Zufrieden sein mit dem, was man hat

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  • Ich finde den Ansatz dieses Themas, zumindest so wie es hier gerade diskutiert wird interessant. Ich würde dazu gerne einwerfen, inwiefern ein Mensch Glück definiert, oder eben Zufriedenheit.

    Schließlich sind wir uns wohl alle sicher, dass Menschen aus Krisensituationen deutlich weniger Ansprüche haben werden als wir.


    Und ich denke, wenn hier dann jemand davon spricht, dass man aus jeder Situation etwas gutes schöpfen kann, dann redet sicherlich niemand hier über Krieg und hat darüber nachgedacht, dass unsere Probleme ja doch am Ende nur die bekannten First World Ploblems sind. Deswegen finde ich den Vergleich zu solchen Ländern halt irgendwie unangebracht in so einem Thema ka. Keiner von uns wird seine Probleme danach definieren. Immerhin hat jeder hier in irgendeiner Form Internet oder?

    Also sind auch alle Grundbedürfnisse abgedeckt.


    Trotzdem muss ich sagen, ich verstehe die meisten Leute nicht. Ich bin allgemein kein Freund von positivty Gelaber und wenn es einem scheiße geht, ist es definitiv das letzte was man hören will. Es macht die Situation meist nur schlimmer, weil man dazu gezwungen wird, glücklich sein zu müssen, weils ja immer irgendeinen Strohhalm gibt.

    Und wenn dann noch Argumente fallen wie, ja sei froh, dass es dir gut geht. Du hast doch alles, bei sowas könnte ich die Wände hochgehen. Minimalistisch zu leben ist schön und gut, aber keiner von uns hier, tut das wirklich. Ihr verzichtet einfach nur auf Dinge, die euch am ehesten verzichtbar erscheinen.

    Dazu ist es halt praktisch genau das selbe, als wenn man nicht darauf verzichtet. Man redet sich einfach ein, die Anwesenheit/Abwesenheit der Sache macht einen glücklicher. Am Ende ist es alles nur Einbildung, wenn man mal ganz von bestimmten Grundbedürfnisssen ausgeht, welche unsere Lebensqualität tatsächlich verbessern. Macht es auch keinen Unterschied für einen selbst, ob man das neuste Handy nun kauft und damit meint glücklich zu sein, oder meint glücklicher zu sein weil man es nicht hat.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Und ich denke, wenn hier dann jemand davon spricht, dass man aus jeder Situation etwas gutes schöpfen kann, dann redet sicherlich niemand hier über Krieg und hat darüber nachgedacht, dass unsere Probleme ja doch am Ende nur die bekannten First World Ploblems sind. Deswegen finde ich den Vergleich zu solchen Ländern halt irgendwie unangebracht in so einem Thema ka. Keiner von uns wird seine Probleme danach definieren. Immerhin hat jeder hier in irgendeiner Form Internet oder?

    Also sind auch alle Grundbedürfnisse abgedeckt.

    Das war nur ein kleines Beispiel von anderen. Auch Menschen aus der "1st World" kann es wirklich beschissen gehen, wenn andere Menschen das Leben dazu machen, wenn man an einer Krankheit leidet etc... da redet man sich immer nur gerne ein, dass sowas die absolute Ausnahme ist. Sicher ist es nicht gerade die Mehrheit, aber Ausnahmen sind das nunmal auch nicht.


    Und wenn dann noch Argumente fallen wie, ja sei froh, dass es dir gut geht. Du hast doch alles, bei sowas könnte ich die Wände hochgehen. Minimalistisch zu leben ist schön und gut, aber keiner von uns hier, tut das wirklich. Ihr verzichtet einfach nur auf Dinge, die euch am ehesten verzichtbar erscheinen.

    Dazu ist es halt praktisch genau das selbe, als wenn man nicht darauf verzichtet. Man redet sich einfach ein, die Anwesenheit/Abwesenheit der Sache macht einen glücklicher. Am Ende ist es alles nur Einbildung, wenn man mal ganz von bestimmten Grundbedürfnisssen ausgeht, welche unsere Lebensqualität tatsächlich verbessern. Macht es auch keinen Unterschied für einen selbst, ob man das neuste Handy nun kauft und damit meint glücklich zu sein, oder meint glücklicher zu sein weil man es nicht hat.

    Dem stimme ich wirklich zu. Vor allem kommt noch der Aspekt hinzu, dass sich diese Leute oft auch den anderen überlegen fühlen, da sie nunmal "die Augen für die wichtigen(tm) Dinge geöffnet bekommen haben". Bisschen wie Sektendenken, nur kollektiv und im ganz Großen.

    Wenn du viel Glück hast, kriegst du eine esoterische Rede noch gratis obendrauf.

    Wenn du noch mehr Glück hast, triffst du auf einen Nerd, Gamer oder Otaku, der dich dafür judged, dass du deine Klamotten magst, weil sowas dann ja oberflächlich(tm) ist, aber seine eigenen Sachen zu sammeln ... das ist dann wieder vollkommen okay.


    Ich verrate euch was: Ich liebe meinen Krempel. Meine Animes, Mangas, Klamotten, "dummes" Merch, und viele kleine Alltagsdinge ... vielleicht ist das "materialistisch" für manche, aber ich liebe meinen Krempel dennoch. xD

  • Dann verstehen aber manche hier den Minimalismus auch komplett falsch.


    Minimalismus heißt übrigens nicht, dass man gar nichts besitzt, sondern nur das was man für sich wirklich braucht. Es muss nicht nur Grundbedürfnisse abdecken (Essen, Schlafen, usw.), sondern einen einfach mit sich zufrieden machen. Jedoch gibt es manche die wirklich NUR Krempel haben. Damit ist z.B. Müll (und ja ich nenn das gerne Müll) gemeint der NUR rumliegt und keinen Zweck erfüllt. Weder vom eigenen Grundbedürfnis (sei es Merch, Sammlung, ect.) noch als Nutzgegenstand verwertet wird und quasi existiert um zu existieren.


    Leider sehen viele im Minimalismus nur schwarz oder weiß. Und das ist Schwachsinn! Ich selber bin sehr minimalistisch. Meine Kunstecke ist auf ein Minimum geschrumpft. Meine Acrylfarben passen in eine Schublade, meine Kunstsachen sind so sehr minimiert, dass ich sie alle in einen kleinen Schrank reinbekommen würde. Und ich bin zufrieden damit.


