In diesem Thema geht es mir hauptsächlich um die Behandlung von Meerestieren(hauptsächlich Orcas) für Shows wie Sea World und der gleichen.
Ich habe mich schon mit Bastet ausführlich darüber unterhalten und kam auf die Idee dahingehend ein Thema zu erstellen.
Zunächst einmal, für alle die nicht wissen was Sea World eigentlich darstellt.
Sea World ist eine Reihe von Meeres-Themenparks in den vereinigten Staaten. Die Parks sind eine Mischung aus Delfinarium und Vergnügungsparks. Mit einstudierten Tiershows verblüffen die dortigen Tiertrainer jeden Tag aufs neue tausende Menschen, die unter anderem extra aus anderen Ländern anreisen.
Die Trainer werden dort in Jahren ausgebildet und arbeiten meist pausenlos mit einem Tier zusammen, damit sie zu diesem bestimmten Tier eine Bindung aufbauen können. Mit diesem Tier trainieren sie und lernen dazu. Unter anderen bis sie endlich in der Lage sind eigene Shows aufzuführen und andere Tiere zu trainieren. Ich möchte nicht anzweifeln, dass die Tiertrainer eine exzellente Ausbildung erhalten und ich möchte auch in keinster Weise anzweifeln, dass die Tiertrainer sehr wohl eine feste Bindung zu den Tieren aufbauen. Aber es gibt einige andere Dinge, die ich anzweifeln möchte. Dazu aber später.
Hier bei uns in Deutschland ist es normal dass Zirkusse herum fahren und Tiershows zeigen. Auch diese sind durchaus verrufen und es gibt nur wenige Zirkusse die Tiere artgerecht halten und ihnen auch ein vernünftiges Leben bieten können. Tiere wie Löwen, Tiger und ähnliche Raubtiere, gehören nicht in Gefangenschaft und sind nicht dazu geboren worden Tricks zu lernen und in kleinen Käfigen umher zu reisen. Aber lassen wir hier mal Zirkusse außer acht. Dies benutze ich aber gerne als Überleitung denn Sea World macht nichts anderes. Sie reisen mit den Tieren zwar nicht unbedingt durch die Gegend, aber die Tiere werden zumeist in viel zu kleinen Wasserbecken jahrelang gehalten. Unter anderem ist Sea World dafür bekannt der erste Park zu sein, welche Orcas gefangen und in Shows eingesetzt haben.
Der Orca ist ein Wal aus der Familie der Delfine. Er ist auch bekannt unter den Namen Schwertwal, Killerwal und auch Mörderwal. Der Name Killerwal und Mörderwal wird hierbei allerdings zumeist von Walfängern genutzt, die den Orcas auch diesen Namen gegeben haben.
Der Orca ist die größte Art der Delfine. Bullen können fast 10 Meter lang werden. Gemessen wurde der größte Bulle mit 9,8 Metern. Die größte gemessene Kuh hatte eine Länge von 8,5 Metern. Die Durchschnittsgrößen bei Männchen betragen allerdings zirka 8 Meter und bei Weibchen 7 Meter.
Orcas sind enorm intelligente Tiere.
Es wurde bereits festgestellt dass die Orcas den Menschen von dem Hirn enorm gleichen und ihnen in der Klugheit alleine in nichts nachstehen. Auch wurde ein Raum im Hirn festgestellt, welcher für die gefühlten Emotionen sorgt, welcher bei den Orcas sogar größer ausgebildet ist, als bei uns Menschen. Dies bedeutet: Orcas empfinden viel stärkere Emotionen als wir Menschen. Dies wurde auch, unter grausamen Methoden möchte ich anmerken, bereits schon des Öfteren beobachtet.
Orcas sind enorm lernfähig und haben auch keinerlei Probleme immer Neues dazu zu lernen. Weswegen sie auch für diese Showas versucht wurden zu fangen und anzutrainieren. Und es stellte sich als voller Erfolg heraus.
Dazu möchte ich noch erwähnen: Orcas sind sehr soziale und familiäre Tiere.
Sie leben meist in riesigen Familien von mehreren Tieren zusammen. Eine sogenannte Schule mit einer Kuh als Anführerin, die ebenfalls die Mutter vieler der folgenden Tiere in dieser Schule ist, ansonsten sind meist nur die Jungtiere ihrer Kälber ebenfalls in der Familie. Weibchen wurden selten dabei beobachtet, wie sie die Schule wechselten. Meist sind es Männchen, welche die Schule und ihre Familie verlassen und sich einer anderen anschließen. Unter anderen aus Fortpflanzungsgründen.
Wie man sieht, bleibt eine Familie also eigentlich ein Leben lang zusammen und trennt sich aller höchstens nur für wenige Stunden, aber entfernen sich nie zu weit, von ihrer eigentlichen Familie.
Nun, wo ich einige Dinge über Orcas erzählt habe, möchte ich hier einmal festhalten was Punkte bei Orcas sind, die Sea World alle nicht beachtet hat.
