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  • Reue


    Geht der Lebenskreis zur Neige,

    seht die Zeit auf einmal still

    immerzu war ich zu feige

    weit gefehlt hab ich mein Ziel.


    Stumm und einsam sitzt ich nun

    auf dem kalten Bett zum sterben.

    Viele Dinge wollt ich tun,

    wünscht es gäbe einen Erben.


    Auch die Liebe blieb versagt,

    stehts fehlt es mir an Courage,

    immer hab ich nur verzagt,

    aus der Angst um die Blamage.


    Spiegel hieß der große Feind,

    konnt' den Anblick nicht ertragen.

    Nun sind wir im Tod vereint,

    muss mich nicht mehr damit plagen.


    Kind war ich mit großen Träumen,

    wollte doch die Welt bereisen.

    Alltag machte sie zu Schäumen,

    ließ sie tröge sich zerreißen.

  • Ein leidiges Thema



    Du kommst aus der BRD?

    Ist genehm und voll OK.

    Du kommst aus der DDR?

    ''Ossi'' ruft man hinterher.


    Wunderlich zu dieser Zeit,

    ist so mancher Herkunftsstreit.

    Sitzen doch im selben Boot,

    gleiches Bier und gleiches Brot.


    Dennoch scheint so manche Mauer

    widerspenstig und von Dauer.

    Wo die einen Hände reichen,

    hissen Andre Abstandszeichen.


    Sonderbar ist auch die Sprache,

    scheinbar in des Geistes Brache.

    ''Bitte lern doch erstmal sprechen,

    Sächsisch lässt mich sofort brechen.''


    Bitte lasst doch diese Faxen,

    Ossis sind halt nicht nur Sachsen.

    Auch im alten Bundesland,

    ist ein Dialekt bekannt.


    Unterschiedlich sind wir alle,

    von Colonia bis nach Halle.

    Doch gemeinsam wird gewahr,

    sind wir gleichwohl wunderbar. ;)

  • Der Geist der Leere, eine Kurzgeschichte


    Ich wache auf an einem Strand, er ist übersät mit Müll. Beim Umsehen merkte ich, dass alles um mich herum monochrom ist, ein Ton irgendwo zwischen Pastell und Grau. Ich betrachte die Welt um mich herum, sie ist tot. Tote verkohlte Baumstümpfe in der Ferne, eine Stadt ganz aus Beton über mir. Alles ist tot kein Mensch, kein Tier so weit mein Blick reicht. Dann erstarre ich, als ich auf das Meer schaue, ist es wie heißes Wachs. Langsam fließt Welle in Welle. Am Horizont steht der gigantische Schatten einer alles verschlingenden Finsternis gleich einer aufgehenden Sonne am Himmel. Ein Schwarzes Loch, welches alle Dinge die da sind in sich einsaugt und im Malstrom einer mörderischen Singularität verschlingt. Wie ein Stummer Henker steht es da. Doch dann merke ich erst, dass ich und die Erde unter mir sich kein Stück bewegen, als wäre die Welt in der Zeit gefroren. Ich begreife: Die ewige Leere schert sich nicht um tote Materie, sie hat nur alles Lebendige, alles Glück, alle Liebe und alles farbenfrohe verschlungen. Ich möchte die Arme hoch reißen, um meine Augen zu bedecken, doch merke, dass ich keine Arme habe. Ich möchte davon laufen, doch merke, dass mir die Beine fehlen. Ich bin ohne Körper, ohne irgendeinen Anker an diesem Ort. Ich bin zurückgelassen, denn ich wurde unvollkommen aus dem Leben gerissen. Mir fehlt etwas, doch habe ich keine einzige Erinnerung, was ich war und was ich bin. Ich bin ein Ausgestoßener, ein Geist in der Leere...

  • Huhu @Epimonandes !

