Wie andere auf eure Bilder reagieren

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  • Kennt ihr das, ihr malt ein Bild mit richtig viel Leidenschaft und seid richtig krass dabei und lädt es dann hoch, doch es bekommt nicht die Aufmerksamkeit, die ihr euch vorgestellt habt? Oder andersrum, ihr malt nur ein Doodle und stellt es online und auf einmal mögen es alle?

    Habt ihr auch oft das Gefühl, dass die anderen Menschen eure Bilder aus einer ganz anderen Perspektive betrachten?

    Habt ihr manchmal das Gefühl, dass den anderen Menschen (bsd normale Menschen, die "keine Ahnung" von Kunst haben) eure Bilder regelrecht egal sind? Dass sie sich bei euren Bildern einfach garnix denken.

    Kennt ihr das, wenn andere Leute sehr oberflächlich auf eure Bilder reagieren? Sie erkennen nicht die Linien, die sauber und sorgfältig gezogen wurden, um eine bestimmte Struktur darzustellen und sehen nur das, was abgebildet ist und reagieren dann dementsprechend darauf.

    Oberflächliche Menschen, die denken, dass Kunst nur Acrylgemälde und Stillleben ist und sonst nix Anderes.


    Was denkt ihr zu diesen Fragen, die ich mich schon länger stelle? Kennt ihr eigene Beispiele?

    Und um das Thema noch ein Stück auszuweiten: Wie reagieren denn sonst so die Leute in eurem Umfeld auf eure Bilder? Eher positiv oder gibt es sogar ein paar Situationen, wo sie doch negativ darauf reagiert haben. Wie reagieren andere Familienmitglieder darauf?

    Ich hab ja schon öfters erwähnt, dass ich einige meiner Bilder auch privat hochlade und ich bekomme manchmal Rückmeldung von meinen Freunden, aber so generell hab ich das Gefühl, dass diese Leute recht oberflächlich auf meine Bilder reagieren, wenn überhaupt.

    Meine Familie hatte kein Problem damit, dass ich viel male und mir wurde auch öfters gesagt, dass ich sehr gut zeichnen kann, aber es gab auch Zeiten, wo meine Eltern sehr negativ auf meine Bilder reagiert haben. Ich hab öfters gesagt bekommen, ich solle mit dem Zeichnen aufhören, weil es mir nichts bringt und dass ich viel zeit damit vergeude oder ich solle zumindest Geld damit verdienen.


    Freu mich auf eure Beiträge. Ich würde gerne andere Meinungen dazu hören!

  • Meine eigene Erfahrung mit meinen eigenen Bildern besteht darin, dass meistens keine oder nur sehr wenig Rückmeldungen dazu kommen. Ich bin bereits an den Punkt angekommen, wo es mir schon egal ist, ob sich jemand dazu äußert oder nicht, weil ich einfach nichts mehr erwarte. An einem Bild stundenlang zu arbeiten, kenne ich nur zu gut. Oftmals sind es Wochen, teilweise sogar Monate, besonders bei großen Leinwandbildern mit Acryl. Aber das ist ein Aufwand, den die wenigsten nachvollziehen können, weil sie logischerweise einfach keine Vorstellung davon haben.

    Von Freunden, die bei mir sind, gibt's dann hier und da natürlich Lob. Aber das ist dann meistens auch schon alles.

    Von meiner Familie erwarte ich gar nichts mehr. Weder haben die besonders viel Interesse an meiner Schreiberei und meinen Büchern noch an meiner Kunst, obwohl ich seit ich klein bin zeichne und auch schon jetzt fast 20 Jahre schreibe. Es gibt mal hier und da ein bisschen mehr Interesse. Bspw. zu dem großen Leinwandbild, was in meiner Küche hängt und was mich mehrere Monate Zeit gekostet hat. Da war meine Mutter tatsächlich sehr begeistert darüber, aber das war's dann auch schon. Ein wirkliches Nachfragen gibt's nicht. Wenn ich nicht selbst ankomme und was erzähle, spielt es auch keine Rolle. Meinem Bruder brauche ich überhaupt nichts erzählen, der will mir immer nur die Ohren voll labern, aber Interesse an meinen Dingen besitzt er überhaupt nicht.


    Ich mach mir mittlerweile nichts mehr draus. Was sollte ich auch daran ändern? Ich suche mir dann lieber die Leute, über die ich darüber reden kann, wobei bei mir die Schreiberei ein sehr viel wichtigerer Teil im Leben ist als meine Bilder. Mit meinen Bildern bin ich prinzipiell nie so wirklich zufrieden, von daher ist das auch etwas für mich, wo ich nicht bewusst Geld damit machen will. Viel lieber will ich meine Bücher veröffentlichen und für meine Schreiberei bekannt werden. Weil ich Mediengestalterin als Beruf gelernt habe, ist es für mich ein Klacks meine Bücher zu schreiben, zu gestalten, zu layouten und es ist auch praktisch, dass ich ein bisschen zeichnen kann, so dass ich auch Bildmaterial verwenden kann fürs Cover oder für Innenseiten, so dass ich nicht auf Fremdmaterial angewiesen bin und alles komplett von mir benutzen kann.


    Um wirklich viel Aufmerksamkeit für Bilder zu bekommen, muss man richtig krass zeichnen können. Das ist mir in den letzten Jahren so aufgefallen. Meistens punktet man sogar mehr mit Fanarts als mit Eigenkreationen. Das habe ich so festgestellt. Wenn ich Fanarts male und sie auf diversen Seiten hochlade, habe ich eher mal Favoriten oder Kommentare dafür bekommen, als wenn es wirklich etwas ganz Eigenes ist.

    Die Leute sind schneller mit dem zu begeistern, was sie kennen. Viele suchen auch eher nach solchen Sachen und sammeln ja auch Bilder zu ihrer Lieblingsserie/Buch/Film/whatever.

  • Ich habe da tatsächlich eher andere Erfahrungen gemacht. Zu meinen Bildern bekomme ich relativ viel Feedback, egal ob es jetzt nur kurze "das ist doch schön"-Kommentare sind oder richtiges Feedback wie hier im BB. Oder vielleicht auch nur Likes.

    Das kann allerdings sehr gut daran liegen, dass ich viel Fanart zeichne und wie Alexia das auch schon bemerkt hat, ist mir auch aufgefallen, dass man dafür viel mehr Ansehen erntet.

    Anyway, teilweise machen Leute sogar Werbung für mich und ich verdiene tatsächlich auch manchmal Geld durch meine Kunst, selbst wenn ich sie persönlich gar nicht so berauschend finde. Im Gegensatz zu anderen anscheinend.

    Generell ist es bei mir eher umgekehrt: Ich gehe mit der Einstellung einher, meine Bilder verdienen gar nicht so viel Aufmerksamkeit, andere zeichnen viel besser und bekommen weniger Aufmerksamkeit. Andere Leute dagegen, die jetzt mit Kunst nicht so viel am Hut haben, aber auch einige, die viel damit zutun haben, lobpreisen meine Bilder teilweise bis in den Himmel und ich bin total verwirrt, weil ich das Lob kaum annehmen kann. (Wobei das mittlerweile durchaus besser geht als vor einigen Jahren.)

