'm sorry. Das hat jetzt viel länger gedauert, als ich gedacht hätte. ^^" Habe dieses Kapitel halbiert und etwa in der Hälfte einen Cut gemacht, da 3.000-3.500 Worte für ein Kapitel, das man auf einem Bildschirm liest, wohl am besten funktionieren. Also zumindest für mich.

    Die zweite Hälfte les ich nochmal und korrigiere sie, sodass sie nächste Woche kommt.

    Vielleicht bekommt er nun bald sein Mauzi? Manche Trainer haben etwas unkonventionellere Wege, um an ihr erstes Pokemon zu kommen. :biggrin:


    Viel Spaß!


    Kapitel 2: Was mir anvertraut wurde


    „Das wollte ich nicht“, wiederholte Sinan nachdrücklich. „Ich habe mich gewehrt.“ Noch immer saß das Brennen in seinem Arm.

    „In seinem eigenen Geschäft? Zu dieser späten Stunde?“

    Scheiß Vorwürfe! Solange sich der Brustkorb des Mannes hob, solange der Kerl atmete, gab es nichts, was Sinan bereuen musste. In seinen Gedanken schwirrten lästige Fakten umher. Solche, die ihm verrieten, dass jemand nach einem Schädelhirntrauma durchaus Stunden und Tage später an einem Gerinnsel sterben konnte. Wenn so etwas geschehen würde, Papa könnte ihm nur schwer vergeben. Sinan selbst wollte sich nicht so rasch vergeben, selbst dann nicht, wenn er bloß einen vollkommen Fremden aus einem Reflex heraus gestoßen hatte. Fremde scherten sich zwar nicht umeinander, aber dies war Sinans Schuld.

    Sinan blinzelte die Tränen aus den Augen und wischte sie in seinen Schal. Beschämend. Er war nicht einer von jenen Weicheiern, jenen Schwuchteln, die so nah am Wasser gebaut waren. Bisher war alles in Ordnung, oder etwa nicht? Er musste nur unbedingt dem Polizisten entkommen und darauf hoffen, dass der Verletzte keine schwerwiegenderen Schäden davontrug. „Ihm geht es gut. Das sehen Sie doch.“

    Eine einfache Bestätigung hätte ausgereicht, um die nagenden Gedanken ruhigzustellen.

    „Dann verstehen wir vollkommen unterschiedliche Dinge unter ‚gut gehen‘! Ich werde die Rettung verständigen und du wirst dich nicht vom Fleck rühren“, ordnete der junge Mann an, den er zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Jahren einschätzte. Etwas zu jung für seine Uniform. Vielleicht war er ja noch in Ausbildung. Jedoch bewegte er sich in ihr so selbstbewusst, als würde er sie seit zehn Jahren tragen und sei seit langem hineingewachsen. Obwohl er sogar ein Stückchen kleiner als Sinan war, war etwas an ihm, dem er sofort einen gewissen Respekt zollte.

    „Nur die Rettung?“ Eilig schweifte Sinans Blick von dem verletzten Alten zu seinem Gegenüber ab. Ob er sich einen Fluchtversuch erlauben konnte? An dem Gürtel des Polizisten befanden sich eine Schusswaffe in der rechten Halterung und ein volles Team aus sechs Pokebällen in der Linken. Auf ihn schießen würde er hoffentlich nicht. Ein gefährliches Pokemon auf ihn loslassen, wohl ebenfalls nicht.

    Das Licht einer weit entfernten Straßenlaterne drang so verlockend in den Raum herein und rief ihn nach draußen in die Freiheit und die frische Nachtluft, dass er ihr beinahe folgen wollte.

    „Vorerst, wenn du mir hier keinen weiteren Ärger mehr machst. Denk nicht mal daran zu fliehen.“

    Woher kannte Sinan bloß dieses Gesicht? Das letzte Mal, als er dem Polizisten begegnet war, war es zu dunkel gewesen, um Gesichtszüge auszumachen. „Warum vorerst?“ Rief er keine Kollegen, wollte er ihn hier nicht festhalten?

