[Kalos] Das Wunder des Lebens

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Noé zuckte mit den Schultern. "Okay, dann bleibt mehr für uns", sagte sie mit einer Bemühung um Humor, um die ungemütliche Situation doch noch irgendwie zu retten. Das Lächeln war nicht gestellt, sobald sie auf den Keks mit Himbeerfüllung biss, aber so, wie die Fremde sich nach vorne beugte, konnte sie das sowieso nicht sehen. Einen Moment überlegte sie, ob sie dem Krokodil am Boden eine der Backwaren zuwerfen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Sie konnte ja nicht einfach ein fremdes Pokémon füttern. Die Kekse waren zwar ausdrücklich für Pokémon geeignet, aber andere Menschen konnten sehr eigen sein, wenn es um ihre Lieblinge ging, und sie wollte die Situation auf keinen Fall verschlimmern - auch wenn sie bezweifelte, dass die Laune der jungen Frau noch weiter in den Keller sinken konnte, als sowieso schon.

    Allerdings war ihr die zaghafte Handbewegung nach Wiesors Fell nicht entgangen, auch wenn Noé da schon längst Maßnahmen unternommen hatte, um die einseitige Zuneigung zu unterbinden. Vorsichtig setzte sie also das verdutzt dreinblickende Nagetier neben sich auf die Bank, sodass dessen braunes Fell gegen die mitgenommene Jogginghose drückte. Das Wiesor schaute seine Trinerin verwirrt an, doch Joella ergab sich ihrem Schicksal als Versuchsnagetier, als ihr ein neuer Keks in die Pfoten gedrückt wurde.

    Dann lehnte Noé sich gegen die Rückenlehne der Bank und ließ den Blick über das Treiben vor ihnen schweifen. Sie liebte den Anblick von Festivals. Selbst wenn man einfach nur herumsaß, konnte man das Leben um einen spüren. Jede Sekunde liefen neue Menschen vorbei, trugen Gesprächsfetzen verschiedenster Dinge an ihre Ohren und gaben unbewusst einer fremden Person einen mehr oder weniger tiefen Einblick in ihr Leben an diesem Tag. Sie war versucht, mit ihrer Handykamera das Treiben festzuhalten, aber das Fotografieren von Menschen war immer so eine Sache. Bei einer gesichtslosen Masse war das kein Problem, aber wenn man die einzelnen Personen klar erkennen konnte, fand sie es doch ein bisschen zu privat. Außerdem hatte sie keine Lust, irgendwann eine Klage wegen Rechten am eigenen Bild gegen sich laufen zu haben.

    Also tippte sie lediglich ein paar der Eindrücke in ihre Memoapp ein. Gedankenverloren betrachtete sie den blinkenden Strich am Rande ihrer kurzen Notizen. "Hm, wo könnte ich als Nächstes hingehen? Ich war noch nie hier, also habe ich auch keine Ahnung, was sich so lohnt. Erfahrungen über Essen habe ich auf jeden Fall schon viele gesammelt." Noé lachte kurz auf, bewusst nicht "genug" sagend, weil es soetwas in dieser Hinsicht nicht gab. Manche Menschen füllten ihre Blogs ja auch mit nichts anderem als gefilterten Bildern von Lebensmitteln. Nicht unbedingt ihre Art. Obwohl, wenn sie den Crepe von dem Mädchen da drüben in die Finger bekommen würde... Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte doch das Lichterfestival nicht damit verbringen, sich durch die Verkaufsstände zu futtern. Ein bisschen Kultur musste sein!

    "Hast du irgendwas, was du empfehlen kannst? Ich habe leider Null Ahnung, wie dieses Fest hier abläuft. Eigentlich bin ich auch nur hier, weil in den Medien immer so groß darübe berichtet wird." Verlegen strich sie sich durch die kurzen Haare. "Sorry, wenn ich nerve. Ich will einfach nicht das Gefühl haben, etwas Großartiges zu verpassen, wenn ich schon mal extra den ganzen Weg aus Einall hierher gekomen bin."


    OT: Oh man, hinter diesem Cringe steckt wirklich das Beste, was ich geben konnte XD Naja, here goes nothing ist sowieso fast schon so was wie mein Motto, wenn ich was poste^^

    It's not the critic who counts, not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could've done them better. The credit belongs to the one who's actually in the arena - Theodore Roosevelt


    "Most people don't try to become adults, they just reach a point where they can't stay children any longer." - Miss Kobayashi


    "What more do I need than my worthless pride?" - Haikyuu!!

  • Es war schon sehr beruhigend das nicht ganz Kalos von *Spinnern* unterwandert wurde, oder wenn doch, dann das diese nicht sehr Erfolgreich sind. Interessant war allerdings mal auf jemanden zu treffen der derselben Religionsparodie angehörte wie Nate selbst. Der Kundschafter selbst nickte Louis nur mit einen Lächeln zu und machte sich weiter über sein Fast Food her. Er hatte gerade nicht wirklich Interesse daran ein Gespräch anzufangen oder weiterzuführen. Warum auch? Es waren blos 2 Fremde Leute die, wie er selbst, einen Sitzplatz gesucht haben zum essen und es war auch einfach nicht Nates art.

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    Im Gegensatz zu ihrem Trainer war Navi ein klein wenig extrovertierter und relativ erfreut darüber das dieses andere eF-eM sich scheinbar für sie interessierte. Ihr Gespür sagte ihr das dies vermutlich ein Vertreter vom anderen Geschlecht sei und seine Statur wirkte so als wäre er ein klein wenig größer als sie selbst. Ob dies wirklich der Fall war oder er sich nur aufplusterte konnte sie nicht so genau sagen, noch nicht einmal als er direkt vor ihr landete. Um ihren Trainer nicht zu stören und da ihr Gegenüber zur selben Gattung gehörte entschied sie sich über Ultraschall mit dem anderen eF-eM zu kommunizieren. "Hallo, ich bin Navi und wie heißt du? Wo kommst du her?"

  • Nicht einmal ein Schulterzucken konnte Astrid als Reaktion auf den heldenhaften Versuch, die Stimmung aufzulockern, abgerungen werden. Aber es half. Weniger der Humor, als die Geste vorher. Auch wenn sie dann im Endeffekt abgelehnt hatte. Alleine der Versuch zählte schon viel, auch wenn man nach außen keine Änderung in ihrem Gemütszustand feststellen konnte. Und sie würde das auch nicht zugeben. Ganz sicher nicht. Dafür gab sie sich viel zu stark. Und gefühlslos. In Wahrheit war es ihr einfach nur zu peinlich. Noch mehr Emotionen waren in ihrem aktuellen Geisteszustand ohnehin nicht sonderlich nützlich. Egal welche diese waren.


    Die Hilfestellung des Wiesors, wenn auch eine eher unfreiwillige, half dagegen massiv. Auch wenn sie ihren Partner gern hatte. Es hatte doch einen anderen Effekt, ob man jetzt mit einem schuppigen Krokodil, oder einem flauschigen Nagetier kuschelte. Also nahm sie das Angebot auch gerne an, und nachdem sie eine Zeit lang zaghaft den Schweif des Wiesors gestreichelt hatte, arbeitete sie sich langsam zu seinem Körper vor. Damit sie ein bisschen mehr Substanz unter der Hand hatte. Die anderen Leute, die an ihr vorbei gingen, wurden von ihr natürlich genau so ignoriert wie umgekehrt. Es interessierte sich ohnehin niemand von denen für die Existenz des gebrochenen Mädchens auf einer Bank. Die meisten nahmen sie wohl garnicht wahr. Nicht, dass sie das irgendwie störte oder so. Astrid hatte kein Problem damit, allein zu sein. War sie ja auch die meiste Zeit. Wobei sie lieber ihre Zeit mit anderen Dingen als herumsitzen und psychischen Zusammenbrüchen verbrachte.


    Zumindest ließ das flauschige Fell unter ihrer Hand ihre Gedanken an einen weniger dunklen Ort wandern. Eine willkommene Abwechslung. Da störte sie sich auch nicht gerade daran, dass sie nichts von dem, was ihre "Gesprächspartnerin" gesagt hatte, verstanden hatte. War wahrscheinlich ohnehin nicht für sie gedacht. Um ehrlich zu sein rechnete sie auch damit, dass sie jeder Zeit wieder abhauen würde. Nicht dass sie es ihr verübelte. Wenn Astrid nicht Astrid wäre, würde sie auch nicht neben Astrid sitzen wollen. Und vielleicht fiel ihr dann ja endlich einmal ein, was genau sie auf dem Festival nun machen wollte. Einen genauen Plan hatte sie ja nicht. Zuvor informiert hatte sie sich auch nicht. Eine emotional geladene Impulsentscheidung nach dem Tod ihres Großvaters eigentlich. Nicht dass sie etwas anderes als emotionale Pulsentscheidungen machte im Moment. Aber noch dazu kam sie jetzt hier auch nicht weg. Erst als das Wort „Einall“ fiel, horchte sie auf. Und zuckte direkt ein wenig zusammen. "Huh? Sorry. War abgelenkt. Hast du mich was gefragt? Und hast du gesagt dass du aus Einall kommst?" Vorsichtig fanden ihre Finger den Weg zu den Ohren des Wiesors, hinter denen sie Joella sanft kraulte. Funktionierte ja bei felinen Pokémon. Und anderen wie Yorkleff. Vielleicht funktionierte es bei dem Nager ja auch? So oder so sah sie nun die Notwendigkeit, die Beschaffenheit des Felles des Wiesors zu kommentieren. "Das Fell ist flauschig…"


    OT: Sehr geistreiche und aufmerksame Kommentare von Astrid. Bester Gesprächspartner in Kalos.

  • Noé schaute belustigt dabei zu, wie Astrids Hand immer weiter in Wiesors weichem Fell verschwand. Da war es auch schon mal zu verschmerzen, dass Noé die halbe Unterhaltung von vorher mit sich selbst geführt zu haben schien. Zur Verteidigung der Fremden war es ja auch eher ein lautes Denken gewesen. Sie war fast schon überrumpelt, als plötzlich eine Antwort zurückkam. Und dann auch noch so viel.


    "Na ja, nicht direkt aus Einall. Ich hab die letzten 2 Jahre in Stratos City gewohnt, in einem dieser kleinen Apartments. Das hat mir dann aber auch gereicht. Die Stadt ist zwar wirklich schön, aber sie ist so ... kurzlebig. Um ehrlich zu sein, hab ich damals fast einen Schock bekommen, als ich wieder ein paar Wochen bei meinen Eltern vorbeigeschaut habe. Da war noch alles genau so, wie ich es verlassen habe. In unserer ganzen Straße hat sich nichts verändert! Dabei hab ich mir irgendwann nicht mal mehr die Mühe gemacht, die Namen in den Wohnungen unter mir zu lernen, weil immer neue Leute eingezogen sind." Sie lachte kurz auf, auch wenn sie über solche Leute wie sich wohl nur den Kopf geschüttelt hätte, die sich nicht einmal die Mühe machten, zu wissen, mit welchen Leuten sie in einem Haus lebten.


    Doch um ehrlich zu sein, war die Wohnung damals ihr kleinstes Problem gewesen. Es war nur eine kleine Version des Trends, der sich in der ganzen Stadt abzeichnete. Über das, was heute angesagt war, wurde morgen schon wieder die Nase gerümpft. Jedes Mal, wenn sie einen Spaziergang machte, hatte schon wieder ein Lokal seinen Stammplatz gewechselt oder war ersetzt worden. Eine Zeitlang hatte sie mal über dieses Phänomen in ihrem Blog geschrieben, doch irgendwann war sie es müde geworden, über die Veränderungen zu berichten. Besonders, wenn ihr dadurch mehr und mehr bewusst geworden war, wie sie selbst immer am gleichen Fleck zu verharren schien.


    Noé vertrieb die Gedanken mit einem Kopfschütteln. Genau deswegen war sie ja hier: Um in der Stadt voller Lichter neue Eindrücke zu sammen. Dann fiel ihr ein, was die Fremde noch gesagt hatte, und mit einem stolzen Lächeln beschaute sie sich das Fell ihres Wiesor. "Es wird ja auch jeden Tag gebürstet. Glaub mir, das ist manchmal eine Heidenarbeit, besonders wenn es durch den Wald geflitzt ist. Der Kleinen macht es eben nichts aus, wenn ihr Fell mit Baumharz verklebt und mit Kiefernadeln gespickt ist", sagte sie und knuffte Joella in ihren buschigen Schwanz. Diese störte sich wenig daran, sondern hatte sich bereit über den Oberschenkel der jungen Fau gelegt und ließ es sich einfach gut gehen. Wenn es sich noch ein bisschen mehr entspannen würde, würde es wohl zu einem flaschen Bettvorleger mutieren.