Nummer 1: Orcas sind die größte Delfinart die existiert. Die Wasserbecken sind weder tief genug, noch breit genug, um einem so großen Tier ein gutes Territorium zu bieten. Am Anfang, wo die Orcas gerade erst gefangen wurden für Sea World, wurden sie über Nacht sogar in klitzekleine enge Tanks gesperrt. Sie hatten nicht genug Platz sich zu drehen, oder irgendwie zu bewegen. Zudem war es komplett finster und keinerlei Geräusche von außen waren zu vernehmen. Darin blieben sie unter anderem auch Tagelang eingesperrt. Nicht zu guter Letzt um sie gefügig zu machen. Es wurde festgestellt dass die Orcas dadurch regelrechte Traumatas erlitten hatten. Was normal ist - auch wir Menschen würden bei komplett Isolation, eingesperrt in Dunkelheit und Enge, irgendwann verrückt werden und mit einem Trauma davon kommen.
Nummer 2: Orcas sind enorm soziale und familiäre Tiere. Normalerweise trennen sie sich NIE von ihren Kindern, Kindeskindern bzw Müttern.
Kälber wurden, für diese Shows, von ihren Müttern getrennt und in Fischernetzen gefangen und von ihrer Familie weg geführt. Dafür jagten die Walfänger die Tiere absichtlich in eine Sackgasse und schnitten ihnen den Weg ab, ehe sie Netze in das Wasser hingen, um die älteren von den jüngeren Tieren zu trennen.
Es wurde beobachtet und von den damaligen Walfängern offen zugegeben und berichtet, dass die Kinder nach ihren Müttern schrien und die älteren Tiere, trotz der Möglichkeit wegzuschwimmen, sich nicht von den Kälbern entfernten und den Booten sogar noch hinterher schwammen, wobei sie ständig nach den Kälbern riefen. Ein damaliger Walfänger berichtete bei einem Interview dass er nicht gedacht hätte dass ein Wal einen so schmerzhaften Ruf ausstoßen könnte, wenn er weder verletzt noch irgendwas anderes wäre. Auch hier wird vermutet, dass dies einen psychischen Knacks bei den Tieren angerichtet haben könnte.
Tilikum war, oder eher ist immer noch, der bekannteste Orca in Gefangenschaft. Und mitunter einer der größten in Gefangenschaft gehaltenen Orcas mit seinen 6,8 Meter Länge. - Und hier kurz einen Cut. Wisst ihr noch was ich geschrieben habe, wie groß die männlichen Tiere meist werden? Die Durchschnittslänge? 8 Meter. Tilikum erreichte eine Länge von fast 7 Metern, was die Durchschnittslänge einer Kuh ist. Dies geschah durch die Gefangenschaft. Mit zwei Jahren wurde Tilikum in der Wildnis gefangen. Er starb schließlich am 6. Januar 2017 - mit 36 Jahren.
Er wuchs in Gefangenschaft kleiner Tanks und eines kleinen Beckens auf, welchen er sich unter anderem mit zwei Weibchen teilte. Zwei Weibchen, welche nicht zu seiner eigenen Familie und Schule gehörte. Und ja, diese Information ist wichtig. Dies wurde in Sea World oft getan. Orcas wurden aus verschiedenen Familien zusammen gesteckt. Nicht nur Tilikum. Und was passierte aufgrunddessen? Die Orcas griffen und verletzten sich gegenseitig. Oftmals schwer und hin und wieder sogar tödlich. Denn Orcaschulen entwickeln tatsächlich ihre eigene Sprache untereinander. Somit können sich zwei verschiedene Schulen weder verstehen, noch irgendwie miteinander kommunizieren. Du bist eingesperrt auf engsten Raum mit zwei Fremden, die du nicht einmal verstehen kannst. Das kleine Becken sorgt für einen großen Stresspegel bei den Tieren und dann der Fakt, dass dort auch noch zusätzlich weitere Tiere drin sind, mit denen du dich nicht einmal verständigen kannst, steigert den Stresspegel erneut enorm.
Tilikum erlebte den größten Stress. Die, welche diese Tiere unter anderem studieren, zweifeln nicht an dass Tilikum einen psychischen Schaden weg hatte und unter anderem einige Traumata erlitten hatte, was dazu führte, wozu es nun einmal geführt hat. Tilikum ist der bekannteste Orca in Gefangenschaft, weil er an den Tod seiner eigenen Trainerin Schuld war. Es waren Videoaufnahmen vorhanden, die zeigten, wie Tilikum seine Trainerin unter Wasser zog und tötete. Zusätzlich war Tilikum an den Tod von einem weiteren Tiertrainer und sogar einem Besucher Schuld. Der Besucher brach des Nachts in Sea World ein und man vermutete dass es ein Obdachloser war. Es wird auch vermutet dass er betrunken in das Becken von Tilikum fiel und dieser kümmerte sich daraufhin um den Obdachlosen und man fand am nächsten Morgen nur noch den toten Körper.
