Willkommen zum 10. Vote der Wettbewerbssaison 2018!
Beim Voting könnt ihr den einzelnen Abgaben zwischen 1 (nicht gut) und 10 (sehr gut) Punkte vergeben. Dabei sind auch halbe Punkte (wie 2.5) möglich. Wichtig ist dabei, dass ihr alle Abgaben bewertet. Da der Wettbewerb anonym ist, vergeben auch Teilnehmer beim Voten Punkte an alle (auch an die eigene) Abgaben. Diese werden bei der Auswertung nicht beachtet, stattdessen erhaltet Teilnehmer einen Punkteausgleich für ihre Unterstützung. Begründungen sind nicht verpflichtend.
Der Vote läuft bis zum 21. Oktober 2018 um 23:59 Uhr.
Verwendet bitte folgende Schablone für den Vote:
Zitat von AufgabenstellungSchon seit Anbeginn stellten sich die Menschen höhere Mächte vor und über die Jahrtausende haben sich auf deren Basis zahlreiche Kulturen, wie die Griechen, Ägypter oder die Germanen, aufgebaut.
Wenn man über Mythologie spricht, so handelt es sich meist über Götter, die von außerhalb die Geschicke der Welt lenken und nur sehr selten mit der menschlichen Welt interagieren. Göttern wurden verschiedene Attribute und/oder Herrschaftsgebiete zugeteilt, so ist beispielsweise Fortuna die römische Glücksgöttin und Poseidon in der griechischen Mythologie der Herr der Meere. Die Menschen fürchteten die Launen der Götter und versuchten sie durch Opfergaben, ect zu besänftigen und auf ihre Seite zu bringen. Bei (Natur-)Katastrophen, Schicksalsschlägen und Ernteausfällen hieß es, dass die Leute nicht unter der Gunst der Götter sind. Ja es wurden sogar Kriege im Namen der Götter geführt. Jedoch bietet die Mythologie noch weit mehr, als nur die Götter. Naturgeister, fantastische Ungeheuer, strahlende, sowie tragische Helden und noch so vieles mehr.
Auch in Pokemon werden einige der Lebewesen als göttlich angesehen. Es gibt unter Anderem Dialga, den Gott der Zeit, den Lebensspender Xerneas oder den Mond Lunala. Ganz zu schweigen von der allmächtigen Pokemon-Göttin Nachtara.
Keine Abgabe mit Nachtara? Schade ._.
„Und diese Schutzpatrone“, sagte der Mann namens Enosch, „dabei handelt es sich letztlich doch um Pokémon, oder?“
Kalea nickte nervös. Dieser Mann war ihr ein wenig unheimlich – diese kalte Mischung aus Arroganz und einer aufgesetzt wirkenden Höflichkeit in seiner Stimme sorgte bei ihr für eine Gänsehaut. Und Pualani hatte ihn auch nicht gemocht. Vielmehr hatte das Miezunder unablässig misstrauisch geknurrt und gefaucht, was Enosch entweder nicht bemerkt oder schlicht ignoriert hatte. Kalea selbst hatte mehrmals ihre rechte Hand auf den Z-Ring gelegt, den sie an ihrem linken Handgelenk trug. Das vertraute Gefühl dabei hatte sie beruhigt, ebenso wie die Tatsache, dass Pualani ein Pyrium Z an einer Kette um ihren Hals trug.
Und sie musste nun einmal Touristen die Ruinen zu zeigen – und ganz nebenbei darauf aufzupassen, dass sie keinen Unsinn anstellten. Auch dieser Mann hatte eigentlich wie ein Tourist gewirkt: Seine Haut war zu hell für einen oftmals der prallen Sonne ausgesetzten Alolaner und seine Kleidung, bestehend aus einer dunklen langen Hose, ausgelatschten Turnschuhen und einer schwarzen Lederjacke über einem grauen Kapuzenpullover, war viel zu warm, als dass jemand, der das Klima auf Alola kannte, sie getragen hätte.