    "Collin ist da ganz anders. Bevor der sich schmutzig macht, friert eher die Hölle zu." Das angesprochene Picochilla reckte stolz seinen Hals nach oben und präsentierte sein seidiges graues Fell. "Da fällt mir ein, eigentlich könnte ich das auch gleich jetzt erledigen. Meine Füße würden sicher nicht nein sagen, wenn ich die Pause noch etwas verlänger." Sie kramte in ihrer Handtasche nach der Bürste, die sie für alle Fälle immer dabei hatte. Sie wollte gerade bei Collin anfangen - Joella in dieser Phase der vollkommenen Erholung zu stören, würde sie zu einem lebenden Kratzbaum machen - als dieser emporsprang, sich die Bürste schnappte und davon flitzte. Weit kam er nicht, weil er sich schon auf den Oberschenkeln der Sitznachbarin niederließ und ihr das Utensil entgegenstreckte. Erwartungsvoll schaute er sie aus seinen großen Augen an und wedelte mit seinem Schwanz. Noé hätte ahnen sollen, dass auch er ein Stück vom Kuchen der Zuwendung abhaben wollte. Ob Joella allerdings zu teilen bereit war, war mehr als fragwürdig. Das Wiesor hatte ein wachsames Auge auf seinen Teamkameraden geworfen, so als würde sie nicht zögern, dazwischen zu gehen, sollte sie deshalb an Streicheleinheiten einbüßen müssen.


    "Du musst das nicht machen, wenn du keine Lust hast. Ich kann den Ausreißer gerne wieder nehmen", sagte sie mit einem drohenden Seitenblick, der sagte, dass bei Gegenwehr das nächste Schaumbad einige Wochen auf sich warten lassen würde.Allerdings traute sie der apathischen Trainerin neben sich auch zu, dass sie ein Machtwort ergreifen würde, wenn es ihr zu bunt werden würde. Sie würde sich ja nicht von zwei kleinen Nagetieren überrumpeln lassen, die ihr nicht einmal bis zum Knie gingen.


    OT: Du unterschätzt Steine, HoppouChan , die könnten ihr den Rang ablaufen ;) Aber wohoo, sie hat angefangen, zu sprechen und flauscht Noés Pokémon. Was will man mehr? xD

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  • Die Schönheit einer Nacht


    Das Licht des Prismaturms leuchtete in der dunkelblau beinahe schwarzen Dunkelheit so, dass man seine Umgebung gut erkennen konnte aber auch nicht von diesem geblendet war. Er wirkte in der Dunkelheit wie ein Magnet der die Menschen an sich zog wie die Pudoxe sich von dem Licht angezogen fühlten. Aus diesem Grund fanden auch die Veranstaltungen wie die Modenschau und das Pokémontunier in dessen unmittelbarer Nähe statt. Die Menschenmassen drängten sich in die weitläufigen Alleen und Gassen um nichts zu verpassen, was beim Wahrzeichen von Illumina stattfand. So wurde auch dafür gesorgt, dass die Menschen und Pokémon genug Platz hatten und sie sich nicht eingeengt fühlten. Damit jeder einen guten Blick nach vorne zu dem Geschehen hatte, waren überall große LCD und Plasma Bildschirme aufgestellt worden.


    Zumindest war dies bis vor einer Minute der Fall, denn sowohl der Prismaturm als auch die großen Bildschirme begannen plötzlich zu flackern. Erst hatte man es nicht wahrgenommen, dann häuften sich die Abstände zwischen den Ausfällen. Die Menschen wandten sich ab von dem was sie taten, denn die Unterbrechungen konnte man nicht so einfach übersehen. Es war jedoch nicht das einzige was seltsam war. Die leichte Brise der Nacht wich scharfen Winden die an allem zerrten was nicht Niet und nagelfest war. Auch die anderen Lichtquellen waren von einer Störung befallen. Sie flackerten erst und blieben dann ganz aus. Dies geschah so schnell dass man nicht wirklich darauf achtete. Ein riesiger Schwarzer Schatten, der alles Licht um sich herum zu verschlucken schien, war wie aus dem Nichts aufgetaucht und er hatte den größten Teil des Himmels eingenommen. Eine Aura der Finsternis umgab den wie ein Vogel geformten Schatten und diese kroch in jede Ritze in jede Pore. Die Augen des Schattens glichen einer Mischung aus Saphiren und Aquamarinen. Sie glühten von innen heraus. Jeder einzelne Blick war durchtränkt mit einer tödlichen Kälte. Wer einmal in diese Seelenspiegel geblickt hatte, vergaß diese nie wieder. Es war als könnten diese Augen einen bis andere Ende der Seele verfolgen. Wer bis dahin noch an der freundlichen Gesinnung des fremden Pokémon glaubte, der wurde aufgrund der gellenden Schreie die aus dem aufgerissenen Schnabels kamen, eines Besseren belehrt. Der Ton ließ einem das Blut in den Adern gefrieren und er sorgte auch dafür dass man vor Entsetzen sich kaum bewegen konnte.


    Hin und wieder schlug es mit seinen mächtigen beinahe endlos wirkenden Schwingen um in der Luft zu bleiben. Dann setzte der nächste Flügelschlag etwas Dunkles frei, das sich wie Staub auf Illumina City niederlegte. Egal um was es sich handelte. Die Folgen davon waren schrecklich, denn die Pflanzen und Bäume verdorrten, das Wasser bewegte sich nicht mehr. Es hatte die Konsistenz eines fauligen toten Gewässers angenommen und doch das war nicht das einzige. Sowohl Menschen als auch Pokémon brachen entweder zusammen oder erstarrten zu Stein. Der „Unheilsbringer“ brachte mithilfe seines Körpers und den freigesetzten Attacken, die seinen Körper rot aufschimmern ließen, auch die meisten Gebäude zum Einsturz. So fiel auch ihm die obere Hälfte des Prismaturms zum Opfer. Herabfallende Steine, klirrendes Glas, Stahl und Ziegel begruben vieles unter sich als wäre es nichts. Natürlich brach eine Massenpanik unter den Verbliebenen aus. Sie versuchten zu fliehen. Dies erwies sich nicht als hilfreich, da durch die meisten herabfallenden Trümmern die Fluchtwege blockiert wurden. Somit blieb ihnen nichts anderes übrig als umzukehren und zu warten bis sie erlöst wurden.


    Der Vogel der das Ende brachte und dabei war die Seelen zu absorbieren, die ihm bisher zum Opfer gefallen waren, hielt für ein paar Sekunden inne denn inmitten der Katastrophe war der blau leuchtende Umriss des „Lichtbringers“ erschienen. Das Wüten von Yvetal hatte ihn herbei gelockt. Als die Menschen ihn sahen, hatten sie Hoffnung geschöpft, denn nur er war in der Lage sein Gegenstück zu besiegen und sie aus der misslichen Lage als ihr Erretter zu befreien. Als er erschien, erwachte in den verdorrten Bäumen neues Leben. Langsam begab er in die Stadt in Richtung des Festivalplatzes. Seine heilende Aura verbreitete sich und man spürte die Hoffnung die er mitgebracht hatte. Sofort hatte sich Yvetal Xerneas zugewandt und ließ einen markerschütternden Schrei ihm gegenüber los. Dann senkte er sich zu ihm herab und schleuderte seine Attacken in Richtung des Hirsches. Dieser wich aus und griff ohne zu zögern das Unlichtpokémon seinerseits an. Die zwei Rivalen lieferten sich einen erbitterten Kampf. Sie schenkten sich nichts und vergaßen dabei Rücksicht auf ihre Umgebung zu nehmen.


    Die Menschen die auf ihre Rettung erhofften, wurden aufgrund der Länge des Kampfes und dass es den zwei Legendären offenbar egal war was mit ihrer Umwelt geschah, rasch ernüchtert. Sie versuchten sich zu verstecken und den Kämpfenden so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Dazu kam noch aufgrund der Wechselwirkung zwischen Leben schenken und Leben nehmen, die natürliche Ordnung vollkommen außer Kontrolle geriet. Inmitten der Katastrophe, mitten im Trümmerstaub zeichnete sich eine riesige menschenähnliche Gestalt ab. Ihr Umriss leuchtete in den Farben Rot, Blau und Grün. Sie hatte still den Kampf und das daraus entstandene Chaos beobachtet. Dann griff auch sie ein. Wenn sie es nicht täte, gebe es kein Illumina City mehr.


    Sie konzentrierte sich auf die beiden Angreifer und dann hatte sie mit der Attacke „Tausendpfeile“ sowohl Xerneas als auch Yvetal angegriffen. Die beiden Kontrahenten wurden sogleich zu Boden gedrückt. Die zwei brachen ihren Kampf ab und sie wurden auf die dritte Gestalt aufmerksam, von der eine mächtige Aura ausging. Diese hatte eine beruhigende Wirkung. Natürlich hatten die zwei Rivalen sich sofort versucht zu befreien, was aber zuerst Yvetal, wenn auch erst nach mehrmaligen Versuchen gelangte. Anstatt jedoch den dritten Angreifer zu attackieren, hatte es sich wieder auf das Feenpokémon gestürzt. Xerneas konnte sich jedoch zum Glück auch noch rechtzeitig losreißen, bevor ihn die Attacke ihn vollends treffen konnte, wobei er es nicht verhindern konnte, dass sie ihn gestreift hatte. Doch anstatt dass es erst zurückwich, wollte es erneut das Unlichtpokémon angreifen. Die beiden waren nicht mehr zu stoppen. Somit blieb dem noch namenlosen Dritten nur eine Option übrig. Es hatte sich daraufhin in die Luft erhoben. Die Brust des menschenähnlichen Pokémon hatte dann leuchtete mehrfarbig aufgeleuchtet und danach erschuf er eine blaugrüne Energiekugel, die sich in einen mächtigen blauvioletten Strahl entlud. Die Attacke „Sanktionskern“ hatte ein „Z“ gebildet und direkt die zwei Kontrahenten getroffen. Bevor der Strahl auf die Pokémon traf, hatte man eventuell mitbekommen wie Yvetal sich direkt ihr zugewandt hatte. Dieser Anblick hatte gefühlte Sekunden gedauert, dann waren beide in einer riesigen weißgelben Blase dessen Lichtwellen in allen Spektralfarben leuchtete verschwunden. Deren Licht hatte in jeglichem Umkreis fast alles um sich herum geblendet. Diese Farben hatten an die Polarlichtererinnert. Doch im Gegensatz zu diesen, verschwanden die mehrfarbigen Lichtpartikel nach kurzer Zeit und mit ihr nach gewisser Zeit auch die Lichtkugel.


    Auch die schönste Nacht hatte nun mal ein Ende und ihr folgte die Morgendämmerung. Als die jugendliche Sonne ihre morgendlichen Strahlen über die schönste aller Regionen warf und somit der endlosen Nacht ein jähes Ende bereitete, war von den Legendären Pokémon nichts mehr zu sehen. Es war als wären sie nie hier gewesen. Einzig die fast völlig in Schutt und Asche vergrabene Stadt und die steinernen Figuren sprachen eine andere Sprache. Die warmen Strahlen der Sonne, verbunden mit dem blauen Himmel hatten jedoch eine Mischung aus Wohltat und Hohn zurückgelassen. Tausend Fragen kamen auf und eine davon lautete: Was war hier passiert?


    OT: Man sollte es beenden wenn es am schönsten ist, so heißt es doch nicht wahr? Das könnte auch auf das RPG hier zutreffen …. Scherz. Hiermit beginnt offiziell unsere Geschichte, sonst wäre es ja langweilig. Kommen wir zur Aufgabe. Eure Chars erleben den Weltuntergang und das Erscheinen der Legendären entweder live mit oder sie erwachen danach. Auf jeden Fall haben sie es überstanden und eure Aufgabe wird sein euch gegenseitig zu suchen und eventuelle Überlebende zu finden und ihnen zu helfen. Aber keine Sorge, ich bin mir sicher dass ihr Hilfe erhalten werdet.

  • Der fremde Trainer war nicht allzu gesprächig, und deshalb ließ es Louis erstmal dabei beruhen.


    Anders jedoch sah es bei den Pokémon aus. Anscheinend hatte Henris Plan, seiner Artgenossin zu imponieren, Wirkung gezeigt. Sie stellte sich als Navi vor und fragte das andere eF-Em nach seinem Namen. „Ich bin Henri, es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, verehrtes Fräulein.“


    Nun begann der imposante Teil des Festivals, bei dem der Prismaturm taghell erleuchtet war. Sofort schaute Louis durch den Sucher seiner Kamera und erfasste sein Ziel. Er drückte den Auslöser und ließ ihn gedrückt, sodass er einige Momentaufnahmen machte. Sie erschienen der Reihe nach auf dem Display, doch plötzlich erstarrte der Fotograf. Auf den ersten Aufnahmen war der Prismaturm normal zu sehen, doch auf späteren Aufnahmen verdunkelte sich der Turm, wie als wenn einige Leuchteinrichtungen defekt wären. Doch dann erkannte er, dass sich etwas sehr großes wie ein Schatten mit stahlblau leuchtenden Augen vor das Licht schob. Weiter kam er mit seiner Analyse nicht, dekn einerseits schien plötzlich seine Kamera den Geist aufzugeben, und andererseits ertönten plötzlich viele laute Schreie. Er schaute über das Display hinaus und sah eine gewaltige Menschenmasse, die sich in hohem Tempo auf ihn zu bewegte, weg von dem Schatten, der nun mittlerweile bedrohlich rot glühte. Ab und zu zuckte ein roter Lichtblitz in die Menge und das, was er zurückließ, ließ dem Teenager das Blut in den Adern gefrieren. Es waren Abbilder der Menschen und Pokémon aus Stein, und von ihren menschlichen Gegenstücken war weit und breit nichts zu sehen. Sowas wie das hatte er noch nie gesehen. Wer oder Was hatte die Macht, Leute zu versteinern? Zudem fielen durch die Blitze große Trümmerstücke auf die Straße. Er reagierte geistesgegenwärtig, schrie über die Schulter: „Tout de suite! Ruft eure Pokémon zurück und bringt euch in Sicherheit“, dann zückte er Henris Pokéball, und mit einem roten Lichtblitz verschwand das Pokémon.