    „Sorgst du dich nur um dich selbst? Hast du kein Schuldbewusstsein?“ Eine harsche Handbewegung des jungen Mannes brach Sinan in einem langen Satz ab, den er sich zurechtgelegt hatte. Glücklicherweise kam Sinan nicht dazu ihm zu erwidern. Die Worte wären etwas zu unvorteilhaft gewesen. Er biss die Zähne aufeinander und schluckte die Beschuldigungen, die man ihm an den Kopf warf. Egal, wie er es drehen und wenden wollte, erklären konnte er sich nicht so recht. Verdammter Moralprediger.

    Schweigend beobachte er den Polizisten, wie dieser den Puls des Verletzten fühlte und leise zählte. Schwarze Haarsträhnen fielen ihm über das rechte Auge. Im Schein der Straßenlaternen besaßen sie einen dunkelblauen, schwachen Schimmer. Ein Anblick und eine Farbe, die ihm bekannt erschienen. Der Polizist gehörte zu jenen Menschen, die es besser wussten und den Puls mit den mittleren Fingern statt dem Daumen maßen, mit dem man bloß das Rauschen des eigenen Herzschlags wahrnahm. Also besaß er tatsächlich eine medizinische Grundausbildung oder zumindest eine passable Allgemeinbildung, was in seinem Beruf durchaus Sinn ergab.

    „Hab ich“, erwiderte Sinan dann schlicht, als ihm wieder zu sprechen erlaubt war. Zum Ausgang zu eilen, wäre zumindest einen Versuch wert gewesen, doch seine Hand befand sich wie angekettet auf dem Hemd des Apothekers. Das war keine Lüge.

    Es war seltsam für einen Polizisten mit dem eigenen Handy einen Rettungswagen anzufordern. Seine Forderung hingegen klang nachdrücklich und professionell. Straßenname, Art des Vorfalls, geschätztes Alter und Geschlecht des Verwundeten, Symptome. „-bewusstlos vorgefunden. Ich vermute einen Einbruch“, endete der Polizist - viel jung für seine Position und die Art, wie er einen Krankenwagen anforderte, fiel ihm erneut auf - und suchte Sinans Blickkontakt.

    „Sie haben mich nicht erwähnt“, stellte Sinan trocken fest und reckte das Kinn vor. In einer anderen Lage hätte er jemanden seines Alters geduzt. Bedanken wollte er sich nicht. Wer wusste schon, was sein Gegenüber im Schilde führte, wer er tatsächlich war und weshalb seine Gesichtszüge und diese aussagekräftigen, dunkelblauen Augen ihm bekannt waren. Hätte er bloß eine ruhige Minute gefunden, um seine zu lauten Gedanken abzuschalten, in sich zu gehen und darüber nachzudenken. „Warum?“

    „Derzeit bin ich nicht mehr offiziell im Dienst. Du kannst bloß darauf hoffen, dass der gute Mann hier dich nicht wiedererkennen und somit eine Anzeige gegen unbekannt stellen wird.“

    „Tut es, ja. Es wirft Fragen auf.“ Sich der falschen Person gegenüber dankbar zu zeigen, konnte womöglich noch böse enden. Nicht dass er darüber klagen würde, doch er sollte schon längst Handschellen tragen. Besser, Sinan hielt ihn auf Abstand.

    „Ich hätte mindestens genauso viele Fragen an dich, wie du mir stellen möchtest. Ich habe so etwas noch nie getan, mich selbst gegen das Gesetz zu stellen, meine ich, und ich werde es auch hoffentlich nie wieder tun müssen.“

    „Und warum jetzt?“, wiederholte er etwas eindringlicher. Ja wohl kaum aus Nächstenliebe. Zwar befand sich Sinan nicht in der besten Situation, um Forderungen zu stellen, aber er musste es erfahren. Er wollte unbedingt ein wenig Klarheit, selbst wenn die Antworten erstunken und erlogen sein könnten. Ich werde ihm nicht ohne Weiteres glauben, aber ich will hören, was er zu sagen hat.
    „Sag mal, du bist mir schon zweimal entkommen, oder etwa nicht? Ich möchte später mit dir etwas sehr Wichtiges besprechen.“

    Etwas sehr Wichtiges? Normalerweise hätte er behauptet, dass er ein normaler Straßenjunge wäre und ebenso aussah. Er hätte es sich auch selbst geglaubt, wenn es nicht drei Jahre her gewesen wäre. Manchmal kam es ihm zwischen all dem grauen Alltag auf der Straße, dem ewigen Stehlen und das Beste daraus zu machen, so vor, als wäre seine Kindheit in Orre aus einem Traum oder anderem Leben. Sinan wusste, dass dem nicht so war und die damals gestohlenen Daten und das letzte bisschen Stolz waren Grund, um täglich aufzuwachen, nach Essen und einem Schlafplatz zu suchen und weiterzuleben.

