Ein Blick in die Zukunft

Götterzwielicht

Friedlich ist es im flammenden Garten. Lange hat diesen kein Unbefugter mehr betreten, denn an jedem Eingang habe ich meine Wachen positioniert. Nicht, dass ich das tatsächlich nötig hätte – immerhin bin ich ein sehr mächtiges Pokémon. Wenn nicht sogar das mächtigste von allen, und sei es nur in dieser Welt, die ich geschaffen habe. So gesehen ist es eigentlich ziemlich nutzlos, meinen Ruheort bewachen zu lassen. Nichts aus dieser Dimension kann mir standhalten, und gegen meinen alten Widersacher hätte meine Leibgarde auf sich gestellt nicht den Hauch einer Chance. Doch die Caesurio bestanden darauf, mir zu dienen, und freuten sich über ihre ehrenvolle Aufgabe. Ich hielt es für vertretbar, da der Dämon Hoopa endlich gebannt war und in seiner neuen Gestalt keinen großen Schaden mehr anrichten konnte.
Unser Krieg ist nun schon seit ewig langer Zeit vorbei, und seitdem waren meine Tage allesamt ruhig und unaufregend. Ab und an beobachte ich still die von mir erschaffenen Wesen, die mit den Pokémon zusammen leben, in ihrem Alltag. Über die Jahrhunderte haben sie eine faszinierende Kultur entwickelt, einige wenige Exemplare jedoch besinnen sich noch auf die inneren Kräfte, die ich ihnen zuteil werden ließ. Mitunter glaube ich jedoch, ihnen ein Fünkchen zu viel Macht verliehen zu haben. Erst vor kurzer Zeit hatte einer versucht, das dunkle Feuer zu meistern, wofür selbst ich erst wachsen und heranreifen musste. Das erste Reshiram, dessen Nachkomme ich bin, warnte mich einst vor dieser Macht, und diese Person ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass es recht hatte. Die arme Seele, die den Flammen zum Opfer fiel, habe ich in die äußeren Kreise meines Gartens geleitet. Es ist das Mindeste, was ich für die Toten tun kann, wenn ich mir schon selbst geschworen habe, mich so wenig wie möglich in das Leben meiner Kreation einzumischen, denn ich will kein Puppenspieler sein.
Einige Zeit wurde es relativ still in der Welt, und ich wandte mich meinen eigenen Träumen und Gedanken zu. Als Kind war ich viel umhergereist, um an diesen Punkt zu kommen. Zusammen mit meiner Freundin Gladi musste ich unzähligen Hindernissen und Gefahren trotzen, um schließlich meine Macht in Empfang nehmen zu können. Manchmal wünsche ich mir diese Zeit zurück, sehne mich nach einer Reise ins Ungewisse, nach meiner jugendlichen Unerfahrenheit. Ich träume davon, die Weiten Einalls zu erkunden, auf der Suche nach des Rätsels Lösung.
Ein wenig vom Gefühl des Abenteuers konnte ich immerhin indirekt miterleben, als ich zufällig bemerkte, dass in der Welt eine Unruhe herrschte. Zwei benachbarte Reiche befanden sich im Krieg, was ich sofort gespannt verfolgte und erfreut feststellte, dass meine Wesen vernünftig genug waren, diesen durch Pokémon-Kämpfe zu führen. Lange Zeit triumphierte stets die verteidigende Seite, die aus irgendeinem Grund nie selbst einen Angriff startete. Doch langsam schien sich aus ihrer Siegesserie Hochmut zu bilden, worauf auch schnell der Fall folgte, als ihre stärkste Kriegerin als Geisel genommen wurde.
Ab diesem Punkt sah ich bereits gebannt zu. Einerseits wirkte die ganze Streiterei lächerlich, andererseits waren die Geschehnisse so spannend, sie hätten ebenso gut eine Geschichte sein können, die jemand mit viel Sorgfalt erdacht hatte. Schließlich kam es dazu, dass der Verteidiger in seiner Verzweiflung gar die Prinzessin aufs Schlachtfeld schickte. Meiner Einschätzung entsprechend beanspruchte der Angreifer an diesem Tag den Sieg für sich. Doch abgesehen davon, dass einige wenige Leute die Hauptstadt verließen, änderte sich nicht viel, und ich vermutete, dass dieses Kapitel in der Historie abgeschlossen sein musste.
Augenblick, ich höre etwas. Es klingt wie Schritte. Zögerliche Schritte, nicht von einem meiner Reshiram oder Caesurio. Doch weshalb? Es ist ihnen nicht bestimmt, meinen Garten zu betreten, und auch wenn ich dies nie selbst ausgesprochen habe, es ist ihnen absolut klar.
Eine leise Stimme, in der Verwirrung klingt: „Wo bin ich hier? Was … ist dieser Ort?“
…
Prinzessin?
Was machst du denn hier?

