Wanted: Maskottchen! - Abgabentopic

Ich bin Yvonne, das Bücher liebende Feurigel. Ich liebe es, Geschichten zu lesen und zu schreiben, aber auch Gedichte, Dramen und alles dazwischen finde ich toll.

Früher war das nicht so einfach. Ich war einmal ein ganz normales Feurigel. Zusammen mit meiner Familie lebte ich in einer kuscheligen kleinen Höhle.

Eines Tages habe ich dann in einem verlassenen Menschenhaus Bücher entdeckt. Bücher für Kinder, die lesen lernen sollten. Ich war fasziniert davon, wie die Menschen Symbole benutzten, um Wörter darzustellen, und so verbrachte ich viel Zeit dort, bis ich selbst lesen konnte. Ich entdeckte immer mehr Bücher, und ich war überwältigt. So viel Wissen, so viele Erzählungen, so viel Fantasie steckte in diesen Wunderwerken aus Papier.

Einmal blieb ich, bis es dunkel wurde. Weil ich nichts mehr sehen konnte, ließ ich die Flammen auf meinem Rücken anwachsen. Ich wollte einfach wissen, wie die Geschichte über ein Abenteuer erlebendes Evoli endete, und ich wollte dafür nicht bis zum nächsten Morgen warten. Ich denke, ich muss kaum erwähnen, was dann passiert ist. Ich hatte das Feuer nicht unter Kontrolle, Funken flogen, ergriffen das Buch und dieses verbrannte zu einem Häufchen Asche.

Dann war alles finster. Ich wollte meine Flammen nicht mehr benutzen. Ich wollte kein Feurigel mehr sein. Nicht, wenn das bedeutete, dass ich all diese geschriebenen Werke durch eine kleine Unachtsamkeit innerhalb von Sekunden zerstören konnte.

Ich lag inmitten der Bücher und weinte. Der Mond stand draußen hoch am Himmel und um ihn herum glitzerten die Sterne. Ich beobachtete sie, das beruhigte mich. Auf einmal sah ich sie: eine Sternschnuppe!

„Bitte, erfülle meinen Wunsch“, flehte ich sie an, „lass mich Bücher lesen, anstatt sie zu zerstören!“

In dieser Nacht ging ich nicht nach Hause. Ich wollte hierbleiben, zwischen all den Büchern.

Ich wachte auf, als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht streiften und ihre angenehme Wärme mit mir teilten. Immer noch etwas verschlafen richtete ich mich auf, als mich ein merkwürdiges Gefühl überkam. Es war, als wäre da etwas an mir, das noch nie da war, als hätte sich mein Körper verändert. Ich schaute in einen Spiegel.

Aus meinem Rücken schossen keine Flammen mehr. Nein, dort befand sich nun ein … ein Buch. Ein Buch mit einem leuchtend roten Einband. Ich konnte es nicht fassen. War mein Wunsch zur Wirklichkeit geworden?

In den folgenden Tagen und Wochen stellte ich fest, dass ich mit meinen Händen viel geschickter geworden war. Ich schnappte mir ein leeres Blatt Papier und eine Kramurxfeder. Instinktiv setzte ich Rauchwolke ein und stellte fest, dass sich nicht die gewohnte Wolke bildete, sondern ein kleines Häufchen einer zähflüssigen Substanz. Ich tauchte die Feder hinein und fuhr damit über das Papier. Ich konnte schreiben!

Ihr wollt noch wissen, was denn in dem Buch steht, das ich auf dem Rücken trage? Nun, das kann ich euch nicht sagen. Es verändert sich nämlich ständig. Bin ich glücklich, erzählt es eine schöne Geschichte, bin ich traurig, stehen darin melancholische Gedichte. Und ob ich bewusst kontrollieren kann, was darin steht, habe ich auch noch nicht herausgefunden.

„Orion?“, rief Raniya. „Orion, wo bist du?“ Sie sah sich um, doch überall waren nur Bäume und Dunkelheit. Angst hatte sie keine, denn sie kannte den Wald und wusste, dass ihr hier keine Gefahr von wilden Pokémon drohte. Außerdem liebte sie ohnehin die Nacht – Licht kam am besten dann zur Geltung, wenn es dunkel war, ungeachtet ob es sich um Sterne oder leuchtende Schweife handelte. Gelegentlich hörte Raniya den Ruf eines Hoothoot oder ein Rascheln im Gebüsch, das vermutlich von irgendeinem anderen nachtaktiven Pokémon herrührte.

Ein wenig ärgerte sie sich, dass sie Orion überhaupt so weit gefolgt war. Orion war ein sehr seltsames Volbeat, das gerne eine Mütze und eine Fliege trug – niemand wusste, woher Orion diese Sachen überhaupt hatte – und sich mehr von den anderen Volbeat abgrenzte. Orion flog anders als diese nie an den Himmel, um leuchtende Muster zu malen und saß stattdessen meist irgendwo herum, um im Licht seines Schweifes mit einer Schreibfeder und dunklem Beerensaft Worte auf Papier zu kritzeln, das er wahrscheinlich irgendwelchen Menschen geklaut hatte. Im Grunde war Orion nett, nur irgendwie hatte er diese komischen Ticks.

Raniya spähte um einen Baum herum. Allmählich näherte sie sich dem Rand des Waldes. Und war da vorne nicht ein Leuchten hinter den lichter werdenden Bäumen? Raniya lief weiter und trat schließlich aus dem Wald heraus auf eine freie, leicht hügelige und grasbewachsene Ebene. Am Himmel funkelten die Sterne.