    Doch heutzutage haben die Menschen ihren Konsum kaum mehr unter Kontrolle. Und da spreche ich von den berühmten Müll-Ecken. Nur, dass die bei Nicht-Minimalisten einfach überall sind. Ein Minimalist kann dir genau sagen wo seine Dinge liegen. Er weiß in welcher Qualität sie sind, wie lange sie in etwa noch halten und wie oft er diese benutzt. Ein Minimalist hat auch meist mehr Ordnung als der Otto-Normal-Bürger. Ein gutes Beispiel ist wenn ich meine Schwiegereltern besuche. Da ist sogar die Eckcouch immer voll in der Küche. Mit so viel Kram was kein Mensch braucht.


    Und ja... irgendwo passt Minimalismus und Ordnung zusammen da diese Menschen einfach darauf achten was sie kaufen. Ein Minimalist würde auch nicht eine billig produzierte Aldi-Kaffeemaschine kaufen, sondern lieber auf Qualität achten damit diese auch noch weitere 10 Jahre funktioniert. Diese Menschen achten darauf ihre Umwelt nicht zu belasten und sich selbst nicht mit Krempel zu belasten.


    Merch- und Sammlungen zählen aus Prinzip nicht dazu weil das als Hobby gilt. Obwohl ich sagen muss, dass ich auch darauf achte was ich in meiner Spielesammlung hinzufüge und was nicht. Ich kaufe mir die Gegenstände nur dann wenn ich in dem vollen Bewusstsein bin. Mag sein, dass unsere Wohnung immer noch nicht perfekt ordentlich ist, aber ich würde meine Sachen eher finden als die meisten anderen Menschen da jeder Gegenstand in dieser Wohnung seinen Platz und seine Ordnung hat. Von daher kann ich nicht nachvollziehen warum manche Menschen meinen, dass Minimalismus = gar nichts heißt. :unsure:


    Hier ein Zitat von Wikipedia:


    Zitat


    Einfaches Leben (englisch simple living), auch freiwillige Einfachheit (engl. Voluntary simplicity), Minimalismus oder Downshifting genannt, bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsum­orientierten Überflussgesellschaft sieht. Konsumkritische Menschen versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben zu führen. Gelegentlich wurde der Lebensstil mit dem Akronym LOVOS abgekürzt (englisch Lifestyle of Voluntary Simplicity); manche einfach Lebende gelten als Aussteiger.

  • Trotzdem muss ich sagen, ich verstehe die meisten Leute nicht. Ich bin allgemein kein Freund von positivty Gelaber und wenn es einem scheiße geht, ist es definitiv das letzte was man hören will. Es macht die Situation meist nur schlimmer, weil man dazu gezwungen wird, glücklich sein zu müssen, weils ja immer irgendeinen Strohhalm gibt.

    Ich habe auch eine Freundin, die genau das auch nicht will. Und ich muss mich da abbremsen, ihr mit meiner positiven Art nicht auf den Wecker zu fallen. Trotzdem habe ich in solchen Situationen ein offenes Ohr und versuche es über Ablenkung und mit Witzen, weil ich es schlecht sehen kann, wenn jemand leidet. Zumindest sollte die Gesellschaft gut tun und sich der andere nicht gewungen fühlen, etwas vorspielen zu müssen. Deswegen ist man doch befreundet, um so zu sein wie man ist.

    Als es mir mal schlecht ging und ich fast vom positiven Glauben abgefallen bin, konnten mir Familie und Freunde auch nicht weiterhelfen, dafür aber Hilfe von außen, die wirklich verstand, was gerade in mir vorging. Das hätte wohl niemand anderes bewerkstelligen können und muss es auch nicht. Man muss sich nicht gegenseitig retten aber ich pass einfach auf, dass gewisse Freune nicht zu oft allein hocken und mal raus an die Frische Luft kommen.

  • @LadyEndivie08

    Ich verstehe natürlich, was du aussagen willst. Aber im Endeffekt trifft trotzdem so ziemlich das zu, was ich in meinem letzten Abschnitt gesagt habe. Du selbst bist der Meinung, dir geht es mit weniger besser, also hast du weniger. Am Ende wird es an deinem Gemütszustand aber eher wenig ändern, wenn du deine Acrylfarben vielleicht in zwei Schubladen aufbewahren müsstest. Ich will dir da auch nicht reinreden oder dich angreifen. Du musst schließlich glücklich sein. Aber ich sehe, von vielen Leuten, die solche Sachen sagen, eher Ausreden wodurch sie rechtfertigen, sich besser zu verhalten als andere, weil sie ja nicht so viel Zeug kaufen, was sie nicht brauchen.

    Bringt es deine Schwiegereltern zum Beispiel um, dass sie eine Eckcouch voll mit Zeug haben? Würde es irgendeinen Unterschied in ihrem Empfinden machen, wenn diese Eckcouch nicht voll mit Zeug wäre? Ich bezweifle es. Ich würde mich ja selbst nicht als eine Person bezeichnen, die viel hat. Ich bin kein großer Sparer und ich liebe eben Merch (und Schneemänner) aber ich hab halt nicht viel Geld. Ich schau mir das nicht jeden Tag an und bin nicht jeden Tag super glücklich darüber, aber genau so wenig wäre ich jetzt vermutlich super traurig, wenn ich es nicht hätte. Es ist halt einfach da, manchmal schaue ich zehn Minuten drauf und freue mich darüber. Manchmal eben nicht.

    Ich denke so wird es auch bei dir sein. Die meiste Zeit über, nimmst du doch überhaupt nicht war minimalistisch zu sein und nur ab und an denkst du darüber nach und 'glaubst' das Richtige zu tun. Ob es das aber wirklich ist, oder nur für dich selber, kannst du sicherlich auch nicht beantworten. Ich bezweifle halt einfach, dass es langfristig gesehen wirklich einen großen Unterschied macht (also für deine Psyche), wenn man nicht gerade Messi Züge annimmt, oder eben wirklich absoluten Minimalismus lebt.



    Als es mir mal schlecht ging und ich fast vom positiven Glauben abgefallen bin, konnten mir Familie und Freunde auch nicht weiterhelfen, dafür aber Hilfe von außen, die wirklich verstand, was gerade in mir vorging. Das hätte wohl niemand anderes bewerkstelligen können und muss es auch nicht. Man muss sich nicht gegenseitig retten aber ich pass einfach auf, dass gewisse Freune nicht zu oft allein hocken und mal raus an die Frische Luft kommen.

    Ich sag ja auch nicht, dass dir deine Freunde, oder du ihnen nicht helfen sollst. Nur ist es meistens einfacher, wenn man rationaler an diese Probleme rangeht und versucht da eben wirklich zu helfen. Weder "Ja, aber die Sonne scheint doch heute so schön" noch "Ja ist echt scheiße. Dir gehts wirklich schlecht." sind da hilfreich. Deswegen sind Therapeuten bei sowas eben auch eine gute Anlaufstelle, weil sie keine emotionale Bindung zu dir haben und die Sache eher rational betrachten können. Als etwa deine Freunde.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Diese Menschen achten darauf ihre Umwelt nicht zu belasten und sich selbst nicht mit Krempel zu belasten.