    In meiner Familie interessiert sich nur meine Mutter für meine Bilder, was aber auch daran liegt, dass ich vorwiegend mit ihr Kontakt habe und daher eher ihr mein Gekritzel zeige als den anderen. Sie findet die Bilder immer richtig toll, aber so ist meine Mutter einfach. Sie findet vieles toll was ich mache, weil sie eben meine Mutter ist. xD


    Joa, ansonsten, keine Ahnung. Ich kann verstehen, dass sich viele Künstler unverstanden fühlen und ich denke, das ist auch oft so. Als Künstler denkt man oft mehr über das Leben nach und stellt teils viel zu viele Fragen. Da kann es einen auf jeden Fall irritieren, wenn man nur Feedback einer Art bekommt oder gar keins. Man hat halt ganz viel in seine Zeichnung gesteckt und möchte auch viel zurückbekommen. Ein wenig eine kindliche Ader, die da in uns steckt. Kinder möchten auch gerne viel Rückmeldung von Respektpersonen erhalten, vorzugsweise positive. Ich denke, dieses Verhalten behalten wir auch als Erwachsene, gerade als Künstler. Wir Menschen leben halt von Kommunikation und wenn es daran mangelt, fühlen wir uns nicht gut.

  • Genau zu diesem Thema habe ich mal einen interessanten Blogeintrag gelesen. Hier geht es darum, woran es liegen kann, dass die Zuschauer und Follower bei Doodles und Skizzen oft mehr Resonanz zeigen als bei aufwändig gestalteten Werken. Der Autor (oder die Autorin) versucht, auf die Vorzüge von Doodles und Skizzen aufmerksam zu machen und dabei gleichzeitig Tipps für das erstellen von fertigen Werken zu geben. Das heißt jetzt natürlich nciht, dassd as auf jeden zutrifft und so ein Vademecum für alle ist aber ich fand es ganz hilfreich und hier ist vieleicht auch jemand unter den Usern, der was damit anfangen kann.


    Hier


    Jetzt ist das leider alles auf englisch geschrieben aber ich geb mal kurz nen kleinen Umriss des Inhalts.


    - Der Skizze kann man einfacher folgen, bei einem fertigen Werk sind sehr viele Details, in denen sich der Betrachter möglicherweise verliert (ich denke mal das is dann so wie bei den Transformers Filmen von Michael Bay, die sind so voller Action und da fliegen die Blechteile nur so rum, dass das Gehirn irgendwann müde wird und abschaltet und nurnoch das Spektakel auf sich einwirken lässt)


    - Die Skizze hat nen höheren Kontrast als das fertige Werk. So Schwarz auf Weiss ist einfacher zu erkennen (Kontrastverstärkung und rezeptive Felder in der Netzhaut und so. Na? Wer hat im Biounterricht aufgepasst?). Bei fertigen Bildern sollte man darauf achten, nicht zu wenig Kontraste reinzubringen um die Farben besser hervorzuheben.


    - Das Doodle ist eifnach zu verstehen, das fertige Werk ist vieldeutiger. Gerade so Posen sind in nem Doodle leichter zu erkennen, während sie beim fertigen Werk von Schattierung oder Effekten etwas untergehen. Viele Doodles sind ja auch nur so kleine Witze udn Ideen während man sich bei einem fertigen Werk echt viel über die Wirkung und so überlegt hat. Jetzt muss ja nicht jedes Werk witzig sein aber vielleicht auch nicht zu komplex in seiner tieferen Bedeutung. Der Autor vergleicht das mit den ersten Seiten im Buch, die sollten den leser zuerst mal fesseln und nciht gleich überfordern.


    - Das Doodle ist flüssig und ausdrucksstark, das fertige Werk wirkt steif. Da kann man wohl auf Posendesign gucken also ne starke Line of Action, ne gut erkennbare Siluhette und so, die man bei nem Doodle wohl eher hinbekommt als bei fertigen Bildern.


    -Viele Doodles, wenig fertige Werke. Weil man ein Doodle so schnell ma hinskizzieren kann, läd man auch mehr davon hoch, so kommt es ganz automatisch, dass die Leute auch mehr auf die Doodles reagieren.


    - Die Rezipienten sind mit dem Konzept einer Skizze besser vertraut als mit aufwändigen Werken. Jeder kann ne kleine Telefonskizze oder ein Strichmännchen malen aber nicht alle haben ein Verständnis für Lichteffekte und Farbenlehre. Von daher ist es auch verständlich, dass sich mehr Leute über Skizzen austauschen können als über aufwändige Werke.


    - Weil Doodles vergleichsweise einfach zu machen sind, probiert man neue Ideen vielleicht ertmal als Sketch aus, wobei man bei fertigen, aufwändigen Werken eher bei dem bleibt was man kennt. Bei mir ist das z.B. so, dass ich dann lieber Tiere und DInosaurier als aufwändige Werke male aber nicht jeder ist daran interessiert und findet vielleicht meine Skizzen interessanter.


    Im Grunde sagt der Autor auch, dass es frustrierend ist, wenn man sich soviel Mühe für ein aufwändiges Werk gibt und keiner ist so recht daran interessiert. Aber vielleicht kann man von seinen eigenen Doodles lernen und das bei der Erstellung weiterer aufwändiger Werke nutzen.

    “Above all, video games are meant to just be one thing: Fun for everyone.”-Satoru Iwata

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    Einmal editiert, zuletzt von toki999 ()

  • Ich hab öfters gesagt bekommen, ich solle mit dem Zeichnen aufhören, weil es mir nichts bringt und dass ich viel zeit damit vergeude oder ich solle zumindest Geld damit verdienen.

    Wie kann man denn nur so etwas mieses sagen? Das ist doch eine Leidenschaft. Nicht jeder möchte es zu seinem Beruf machen.

    Ich kenne auch jemand, der sein Hobby auch zum Beruf machen soll, aber er möchte es nicht, er sagt, es ist meine größte Leidenschaft und soll es auch bleiben, er liebt seinen Beruf und möchte diesen nicht für sein Hobby aufgeben.

    Er bekommt es auch ständig zu hören und sogar Angebote, aber er bleibt hart.


    Mein Papa war auf einem Musikgymnasium, er ging dann ab, da er dachte, es sei cool, Geld zu verdienen. Alle sind aus den Wolken gefallen, da ja so klar war, Papa wird Berufsmusiker und kein Bäcker.

    Er brach trotzdem die Schule ab, lernte Bäcker, dann merkte er, ist doch nicht so cool, nachts aufzustehen. Also machte er eine Ausbildung im Einzelhandel. Nach ein paar Jahren dort, hat er doch sich unentschieden, Musik studiert und ist jetzt Berufsmusiker.

    Am Ende wurde er doch, was alle wollten.


    Ich bin immer der Meinung und so habe ich es auch gelernt, egal was andere sagen, am Ende muss es dir selbst gefallen, was du machst. Jeder sollte zu seinen Bildern stehen, ganz egal, was andere dazu meinen. Ich zeichne in erster Linie für mich und nicht für andere oder damit es anderen gefällt. ich muss mit meinen Zeichnungen zufrieden sein, sonst keiner.

  • Tatsächlich ist das ein Thema, über das ich auch viel nachdenke.


    Ich bin inzwischen nur noch so semi-aktiv auf Instagram unterwegs, weshalb ich natürlich keine wirkliche Followerschaft und wenig Interaktion durch Leute habe, die ich nicht iRL kenne, und ansonsten poste ich meinen Kram eigentlich nur noch auf Telegram, da ich dort in einigen Zeichner-Gruppen bin, in denen man hin und wieder sogar ganz sinnvolle Kritik bekommt, sich aber sonst auch über allen möglichen kunstbezogenen Kram austauschen kann.

    Ich schildere jetzt einfach mal stichpunktartig meine Erfahrungen aus Instagram und Telegram separat, und ziehe danach ein paar Schlüsse daraus.


    Instagram:

    a) Fanart kommt immer besser an.

    b) Skizzen gehören in die Story, oder hinter ein fertiges Bild in so Mehrbilder-Posts

    c) Zeug, auf das ich stolz bin, weil es vielleicht ausnahmsweise mal technischen Anspruch hat, bekommt weniger Aufmerksamkeit, als ein 2h Speedpaint.

    d) Die Account-Insights zu analysieren und nach ihnen zu posten ist signifikant.

    e) Kommentare beschränken sich auf Lobeshymnen, aber damit ist bei schnelllebigem Social Media wie Instagram zu rechnen.


