Willkommen zum 8. Vote der Wettbewerbssaison 2018!
Beim Voting könnt ihr den einzelnen Abgaben zwischen 1 (nicht gut) und 10 (sehr gut) Punkte vergeben. Dabei sind auch halbe Punkte (wie 2.5) möglich. Wichtig ist dabei, dass ihr alle Abgaben bewertet. Da der Wettbewerb anonym ist, vergeben auch Teilnehmer beim Voten Punkte an alle (auch an die eigene) Abgaben. Diese werden bei der Auswertung nicht beachtet, stattdessen erhalten Teilnehmer einen Punkteausgleich für ihre Unterstützung. Begründungen sind nicht verpflichtend.
Der Vote läuft bis zum 19. August 2018 um 23:59 Uhr.
Verwendet bitte folgende Schablone für den Vote:
Abgabe 1: xx/10
Abgabe 2: xx/10
Abgabe 3: xx/10
Abgabe 4: xx/10
Abgabe 5: xx/10
Abgabe 6: xx/10
Abgabe 7: xx/10
Zitat von AufgebenstellungLicht, Kamera, Action! Wir berichten heute live vor Ort eines erlebnisreichen Pokémon-Ereignisses.... Der Alltag eines Journalisten ist nicht immer einfach. Die letzte Topstory eurer Firma liegt schon Ewigkeiten zurück und so langsam steht sie vor dem Bankrott. Um die Firma vor dem Aus zu bewahren, musst du eine Reportage schreiben, die möglichst viele ansprechen und viel Geld einbringen soll. Ob der Überfall eine Verbrecherbande, der Herausforderer einer Top-4 oder die Sichtung eines legendären Pokémon, alles ist möglich! Dabei sollen keine Fakten gescheut werden, der Inhalt muss für jeden ein Bild vor Augen darbieten. Ob ihr die Reportage mit Bildern untermauert, spielt dabei keine Rolle, kann aber gewinnbringender sein. Nur du kannst eure Firma noch retten!
Viel Spaß beim Lesen und Voten!
"Einen wunderschönen guten Abend, verehrte Zuschauer! Es freut mich, dass Sie heute wieder eingeschaltet haben zu einer neuerlichen Folge von "Rizeros-Reportagen - Nur die stahlharte Wahrheit!"
Wer von Ihnen sich jetzt fragt, über welche fabelhaften Fantastereien wir heute berichten, die dennoch der Wahrheit entsprechen - ob über die kürzlich erst entdeckten Alola-Formen einiger heimischer Pokémon oder aber über die Gerüchte, dass es zu Unstimmigkeiten zwischen den Top 4 gekommen sein soll - nein, all dies ist heute nicht unser Thema.
Vielmehr liegt es mir heute am Herzen, euch mit der allgegenwärtigen Wahrheit zu konfrontieren, was meiner Meinung nach in den letzten Monaten zu kurz gekommen ist. Und das, obwohl sich unser Sender mit einem Slogan rühmt, der die Wahrheit preist. Eine lächerliche Ironie, oder?
Was also ist die Wahrheit? Viele von euch Zuschauern müssen es mittlerweile bereits auch gemerkt haben, denn auch, wenn ich durch diese Worte nun meinen Job gefährde, spreche ich es einfach aus: Die "Rizeros-Reportagen" sind am Ende. Die Zuschauerzahlen gingen stetig zurück, die Berichte wurden immer zäher und erzielten nicht den erhofften Erfolg. Und das ist die Wahrheit.
Nun wurde mir aufgetragen, ich müsse eine bisher noch nicht dagewesene Reportage schreiben, eine Kolumne, die ihresgleichen sucht und die Zuschauer wieder vor den Fernseher oder die Zeitung bewegt. Ihr könnt euch vorstellen, wie mir der Schweiß von der Stirn lief ob dieser schwerwiegenden Aufgabe. Ich überlegte hin und her, was euch interessieren könnte. Wovon noch Jahre später erzählt werden würde. Doch nichts schien mir angemessen. Weder die Entdeckung des legendären Pokémon Arceus, welches augenscheinlich wieder gesichtet worden war. Denn ich meine, welcher Sender hat bisher nicht darüber berichtet?
Ebenso wenig schien mir das Auftauchen eines Trainers mit schwarzen Haaren und einem Pikachu als Begleiter als die Top-Story, selbst, wenn der junge Trainer bereits in allen Regionen sein Unwesen getrieben hatte und ich möglicherweise tatsächlich mit einem Interview einige interessierte Zuschauer für mich hätte gewinnen können. Aber eine solche Geschichte hätte bestenfalls einige Wochen für Gesprächsstoff gesorgt und hätte bestimmt nicht als Rettung für unseren Sender gedient.
Also verbrachte ich zahllose schlaflose Nächte damit, zu überlegen, was euch fesseln würde. Welche Geschichte es Wert war, darüber zu berichten. Doch nichts stimmte mich zufrieden. Und so beschloss ich, euch einfach zu sagen, wie es ist. Wie es derzeit um den Sender steht. Nicht, um euer Mitleid zu erregen oder gar darum zu betteln. Ich bin mir schließlich nicht einmal sicher, ob ihr diese Worte zur Kenntnis nehmt oder den Fernseher schon längst abgeschaltet habt. Ich würde euch beides nachsehen. Vielmehr wollte ich euch einmal, wenn auch mein letztes Mal, zeigen, wie es aussieht, wenn ein ehrlicher Reporter vor euch steht. Ein Reporter, der trotz des Namens des Senders, für den er arbeitet, oftmals für Berichte ausgeschweift und gelogen hat, um die Storys interessanter zu gestalten. Um die obere Führungsebene des Unternehmens zufrieden zu stellen. Denn denen geht es schließlich meistens nur um eines - Gewinn zu erzielen. Die Zuschauer mit Geschichten zu fesseln. Und doch waren es meistens nicht mehr als dies - ausgedachte Geschichten. Wisst ihr zum Beispiel noch die Story über das Entei, welches mehr als doppelt so groß war wie ein normales Exemplar? Wie begeistert ich darüber gesprochen hatte, zudem noch mit einem Bild als Beweis? Nun, ich brauche euch die Geflogenheiten von Bildbearbeitungsprogrammen und dem richtigen Kamerawinkel nicht zu erklären. Aber diese taten ihr Übriges.