    Seinen Blick nahm er nicht von dem Verletzten und Sinan zwang sich ebenfalls hinzusehen, sich mit dem Apotheker auseinanderzusetzen. Mit dem Mann, der ihn ohnehin nur als dreckigen Orresen sah. So einen sah er vor sich liegen, nicht bloß einen älteren, schlafenden Mann, dessen Gesicht vom Alter gezeichnet und von Falten zerfurcht war. Kein freundliches Großväterchen, dessen gebrochene Brille eine Armlänge entfernt von ihm lag.

    Sinan streckte sich nach ihr aus, ignorierte den Schmerz in seinem Arm – dieser Blöße würde er sich nicht auch noch hingeben - und reichte sie dem Polizisten. „Sicher braucht er die später.“

    Er hörte in die Nacht hinein. Keine Sirenen. Noch blieb sie still.

    „Ja.“ Der junge Mann steckte sie an seine Waffenhalterung.

    Es war leichter den Apotheker zu hassen und das Geschehen von sich zu schütteln, wenn er ihm alle möglichen, schlechten Eigenschaften andichtete. Selbst wenn all das Negative nicht verdrängen konnte, dass auch dieser Mann vermutlich jemandes Vater und Großvater war.

    Dennoch, ein Teil in Sinan hätte ihn am liebsten bewusstlos liegengelassen und sich in seinem erbärmlichen Leben um niemanden mehr, als um sich selbst geschert. Eventuell noch um Yasemin. Es kostete kaum Mühe ihr einige der Tabletten abzugeben und sie in einer zug- und wettersicheren Hütte für ein, zwei Wochen zu beherbergen. Das, obwohl er schon wieder in eine Situation geraten war, in der anderen zu viel von sich abgab. Essen, Wasser, Hygieneprodukte, Ruhe, Mühe, Zeit, Sorgen. Sorgen? Leider ja. „Es gibt drei Kinder, die diese Medikamente brauchen.“ Gelogen war das nicht, bis auf dieses unbedeutende Detail, dass er bloß eines meinte. Vielleicht schaffte er es auch auf diese Art sich aus der Situation zu winden.

    „Deswegen bist du hier eingebrochen?“

    Sinan nickte halb. Erzählte er von seiner eigenen Verletzung, klang er bloß wehleidig.

    „Als ich dich die letzten Male gesehen habe, warst du alleine“, merkte er an. Seine Stimme klang neutral, nicht als wollte er ihn einer Lüge bezichtigen. Darauf sollte er sich nicht verlassen. Wer nicht misstrauisch war, stellte solche Fragen nicht. Noch hatte er ihn nicht überzeugt. „Die Rettung wird bald hier sein und du solltest verschwinden. Du kommst zu dieser Adresse und wir reden. Ich zwinge dich nach dem Gespräch zu nichts, aber ich bitte dich darum. Es ist wichtig. Für dich ist es vermutlich noch wichtiger als für mich. In der Zwischenzeit oder danach kannst du den Kindern das Antibiotikum bringen. Ich werde mich später um sie kümmern. Es tut mir leid, dass ich nicht von mir aus bereits früher etwas getan habe, aber ich habe dich nur kurz mit den Kindern gesehen. Wir bringen sie…“

    „Wir!?“ Abstand wahren. Auf ein ‚wir‘ ließ sich Sinan gar nicht erst ein, solange er noch im Dunklen tappte.

    „Ich bringe sie zum Arzt und ich kann dafür sorgen, dass ihr bei einer guten Familie unterkommt.“

    Sinan musste die Worte der Kinder repetieren. „Ich sollte da mitbestimmen können. Die Heime und Pflegefamilien sind hier nicht die Besten.“

    „Das ist mir leider auch bewusst. Auch wenn du das nicht für alle behaupten kannst.“

    „Nachdem Sie ja bestimmt selbst so viel Schlimmes dort erlebt haben?“, spottete Sinan. Das war zu viel des Guten, wusste er selbst im Nachhinein. Die Kinder hatten bestimmt ihre Gründe, weshalb sie so einen rattfratzverseuchten Ort wie die Straße einem Dach über dem Kopf vorzogen.