    Wobei ich hier sagen muss, da bin ich mir nicht ganz so sicher, man kann auch minimalistisch veranlagt sein, belastet aber mit dem Minimalismus trotzdem die Umwelt, ich meine klar hat man weniger, aber man kann von dem wenigen an Minimalismus, was einen zufrieden stellt, mit nicht umwelt schonenden Dingen die Umwelt dennoch schädigen.


    Merch- und Sammlungen zählen aus Prinzip nicht dazu weil das als Hobby gilt.

    Ich persönlich würde es schon irgendwo dazu zählen, denn auch hier kann man voll den Bock abschießen, ich nehme mich da mals als Beispiel, ich habe noch ne rund 10.000€ Animesammlung (DVD/BD), hätte ich so weiter gemacht wie damals, wäre meine Sammlung bei fast 23.000€, also über die Hälfte würde einfach nur im Regal rumstehen, weil einfach so, nur damit mans hat halt, angeguckt wird sich das im besten Fall auch nur 1mal im schlimmsten Fall gar nicht und somit hat man wieder für irgendwas Geld ausgegeben, nur damit man es einfach hat.



    Aber ja mit Minimalismus an sich lebt es sich einfach generell besser (mal davon abgesehen, dass wesentlich mehr Geld im Monat übrig bleibt xD), dieser Zwang über die Jahre, etwas zu haben, damit man es hat ohne es zu nutzen, dieses unüberlegete zulegen von Dingen, die man nicht braucht.

    Übt einfach extrem viel Druck (was ich schon krank finde, sich nervlich fertig zu machen, wegen irgendwelchen Gegenständen xD) aus, wenn man nie zufrieden ist und nur darauf bedacht ist egal ob man es braucht oder nicht, es zu haben.

    Wenn ich das jetzt auf meine Spiele sehe, damals habe ich einfach gekauft, heute überlege ich mir 3mal ob ich das brauche und kaufe im besten Fall dann erst. (in der Regel brauch ich es nach so langem überlegen dann doch nicht, weils meist einfach was ist, was die ersten Stunden glücklich macht und nachher nicht mehr genutzt wird).

    Wenn ich dann mal ein Spiel habe, macht das auch wieder viel glücklicher, einfach weil man sich auf was freut und nicht wie vorher, "wird gekauft, wird gekauft, wird gekauft", als wäre es das normalste der Welt, sich einfach alles zu kaufen was einen gerade in den Sinn kommt.


    Aber ich sehe, von vielen Leuten, die solche Sachen sagen, eher Ausreden wodurch sie rechtfertigen, sich besser zu verhalten als andere, weil sie ja nicht so viel Zeug kaufen, was sie nicht brauchen.

    Ist für mich eher ne Krankheit die das "Social Media" hervorgerufen hat, man äußert sich dazu und die Leute fühlen sich gleich wieder angepisst, weil man sich angeblich für was besseres hält, damit will ich nicht sagen, dass es genau solche Leute nicht auch gibt, aber ich finde, dass wird heitzutage extrem überdramtaisiert und Leute die in diesem Fall minimalistisch angehaucht sind, werden direkt in irgendeine Schublade gedrängt.

    Das ist genauso wie wenn ein Vegetarier neutral über den Lebensstil unterhält und Leute aus Affekt die Person gleich in die Schublade "hälst dich für was besseres" schieben.

  • Du magst das so sehen, aber es gibt viele Leute, die zwischen "gutem und schlechtem" Besitz unterscheiden und genauso zwischen sinnvollen und nicht sinnvollen Hobbies oder Interessen. Da kommt es oft vor, dass Leute aus Subkulturen, die öfter mal von sich behaupten ausgeschlossen oder einfach nicht ernstgenommen zu werden, über andere ablästern, weil die gerne mal ein Kleid kaufen oder von mir aus auch nur über die Schneekugeln(insertbeliebigesZeugs) ihrer Eltern und Großeltern.
    Und ja, ich brauche dieses dritte rosa Kleid oder den zweiten schwarzen Rock mit Muster, weil sich alle drei / beide voneinader durchaus unterscheiden. xD Da sehe ich nicht ein, wenn ich mir vor zwei Jahren das letzte Mal etwas Ähnliches gekauft habe und dann mal etwas im Sale für 10-20 € sehe, dass dann jemand kräht "haST dU SOwAs nIChT scHOn?" Wahnsinn, Menschen besitzen wirklich mehr als zehn Kleidungsstücke? xD


    Es ist auch einfach nur ein Trend geworden sich damit zu rühmen weniger zu besitzen und manche Leute versammlen sich immer auf der Seite, die gerade als gut und richtig gilt und meinen, sie hätten die universielle Wahrheit für die gesamte Menschheit gefunden. Was dem einen guttut, kann für den anderen ein Dorn im Auge und eine Tortur sein. Lustigerweise sehe ich das gerade bei Leuten zwischen 20-30, die bereits gefunden haben, was ihnen guttut und das anderen aufzwingen. Manchmal sind da jüngere Leute flexibler und toleranter.

    Außerdem ist es, wie gesagt, Trend und Lebensstil, den man als Selbstidentifikation von "ich bin ein Minimalist, ich identifiziere mich damit" benutzt.


    Und die erinnern mich an meine Mutter, die hat auch einen Tisch vollgestellt und noch ein kleines Zimmer voller Rümpel. Wir hatten einige Zeit lang weniger (nun ist es auch nicht so viel) und viele solcher Leute werfen nicht gerne etwas weg, solange es nicht ganz klar Müll ist.


    Zitat von Pascal

    Ich persönlich würde es schon irgendwo dazu zählen, denn auch hier kann man voll den Bock abschießen, ich nehme mich da mals als Beispiel, ich habe noch ne rund 10.000€ Animesammlung (DVD/BD), hätte ich so weiter gemacht wie damals, wäre meine Sammlung bei fast 23.000€, also über die Hälfte würde einfach nur im Regal rumstehen, weil einfach so, nur damit mans hat halt, angeguckt wird sich das im besten Fall auch nur 1mal im schlimmsten Fall gar nicht und somit hat man wieder für irgendwas Geld ausgegeben, nur damit man es einfach hat.