Oder die Geschichte, als ein bisher unbekannter Professor ein neues Hybrid-Pokémon erschaffen hatte: eine Mischung aus Barschwa und Karpador, damit mit seiner Entwicklung das schönste und zugleich stärkste Pokémon seinen Platz im Pokédex finden könne. Mit Live-Bildern dieses spektakulären Fisches! Und doch war auch dies nichts mehr als eine Täuschung, eine Farce. Ich meine, es sind beides Fische. Wie schwer kann es da sein, die eine Hälfte der Schuppen und Flossen so zu verfärben, dass es dem anderen Pokémon ähnlich sieht? Im Wasser gibt es ohnehin genug optische Täuschungen, die durch Wellen hervorgerufen werden. Es war uns ein Leichtes. Und viele Schauspieler würden sich für ein paar Kamerashots gerne gutes Geld dazu verdienen.
Ihr seht, wir haben es nicht immer ganz korrekt mit der Wahrheit gehalten. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Doch das Fernsehen ist, was es ist - eine Anhäufung von Lügen, Geschichten und Täuschungen. Deshalb soll, wenn dies nun meine letzte Reportage ist, diese auch die ehrlichste sein, die ich je abgeliefert habe. Denn mir wurde eines binnen der letzten Tage bewusst - der Sender lebt nur durch euch. Ihr seid sein Leben, wenn ihr nicht schaut, stirbt der Sender. Nun habt ihr es also in der Hand, ob ihr einem Sender, der nicht immer ganz so ehrlich war, wie er es groß verkündet, erneut die Chance gebt, zu leben und aus seinen Fehlern zu lernen. Ich für meinen Teil habe daraus gelernt.
Gute Nacht, Alola-Region, und danke für eure Aufmerksamkeit!"
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An diesem Abend hatten so viele Leute die 19:00 Uhr Vorstellung der Sendung "Rizeros-Reportagen - Nur die stahlharte Wahrheit!" gesehen, wie sonst innerhalb einer Woche nicht. Kurzzeitig konnte der Sender von dem Aufschwung leben. Der Reporter, der so mutig die Wahrheit gesagt hatte, wurde unmittelbar nach seinen ehrlichen Worten fristlos gekündigt. Doch er war glücklich. Denn er hatte zu dem Zeitpunkt die Wahrheit gesagt, in dem sie von Nöten gewesen war. In dem nichts anderes geholfen hätte. Zudem ging der Sender innerhalb eines Monats pleite. Und das, obwohl der Reporter genau das getan hatte, was von ihm verlangt gewesen war - eine Geschichte zu präsentieren, über die noch lange geredet würde.
Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Pokédex-Mysteries! Hier sind wir wieder für euch, direkt aus dem Studio, euer Lieblingsreporter Pete mit meinem Kameramann Jack und wie immer haben wir auch heute wieder ein besonderes Pokemon für euch!
Heute sind wir auf den Spuren des Pokémons Nachtara, einer Evolution des allseits beliebten und knuffigen Pokémons Evoli! In der freien Natur passiert diese Entwicklung ganz normal im Vollmondlicht, sobald Evoli ein gewisses Alter erreicht hat, unter Menschen jedoch entwickelt es sich nur, wenn es seinen Trainer sehr gerne hat und das ist auch gut so. Nachtara ist nämlich ein sehr gefährliches Pokémon!
Wie immer haben wir natürlich erstmal unseren aller liebsten Partner befragt, den Pokédex! Und was der zu Nachtara zu sagen hat, ist wirklich nicht ohne...
So ist Nachtara von Natur aus ein recht aggressives Pokémon und seine gelben Ringe leuchten im Dunkeln auf, damit es seine Gegner verängstigen und verschrecken kann. Doch wenn sich ein Pokémon mal zu nah an Nachtara heran traut, dann wird es das bitter bereuen. Wenn Nachtara nicht so gnädig ist, seinem Angreifer mit einem Biss die Kehle durchzubeißen, so produziert es giftigen Schweiß, den es auf seine Gegner schießt und daran elendig zugrunde gehen lässt.
Natürlich verstecken sich Nachtara gerne im Dunkeln, immerhin bietet ihr schwarzes Fell die ideale Tarnung dafür. Und mit seinen roten Augen sieht es schon ziemlich bedrohlich aus, auch für mich als Reporter...
Aber wir wollen ja nicht weiter um den heißen Brei herumreden sondern uns diese interessanten Geschöpfe mal aus der Nähe ansehen! Uns wurde ein Tipp gegeben, dass sich hier in der Nähe an der Felsspalte ein Nachtara-Pärchen niedergelassen haben soll! Ist das aufregend! ^-^ Da Nachtaras ja eher nachtaktive Geschöpfe sind, werden unsere Chancen die beiden zu treffen in der Nacht deutlich höher sein, also warten wir bis es dunkel wird und gehen die beiden dann suchen, bis dann!
-SCHNITT-
(Ab jetzt flüstert der Reporter)
Und da sind wir wieder, nach unseren Informationen sollten wir gleich in das Gebiet des Nachtara Pärchens kommen. Zwei Nachtara alleine anzutreffen ist schon schon ein Wunder. Meistens leben sie in größeren Gruppen zusammen, doch in der Brutzeit kommt es durchaus vor, dass sich Paare für einen recht kurzen Zeitraum von ein bis zwei Wochen auch mal zurückziehen um eben -
Pete, wir sind ein familienfreundliches Programm!!!
Is ja gut Jack... ähm.. Ja um zu brüten eben.
Interessant dabei ist, dass Eier von Nachtara, aus denen Evolis schlüpfen, trotzdem eine dunkle Färbung haben und sich auch deren Kinder sehr wahrscheinlich zu Nachtara entwickeln. Es sind allerdings auch Fälle bekannt, wo der Stamm die eigenen Kinder vertrieben hat, weil diese sich in andere Varianten entwickelt haben.
Oh Jack, sieh nur, da sind Fellreste auf dem Boden, halt die Kamera mal näher dran! Hast du das? Dieses schwarze, im Licht der Taschenlampe matt glänzende Fell kann nur einem Nachtara gehören, das heißt wir sind da! Oh bin ich aufgeregt, noch nie hat eine Kamera zwei Nachtaras in ihrer Brutphase erwischen können! Wir könnten die ersten sein, das wäre eine Sensation! Wo sich die beiden wohl verstecken? Lass uns weiter gehen, dann finden wir sie bestimmt!