Orcas sind keine aggressiven Tiere.
Und sie machen ihren Namen "Killerwal" oder "Mörderwal" keine Ehre. Denn in freier Wildbahn wurde noch nie, ich wiederhole: Noch NIE, ein Mensch von einem Orca angegriffen.
Tagtäglich schwimmen Menschen mit den Schwertwal-Schulen. Beobachten sie, erkunden sie. Es sind auch Aufnahmen bekannt die zeigen wie Jungtiere sich neugierig den Tauchern nähern, sich unter anderem sogar anfassen lassen.
Diese Tiere sind nicht aggressiv gegenüber dem Menschen eingestellt. So lange der Mensch ihnen nichts tut, sind sie intelligent genug um zu wissen, sie haben hier keinen Grund den Menschen anzugreifen, oder gar zu töten. Sie sind friedliche und hochintelligente Tiere, die Gefahr einzuschätzen und zu umgehen wissen.
Und wegen diesem Fakt sind Experten der Meinung dass Tilikum und auch die anderen Orcas, die jemals Menschen attackiert oder gar getötet haben während ihres Trainings, der Shows oder Ähnlichen, einen psychischen Schaden davon getragen hatten. Frust, Angst, Isolation, Dunkelheit, Enge... manchmal ließen die Menschen sie auch hungern, wenn sie bei der Show nicht gehorcht hatten. All dies staute sich bei diesen Tieren so an, dass sie ihren Frust zeigten. Sie zeigen Aggression und zeigen deutlich es geht ihnen nicht gut.
Nochmal: Ich zweifel nicht an, dass die Trainer sich an die Tiere wie Tilikum gebunden haben. Dass sie sie mochten und ich glaube auch nicht, dass die Tiertrainer die Tiere leiden ließen. Sie nahmen und nehmen heute noch an, dass die Tiere diese Trainingseinheiten lieben. Dass sie Spaß daran haben und sie dachten, es ginge ihnen damit gut. Mit all den Umständen, unter welchen sie leben mussten. Sie hatten Spaß dabei mit solch großen Tieren zusammen arbeiten und ich glaube ihnen, dass es ihr Traum ist. Aber, sie haben nicht das Recht dazu, diese Tiere einzusperren und ihnen alles wegzunehmen. Es tut mir leid für die Familien der Verstorbenen. Aber ehrlich gesagt muss ich zugeben: Um die Trainer tut es mir nicht leid.
Noch eine kleine Nebeninfo: Aufgrund der großen Hasstiraden bei Sea World, hat dieses im März 2016 bestätigt, dass Orcas nun nicht mehr gefangen, oder aber gezüchtet werden. Im Moment leben noch 29 Orcas in Sea Worl und mehr sollen dementsprechend nicht dazu kommen. Frei lassen will Sea World diese Tiere aber nicht, da sie in der freien Natur keine Überlebenschancen hätten. In diesem Punkt stimme ich Sea World auch zu. Denn unter diesen 29 Tieren sind 5 Wildfänge die in den 1970er und 1980er Jahren gefangen wurden und die restlichen Tiere sind alle in Gefangenschaft geboren worden.
Nach so vielen Jahren in Gefangenschaft, können die Tiere nicht mehr überleben. Da sie ihre Familien auch nicht mehr finden könnten.
Aber dennoch sollen weiterhin Tiere wie Delfine, Weißwale, Grindwale und weiteres dort leben und weiterhin Shows aufführen.
Wie findet ihr das?
Es ist ein guter Schritt, dass Sea World nun vor zwei Jahren gesagt hat: "Gut, wir werden keine neuen Orcas mehr fangen oder züchten und nur noch unsere 29 Tiere weiter behalten, bis sie sterben sollten.", aber weiterhin mit Tieren spielen, die eigentlich in die Wildnis gehören. Zudem hat es enorm lange gedauert, bis Sea World endlich gesagt hat dass sie keine Orcas mehr vorführen wollen.
Aber was ist jetzt mit den Weißwalen? Den Delfinen und Grindwalen? Meint ihr diese Tiere sind glücklich?
Und was denkt ihr von der Aussage der Experten? Stimmt ihr ihnen zu dass die Orcas, die an den Toden von Menschen unter anderen verantwortlich waren, psychisch angeschlagen und traumatisiert waren?
Wollt ihr eventuell in Sea World oder ward ihr da vielleicht sogar schon? Wenn ja, dann erzählt doch mal von euren Erlebnissen, dies würde mich wirklich sehr interessieren.
Zum Abschluss möchte ich euch noch gerne den Film "Black Fish" ans Herz legen.
Er erzählt unter anderem alle Fakten die ich hier gerade aufgelistet habe und erzählt zudem die Geschichte von Tilikum genauer. Auch wird mit Bildern und Videoaufnahmen deutlich gezeigt, wie die Tiere damals behandelt worden sind und ehemalige Mitarbeiter von Sea World geben Interviews.