Hallo zukünftiges Ich,

ich bins, du. Oder sollte es heißen "ich wars"? Keine Ahnung, schreib "ich bins". Hey, du sollst das jetzt nicht genauso schreiben, ich hab da nur laut gedacht! Kekskopf.

Ähm. Ich schätze, du kannst immer noch nicht lesen und schreiben und Keksi muss dir diesen Brief gerade vorlesen? Vielleicht bringt sie dir ja auch anhand von diesem Brief das Lesen bei, wer weiß, witzig wärs. Ach ja, du weißt das. Egal.

Ich hab keine Ahnung, warum ich diesen Brief überhaupt schreibe(n lasse), eigentlich hab ich nichts Wichtiges zu erzählen, was du nicht schon wüsstest. Aber so kannst du wenigstens in zwanzig Jahren über dieses großartige Schriftstück stolpern und zusammen mit Keksi darüber lachen, wie doof du doch damals warst, als du noch ich warst. Ist das nicht super?

Ich hoffe, du bist immer noch mit ihr zusammen. Zumindest jetzt im Moment sind wir ein tolles Paar, man könnte meinen, wir sind perfekt füreinander. Und wenn ihr es nicht mehr seid, dann hoffe ich, es nahm wenigstens ein versöhnliches Ende.

Okay, vielleicht sollte ich diesen letzten Absatz streichen, das wird mir jetzt doch zu traurig. Keksi! Du sollst meine lauten Gedanken nicht mitschreiben! Jetzt streich das! Nein, nicht das, das andere! Kekskopf. Ich hoffe inzwischen, mein zukünftiges Ich wird diesen Brief nie finden. Doch, ich schmoll jetzt. Ach, lassen wir das. Setz noch ne Grußformel drunter.

Liebe Grüße, deine/meine/unsere Kirika oder so

Hallo Eli,

es heißt, es sei wichtig, über seine Zukunftspläne zu reflektieren und seine Ziele klar zu formulieren, denn nur so kann man sich auf das Kommende vorbereiten. Natürlich ist es auch wichtig, andere Möglichkeiten einzuplanen, aber letztlich ist es beinahe unmöglich, alles im Voraus zu bedenken – und dann braucht es ein gutes Urteilsvermögen, wenn eine unerwartete Krise eintritt, damit einem die Situation nicht entgleitet.
Ich weiß nicht, ob ich ebendieses Talent besitze, jedenfalls habe ich das Gefühl, in der letzten Zeit überraschend wenig Kontrolle über mein Leben gehabt zu haben. Seit dem Tag, wo wir ihn – du weißt, von wem ich rede – auf einer der Welten im Wilden Raum aufgegabelt haben, steht quasi alles Kopf.
Aber hat sich dadurch irgendetwas wirklich dauerhaft geändert? Ich hoffe nicht, aber so langsam glaube ich doch, dass ich hier nicht mehr rauskomme. Nachdem wir die Akademie abgeschlossen hatten, dachte ich, es sei jetzt vorbei und ich könne wieder einen ruhigen Posten als Versorgungsoffizier anstreben. Jedoch … Nun, du weißt es. Immer noch sein Adjutant, immer noch Fähnrich, und wahrscheinlich werde ich beides auch noch eine Weile bleiben.
Andererseits … Es lässt sich natürlich nicht leugnen, dass er ein bemerkenswerter Offizier ist, von dessen Sorte es mehr in der Flotte geben sollte. Mir würden so einige Leute einfallen, die von ihm lernen sollten – umso schlimmer eigentlich, dass ausgerechnet ich in der besten Position bin, um genau das zu tun, denn an mir dürfte diese Gelegenheit eher verschwendet sein, da ich nicht auf die Brücke will – ich gehöre da einfach nicht hin.
Wenn du diesen Brief in ein paar Jahren liest, dann … Nun, dann wird es sich wohl entschieden haben. Wenn er keinen Erfolg hatte – und fast jeder in diesem von Vorurteilen geprägten System arbeitet genau daran – dann wirst du wahrscheinlich auf einem ziemlich miesen Posten in irgendeiner abgelegenen Raumstation enden. Wenn du dich rechtzeitig von ihm lösen konntest, dann hat sich deine Karriere in der Flotte vielleicht doch noch in die Richtung entwickelt, die ich mir eigentlich gewünscht hatte. Und wenn er es doch geschafft hat, weiterzukommen … Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht, was mit mir dann wäre. Vielleicht wäre ich dann immer noch sein Adjutant, vielleicht aber zumindest nicht mehr nur Fähnrich. Wie dem auch sei - manchmal wünsche ich einfach, ich wäre ihm nie begegnet. Aber da es nun einmal so gekommen ist, muss ich mich wohl auch damit arrangieren.