Oh übrigens eine nette Info meine lieben Zuschauer: wusstet ihr, dass die Ringe von Nachtara nicht nur als Abschreckmechanismus funktionieren, sondern auch als Lichtquelle dienen können? Als Lampen brauchen sie das zwar nicht, weil ihre Nachtsicht exzellent ist, aber bei allen starken emotionalen Regungen sollen die Ringe leuchten. Also sollten wir die sich liebenden Nachtara ja doch ganz gut finden können! Oh und damit wir sie nicht verschrecken machen wir jetzt auch unsere Taschenlampen aus. Jack, hast du den Nachtsichtmodus in der Kamera? Passt alles? Wir wollen ja kein Material verlieren... Okay also weiter gehts, schleichen wir uns durch das Gebiet der wundervollen Geschöpfe... Ohh ich könnte grade kreischen vor Freude!
Ist ja okay Jack, ich bin leise... Ich hab dein Augenrollen bis hier her gehört...
...
...
Oh hast du das gesehen? Ich glaube da war ein gelber Schimmer, los da lang!
Wir sind jetzt mitten in ihrem Gebiet drin, bestimmt verstecken sich die beiden in den Felsspalten um uns herum. Lass sie uns suchen!
Wir sollten lieber wieder gehen...
Spinnst du? Wir haben es fast geschafft! Wir sind so nah dran!
Pete...
Was ist den Jack, auf was deutest d-
...
...
...
...
...
Siehst du auch die glühend roten Augen oder bin das nur ich? Jack?
Pete... um uns herum... überall...
Aber... Es sollten doch nur 2 sein... Das sieht mehr so aus wie... 20...
Was machen wir jetzt?
Bleiben wir ganz ruhig und versuchen zu gehen...
Wir können nirgendwo hingehen, sie sind überall
Jack, mach die Kamera aus, ich glaube das blinken irritiert sie...
Okay...
Glaubst du, der anonyme Informant hat uns mit Absicht in eine Falle gelockt?
Klick
Die Sendung wurde ein paar Tage später auf Poké-Tube hochgeladen, nachdem ein Wanderer zwei Tage später die Kamera zwischen den Felsen gefunden hatte. Es war die letzte Folge Pokédex Mysteries die je gedreht wurde.
Twindrake City – In der Nacht auf den 18. August tauchte ohne Vorwarnung ein gigantischer Drache über Twindrake City auf und zerstörte große Teile der Stadt. Wir waren dort, um uns selbst ein Bild von den Folgen seines Angriffs zu machen und um mit einigen Augenzeugen zu sprechen.
Die Katastrophe von 2012: Die Stadt lag unter einer undurchdringbaren Eisschicht verborgen.
Es ist ein Bild, das an die Katastrophe von 2012 erinnert: Zerstörte Gebäude, Menschen und Pokémon, die von heute auf morgen ohne ein Heim dastehen. Während damals Kyurem, ein Eis- und Drachen-Pokémon, das von der Terror-Organisation Team Plasma kontrolliert wurde, dafür verantwortlich war, ist der Ursprung der neuen Angriffe rätselhafter. Augenzeugen berichten von einem gigantischen schwarzen Drachen mit rot leuchtenden Augen, der über die Stadt geflogen sei und glühende Meteore herunterhageln lassen habe. Ob es sich bei diesem Drachen auch um ein Pokémon handelt, ist unklar.
Dieses Foto hat ein Augenzeuge in den Momenten vor dem Drachen-Angriff aufgenommen.
„So etwas wie dieses Monster habe ich noch nie gesehen“, berichtet ein Augenzeuge, der anonym bleiben möchte. „Es war riesig und schwarz wie die Nacht. Ich glaube nicht, dass es ein Pokémon war, aber ich weiß auch nicht, was es sonst gewesen sein könnte.“ Kurz, bevor der Angriff begann, hatte er den Drachen schon bemerkt: „Ich hörte irgendetwas Lautes, kräftige Flügelschläge und einen Schrei, der klang, als wäre er nicht von dieser Welt.“ Mit seinem Mobiltelefon schoss er ein Foto von dem unbekannten Wesen. „Ich dachte, ich träume. Und ich dachte, wenn ich das nicht sofort festhalte, wird niemand meine Beobachtung je glauben. Ich konnte ja nicht ahnen, was passieren würde …“ Der junge Mann hat alles verloren: „Diese Meteore, sie schlugen direkt in mein Haus ein. Ich konnte gerade noch fliehen, aber mein armes Terribark wurde unter den Trümmern begraben.“ So wie ihm erging es in dieser Nacht vielen Menschen. Die Anzahl der Verletzten liegt im oberen dreistelligen Bereich, die Anzahl der Toten steigt mit jeder Sekunde. Schätzungen gehen davon aus, dass hunderte Menschen und Pokémon noch unentdeckt vergraben liegen. Die Angriffe konzentrierten sich auf die Wohnviertel der Stadt, ob bewusst oder unbewusst, kann niemand genau sagen.
Lysander, Bürgermeister und Arenaleiter von Twindrake City.
Selbst der international hoch angesehene Drachen-Meister Lysander ist ratlos. So einen Drachen habe er noch nie gesehen, berichtet er. „Aufgrund der offensichtlichen farblichen Ähnlichkeit zu Zekrom dachte ich zuerst, dieser Drache könnte vielleicht eine Verbindung zu den Legendären Drachen dieser Region, Reshiram, Zekrom und Kyurem, haben, doch ich habe in keinem Lehrbuch, keinem Bericht und keiner Legende, die von diesen Pokémon handeln, einen Ansatzpunkt gefunden, der diese Annahme unterstützen würde.“ Auf die Frage, ob er es für möglich halte, dass der Angreifer gar kein Pokémon, sondern etwas anderes sei, reagierte er unsicher. „Wir können es nicht ausschließen. Die Art, wie dieser Drache angriff, war untypisch. Was er da einsetzte, sah zwar aus wie eine sehr mächtige Variation der Drachen-Pokémon-Attacke Draco Meteor, doch es schien, als würde er seine Angriffe durch Schreie kontrollieren.“ Konkrete Pläne für ein weiteres Vorgehen hat er aufgrund all dieser Unsicherheiten aber noch nicht. Außerdem sei eine andere Frage für ihn aktuell von größerer Wichtigkeit: „Zuerst einmal müssen wir schauen, wie wir den Menschen, die ihre Häuser verloren haben, genügend Betten zur Verfügung stellen können, bis die Stadt wiederaufgebaut ist. Wie wir uns gegen einen weiteren Drachenangriff verteidigen können, wird der Arenaleiter-Rat in den nächsten Wochen besprechen.“
Lesen Sie auf den nächsten Seiten: Exklusive Interviews mit Betroffenen und Drachen-Experten aus aller Welt
Bildquellen: Pokémon Generations, The Elder Scrolls V: Skyrim
Heiß scheint die Mittagssonne auf den Strand von Hauholi City, wo sich in wenigen Stunden das Fest der Sommersonnenwende startet. Etwa zehntausend Menschen werden erwartet und die Hotels sind bereits komplett ausgebucht. Die vier Bühnen, von denen jede eine Insel Alolas repräsentiert, sind schon aufgebaut. Dort, wo heute Nacht die traditionellen Choreogeltänze aufgeführt werden, sieht man bis jetzt nur ein paar Wingull, welche sich unter den Bühnendächern ausruhen. Bis zum Veranstaltungsbeginn ist der Bereich um die Bühnen gesperrt, damit niemand die Arbeiten behindert. Daneben allerdings ist liegen hunderte Touristen und Einheimische im Sand oder kühlen sich im Meer ab.