    Erstaunt hob der Polizist die Augenbrauen, war aber wohl nicht zu einem Wortwechsel aufgelegt. „Ich weiß nicht, was ihr erlebt habt, aber ich versuche bereits mein Bestes. Auch ich habe keinen unendlichen Einfluss. Er ist viel geringer, als du denkst.“ Er überreichte ihm einen Zettel, während er es das erste Mal Sinan nachtat und erwartend nach draußen blickte.

    Inwiefern das und wer glaubte der junge Polizist zu sein, um von Einfluss zu sprechen? War er tatsächlich mehr als ein junger Streifenpolizist mit zu viel Selbstbewusstsein oder auch nur Eifer?

    Die japanischen Worte kamen ihm nicht in den Sinn und so versuchte er gar nicht seine Frage auszuformulieren. Am Ende hätte er sich zusätzlich blamiert. „Vertrauenswürdig“, murmelte Sinan in seiner Muttersprache. Er hatte gelernt zu misstrauen. Grundsätzlich und jedem, jedes Wort eines anderen zu hinterfragen und böse Absichten aufdecken zu wollen, oder sich welche einzubilden. „Ich vertrau Ihnen nicht unbedingt“, sagte er auf Japanisch frei heraus – wenigstens diese Worte fand er - und faltete den Zettel auf. Der Polizist hatte selbst daran gedacht die Adresse in lateinischer Umschrift anzuschreiben. Er hatte Recht damit. Das drückte nochmals ein wenig auf das Selbstbewusstsein. Sinan konnte nur eine Handvoll Kanji und ein paar Katakana mehr lesen. Alle davon nur zusammenhanglos. Allerdings hatte er sich auch nie darum so wirklich bemüht.

    „Ich hab auch kein blindes Vertrauen erwartet. Vielleicht erkennst du mich nicht, was ich so langsam glaube. Ich hab auch kein blindes Vertrauen als Arenaleiter erwartet, ob du mich erkannt hättest oder nicht.“

    Als Arenaleiter. „Was?“ Ungläubig musterte er ihn nochmals. In der Ferne ertönten Sirenen, die es ihm unmöglich machten dutzende Fragen stellen. Im ersten Moment hätte er sich beinahe nicht wahrgenommen. Das Gesicht des Arenaleiters hatte er zuletzt vor Wochen im Eck eines Titelblattes versteckt gesehen. Normalerweise scherte sich Sinan einen Dreck um die gesamte Medienwelt, um berühmte Personen, denen es viel zu gut ging und denen er alles zu neidisch war.

    „Verschwinde!“

    Sinan stand auf und sah auf den Bewusstlosen herab. Er hielt ihn noch eine weitere Sekunde im Laden.

    „Er wird es schon gut überstehen. Ich geb dir später Bescheid. Mein Pokemon wird dir folgen.“

    „Was!? Nein. Nein! Ich will nicht mit dir reden.“ Das Gesiezte konnte er sich nun sonst wohin schieben. Wollte Sinan sich darauf einlassen, tatsächlich mit ihm reden? Er wusste es nicht. Verdammt!

    „Wir reden dann und du kannst jederzeit gehen, nachdem du mich angehört hast oder wäre dir eine Zelle lieber, ja?“


    Sinan machte am Absatz kehrt und eilte zur Türe hinaus. Die Lichter, der Straßenbeleuchtung und grellen Reklameschilder, einer etwas dichter beleuchteten Straße zogen an ihm vorbei. Rasch bog er in das nächste dunkle Eck ein, das sich ihm anbot. Seine Lunge brannte allmählich und sein Arm fühlte sich wie ein schweres, drückendes Stück Blei an, eine regelrechte Last. Wie lästig. Seine gesunde Hand griff instinktiv danach und er wand sich dem Stechen entgegen. Den Kloß im Hals schluckte er hinunter. Von Schmerzen sollten einem nicht übel und schwindelig werden.

    Nach einigen weiteren Metern warf er sich gegen eine Hausmauer. Wohin konnte und wollte er eigentlich? Wenn er zur Hütte am Waldrand zurücklief, war sein momentan einziger Zufluchtsort aufgedeckt und was mit den Kindern geschah, war auch ungewiss. Die sollten sich eben nun wieder um sich selbst kümmern.