„Ist es erlaubt, die Plattform zu betreten?“, fragte Enosch. Er fasste sich dabei an den Hals, um den ein ledernes Band lag – wie von einem Anhänger, den er allerdings versteckt unter seinem Pullover trug und nicht darüber.
„Ja“, erwiderte Kalea. „Kommen Sie.“
Sie gingen beide die linke der Holztreppen zu der Gebetsplattform empor, auf der eine große, steinerne Statue stand.
„Es heißt“, sagte Kalea, „dass die Schutzpatrone zum Kampf erscheinen, wenn ein würdiger Trainer die Statue berührt.“ Sie warf kurz einen Blick zu Pualani, die sich die ganze Zeit nicht beruhigt hatte. Immer wieder hatte sie geknurrt oder gefaucht, als sie die Ruinen durchquert hatten. Enosch hatte dazu allerdings nichts gesagt – entweder hatte er es nicht bemerkt oder wollte nicht zeigen, dass er es bemerkt hatte.
„Trainer kämpfen mit den Schutzpatronen?“
„Zumindest mit Kapu-Riki. Es mag Kämpfe.“
„Hm. Aber es wurde nie wirklich besiegt und gefangen?“
Die Frage ließ Kalea etwas stutzen. „Nein“, meinte sie. „Ich meine, Kapu-Riki ist immer noch da. Vermutlich ist es einfach zu stark, als dass man es besiegen und fangen könnte.“
„Ja …“ murmelte Enosch. Ein seltsamer Ausdruck formte sich auf seinem Gesicht: Er lächelte auf eine Art, die unheimlich wirkte, geradezu gierig und gefährlich. Seine Zunge huschte über seine Lippen.
„Sie …“, fing Kalea an. Ein Gedanke kam ihr in den Sinn, der ihr nicht gefiel. „Sie … wollen es doch nicht etwa versuchen? Es zu fangen?“
Enosch wandte sich ihr zu und lächelte höflich. Kalea spürte, wie Pualani sich neben ihrem linken Bein versteifte.
„Ich habe nicht die Absicht, irgendein mythisches oder legendäres Pokémon zu fangen“, sagte Enosch ruhig und Kalea atmete beruhigt auf. Zu früh, wie sie sogleich merkte.
„Nein. Ich möchte sie alle vernichten.“ Enosch sagte das so, als spräche er über das Wetter und bevor Kalea irgendetwas erwidern oder auch nur das Gesagte wirklich erfassen konnte, zog Enosch blitzschnell einen Pokéball und ließ ihn auf den Boden fallen. Ein riesiges, muskelbepacktes und humanoides Pokémon mit vier Armen erschien.
„Das ist meine Kriegserklärung“, sagte Enosch. „Machomei, Zertrümmerer!“
Das Pokémon brüllte, holte mit einem seiner Arme aus und … Kalea schrie vor Zorn auf, doch es gab nichts, was sie tun konnte. Die Statue zersprang in tausend Stücke. Die Gebetsplattform erbebte und Kalea wurde aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie versuchte, sich wieder zu fangen, doch es warf sie hinunter und so stürzte sie auf den hölzernen Boden unterhalb des Schreins. Alle Luft wurde bei dem Aufprall aus ihren Lungen gepresst, sodass sie einige Zeit brauchte, um wieder zu Atem zu kommen. Als sie sich aufrichtete, war Pualani bei ihr, laut fauchend und mit gesträubtem Fell, den Kopf nach oben zur Gebetsplattform gewandt. Dort stand Enosch und sah auf sie hinunter. Sein Pokémon hatte er anscheinend wieder zurückgerufen.
„Sie …“ stieß Kalea hervor. „Sie … Sie Monster!“
„Bitte“, sagte Enosch. „Sie verstehen nicht …“
Doch Kalea wollte auch nicht verstehen. Ihr Gesicht war staubig von den Trümmern der pulverisierten Statue, und kleine Stücke davon lagen um sie herum. Zorn kochte in ihr hoch über diesen Mann, der gerade sämtliche Traditionen ihrer Insel mit Füßen getreten hatte.
„Pualani!“, rief sie. Ihr Pokémon knurrte kampfbereit.