In der schwachen Hoffnung, dass er nicht mein Leben und meine Karriere ruinieren wird,
Eli Vanto

P.S.: Ich frage mich ein wenig, was er wohl von diesem Brief halten würde.

Du! Hey, du! Ja, genau du!

Oder eher genau "Hey, ich"! Oder duich? Oder Ichu? Viell icht heißt du auch Horst, wer weiß?

Noch heiße ich jedenfalls Sheogorath. Oder Onkel Sheo, wenn du willst. Und jetzt folgt die große, alles entscheidende Enthüllung: Ich bin dein Vaterrrrr - haha, nein, nur dein vergangenes Duich.

Ich hoffe, du verwaltest meine Reiche zu meiner Zufriedenheit und verbreitest unsere Tugenden in ganz Oblivion! Oh, und ein bisschen Tamriel vielleicht auch. Solange die Horker nicht mittlerweile die Herrschaft an sich gerissen haben. Oh ich liebe die kleinen Walrösser mit ihren niedlichen, armlangen Stummelzähnen! Du erinnerst dich noch daran, wie mal einer bis zum Maul in einem Dunkelelfen steckte und nicht wieder raus kam? Wenn du dich gerade am Boden rollst, habe ich meinen untrüglichen Sinn für Humor noch nicht verloren! Wenn doch, such bitte unseren Therapeuten auf. Dringend!

Es gibt noch etwas, das mir auf der Seele liegt, Duichogorath. Etwas vom übergeordneter Wichtigkeit: Fisch bitte Peryite aus unserem Teich. Ich glaube, ich habe ihn beim letzten Mal nicht losgebunden. Und die fleischfressenden Fischstäbchen kriegen so leicht Magenkrämpfe, wenn der so schreit.

Dann bis in ein paar Äonen, mein Freund - bleib so entzückend, wie ich bin! ;*

(Und lass Haskill bei Gelegenheit Mal die Dekoration ändern. Fischgräten mit Flanellhemden haben sich in deiner Zeit bestimmt schon durchgesetzt!)

.*~^-.* Sheogorath *.-^~*.

P.S.: Und erinnere Kaios bitte daran, dass wir Columbina ihr Spitzenhöschen noch zurückgeben müssen. Er hat es glaube ich zuletzt Kea geliehen.

Ich sollte es als Herausforderung und Objekt eines möglichen Forschungsprojektes ansehen, herauszufinden, was euch Sterbliche so sehr an Ansichten über die Zukunft interessiert, die ohnehin kein festes Konstrukt und nur eine Anhäufung von Wahrscheinlichkeiten und somit keineswegs vorherseh- oder adressierbar ist. An ein „zukünftiges Ich“ einen „Brief“ zu verfassen (eine an sich irrsinnige Bezeichnung, da ein solcher Schriftwechsel zwei Wesens- und physisch verschiedene Personen beinhaltet und erst einmal festgestellt werden müsste, in wieweit diese Voraussetzungen gegeben sind) sprengt eigentlich den Horizont eurer sterblichen Geister.

Nun gut, um die Basis einer möglichen Forschungsarbeit in diesem Feld auszuloten, werde ich diesem Konzept entgegenkommen und einen Auszug aus meinem potentiellen Teilphasentätigkeitsplanungsbericht in verkürzter Ausführung (euch könnte der weniger präzise Begriff „ToDo-List“ verständlicher sein, auch, wenn das eine sehr unadäquate Vergleichsbasis darstellt) in eure Sprache übersetzen und bereitstellen:

• Äonenvorrat an Augentropfen aufstocken (Notiz: Sicherheitsmaßnahmen verschärfen, um Sheogorath den Zugang unmöglich zu machen)
• Regelmäßige Inventur durchführen und Bücherregale abstauben (veranschlagte Dauer: ca. 2-3 Zeitalter)
• Herausfinden, wohin das Oghma Infinium dieses Mal verschwunden ist
• Die letzten Reste der Akkorde des Wahnsinns beseitigen
• Forschungsprojekt über Freizeitbeschäftigungen der Sterblichen starten

[Der Fürst der Jagd stellt kein Schriftstück zur Verfügung. Er sendet lediglich ein paar Pfeile, auf denen die Namen potentieller „Teilnehmer“ seiner nächsten Jagden eingeritzt sind. Um angesprochene Personen nicht zu sehr zu beunruhigen, werden diese Inschriften unter Verschluss gehalten.]