    Dann erreichte ihn die Menge.


    Er wurde hin und her geschleudert, wurde geschubst und verlor somit den Halt, fiel zu Boden. Seine Brille rutschte davon. Panische Menschen trampelten über ihn hinweg. Füße stießen ihm immer wieder in die Seite. Louis rollte sich zusammen, hielt sich die Arme an den Kopf, um ihn zu schützen. Etwas Schweres fiel auf ihn, und verletzte ihn an der Stirn. Danach knallte es auf den Boden und zersprang in tausend Teile. Der Fotograf wollte nicht wissen, was es war, ob Mensch, Pokémon oder Trümmerstück. Er verlor nun das Zeitgefühl, seine Ohren klingelten. Es gab ein blaues, rotes und grünes Blitzgewitter, und dann, mit einem Mal, war alles vorbei. Sehr langsam nahm der Teenager die Hände vom Kopf. Er griff sich seine Brille, die in einiger Entfernung lag, schob sie sich auf die Nase und begann, sich aufzurichten, zuckte dabei manchmal vor Schmerz leicht zusammen. Die Straße war wie ausgestorben. Sie wurde gesäumt von mehreren der erschreckenden Statuen, die nur durch das flackernde Licht mancher schiefen Straßenlaternen schwach angeleuchtet wurde. All dies konnte er sowieso nur schwach erkennen, da offenbar mehrere Personen in ihrer Panik auf seine Brille getreten waren, wodurch das rechte Brillenglas komplett zersplitterte. Nun kontrollierte er seine Kamera. Sie hatte einiges abbekommen und war dementsprechend mitgenommen, aber noch funktionstüchtig. „Arceus merci!“, stieß er erleichtert aus. Langsam begann er, sich vom Prismaturm weg zu bewegen. Währenddessen rief er immer wieder in die kalte, dunkle Nacht hinein: „Hallo, ist da jemand?“, einerseits, um sich selbst Hilfe zu holen und andererseits in der Hoffnung, jemand anderem noch helfen zu können. Kurz spielte er mit dem Gedanken, Henri wieder aus seinem Ball zu befreien, um jemanden zum Reden und Verarbeiten zu haben, und zudem könnte das Drachenpokémon mit seinen Schallwellen vielleicht hilfreich sein beim Lokalisieren von verletzten Menschen oder Pokémon. Diesen Gedanken verwarf er jedoch kurz darauf, da die Gefahr immer noch omnipräsent sein könnte.

    Gerade in diesem Moment sah er eine menschenähnliche Gestalt, nur kurz im Aufflackern einer in der Nähe stehenden Straßenlaterne sichtbar. Sie schien einen Balken des Hauses zu halten, unter dem sie stand. Dann erlosch das Licht, und beim nächsten Lichtschein war von der Person nichts mehr zu sehen, jedoch lag der Balken jetzt dort, wo er vorher gestanden hatte. „Nein!“, schrie Louis und sprintete, so schnell er konnte, los. Beim Balken angekommen, sah er, dass der Balken viel zu schwer war, um ihn alleine zu heben. „Benutz einfach die Hebelwirkung!“, flüsterte ihm eine besserwisserische Stimme in der Dunkelheit zu. Daran hätte Louis auch gedacht, und somit schnappte er sich einen kleineren Holzbalken, steckte ihn unter den anderen und lehnte sich dagegen. Der große Holzquader bewegte sich kein Stück. Also musste er schwerere Geschütze auffahren, und somit schmiss er sich mit seinem gesamten Gewicht auf seinen selbstgebauten Hebel. „Kannst du rauskommen?“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Tout de suite, ich kann das nicht mehr lange durchstehen!“. Schlussendlich brach der Hebel ab und der Holzbalken krachte zurück in das Trümmerfeld. „Vous êtes là? Alles in Ordnung? Brauchen Sie medizinische Hilfe?“ Dann sah der, dass etwas Grünes auf dem Boden vor ihm lag, was aussah, wie ins grüne Pfütze. Auf einmal zuckte die Pfütze und materialisierte sich zu einem grünen Wesen mit einer Art Rubin im Körper und nur einem Auge. Das war kein Mensch, das war ein Pokémon. „Où est ton entraîneur? Hat er dich hier vergessen, war er es, der den Balken gehalten hatte? Wo ist er hingelaufen? Er hat sich nicht einmal bedankt oder verabschiedet...“. „Tja, so sind manche eben nun einmal“, ertönte schon wieder diese Stimme. Verwirrt drehte sich der Fotograf im Kreis in dem Versuch, den Ursprung der Stimme zu lokalisieren. „Wo versteckst du dich? Komme heraus und rede offen mit mir!“, rief er in die Dunkelheit. „Dummkopf! Was denkst du, was ich hier mache?“, ertönte es schnippisch. Ein Verletzter hetzte vorbei und bedachte den Teenager mit einem besorgten Blick, den dieser nicht zuordnen konnte. „Hat sich vermutlich den Kopf zu sehr gestoßen“, murmelte der Fremde kopfschüttelnd. Das brachte Louis zum Nachdenken. Was, wenn seine Kopfverletzung der Ursprung der Stimme war? Oder war er so traumatisiert, dass er schon Stimmen vernahm, die es gar nicht gab? „Super, der erste Menschling, dem ich seit Jahre begegnet bin, und dann ist er entweder schwer von Begriff oder einfach nur verrückt. Beste Voraussetzungen, um mich in Sicherheit zu bringen.“. Langsam drehte sich der junge Mann um, zurück zu dem grünen Etwas. „Übrigens: Gern geschehen! Dass ich euch gerettet habe, meine ich. Ich verlange schon gar keine Bedankungen mehr, ihr seid alle ein so undankbares Pack, ihr Menschlinge! Und wie du wieder aussiehst! Löcher in der Hose! Ich weiß, dass das so eine Art „Trend“ bei euch ist, aber trifft das auch auf ein löchriges und ausgefranztes Hemd zu? Und dann diese aufgeschürften Knie und Hände, der Schnitt über dem linken Aufe und der blutigen Lippe, und so präsentierst du dich mir? Mir, dem Retter Illuminas?“. Konnte es wirklich sein? Langsam breitete sich eine Idee in seinem Kopf aus wie ein Lauffeuer. „Bist du das? Redest du mit mir? Wie um Arceus‘ Willen machst du das? Ich bin doch gar kein Mentalist...“. „Na endlich, du Schnellchecker! Schon mal was von Telepathie gehört? So wie ich dich einschätze, hast du vermutlich auch nur ein Viertel von dem verstanden, was ich dir bisher mitgeteilt habe. Also, Telepathie ist-“. „Ich weiß, was Telepathie ist“, unterbrach Louis sein Gegenüber. „Du überträgst deine Gedanken in meinen Kopf, sodass sie nur für mich „hörbar“ sind. Deshalb hat der Typ vorhin auch so komisch geschaut... ich dachte aber, das Ganze wäre bisher nur ein Konzept, und keiner hätte bisher wirklichen Kontakt damit gehabt...“


    OT: Cy-Res Keine Sorge, ich hatte unser angefangenes Gespräch nicht vergessen, tut mir leid, dass du länger warten musstest...

    Außerdem: Wie konnte Webu Johnson diesen Storytwist in seiner Charakterbeschreibung voraussehen? Natürliche Begabung? o.O

  • Collin machte es sich auf Astrids Schoß gemütlich und präsentierte ihr das Fell auf seinem Rücken, damit sie die Bürste hindurch ziehen konnte. Doch bevor sie überhaupt zum ersten Strich angesetzt hatte, richtete das Picochilla seine Ohren auf und setzte sich kerzengerade hin. Unruhig schnüffelte es in der Luft, stand sogar auf und lief zu Noé herüber, wo es sich an ihren Bauch klammerte. Diese hatte sich gerade in der Gegend umgesehen und schaute überrascht nach unten, als das Nagetier-Pokémon über ihre Beine lief. "Was ist denn los? Hat sie dich etwa geärgert?", fragte sie scherzhaft und strich dem kleinen Pokémon über die Wange. Noch bevor sie etwas zu der Trainerin neben ihr sagen konnte - natürlich nichts Böses, denn sie wusste, wie frech ihre Kleinen manchmal werden konnten - erfasste sie ein Windstoß, der so stark war, dass sie sich dagegen lehnen musste. Vielleicht hatte sich Joella deswegen um ihren Arm geschungen und sich in ihrer Jacke festgekrallt wie in einer Baumrinde.

    Mit einer bösen Vorahnung schaute sie zum Himmel und erblickte den schwarzen, Y-förmigen Vogel. Sein schwarzer Körper hob sich kaum vom Nachthimmel ab, nur den rot leuchtenden Teil konnte man klar erkennen. "Was ist das?", fragte sie, zu gebannt, ihr Handy herauszuholen, um nach Informationen zu suchen.

    Einen Moment später erschütterte sein Schrei die Stadt und von dort, wo der Prismaturm, das Wahrzeichen der Stadt, gestanden hatte, erstreckte sich das Epizentrum der Zerstörung über die gesamte innere Stadt. Glas klirrte dort, wo die Häuser standen, und einen Moment später verteilten sich ihre Grundrisse mit einem ohrenbetäubenden Lärm über die Straßen. Über den ganzen Krach konnte man kaum noch das Geschrei der Menschen um sie herum hören, die panisch versuchten, sich irgendwie in Sicherheit zu brinegen. Dabei war Noé sich sicher, dass auch aus ihrer Kehle einer dieser schreckenserfüllten Laute gekommen war, als sie Collin in ihre Arme genommen hatte und sich so gut es ging unter die Bank gequetscht hatte, auf der sie gesessen hatte. Sie kauerte unter dem Holz, während sie versuchte, zu verdrängen, wie wenig es sie vor dem Schutt und der Zerstörungswut eines so gewaltigen Pokémons schützen würde. Sie sollte einen sichereren Ort finden. Aber nirgendwo um sie herum schien es so einen Ort zu geben, während immer noch Menschen in Panik um sie herumliefen.

    Sie wusste nicht, wie lange sie dort kauerte und verlor jedes Zeitgefühl, während sie wie gelähmt dem Schrecken um sich herum lauschte und auf ein Ende wartete. Ihre Sinne waren wie betäubt. Nicht einmal ihre zwei kleinen Pokémon, die ihre Köpfe unter ihre Kleidung gesteckt hatten, wagten es, sich zu regen. Rückblickend hätte sie sie beim ersten Anzeichen in ihre Bälle zurückholen sollen, doch in diesem Moment konnte Noé nicht von sich behaupten, einen klaren Gedanken fassen zu können.

    Als sie sich traute, ihre Augen wieder zu öffnen, war die Nacht nicht mehr dunkel. Erste Sonnenstrahlen kamen zwischen den zwestückelten Häusern hindurch und erhellten die Straßen genug, um das Ausmaß der Zerstörung sichtbar zu machen. Hätte sie nicht vorher beim Schlendern durch die Straßen die Schönheit der Stadt bewundert, würde sie diesen Ort nicht wiedererkennen. Wo vorher prächtig geschmückte Gebäue gestanden hatten, lagen sie nun in Schutt und Asche zu ihren Füßen. Bis auf ein bisschen Staub hatte sie nichts abbekommen und auch ihre Pokémon schienen unverletzt, als sie mit verwirrten Gesichtern die Umgebung betrachteten. "Nicht weglaufen", brachte sie hervor, doch keiner schien drauf und dran, sich viel zu bewegen. Auch die Menschen um sie herum, wie sie erschrocken feststellen musste.

    Sie bereute den Blick zur Seite, als sie erschrocken den Kopf abwenden musste. Zuerst hatte sie es für komisch geformte Mauerreste gehalten, doch dann wurde ihr klar, dass es sich um Menschen handelte, mitten in der Bewegung eingefroren. Ihr Herz pochte wie wild, als sie sich vorsichtig aus ihrer Deckung traute. Sie hielt nach jeder Bewegung ausschau, doch von dem großen, bedrohlichen Schatten am Himmel war nichts mehr zu sehen. Die Dunkelheit war dabei, dem Tageshimmel zu weichen, doch für Noé brachte er wenig Hoffnung mit sich. Immer wieder entdeckten ihre Augen neue Details, von denen sie den Blick abwenden musste. Als er schlussendlich zur Bank fiel, wurden ihre Knie so weich, dass sie fast auf dem Boden gelandet wäre. Vor sich sah sie die junge Frau liegen, mit der sie sich vor der ganzen Katastropfe unterhalten hatte. Jetzt war es an Noé, wie versteinert dazustehen, als sie die dünnen Rinnsale Blut sah, die ihren Kopf heruntergelaufen waren.