    Ich weiß nicht, wie viele meine wert sind, sicherlich weniger, weil ich noch weniger besitze und nicht die teuren, deutschen kaufe, aber ich bereue keinen einzigen Anime, den ich im Regal stehen habe und ich hänge an manchen dieser Serie so sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dies jemals so sein wird. Andere mag ich einfach sehr gerne und ich würde die mir in fünf Jahren auch noch ansehen. Manche habe ich bisher halt nur einmal gesehen, aber da steht auch kein Ablaufsdatum drauf lol
    Bloß aus meiner Mangasammlung werd ich einer Freundin wohl Kuroshitsuji günstig verkaufen, weil ich die nicht weitersammeln und lesen möchte und vll. noch eine andere, alte Serie, aber sonst ...

    Ich freue mich immer, wenn ich alle zwei Monate eine neue Serie kaufe, und jeden Monat einen Film in meinen Amazonwarenkorb legen kann. Bloß weil mehr von einer Sache vorhanden ist, heißt es ja nicht, dass es für einen selbst weniger Wert ist. Jedes Mal, wenn ich am Regal vorbeigehe, freue ich mich so ein wenig über meine Sammlung. xD

  • Nur um das mal klarzustellen:


    Ich rühme mich nicht damit weniger zu haben. Mir sind die Trends (jeder Einzelne davon) auch egal. Wirklich. Die gehen mir am *** vorbei. :yeah:

    Bin ja auch nicht aus Trendgründen vegan geworden. Die die es deswegen geworden sind essen jetzt eh wieder Tierprodukte.

    Das habe ich von mir aus gemacht und fühle mich sauwohl damit.


    Und sammeln tue ich trotzdem: Videospiele, Bücher, gute Anime-Serien (One Piece und Detektiv Conan sammeln wir z.B. auch als Boxen), aber auch Merchhemden von Qwertee die mich ansprechen. Dennoch tue ich das einzig und allein aus einem Grund -> Weil es mir damit gut geht.


    Ein Trendsetter war ich noch nie und werde ich auch nie sein. :wink:


    Bitte denk nur nicht, dass jeder Minimalist oder Veganer das aus diesem Grund macht. Die Leute die es mit der Thematik ernst meinen sind das nämlich länger als ein paar Monate. So was ist eine Lebenseinstellung nicht mal eben etwas was man aufhaschen und mitnehmen kann. Tun trotzdem viele. Gilt aber nicht für mich. :grin::heart:

  • Es kann schon sein, dass es DIR damit gutgeht, aber für viele ist es dennoch ein Trend oder sie sind erstmal tatsächlich davon begeistert und wollen es anderen auch andrehen.

    Diese Japanerin hat ein Buch darüber verfasst, wie man richtig entrümpelt und mit sehr wenig leben kann. Als Nebeneffekt soll "man" sich besser fühlen und schon machen es viele nach. "Man" gibt es nunmal nicht, da es kein kollektives Ich gibt.

    Viele Leute kennen auch den Hintergrund dazu nicht, dass sich Japaner oft mit sehr kleinem und sehr teurem Wohnraum arrangieren müssen, zumindest in Städten, und Individualismus steht zumindest bei älteren Generationen weit hinten an. Dann lesen die Leute hier solche Bücher und glauben, sie könnten das sofort auf sich und ihre Kultur übertragen.

    Ich glaube, so einige Menschen, die sich damit besser fühlen und etwas Gutes tun wollten, könnten es bald bereuen, vor allem, wenn man seit seiner Geburt in einer sehr individualistischen Gesellschaft aufgewachsen ist, in der sich jeder auch durch Konsum (oder Nicht-Konsum auf der anderen Seite), aka seinen Besitz mitidentifiziert.

  • Es kann schon sein, dass es DIR damit gutgeht, aber für viele ist es dennoch ein Trend oder sie sind erstmal tatsächlich davon begeistert und wollen es anderen auch andrehen.

    Du interpretierst mal wieder ganz schön viel in alles rein. Nicht jeder, der so leben möchte, will es anderen "andrehen", es ist außerdem immer noch jedem selbst überlassen, ob er das will.

    Davon abgesehen: NATÜRLICH ist es eine individuelle Sache, man entscheidet schließlich für sich SELBST, ob man es so möchte, das bedeutet aber weder, dass man es nur tut, weil es ein "Trend" ist, noch dass man sich anderen "überlegen" fühlt (wie es von dir ja gerne behauptet wird).


    Ich besitze auch Dinge, die in anderen (teilweise sogar in meinen eigenen) Augen "überflüssig" sind, aber ich könnte mich niemals von ihnen trennen, weil ich damit etwas verbinde. Bin ich jetzt deswegen ein Messie? Nein. Und genau so ist es umgekehrt.


    Es geht bei dieser Sache primär darum, seine eigenen Erfahrungen zu machen, was man wirklich braucht und wovon man sich trennen kann, da man es vielleicht nicht mehr benötigt, denn viele Dinge heutzutage sind einfach überflüssig (ich meine, wer braucht 50 paar Schuhe!? Und komm jetzt bitte nicht wieder mit "das kannst du doch gar nicht entscheiden", natürlich kann ich das nicht, aber wie viele Anlässe bedarf es, diese alle mindestens einmal getragen zu haben? Oder haben Frauen auch eine emotionale Bindung zu ihren Schuhen?). Beim Aussortieren konfrontiert man sich nun mal mit solchen Fragen wie "bauche ich das wirklich?". Ich fühle mich auch wohler damit, wenn ich weiß, was ich besitze, wo ich es finde und ob es brauchbar ist. Und es gibt Leute, die wissen gar nicht mehr, was sich in ihren Kleiderschränken befindet, weil sie es einmal und danach nie wieder getragen haben. Da darf man sich schon mal fragen, wofür hat man das gekauft?

    Ich glaube einfach, dass es wichtig ist, sich bewusst zu werden, dass es auch anders GEHT, das heißt nicht, dass man ein neuer Mensch wird, sondern dass es eben nicht viel bedarf, um glücklich zu sein, bzw. dass es einen/m nicht trauriger macht oder schlechter geht, nur weil man etwas abgegeben hat. Denn in solchen Momenten erkennt man oftmals erst den wahren Wert einer Sache.


    Dass aus solchen Themen natürlich Profit geschlagen wird, lässt sich nicht vermeiden, das ist schließlich immer so, wenn etwas aufgeschnappt wird, was gerade neu dazugekommen ist. Aber das sind eben Trends: Sie werden ausprobiert, ob es gefällt oder nicht, bzw. sinnvoll erscheint, wird (leider meist) erst im Nachhinein entschieden.


    Ausprobieren darf man sie aber trotzdem und erst durch die gezielte Vermarktung kriegen viele Leute überhaupt erst Wind davon.

  • Und es gibt Leute, die wissen gar nicht mehr, was sich in ihren Kleiderschränken befindet, weil sie es einmal und danach nie wieder getragen haben. Da darf man sich schon mal fragen, wofür hat man das gekauft?

    denn viele Dinge heutzutage sind einfach überflüssig (ich meine, wer braucht 50 paar Schuhe!?