    Telegram:
    a) Feedback ist tageszeitabhängig.

    b) Viele Leute tippen am Handy, weshalb Sätze teils eher kurz und bündig gehalten werden - das kann manchmal harsch wirken.

    c) In aktiven Zeiten der Gruppen bekommt man manchmal auch gar kein Feedback ab, weil gerade bereits fünf andere Gespräche parallel am Laufen sind.

    d) Persönliche Abneigungen bestimmen viel stärker den Ton, in dem reagiert wird.


    Was entnehmen wir nun daraus? Nun, wer sein Ego pushen will, spammt Fanart auf Instagram und wird damit relativ sicher, relativ erfolgreich. Dafür muss man auch gar nicht einmal so viel können. So gerne ich eine große Followerschaft auf Instagram hätte, da sich das einfach ab einer bestimmten Größe auch als Referenz in Bewerbungen (zumindest in dem Berufsbereich, in den ich gehe) nutzen kann, sehe ich nicht ein, mich so zu verkaufen. Nur das zu machen, was andere sehen wollen, immer auf die neusten Trends aufzuspringen, das bin einfach nicht ich. So kommt es leider auch, dass ich in Phasen, in denen mein Kopf und ich uns gar nicht mal so sehr grün sind, sehr viel mehr Wert auf das Feedback lege, dass ich beispielsweise auf Instagram bekomme, da ich phasenweise einfach Bestätigung benötige. Kommt dann kein zufriedenstellendes Feedback, ist es einfach in eine Spirale abzurutschen - Bilder werden noch seltener gepostet, man geht mit weniger Elan ans Zeichnen und dementsprechend halbherziger sind die Ergebnisse (und gerade das sind meiner Erfahrung nach auch Laien in der Lage zu identifizieren), desto weniger Feedback bekommt man und desto frustrierter wird man.


    Daraus kann man schlussfolgern, dass es nicht nur die Reaktionen anderer auf die eigenen Bilder sind, die auf das Gesamtgefühl Thema Kunst/Feedback einen Effekt haben, sondern auch man selber und wie man mit den Reaktionen und dem Feedback umzugehen vermag. Hat man gerade einen schlechten Tag, nimmt man negatives Feedback auch gleich viel persönlicher ("man" entspricht natürlich "ich", aber ich denke, dass es nicht mir so geht), als wenn's einem gerade so richtig gut ist und man quasi in Euphorie baden gegangen ist.


    Ich weiß nicht, ob diese Ausführungen Sinn ergeben, tho.

  • Zitat von ikonic

    Habt ihr manchmal das Gefühl, dass den anderen Menschen (bsd normale Menschen, die "keine Ahnung" von Kunst haben) eure Bilder regelrecht egal sind? Dass sie sich bei euren Bildern einfach garnix denken.

    Also um so zu beginnen: jeder hat insofern Ahnung von Kunst, dass er für sich weiß, wie er zu dem Gesehenen steht.

    Alles andere, was man als Ahnung bezeichnen könnte, ist Talent und Technik.


    Zitat von ikonic

    Kennt ihr das, wenn andere Leute sehr oberflächlich auf eure Bilder reagieren? Sie erkennen nicht die Linien, die sauber und sorgfältig gezogen wurden, um eine bestimmte Struktur darzustellen und sehen nur das, was abgebildet ist und reagieren dann dementsprechend darauf.

    Oberflächliche Menschen, die denken, dass Kunst nur Acrylgemälde und Stillleben ist und sonst nix Anderes.

    Das hat damit nichts zu tun. Wenn ich durch Tumblr scrolle und zehn Fanarts sehe, springen mir eben ein oder zwei davon besonders ins Auge, auch wenn alle zehn einen guten und sauberen Stil haben. Verschiedene Leute werden von verschiedenen Dingen angesprochen und das äußert sich darin, worauf dein Auge den Fokus legt.


    Da viele Betrachter eben auch kein vertiefendes Wissen über die Zeichentechniken haben, so wie ich auch nicht, wissen sie nicht, wie sie ein Werk kommentieren sollen. Daher bezeichnet man Bilder eben einfach als "das ist schön geworden", weil man weiß, dass einem der Gesamteindruck gefällt, aber nicht, wie man das ausdrücken soll. Mir fallen kaum mehr als zwei Sätze zu einem Bild ein und jeden Weiteren muss ich mir aus den Fingern saugen, was sich dann auch genauso liest. Meistens läuft es auf "mir gefallen dein Stil und Farben" hinaus und ich bin schon froh, wenn sich auf dem Bild zwei oder mehr Personen befinden, diese bei einer Tätigkeit sind oder co., weil ich dann dazu noch ein, zwei Sätze sagen kann. Anders als bei Portraits und co.


    Selbst, wenn ich Mangareviews schreibe, fallen mir nur wenige Sätze zum Zeichenstil ein, selbst wenn ich ihn unglaublich schön finde und der Zeichenstil ist auch wirklich verdammt wichtig für mich, da sich ein Manga von einem Roman eben vor allem durch die Kunst zu zeichnen unterscheidet. Ich speicher mir schöne Mangapanels online auch tatsächliche ab oder blätter in Buchform am Ende noch zu ein, zwei Bilder, die mich beeindruckt haben, zurück. Aber ich sag dann: "der Stil sieht wirklich unglaublich gut aus!" Dann sag ich noch was zum Lesefluss oder dass ich es sehr schön detailliert finde und besonders die Mimiken mag oder sowas, aber einen wirklich tollen Kommentar kann ich nicht dazu abgeben. xD


    Es gibt viele Leute, die weder mit Kunst noch Fiktion etwas anfangen können und die sind nicht deshalb "oberflächlich", weil sie andere Interessen haben. Es interessiert sie einfach nicht und das ist vollkommen in Ordnung.

    Da verlangt man etwas, aka viel zu viel von seinen Mitmenschen, wenn sie sich plötzlich für etwas interessieren sollen, mit dem sie so gar nichts am Hut haben.

    Das wäre so, als würde ein Automechaniker zu mir kommen, mir sein in der Freizeit gepimptes Auto zeigen und ich soll plötzlich eine detailliertere Antwort als "ja, sieht ganz gut aus (denke ich... ? Ist mir wurst, Hauptsache es fährt?)" geben können. Ohne Tiefenwissen kann ich nun nichts anderes sagen und eher friert die Hölle ein, als dass ich mich für Autos interessiere.

    Mein Umfeld hat auch Hobbys, die mich nicht interessieren und umgekehrt, aber wir hören uns halt zu, und für tiefere Diskussionen sucht man sich andere Leute für dieses Hobby oder Thema.


    Auch wenn das Internet zu einigen Teilen nicht unbedingt die beste Errungenschaft der Menschheit ist, für solche Privatinteressen ist es perfekt. Der Nachteil des Internets ist eben, dass man wieder mit Reizen überflutet wird und etliche Werke von Künstlern pro Tag sieht. Dadurch gehen leider Einzelne unter.


    - eine "finde ich schön, mach weiter so"-Person. :biggrin:


    Und ich hab mich sogar selbst immer ein wenig geärgert, wenn meine Mom "das ist gut geschrieben" meinte und ich: "und das ist alles!? Handlung, Charaktere...?" - "Ja, die sind gut." - " ...Kay. :confused:" Und du siehst diesen Personen, dass sie denken: was will die noch von mir? Wie soll ich das ausdrücken? Hilft mir einer!? xD

  • Habt ihr auch oft das Gefühl, dass die anderen Menschen eure Bilder aus einer ganz anderen Perspektive betrachten?