    OT: Yay, Apokalypse. Tatsächlich hab ich Freitag Abend ein Buch über Deutschland nach ein paar Atombomben in einem Rutsch durchgelesen und den nicht hilfreichen Gedanken gehabt, dass ich zu der Gruppe gehören würde, die nach 3 Tagen tot ist. Aber nun, Noé gehört ja zu unserer Gruppe an "Auserwählten", da kann ich sie nicht abkratzen lassen^^ Astrids Schicksal ist btw mit HoppouChan abgesprochen, der hat dann die zweifelhafte Freude, sie wieder zu sich kommen zu lassen.

    Aber cool, Louis hat wohl ein wildes Blobby gefunden^-^

    It's not the critic who counts, not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could've done them better. The credit belongs to the one who's actually in the arena - Theodore Roosevelt


    "Most people don't try to become adults, they just reach a point where they can't stay children any longer." - Miss Kobayashi


    "What more do I need than my worthless pride?" - Haikyuu!!

  • Der Junge auf dem Stein schien nicht sehr gesprächig zu sein, und weil das Gespräch zwischen Louis und Jan-Friedrich erst einmal unterbrochen war und es nachdem der Vogelforscher seine Galettes aufgegessen hatte, irgendwie keinen direkten Ansatz für ein fortgesetztes Gespräch gab, blieben die drei Trainer erst einmal schweigend auf den Steinen sitzen. Henry kam allerdings mit seinem dem anderen Jungen gehörenden Artgenossen ins Gespräch, allerdings konnte der Mentalist nicht verstehen, was die beiden einander erzählten - das konnte er ja nur bei seinen eigenen Pokemon und bei den Vögeln seines Großvaters.

    Nachdem er eine Weile fiel sein Blick zufällig auf den Prismaturm, und er fing an zu überlegen, ob er sich mit seinen Pokemon vielleicht auf den Weg dorthin machen sollte um die dortigen Ereignisse aus der Nähe betrachten zu können. Gerade als er das mit seinen drei kleinen Freunden besprechen wollte, fiel ihm auf, dass die Beleuchtung des Turmes zu flackern anfing, und anscheinend war das Flackern ansteckend, denn auch die anderen Lichtquellen in der Umgebung schienen anfangen zu flackern. Konnte es sein, dass die Veranstalter den Strombedarf für die ganze Beleuchtung nicht mit den Elektrizitätswerken abgesprochen hatten? Aber würde der Strom dann nicht einfach für längere Zeit komplett ausfallen?

    Jan-Friedrich wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Louis auf einmal ganz aufgeregt rief: „Tout de suite! Ruft eure Pokémon zurück und bringt euch in Sicherheit!“ Und tatsächlich schienen auch gerade die Gebäude in der Umgebung einzustürzen. „Das ist ganz sicher keine normale Überbelastung des Stromnetzes“, murmelte der Brillenträger und griff auch gleich nach seinen Pokebällen. Bevor er seine drei kleinen Freunde dazu auffordern konnte, sich dort hinein zu begeben, hatte Mankell einen Einwand: „Plinfa pli? Plinfa plinfa pli?“, fragte es.

    „Ich bin größer als ihr es seid, also werde ich doch wohl mehr aushalten können als ihr“, entgegnete der Mentalist diesem Einwand und fügte dann noch hinzu: „Keine Angst, mir wird schon nichts passieren, ich passe auf mich auf.“

    Nachdem er seine drei kleinen Freunde auf diese Art beruhigt hatte, kehrten Christie und Mankell mit jeweils einem roten Energieblitz in ihre Pokebälle zurück. Nur der Bauz schien die Aufforderung irgendwie zu ignorieren.

    „Was ist mit dir, Doyle?“, fragte der Vogelforscher, und direkt danach lief es ihm kalt über den Rücken. Irgendwie war der kleine Vogel versteinert worden. Bevor er sich jedoch Gedanken darüber machen konnte, wie er seinem kleinen Freund helfen konnte, wurde er von einer Masse an panisch vor den einstürzenden Häusern weglaufenden Menschen mitgerissen, und bei dem Versuch, in der Menge nicht umzufallen und dann am Ende totgetrampelt zu werden, verlor er irgendwie das Gefühl für die Zeit. Irgendwann erkannte er, dass inmitten der Stadt zwei extrem starke Pokemon gegeneinander kämpften - nur hatte er leider keine Ahnung um was für Pokemon es sich dabei handelte. Die anderen Menschen schienen sich indes nicht groß für den Kampf zu interessieren, sondern sich mehr vor dessen Auswirkungen in Sicherheit bringen zu wollen. Jedenfalls fingen sie an, sich irgendwie zwischen den Trümmern zu verstecken.


    Weil die beiden kämpfenden Pokemon offensichtlich keine Rücksicht auf die Stadt und ihre Bewohner nahmen, hielt Jan-Friedrich es ebenfalls für eine gute Idee, nicht zu offen auf der Straße herum zu stehen, sondern sich irgendwo vor möglichen fehlgeleiteten Attacken zu verstecken. Aber dann hörte er in der Ferne ein schwaches „Bauz! Bau ... bauz ... bau bauz?“

    „Doyle!“, rief er daraufhin seinem kleinen Vogel zu, „Hier bin ich!“ Außerdem begann er, seinem kleinen Freund entgegen zu laufen. Weil er dabei aber sicherheitshalber versuchte, sich außerhalb der direkten Flugbahn der von den kämpfenden Pokemon verwendeten Attacken zu bewegen, dauerte es eine Weile, bis sich der Trainer und der kleine Vogel wieder gefunden hatten. „Ach wie schön“, meinte Jan-Friedrich nun erst einmal. „Ich hatte schon befürchtet, dass ich dich für immer verloren hatte.“

    „Bauz bau bauz“, wante Doyle ein.

    „Ja, stimmt“, meinte der Mentalist und rief den kleinen Vogel nun erst einmal in den Pokeball zurück. Als er sich danach nach den kämpfenden Pokemon umsah, hatte er einen Moment lang den Eindruck, dass dort inzwischen drei extrem starke Pokemon mit einander kämpften, aber dann verschwanden zwei davon in einer blendend hellen Lichtkugel.

    Aufgrund der vielen anstrengenden Erlebnisse an diesem Abend - und auch, weil er nach dem Langstreckenflug von Sinnoh nach Kalos vor ein paar Tagen noch nicht so ganz an die hiesige Zeitzone gewöhnt und am Morgen entsprechend früh aufgestanden war -, schlief er nun, wo die Gefahr zumindest halbwegs vorüber zu sein schien an Ort und Stelle ein.

    Als er wieder aufwachte, war die Sonne gerade eben aufgegangen. Um sich herum konnte er eine zerstörte Stadt, aber nur sehr wenige wache Menschen sehen - und dann fielen ihm wieder die Erlebnisse vom vorigen Tag ein. „Vielleicht sollte ich einmal nachsehen, was aus dem Haus meiner Eltern geworden ist?“, fragte sich der Vogelforscher und machte sich dann auch gleich auf den Weg.

  • Die Bekanntschaft mit Laken freute Leon, vor allem der bevorstehende Kampf am nächsten Morgen. Da es ihm jedoch langsam etwas zu laut beim zentralen Plaza wurde begab er sich in Richtung Cyan-Plaza. Dieser war nicht nur eine Verbindung zwischen dem Zentrum und dem Südring, sondern war sein Ausgang am Südring noch sehr nahe am dort befindlichen Pokémon Center.

    Dort angekommen bemerkte der Blondschopf eine unerwartete stille Umgebung. Nachdem er sich kurz umgeschaut hatte erkannte er, dass hier wohl keine Stände, Läden oder sonstiges waren. Es war einfach nur ein kleines Plaza mit einer Grünfläche und Sitzbänken drumherum. Leicht verwundert durch die immer noch andauernde Stille saß er sich erst einmal auf eine Bank und richtete seinen Blick auf Sheinux:„ Hat dir die Vorfreude auf einen Trainerkampf die Stimme verschlagen?“

    Wie aus einer Trance erweckt blickte Sheinux seinen Trainer an und erwiderte ein fragendes:„Shei-Sheinux?!“ Als ob Leo auf dem Schlauch stünde und das offensichtliche, beziehungsweise die offensichtliche Präsenz, nicht bemerken würde. Es sprang neben Leon auf die Bank und zeigte mit seiner linken Vorderpfote in Richtung des gut sichtbaren Prismaturms. Leon schaute, wie auf ein Kommando folgend, zum Prismaturm und fuhr fort:„ Ja, ich weiß der Prismaturm ist sehr hübsch in seinem stetigen Strahlen, aber was...“ Plötzlich strahlte der eben noch gepriesene Turm nicht mehr, er flackerte. Die Lichter der Stadt flackerten ebenfalls bis es schlussendlich dunkel wurde.

    Leon wollte gerade von einem Stromausfall anfangen zu reden als er die plötzliche Furcht in Sheinux Gesicht bemerkte. Trotz der plötzlichen Dunkelheit konnte er seine nähere Umgebung noch recht gut erkennen. Daraufhin schaute er genauer und nun war auch ein großer Schatten zu sehen. Leo konnte das rot-schwarze Pokémon gerade so durch seine Augen und Flügelschläge ausfindig machen. Letzteres erzeugten etwas Dunkles, dass sich ausbreitete. Aus Angst um sein Pokémon rief Leon Sheinux direkt in seinen Ball zurück, er musste sich später für den plötzlichen Rückruf entschuldigen. Um einen Überblick über die Situation zu bekommen begab er sich zur Frühlingsallee in der Mitte des Weges zwischen dem Südring und dem Zentrum konnte er schauen wie er weiter vorgeht. Er würde sich am Liebsten die Ohren zuhalten bei dem schrecklichen Schrei dieses Monster-Pokémons.

    Glücklicherweise konnte Leon dem anströmenden dunklen Staub mithilfe von Deckungen oder Erhöhungen ausweichen. Angekommen wurde das Gefühl der Angst durch Schock ergänzt. Viele Menschen liefen weg vom Zentral-Plaza und andere standen still und hatten eine gräuliche Farbe angenommen. Dann realisierte Leon das sie versteinert worden und wusste kurz nicht weiter bis ihn fliehende Passanten anrempelten. Verdammt... Die Schreie wurden plötzlich von Kampfgeräuschen abgelöst und bei einem Blick in Richtung Zentrum erkannte man nun ein weiteres Pokémon, dass den unheilvollen Vogel in einen Kampf verwickelte. Leon konnte den Kampf jedoch nicht wirklich beobachten, da durch die fatalen Attacken nicht nur die obere Hälfte des Prismaturms einstürzte sondern auch viele Gebäude einstürzten.

    Plötzlich hörte Leon ein kleines Mädchen das inmitten der Allee stand und weinte, es hatte die herunterfallenden Trümmer nicht bemerkt. In einem Sprint griff er sie unter seine Arme, schütze sie mit seinem eigenem Leib und rette sie vor dem sicheren Tod. Zum Glück bekam er nur einige kleine Kratzer und er konnte den Schmerz durch die aktuelle Situation unterdrücken. Wieder auf seinen Beinen half er dem Mädchen auf, welches binnen Sekunden von einer älteren Frau mitgenommen wurde die im Vorbeilaufen ein kurzes „Danke“ äußerte und zum Südring weiter lief. Leon blickte erneut Richtung Zentrum und sah nun ein weiteres enormes Pokémon. „AU!“, ein kleiner Stein aus den Trümmern erreichte Leons Stirn trotz seiner eher gedeckten Ecke. Er ging in einen Türspalt und blickte erneut auf den Kampf der Giganten, bemerkte jedoch seine verschwommene Sicht. Er sah nur noch ein wunderschönes Licht und sank dann bewusstlos zu Boden.


    Als Leon wieder zu Sinnen kam waren keine Kampfgeräusche mehr zu hören und seine Augen wurden von der aufgehenden Sonne begrüßt. Mit einer Hand an seiner Kopfverletzung und der anderen als Stütze stand er wieder auf. Einige Menschen waren unter den Trümmern begraben worden, andere waren nach wie vor versteinert. Unter Rückenschmerzen ging er ins Zentrum und sah den Ausmaß des Kampfes erneut. Der zerstörte Prismaturm war nur ein Teil davon. Bisher waren keine Rettungsdienste oder dergleichen zu sehen. Leon stand einfach nur vor den Trümmern des Prismaturms und sprach vor sich hin:„Lass das alles nur einen schlechten Traum sein...“


    OT: Somit hat Leon die Nacht auch überstanden und steht nun fassungslos vor den Resten und Trümmern des Prismaturms.