    Ich möchte zu Nachtgestalts Worten auch noch mal ein persönliches Beispiel einbringen: Meine Mutter besitzt viel Geld durch ihren Job, hat Anerkennung, Freunde und uns als Familienmitglieder. Durch diesen Überfluss an Geld kauft sie sich ständig Dinge, die sie im Grunde nicht braucht, weil sie eh schon viel davon besitzt und schlussendlich bleiben die meisten Sachen davon unberührt und landen irgendwann in den Müll. Dieser Kreislauf wiederholt sich schon seit ewigen Jahren und ich werde das Gefühl nicht los, das meine Mum einfach total unzufrieden ist und das sie das mit dieser, ich nenne es mal Kaufsucht, dieses Gefühl damit zu kompensieren versucht. Ich kann so ein „verschwenderisches Verhalten“ zwar tolerieren aber nicht gutheißen. Auch wenn man viel Geld hat und ja, ich bin auch der Meinung, dass Sparen, Haushalten und Ausgeben sich die Waage halten muss, aber da zeigt sich wieder die Theorie, dass Geld alleine nicht glücklich macht. Ihre Unzufriedenheit legt sich oftmals auf ihre Laune, die wir öfters zu spühren bekommen und ich nehme automatisch innerlich Abstand dazu.


    Denn mit sich und der Situation unzufrieden zu sein ist das Eine, aber sie an die Mitmenschen abzulassen, das Andere.


    Ich muss auch immer lächeln, wenn ich von irgend welchen Prommis höre, die ihr lebenlang im Überfluss badeten und nach einem harten Fall nun ein ganz einfaches, bescheidenes Leben führen. Wer viel hat, kann viel ausgeben aber es ist wirklich entscheidend, was die Komponenten sind, die man TATSÄCHLICH hat und braucht zum glücklich sein. Das kann wirklich nur jeder selbst herausfinden und vielleicht brauch der ein oder andere dafür einen harten Stoß, um danach auf "die Lösung" zu kommen.


    Im Falle meiner Mum zum Beispiel (ihr könnt mich jetzt ruhig als Rabentochter schimpfen) wünschte ich, sie würde mal einen Großteil ihres Geldes verlieren und dadurch eine andere Sichtweise auf ihr Leben erlangen. Vielleicht eine bessere, sogar.

  • Zitat von Nachtgestalt

    ich meine, wer braucht 50 paar Schuhe!? Und komm jetzt bitte nicht wieder mit "das kannst du doch gar nicht entscheiden", natürlich kann ich das nicht, aber wie viele Anlässe bedarf es, diese alle mindestens einmal getragen zu haben? Oder haben Frauen auch eine emotionale Bindung zu ihren Schuhen?

    Doch eben schon, weil man immer nur dem gegenüber judgemental ist, was einem selbst nichts bedeutet. Und am Ende habt ihr festgelegt, dass Leute eine "emotionale Bindung" zu ihren Sachen haben sollen. Wenn es jemand anders sieht und der Meinung ist, er brauche das dennoch, dann geht das halt auch niemanden sonst etwas an.

  • Also ich sehe es wie Arkalizz. Ich habe selber genug in meinem Bekannten/Verwandten/Freundeskreis die mehr verdienen als ich. Und damit meine ich locker 1.-2.000€ mehr. Guut... ich hab nen Teilzeitjob (bin aber fest eingestellt), aber das reicht mir. Liegt wohl daran, dass ich generell über die Jahre immer bescheidener wurde. Meinem Schwiegervater passt es immer noch nicht, dass ich keine große Hochzeit mit x Verwandten feiern will. Für mich heißt es: Klein und kompakt. :grin:


    Das versteht natürlich nicht jeder weil "Es ist ja ein besonderer Tag. Den kann man doch teuer feiern." Ob ihr's glaubt oder nicht, aber bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Vielleicht könnte ich ebenfalls etwas mehr verdienen, aber wozu? Ich brauch es nicht. Genauso ist mir eine große Feier eher unangenehm. 15-30 Personen reichen mir (und das ist das Maximum!). Zudem bin ich da eh etwas kontrovers. Laut meines Partners wird der Ring wohl fast das Teuerste an dieser Hochzeit sein (die noch nicht geplant ist... liegt also noch weit in der Zukunft).


    Es wird halt auch eine vegane Hochzeit was der Verwandschaft eh sauer aufstoßen würde. Und zudem ist sie halt wie ich hier auch betone: Klein und kompakt. Da wirds schon einen Tanz geben, etwas Musik und vielleicht auch eine kleine Anrede, aber ich mag diesen Rummel allgemein nicht. Und ich finde extrovertierte Leute sind auch bereit für etwas Rummel mal mehr Geld auszugeben. Ich meide so etwas sogar. Egal ob es um Schwimmbäder, Feste, große Veranstaltungen, usw. geht. Da wird einem gerne mal der Geiz vorgeworfen (mein Vater würde mich wohl für bescheuert halten so wenig wert auf so einen Tag zu legen ^^).


    Letztendlich bleibt es natürlich jedem selber überlassen was er mit seinen Finanzen macht. Keine Frage.


    Nur sollten wir uns in einer Zeit wo die Umwelt so belastet ist schon über unsere Ressourcenverschwendung Gedanken machen. Mich nervt es auch wenn die Leute BLIND ihr Geld verballern. Und wie Arkalizz gut gesagt hat machen die meisten Menschen das um irgendwas in ihrem Herzen zu stopfen. Das ganze Geld und Zeug bringt dir nichts wenn du mit dir im Unreinen bist. Und ich fühle mich auch merkwürdig wenn Menschen ihre Schränke und Regale bis zum Platzen voll gestopft haben. Das sieht ja optisch nicht mal schön aus. Kenne auch jemanden der ca. 50 Fotoalben hat (wenn nicht sogar mehr), aber die meisten liegen einfach nur rum. Angeblich zum "Anschauen", aber getan wird das trotzdem nicht.


    Komisch, oder?


    Und man kann mich hier jetzt gerne an den Pranger stellen, aber ich glaube die meisten Menschen die so mit ihrem Geld umgehen sind eigentlich sogar sehr unglücklich da der Konsum, der sinnlose Konsum der einzige Weg scheint um ihr leeres Herz zu füllen. Und das finde ich traurig. Ehrlich. Es gibt genug Menschen die total unglücklich sind weil sie nicht wissen wohin mit dem ganzen Geld. Ich bedauere solche Menschen eher da ich schon von vielen Minimalisten gehört habe die sich "erstickt" gefühlt haben in ihren ganzen Ressourcen und Gütern.