    Ich weiß nicht, wie aktiv du hier noch bist, aber ich habe dich vor ein paar Tagen zumindest mal kurz im Chat gesehen, deswegen bekommst du heute einen kleinen Kommentar am Kommi-Sonntag von mir. :)


    Generell finde ich es interessant, wie du über deine drei Werke hinweg den Stillstand der Zeit zum Thema machst. In Reue ist das Thema stark individualistisch ausgelegt. Ein lyrisches Ich steht vor dem Tod und nimmt die Zeit nun besonders langsam wahr. Dabei stellt sich das Gefühl ein, etwas verpasst zu haben und sich die eigenen Träume nicht erfüllt zu haben. Auch wenn das ganze Gedicht damit insgesamt eine sehr dunkle Stimmung einnimmt, kann man zumindest den buchstäblichen Stillstand der Zeit im zweiten Vers ja so umdeuten, dass das lyrische Ich nun nahezu unendlich viel Zeit hat, um doch noch etwas davon umzusetzen. Zumindest lasse ich mir diesen leichten Lichtblick in meiner Interpretation nicht nehmen, haha.

    In Ein leidiges Thema äußert sich der Stillstand der Zeit dann auf eine ganz andere, nämlich eine sehr viel gesellschaftsbezogenere Weise. Obwohl die Wiedervereinigung schon lange zurück liegt, halten sich dem lyrischen Ich zufolge diverse Klischees und Vorurteile noch immer. Sie unterliegen also nicht der fortlaufenden Zeit und stehen damit still. Interessanterweise endet das Gedicht mit einem sehr viel positiveren Ausblick. Ganz spontan könnte man das im Zusammenhang mit dem ersten Gedicht so deuten, dass die Gesellschaft sich, entgegen der Idee vom Stillstand der Zeit, dennoch entwickelt oder zumindest entwickeln kann, während dieselben individuelle Probleme unabhängig von der Zeit immer wieder auftauchen werden. Aber ich denke mal, dass das zu weit geht, haha.

    Stilistisch ist mir zwar in beiden Gedichten, aber vermehrt im ersten Gedicht, aufgefallen, dass du manchmal einen etwas holprigen Rhythmus verwendest. Ich vermute mal, dass das teilweise damit zusammenhängt, dass die Reime passen sollen, worunter der Lesefluss aus meiner Sicht aber mehr leidet, als unter einem unreinen Reim. Aber da die beiden Gedichte auch schon etwas älter sind, merke ich es einfach nur mal an, falls du sie irgendwann nochmal überarbeiten möchtest. ^^'

    Der Geist der Leere, eine Kurzgeschichte geht das Thema des Zeitstillstandes noch einmal völlig anders an. Das zeigt sich schon formal, da es sich hierbei nicht um ein Gedicht handelt. Das scheint sogar so besonders zu sein, dass es im Titel erwähnt werden muss. Das fand ich schon irgendwie bemerkenswert und interessant! Zugegeben, inhaltlich stellen mich das Werk und insbesondere das Ende dann aber doch vor einige Rätsel. Handelt es sich tatsächlich um ein schwarzes Loch, das sich langsam der Erde nähert und alles ansaugt, bis der Erzähler schließlich in den Ereignishorizont gezerrt wird (was ich bei den Beschreibungen eigentlich nicht ausschließen möchte)? Oder ist das ganze eher als Beschreibung des Innenlebens eines Erzählers zu verstehen, der sich körperlos und leer fühlt? Persönlich tendiere ich dazu, den Text wieder mit dem ersten Gedicht in Verbindung zu setzen, insofern dass es sich beim Erzähler um das lyrische Ich handeln könnte, das nun eben verstorben ist. Stellen die ersten Bilder im Text vielleicht noch Phantasien kurz vor dem Tod dar, beschreibt die zweite Hälfte schließlich den Sterbeprozess selbst. Interessant bei der Verbindung zum Gedicht wäre hierbei dann, dass die Reue und die vielen kleinen Wünsche aus der Phase vor dem Tod am Ende völlig vergessen sind, sodass die Leere am Ende ja durchaus auch etwas Positives darstellen könnte.