In der Choreogelzucht im Westen der Insel sind die Vorbereitungen bereits in vollem Gange. Zehn rote Choreogel stehen in Reih und Glied vor ihrem Züchter Anan Mahili und üben den traditionellen Flamencotanz, der für Mele-Mele steht. Anan Mahili züchtet bereits seit dreißig Jahren Choreogel.
"Früher war ich selbst Tänzer, bis mir mein Vater die Vögel und das Haus vererbt hat", erzählt er stolz. Er zeigt uns die kleine Holzhütte mit den Käfigen, in denen die Pokemon wohnen. Statt Stroh, wie in anderen Zuchtanlagen, liegen hier Decken aus.
"Die Choreogel sind sehr verwöhnt. Stroh würden sie sofort in Brand setzen", erklärt uns der Züchter. Nach ein paar Stunden werden die Vogelpokemon nach Hauholi City gebracht, wo sie noch einmal zusammen mit den Tänzern proben. "Für die Choreogel bedeutet dieser Tag natürlich eine Menge Stress", erklärt uns Anan Mahili, "deswegen proben wir hier heute nur einmal und dann ruhen sich die Pokemon bis zu ihrem großen Auftritt aus."
Während die Probe läuft, wird auf einer schwimmenden Plattform im Meer vor Hauholi City alles für das große Feuerwerk vorbereitet. Feuerwerkskörper werden geprüft und an mehreren Ständern befestigt, von denen aus sie um Mitternacht abgeschossen werden sollen. Diesmal soll alles perfekt laufen. Im letzten Jahr gab es Feuerwerkskörper, die aus am Himmel explodierenden Kugeln bestanden. Laut Veranstalter Bernd Muhe wurden solche Feuerwerksköper allerdings nie eingesetzt.
Die Kugeln haben inzwischen einen kleinen Kultstatus in Alola erreicht. Während die Polizei weiterhin davon ausgeht, das es sich um illegal gezündetes Feuerwerk handelt, gibt es einige, die sie für Nachrichten Außerirdischer halten. Eine Gruppe Alienfans hat sich auf der großen Wiese etwas abseits der Stadt versammelt und hofft darauf, die Kugeln auch dieses Jahr wiederzusehen. Viele haben Ferngläser mitgebracht, manche sogar ein Teleskop.
Neben ihnen und einigen anderen Besuchern, haben auch mehrere Forscher des Dimensionsforschungsinstituts ihre Zelte auf der Wiese aufgeschlagen. Auch sie wollen heute nach Anomalien Ausschau halten. Das Institut erforscht sogenannte Ultrapforten, welche laut verschiedener Legenden in unbekannte Dimensionen führen sollen. Laut Professor Burnett, der Leiterin des Instituts, könnten die Ereignisse miteinander in Verbindung stehen.
Während die Forscher auf einem Hügel ein Teleskop und mehrere Messinstrumente aufbauen, wurden an der Grenze von Stadt und Strand Verkaufsstände und Feuerschalen aufgebaut. Durch das Feuer soll die Veranstaltung traditioneller wirken, als durch die Straßenbeleuchtung, erklärt uns der Veranstalter. Schließlich wird das Fest hier schon seit Jahrhunderten gefeiert. Das einzig moderne sind die Bühnen am Strand, die schwimmende Plattform und die Flutlichtscheinwerfer, welche nach Mitternacht zum Einsatz kommen. Die Stände sind aus Holz gebaut.
In vielen wird seit Mittag Alolas beliebteste Süßspeise, sogenannte Malasada, verkauft werden. Außerdem gibt es Eis, gegrilltes und Getränke. Am Hafen sind derweil die Boote mit den Choreogel und den Tänzern der anderen Inseln angekommen. Da die Tanzschule von Hauholi City zu klein für alle Tänzer ist, bereiten sich die Tanzgruppen in einer Lagerhalle am Hafen darauf vor heute Nacht wie jedes Jahr eine spektakuläre Tanzshow zu bieten.
Inzwischen naht der Abend und die ersten Menschen versammeln sich vor den Bühnen. Während die Sonne untergeht, wird auf den Bühnen Musik gespielt. Die Bands halten die Besucher mit traditioneller Musik bei Laune. Sie wechseln sich bei den Liedern ab, sodass immer auf einer anderen Bühne Musik gespielt wird. Während manche zur Musik tanzen, nutzen andere die letzten Sonnenstrahlen für ein Sonnenbad, oder schwimmen im Wasser. Eine Stunde vor Mitternacht beginnt der Höhepunkt der Veranstaltung mit den Choreogeltänzen. Die Pokemon von Anan Mahili machen den Anfang. Feuerschlangen winden sich um die Tänzer herum und steigen schließlich zum Himmel auf.
Es sieht aus, als würde das Feuer zwischen den Pokemon und den Menschen hin und her wandern. Der nicht ganz ungefährliche Tanz strahlt Verbundenheit und Eleganz aus. Anfangs bekommt man zwar etwas Angst, das die Tänzer sich verbrennen könnten, doch diese legt sich schnell, wenn man sieht, wie talentiert und geradezu spielerisch sie mit den Flammenbändern umgehen. Als nächstes sind die Tänzer von Akala dran.
Der Tanz beginnt mit einem leisen Donnergrollen, dessen Lautstärke sich langsam steigert. Nach und nach sieht man Funken aufsteigen. Die kleinen gelben Pokemon mit den dicken bauschigen Flügeln scheinen zu leuchten, während um sie herum immer mehr Funken aufsteigen.