    Ja. Aber irgendwie erst, seitdem du, @ikonic , mir in meinem ja noch recht neuen Topic hier gesagt hast, dass meine Bilder nicht so wirklich etwas ausdrücken. Und ich seitdem die ganze Zeit über versuche, für mich selbst herauszufinden, ob ich damit überhaupt etwas ausdrücken möchte oder wenn meine Bilder doch irgendetwas ausdrücken, was dies sein könnte/sollte :unsure: :D

    Aber ansonsten denke ich, zumindest, wenn ich meine Bilder bei Twitter hochlade, wo mir eigentlich nur zeichenunerfahrene Leute folgen, dass es genau das ist, was du auch im Startpost schreibst. Zeichnung, sieht ganz gut aus, like ich mal. Punkt. Ansonsten halt nichts ^^"




    Kennt ihr das, ihr malt ein Bild mit richtig viel Leidenschaft und seid richtig krass dabei und lädt es dann hoch, doch es bekommt nicht die Aufmerksamkeit, die ihr euch vorgestellt habt? Oder andersrum, ihr malt nur ein Doodle und stellt es online und auf einmal mögen es alle?

    Kenne ich von Twitter tatsächlich beides,wobei Letzteres halt mehr mit dem einhergeht, was ich bei der vorigen Frage schon geschrieben habe, nämlich, dass die Leute sich einfach nicht so sehr damit auseinander gesetzt haben und darin einfach oberflächlich etwas sehen, was nicht ganz sooo falsch aussieht.

    Andersherum... ja. Gut, man muss dazu sagen, abgesehen von meinem Topic hier und eben dem zwei Dutzend Leuten auf Twitter zeige ich meine Bilder auch nicht so vielen Leuten, als dass man sich davon viel Aufmerksamkeit erhoffen könnte. Trotzdem, und das kann keiner abstreiten, gibt es dem eigenen Ego schon einen Push, wenn man positive Reaktionen für seine Bilder bekommt xD Und wenn mir dann was meiner Meinung nach richtig Gutes gelungen ist und das einfach nur schweigend zur Kenntnis genommen wird, wenn überhaupt, dann... naja. Ist schon ein unschönes Gefühl, ja, aber da ich es gewohnt bin, mich alleine für Sachen zu begeistern, ist das für mich inzwischen auch nur noch halb so schlimm :grin:



    Was ich hingegen schlimm finde, ist, wenn darin doch recht unerfahrene Leute einem dann einreden wollen, man könne damit groß Karriere machen und das sicherlich zu seinem Beruf, und dann einfach so übertrieben auf ihrer Überzeugung beharren. Diese Reaktion finde ich eigentlich fast noch schlimmer als gar keine x=

  • Namine Mit Ausdrücken meinte ich nicht irgendwie so Gefühle ausdrücken oder Ähnliches ^^

    Aber bei deinen Bildern hab ich nicht an Vieles gedacht, als ich diese gesehen habe, man sieht irgendwie nicht viel drauf, sie erscheinen noch etwas leer ^^ Meine Wortwahl war vllt etwas unglücklich, aber ich hab sehr wahrscheinlich deine Bilder aus einer anderen Perspektive betrachtet, als du ^^

    Als ich jemandem nach meinem Bild gefragt hatte, wusste er auch nicht, was er dazu sagen soll und dann meinte er so "ja, eine Sache wollte ich dich fragen. Wolltest du irgendwas mit dem Bild ausdrücken?" Und dann hab ich auch angefangen tagelang über diesen Satz nachzudenken xD Ich will ja mit meinen Bildern auch nie wirklich was ausdrücken bzw. nur dass ich den Charakter zB richtig cool finde oder zB eine bestimmte Idee in meinem Kopf hatte und diese umgesetzt habe, wie ich es beim Pokedex Projekt mache (also so Szenen selber umsetzen)

    Aber so Emotionen ausdrücken wollte ich selber nie machen. Wenn man Sachen abzeichnet (was ich ja auch tue, aber ich zeichne grad öfters so Menschen ab) ist es ja auch manchmal das Ziel, genau die Emotion die das Bild übermittelt einzufangen und manchmal findet man ein Gesicht genau deswegen so interessant und zeichnet es ^^


    Will eigt. auch noch auf andere eingehen, die mich zitiert haben, aber muss mir dafür irgendwann noch die Zeit nehmen ^^

  • Zitat von Namine

    Was ich hingegen schlimm finde, ist, wenn darin doch recht unerfahrene Leute einem dann einreden wollen, man könne damit groß Karriere machen und das sicherlich zu seinem Beruf, und dann einfach so übertrieben auf ihrer Überzeugung beharren. Diese Reaktion finde ich eigentlich fast noch schlimmer als gar keine x=

    "Schreibst du das fertig, gehst zu einem großen Verlag, und voila, nehmen die dich sofort!" - ja lol, ist klar.


    Zitat von ikonic

    Als ich jemandem nach meinem Bild gefragt hatte, wusste er auch nicht, was er dazu sagen soll und dann meinte er so "ja, eine Sache wollte ich dich fragen. Wolltest du irgendwas mit dem Bild ausdrücken?" Und dann hab ich auch angefangen tagelang über diesen Satz nachzudenken xD Ich will ja mit meinen Bildern auch nie wirklich was ausdrücken bzw. nur dass ich den Charakter zB richtig cool finde oder zB eine bestimmte Idee in meinem Kopf hatte und diese umgesetzt habe, wie ich es beim Pokedex Projekt mache (also so Szenen selber umsetzen)

    Aber so Emotionen ausdrücken wollte ich selber nie machen. Wenn man Sachen abzeichnet (was ich ja auch tue, aber ich zeichne grad öfters so Menschen ab) ist es ja auch manchmal das Ziel, genau die Emotion die das Bild übermittelt einzufangen und manchmal findet man ein Gesicht genau deswegen so interessant und zeichnet es ^^

    Den Charakter mal so zu zeichnen ist auch viel einfacher als ihn in eine (literally) ausdrucksstarke Pose zu setzen. Ich hab schon Ideen für diverse Fanarts im Kopf, aber die sehen daweil auch nur dort gut aus, solange sie da bleiben, weil sie für mich so komplex umzusetzen sind. :biggrin: Bis auf eine, die ginge so halbwegs, aber ich warte damit und hab mir mal alle notiert lol.

    Also, demnach will ich schon etwas Gewisses über einen Charakter ausdrücken, aber je mehr in ein Bild hineinsoll, desto komplexer und einfach technisch komplizierter wird es.

    Und da ich so viele geniale Fanarts kenne und es sich natürlich immer um Charaktere handelt, die ich sehr mag, will ich da selbst nichts Halbes auf Papier bringen.

  • Servus und guten Morgen,

    ich bin der Typ Mensch der vor Kunst stehen kann und nicht merkt das es Kunst ist bzw. kann auch gerne mal der Spruch kommen "Ist das Kunst oder kann das weg?" Zum Punkt Familie hat kein Interesse an deiner Leidenschaft ist leider sehr traurig. Dafür sollte Familie da sein, einen zu unterstützen und Begeisterung zu teilen. Gegenfrage ist wenn man selber die Erwartungen hat von seiner Familie wirklich Interessiert unterstützt zu werden, weiß ich denn was meine Familienmitglieder für Hobbys und Begeisterung haben und unterstütze Sie so wie ich das erwarte oder weiß ich auch nichts über diese Dinge? Wie in einem gewissen Film erwähnt sind wir alle Individuen und jeder hat ein anderes Interessengebiet. Ich persönlich bewundere manche Künstler von dem was Sie zeichnen und bei manchen denke ich mir meinen Spruch oben äh ja kann weg. Das liegt aber nicht daran das ich nicht weiß das es viel Zeit gekostet hat sondern weil es einfach nicht mein Geschmack ist. Ich liebe Wälder und Berge meine einzige Kunst in der Wohnung ist ein aufgehängtes Bild von einem Grünen Wald das beruhigt mich. Manche Farben in Bildern passen Super zusammen finde ich schön aber das reicht auch schon.