„Oh?“, machte Enosch und sprang von der Plattform. „Ein Kampf. Sehr gut!“ Das gierige Lächeln auf seinem Gesicht war wieder da. Er ging zum Ende des Raums und drehte sich dann um, einen Pokéball in seinen Händen. Er warf ihn, und ein weiteres humanoides Pokémon erschien, mit einem Löffel in jeder Hand und einer Art Armband um das rechte Handgelenk. Ein Simsala.
„Sie dürfen gerne anfangen, Kalea“, sagte Enosch.
Es war die Arroganz in seiner Stimme, die Kalea endgültig rot sehen ließ. Sie brauchte Pualani nicht einmal zu erklären, was sie tun würde. Ihr Pokémon wusste schon, wie sie das hier beenden wollte. Kalea vollführte mit ihren Armen einige Bewegungen und spürte, wie die Kraft des Z-Rings durch sie und zu Pualani floss.
„Dynamische Maxiflamme!“
Pualani ließ ein ohrenbetäubendes Fauchen hören, während sich ein gewaltiger Feuerball vor ihrem Maul bildete. Als er einen Durchmesser von etwa zwei Metern erreicht hatte, feuerte das Miezunder ihn auf seine Gegner ab. Eine gigantische Explosion erschütterte die Ruine und der Raum wurde durch ein sengendes Inferno erleuchtet. Kalea musste den Arm vor das Gesicht nehmen, um sich selbst vor dem Licht und der Hitze zu schützen. Schließlich legte sich der Sturm aus Flammen, und Kalea erwartete, den Mann und sein Pokémon am Boden zu sehen.
Doch das war nicht der Fall. Stattdessen stand das Simsala da, die Löffel vor seinem Gesicht gekreuzt. Seine Arme schienen leicht versengt, aber die Verletzungen wirkten überraschend milde. Hinter ihr klopfte Enosch auf einen seiner Jackenärmel, der offenbar zu kokeln begonnen hatte.
„Bemerkenswert“, sagte er dabei. „Wirklich. Diese von Göttern gewährte Z-Kraft ist erstaunlich.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Wir sind dran.“ Mit diesen Worten zog er den Anhänger unter seinem Kapuzenpullover hervor. Sogleich fing das Simsala an zu leuchten, heller noch als die Feuerattacke von vorhin, sodass Kalea erneut geblendet wurde. Als sie wieder sehen konnte, hatte sich das Simsala verwandelt. Es schwebte nun über dem Boden und levitierte fünf Löffel über seinem Kopf. Sein Bart war deutlich länger und buschiger geworden.
„Psystrahl!“, rief Enosch und bevor Kalea irgendetwas tun konnte, schoss ein bunter Strom aus Energie schon auf Pualani zu, die ebenfalls vollkommen überrascht wirkte. Sie würde nicht ausweichen können, sie würde …
Etwas schoss an Kalea vorbei und warf sich vor ihr Pokémon, sodass der Psystrahl daran abprallte und stattdessen in die rechte Wand des Raums krachte.
„Kapu-Riki“, hörte Kalea Enosch sagen. „Ich dachte mir, dass du kommen würdest – entweder wegen der zerstörten Statue oder um diese Frau und ihr Pokémon zu retten.“
Pualani sprang zu Kalea herüber. Die Z-Attacke einzusetzen hatte das Miezunder sichtlich erschöpft, aber Kalea wusste, dass es weiterkämpfen würde, wenn es notwendig war.
„Aber weißt du, Kapu-Riki“, fuhr Enosch fort, „ich habe nicht die Absicht, einem Menschen oder einem Pokémon wirklich ernsthaft wehzutun. Alles, was ich will, ist die Götter zu stürzen.“
Der gelb-orangene Schutzpatron schwebte unruhig abwartend in der Luft. Enosch warf einen weiteren Pokéball und diesmal erschien ein heimtückisch aussehendes Pokémon mit schwarz-rotem Fell und klauenbewehrten Händen und Füßen. Kalea erkannte das Pokémon als ein Zoroark – ein Bringer von Illusionen.