    Ein Schatten folgte ihm, der aus einem Pokeball hochstieg und sich zu einer Vogelsilhouette manifestierte. „Lass mich.“

    Arenaleiter, arceusverdammt. Wie hieß der Kerl überhaupt? Sinan hatte sich nie dafür interessiert. Zumindest nicht in den letzten drei Jahren. Damals als kleiner, unbeschwerter Junge hatte er unter den bekannten Trainern und Fußballern Idole gesucht, sowie jeder andere auch. Der Vogelarenaleiter Violas war für seine schwachen Taubsis, Hoothoots und Habitaks als Versager verschrien, den alle junge Trainer für den ersten Orden herausforderten. Der junge Mann hatte nicht wie ein Versager gewirkt, nicht so gesprochen und sich nicht bewegt, als wäre er seinen Aufgaben nicht gewachsen. Zwar konnte der Schein trügen, aber das Noctuh vor ihm und sein Eindruck, deckten sich nicht mit dem, was er als Einziges über ihn zu wissen glaubte.

    Als Sinan noch ein Kind gewesen war, war ein etwas älterer Herr Violas Arenaleiter gewesen. Er hatte sie alle gekannt, aus allen Nationen. Gin Takigawa - oder so ähnlich -, war damals Violas Arenaleiter gewesen und hatte das Bundesministerium für Inneres übergehabt, rief er sich ins Gedächtnis. Wohl ein hohes Tier. Vermutlich sein Vater? Was war mit ihm geschehen? Wenigstens konnte sich Sinan eine halbwegs stimmige Erklärung zusammenreimen, weshalb der junge Arenaleiter in einer Polizeiuniform vor ihm gesessen war. Alles andere war so furchtbar bizarr und ergab keinen Sinn. Nicht mit dem, was er wusste oder noch nicht wusste.

    Lautlos landete das Noctuh vor ihm auf einer Mülltonne und drehte neugierig den Kopf. Nun gut, klein und schwach sah der Uhu nicht aus. „Flieg zurück und erklär deinem Trainer, dass er mich in Ruhe lassen soll. Ich bin dankbar, dass er mich nicht verpfiffen hat, verstehst du das?“

    Die Eule starrte ihn an. Seltsame Pokemon. Sie blinzelten so gut wie nie und hatten diesen durchdringenden Blick.

    „Aber das ist alles meine Sache. Da soll er sich nicht einmischen.“

    Sinan sank an der Mauer herab. Gut, dann würde er hier wohl eine Weile lang bleiben. Er drückte seinen Arm fest, obwohl diese Aktion ziemlich dämlich war, und hörte den Stoff der Jacke knittern.

    Entnervt hob er eine Büchse auf und warf sie in die Richtung der Eule. Sie schepperte, als sie auf der Mülltonne auftraf. Desinteressiert sah Noctuh auf seine Füße herab, kommentierte sie mit dem arttypischen Rufen und drehte den Kopf zur anderen Seite. In den leuchtend gelben, runden Augen lag etwas Verstehendes, was ihm so gar nicht gefiel.

    „Huhuu“, äffte Sinan ihm nach und beschimpfte ihn auf Arabisch, bevor seiner Kehle ein Schrei entkam. Das war zu viel. Verdammte Scheiße, viel zu viel. Nun wusste er wirklich nicht mehr wohin mit ihm auf dieser Welt. „Ach, verpiss dich doch.“

    Sein gesamter Körper fühlte sich ausgelaugt an und all der Stress floss in seine Verletzung. Körperliche Schmerzen waren weder noch so beschämend noch so tiefgehend wie Verzweiflung und Trauer. Da war es leichter alle Schmerzen auf seinen Arm abzuschieben.

    Dann kamen die bekannten Bilder auf. Die leblosen Körper seiner Eltern, seiner Schwester, Blut. Es war so viel gewesen. Alles nur für ein paar wertlose Daten. Nullen und Einser, er kannte sich damit so gar nicht aus, und was sie aussagten, für wen sie gedacht gewesen waren und zu welchem Zweck man wegen ihnen mordete, wusste er erst recht nicht. Nur deswegen saß er auf der Straße und war illegal in diesem seltsamen Land, mit seiner seltsamen Kultur und Sprache, den feindlichen Wintern und fast tropischen Sommern. Ich hasse es. Ich will nach Phenac zurück. Ich will heim.