„Orion!“, rief Raniya, als sie ihren Freund sah. Er schwirrte in der Luft herum und lächelte.

„Das wollte ich dir zeigen“, sagte er und Raniya sah nun, dass Orion nicht einfach ziellos herumflog, sondern etwas an den Nachthimmel malte. Raniya hatte ihn noch nie so etwas tun sehen. Umso überraschter stellte sie fest, dass Orion nicht die geometrischen Muster malte, die die Volbeat normalerweise in die Nacht zeichneten. Stattdessen waren es Buchstaben, Worte – ein Gedicht, das Orion irgendwann geschrieben haben musste und nun für sie mit leuchtender Schrift in den Himmel schrieb.

„Wow“, hauchte Raniya.

„Gefällt es dir?“, fragte Orion und landete neben ihr.

„Aber ja!“, rief Raniya und sah Orion an. „Das ist unfassbar lieb von dir!“

„Es freut mich, dass du das sagst“, erwiderte Orion glücklich.

Sie standen zusammen da und sahen das Gedicht an, das sich vor dem dunklen Himmel abzeichnetet und heller strahlte als der Mond oder die Sterne. Raniya fasste Orion an seiner Hand.

„Danke“, flüsterte sie.

Dieses Ampharos hört auf den Namen Arthur und liebt es nicht nur, stundenlang in Bücherwelten einzutauchen, sondern auch, seine eigenen Werke zu schreiben.

Neben dem Schreiben und dem Lesen ist Kaffee sein täglich Brot, besonders an Morgen möchte man ihm nicht vor seiner ersten Tasse begegnen.
Passend zu seinem ruhigen, fast schon unscheinbaren Charaktere liest er gerne Romane, deren Handlung sich langsam aufbaut. Auch Sachbücher gehören zu seiner liebsten Lektüre, denn seiner Meinung nach, hört man nie auf, zu lernen. Darüber hinaus legt er sich aber keine Grenzen; des Öfteren greift er deshalb auch zu Krimis oder anderen spannenden Genres. Bei seinen eigenen Büchern hält er es simpel; mit kleinen Anekdoten aus dem Leben will er in erster Linie seine Leserschaft unterhalten, wobei er es auch nicht sein lassen kann, die ein oder andere Moral hineinfließen zulassen.

Das Scoppel ist ein Weltenbummler und hat im Fanfiction-Bereich seinen Platz gefunden. Es hoppelt gerne durch die Bibliothek und besucht die Welten, die die Autoren schaffen. So vergräbt es sich tagelang zwischen den Werken unterschiedlicher Menschen und vergisst dabei Zeit und Raum um sich herum. Das kleine Pokémon hat mit der Zeit auch ein ganz feines Gehör für das Erwachen ruhender Themen entwickelt. Sobald sich ein neues Werk einfindet und das frisch beschriebene Papier raschelt, zittern Scoppels Löffelchen ganz aufgeregt und es flitzt zum neuesten Text. Wenn es sich durch die Abenteuer von chaotischen Spielwelten gekämpft, mit Feuer-Igeln über die Welt unter dem Sternenhimmel philosophiert oder all die lyrischen Schneeflocken gezählt hat, widmet es sich gerne den anderen kreativen Bereichen seiner Welt. Hin und wieder trifft man sich zum gemeinsamen Tee in der Werkstatt. Doch vorher gilt es diese aufzuräumen! Denn viele kreative Köpfe verursachen Lawinen an Papierknäuel. Danach wird der Tee zubereitet und die Kekse werden bereit gestellt, denn Scoppel kennt doch seine Schreiberlinge und weiß, was diese antreibt. Die Arbeit in der Werkstatt ist immer wieder ein Erlebnis. Die fleißigen Helfer diskutieren und debattieren Tipps und Tricks für das Schreiben und teilen ihre Erfahrungen mit viel Leidenschaft untereinander. Es notiert sich alles eifrig, denn es möchte auch mit vielen Geschichten die Bibliothek füllen und andere Leser in seine Welten entführen. Nach solchen anregenden Teerunden lichtet es sich abends, umgeben von all den inspirierenden Werken in der Bibliothek, den Tisch und schreibt seine Ideen nieder. Mit jeder vollgeschriebenen Seite fühlt es die Zufriedenheit in sich wachsen und auch etwas Stolz. Sobald es seine Ideen verewigt hat und in der Werkstatt Ruhe einkehrt, widmet sich Scoppel einer seiner Lieblingsaufgaben: Den Wettbewerben! Wild hoppelt es durch die Gegend und sammelt Ideen bei seinen Schreiberlingen und wandelt diese in Herausforderungen um. Das Pokémon fasziniert es, wie die alten Hasen aus ihrer Komfortzone ausbrechen - Drachen, Elfen, Detektive und Abenteurer hinter sich lassen - und sich nahezu jeder Aufgabe annehmen. Aufgeregt schnuppert es in den Werken herum und begutachtet auch die Kommentare der anderen Leser. Man lernt als Autor schließlich nie aus!

Scoppel hat für sich das perfekte Nest im Fanfiction-Bereich eingerichtet und möchte gar nie mehr woanders hin. Jeden Abend, wenn es sich bei Lichtelschein an seinen Tisch setzt und an seinen Geschichten arbeitet oder die Werke der Schreiberlinge erforscht, erfreut es sich den Welten und Gedanken, die sich an diesem kleinen Ort zusammenfinden.