    Insgesamt habe ich wahrscheinlich sehr weit ausgeholt, aber irgendwie fand ich es ganz interessant, die Werke mal in Bezug zueinander zu setzen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du uns mal wieder ein kleines Update präsentieren würdest! :)

  • Oh Gott danke Flocon, echt vielen Dank für dein Feedback. Ich hab dummerweise irgendwann mal die Benachrichtigungen für das Forum ausgemacht und es vergessen wieder an zu schalten, daher ging das total an mir vorbei. Echt super, dass du dir so viele Gedanken dazu gemacht hast und dann auch noch so tiefgründige.^^ Ja in den Texten geht es viel um Stillstand. Die Kurzgeschichte beschreibt eine Entität, die zwischen Leben und Tot gefangen ist. Diese Welt die dort beschrieben wird ist quasi das Spiegelbild der Realität im Jenseits. Gleichzeitig ist es aber auch noch ein versteckter Fingerzeig auf unsere Welt, die (auf vielen Ebenen) hier als sterbend dargestellt wird. Der Gedanke hinter der Entität ist die Idee, dass du nicht richtig sterben kannst, wenn du zu viele Dinge im Leben offen gelassen hast. Es gab vor Ewigkeiten mal so nen Film....ich komm grad net drauf^^''...auf jeden Fall hat dort ein Mann seine tote Frau in der Hölle besucht und ihre Hölle bestand darin, dass sie alle Momente immer wieder durchleben musste, in denen sie zu Lebzeiten Dinge nicht auflösen/abschließen konnte. Mich beschäftigen solche Themen sehr, weil ich selbst sehr getrieben bin, immer auf der Suche nach einer Sache. Achso ja, zur Stilistik wollte ich noch was sagen: Früher waren meine Gedichte tatsächlich noch sehr viel holpriger. Ich hab aber zwischenzeitlich einiges dazu gelernt und versuche immer die Sachen einigermaßen homogen zu gestalten. Meine Vorgehensweise ist aktuell bei Gedichten immer die folgende: 1. Ich überlege mir, worum es in jeder Strophe gehen soll 2. Ich lege die Reimform fest(meisten Kreuz-oder Paarreim). 3. Ich lege das Versmaß fest (meistens Jambus oder Trochäus, an sowas wie Anapäst traue ich mich noch nicht ran). 4. Ich suche die Reimwörter aus und versuche möglichst immer reine Reime zu erschaffen(unreine nur im Notfall) 5. Ich zähle die Silben aus und gucke ob das Versmaß hinhaut 6. Wenn dann in meinem Kopf alles passt, lass ich es gut sein

  • Hey ho, mal wieder was Neues. Das hier ist ein Song, daher ist das Reimschema ziehmlich off. Es ist(wie kann es anders sein) ein Blues-Song und das Ganze hat(in meinem Kopf) so nen etwas triolischen Wibe.^^''


    Die Andere


    Seit ich denken kann, bist du ein Teil von mir.

    In meinen dunklen Träumen stehst du in meiner Tür.

    Kann ohne dich nicht leben und du brichst mir das Herz.

    Ich geb dir meine Liebe und du mir deinen Schmerz.


    Die schönste aller Blumen auf meinem kalten Grab.

    Mit deinem kalten Lächeln blickst du auf mich hinab.

    Dann wach ich wieder auf und du bist fort von mir.

    Mit Tränen in den Augen schrei ich dann nach dir.


    Chorus:


    Irgendwann musst du ein Ende haben.

    Endlich muss ich dich dann wohl begraben.

    Irgendwann musst du mich schlafen lassen.

    Auch der schönste Traum muss irgendwann verblassen.



    Die Lüge meines Lebens mit Augen aus Saphir.

    Ich kann dich nie erreichen, steh immer hinter dir.

    Mit jedem Atemzug ein Kuss auf deine Lippen.

    Ein Flüstern in mein Ohr, ein Dolch in meine Rippen.


    Chorus:

    Irgendwann musst du ein Ende haben.

    Endlich muss ich dich dann wohl begraben.

    Irgendwann musst du mich schlafen lassen.

    Auch der schönste Traum muss irgendwann verblassen.