    Wenn ich einen Künstler Persönlich kennen würde bin ich mir auch nicht sicher ob ich jemals eine Bewertung geben würde schließlich ist es immer der Sinn und Geschmack des Künstlers und nicht meiner und wenn man sowieso keine Ahnung von Kunst hat werde ich auch nichts sagen. Darum ist es richtig sich auch in anderen Kreisen aufzuhalten Interessengruppen Kunst weil diese Leute mehr Ahnung von Kunst und auch Interesse daran haben.


    Mein Fazit an der Stelle ist, macht weiter so, wenn eure Leidenschaft die Kunst ist lasst euch nicht unterkriegen. Wenn man nen Job hat und Unmengen Geld verdient ist man bei den Meisten der Held aber man selber daran zerbricht weil es keinen Spaß hat was bringt einem dann das ganze Geld? Man lebt nur einmal macht das was euch Spaß macht nicht das was Andere meinen.


    So ich wollte keinem zu nahe treten und auch niemanden Beleidigen. Einfach nur die Meinung eines nicht Künstlers.

  • Ich bin manchmal nur "schockiert" darüber, wie "verzerrt" andere Leute Fanarts oder Bilder wahrnehmen. Gut, man könnte meinen, dass jeder Kunst anders interpretiert bla, aber ich rede hier von einfachen Fanarts zu irgendwelchen Games, Anime usw. Da gibt's ziemlich oft keine deepe Message hinter dem Bild, außer "ich mag dieses Game/diesen Character/whatever.

    Wenn ich ein Bild sehe, dann guck ich mir die Linien an, wie sie gezogen wurden, die Coloration, die Farbpalette, den Hintergrund, die Proportionen usw usw und ich bin kein großer Kenner, was Kunst angeht, ich bin selber halt nur Hobbyist. Und sehr oft sind das Bilder zu irgendwelchen Charakteren, oder Menschen, die ich gar nicht kenne. Das Bild als Ganzes wird natürlich betrachtet, aber ich gucke auch mal auf die Kunst, die dahinter steht.

    Was sagen andere Leute zu einem Pokemon Fanart zum Beispiel? "Kenn ich nicht" "Was für Kinder" "Kinderkram"... Wisst ihr wie frustrierend das einfach ist? Man steckt so viel Mühe in den Hintergrund, in die Farbpalette und versucht das Pokemon richtig in Szene zu setzen und am Ende kommt sowas... recht Oberflächliches raus und manchmal betiteln die Leute ihre Aussage sogar mit "Kritik". Verlange ich denn viel, wenn ich es lieber hätte, wenn man auch mal einen Blick auf die Kunst und Mühe dahinter wirft und diese reflektiert? (Ernstgemeinte Frage btw)


    Darum ist es richtig sich auch in anderen Kreisen aufzuhalten Interessengruppen Kunst weil diese Leute mehr Ahnung von Kunst und auch Interesse daran haben.

    Ist das eine gute Lösung? Weißt du wie lange ich meine Bilder von der Welt versteckt habe und wie sehr das meine Person beeinflusst hat? Kunst ist nicht dafür da, dass man die nur im Internet unter einen anonymen Namen weiterverbreitet. Es sollte auch eine Person, ein Mensch dahinter stehen, der dafür anerkannt wird. Ich bin froh darüber, dass ich mittlerweile offen mit anderen Leuten über mein Hobby reden und Bildern zeigen kann. Mittlerweile hab ich auch schon mehrere Anfragen bekommen und ich plane demnächst auch ein Portrait von einem Freund in Echt zu zeichnen, also nicht aus einem Bild abgezeichnet.

  • Ist das eine gute Lösung? Weißt du wie lange ich meine Bilder von der Welt versteckt habe und wie sehr das meine Person beeinflusst hat?

    Ich weiß nicht ob das eine Gute Lösung ist. Ich kann nur für mich Sprechen und nicht für andere. Es gibt auch viele Handwerksberufe wo ich Respekt vor habe da bin ich mir nicht Sicher ob die dafür auch die Anerkennung bekommen für das was die So leisten. Über Persönliche Probleme die ein Künstler hat, kann ich auch nicht von der Kunst herleiten.


    Also freut mich, dass es bei dir dann läuft, ich wünsche dir viel Erfolg weiterhin.

    „Nieder mit der Schwerkraft.

    Es lebe der Leichtsinn.“


    Ich bin Gesund 96 °F Körpertemperatur... :ugly:

  • interessantes Thema! so genau hab ich noch nie drüber nachgedacht, aber im Hinterkopf ist es trotzdem immer irgendwie da, huh. verzeiht das blöde Zitieren, geht schlecht aufm Tablet,,


    @skz - Verlange ich denn viel, wenn ich es lieber hätte, wenn man auch mal einen Blick auf die Kunst und Mühe dahinter wirft und diese reflektiert? (Ernstgemeinte Frage btw)


    natürlich nicht, pff. nicht jeder wird jetzt die Lust haben, sich mit allem auseinanderzusetzen, aber über das Motiv hinwegzuschauen ist das Mindeste imo. Beispiel, ich hab einige Ships, die ich überhaupt nicht mag, bis zu dem Punkt, an dem es meine Laune aktiv verschlechtert, sie zu sehen ... aber der Artstyle von dem, der das Bild zu ihnen gezeichnet hat, ist in den meisten Fällen trotzdem nice und das ist doch das was zählt??


    Dr. Fahrenheit - Wenn ich einen Künstler Persönlich kennen würde bin ich mir auch nicht sicher ob ich jemals eine Bewertung geben würde schließlich ist es immer der Sinn und Geschmack des Künstlers und nicht meiner und wenn man sowieso keine Ahnung von Kunst hat werde ich auch nichts sagen.


    beim Rest des Absatzes bin ich definitiv auf skzs Seite, aber der Part hier ist interessant, evtl weil er mich auf was Anderes bringt.


    ich bin fest der Meinung, dass Kunst, wenn sie nicht gerade eine Commission oder ein Geschenk ist, nur dem Künstler gefallen muss. alle anderen sind nur ein Bonus. immerhin machst du sie für dich, niemanden sonst, ob du sie nun teilst oder nicht. aber wo genau lässt das Kritik?


    ich bin als Creator mit dem Gedanken aufgewachsen (hauptsächlich dank des BBs), dass konstruktive Kritik immer angebracht ist. wenn ich Leute sehe, die vehement keine wollen, ist mein erster Gedanke immer "warum nicht?" (fun fact ein Künstler dem ich zu dem Zeitpunkt folgte hat ewig über nen Tumblr-User auf Twitter gerantet, weil er es gewagt hat, in die Tags "this is beautiful even though the neck is really long" zu schreiben, und ist dann mit Ausreden um den Block gekommen von wegen im Original sind die Hälse auch so lang obwohl sein Stil komplett anders war und wie kann man es WAGEN etwas ansatzweise Schlechtes auch nur zu erwähnen, egal wie der Ton ist, wenn nicht darum geben wurde?? needless to say, vor dem hab ich keinen Respekt mehr, yikes). aber mittlerweile bin ich so weit, dass ich selbst sage ... wenn KonKrit kommt, dann kommt sie halt, aber eher ungern.