Schließlich werden auch die Tänzer sichtbar, welche vorher im Dunkel der Nacht verborgen waren. Der Cheerleader-Stil besteht im Gegensatz zum Flamenco-Stil nicht aus fließenden, sondern eher aus einer Folge aprupter Bewegungen, welche von rythmischen Donnerschlägen begleitet werden. Die Tänzer von Ula-Ula, die den Hula-Stil tanzen führen eher viele kleine langsame Begegungen aus, während sie vor allem das Becken bewegen.
Währenddessen sind sie, ähnlich wie beim Flamenco-Stil, von rosanen leuchtenden Bändern umgeben. Diese werden von gleichfarbenen Choreogel erzeugt und fließen zwischen ihnen und den Tänzern hin und her, bis sie schließlich über die Köpfe des Publikums hinwegschweben und anschließend zum Himmel hinaufsteigen. Bei den Choreogel, die den Buyo-Stil tanzen, sehen die Bänder aus wie geisterhafte Schemen, welche zwischen ihnen und den Tänzern aufsteigen, bis sie etwa auf Kopfhöhe der Tänzer verharren und sich passend zur Schrittfolge der Tänzer seitwärts bewegen.
Diese haben ihre Arme meistens nah am Körper, welcher im Gegensatz zu den anderen Stilen eher unbewegt scheint. Mit den Beinen bewegen sich die Tänzer um die Bänder herum, welche wie nun wie geisterhaftes Feuer zu lodern beginnen. Als der Tanz endet, kommt der Höhepunkt der Nacht. Das große Mitternachtsfeuerwerk. Stumm starren tausende Menschen in den Himmel, der nun in vielen Farben leuchtet. Ein Feuerwerkskörper nach dem anderen schießt zum Himmel hinauf und hinterlässt ein Meer aus farbigen Funken. Alles wirkt perfekt aufeinander abgestimmt.
Als das Feuerwerk endet springen die großen Flutlichtscheinwerfer an und tausende Menschen und Pokemon rennen gleichzeitig ins Wasser, um die Sommersonnenwende zu begrüßen. Die Feierlichkeiten gehen noch bis zum Morgengrauen. Der Veranstalter gibt sich nach der Feier als sehr zufrieden. Der einzige Zwischenfall war eine kleine Explosion bei den Zelten der Forscher, die allerdings von den meisten Teilnehmern unbemerkt blieb.
Laut Dimensionsforschungsinstitut hatte es sich dabei um eine defekte Gasflasche gehandelt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Außerdem kam das Gerücht auf, jemand habe in der Nähe der Zeltwiese einen kopflosen Clown gesehen. Laut Veranstalter soll das Gerücht von einer Gruppe Jugendlicher ins Rollen gebracht worden sein, die sich aufgrund der Eriegnisse im letzten Jahr einen Scherz erlauben wollten.
Während die Morgensonne langsam über Alola aufgeht, verlassen die letzten Besucher den Strand und gehen nach Hause oder in ihre Hotels.
So endet das Fest der Sommersonnenwende und die zweite Jahreshälfte beginnt.
Hallo und Herzlich Willkommen zur neuesten Ausgabe unserer allseits beliebten Serie "Zerstören die stinkenden Gamer unsere christliche Welt?"
Heute sehen wir uns das neueste Unkraut dieses umweltverschmutzenden Haufens an, die sogenannten "Pokémon Go Spieler". Diese Lebensform ist dem normalen unterentwickelten Gamer überlegen, da man "Pokémon GO" nur im Freien spielen kann, und man sich dazu auch noch bewegen muss!
Live dazu interviewen wir einen dieser Gammelgamer, die sich hier an einem Denkmal versammelt haben, um es mit ihrer peinlichen Mobiltelefonen zu entweihen.
Interviewer: "Also, was tun sie hier? Außer natürlich das ehrwürdige Denkmal mit ihrer Anwesenheit beschmutzen"
Gammelgamer: "Also, damit das klar ist: Wir sind eine Elitetruppe von Pokémon Go Spielern. Keiner hier ist unter Level 40, wäre ja auch zu peinlich noch nicht max level zu sein. Sobald hier irgend ein Low-Level ankommt und meint hier mitraiden zu müssen kann der was erleben. Mein Pikachu kann Donnerblitz und mein Rucksack ist gefüllt mit Powerbanks"
Interviewer: "Aha, sie reden also gerne Mist. War ja nicht anders zu erwarten, von solch ekligen Geschöpfen wie ihnen. Warum haben sie eigentlich nur eine Frau in ihrer Gruppe?"
Gammelgamer: "Ganz einfach: Um als Frau mit solch wundervollen Trainern wie uns raiden zu dürfen muss man mit sexueller Belästigung leben können. Jeden Abend werden die weiblichen Wesen dann per Pokemonauktion versteigert. Aber das ist nunmal der Preis, damit man mit uns raiden darf, die wollen da so!
Ich denke, damit haben sie ein gutes Bild von diesem Abschaum. Schalten Sie auch morgen wieder ein, dann zu dem Thema : "Wie die Counter-Strike Community den 11. September plante". Gute Nacht!
Starke Pokémon mit guten Genen zu besitzen war lange das Privileg von begabten Züchtern und RNGern. Längst jedoch haben große, oftmals als dubios verschriene Zuchtunternehmen das Überangebot an kampfstarken Taschenmonstern auch den weniger geschulten Massen zugänglich gemacht – sofern diese es sich leisten können. Unsere Korrespondentin hat einen der größten Zuchtbetriebe besucht und berichtet von ihren Eindrücken.
Kalos (lpa) – Als ich vor den Gebäuden der Weichei-Zuchtbetriebe stehe, habe ich zunächst weniger den Eindruck einer Quelle neuen Lebens als vielmehr einer großen Fabrik. Grauer Beton, umzäunt von Maschen- und Stacheldraht, ragt über mir empor. Aus einer Auffahrt fährt ein Laster mit dem Firmenlogo – ein mit DNA-Helices gemustertes Pokémon-Ei – heraus und brettert mit lautem Getöse in einer Staubwolke über die Straße davon. Ich selbst gehe zu dem großen Schiebetor der Anlage und teile dem Wachmann dort mit, dass ich einen Termin habe. Er mustert mich misstrauisch, murmelt etwas in sein Funkgerät und nickt kurz. Die Sicherheitsvorkehrungen hier sind sehr streng, normalerweise hat niemand Zutritt. Für mich aber öffnet sich nun das Tor und ich darf eintreten in diese unbekannte Welt. Es fühlt sich so ähnlich an wie sich Charlie vor seinem Besuch in der Schokoladenfabrik gefühlt haben muss.