    Zwischen dem Mord an seiner Familie und heute war viel mehr geschehen, als in den zwölf Jahren zuvor. Die Bilder in seinem Kopf wechselten sich Nacht für Nacht ab. Die Leichen seiner Familie und Akios kalter Körper, der wie eine unbewegliche Puppe in seinen Armen gelegen war, als er erwacht war. All das würde er nicht durchgestanden haben, um jemand vollkommen Unbekanntem etwas zu überreichen von dem es sich so anfühlte, als hätten es ihm seine Eltern persönlich anvertraut.

    „Ich weiß nicht wohin und ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Erst als die Worte über seine Lippen kamen und als er bemerkte, dass er laut gedacht hatte, wurde er sich ihnen bewusst.

    Dann wurde seine Brust zu eng, als er sich selbst nach dem fremden Mann ausholen sah. Klar, Sinan hatte so einige dumme und unanständige Dinge getan, gedacht und gefühlt, aber er würde keinen Unbeteiligten töten. So hatten seine Eltern ihn nicht erzogen. Als Gewaltverbrecher.

    „Noc…“

    „Verpiss dich, hab ich gesagt!“, schnauzte er die Eule nochmals an, die ihre Schwingen ausbreitete und für einen Moment dachte er, sie wollte ihn angreifen, bis sie sich erhob und zwischen den Dächern verschwand. Wahrscheinlich wollte sie ihren Trainer zu sich holen.

    Reiß dich zusammen. Er wusste in den letzten Jahren nie wohin. Nun würde er nicht wie ein Baby nach seiner Mama flennen.

    Zuerst musste er zurück zu Yasemin, genau. Selbst wenn die Gefahr bestand, dass Noctuh ihn verfolgte, er konnte die Kleine nicht auf ewig in ihrem Delirium mit zwei anderen, jüngeren Kindern alleinelassen. Er würde ihr helfen. Stellvertretend dafür, dass es nicht in seiner Macht gestanden war Amina zu retten. Reiß dich zusammen und steh auf, solang Noctuh dich aus den Augen verloren hat. Wenn es das hat. Es geht um Yasemin.

  • Hoothoot, Bastet !


    Ein schönes Kapitel, das den Charakter Sinans immer besser zeigt. Im Grunde ist das, neben den verschiedenen eingearbeiteten kulturellen Einflüssen, das, was mir am Besten gefallen hat!

    Aber kommen wir zu ein paar genaueren Zitaten!



    Hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und ich freue mich aufs nächste Mal!


    lg


    ~ Sheo

  • Es tut mir wirklich leid. Aufgrund meines Original-Fantasyprojektes, in dem ich zu großen Teilen dieselben Charaktere verwende, werde ich meine Pokemonstory nun endgültig abbrechen und auch nicht wieder von vorne beginnen, da ich dies schon zu oft getan habe.


    Leider muss ich auch zugeben, dass mein Interesse an Pokemon seit einer Weile nachlässt, ich meine Charaktere in einer eigenen Welt deutlich lieber habe als als Trainer, da sie als solche nicht ihr volles Potential ausschöpfen können, und ich mich vor allem beim Animexx-Wichteln Fanfiction / nicht originalen Projekten widmen werde. Dabei werde ich mich eben anderen Fandoms zuwenden als Pokemon. Nicht, dass es an sich "kindisch" wäre, aber mich reizen Fandoms, die ich nach Pokemon kennengelernt habe, mir mittlerweile "mehr bieten" und ich lieber über Charaktere schreibe, die vielschichtiger sind als die meisten (nicht alle) Pokemon Canon-Charaktere.


    Allerdings könnte ich mich dazu hinreißen lassen wollen Kurzgeschichten über manche Charaktere zu schreiben, die ich quasi noch fast gar nicht genutzt habe. Zu / gegen Halloween würde ich gerne eine Kurzgeschichte zu Matsuba / Jens veröffentlichen, da ich ihn nach meinen Vorstellungen ausgearbeitet und ihn liebgewonnen habe. Diese wird in meinem Sammeltopic veröffentlicht. =)


    Mods: Bitte noch ein paar Tage offenlassen, sodass ich auf mögliche Reaktionen antworten kann. Danach kann das Topic geschlossen oder gelöscht werden, da ich die Kommentare gespeichert habe und die vorhandenen Kapitel auf Wunsch privat versenden würde.