    Deswegen versteh ich nicht was so "falsch" an dieser Einstellung sein soll, dass man wirklich nur das besitzt was man braucht. :unsure:


    Ich gehe sogar so weit und sage, dass man damit sogar sehr die Psyche eines Menschen belasten kann. Mich hat es als Kind immer gestört wenn ich mit Spielzeug überschwemmt wurde (Großeltern... ihr wisst schon). Seltsamerweise hab ich meist nur mit meinem Playmobil-Reiterhof/Bauernhof gespielt und nur bestimmte Plüschtiere benutzt. Das haben wir sogar mal in der Kinderpflege gelernt. Weil dieser Überdruss das Gehirn einfach überlastet. Kein Kind will 100 Plüschtiere/Spielzeuge. Sie werden es dir vielleicht nicht sagen, aber die wenigstens wollen so viel haben, dass sie nicht mehr wissen wie-wann-wohin damit. Und ich denke als Erwachsener ist das ähnlich.


    Ich fühle mich mit zu viel Materiellem unwohl da ich mich auch um diese Objekte kümmern MUSS. Sonst stauben sie ja ein, usw. Als Sammler ist man da genauso gut von betroffen wie Nicht-Sammler. Jeder kann kaufen wie er lustig ist, aber bei all dem was ich beobachtet habe hab ich schon das Gefühl, dass gerade die Menschen die ihren Konsum einschränken doch zufriedener erscheinen als die Menschen die immer etwas konsumieren müssen um sich für einen kurzen Moment diesen Kick beim Kaufen zu holen.


    Das ist nur meine Meinung.


    Ich selbst hatte diese Erfahrung schon bei vielen Menschen gemacht. Wer mit Konsum glücklich ist: Sei ihm gegönnt. Doch es gibt genügend Menschen die wissen einfach nicht was sie brauchen weil es ihnen von Anfang an falsch erzogen wurde. Und ich finde jeder Erwachsener sollte sich mindestens einmal im Leben die Frage stellen: Brauch ich das? Sogar meine Mutter meinte ein bisschen Ausmisten würde Niemanden schaden. :yeah:


    Oder wie ich gerne zitiere: Weniger ist mehr. :saint:

  • Wenn es jemand anders sieht und der Meinung ist, er brauche das dennoch, dann geht das halt auch niemanden sonst etwas an.

    Aber das hat doch auch keiner behauptet? xD Es ging doch nur darum, seine eigenen Erfahrungen und Ansichten zu teilen oder glaubst du ernsthaft, hier gibt irgendjemand etwas darauf, was andere in ihren Schränken haben bzw. will denjenigen komplett umkrempeln, nur weil er für sich selbst meint, es wäre gut? Natürlich ist die Meinung dazu subjektiv, wenn jemand wenig hat, wird er es nicht verstehen, warum andere Unmengen besitzen müssen. Genau so wie es Leute gibt, die denken, sie würden mit wenig nie auskommen können.

    Aber wieder gleich jedem zu unterstellen, er würde in die Offensive gehen, um die Menschheit zu verändern, weil er meint, es KANN nur gut sein, da er es selber so empfindet, ist irgendwie typisch für dich. 🙄

  • Naja, man fühlt sich aber durch die materielle Entlastung vielleicht höchstens besser, wenn man sich bewusst dazu entscheidet, auf viele Dinge wie Einrichtung etc zu verzichten.

    Als jemand, der bis vor einem halben Jahr wirklich am absoluten Existenzminimum (unterhalb des Hartz 4 Satzes) gelebt hat, behaupte ich, dass es wahrlich nicht schön ist, für kleinere Merchandiseartikel mindestens zwei Monate sparen zu müssen und Semestergebühren reißen einem quasi mehr als ein Monatsgehalt weg. Da ist es schon ein schönes Gefühl, sich mit mehr Geld auch mal etwas leisten zu können, das man vielleicht nicht unbedingt braucht oder nicht einmal lange benutzt, aber sich einfach nicht um die fünf oder zehn Euro scheren muss. Das bedeutet nicht automatisch, dass man dem, was man ansonsten hat, weniger Wertschätzung entgegen bringt oder damit weniger zufrieden ist. Man darf halt nur das Maß nicht aus den Augen verlieren.


    Was ich allerdings auch ... sagen wir nicht unbedingt verstehe: ich arbeite im Discounter und jede Woche gibt es viele reduzierte Angebote und generell eben Schnäppchen. Und wenn man eine Weile dort arbeitet, kennt man die Kunden und kommt auch mit ihnen ins Gespräch. Aber Viele, die ich frage, ob denn ein Kind eingeschult wird, wenn das Band voller Collegeblöcke und Büroartikel liegt, oder ein Umzug ansteht, wenn etliche Farbeimer plus Leiter mitgenommen werden, verneinen dies und argumentieren stattdessen mit "Kann man ja irgendwann bestimmt mal gebrauchen". Man weiß bei vielen Menschen anhand der Waren, die man bei ihnen über die Kasse zieht, dass sie es nicht unbedingt kaufen, weil sie gerade Lust auf eine bestimmte Schokolade haben oder eine Neuanschaffung notwendig ist, sondern schlichtweg aus dem Grund, weil es gerade im Angebot/runtergesetzt ist. Und das will mir einfach nicht wirklich begreiflich werden.

  • Namine

    Ich denke, hierbei macht es einen Unterschied, ob du dich freiwillig dazu entscheidest, auf Dinge zu verzichten oder es gezwungenermaßen musst. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, sich von Sachen zu trennen, tun das meist aus dem Grund, dass sie für sich selbst erfahren wollen, was es heißt, mit weniger auszukommen. Dabei merkt man oft erst beim Aussortieren, woran man wirklich noch hängt oder was man gebrauchen kann.

    Dieser freiwillige Verzicht ist ja nicht mit Reichtum gleichzusetzen, auch wer viel Geld hat, kann und will mit weniger Materiellem auskommen.

  • @LadyEndivie08

    Das ganze Geld würden wir ohnehin nicht in eine Hochzeit investieren, sondern in alles, alles andere. xD

    Und dann gibt es immer die beleidigte Ururgroßtanten und "hab ich einmal in meinem Leben gesehen"-Bekannte, die nicht eingeladen und dann beleidigt sind und die "ich kann das nicht essen" *schicken zehnseitiges Worddokument*. Zu viel Stress für einen Tag. :biggrin:

    Wenn es mal eine gäbe, dann mit zehn Leuten oder so lol.


    Den Rest des Textes finde ich schon teilweise... kitschig, wenn ich das so sagen darf. ^^"

    Kaum jemand hat ein "leeres Herz zu füllen" und die Wahrheit ist oft komplexer und liegt irgendwo dazwischen. So eine kitschige Redewendung sollte man imo sowieso aus der deutschen Sprache streichen. xD


    Jeder sagt sich "bei MIR ist das ja anders, ich halte mich wirklich zurück, weil..." und wirft dann mit pseudopsychologischen Weisheiten um sich.