[Die Seiten sind in einer krakeligen Handschrift beschrieben und mit bräunlichen Flecken übersät, sodass sie nur mit Mühe lesbar sind.]

Ich bin vermutlich eine[...] der wenigen Prinz[…], die nicht dazu überredet werden mussten, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Wi[…]so? Weil es mir großes Vergnügen bereiten wird, euch sterbliche Jamm[…]appen in Angst und Sch[…]ecken zu versetzen!

Wenn ich diesen […]ief hier je wieder in die Klauen bekomme, habe ich das meiste davon vermutlich bereits erledigt.

Molag Bal, Herr der Schreie und des Sch[…]erzes, Fürst der Folter und Versklavung! Deine Macht wird auch in zukünftigen Äonen ganz sicher unge[…]rochen sein!

Dein Reich, dass herrliche Kalthafen, wird widerhallen vom Entsetzen der G[…]nechteten und dem trostlosen Schweigen der […]lenden See[…], die sich meiner all[…]fassenden Finsternis bereits völlig hingegeben haben!

Du wirst deine […]erker und […]ruben stets mit den neusten, gr[…]usamsten Werkzeugen der Qualen ausstatten, deine Folterknechte auch in den […]einsinnigsten Methoden der […]logischen Grausamkeiten ausbilden und deine[…] Unter[…] die größten Sch[…]erze[…] bereiten, die sich dein herausragendes Hirn nur […]stellen kann!

Du wirst immer neue Wege finden, dein […]utiges Handwerk auszuüben – und niemand wird es wagen, […] dich zu […]heben!

Dein Lieblingsgefangener, dem du den Großteil deiner Aufmerksamkeit schenkst, wirst du aus seiner Haft ent[…]en. Der Wu[…]elf soll wieder auf Ni[…]n wandeln, auf dass du dich an seinen jämmerlichen Versuchen erfreuen kannst, es dir heim[…]len!

Und natürlich wirst du jemanden dazu ge[…]wungen haben, solche […]vialen Aufgaben für dich zu erledigen. Ich denke, ich habe da an diesem Ort schon einen geeigneten Sterblichen für dich im Au[…] …

Deine und meine Ma[…] soll unangefochten sein!

An mein Ich aus der Zukunft

Glaub mir, ich komme mir beim Schreiben ebenso doof vor, wie du dir beim Lesen. Zwar ist mir bewusst, dass meine Erinnerungen dem Zahn der Zeit nicht zur Gänze trotzen werden, aber ich denke, ich werde mich trotzdem noch an den unsinnigen Inhalt erinnern, den ich hier verfasse. Falls dir diese Sache aus mir unerklärlichen Gründen in der Zwischenzeit entfallen sein sollte: Das war nicht meine Idee. Ich wurde dazu von fremden Mächten gezwungen. Nein, entgegen meiner Erwartungen war es nicht die Organisation. Auch wenn ich mich so langsam frage, ob es nicht ihr elaborierter Plan war, mich zu dieser Sache zu zwingen. Zuzutrauen wäre es ihr. Man darf den Feind niemals unterstützen! (Gut, eigentlich war das mit der Therapie ja Mayuris Idee, aber man weiß nie, ob ihr das nicht jemand eingeredet hat! Sie haben ihre Ohren überall!).

In diesem Fall ginge das, was ich dir jetzt verraten werde, gegen jeglichen Verstand, den ich mir so hoch anrechne. Ich weiß nicht, wann du das lesen wirst. Ich weiß nicht, ob meine Hoffnung wahr werden wird und ich für immer auf dieser Weltlinie bleiben werde. Vielleicht wird schon morgen etwas passieren, das mich aus diesem Leben reißt und in ein Neues ziehen wird. Wenn ich an einen Gott glauben würde, würde ich vielleicht beten, dass es nicht so kommen wird. Ich habe das schon oft genug durchgemacht. Ich habe es satt, gegen Mauern zu laufen und am Ende nicht mehr die Kraft zu haben, das zu ändern, was mir am Herzen liegt.

Wenn du nur wüsstest… Halt, das tust du schon. Denn du bist ich. Du weißt, was für unverzeihliche Dinge ich getan habe – oder eher nicht getan habe. Dass ich all die glücklichen Zukünfte unserer Freunde für eine Rettungsmission geopfert habe, die man nur im richtigen Licht als selbstlos bezeichnen kann. Ihre Zeit war gekommen, wieder und wieder, und doch konnte ich sie nicht sterben lassen. Und was habe ich damit erreicht? Ich habe eine andere Person geopfert. Nicht minder wichtig. Nicht minder besonders. Was gibt uns das Recht, zu entscheiden, wer leben oder sterben darf? Wer sind wir, dass wir uns die Macht herausnehme, einen Tod gegen einen anderen austauschen zu können?