  • Dankend nahm Astrid die Bürste ihrer Trainerkollegin – auch wenn sie sich selber noch nicht wirklich als Trainerin sah – an, um das Rückenfell des Picochillas auf ihrem Schoß durchzubürsten. Mit der anderen Hand war sie nach wie vor mit dem Wiesor beschäftigt. Allerdings kam sie nicht einmal dazu, anzufangen, da richtete sich das weiß-graue Normalpokémon plötzlich kerzengerade auf und wirkte äußerst unruhig. Die Blondine dagegen war überaus überrascht – aber nicht wirklich mehr. "Ich hab sie nichtmal angefasst!", kam die Verteidigung auf Noés Vorwurf direkt von ihr. War ja nur die Wahrheit. Und auch wenn sie jetzt sonst keine großartig gesprächige Person war, Verteidigen konnte sie sich trotzdem. Wenn auch nicht immer. Ihren eigenen Partner hatte die Unruhe auch schnell erfasst, und das Karnimani kam prompt den Platz einnehmen, den die beiden Nager gerade freigemacht hatten. Astrid natürlich beugte sich direkt nach vorne, drückte das Wasser-Pokémon an sich und strich ihm beruhigend über den Rücken. Aufgrund dieser Pose flog der Kommentar ihrer Sitznachbarin prompt über ihren Kopf. Erst als sie einen lauten Schrei hörte, zuckte sie auf und drehte ihren Kopf in Richtung der Quelle des Lärms – kurz darauf spürte sie einen stechenden Schmerz auf ihrem Scheitel, und dann wurde alles schwarz. Dass sie schlaff nach vorne kippte, bekam sie garnicht mehr mit.

    Gefühlt im nächsten Moment, in Wahrheit aber einige Stunden später, am Anbruch des Tages, kamen erste Anzeichen von Bewusstsein zurück in ihren geschundenen Körper. Das Pokémon in ihren Armen nutzte diese Gelegenheit auch, um sich aus ihren Armen zu befreien – und prompt zu Noé zu laufen. Astrid hingegen gab zumindest ein Lebenszeichen von sich – eine regelrechte rhetorische Meisterleistung von ihr. Ein gequältes Stöhnen. Ihr Kopf pochte, ihr Gesicht brannte, ihr Rücken war ein einziger Fleck von Schmerz, und als ob das noch nicht genug wäre, taten auch noch alle Muskeln in ihrem Körper weh. Muskelkater. Von ihrer ungünstigen Lage. Benommen öffnete sie ihre Augen und blinzelte ein wenig. Wobei sie ausschließlich schwarz sah. Stimmt, aufstehen wäre vielleicht nicht schlecht. Mühsam stemmte sie sich hoch, und ließ sich direkt auf ihre Knie sacken. Ihr war schwindlig… und generell so richtig ungut. Einmal abgesehen von der Stadt der Schmerzen, die sie gerade besuchte. Abermals bildeten sich Tränen in ihren Augen, aber dieses Mal aus einem anderen, komplett nachvollziehbaren Grund. Und langsam blickte sie sich einmal um. Die Zerstörung vor ihren Augen kam zwar an ihrer Netzhaut an, aber nicht bis in ihr Gehirn. Erst Noé registrierte sie. Als „bekannte Person“. Sie stöhnte leise, wieder vor Schmerz, bevor sie ihren Mund öffnete, um wieder einen äußerst geistreichen Kommentar von sich zu geben: "…aua. Warum tut mein Kopf so weh?"


    OT: Eine neue rhetorische Meisterleistung von Astrid. Hoffe mal du kannst was damit anfangen Raichu-chan. Ich bin ja nicht zufrieden xD

  • Als sie Astrid so am Boden liegen sah, zuckte Noé für einen Moment vor Schreck zusammen. Als sich die junge Frau jedoch zaghaft bewegte, atmete sie erleichtert aus - sofern das möglich war, wenn die Welt um sie herum einer zerbombten Stadt glich.

    Astrid kauerte am Boden und schien sich nur so wenig wie möglich zu bewegen. Sie sah nicht so aus, als würde sie es aus eigener Kraft schaffen, sich wieder aufzuraffen, also kniete Noé sich neben sie. Sie musste ziemlich viel Selbstbeherrschung aufbringen, um das flaue Gefühl in ihrem Magen zu unterdrücken. Statt ihrem Gegenüber in die Augen zu schauen, wie es sich bei einem Gespräch gehörte, ging Noés Blick wie von selbst zur Kopfwunde. Die kleinen Blutrinnsale, die daraus entstanden waren, waren bereits in den verklebten Haaren getrocknet, aber die rote Stelle sah nicht so aus, als könne man sie einfach allein lassen.

    Die Frage, was passiert war, brachte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Astrid selbst zurück, auch wenn Noés erster Impuls war, mit dem Schultern zu zucken. "Ich weiß es nicht. Also so genau. Da war plötzlich so ein riesiges, dunkles Pokémon, und dann… dann hab ich mich unter der Bank versteckt, während die ganze Stadt eingestürzt ist. Das ist alles, was ich mitbekommen habe." Etwas zog an ihrem Herzen, als hätte es jemand durchstochen. Sie hatte Astrid einfach auf sich allein gestellt gelassen. Genauso wie alle anderen Menschen um sich herum, die in der Katastrophe Schutz gesucht hatten. Objektiv gesehen wusste sie, dass sie nicht viel hätte ausrichten können. Die Angriffe hatten einer Naturgewalt geglichen, und das, was ein Mensch einem Erdbeben oder einer Flutwelle entgegen setzen konnte, war lächerlich wenig.

    Sie atmete tief durch. Dann würde sie jetzt wenigstens das hier in Ordnung bringen. Oder zumindest verschlimmbessern. Vorsichtig strich sie die hellen Haare auseinander. Flüchtig warf sie ein paar Blicke zu Astrid, ob sie irgendeinen Protest zeigte. Allerdings schien der einzige Ausdruck, zu dem ihr Gegenüber fähig war, ein leerer, abwesender Blick zu sein. Auch die Frage "Hast du irgendwas, um das zu verbinden?" wurde nicht einmal mit einem Kopfschütteln beantwortet.

    Noé verzog das Gesicht. Normalerweise hatte sie eine kleine Erste-Hilfe-Tasche für allerhand Reisenotfälle im Gepäck, aber den hatte sie im Zimmer gelassen, in der festen Überzeugung, dass der Besuch eines Festivals nicht in einer medizinischen Katastrophe enden würde. Tja.

    "Okay", murmelte sie gedehnt und fuhr sich durch die kurzen Haare. "Dann muss ich improvisieren." Ihr Blick ging hinunter zu ihrem Oberteil, doch bevor sie den Stoff zwischen ihren Fingern einer Zerreißprobe unterziehen konnte, hatte Collin seine Pfoten schützend darum gelegt und schaute seine Trainerin an, als hätte sie die Kopfverletzung erlitten.

    "Hast du eine bessere Idee?", fragte sie, bereit, es notfalls in seinen Pokéball zurück zu rufen. Es war nichts Neues, dass dem kleinen Wesen Klamotten heilig waren, und unter allen anderen Umständen hätte Noé sich auch tierisch geärgert, wenn eine ihrer Sachen einen Riss bekommen hätte - selbst wenn es ein Grund für einen Einkaufsbummel war.

    Sie schaute sich in der Straße um. In der Innenstadt gab es doch bestimmt irgendwas, das sie gebrauchen konnte… "Warte hier", sagte sie zu Astrid, auch wenn diese nicht so aussah, als würde sie in nächster Zeit irgendwo hingehen. Zur Sicherheit setzte sie aber noch das Karminami auf ihren Schoß, das sorgenvoll zu ihr herübergelaufen war.

    Das Schwerste am Einbruch war tatsächlich, nach dem Sprung durch das zersplitterte Fenster nicht auf den Scherben auszurutschen. Trotzdem konnte sie das beklemmende Gefühl nicht abschütteln, als sie eines der T-Shirts von den Tischen holte. Als ob die Leute nichts Wichtigeres zu tun hatten, sie wegen des Diebstahls eines billigen, weißen T-Shirts zu verurteilen. Da sie übereinander gelegen hatten, hatten sie auch kaum Staub abbekommen. Wie erwartet fand sich auch eine Schere neben der Kasse und so dauerte es nicht lange, bis sie zu Astrid zurückkehrte und tatsächlich so etwas in den Händen hielt, das Ähnlichkeit mit einem Verband hatte. "Halt mal still", sagte sie zu Astrid, was ebenso nötig gewesen war, als hätte sie die Anweisung einem Stein gegeben. Dann holte sie ein Papiertaschentuch aus ihrer Handtasche, drückte es gegen die Wunde und band, so gut es irgendwie ging, den selbstgemachten Verband darüber. Das Ergebnis konnte zwar in keinster Weise mit etwas Professionellem mithalten, aber für den Anfang würde es reichen. Besser als nichts.

    Zufrieden setzte sie sich auf ihre Beine und ließ den Blick durch die Reste der Stadt schweifen. "Da das erledigt ist… was machen wir jetzt?"


    OT: Leider musste ich HoppouChan enttäuschen, dass Noé doch nicht ihr Shirt zerfetzt hat, aber mit Anstandspicochilla Collin geht das leider nicht ;)

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  • In Astrids Kopf war die ganze Welt noch in Ordnung, und sie nicht in einer postapokalyptischen Stadt. Was natürlich eher daran lag, dass sie die letzten Stunden genau garnichts mitbekommen hatte. Würde sie versuchen, sich zu erinnern – was sie wegen ihren Kopfschmerzen allerdings nicht tat, weil wichtigere Dinge, würde sie genau zum Zeitpunkt eines lauten Schreis einen Filmriss vorfinden. Aber erst einmal waren andere Dinge zu erledigen als um sich um die Vergangenheit zu kümmern, die ohnehin von einem pulsierenden Schädel von ihr weggehalten wurde. Aber erst einmal musste sie aufstehen. Was sich als nicht ganz einfach herausstellte. Schlussendlich schaffte sie es aber doch, und beschwerte sich direkt über den aktuellen Zustand ihres Schädels. Dass Noé nicht einmal sie anschaute, sondern den Verursacher besagten Zustands, registrierte sie auch nicht. Dafür war sie nicht weit genug in der Welt der Lebenden. Die Antwort auf ihre Frage wirkte allerdings…nicht sonderlich real. Oder anders gesagt: So lächerlich unwahrscheinlich, dass man es nicht glauben wollte, wäre man nicht dabei gewesen. Und Astrid hätte in ihrem Zustand genau so gut irgendwo anders gewesen sein können – selbst mitbekommen hatte sie nichts. Dementsprechend musterte sie Noés Gesicht genau – sie schien aber nicht so, als würde sie sie gerade anliegen. …und war da hinten in der Skyline nicht ein Wolkenkratzer gewesen?


    Dass Noé mittlerweile in ihren Haaren rumfummelte, bekam sie auch nicht wirklich mit. Zu sehr war sie dazu auf die Unterschiede der Gebäude fokussiert. Langsam nahm sie die generelle Verwüstung der Stadt auch wahr. Oder besser gesagt, ihr Gehirn realisierte, dass der aktuelle Zustand der Stadt nicht normal war. Und woher kamen eigentlich die ganzen Statuen? Als sie das nächste mal wieder auf etwas anderes als die pure Zerstörung um sie herum achtete, war Noé plötzlich weg. Hatte sie etwas verpasst? War sie einfach weggelaufen? Und wann war Vis auf ihren Schoß gekommen? Fragen über Fragen, die sich aber auch relativ schnell erledigten, denn nach ein wenig umsehen konnte sie den Hinterkopf des Mädchens in einem Gebäude erkennen. Hatte sie ihr vorher noch etwas gesagt? Sollte sie zu ihr kommen und ihr helfen? Bei was auch immer sie da gerade machte. Das konnte die Blondine nämlich nicht wirklich herausfinden. Die Sache hatte sich aber ohnehin relativ zeitnah erledigt, und sie kam mit einem weißen…Ding zurück. Erst als sie noch näher an ihr dran war – praktisch neben ihr – erkannte Astrid das Ding als Stofffetzen. Der Aufforderung, still zu halten, folgte sie natürlich. Nicht dass sie die letzten 5 Minuten großartig etwas anderes gemacht hatte, als sich still zu halten. Die Trainerin zuckte zwar kurz zusammen, als Noé Druck auf eine äußerst schmerzende Stelle auf ihrem Kopf ausübte, hielt sonst aber brav still.


    Nachdem das andere Mädchen sich ihr gegenüber hingekniet hatte, schaute sie auf – zum ersten Mal, seit sie angefangen hatten zu reden, in das Gesicht ihrer neuen Bekannten. Und zuckte dann ahnungslos mit den Schultern. "Keine Ahnung. …vielleicht versuchen abzuhauen? Oder andere Leute finden und mit denen abhauen?" Recht viele Vorschläge hatte sie nicht. Aber auch wenn sie die Katastrophe mehr oder weniger verschlafen hatte, wollte sie nicht unbedingt hier bleiben, sollte das Ding, das dafür verantwortlich war, wieder zurückkommen. "…kannst du mir aufhelfen?"


