Melchior Balthasar von Mendel akzeptierte Jan-Friedrichs Angebot, einander zu duzen, aber sein direkt folgender Vorschlag, dass man seinen Vornamen auch ins Deutsche übersetzen und ihn „Lichtkönig“ nennen könnte, passte auch wieder in das Bild eines eingebildeten Schnösels, welches sich der Vogelforscher bis jetzt von dem jungen Mann gemacht hatte.
Als nächstes meldete sich John zu Wort und bot seine Hilfe bei dem Behandeln von Verletzungen an, wobei er allerdings noch extra erwähnte, dass er das Verbandsmaterial ohne zu bezahlen aus der Apotheke mitgenommen hatte und dann auch Jan-Friedrichs Aussage bezüglich des Stehlens widersprach, indem er meinte, dass es wohl besser wäre, wenn das Verbandsmaterial bei Bedarf benutzt werden konnte. Aber irgendwie fand der Brillenträger diese Ermahnung unnötig. Er hatte ja vorhin in der Apotheke nichts zu der Aktion seines Gefährten gesagt, und ihm war durchaus bewusst, dass man die Welt nicht einfach so in schwarz und weiß einteilen konnte, sondern manchmal auch einen Mittelweg gehen musste. Aber bevor er das Thema jetzt mit einer weiteren Bemerkung unnötigerweise noch breiter auswältzte, behielt er diesen Gedankengang lieber für sich.
Inzwischen stellten sich auch das Mädchen mit der Verletzung und der Mann, dem Louis und Jan-Friedrich gestern Abend bei dem Lichtfestival begegnet waren, den anderen Anwesenden gegenüber vor, und Melchior erklärte, dass er noch nicht den Doktor-Grad besaß, sich aber bei den medizinischen Wirkungen von Beeren und Kräutern auskannte. Anschließend wandte er sich aber Astrid zu: „Mademoiselle Astrid, ich empfehle ihnen dringend diese Verletzung fachmännisch untersuchen zu lassen. Gerade Kopfverletzungen sollte man nicht unterschätzen. Die Spätfolgen könnten gravierend werden. Und ans Autofahren ist in ihrem Zustand erst gar nicht zudenken!“
Irgendwie klangen diese Worte für den Vogelforscher so, als ob der eingebildete Schnösel von sich zwar behauptete, über medizinische Kenntnisse zu verfügen, aber selbst doch nicht in der Lage war, die Verletzungen richtig zu beurteilen. Na ja, vielleicht brauchte man für die Behandlungen von Kopfverletzungen auch andere Kenntnisse als das Wissen um die medizinischen Wirkungen von Beeren und Kräutern. Wobei Letzteres auch irgendwie mehr nach der Behandlung von Pokemon klang als nach der Behandlung von Menschen. Aber wer weiß, vielleicht waren manche dieser Wirkungen ja auch auf den Menschen anwendbar, wenn gerade keine richtige Medizin vorhanden war.
Off Topic:
Heute einfach einmal ein Beitrag, in dem mein Chara sich nur ein paar Gedanken macht.