Vor einigen Jahren in der Weihnachtszeit las ich in einem Bisabomard-Startpost, man soll zufrieden sein mit dem, was man hat (zusätzlich zum Freuen über Geschenke). Meine Erfahrung ist: Manchmal sind alte Sachen nicht nur gut, sondern sogar besser als neue. Zu dem Thema eröffne ich hier einen Thread: Habt ihr neue Produkte schon mal als schlechter empfunden, als alte? Und inwiefern? Seid ihr zum alten (sofern noch heil) zurückgekehrt?
Ich hatte mir dieses Jahr zwei Monitore von LG gekauft und beide ins Geschäft zurückgebracht. Das alte Modell ist ein Samsung-22-Zöller. Er reicht völlig, wenn er kaputt geht, würde ich ihn durch ein ähnliches Modell ersetzen. Eigentlich ein Fernseher, reicht mir die Größe des zum Windowsrechner-Bildschirm umgewidmeten Geräts eigentlich doch. Meine Annahme, ich bräuchte unbedinngt 27 Zoll in Form eines neuen Geräts, hat sich als Trugschluss erwiesen: 27 Zoll wären nett, aber keines der Neugeräte war so richtig gut. So war ich nach dem Reklamieren immer froh, dass das alte Ding so gut seinen Dienst tut. Macke des ersten 27-Zoll-Geräts: Full-HD-Auflösung. Das ist störend unscharf und war für mich unerträglich. Solche Geräte (Kombi: 27 Zoll und nur FHD) gehören für mich generell nicht in den Handel. Manko des zweiten Geräts, mit einigen Monaten Versatz gekauft: Die 4K-Auflösung zusammen mit 60 hz bekomme ich nicht, obwohl die Grafikkarte laut Datenblatt es hinkriegen müsste; sie hat leider nur einen HDMI-Port, über zwei davon wäre es wohl machbar; bei den gebotenen 30 hz + 4K ruckelt der Mauszeiger; die CPU-IGP bekommt die gewünschte Kombination hin, dafür kaufe ich mir aber keine Grafikkarte (sie würde beim IGP-Anschluss ungenutzt sein). Der alte Fernseher ist "pflegeleichter": Full-HD und 60 hz und dank geringerer Größe scharf genug. Sicher, die Schirmfläche könnte größer sein. Und bei einem HDMI- statt VGA-Kabel gibts Fehlfarben. Doch die Qualität beim genutzten VGA-Kabel liegt trotz angeblichem Verlust hoch. Zudem reagiert er gefühlt dank 60 hz statt 30 hz schneller als das 4K-Panel.
Geht es euch ähnlich, dass ihr das Alte besser findet als das Neue? Gemeint ist unter anderem geplante Obsoleszent, also dass neue Sachen verfrüht kaputtgehen, aber nicht nur. Gerade in der Weihnachtszeit konsumiert man viel und die Frage ist berechtigt, ob jeglicher Luxus sein muss.
Neben anfassbaren Produkten wurde ich mir heute bewusst, als ich in den Keller ging, dass ich Glück habe, in einem Haus zu wohnen. (Eigener Keller, kein Teilen des Raums mit Nachbarn, Waschmaschinen-Bedienung müsste ich eigentlich mal lernen...) Früher hauste ich in einer Wohnung: Diese war durch Renovierungsarbeiten am Ende (vor dem Auszug) durch den Vermieter staubig, ferner waren die Nachbarn uns jahrelang unangenehm und andersrum (wir für sie). Und fremde Gewürze stanken, Alkohol-Saufende sowie Disko-Gänger pöbelten abends laut vorm Fenster und ein Arbeiter im Hotel nebenan mutete einem eine ungehöre Lautstärke mit seinem Motorrad zu, wenn er bei Feierabend nach Hause fuhr. Im Haus zur Miete sind die Nachteile allesamt passe; ich höre insbsondere im Frühling die Vögel, es ist sauberer, das Preis/Mietpreisverhältnis erscheint besser und ich habe ein größeres Zimmer. Das blende ich aus, weil es seit ein paar Jahren Alltag ist; werde ich mir dessen bewusst, kann ich mich an solch Selbstverständlichem erfreuen (der Vergleich zu damals machts).