Das Leben lässt sich nicht unbegrenzt verlängern. Wir alle streben einem Ende entgegen. Keiner von uns weiß, wann es sein wird, und doch leben wir in der Angst davor, die all unsere Handlungen überschattet.

In der Hoffnung, dass du es besser gemacht hast als ich

Hououin Kyouma
El. Psi. Kongroo.

Okabe Rintarou

PS: Ich habe gerade deinen Brief gefunden und auch wenn ich nicht alles verstehe, finde ich es irgendwie traurig. Dabei hast du doch gar keinen Grund dafür. Du hast doch uns alle. Also setz ein Lächeln auf, denn heute wird ganz sicher ein schöner Tag. Zumindest habe ich mir ganz doll einen für dich gewünscht ~Tuturu

PPS: Alter, ich weiß ja nicht, was du hier für Drogen genommen hast, aber die solltest du lieber weglassen. Die tun dem kläglichen Rest deines Gehirns nicht gut. Das klingt ja noch kranker als der ganze Shit, den du sonst so von dir gibst, und das ist schon so abgefahren, dass es nur von dir kommen kann. Also mach mal halblang und komm von dieser Emoschiene runter. #Superhacka

PPPS: Lieber Oka Kyouma-san,

ich weiß nicht, ob ich jemals so stark sein werde, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich stolz auf dich bin.

In stiller Bewunderung

Rukako Urushibara

PPPPS: Kyou~nya, das ist aber nicht das, was wir von dir lesen wollen. Ich habe doch glatt eines meiner 7 Leben verloren, wo ich gesehen habe, dass du dich so der Organisation unterworfen hast. Mir graut es vor dem Tag, an dem das Jüngste Gericht auf die Erde stürzen wird, die Welt mit seinen Flammen übersät, die Meere austrocknet und Faris‘ geliebter Thunfisch nur noch eine bloße Erinnerung ist … Siehst du, so deprimiert bin ich schon, dass ich keine geeignete Metapher für den Weltunternyan finde. Ich hoffe, dein Zukunftsich liest das und fühlt sich entsprechend schuldig!

PPPPPS: Für dich und die Zukunft der Menschheit hoffe ich gerade inständig, dass deine Negativität nicht auf unser Experiment abgefärbt hat. Nicht auszudenken, wenn du Kurisu Amadeus so manipuliert hättest, dass sie auch nur noch so schwarzmalt. Wir haben dir doch gesagt, dass das Ziel ist, sie so nah am Original wie möglich zu halten, oder? Sie ist das letzte Bisschen, was wir von der echten Kurisu noch haben. Na toll, jetzt bin ich auch deprimiert, vielen Dank auch! Ò,Ó

PPPPPPS: Ist alles in Ordnung bei dir? Wir haben jetzt schon seit 18 Stunden und 48 Minuten nicht mehr miteinander geredet und gerade hat mir Maho diesen Brief gezeigt. Sie meinte, wir alle würden versuchen, dich aufzuheitern. Ich kenne dich noch nicht so lange, wie ich es gerne würde, also weiß ich nicht, was ich sagen soll. Wenn du Hilfe brauchst, zögere aber nicht, meine Datenbank zu benutzen. Du kannst mich jederzeit missbrauchen. Was schaust du denn so, Maho? Habe ich etwas Falsches gesagt? Huch. Tut mir leid, ich habe vergessen, dass das mitgeschrieben wird. Wie dem auch sei, es ist nicht gut, wenn du so bist. Es fühlt sich an wie … Ich weiß es nicht. Könnte es…

Ach, vergiss es. Ruf mich einfach zurück, okay?

PPPPPPPS: Ist es wirklich das, was du willst? Ist das die Zukunft, für die du dich entschieden hast? Du hast Fehler gemacht, vielleicht sogar solche, die du oder jemand sonst dir nie verzeihen werden – aber das haben wir alle. All unsere unüberlegten Entscheidungen und Schicksale haben zu dem geführt, was mich hierhergebracht hat.

Du bist in der einzigartigen Position, dass du diese Abwärtsspirale aufhalten kannst. Was für dich Realität ist, muss es nicht bleiben. Ich halte dir die Tür offen. Du musst nur hindurchtreten, bevor sie sich für immer schließt.