    Oft sieht es eher so aus, dass so ziemlich jeder etwas auf irgendeine Art zu kompensieren versucht, oder sich den nächsten Kick holt, und dann über andere den Kopf schüttelt, weil die es anders gelöst haben, als man selbst. Man will sich ja nicht eingestehen, dass man dem anderen ähnlich ist und das bloß anders handhabt.


    Wenn man jemanden bedauert, ohne dass man tatsächlich WEISS, wie es demjenigen ergeht, ist das, um für sich "ich mache es (für mich) besser" hervorzuheben. An sich kann ich bedauern an sich nicht ab, vor allem, wenn man nicht mit Sicherheit weiß, ob derjenige leidet, ... und zu bedauern ist ohnehin die schlimmste Art von Mitgefühl.


    Wenn es jemand anders sieht und der Meinung ist, er brauche das dennoch, dann geht das halt auch niemanden sonst etwas an.

    Aber das hat doch auch keiner behauptet? xD Es ging doch nur darum, seine eigenen Erfahrungen und Ansichten zu teilen oder glaubst du ernsthaft, hier gibt irgendjemand etwas darauf, was andere in ihren Schränken haben bzw. will denjenigen komplett umkrempeln, nur weil er für sich selbst meint, es wäre gut? Natürlich ist die Meinung dazu subjektiv, wenn jemand wenig hat, wird er es nicht verstehen, warum andere Unmengen besitzen müssen. Genau so wie es Leute gibt, die denken, sie würden mit wenig nie auskommen können.

    Aber wieder gleich jedem zu unterstellen, er würde in die Offensive gehen, um die Menschheit zu verändern, weil er meint, es KANN nur gut sein, da er es selber so empfindet, ist irgendwie typisch für dich. 🙄

    Es ging mir darum, dass sowas immer doppelmoralisch ist. Ich find es auch immer lustig, wenn der Freund des einen sagt "jetzt hat er sich so eine limited edition für das Spiel gekauft, wieso braucht man Limited Editions, versteh ich nicht? :rolleyes:" und der andere ist: "wofür brauchst du sone Jacke um fast 100 €, hallo!? :rolleyes:"

    Ich wundere mich schon über sowas. xD

    Oder wenn jemand eine Frau fragt: "Wieso brauchst du teures Make-Up? Es gibt auch Make-up für 5 €?"

    Na, weil sie es will.


    Wenn man sich dann auf eine der beiden Seite schlägt, ist das halt schon etwas doppelmoralisch. Jeder redet sich selbst ein, er hätte ja bessere Gründe als der andere. Wie gesagt, diese Gründe sind nur die subjektive, eigene Sicht, mit denen andere nichts anfangen können.

  • Wenn man sich dann auf eine der beiden Seite schlägt, ist das halt schon etwas doppelmoralisch. Jeder redet sich selbst ein, er hätte ja bessere Gründe als der andere. Wie gesagt, diese Gründe sind nur die subjektive, eigene Sicht, mit denen andere nichts anfangen können.

    Najaaa, aber diese Seiten wirst du überall finden.


    Und zu deinem Beispiel mit dem Make-Up: Da verhält es sich ähnlich wie mit anderen Produkten aus jeder Sparte, es ist durchaus so, dass teures Make-Up eine bessere Haltbarkeit, Konsistenz etc. hat. Und wenn eine Frau viel wert darauf legt, wird sie sich auch eher dafür entscheiden. Da muss man halt abwägen, denke ich, in manchen Situationen ist es besser, man bleibt bei der günstigeren Variante (z.B. wüsste ich jetzt nicht, wo der essenzielle Unterschied zwischen teurem und billigem Spülmittel liegt), bei anderen Dingen macht es durchaus Sinn, sich sich für das Teurere zu entscheiden (Fleisch oder Klamotten z.B.).


    Geht jetzt aber wohl zu sehr Off-Topic. ^^'

  • Ja, ich bin gerne kitschig... eigentlich gar nicht. xD


    Wenn es nach der Meinung der Allgemeinheit ginge würden sich viele wundern warum ich bei diesem einen "großen Tag" eigentlich nur einen gemütlichen Tag zusammen mache. Wenn du das kitschig findest will ich nicht wissen wie du Hochzeiten findest wo es überall rosa Blümchen, Gestecke, usw. gibt. Das wäre mir dann eindeutig zu kitschig. PS: Ich war schon auf zwei Hochzeiten und ich fand die im ländlicheren Stil um einiges schöner und angenehmer weil bei der anderen Hochzeit es mir doch zu sehr aufgebauscht und kitschig war. Ich hatte mich in dem Kleidungsstil (der vorgeschrieben war) überhaupt nicht wohl gefühlt. Bei dem anderen hatte ich ein sommerliches Bauernkleid an, während ich bei dem anderen in einem eng geschnittenen Kleid, eingeklemmt zwischen Stühlen und Tischen auf einem Service essen musste was mir so gar nicht zu gesagt hat. :wacko:


    Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht muss ich sagen, dass das doch genau die Einstellung eines Minimalisten ausmacht. Die meisten geben ihr Geld ständig für irgendwelche Dinge aus die einen schnellen Verfall haben. Das ist bei mir jedoch nicht der Fall. Unsere Geräte sind jetzt schon alle über 5 Jahre alt und halten sich immer noch. Was auch daran liegt, dass mein Freund und ich beide so erzogen wurden, dass wir unsere Geräte nicht schlecht behandeln (und du willst nicht wissen wie die Leute teils mit ihren Sachen umgehen. Kein Wunder, dass die dann so schnell kaputt gehen :patsch:).


    Außerdem war nie die Rede davon, dass ich es "besser mache" wie du betonst, sondern, dass ich einen Weg für mich gefunden habe um mich nicht mehr so leer zu fühlen. Und es ist eher das Gegenteil der Fall: Seitdem ich minimalistischer lebe habe ich eher das Bedürfnis noch viel mehr bei mir auszusortieren. Mich frustriert es wenn der Haushalt in Gegenständen schwimmt. Ob du es glauben willst oder nicht, aber unsere Einrichtung und auch die Gegenstände haben tagtäglich einen Einfluss auf uns (positiv wie negativ).