„Lass es mich dir und dieser Frau zeigen“, sagte Enosch und im nächsten Moment veränderte sich der Raum. Kalea stand plötzlich bis zu den Knöcheln in Wasser. Schrei ertönten um sie herum, von Männern, Frauen, von Kindern … Eine gigantische Flutwelle türmte sich vor ihr auf, brach über ihr zusammen … Im nächsten Moment war das Wasser verschwunden und stattdessen brannte heißes Sonnenlicht auf Kalea herunter. Um sie herum röchelten Menschen und Pokémon. Ein Zigzachs tapste umher und brach zusammen. Dann löste sich auch dieses Bild auf und nun war Kalea in einer riesigen Eislandschaft, oder zumindest wirkte es zunächst so. Doch bei näherem Hinsehen stellte sie fest, dass sich unter dem Eis Gebäude verbargen, eine ganze Stadt und im Eis neben ihr … Sie schreckte zurück als sie dort ein ihr unbekanntes Pokémon eingefroren sah.
„Aufhören!“, schrie Kalea und die Illusion endete.
„Das war noch gar nichts“, hörte sie Enoschs kalte Stimme. „Ich könnte endlos weitere Ereignisse auflisten, in denen die Kräfte mythischer Pokémon das Ende vieler Leben bedeutet haben. Der Krieg, der die Einall-Region schuf. Der Zorn des Ho-Oh nach der Tragödie von Teak City. Die Angriffe des Lichträubers in Alola. Die Vernichtung ganzer Ernten durch fürchterliche Stürme und Gewitter. Und in allen Mythen und Legenden finden wir neue Beispiele. Insofern …“
„Das waren nicht nur die Pokémon!“, schrie Kalea. „Die Menschen …“
„Ja, die Menschen“, fiel ihr Enosch ins Wort. „Ich weiß, was Sie sagen wollen. Es waren nicht die legendären Pokémon allein. Es waren oft genug auch die Menschen. Menschen, die sich die Kräfte der legendären Pokémon zunutze gemacht und dadurch Chaos und Zerstörung gebracht haben. Aber gerade das ist der Punkt: Die legendären Pokémon sind wandelnde Massenvernichtungswaffen. Sie können sich oft genug schon nicht selbst kontrollieren und manchmal werden sie von Menschen noch zusätzlich für ihre eigenen Zwecke missbraucht. Ich frage: Darf man sie einfach sich selbst überlassen? Hoffen, dass mittlerweile niemand mehr kommen und sie benutzen wird? Nein! Sie müssen eliminiert werden, damit keine Gefahr für die Welt besteht. Was ich vorhabe, ist letztlich nichts anderes als … Abrüstung. Abrüstung in Bezug auf Waffen, in deren Besitz theoretisch jeder gelangen könnte, weil sie einfach irgendwo herumliegen.“
Kalea konnte nicht glauben, was sie da hörte. Pokémon als Waffen? Enosch keuchte jetzt und seine stahlblauen Augen glitzerten fanatisch. „Und was dadurch erschaffen würde, wäre eine neue Welt mit absolut gewöhnlichen Menschen und Pokémon, von denen niemand die Macht besitzt, ganze Landstriche oder gar die gesamte Welt zu verwüsten. Niemand wäre in der Lage, Leben in einem derartigen Ausmaß zu nehmen, wie es in der Geschichte schon viel zu oft vorgekommen ist. Ich werde – nein, wir – meine Pokémon und ich – wir werden diejenigen sein, die diese Welt erschaffen. Jedes einzelne legendäre Pokémon werden wir finden und auslöschen, ebenso wie die Zeichen ihrer Macht. Die Z-Ringe“, er sah angewidert Kalea an, „gehören dazu. Und doch …“
Er hielt inne. Das vor ihm schwebende Simsala leuchtete plötzlich und verwandelte sich wieder in seine ursprüngliche Gestalt. Enosch rief es und das Zoroark in ihre Pokébälle zurück und senkte den Kopf.