Im Eingangsbereich der Firma riecht es ein wenig seltsam nach einer Mischung aus nassem Fell, Futter und einem Hauch von Pokémonkot. Die Wände wirken kahl und steril, die Atmosphäre leicht drückend. Hier treffe ich auf Pierre Dubois, den Besitzer der Zuchtbetriebe und Leiter dieser Anlage, der mich heute herumführen wird. Er lächelt freundlich, sein Händedruck ist weich und irgendwie schmierig, aber doch bestimmt. Pierre Dubois entstammt einer alten Züchterfamilie aus Kalos. Sein Vater, Jacques Dubois, war hierzulande der Erste, der das Zuchtkonzept erstmals als Dienstleistung anbot. Während früher Pensionen den Trainern schon immer die Möglichkeit geboten hatten, ihre Pokémon selbst zu züchten, war das Angebot einer Wunschzucht ein völlig neues Konzept, das sich sehr schnell als erfolgreich erwies. „Ich bin sehr stolz auf den traditionsreichen Namen unserer Firma und die Leistungen meines Vaters“, sagt Pierre Dubois.
Unsere erste Station in der Firma führt überraschenderweise nicht zu Gehegen mit Pokémon oder großen Eierkartons, sondern in die Planungszentrale: „Das hier ist das Herzstück unserer Firma“, sagt Dubois stolz. Ich staune, als ich den großen Büroraum sehe: Überall sitzen Leute vor Computern und lassen komplizierte und mir unverständliche Berechnungen laufen. „Eine gute Zucht bedarf zuerst der sorgfältigen Planung“, erklärt Dubois. „Die Gene eines Pokémon bestimmen sein Wesen, seine Statuswerte, seinen Kraftreserve-Typ und teilweise auch seine Attacken. Damit all das am Ende passt, müssen wir Eltern mit den entsprechenden Eigenschaften aus der gleichen Eigruppe auswählen und dann züchten. Diese Auswahl wird hier vorgenommen.“ Aus über 10.000 Pokémon werden für jedes neue Zuchtprojekt die passenden Eltern ausgesucht. Verantwortlich hierfür sind Mitarbeiter mit mathematischem Talent und gutem Überblick über Vererbungsgesetze. Einige davon kommen aus der nunmehr stark geschrumpftem RNG-Branche, wie einer von ihnen erzählt: „Wir haben tatsächlich berechnen können, wann wo ein Pokémon mit perfekten Genen auftaucht – ganz ohne Zucht. Früher war das ziemlich gefragt.“ Mit der Zeit allerdings wurde RNG unwichtiger und die Zucht relevanter – Erfindungen wie der Ewigstein und der Fatumknoten erleichterten die Schöpfung perfekter Taschenmonster per Zucht ungemein, sodass in der RNG-Branche zahlreiche Arbeitsplätze verlorengingen und viele stattdessen zur Zucht wechselten. Ganz ausgestorben ist das Geschäft mit dem RNG allerdings noch nicht: „Wenn wir für ein bestimmtes Zuchtprojekt keine guten Eltern haben, dann beziehen wir schon manchmal noch welche bei vertrauenswürdigen RNGern“, sagt Dubois. Dies allerdings werde immer seltener, da seine Firma in Hinblick auf das Zuchtmaterial „schon sehr gut aufgestellt“ sei. Das Herzstück der Bestände seien dabei die vielen Dittos, da mit einem Ditto als Partner so gut wie jedes Pokémon züchtbar ist.
Hat mehr Sex als du und ich: Ditto (Quelle)
Das Zuchtmaterial ist auch unsere nächste Adresse in dieser Züchterstadt. Wir besuchen einen Außenbereich, wo, umgeben von hohen Mauern, ein großer Garten mit einem himmelblauen Teich angelegt worden ist, in dem mehrere Pokémon – ich zähle insgesamt acht – fröhlich umherlaufen und spielen. Eine freundlich aussehende Frau verteilt lecker aussehendes Futter. Es ergibt sich das Gesamtbild glücklicher und zufriedener Pokémon, die unter vernünftigen Bedingungen gehalten werden. Nur eines macht mich ein wenig stutzig: Wurde vorher nicht mitgeteilt, dass die Firma über mehr als 10.000 potentielle Eltern verfügt, während hier doch nur acht zu sehen sind? Herr Dubois hustet, nickt dann aber: „Die sind natürlich in anderen schönen Gärten auf dem Firmengelände untergebracht.“ Leider werde, so Dubois, immer wieder die Meinung laut, dass dem nicht so sei und die Pokémon in engen Käfigen gehalten würden, wobei es sich aber „um garantiert haltlose Gerüchte“ handele. Auf die Frage, ob ich denn noch einen der anderen Gärten sehen könnte, schüttelt er nur bedauernd den Kopf: Es würde zu lange dauern, er habe viel zu tun, und unsere Tour würde uns noch in viele andere interessante Bereiche führen.
Wir kommen in einen Raum mit einer verhangenen Glasscheibe. Er erinnert ein wenig an die Zimmer, die in Kriminalfilmen immer an den Verhörraum angrenzen. An einem Tisch sitzt ein Mann, dem Dubois kurz zunickt. „Dieser Raum hier grenzt an einen der Zuchträume“, sagt Dubois. „Jenseits dieser Glasscheibe befinden sich zwei Pokémon, bei denen wir derzeit auf ein Ei warten, ein männliches Guardevoir und ein Ditto“ Wie er weiter erklärt, darf zwei Pokémon bei der Zucht nicht zugesehen werden, sonst gibt es keine Eier. Ein Umstand, der fast schon menschlich erscheint: Niemand lässt sich bei der Zeugung seines Nachwuchses gerne anstarren. Es sei denn natürlich, man steht darauf, was bei Pokémon aber bisher nicht beobachtet wurde. Deshalb ist hier die Glasscheibe verhangen, wenn auch von Zeit zu Zeit nachgesehen werden muss, ob nun doch schon ein Ei entstanden ist. Eine vermutlich eher langweilige Aufgabe für den in diesem Raum sitzenden Arbeiter, aber irgendjemand muss sie erledigen. Während wir noch in dem Raum verweilen, geschieht etwas Seltsames: Es ist, als würde von jenseits der Glasscheibe eine Stimme zu mir durchdringen, die jedoch nur in meinem Kopf widerhallt. Es ist eine jämmerliche Stimme, sie fleht um Freiheit und Erlösung von unerträglichen Qualen. Als ich Dubois davon berichte, verfinstert sich seine Miene kurz, er hustet wieder. Vielleicht ist er erkältet. Das sei nichts, sagt er und fügt hinzu, dass wir jetzt weitergehen sollten. „Einmal elektri… Naja, Sie wissen schon“, sagt er noch zu dem Mitarbeiter, bevor wir den Raum verlassen. Die Bedeutung dieser Worte will er mir nicht erläutern – Betriebsgeheimnis. Kurz nachdem wir den Raum verlassen haben, verstummen die Stimmen.