    OT: Astrid sagt mal was nützliches. Ich glaube wir brauchen einen Krankenwagen. Bzw, ich denke es wäre mal nicht verkehrt den Rest des Grüppchens zu finden

  • Eine kurze Vorstellung, zu mehr kamen die beiden Flederdrachen nicht bevor die Mühlen des Schicksals anfingen sich in Bewegung zu setzen. Anstatt sich weiter mit Henri zu unterhalten blickte sich die kleine Navi plötzlich verunsichert um, Sie spürte das irgendetwas nicht stimmte, konnte aber nicht feststellen was genau es war.
    Nate selbst bemerkte von dem drohenden Unheil bisher ebenfalls nichts, schaute aber verwirrt zu seiner kleinen Partnerin als diese sich wie wild umsah und noch bevor er sich überhaupt wundern konnte was mit ihr los war, begannen schon die ersten wirklich Bemerkbaren Auswirkungen der drohenden Katastrophe, in Form von flackernden und Ausfallenden Lichtern überall in der Stadt. Es dauerte nicht lange bis die ersten panischen Schreie durch die Straßen hallten, darunter auch die von einem der beiden Jungs mit denen er vor kurzem noch sprach. Der Kundschafter brauchte sich dies nicht zweimal sagen lassen als er bemerkte was gerade in seiner Umgebung und sogar mit einigen Menschen und Pokémon passierte, die Kontakt mit diesem ominösen schwarzen Staub hatten, der aus dem Himmel zu kommen schien. Rasch wollte der junge Trainer seine freien Pokémon zurückholen, schaffte dies aber nur bei einem seiner Beiden freien Schützlinge, bevor ihn etwas anrempelte und er den zweiten Pokéball aus der Hand fallen lies.
    Durch die ständig flackernden und teils länger ausfallenden Lichter war erst nicht ganz klar was da grad passierte aber der Grund für den Rempler flatterte nun vor Nates Gesicht und deutete mit einem Flügel auf die Stelle wo der Trainer gerade eben noch Stand. An der Stelle wo vor wenigen Sekunden noch eine grüne Wiese war befand sich jetzt ein kleiner Fleck verdorrten Bodens auf dem ein defekter Pokéball lag. Aufgrund der ganzen Panischen Leute war es schwer sich richtig zu verständigen weshalb er Navi nur einen Daumen nach oben zeigte und auf seine Schulter zeigte um ihr klar zu machen das er ihr dankbar war und sie sich an ihm festkrallen sollte, da er sie sonst in der Menschenmasse, in die er sich als nächstes begeben musste, verlieren würde. Erschwert wurde die kommende Flucht allerdings auch noch durch die Tatsache das sogar ein Großteil der Häuser jetzt ebenfalls zu herabstürzenden Todesfallen wurden die so einiges unter sich begruben. Die Flucht aus dem Epizentrum der Katastrophe an einen sicheren Ort war mit Abstand das schwerste was Nate bisher in seinen Leben schaffen musste. Auf offener Strecke herrschte die Gefahr des schwarzen Staubes, dicht an den Häuser bestand die Gefahr von abstürzenden Trümmern erschlagen zu werden. Auf den Haupt Fluchtwegen lagen dazu noch Niedergetrampelte Menschen und haufenweise kaputte umgestürzte Statuen zwischen den Schutt der Häuser. Auf seiner Flucht durch diese Fremde Stadt lief der Kundschafter wie wild durch die Straßen nur um dann irgendwann um eine vermeintliche Straßenecke zu biegen, die aber lediglich zu einer großen Schaufensterscheibe eines Geschäftes führte, das etwas weiter eingerückt in der Straße stand. Zum Bremsen war es schon zu spät, so das der Trainer nur noch seine Arme Kreuzförmig auf Kopfhöhe von sich selbst und Navi halten konnte ehe er mit einem beherzten Sprung durch die Glasfassade brach und im inneren des Gebäudes gegen irgendetwas hartes prallte. Nate konnte zum Glück noch sehen das seine Begleiterin unverletzt über ihn herum kreiste, danach wurde aber alles Schwarz vor seinem Augen und er verlor das Bewusstsein.


    OT: Okay, zumindest part 1 meiner Reaktion auf die Ereignisse hab ich jetzt endlich mal fertigstellen können nach zigtausend mal umschreiben.

  • Das Haus seiner Eltern wieder zu finden war einfacher gesagt als getan, denn der Vogelforscher kannte sich noch nicht so gut in der Stadt aus, um anhand der wenigen Häuser, die nach der Katastrophe noch standen, den Weg zu finden - und zusätzlich lagen überall Trümmer herum, so dass man zusehen musste, wo man den Trümmern hindurch kommen konnte. Dementsprechend irrte Jan-Friedrich eine gefühlte Ewigkeit durch die vollkommen zerstörte Straßen, bis er schließlich ein Haus wiedererkannte. Den Laden im Erdgeschoss hatte er sich besonders eingeprägt, weil dieser gleich gegenüber dem Haus waren, in dem seine Eltern wohnten. Als er sich umdrehte, sah er, dass das von dem Haus, in dem seine Eltern wohnten, noch die unteren drei Stockwerke standen. Die Wohnung seiner Eltern befand sich im ersten Obergeschoss, aber irgendwie war er sich nicht sicher, ob die Runine stabil war oder ob sie jederzeit einstürze konnte.

    „Vielleicht sollte ich erst einmal nachsehen, ob Mutti und Vati zu Hause sind“, überlegte sich der junge Mann, ging zur Haustür und drückte den entsprechenden Klingelknopf. Aber niemand antwortete ihm. Vielleicht war immer noch der Strom ausgefallen, oder vielleicht waren seine Eltern auch gar nicht zu Hause oder sie schliefen gerade - immerhin war es trotz seines Weges hier hin ja immer noch früh am Morgen. Hier kam er auf jeden Fall erst einmal nicht weiter. Aber vielleicht konnte er einmal in der Gaststätte nachsehen, in der sein Vater tagsüber als Koch arbeitete. Tatsächlich half seine Mutter dort manchmal als Bedienung aus, und gestern hatten seine Eltern erwähnt, dass das Lokal wegen des Lichtfestivals wohl länger als gewöhnlich geöffnet haben würde - so dass er in der Gaststätte vorbei kommen sollte, falls er eher nach Hause käme als sie. Also machte er sich erneut auf den Weg.

    Tatsächlich war es von dem Wohnhaus bis zu der Gaststätte nicht weit, aber schon von weitem konnte er sehen, dass dort wohl alles zu war. Anscheinend hatten sie doch noch vor der Katastrophe Feierabend gemacht oder nach dem Eintreten der Katastrophe genügend Zeit gehabt, um alle Gäste nach Hause zu schicken und das Lokal ordentlich abzuschließen.

    Als Jan-Friedrich sich schon von der Gaststätte abwenden wollte, fiel sein Blick auf die vor der Gaststätte zu Stein erstarrten Passanten. Wenn er sich nicht täuschte, waren zwei von ihnen niemand anderes als seine Eltern. Der Mantalist trat näher, aber es bestand kein Zweifel. Im ersten Moment stand er wie versteinert da, aber als ihm einige Momente später klar wurde, dass er jetzt vollkommen allein in einer zerstörten, fremden Stadt war und selbst zusehen musste, wie er zurecht kommen würde, sank er zu Boden und fing an zu weinen.


    Off Topic:

    Hat jemand Lust, den Vogelforscher zu trösten?

  • "Entschuldige bitte, dass ich dich so überrumple, aber kannst du mir eventuell behilflich sein?" Mit dieser Aussage wollte der junge Weltenbummler Kontakt zu einer ihm fremden Person, welche offensichtlich ein Yanma trainiert, aufbauen. Nicht aus persönlichem Interesse sondern da seine Pokémon doch recht erschöpft waren. Inzwischen war es schon dunkelblau bis schwarz über Illumina-City doch dank den Lichtern bekam man nicht viel mit von der Dunkelheit. Johny bekam ein beschleichendes Gefühl, obwohl er sich nicht bei Nacht fürchtete und es ohnehin zu hell für das "nächtliche" Gefühl war wurde es Johny plötzlich übel. Keine Antwort abwartend lief Johny vor seinem bisher schweigsamen Gesprächspartner davon. Er wollte nur weg von hier, aber es war zu spät... Lichter begannen zu flackern, bis es dunkel wurde, und kalt. Johny empfindet plötzlich das Gefühl von Schwindelkeit, ein grosser Schatten im Form einer Krähe(?) stieg zum Himmel empor, John erinnerte sich an seinen Traum:


    Ein Wesen mit einer dunklen Aura entzieht einer ganzen Region die Energie in Form von schwindendem Licht, eine fruchtbare Region verwandelte sich in eine riesige Wüste. In einer grossen Stadt mit einem hohen Turm erloschen beinahe gleichzeitig alle Lichter. Es wird dunkel. Und kalt. und trostlos...

    Und plötzlich regnet es was dunkles nieder, Johny bemerkte wie als so steinig-trocken wurde, die Gewässer, die Bäume alles grau und trostlos doch auch Passanten neben ihm erstarrten. Johny selbst spürte die Schwäche in seinen Knien, er sackte zusammen, war das wirklich seine Bestimmung? Das erste Mal eine grössere Resie anzubrechen um dort zu Staub zu verfallen? Langsam aber sicher wurde es Johny schwarz vor Augen, er sah noch ein blaues Licht und schlief dann ein.


    In einem Traum sah er ein riesiges Z, eine grüne, klebrige Masse forderte ihn auf, wieder aufzustehen, war es ein Schluppuck oder gar ein Shiny Sleima? Waren träumte er noch, er hatte doch sein Leben wegen dieser unheimlichen Aura und seinen blutgefärbten Schwingen verloren? Blutgetränkt? Nein, die Schwingen wirkten dünkler, eher wie bereits ausgetrocknetes Blut, John aber spürt wie frisches Blut durch seine Adern floss, er spürte seine Beine wieder. Er öffnete die Augen erkannte aber noch nicht viel, er versuchte auf die Beine zu kommen aber räpelte jemanden an. "Entschuldigen Sie bitte, aber ich war gerade noch ohn... oh mein Arceus Sie sind ja aus Stein" schrie Klein Johny bevor die Hände vor das Gesicht warf. Ja, er hatte mit einer leblosen Person gesprochen.der verwirrte Entdecker sah sich um. Illumina war nur noch ein Haufen von verletzten oder versteinerten Figuren. Auch Pokémon wurden von diesen "Unheilschwingen" getroffen. Panisch zog er seine Pokébälle, wie es scheint geht es seinen Partnern Spy & Dan (Knacklion&Alola-Digda) besser als zuvor, wie war das möglich? Doch noch viel wichtiger, wo war sein 1. Pokémon Sandy? Plötzlich sah der Trainer von weitem ein aufgeregtes Beuteltier, welches hektisch versucht mit den Pfoten einen Trainer oder Trainerin auf sich aufmerksam zu machen, war es sein Partner-Pokémon?


    Hallo zusammen :D

    Etwas länger her, seit ich mich das letzte Mal zu Wort gemeldet habe, entschuldigt bitte. Zuerst wollte ich noch eine Reaktion von Chelys abwarten und dann kam ein Lager und noch 'nen Haufen Stress bei der Arbeit zusammen. Hatte auch nie eine kreative Eingebung, auch dieser Text ist jetzt nicht so ausgereift, wie ich in mir erhofft habe aber Hauptsache, wir kommen voran! :D Ich schliesse mich gerne jemanden an, wer also seine Handlung weitertreibt und noch erbarmen mit dem kleinen Johny hat, er würde sich über Gesellschaft freuen.


    Al Dracone Wo Licht und Leben ist, ist auch Dunkelheit und Tod, dachte mir schon, dass am Lichterfest Yveltal auftauchen wird^^ Muss aber gestehen, mit Blobby/Squishy hätte ich nicht gerechnet^^

  • Mit steigender Dunkelheit wurde Yanma immer nervöser. Eigentlich war das ungewöhnlich, im Normalfall sollte es langsam müde und damit immer ruhiger werden, aber angesichts der immer größer werdenden Menschenmasse konnte Bryce sein Pokemon in dem Punkt durchaus verstehen. Dennoch war es grade bei Yanma gefährlich, es noch mehr Stress auszusetzen - nicht unbedingt für Yanma, primär für die Umgebung, die von nervösen, unkontrollierten Schallangriffen getroffen werden könnte. Während er erfolglos versuchte, sein Pokémon zu beruhigen, hörte er eine Stimme irgendwo hinter sich, die offensichtlich Hilfe suchte. Nach einem weiteren Beruhigungsversuch drehte er sich i Richtung der Stimme um - und sah nur noch, wie eine Person an der nächsten Ecke verschwand. Im gleichen Moment nahm er aus den Augenwinkeln war, wie plötzlich die Lichter in der Umgebung zu flackern begannen. Merkwürdig... er hatte den Aufbauarbeiten doch zugesehen, und wenn da ein Fehler mit solchen Ausmaßen passiert wäre, hätte er diesen mit Sicherheit bemerkt. Selbst ein gezielter Angriff sollte kaum alle Lichter gleichzeitig ausschalten können...