„Und doch“, fuhr er leise fort, „fehlt uns noch die Macht, euch zu vernichten. Ich weiß, dass du mich im Moment leicht besiegen könntest, Kapu-Riki.“
Der Schutzpatron schwebte immer noch in der Luft, machte aber keine Anstalten, anzugreifen.
„Aber wir werden die Stärke finden, die wir brauchen, um euch zu zerstören“, sagte Enosch. „Und der Kampf, den wir dann austragen, wird absolut fair sein. Deshalb warne ich euch hiermit vor. Das ist meine Kriegserklärung – nicht nur an dich und die anderen Schutzpatrone, sondern an alle legendären Pokémon. Überbringe sie oder lass es – es liegt bei dir. Ich werde aber nicht aufgeben, bis das letzte von euch vernichtet wurde.“
Enosch sah den Schutzpatron noch einmal an und ruckte wie zu einer leichten Verbeugung mit dem Kopf. Dann sah er Kalea an. „Es tut mir aufrichtig leid, ihre religiösen Gefühle verletzen zu müssen. Ich hege keinen Groll gegen Sie – aber ich möchte Ihnen raten, mir nicht in die Quere zu kommen.“
Mit diesen Worten wandte er sich um und verschwand.
Kalea starrte ihm mit geballten Fäusten nach. Die Logik dieses Mannes war ebenso verrückt wie verdreht, aber er war ganz offensichtlich entschlossen.
„Kalea?“, hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf.
„Kapu-Riki?“, fragte sie irritiert.
„Ja“, erwiderte der Schutzpatron. „Ich werde die anderen Schutzpatrone warnen und mich mit ihnen beraten. Du hingegen …“
„Was kann ich tun?“, fragte sie.
„Ihn aufhalten.“
„Das will ich tun, aber … Er ist zu stark.“
Der Schutzpatron näherte sich ihr, sodass sie die elektrische Spannung spürte, die von ihm ausging. „Du kannst stärker sein“, sagte er, erhob sich höher in die Luft und schoss dann aus der Ruine heraus.
„Wenn du daran glaubst“, hallte es in ihrem Kopf nach.
Vor so vielen Jahren in so fernen Landen,
wo Wasser und Land sich zu Inseln verbanden,
da lebte auf einer, auch Kreta genannt,
ein Mann namens Minos, mit Göttern verwandt.
Von Machtgier getrieben, da flehte der Mann
den Onkel, Kyogre, den Meeresgott an:
Er würde zum König, dem jeder bald singt,
und opfert dem Gott, was ihm dieser auch bringt.
So sollte es sein und so herrschte er bald,
geschickt wurd' ein Tauros von schöner Gestalt.
Doch Minos, der fand dann, es war ihm zu schön,
es Tage nur später geopfert zu seh'n.
Er führte das Tier in die Herde hinein.
Das Opfer sollt' lieber ein anderes sein.
Kyogre jedoch fühlt' sich nun hintergangen,
beschloss, nun von Minos Tribut zu verlangen.
So fädelt' er ein, dass des Minos Geliebte
sich unsterblich in jenes Tauros verliebte.
Im Miltankkostüm schlich sie abends zur Herde
und durch ihre Liebe erzittert' die Erde.
Neun Monate später ein Kind war geboren,
und Minos hätt' fast jeden Glauben verloren.
Halb Mensch und halb Tauros, so lag es vor ihm.
Das war nicht sein Kind, dieses Biest, Ungetüm!
So ließ er sich schnell ein Gefängnis errichten,
verwinkelt, verschlossen, durch nichts zu vernichten.
Er sperrte das Untier für immer hinein,
es sollte nie wieder am Tageslicht sein.
Verbittert schritt er bald zu neuen Extremen,
um an Athen schreckliche Rache zu nehmen,
und alle neun Jahre, da würd' er sie zwingen,
der Kinder und Pokémon sieben zu bringen.
Sie war'n Minotauros zum Opfer gedacht,
dass dieser ihm keine Probleme mehr macht.
So lief es von nun an für längere Zeit,
bis Theseus beschloss, dass er alle befreit.
So bot er sich selbst mit den Opfern zum Fraß,
womit er ins Labyrinth Zutritt besaß.