Seltene Aufnahme einer Bidiza-Zucht (Quelle)
Wir verlassen erneut den Innenbereich der Fabrik und betreten eine Art großen Rundlauf, der beinahe um die komplette Zuchtanalage zu umfassen scheint. Eine Gruppe von Arbeitern auf Fahrrädern rast uns vorbei. Dubois zufolge werden auf diese Art die Eier ausgebrütet. Die Arbeiter müssen ständig in Bewegung sein; außerdem trägt jeder neben seinen fünf Eiern ein Pokémon mit der Fähigkeit Flammkörper oder Magmapanzer bei sich. „Das beschleunigt das Ausbrüten“, so Dubois. Dieser Brutprozess muss zwangsläufig draußen stattfinden, denn innerhalb eines Gebäudes lassen sich Fahrräder nicht benutzen. Insgesamt sollen mit dieser Methode über 3000 Pokémon am Tag ausschlüpfen – und es sollen noch viel mehr werden, denn die Nachfrage steigt täglich.
Als Nächstes führt mich Dubois in den Distributionsbereich. Zahlreiche Pokébälle werden hier in Kisten verpackt, um schließlich mit Lastwagen an Verteilerzentren ausgeliefert und von da aus an Trainer in ganz Kalos versendet zu werden. Früher, so Dubois, habe man die Auslieferung über einen Tausch abgewickelt. Dabei habe sich allerdings schnell der entscheidende Nachteil gezeigt, dass die Firma für jedes versandte Pokémon ein Nutzloses im Austausch erhält: „Dafür aufzukommen war einfach nicht rentabel. Daher verschicken wir die Pokémon schon seit einiger Zeit auf diese Art – immer noch ein wenig unpraktisch, aber letztlich ökonomisch sinnvoller.“ Bei dem Transport werden die Pokébälle besonders gesichert, um eine versehentliche Öffnung zu vermeiden. „Bei einem anderen Betrieb ist einmal während der Fahrt einer mit einem Wailord aufgegangen – das gab einen schönen Matschfleck und ziemlich viel schlechte Publicity für die fragliche Firma“, berichtet Dubois. „Wir hatten mit diesem Unfall übrigens nichts zu tun.“
Auf dem Weg zur nächsten Abteilung frage ich Dubois danach, wie viel ein Pokémon bei seiner Firma denn kostet. „Unterschiedlich“, sagt er. „Shiny-Status, Bonus-Attacken, passende Kraftreserve und Wunschball kosten extra, aber für ein Standard-Pokémon mit dem genetischen Potential für fünf maximale Statuswerte und passendem Wesen nehmen wir zum Beispiel zwei Silberkronkorken.“ Für einen Moment bin ich verwirrt: Wird hier denn nicht mit Geld bezahlt? Dubois lacht und verneint dies: Schon lange sei das Zuchtgeschäft zum Tauschhandel übergegangen, da der Pokédollar seit jeher einer starken Inflation unterliege. „Das Geld wird einem ja mittlerweile überall nachgeschmissen“, sagt Dubois. „Morgen ist das dann schon nichts mehr wert.“ Ist die Zuchtindustrie somit ein Beweis dafür, dass eine Währungsreform dringend notwendig ist? Oder vielmehr ein Indiz dafür, dass eine funktionierende Industrie auch ohne feste Währung möglich ist? Dubois meint, dass beides der Fall sei, aber generell sei ihm der Tauschhandel lieber, weil er da weniger Steuern zahlen müsse.
Als Nächstes besuchen wir den die Acquisitionsabteilung. Hier wird der Kontakt zu vertrauenswürdigen RNGern und ausländischen Firmen aufgebaut, um neues Zuchtmaterial heranzuschaffen. Gerade die ausländischen Betriebe sind sehr wichtig: Kommen zwei Pokémon aus verschiedenen Sprachregionen, so erhöht sich bei einer Zucht mit diesen die Chance auf die seltene Shiny-Mutation. Daher suchen die Weichei-Zuchtbetriebe ständig nach neuen Partnern in Übersee, um mit ihnen Pokémon auszutauschen. Manchmal ist das problematisch – andere Kulturen beurteilen den Wert von Pokémon anders als die Leute in Kalos –, aber meistens kommt es schlussendlich zu einer Einigung, wie Dubois erzählt. Er ist der Ansicht, dass diese internationalen Kontakte auch die Beziehungen der Regionen untereinander fördern und Kriege verhindern könnten. Frieden durch Handel – ist der alte Traum der Ökonomen in der Zuchtindustrie vielleicht wahrgeworden? Dubois ist davon überzeugt – auch wenn er bedauert, dass niemand für diese Leistung dankbar sei.
Auch die Ziele von globalen Spektakeln wären ohne die Hilfe der Zuchtbetriebe manchmal nicht erreichbar gewesen (Quelle)
Als sich unsere Führung dem Ende zuneigt, fällt mir eine Tür auf, die mit „Schredderraum“ beschriftet ist. Ich frage Dubois, was es damit auf sich hat. Er winkt ab: „Da machen wir nur Hackfleisch aus den ganzen unbrauchbaren … Akten.“ Dubois hustet erneut – offenbar ist er wirklich erkältet. Wie er weiter berichtet, werden die entstehenden Abfälle anschließend wiederverwertet und in den Einzelhandel gebracht. Das sei nachhaltig und das Beste für alle Beteiligten. Die Tür des Schredderraums geht auf und eine Frau mit blutverschmierter Schürze kommt heraus. Bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass es sich um die Mitarbeiterin handelt, die ich früher am heutigen Tag im Garten Futter an die Pokémon habe verteilen sehen. Dubois meint hustend, dass sich „die Arme wohl mal wieder an den Aktenvernichtern verletzt“ habe. Denn manchmal sei das Papier nur schwer in den Schredder zu bekommen und müsste geradezu von Hand hineingestopft werden, was das Verletzungsrisiko natürlich erhöhe.