    Kaum hatte er seinen Gedanken fertig gebracht, offenbarte sich der schuldige. Ein rieseiger Schatten schwebte am Himmel über dem Platz, und alles um ihn herum schien in eine unnatürliche, fast absolut wirkende Finsternis gehüllt zu sein. Bryce konnte nicht aufhören zu zittern, und sein Yanma war bereits hinter ihm gelandet und schien zu versuchen, sich vor dem großen, vogelartigen Wesen am Himmel zu verstecken. Der Anblick wirkte unglaublich bedrohlich, doch noch viel schlimmer waren die grauenvollen Schreie, die vom Himmel kamen und einem alles abverlangten, um überhaupt auf zwei Beinen stehen zu bleiben. Jeglicher Mobilität beraubt konnte Bryce nur zusehen, wie sich eine sonderbare, schwarze Masse fast schon wie dunkler Schnee langsam auf die Stadt niederlegte. Zu seinem Glück stand er etwas außerhalb der Menge, wohin die Partikel nicht mehr reichten, denn die unglücklichen, die von ihnen getroffen wurden, brachen entweder auf der Stelle leblos zusammen oder erstarrten zu Stein, beides Dinge, auf die ein normaler Mensch gut verzichten könnte. Selbst die Umwelt schien der schwarzen Masse zum Opfer zu fallen, Bäume verloren all ihre Blätter, Blumen verdorrten innerhalb weniger Sekunden und selbst die sonst so sauberen Gewässer der Stadt verwandelten sich in eine faule, sumpfige Brühe. Geschockt von diesem Anblick schnappte Bryce sein Yanma - es in seinen Ball zurückzurufen erforderte eine Geistesgegenwart, die er grade nicht aufbringen konnte - und rannte so schnell er konnte vom Ort des Geschehens weg bis hin zu den Toren der Stadt. Ein schneller Blick über die Schulter zeigte zwar, dass er zu einer winzigen Minderheit gehörte, die weit genug vom Ort des Geschehens entfernt stand, um nicht von irgendwelchen Trümmern auf dem Platz festgehalten zu werden, doch in diesem Moment war das für ihn auch mehr als genug. In dem Moment, in dem nach der Flucht eine warme, freundliche Aura in der Stadt erschien, löste sich die Anspannung des jungen Technikers und er sackte erschöpft am Stadtrand in sich zusammen.


    Das nächste, was Bryce sah, war ein menschenleeres Illumina City. Noch nie zuvor hatte er einen Teil der Stadt gesehen, in dem sich wirklich niemand außer ihm aufgehalten hatte. Natürlich erinnerte er sich sofort an die letzte Nacht, das Grauen, das ihn beim Anblick des Vogelmonsters gepackt hatte, und seine glückliche Flucht vom Ort des Geschehens. Er schluckte. Eine schnelle Kontrolle zeigte, dass es zumindest seinen Pokémon allen gut ging. Erleichtert rief er das Trio zurück in die jeweiligen Bälle, aus Angst vor dem, was ihnen vielleicht passieren könnte. Dann ging er langsam wieder tiefer in die Stadt, ohne wirkliches Ziel, einfach dorthin, wo seine Beine ihn hin tragen wollten. Erst beim Anblick des gestürzten Prismaturmes wurde ihm wirklich bewusst, welches Ausmaß die Katastrophe hatte und wie viel Glück er gehabt hatte, dieser Zerstörung entkommen zu sein. Langsam schritt er an den Trümern vorbei auf dem Platz, zu geschockt von dem Anblick, der sich ihm bot, um irgendetwas anderes wahrzunehmen. Massen an Menschen schienen noch immer versteinert auf dem Platz zu stehen, andere waren teils von Trümern begraben und schwer verletzt. Entsetzt stand Bryce einfach nur da und versuchte zu verstehen, was an diesem Platz nach seiner Flucht passiert war...



    Puh, endlich auch mal wieder was von mir. Sorry für die ewige Zeit ohne Meldung, ich gelobe Besserung.

    Bryce ist auf jeden Fall wieder in der Gegenwart angekommen und steht jetzt auf dem Platz, etwas überfordert, aber theoretisch fähig zu helfen. Wer glaubt in Hörweite zu sein und ihn für seine eigene Rettung (oder Rettungsmission) missbrauchen will, nur zu.

  • „Fühl dich bloß nicht wie was Besonderes! Ihr Menschlinge seid immer gleich so überheblich!“ zeterte das grüne Ding. „Entschuldige, aber was genau bist du eigentlich?“. „Ich bin der Retter Illuminas! Und rein zufällig das stärkste Pokémon in Kalos!“, und leise geflüstert fügte es hinzu: „und auf der ganzen Welt!“. „Ja klar, du bist das stärkste aller Pokémon...“, murmelte der Fotograf sarkastisch. „Endlich hast du es verstanden!“ sagte das kleine Ding, was dem Trainer nicht mal zu den Kniescheiben reichte, stolz. Anscheinend kannte es keinen Sarkasmus. „Ich will ja nicht unhöflich sein, aber vielleicht sollten wir von der offenen Straße weg, nicht, dass der Schatten zurückkommt...“, äußerte Louis seine Bedenken. „Nicht, solange ich hier bin! Aber wenn es dir dadurch besser geht, können wir gerne weitergehen. Du siehst etwas blass aus und schwankst leicht... N-Nicht, dass mich das groß interessieren würde, ich will bloß von der Straße weg“. „Vielen Dank. Dann lass uns als Erstes vielleicht mal eine Apotheke oder ähnliches finden, wo sie Verbandmaterial oder ähnliches führen“, und mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung.

    Nach einer Weile erreichten sie ein halbzerstörtes Gebäude, welches sich durch ein heruntergefallenes Werbeschild als Kaufhaus entpuppte. „Hmm, besser als nichts“, murmelte der Teenager und kletterte durch die eingerissene Außenfassade in das Innere. Hier war alles verlassen, und es wirkte gespenstisch, was durch das Fehlen von Geräuschen, die sonst in solchen Einrichtungen üblich waren, noch verstärkt wurde. Sich vorsichtig umschauend schlich Louis weiter. Er kam an einem Touristenladen vorbei, in dessen Schaufenster einige T-Shirts baumelten. Hoffnungsvoll trat der Trainer näher, als er jedoch die Aufdrucke auf ihnen lesen konnte, überlegte er es sich doch anders. „I survived my trip to Illumina City“ prangte in großen Buchstaben auf den Kleidungsstücken. Schnell lief er daran vorbei, lieber wollte er eine Entzündung und ähnliches riskieren, als mit einem improvisierten Verband mit solch makaberem Schriftzug anzutreffen zu sein. Und vielleicht war ja doch eine Art Apotheke in der Nähe. Nach einem Rundgang, der seine Zeit dauerte, stellte er jedoch fest, dass dem nicht so war. Somit musste er wohl doch kreativ werden. Er näherte sich einem Geschäft für Spirituosen, schaute einmal links und einmal rechts, und zerbrach dann mithilfe eines herumliegenden Trümmerstücks unter lautem Klirren die gläserne Eingangstür, die es geschafft hatte, den Angriff eines Schattens standzuhalten, jedoch nicht dem Angriff eines 17-Jährigen. Wie ironisch, dachte sich Louis. Die Alarmanlage ging nicht an, was andeutete, dass das Kaufhaus zumindest teilweise keinen Strom mehr hatte. Gleichzeitig sprang das grüne Pokémon, welches hinter ihm hergehopst war, vor Wut und Empörung senkrecht nach oben. „Was soll das? Bist du ein Vandale? Oder noch schlimmer, ein Dieb? Warum musste ich mir den einzigen komplett durchgedrehten Menschling in einem Umkreis von ganz Illumina aussuchen!“, tönte es. Der Teenager achtete gar nicht auf es, und begab sich zu den Schnäpsen, schnappte sich eine Flasche besten, hochprozentigen Aprikokoschnapses, und machte sich daran, den Laden wieder zu verlassen. „Ach super, ganz toll, anscheinend ist dieser Menschling sowohl Dieb als auch Trinker! Was habe ich in meinem früheren Leben verbrochen, um so gestraft zu werden! Sag es mir, Arceus!!!“, brüllte das kleine Pokémon aus vollem Leibe, natürlich brüllte es aber nicht wirklich, es schickte nur die Illusion davon per Telepathie. „Pssssssst“, ermahnte ihn der Fotograf. „Ich brauche das zum Desinfizieren meiner Wunden, nun halte doch bitte mal kurz den Mund! Nun brauche ich nur noch... Ah, das scheint der richtige Laden zu sein, dort finde ich etwas zum Verbinden.“ Er trat an einen Laden mit der Überschrift in geschwungenen Buchstaben heran, welche „Boutique Daguerre“ formten. „Sorry, Dad, aber hier ist es nicht wirklich Stehlen, nur Ausborgen, außerdem brauche ich diese Kleidung gerade dringender als irgendein Schnösel“, beruhigte er sein Gewissen, als er die Fensterscheibe einschlug. Diesmal ging ein Alarm an, der laut durch das sonst geräuschlose Kaufhaus tönte. Louis trat schnell ein, gab den universell einsetzbaren Code an der Alarmanlage ein und das nervtötende Geräusch erstarb. Schnurstracks bewegte er sich nun in die Abteilung für Oberteile, seine Aufmerksamkeit galt jedoch vorrangig den T-Shirts.


    OT: Somit geht Louis nun auch unter die Plünderer. Hier stoppe ich erstmal, da es eine gute Gelegenheit für jemanden wäre, dazuzustoßen, wenn jemand will. Derjenige kann ihn gerne beim Stehlen erwischen, er hat gerade noch die Flasche unterm Arm, also sieht er momentan ziemlich schuldig aus und Rausreden könnte schwer werden ^^. Und vielleicht hat er Louis‘ vermeintliche Monologe gehört oder die Alarmanlage oder das Klirren der Scheiben (oh Arceus, Louis ist dabei wirklich nicht subtil vorgegangen, wenn ich mir das nochmal so durchlese...).

  • Die Sonne war noch immer weit davon entfernt soweit aufzugehen um der Stadt zumindest ein klein wenig ihres Glanzes zurückzugeben als der Kundschafter langsam und stöhnend wieder zu sich kam. Die Ereignisse die ihm vor wenigen Stunden noch passiert sind legten sich noch wie ein Nebelschleier um seine Erinnerungen, so dass er gar nicht so recht wusste wo er gerade war oder warum. Erst als er seinen Oberkörper aufrichtete und sich mit seiner Rechten Hand an die Stirn fasste bemerkte er die Einschnitte und das getrocknete Blut das sich an seinen Armen befand, es schien ein wunder zu sein das er sich nicht noch schlimmer verletzt hatte. Dann bemerkte er die schlafende Navi, die auf seinem Schoß lag. Normalerweise zog sie es vor alleine oder von einer Stange hängend zu schlafen, das sie körperliche nähe suchte kam sonst nur vor wenn sie Angst hatte. Ganz langsam setzte Nate die Puzzlestücke in seinem Kopf zusammen und ihm dämmerte langsam wieder was passierte. Der Rotschwarze Riesenvogel, das schwarze Zeug das sachen verdorrte und versteinerte, die Flucht und die Scheibe dieses Lokals. Vorsichtig und ohne seine Partnerin zu wecken hob er den kleinen Flederdrachen an bevor er aufstand und Navi sanft auf einen der Barhocker in seiner nähe legte. Wirklich hell war es zwar nicht aber es herrschte zum Glück auch keine absolute Dunkelheit weshalb es doch noch halbwegs einfach gelang sich in diesem Raum etwas umzusehen. Es wirkte wie dieser Typischen kleinen aber gut besuchten Stadtkneipen, ein sauberer laden, wenn man einmal von dem zerbrochenen Glas und Blut absah das jetzt einen Teil des Bodens bedeckte. Hinter der Theke befand sich ein Regal voller Hochprozentiger Spirituosen die Nate auf eine Idee brachten die er bestimmt sofort bereuen würde. Er schnappte sich einer der Servietten aus dem Spender neben ihn und tränkte diese mit dem nächstbesten Fusel den er finden konnte, danach atmete er tief durch, Biss die Zähne zusammen und Wischte sich über die aufgeschnitten Arme. Ein brennender Schmerz gepaart mit kalten Schauern die über seinen Nacken liefen gesellten sich zu seinem Schmerzverzogenen Gesicht und es grenzte schon fast an ein Wunder das er es schaffte still genug zu bleiben um Navi nicht zu wecken. Als er die Tortur des Wunden Desinfizierens überstanden hatte bemerkte er hinter der Theke noch etwas anderes. Die Kasse der Bar stand offen und so wie es aussah war sie noch randvoll, erst auf dem zweiten Blick sah man wieso sie offen war, jemand hatte sie aufgeschlossen, jemand der versteinert wurde und nun entweder komplett zertrümmert war oder der in Zukunft ein realistisches Venus von Milo Cosplay machen könnte. Sich selbst einredend das der Besitzer der Kasse wohl nicht wieder kommen würde Blickte sich Nate, obwohl er wusste das er komplett allein hier drinnen war, kurz um und verstaute bis auf etwas Münzgeld den Kasseninhalt in seinen Taschen. Alles in allem müssen es wohl etwas mehr als 9000€ gewesen sein. Normalerweise hätte er sowas wohl nie gemacht aber dies waren nun mal besondere Umstände, Normalerweise wird eine Großstadt nicht über Nacht von einigen Pokemon zu einen Großteil zerstört und Normalerweise wurden Menschen auch nicht einfach so zu Stein.