    Mich bringt es doch immer leicht zum Schmunzeln wenn Leute sich Dinge anschaffen und dann sagen: "Ja, jetzt muss ich noch das putzen, dieses machen, usw." Die bürden sich damit freiwillig mehr Last auf. Und gibt es nicht ein schöneres Gefühl als wenn man einmal über die leere Fensterbank putzt und weiß: "Okay, nur noch 30 min putzen und ich hab alles fertig." Während manche den GANZEN Tag JEDEN Monat damit verbringen ihre Wohnung von oben bis unten zu reinigen. Das entzieht sich mir jeden Sinn. Ich bekomme dadurch, dass ich mich um weniger Gegenstände kümmern muss auch mehr Lebenszeit. Und ja: Damit fühle ich mich besser. Aber nicht im Sinne von (wie du es interpretierst) "Ich bin was Besseres. Guckt mal her. :glasses:" Sondern eher dieses: "Ach, ich hab weniger Ballast. Das tut mir gut. :saint:"


    Und nein... ich bleibe bei dem Sprichwort: Weniger ist mehr. :thumbsup:


    Durch weniger Gegenstände hab ich mehr Zeit.

    Weniger zu putzen. Weniger Zeug was ich suchen muss.

    Um was ich mich eventuell kümmern muss.


    Aber weil du auf die Limited Edition ansprichst: Das ist mein Hobby und meine Leidenschaft. Sie macht mir quasi kaum Arbeit und bietet mir viel Vergnügen. Und ja... es ist Ramsch... wenn man es so sieht, aber es füllt mich aus. Und das versuche ich dir schon die ganze Zeit zu erklären. Wenn jemand glücklich wird damit sich mit tausend Gegenständen einzudecken -> Gerne. Nur zu. Einer meiner besten Freunde ist auch kein Minimalist. Und ich habe sogar jemanden der eine fast leere Wohnung hat, aber dafür null Ordnung. Es gibt beide Extreme. :smalleyes:


    Damit will ich darauf hinaus, dass ich für mich das perfekte Pendel aus "meiner Ordnung" (was viele wieder als unordentlich sehen würden wenn sie z.B. die Plüschtiere auf meiner Couch sehen würden) und "eine ausgewogene Menge an Gegenständen".


    Und ich mich darauf geeinigt sogar Geschenke abzulehnen wenn sie nur meine Wohnung mit "Nichts" füllen. Dingen mit denen ich absolut nichts anfangen kann. Ich frage mich nur warum du bei solchen Dingen immer gleich das Negative siehst? Es betrifft ja nicht dich selbst. Ich verurteile auch Niemanden der anders lebt, sondern habe lediglich meine Meinung zu dem Thema gesagt. Durch die ständigen Umzüge als Teenie musste ich immer mehr hinter mir lassen da meine Zimmer oft zu klein waren um dort x-viele Gegenstände zu lagern. Das hat mir auch irgendwo klar gemacht, dass es manchmal besser ist weniger um sich zu haben um sich wohl zu fühlen. Das betrifft jedoch mich und nicht dich.


    Und ich hoffe du fühlst dich jetzt auch nicht mehr angegriffen. Denn das wollte ich damit garantiert nicht bezwecken. :)

  • Ja, ich bin gerne kitschig... eigentlich gar nicht. xD


    Wenn es nach der Meinung der Allgemeinheit ginge würden sich viele wundern warum ich bei diesem einen "großen Tag" eigentlich nur einen gemütlichen Tag zusammen mache. Wenn du das kitschig findest will ich nicht wissen wie du Hochzeiten findest wo es überall rosa Blümchen, Gestecke, usw. gibt. Das wäre mir dann eindeutig zu kitschig. PS: Ich war schon auf zwei Hochzeiten und ich fand die im ländlicheren Stil um einiges schöner und angenehmer weil bei der anderen Hochzeit es mir doch zu sehr aufgebauscht und kitschig war. Ich hatte mich in dem Kleidungsstil (der vorgeschrieben war) überhaupt nicht wohl gefühlt. Bei dem anderen hatte ich ein sommerliches Bauernkleid an, während ich bei dem anderen in einem eng geschnittenen Kleid, eingeklemmt zwischen Stühlen und Tischen auf einem Service essen musste was mir so gar nicht zu gesagt hat. :wacko:

    Nicht die Hochzeit finde ich kitschig, sondern solche Ausdrücke und Ansichten wie "Leere im Herzen" und eben diese zu füllen und andere zu bedauern.

    Das ist sehr vereinfachte Psychologie und zielt auch sehr auf ein simples Lösungsschema ab.

    Selbst eine gefühlte, innere Leere in einem verschwindet nicht, indem man bloß ein einfaches Handlungsschema ändert.

    Ansonsten habe ich davon gesprochen, dass jeder Mensch individuelle Lösungen, um etwas zu kompensieren und sein Belohnungszentrum so oft wie möglich anspringen zu lassen, hat. Man zeigt aber immer nur auf diejenigen des Nachbarn. Das ist auch vollkommen normal, aber man sollte sich dem bewusst sein und anderen keinen Leidensdruck unterstellen, dem man selbst unterliegen würde, um diese dann zu bedauern.

    Da kann man seine eigenen Taten noch so rationalisieren und relativieren und vor anderen behaupten "bei mir ist das wirklich anders, denn ich mäßige mich anderswo." Das denken sich viele andere auch.

    Ich sammle seitdem ich ca 14 bin Manga und hab mir immer gesagt: "Na wenigstens rauche ich nicht."

    Und Raucher werden vielleicht sagen: "Na wenigstens mäßige ich mich mit dem Alkohol." und wenn sie es nicht tun, werden sich andere sagen: "Na, ich trinke vielleicht mal etwas viel, aber harte Drogen nehme ich nicht."

    Und dann kommt vielleicht "ich bedauere diese Leute", dann wird deren Verhalten oder schlechten Zustand nur für einen selbst benutzt, um sich selbst noch besser kompensieren zu können.

    Am Ende belohnt man sich für ein Verhalten, das man gar nicht hat, um ein anderes auszugleichen.


    Wenn man es nur für sich selbst tut, muss man dann andere bedauern? Dieses Mitgefühl, das man ihnen ungefragt entgegenbringt, ist ja auch Teil davon.

    Dieses Bedauern erinnert mich an eine ehemalige Kollegin, die fand das eine Kind auch so arm und hat ihn insgeheim andauernd bedauert.

    Auch wenn ein schwereres Trauma nunmal belastend ist, ging der eigentlich recht gut damit um.

    Dafür hat die ihn so gar nicht verstanden, wollte aber viele Leute einfach nur sehr arm dran finden. So ein Bedauern hat mich dann doch bei ihr ziemlich aufgeregt, vor allem, wenn es ungefragt ist oder sich mehr auf die eigenen Gefühle und Ansichten bezieht, als auf die anderer.


    Zitat von LadyEndivie08

    Das betrifft jedoch mich und nicht dich.

    Na eben, das versuch ich die ganze Zeit schon zu erklären. ^^"