    das hat den Grund, dass 90% der KonKrit, die ich in meinem Leben bekommen habe, irgendwie ... redundant war. entweder waren es Sachen, bei denen ich selbst wusste, dass ich dran arbeiten will, oder solche, mit denen ich nicht einer Meinung war. sowas wie ääääh ... "die Hände sind nicht richtig also [insert tipps die ich schon kenne here]" wenn ich daran schon ne Weile übe oder "die Farben sind zu grell" wenn ich die grellen Farben genau richtig finde, sowas eben. natürlich sind gute Sachen dabei, die mir selbst vorher nie aufgefallen sind, aber sowas tüftle ich mir lieber allein aus tbh. was nicht heißen soll, dass KonKrit meist fehl am Platze ist, sie ist halt nur nicht das end-all-be-all. ist halt auch von Person zu Person unterschiedlich, was sie machen wollen mit ihrer Kunst (nicht beruflich, stilistisch und so). wer KonKrit will, fragt nach KonKrit. ohne die Frage danach was rauszulassen lief meist auf ein "ich weiß" hinaus bei mir, was dann einfach nur frustriert. ist vllt derselbe Teil von mir, der lieber große Projekte allein statt in Gruppen macht, lmao.


    das nur so als andere Perspektive; hier krieg ich meist mit, dass die Leute KonKrit halt wollen, aber wollte das nur mal so hinstellen, warum vllt das Gegenteil der Fall sein kann, wie oft auf Social Media.


    jedenfalls, das Zitierte ist dann immer so ne Sache. je nach Person erhofft sich der Künstler was anderes. manche zeigen dir ihr Zeugs, damit sie KonKrit kriegen, manche wollen einfach nur, dass du ihr Bild anguckst. beides davon ist valid ... weshalb generell imo jeder einfach sagen soll, was er will und was er kann. so wie hier


    Bastet - Und ich hab mich sogar selbst immer ein wenig geärgert, wenn meine Mom "das ist gut geschrieben" meinte und ich: "und das ist alles!? Handlung, Charaktere...?" - "Ja, die sind gut." - " ...Kay. :confused:" Und du siehst diesen Personen, dass sie denken: was will die noch von mir? Wie soll ich das ausdrücken? Hilft mir einer!? xD


    wenn Künstlermensch KonKrit will, soll er danach fragen. aber wenn Künstlerbeobachtermensch keine Ahnung hat, was er antworten soll, soll er das auch sagen. sonst reden wir alle nur aneinander vorbei, lol.


    btw, meine Mutter wartet immer noch auf die Fortsetzung einer Geschichte von vor Jahren, auch wenn ich sie mittlerweile nicht mehr mag, weil wir ganz andere Ansprüche haben. ich find zwar, dass ich den ganzen Mist erstmal überarbeiten soll, aber meine Mutter (die ungern liest!!) hat ihn verschlungen. das ist definitiv ne komplett andere Perspektive, aber imo keine, die man einfach so abtun sollte, weil meine Mutter keine Erfahrung mit Geschichten hat - wenn sie trotzdem diese eine Geschichte so toll fand, dann hat das vielleicht nen anderen Wert als ein Lob von einem Meisterautor, aber der Wert ist dadurch nicht weniger. nur anders.


    unterschätzt niemals die Casuals, Leute. die Casuals sind die, die euch einen Blick auf euer Werk geben, den ihr euch längst weggearbeitet habt. einen naiveren, unerfahreneren Blick. und manchmal braucht man genau den. ob's jetzt zur Motivation ist (unzufrieden mit nem Bild aber Leute die selbst nicht zeichnen finden's super? dann kann's so schlecht gar nicht sein, ich hab nur sehr hohe Ansprüche!) oder für einen neuen Blickwinkel auf die Kunst (ich mag meine lauteren Lieder mehr, aber viele meiner Follower freuen sich über was Leiseres, weshalb ich gelernt habe, das auch mehr wertzuschätzen).


    kann man mir noch folgen? wahrscheinlich nicht hust. mein tl;dr läuft glaub ich hinaus auf "Leute sind unterschiedlich und wollen unterschiedliche Dinge", sowohl Künstler als auch Betrachter. das kann manchmal echt nervig sein. aber gerade das macht den Reiz aus imo. ja, vllt ist es frustrierend, für ein Doodle doppelt so viele Notes zu bekommen wie für ein fertiges Werk, aber heck, irgendwas an dem Doodle muss den Leuten gefallen haben! (vielleicht ist mein Doodlestil einfach niedlicher. vielleicht kann man bei Doodles weniger "falsch" machen als bei großen Werken. vielleicht war es einfach die Postingzeit.)


    andere Blinkwinkel auf Kunst sind vielleicht nicht immer produktiv, aber solange sie kein Hate sind, eigentlich immer wertvoll imo. gerade die, die man selbst nicht ganz so versteht.

  • das hat den Grund, dass 90% der KonKrit, die ich in meinem Leben bekommen habe, irgendwie ... redundant war. entweder waren es Sachen, bei denen ich selbst wusste, dass ich dran arbeiten will, oder solche, mit denen ich nicht einer Meinung war. sowas wie ääääh ... "die Hände sind nicht richtig also [insert tipps die ich schon kenne here]" wenn ich daran schon ne Weile übe oder "die Farben sind zu grell" wenn ich die grellen Farben genau richtig finde, sowas eben. natürlich sind gute Sachen dabei, die mir selbst vorher nie aufgefallen sind, aber sowas tüftle ich mir lieber allein aus tbh. was nicht heißen soll, dass KonKrit meist fehl am Platze ist, sie ist halt nur nicht das end-all-be-all. ist halt auch von Person zu Person unterschiedlich, was sie machen wollen mit ihrer Kunst (nicht beruflich, stilistisch und so). wer KonKrit will, fragt nach KonKrit. ohne die Frage danach was rauszulassen lief meist auf ein "ich weiß" hinaus bei mir, was dann einfach nur frustriert. ist vllt derselbe Teil von mir, der lieber große Projekte allein statt in Gruppen macht, lmao.


    das nur so als andere Perspektive; hier krieg ich meist mit, dass die Leute KonKrit halt wollen, aber wollte das nur mal so hinstellen, warum vllt das Gegenteil der Fall sein kann, wie oft auf Social Media.

    Und wenn man "ja, das weiß ich schon" sagt, nehmen die Anderen es wieder als "kritikunfähig" wahr. Bei mir ist das immer so. Mein Bruder sagt mir was Negatives zu meinem Bild und wenn ich auch nur "aber.." sage kommt sofort das "boah du bist so kritikunfähig, du MUSST die Kritik anderer Leute annehmen, denn nur das zählt!!!"

    ich bin als Creator mit dem Gedanken aufgewachsen (hauptsächlich dank des BBs), dass konstruktive Kritik immer angebracht ist. wenn ich Leute sehe, die vehement keine wollen, ist mein erster Gedanke immer "warum nicht?"

    Ja, ich freue mich eigt auch über alles Geschriebene zu meinen Bildern. Vllt sehe ich einen stark negativen Kommentar nicht so gerne, aber ich freue mich über andere Meinungen und Blickwinkel. Frag mich auch immer, wie man ohne andere Meinungen zu den eigenen Bildern leben kann. Ich bekomme aktuell sehr wenige und obwohl fast 100 Bekannte meine Bilder auf Insta sehen (ich schick viele als Story und da klicken immer 90-100 Leute drauf), krieg ich oft nur 1-2 Quick Reactions. Ich würde mir schon gerne mehr wünschen. Ich würde gerne die Meinung bestimmter Leute zu meinen Bildern hören.

    Und Comments sind bei mir auch eine Rarität geworden.