    OT: Plündertour #1, Kasseninhalt ist over 9000 und das war eventuell nur der anfang...

  • Nachdem Jan-Friedrich einige Zeit lang auf der Straße gesessen und sich seiner Trauer hin gegeben hatte, bemerkte er auf einmal, wie ihn etwas anstupste. „Sandan Sand?“, fragte das kleine Pokemon.

    Leicht erstaunt darüber, dass es in dieser trostlosen Gegend doch noch ein lebendes Wesen gab, betrachtete er das gelb geschuppte Pokemon einige Augenblicke. Irgendwie tat es gut, etwas Lebendiges neben sich zu wissen, und so fragte er mit einem freundlichen Ton: „Was bist du denn für jemand?“

    „Sandan san, san Sandan Sand dan sandan. Sand Sandan?“, erklärte das fremde Pokemon und fuchtelte dabei mit seinen Armen herum, ganz so als ob es sich wegen irgend etwas verständlich machen wollte.

    „Äh, entschuldige, aber ich verstehe dich leider nicht. Also brauchen wir wohl einen Dolmetscher“, meinte der Brillenträger daraufhin. Tatsächlich hatte er seine drei kleinen Freunde gestern Abend sicherheitshalber in ihre Pokebälle gerufen, aber soweit er es erkennen konnte, schien die Stadt zwar verwüstet, aber die unmittelbare Gefahr wohl vorüber zu sein. Also griff er zu einem seiner Pokebälle. „Komm heraus, Christie!“ Nachdem sich das kleine Flemmli materialisiert hatte, spürte er, dass ihn die Anwesenheit des kleinen Feuerkükens irgendwie noch etwas weiter beruhigte als das fremde Pokemon es getan hatte. Aber nun war nicht die Zeit, um lange darüber nachzudenken, und so wandte er sich erneut an das gelb geschuppte Wesen: „Kannst du meiner kleinen Freundin hier erklären, was dir auf dem Herzen liegt?“

    Das Sandan wiederholte seine Erklärungen, und indem Christie diese wiederholte, konnte der Mentalist verstehen, dass es wohl seinen Trainer verloren und nun auf der Suche nach diesem war. Und nachdem es Jan-Friedrich bemerkt hatte, hatte es kurzerhand beschlossen, ihn zu fragen, ob er ihm dabei helfen konnte.

    Irgendwie hatte er fast schon damit gerechnet, dass das fremde Pokemon einen Trainer hatte. Aber würde er diesen in dieser zerstörten Umgebung überhaupt finden können? Es konnte durchaus sein, dass der versteinert oder unter Trümmern verschüttet worden war. Andererseits war er schon irgendwie geneigt, dem kleinen Wesen zu helfen, und im Moment hatte er auch nichts anderes zu tun. Also erklärte er kurz: „Ich kenne deinen Trainer leider nicht, aber dennoch helfe ich dir gerne bei der Suche. Vielleicht ist ein Überblick von etwas weiter oben hilfreich“, überlegte er und rief kurzerhand Doyle aus seinem Pokeball. „Kannst du einmal beschreiben, wie wir deinen Trainer erkennen können?“, fragte er anschließend das gelb geschuppte Pokemon.

    Nachdem das Sandan nicht nur seinen Trainer beschrieben, sondern auch kurz auf dessen andere beiden Pokemon eingegangen war, flog der Bauz los, um nach dem vermissten Trainer Ausschau zu halten. Christie fasste anschließend für den Vogelforscher die Erklärungen zusammen, wobei sie bezüglich der beiden anderen Pokemon nur erwähnte, dass das Sandan nicht sein einziges Pokemon war.


    Doyle flog zunächst einmal in etwa drei Metern Höhe einen kleinen Kreis, um sich einen Überblick über die in der Nähe befindliche Gegend zu verschaffen. Dabei entdeckte er einen Mann und zwei Pokemon, auf die die Beschreibung passen könnte. Kurzerhand flog er zu diesen hin und sprach die beiden Pokemon an. Mit den Worten „Bauz, bau bauz bau bau Bauz bau Bauz?“ fragte er, ob diese zufälligerweise Danny und Spirit hießen und ihre Kameradin vermissen würden - die beiden Namen hatte ihm das Sandan vorhin verraten.


    Off Topic:

    Die Handlungen des Sandan sind selbstverständlich mit Webu Johnson abgesprochen.

  • Je länger Noé neben Astrid saß, desto mehr merkte sie, wie sie immer fahriger wurde. Die Stadt um sie herum war still und wenn doch ein Geräusch ertönte, riss sie ihren Kopf herum, nur um dann doch nichts zu sehen. Vielleicht war es nur eine weitere Sache in den zahllosen Trümmern um sie herum, die sich dem Willen der Schwerkraft nicht mehr entziehen konnte. Vielleicht war es auch etwas, das sie sich nicht ausmalen wollte. Denn dann könnte sie nicht mehr so ruhig hier sitzen, so als würde im nächsten Moment jemand vorbeikommen, der ihnen sagen konnte, wie es weiterging, und der einen Plan hatte, wie sie verfahren sollten. Noé war eigentlich prinzipiell gegen Pläne, aber dieses eine Mal käme er ihr ganz recht - vor allem, wenn sie absolut keinen hatte.

    Sie atmete tief durch und zwang ihre beinahe eingeschlafenen Beine, sich zu bewegen. Nur unter Protest in Form von Schmerzen ließen sie sich so weit strecken, dass sie irgendwann aufrecht neben ihrer neuen Weggefährtin stand. In diesem Moment merkte sie auch, dass dies eine Sache war, die sie vielleicht bedenken sollte. "Ähm... Ich würde mal schauen, ob ich irgendwas finde." Klauen traf es zwar besser, aber das klang so viel hässlicher als 'für unbestimmte Zeit borgen'. Als Astrid fast schon eine negative Euphorie zeigte, ihr zu folgen, fügte Noé hinzu: "Willst du auch irgendwas?"

    In einem klischeehaften Film wäre die Antwort jetzt wohl ein "Bring Milch mit!" gewesen, aber nicht einmal das hätte sie groß aufgeheitert. Obwohl, hier würde sich doch wohl irgendwo ein kleiner City-Supermarkt finden lassen. Und genaugenommen würde sie der Menschheit einen großen Gefallen tun, wenn sie Lebensmittel vor dem Verderben bewahrte. Das war sowieso kein so schlechter Startpunkt. Ihr Magen hatte zwar noch nicht begonnen, alles und jeden anzuknurren, das auch nur im Entferntesten essbar war, aber so weit musste es auch nicht kommen. Sie hatte noch eine kleine Wasserflasche in ihrer Handtasche, weil sie nicht für etwas zu trinken einen Stundenlohn bezahlen wollte (was bei ihr im Moment wohl Leitungswasser gleich kam). Aber warum sollte man etwas zu Essen mitnehmen, wenn alle paar Schritte die nächste Köstlichkeit zum Probieren einlud?

    "Ich bin gleich wieder da. Du kannst einfach hier bleiben." Um ehrlich zu sein, rechnete sie eher damit, dass die Steinmenschen sich bewegen würden, aber nur zur Sicherheit kramte sie ihren Notizblock aus der Tasche und reichte Astrid eine der kleinen Visitenkarten mit ihrem Namen und ihrer Telefonnummer. "Nur für den Fall", sagte Noé und versuchte, zu verdrängen, wie lange es her war, dass sie das letzte Mal eine verteilt hatte. Oder wann sie das letzte Mal das Gefühl gehabt hatte, dass das Stück Papier weiter kam als bis zum nächsten Mülleimer. Nun ja, irgendwie musste man sich als freischaffende Reporterin und Bloggerin ja bekannt machen. Nicht dass es funktionieren würde. Sonst hätte sie wohl kaum dieses kleine Kribbeln in ihrer Brust, als sie die breiteste der umliegenden Straßen entlangging und in die zerstörten Schaufenster schaute, als wäre sie eine ganz normale Shopperin, die das dreifache an Geld ausgeben wollte, dass sie eigentlich hatte. Nun, heute war wohl nicht nur das Schaufenstershopping gratis. Und überhaupt, sie war nur eine Person. Was störte es schon im Großen und Ganzen, wenn ein paar Dinge fehlen würden? Sobald es regnete, würden sowieso viele der Dinge hier zerstört werden. Von den Aufräumarbeiten ganz zu schweigen, wenn man sich nicht die Mühe machen konnte, jedes kleine Teil zu bergen, das noch nützlich war.

    Trotzdem dauerte es geschlagene zehn Minuten, bis sie mit klopfende Herzen durch die Lücke in der Wand wieder heraustrat und sich drei Mal in jede Richtung umschaute, ob auch niemand etwas gesehen hatte. "Jetzt hab dich nicht so", ermahnte sie ihr Picochilla, als es sie vorwurfsvoll aus den dunklen Knopfaugen ablickte. "Ich darf mir doch auch mal etwas gönnen", sagte sie schmollend und schob den kleinen Notizblock mit dem Giflor-Muster in ihre Tasche. "Außerdem, vielleicht verletzt sich ja noch mal jemand und dann brauchen wir die Dinger bestimmt noch." Und mit diesen Worten band sie das Halstuch um Collins Hals fest und steckte die Blumenklammer neben Wiesors Ohr. Beim Anblick der Beiden kam Noé aus dem Grinsen nicht mehr raus. Sie hatte doch gewusst, dass sie die Stadt nicht verlassen konnte, ohne in diesem Laden gewesen zu sein - wenn auch nicht unter diesen Umständen. Sie überlegte, den Kaufpreis in die Kasse zu legen, aber vermutlich würde diese von jemandem gelehrt werden, der nicht die versteinerte Kassiererin war.

    "Hm, und jetzt?", fragte sie vor sich hin und schaute ihrem Wiesor dabei zu, wie sie ihren Kopf grotesk weit in den Nacken legte, während sie nicht verstand, warum die Blume trotzdem noch nicht in ihrem Blickfeld war. "Okay, ich schätze, wir schauen einfach mal, was wir finden." Und damit trotteten sie weiter.

    Noé würde lügen, wenn sie sagte, dass sie nicht langsam Gefallen an diesem Leben als Gesetzesuntreue fand. Dafür hatten die drei Sorgen Eis zu gut geschmeckt. Sie mümmelte noch an der Waffel, als sie ein Gebäude erblickte, dass ihre Schritte beschleunigte. Die kleinen Nager hatten Mühe, mit ihr Schritt zu halten, während sie ihre Waffel so schnell es ging verzehren wollte. Es würde sie zwar keiner davon abhalten, einzutreten, aber es gehörte sich auch nicht, die heiligen Hallen zu beschmutzen und vollzukrümeln. Nun, zusätzlich zu dem Staub und dem Schutt, der hier überall verstreut lag. Sie warf einen prüfenden Blick zur Decke, aber es sah nicht so aus, als würde es jeden Moment einstürzen. Sie hatte mal ein altes Kolosseum gesehen, in dem vor hunderten von Jahren Pokémon-Kämpfe ausgetragen worden waren, und obwohl das so ausgesehen hatte, als hätte nur noch eine Attacke zu seinem vollkommenen Zerfall gefehlt, stand das auch noch. "Ihr könnt auch draußen bleiben, wenn ihr wollt", sagte sie zu ihren Pokémon. Die waren in diesem Gebäude sowieso nicht erlaubt. Außerdem hatte sie dann jemanden, der sie wieder ausbuddeln würde, wenn herauskam, warum sie keine Architektin oder Statikerin werden sollte. Noé machte einen mentalen Haken hinter der Frage, ob der Galgenhumor noch funktionierte.

    Vorsichtig schritt sie zwischen den Reihen an Büchern umher. Anders als sonst steuerte sie nicht zielstrebig zu der Bellatristik und ließ auch die Regale mit Biografien aus. Ihr Ziel befand sich dort, wo Geschichte und Mythen ineinander über gingen. Vorsichtig fuhr sie mit dem Finger an den Buchrücken entlang. Wäre doch gelacht, wenn sie nicht einen Hinweis darauf finden würde, was da gerade passiert war.


    OT: Nein, der erste Teil ist kein Vermerk darauf, dass der ursprüngliche Plan war, auf jemanden zu warten, der zu uns stößt xD Lange Zeit bin ich tatsächlich auf nichts Besseres gekommen, als die modischen Accessoires und einen Block (dessen Muster übrigens vom Go-Shirt inspiriert ist), aber wie heißt es doch so schön: When in doubt, go to the library ;) . Ob Noé wirklich ein Buch findet, lasse ich mal offen - und selbst wenn kann die Leitung weiterhin beruhigt schlafen, weil ich keine Ahnung habe, wie ich das auch nur im Entferntesten ausspielen könnte xD

    It's not the critic who counts, not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could've done them better. The credit belongs to the one who's actually in the arena - Theodore Roosevelt


    "Most people don't try to become adults, they just reach a point where they can't stay children any longer." - Miss Kobayashi


    "What more do I need than my worthless pride?" - Haikyuu!!