Wieder im Eingangsbereich der Firma angekommen, werde ich von Dubois verabschiedet und zögere ein wenig, ihm die Hand zu schütteln – ich will mich schließlich nicht bei ihm anstecken. Zum Abschied überreicht er mir noch einen alten Fatumknoten, der in seiner Firma ausgedient habe. Ich nehme das alte und mit unidentifizierbaren Flecken übersäte rote Wollknäuel dankend entgegen und werde von einem Wachmann nach draußen gebracht. Laut und mit einem Klang von Endgültigkeit schließen sich hinter mir die Tore des Zuchthauses. Was bleibt nun also zu sagen nach meinem Besuch in einer Wiege des Lebens? Die Zuchtbetriebe, so scheint es, sind besser als der Ruf, der ihnen anhängt. Um es mit einer alten Redewendung zu sagen: Alles ist inZucht und Ordnung.
Seitdem ich denken kann, wollte ich Journalist werden. Nicht des Geldes wegen, auch nicht wegen des Neids der Anderen – ganz einfach deswegen, weil ich Freude daran hatte, den Menschen die Wahrheit zu berichten. Nun, mein Traum wurde schließlich, nachdem ich es mit zehn Jahren ablehnte, wie die anderen Kinder in dem Alter auf Reise zu gehen, um mich allein meiner Karriere zu widmen, Wirklichkeit. Jedoch fügten sich meine Vorstellungen nicht mit denen meines Arbeitgebers, welcher seinen Fokus statt auf die Wahrheit auf das, was die Leute hören wollten, legte. Und es funktionierte, „Die Herzhofen Times“ war das wohl gefragteste Magazin in ganz Sinnoh, nicht zuletzt aufgrund der angeblichen Affäre zwischen Champ Cynthia und Top-Vier-Mitglied Ignaz. Dass wir damit den Lesern Lügen auftischten und ganze Existenten zerstörten, interessierte nicht – es zählten alleine die Verkaufszahlen. Doch ihr Erfolg sollte nicht bis in alle Ewigkeit anhalten, denn irgendwann erhoben sich andere Magazine aus dem Grund und Boden der Klatschpresse und verbannten uns in die Dunkelheit. Und jetzt? Mein Chef bestellte mich heute in sein Büro – es hieß, wir müssten reden. Ich befürchtete wie die anderen Angestellten die fristlose Kündigung aufgrund von Insolvenz, doch ich habe mich getäuscht. Kein Wort über eine Entlassung, nur über meine Rolle innerhalb der Redaktion, meiner baldigen Beförderung, soweit ich mit der nächsten Ausgabe eine Reportage liefern kann, die alleine auf Fakten beruht. Nur worüber? Ich verließ den Verlag nach Arbeitsschluss mit gemischten Gefühlen und suchte sofort nach der Top-Story, welche uns alle retten sollte, als mir plötzlich eine Sirene entgegenkam. Ich schaute auf, atmete augenblicklich aus und realisierte, dass das meine Chance sei. Sofort rannte ich dem Polizeiwagen nach, dessen Verfolgung zum nächstgelegenen Pokémon-Supermarkt führte. Darum versammelt bereits eine rege Menschenmasse, die den Detektiven bei ihrer Arbeit zuschaute. Ich hörte mich um, schrieb alles auf, was ich mitbekam. Angeblich eine Geiselnahme – der Marktführer, zwei Angestellte sowie eine Hand voll Kunden in Gefangenschaft eines maskierten Verrückten. Ich musste mehr erfahren, nein, ich wollte es. In einem Moment, in denen niemand hinschaute, schlich ich mich unter die Absperrung und rannte direkt zum Supermarkt, die automatisierte Tür öffnete sich sofort und ich schaute dem Geiselnehmer durch seinen Gesichtsschutz direkt in seine Augen. Erst jetzt bemerkte ich, in was für eine Situation ich mich selbst brachte. Doch nun war es bereits zu spät, um einen Rückzieher zu machen oder gar die Flucht anzutreten. Flucht gescheitert. Das war nicht sehr effektiv. Noch in meinem Gedankengang verzettelt, spürte ich plötzlich einen kalten Druck an meinem Kopf. Der Entführer presste eine Waffe gegen meinen Kopf und umschlang mich von hinten mit seinen langen, dünnen Armen. Ich sperrte meine Augen weit auf. Mist. Die Polizei schaute sich zu uns um; versuchte, auf ihn einzureden, doch er lief zusammen mit mir mit vorsichtigen Schritten zurück in den Laden und setzte mich bei den anderen Geiseln ab. Noch immer hielt ich mit festem Händedruck mein Notizbuch und Kugelschreiber in der Hand, es schien, ihm nicht zu stören, dass ich jedes Detail weiterhin mit aufschrieb.
In der Eile hat er jedoch einen schwerwiegenden Fehler begangen: er hat mich nicht abgesucht und ich hatte, wie das Schicksal so wollte, meinen Partner in einem Pokéball dabei. Jetzt müsste ich nur noch auf den richtigen Moment warten und ich hätte nicht nur die rettende Geschichte, sondern ich stände auch als Held der Geiselnahme da und könnte mich direkt selbst interviewen. Es verging etwas an Zeit, ungefähr eine Stunde, eventuell auch weniger, als ebendieser Moment gekommen war. Der Geiselnehmer drehte sich um, beachtete und gefühlt gar nicht. Und ich zückte den Ball, während die anderen Mitgefangenen ihn bestaunten. Ich pfiff, er drehte sich um und ich warf ihn direkt in seine Visage, als plötzlich mein Kingler seinen großen Auftritt hatte und den Entführer mit einem Blubber in seine Schranken wies. Während die Anderen sofort die Flucht antraten, stand ich mühevoll auf und blickte ihm von oben herab in sein Gesicht – die Maske rutschte beim Angriff von seinem Gesicht. Doch jener Anblick lies mich aufschreien, denn es handelte sich um niemand geringeren als meinen Chef, welcher sich aufgrund des Misserfolgs des Magazins auf andere Art und Weise sein Geld verdienen musste. So habe ich mir das nicht vorgestellt.