    Ich muss aber auch sagen, dass mein Stil echt wenig Raum für konstruktive Kritik lässt, da ich aktuell eher Menschen abzeichne. Da kann man nur eingeschränkt auf die Anatomie eingehen und der Fokus liegt viel mehr auf den Stil.

    ich bin fest der Meinung, dass Kunst, wenn sie nicht gerade eine Commission oder ein Geschenk ist, nur dem Künstler gefallen muss. alle anderen sind nur ein Bonus. immerhin machst du sie für dich, niemanden sonst, ob du sie nun teilst oder nicht. aber wo genau lässt das Kritik?

    Ich bin auch eher zu einem Menschen geworden, der seine Bilder fast nur noch selbst kritisiert, was auch einerseits daran liegt, dass ich einfach keine konstruktive Kritik mehr bekomme. Das heißt ich mach ein Bild fertig, lade es hoch, mach mich selber fertig, fang dann mit dem nächsten Bild an und so weiter. Außerdem guck ich auch immer wie das andere Künstler machen und was sie für Materialien benutzen und versuche aus ihnen zu lernen. Ich muss sagen, dass ich auf der Art echt sehr stark vorangekommen bin.

    natürlich nicht, pff. nicht jeder wird jetzt die Lust haben, sich mit allem auseinanderzusetzen, aber über das Motiv hinwegzuschauen ist das Mindeste imo. Beispiel, ich hab einige Ships, die ich überhaupt nicht mag, bis zu dem Punkt, an dem es meine Laune aktiv verschlechtert, sie zu sehen ... aber der Artstyle von dem, der das Bild zu ihnen gezeichnet hat, ist in den meisten Fällen trotzdem nice und das ist doch das was zählt??

    Nur machen das sehr wenige Leute in meinem Umfeld xD Ich freue mich wirklich immer sehr, wenn jemand meinen Stil erwähnt zB sowas wie "ah, du wischst zuerst und dann schraffierst du" wurde mir mal gesagt und ich war dann echt mega überrascht, dass mir jemand sowas gesagt hat, weil das für mich ein Zeichen dafür war, dass er ein bisschen genauer in das Bild reingeguckt hat, als andere.

    Ich hab unter meinen Followern Leute, die liken meine Anime Bilder aus Prinzip nicht, aber all meine Menschen-Bilder xD Und einige liken meine Kpop Bilder nicht - sowas merke ich btw, weil es meine Kommilitonen sind xD

    Die "Kritik", die solche Leute dann äußern würden, wäre sowas wie "ich mag halt kein Kpop"

    Meine Mutter ist auch immer das beste Beispiel. Für sie ist nie ein Bild von mir gut genug, sie muss immer was bemängeln und dann sagt sie sowas wie "ja, man muss lernen mit anderen Meinungen umzugehen" und egal wie oft ich ihr erkläre, dass ich schon lange genug mit anderen Meinungen konfrontiert wurde, sie wird mich immer wieder daran erinnern müssen lol.

    Einmal meinte sie auch zu einem abgezeichneten Portrait einer Freundin von mir das "das Bild ist schön, aber das Mädchen ist hässlich". Das ist dann wieder ein gutes Beispiel dafür, wie oberflächlich und verzerrt Leute Bilder wahrnehmen xD

    Ich finde jeden Menschen in irgendeiner Weise hübsch und jedes Portrait, dass die Gesichtsmerkmale des Menschen genau trifft und auch die unschönen Falten in einem schönen, professionellen Stil wiedergibt, ist für mich ein gelungenes Portrait. Ich kritisiere nicht die Menschen, von denen das Portrait ist, sondern inwieweit der Künstler die Person darstellen konnte. Wenn ich merke, dass es eine andere Person ist, die der Künstler gezeichnet hat, dann ist da für mich was schief gelaufen.

  • Zitat von skz

    Was sagen andere Leute zu einem Pokemon Fanart zum Beispiel? "Kenn ich nicht" "Was für Kinder" "Kinderkram"... Wisst ihr wie frustrierend das einfach ist?

    Etwas OT, aber ehrlich gemeinte Frage: Ist das denn schlecht? Nur weil es gesellschaftlicher Konsens ist, dass "Kinderkram" gleich schlechter und flacher sein muss? Man muss ja nicht dieselbe Position wie diese Leute einnehmen und ihnen damit indirekt Recht geben.

    Sowohl bestimmte Anime, Spiele wie auch Filme von Pixar oder Disney-Pixar empfinde ich als sehr wertvoll. Jedenfalls wertvoller als zB. einen Splatterfilm, von denen es ja mittlerweile bekannt ist, dass edgy teens / people die Leute sind, die "woooah geil Blut und Gewalt, alles andere ist voll kindisch und so" und bloß das für erwachsen und tiefgründig halten.

    Als Fast-Vielleicht-Bald-Pädagogin empfinde ich Creators und Medien als wertvoll, die entweder auf jüngere Zielgruppen zugeschnitten sind oder sich von diesen auch ohne Bedenken konsumiert werden können und auch Werte abseits von "Freundschaft ist supertoll und sei immer lieb zu deinen Eltern und hör auf sie (abhängig von der Zielgruppe tho, also vielleicht sollte man keinem Vierjährigen ins Ohr setzen nicht auf die Eltern zu hören xD)."

    Gerade Pokemon hat echt Tiefe, wenn man sich die Adventure Manga ansieht und manche Handlungsstränge bzw. Character-Arcs der Spielecharaktere. Wenn das nicht gesehen wird, dann oft, weil nicht richtig hingesehen wird.

    Zudem ist ein Monsterkämpf- und sammel-Spiel etwas, das schon immer jede Altersgruppe angesprochen hat. ;)


    Die meisten meiner alten Klassenkolleginnen schauen höchstens mal eine Real-Netflixserie etc. und verstehen nicht wie erwachsene Leute auf Pokemon, Anime und anderes stehen können und sind sowieso nicht so die Leute für häufigen Medienkonsum. So we agree to disagree lol. Naja, manche mögen dem keine Chance geben, sowie ich zB bestimmten Anime- und Büchergenres keine oder selten eine Chance geben, weil ich dabei immer denke: Uff könnte ja auch was anderes tun. Oder vielen Realserien, Marvelfilmen etc. ich tu mir schwer am Ball zu bleiben und mich dafür zu motivieren.


    Das heißt nicht, dass du dein Hobby verstecken sollst, aber deine Bilder sind sicherlich besser aufgehoben, wenn du auf Tumblr oder so anderen Künstlern folgst als nur den bunt durchmischten Kollegen.


    Das hatte ich auch öfter: dass meine Mutter und andere Leute Dinge toll fanden, die ich schon lange nicht mehr mochte.

    Was mich halt stört ist, dass man aus ihnen nicht viel Inhaltliches herauskitzeln kann, weil sie genauso wenig wissen, wie sie das formulieren sollen wie ich bei Bildern.


    Zitat von skz

    Ich freue mich wirklich immer sehr, wenn jemand meinen Stil erwähnt zB sowas wie "ah, du wischst zuerst und dann schraffierst du" wurde mir mal gesagt und ich war dann echt mega überrascht, dass mir jemand sowas gesagt hat, weil das für mich ein Zeichen dafür war, dass er ein bisschen genauer in das Bild reingeguckt hat, als andere.

    Glaub mir, ich könnte zehn Minuten draufstarren und würde SOWAS wohl nicht sehen. ^^"

  • Ich hab ja das Glück, dass meine Frau so viel begabter is als ich was zeichnen angeht und dass sie mir deshalb auch sehr wertvolles Feedback gibt. Auch wenn es manchmal etwas demotivierend ist, wenn man sieht wie toll sie so Sachen hinbekommt und ich weiß dass ich niemals so gut sein werde. Sie sagt dann immer meine BIlder haben ganz andere Qualitäten die ihr sehr gut gefallen.

    gerade was das zeichnen von Menschen angeht, ist sie mir eine große HIlfe, denn sie kann mir genau sagen, welche Linien in meinem Bild nicht stimmig sind (auch wenn sie manchmal lachen muss über meine mislungenen Versuche).