Bevor er hineinschritt, bemerkte er doch:
Des Minos Ariados den Plan wohl schon roch!
Statt jenen zu warnen, stieß es doch zu ihm
und folgte dem Taurosbeseitigungsteam.
Es neidete ihm diesen Fütterungsschwall,
denn selbst bekam's immer nur Küchenabfall.
Es wollte von nun an den Theseus begleiten
und spann einen Faden, um jenen zu leiten
hinaus aus dem Labyrinth, sollte er siegen,
um dann nicht dem Irrgarten selbst zu erliegen.
Es war ziemlich finster, so sahen sie kaum
den Ort, wo sie waren, ob Gang oder Raum.
Sie folgten Geräuschen nur tiefer hinein,
die Quelle von jenen musst' Tauros doch sein.
Sie kamen ins Zentrum, ein großes Quadrat.
Am Boden verteilt lag der Rest von ... Spinat?
Hier fanden sie außerdem nicht nur den Stier --
es waren auch Menschen und Pokémon hier!
Und Theseus erstarrt', was hatt' dies zu bedeuten?
Sollt' er Minotauros' End' doch nicht bereiten?
Die Fremden begannen, vor Jubel zu schreien:
"Sie werden uns aus dem Gefängnis befreien!"
Das Tauros begann langsam, sich zu bewegen,
und schritt so dem schockstarren Helden entgegen.
"Die Opferung war richtig mies für den Groove,
ich hoffe, wir machen jetzt endlich den Move.
Spinat ist auf Dauer halt auch nicht so lecker
und überhaupt wär ich gern Weltenentdecker.
Was Minos getan hat, das ist richtig krank.
Das muss endlich enden, sag ich, Minofank."
Und Theseus erkannte: Das Monster war lieb!
Es gab für ihn nur eine Sache, die blieb.
Er führte sie alle nach draußen ans Licht.
Das Minofank sah ihm voll Dank ins Gesicht.
"Du hast uns gerettet, das find' ich echt geil.
Jetzt leben wir frei nach dem Minofank-Style."
Erst jetzt wurde Theseus so ganz langsam klar,
dass das da kein richtiges Tauros mehr war.
Nicht nur trug es stolz eine Wuschelfrisur,
es war auch ganz friedlich in seiner Natur.
Es war seine eigene Pokémonart,
ein freundliches Wesen, es wirkte nur hart.
Auch wenn es im Leben nicht gut für ihn lief,
jetzt Rache zu üben, fand er primitiv.
Es hätte recht einfache Wege gegeben,
doch Minofank widmet dem Frieden sein Leben.
Im Meeresblau und tief gesunken,
Trafen sich zwei Fischesjungen.
Freudig schwammen sie hin und her,
Als plötzlich ein Räuber eilt daher.
Außer Atem und voller Schreck
Versteckt sich eines im alten Schiffsdeck.
Doch die Gefahr lauert auch dort
Als plötzlich - ein Schlag und dunkel fort.
Langsam wiederkehrend schäubt es sich.
Mein Freund! Oh nein! Oh nicht!
Sieht es mit bloßen Augen vor sich liegen
Das zweite Fischesjungen starr im Wasser liegen.
Panisch schreit und weint und wehret sich
Doch helfen tut es ihm nicht.
Leiser und leiser seine Stimme erklinge,
Als plötzlich ein Schatten sein Licht erblicke.
Sein Herz bebt und bebt und beginnt zu rasen
Sein Atem birgt schon Blubberblasen.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken,
Musste es den Tod in die Augen gucken.
Der Schatten verschwand
Ein Haifisch taucht auf.
Das Fischjunges schaute direkt in seinen Lauf.
Er schwamm mit offenem Maul auf es zu -
Aus Angst die Augen zu, sagt es leise: "leb in ruh".
Nach einigen Sekunden spürt es was.
Nicht klebrig, eklig und nass.
Eine Hand streichelt lieblich sein Schuppicht,
Als plötzlich eine Stimme sagt: "guck nicht!"
Sie befreit das kleine Fischesjungen
Und im Nu ist es in den Schlaf gesunken
Die Augen öffnen sich langsam und sacht,
Als plötzlich - das Fischlein im Haus erwacht!
Schnell schwimmend zu Mami und Papi
Erzählt es von der Haifischattacke.
Von dem kleinen, nicht mehr bewegenden Fischesjungen
Und weint und schreit und guckt nach unten.
Die Eltern sagen es lebe noch
Und hat zum Spielen angeklopft.
Er solle nicht weinen und fröhlich sein
Der Hüter des Meeres half ihm obendrein.
So schwamm das Fischesjung davon,
zum Freund, den lieben Anton.
Sie spielten und spielten und spielten weiter,
bis ans Ende des dunklen Zeitalter.
Das ist das Ende der Geschicht
Der kleinen Fischesjungen mit dem Schrecken im Gesicht.
Die Funken stoben hoch; so hoch in die düsteren Schatten des himmlischen Horizonts, sodass sie im strahlenden Sternengold sanft knisternd den Wolkenteppich strichen. Die Illusion des großen Feuers, danieder an der Quelle der geheimnisvollen Höllenglut, blies mir in jener kühlen Nacht mit gespitzten, fast geschlossenen Lippen eine erdrückende und doch angenehm zu spürende Wärme behutsam in mein von Überwältigung erstarrtes Antlitz.
Sooft ich an diesem alljährlichen Spektakel teilnahm und ich die tanzenden Feuerfunken bei ihrem Schauspiel bewunderte, sooft sann ich mich danach, in Erfahrung zu bringen, woher sie stammten, denn dort, ebendort, woher sie stammten, ebendortselbst sollte das Paradies in den prächtigsten Farben erblühen.
Eines verhängnisvollen Tages jedoch, direkt nach einem Funkenschauspiel, dessen Pracht die anderen in den Schatten stellte, vertraute ich mich ganz im Vertrauen dem allmächtigen Herrn an und beschrieb ihm alles, was ich dem wundervollen Wunder verschrieb.
„Mein Kind“, begann er, „du musst vergessen, was du sahst.“
Er schüttelte seinen Kopf.
„Das, was du dir versprichst, mein Kind, wird nie dem entsprechen, was es ist.“
Ich widersprach nicht, doch meine Gedanken sprachen fortführend für sich allein.
„Mein Kind“, sprach erneut auf mich ein, „ich sehe und höre alles.“
Ich schrak verängstigt auf.
„Du musst abwägen, sonst wird dir schlimmes widerfahren.“
Im Nachhinein verbesserte er sich selbst: „Du musst gehorchen.“
Die Zeit, wenn sie denn im Himmel existierte, verstrich und irgendwann flogen die Funken bis zu den Kumuluswolken des nachtblauen Nachthimmels erneut hinauf. Und noch immer sann ich mich danach, in Erfahrung zu bringen, woher sie stammten, denn dort, ebendort, woher sie stammten, ebendortselbst sollte das Paradies in den prächtigsten Farben erblühen. Ich streckte meine Hände weit nach ihnen hinaus, wünschte mir, dort zu sein und ganz plötzlich konnte ich mein eigenes Köpergewicht nicht mehr auf die Wolken fokussieren und fiel. Ich fiel und fiel und fiel; und irgendwann, als das Fallen bereits zu fortgeschritten war, um umzukehren, bemerkte ich, dass meine Flügel, meine hellweißen Engelsflügel, allmählich verschmorten. Der Höllenschlund am Ende des ewigen Falls weitete seinen vernarbten Schlund, während ich im freien Fall mein Bewusstsein verlor.
Das nächste, voran ich mich erinnern kann, ist, dass ich am kalt-kahlen Erdboden erwachte. Ich nutzte meine verbleibenden Kräfte, um meinen trägen flugellosen Körper aufzustützen, als ein fahrendes Lichtwesen neben mir anhielt und mir anbot, mich mitzunehmen.
Das kleine Wesen im hinteren Bereich fragte mich zuallererst: „Hast du auch die Sternschnuppe eben gesehen? Hast du dir etwas gewünscht?“
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