    So in Social Media bekomme ich auch kaum Feedback, bei DA oder Tumblr bekomm ich mal das ein oder andere Like aber kaum je einen Kommentar und dann meist auch nur "sieht toll aus" - was mich aber auch freut, wenns denen gefällt. Ich erwarte echt nicht von jedem eine detailierte fachlich kompetente Analyse meiner Linienführung, wenn mir einer sagt "hey das hättste so aber besser machen können" dann nehm ich das dankbar an aber ich freu mich auch einfach, wenn Leuten meine Sachen gefallen und sie Freude dran haben.

    Am Frustrierendsten fand ich einen Kommentar zu einem Paleoart, da meinte einer mein Dino sei nicht akkurat aber er hat mir leider nicht gesagt was denn daran nich akkurat war und so konnte ich das nich verbessern...ich weiß immernoch nich was ich an meiner Rekonstruktion falsch gemacht hab...

  • Seit meinem letzten Post hier ist jetzt schon mehr als ein Jahr vergangen und tatsächlich habe ich mit der Zeit neue Erfahrungen gesammelt, die meine Antwort zu diesem Thema etwas ändern würden.

    Ich kritzel immer noch besonders gerne Fanarts und die bekommen weiterhin mehr Liebe von Leuten auf Insta (wo ich vorwiegend mein Zeugs hochlade), aber vorher hatte mich das immer etwas geärgert. Ich war immer davon ausgegangen, dass ich eigentlich deswegen überwiegend Fanarts raushaue, weil sie bei anderen besser ankommen. In Wirklichkeit ist mein vielleicht eher unterbewusster Beweggrund, dass sie bei mir besser ankommen. Jedes dieser Fanarts ist prinzipiell ein gezeichneter Liebesbrief von mir an diese Charaktere. Was erstmal etwas cringy klingt - ich meine damit nur, dass ich die jeweiligen Charaktere und Konzepte so interessant finde, dass ich gerne mehr mit ihnen "erleben" möchte.

    ...ich kann es nicht weniger komisch ausdrücken lol

    Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich gerne dämliche kleine Comics mit denen zeichne. Vielleicht kommen diese Comics deswegen auch so gut an. Ich glaube es war Toki, die hier erwähnt hatte, dass Doodles besser ankommen weil sie weniger polished sind. Mein Comicstuff erfreut sich zwar an quirligen kleinen Details, aber die einzelnen Bilder und die Story oder Pointe simpel und wie oft in einem Comic eher, hm, emotional.


    Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder Portraitzeichner seinen Realismus hinschmeißen und dumme kleine Comics zeichnen soll. Ich will damit eher ausdrücken, dass bei Künstlern oft der Konsens besteht, woran sie Spaß haben, dafür interessiert sich keiner und um Erfolg zu haben, muss man sich für andere Menschen aushuren.

    Vielleicht ist das auch einfach eine bittere Einstellung, weil ich glaube sehr viele Künstler fühlen sich unverstanden und neigen dazu sich zu fragen "Warum wird der so sehr geliebt, obwohl er prinzipiell dasselbe zeichnet wie ich?" Und ich würde behaupten, die Frage lässt sich leicht beantworten mit "er hat mit Glück zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Nerv getroffen". So ist das leider oft mit der Reizüberflutung gerade im Internet.

    Aber letzten Endes ist es viel öfter als erwartet so, dass das, was du am liebsten zeichnest und was du vielleicht durch viel Übung und Hingabe mittlerweile auch echt gut hinbekommst, tatsächlich seine eigene Nische mit der Zeit findet. Und das wird dich persönlich auch viel glücklicher machen als etwas, das nicht deiner eigentlichen Leidenschaft entspricht. Klingt zwar vielleicht offensichtlich, aber ich wollte es trotzdem nochmal erwähnen.

  • Ich kritzel immer noch besonders gerne Fanarts und die bekommen weiterhin mehr Liebe von Leuten auf Insta (wo ich vorwiegend mein Zeugs hochlade), aber vorher hatte mich das immer etwas geärgert. Ich war immer davon ausgegangen, dass ich eigentlich deswegen überwiegend Fanarts raushaue, weil sie bei anderen besser ankommen. In Wirklichkeit ist mein vielleicht eher unterbewusster Beweggrund, dass sie bei mir besser ankommen. Jedes dieser Fanarts ist prinzipiell ein gezeichneter Liebesbrief von mir an diese Charaktere.

    Mir ist letztens aufgefallen, dass ich ebenfalls bis dato fast ausschließlich Fanarts gezeichnet habe, früher waren es aber eben Pokemon und Anime-Bilder, aber heute sind es Menschen, die ich mag, in einem realistischen Stil, also auch Fanarts. Und meine realistischen Bilder mit Bleistift kommen nicht unbedingt besser als meine Anime-Bilder früher an, aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Entwicklung und mit der Tatsache, dass ich von diesem abgezeichneten Anime-Zeugs (und von der Phase, wo ich so 90% Fanarts mit Pokemon-Bezug gezeichnet habe) endlich weggekommen bin.

    Und ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn man zu seinen lieblings-Charakteren eigene Comics macht, machen ja viele und viele entwickeln dafür auch so ihren eigenen Stil.


    Mein Self-Portrait, das ich Ende letztes Jahr gezeichnet habe, kam sogar besser als meine anderen Fanarts an und es ist ja gar kein Fanart. Da hatte ich schon das Gefühl, dass die Leute es appreciated haben, dass ich mich an eine neue Herausforderung gewagt hatte, was mich glücklich gemacht hat :) Generell hab ich eben das Gefühl, dass meine jetzigen Follower sozusagen "anspruchsvoller" sind, als diejenigen, die meine Anime-Bilder verfolgt hatten. Letztere haben sich ja viel mehr für abgezeichnet Bilder und deutlich weniger für eigene Sachen begeistert, lol. Bei den jetzigen hab ich, wie eben angedeutet, eher das Gefühl, dass sie sich freuen, wenn ich immer wieder über meine Grenzen hinauswachse. Ich bekomm dann mehr Likes.

  • (Handy ist zu unfähig zu zitieren bzw villeicht bim auch einfach ich es, also mach ichs anders lol)



    @skz "Und ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn man zu seinen lieblings-Charakteren eigene Comics macht, machen ja viele und viele entwickeln dafür auch so ihren eigenen Stil."


    Jup, genauso seh ich das auch. Es wird sich zwar gerne mal beschwert, dass Fanarts "nicht so viel wert" sein sollen, weil es nicht zu 100% meins ist, aber mal ganz ehrlich: Die Charaktere werden verschieden interpretiert, es gibt eventuell kleine extra Details im Design, man packt oft Headcanons dazu, die Situationen in denen sie dargestellt werden sind nicht zwangsläufig von wem anders vorgegeben und vieles mehr. Ich würde behaupten, der einzige nennenswerte Unterschied ist, dass man mit Fanarts vielerorts kein Geld verdienen darf und prinzipiell aufwendige Gratiswerbung für den Urheber der Charaktere macht.

    Bei Fanarts zu Bands ist das mit dem Copyright vielleicht etwas lockerer, da die dargestellten Personen ja niemandem "gehören", aber da kenn ich mich nicht so aus, haha.


    Find's aber richtig super, dass du so deine "Fangemeinde" gefunden hast, die wirklich speziell deine Werke und nicht allein das Franchise, für das sie sind, mögen. Besonders weil ihnen gefällt, was dir auch gefällt. Weil wie im anderen Beitrag erwähnt, fühlt es sich auch einfach viel richtiger an, wenn man Anerkennung für etwas bekommt, was man gerne macht.