Familien - Eltern, Geschwister und der Rest des Wahnsinns

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    Geschwister, Eltern und der Rest des Wahnsinns


    community.bisafans.de/index.php?attachment/169972/


    Fanarts gehören nicht mir!


    Wir haben weder ein Thema über Familien noch über Freundschaften (glaub ich, bei Zweiterem), shame on us.

    Außerdem vermisse ich unsere Tabmenus. Spoiler sind hässlich. :sad:


    Da ich mir recht alte Startposts angesehen habe, habe ich dort festgestellt, dass sowohl der Startpost wie auch die Beiträge allem voran immer wieder Pokemon, Naruto, One Piece, Dragonball, Digimon, Sailor Moon und Fairy Tail oder Bleach thematisiert worden sind. Ich hab gegen nichts davon etwas (außer gegen Dragonball), und es ist verständlich, da diese wohl die meisten Fans haben, aber ich möchte mal mit anderen beginnen. Ähm, liegt daran, dass ich die meisten dafür nicht kenne. ^^"

    Ich werde jedenfalls versuchen möglichst viele Beispiele zu bringen. Natürlich werden mir zuerst jene einfallen, die ich sehr gerne mag und ich kann selbstverständlich nur die als Beispiele heranziehen, die ich kenne. Außerdem vergesse ich sicherlich einige.

    Vielen wird zu dem Thema unter anderem Itachi und Sasuke einfallen, aber damit hab ich nichts am Hut. Über das Beispiel spricht bitte ein Narutofan, nicht ich. xD


    Wer mag, kann einen kurzen Text über persönliche Lieblinge, die ich noch nicht genannt habe, in diesen Thread schreiben und ich werde ihn, mit Namenserwähnung, in einen Extra-Spoiler kopieren. Nur leider ohne Bilder, da ich mein Maximum für diesen Post erreicht habe. xD


    Bei allen gilt: Solange der Anime einem nicht vorgaukelt, dass alles Friede-Freude-Eierkuchen wäre, bin ich auch mit vielen Beziehungsdynamiken einverstanden. Sowie bei allem. Außer mit... Inzest und so. :confused:


    Ich habe die Spoiler übrigens in Geschwister, Eltern und Großeltern als leibliche Familie und als Nicht-Biologische in "Guardians" und andere, selbstgewählte Familien unterteilt.


    Ich werde im Spoiler der Beispiele nicht nochmal extra Spoilertags anlegen. Daher könnten sie einige enthalten. Also, dann bitte weiterscrollen.


    Ihr "müsst" natürlich nicht alles lesen, und auch nicht auf die Fragen eingehen, sondern könnt gleich antworten.



    Beziehungen



    Fragen


    Achtet ihr auf sowas?

    Wie wichtig sind euch familiäre Themen in Anime und Manga?


    Welche sind eure Lieblingsbeziehungen?

    ... und eure negativen Beispiele?

    Welche meiner Beispiele mögt ihr? (wenn ihr sie lesen wollt)


    Was haltet ihr im Allgemeinen von der Darstellungsweise in Anime und Manga? Wer macht es besser (im Allgemeinen)? Westliche Medien oder Anime und Manga?

    Welche Tropes kennt ihr? Welche gefallen euch und welche nicht?

  • Bastet

    Hat den Titel des Themas von „AN MODS: BITTE NOCH NICHT FREISCHALTEN / Familien - Eltern, Geschwister und der Rest des Wahnsinns“ zu „Familien - Eltern, Geschwister und der Rest des Wahnsinns“ geändert.
  • Namine

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Eigentlich eine gute Idee, einen Thread zu Familien in Anime/Manga zu machen, warum hat noch niemand geantwortet? Naja, irgendjemand muss wohl einfach den Anfang machen.


    Über Mangas kann ich nicht allzu viel sagen, weil ich erst sehr wenige gelesen habe, ich werde mich also größtenteils auf Anime beziehen.


    Dann gehe ich erstmal auf ein paar der Fragen am Ende des Startposts ein:

    Achtet ihr auf sowas?

    Jein. Hängt tatsächlich stark vom Anime ab. In manchen Serien ist das Verhältnis zu Eltern/Geschwistern einfach nicht wichtig (Beispiel Pokémon: Ashs Mutter ist zwar recht sympathisch, aber eine wirkliche Rolle spielt sie eigentlich nur im dritten Film; und wer sein Vater ist, hat mich nie interessiert), in anderen wiederum - und das ist wohl der weit häufigere Fall - stellt es eine der Hauptmotivationen des Hauptcharakters dar und lässt sich daher kaum ignorieren (Bsp. Attack on Titan: Der Tod von Erens Mutter sorgt dafür, dass er alle Titanen ausrotten will; auch für die Elric-Brüder in FMA ist der Tod der Mutter ein wichtiger Charakter-Aspekt).

    Was ich dabei auffallend finde, was ja auch schon im Startpost erwähnt wurde, ist der Umstand, dass viele Eltern von Anime-Charakteren entweder tot oder verschollen sind. Das ist quasi fast immer der Fall, solange es sich nicht gerade um Slice of Life oder Romance handelt. Das kommt einem dann manchmal so vor, als kämen die Autoren nicht damit zurecht, ordentliche Eltern zu schreiben, und erfänden deshalb einen Grund, sie nicht in der Geschichte zu haben, zumindest nicht allzu oft (ich gebe zu, dass ich mich dessen in meinen eigenen Geschichten auch schon schuldig gemacht habe).

    Umso besser ist es dann, wenn man eine gut geschriebene Eltern-Kind-Beziehung findet wie beispielsweise die zwischen Deku und seiner Mutter in Boku no Hero Academia. Dekus Mutter ist dabei nicht nur eine Randerscheinung wie in vielen anderen Anime, sondern ist eine vollwertige Charakterin, die sogar eine gewisse Entwicklung durchmacht. Am Anfang unterstützt sie ihren Sohn noch voller Überzeugung, doch je öfter er in Gefahr gerät, desto mehr Zweifel bekommt sie, bis sie ihn sogar darum bittet, auf eine "weniger gefährliche" Schule zu wechseln. Das zeigt einfach sehr deutlich, was für eine Last es auch für die Eltern sein kann, einen Anime-MC als Kind zu haben, der natürlich am laufenden Band in lebensgefährliche Situationen gerät.


    Das Beispiel von Dekus Mutter passt auch ganz gut zu diesem Satz:

    Ebenfalls ist mir in Animes aufgefallen, besonders in manchen Modernen, dass so manche Mütter viel zu jung aussehen, was imo rasch lächerlich wirken kann.

    Es ist halt wirklich so. Überall diese betont jungen, hübschen Mütter, was nicht wirklich realistisch ist. Dekus Mutter dagegen ist in der Gegenwart verglichen zu den Flashbacks deutlich gealtert und auch ein bisschen beleibter geworden, sodass man der Serie tatsächlich abkauft, dass mehrere Jahre zwischen Gegenwart und Flashbacks vergangen sind.

    Den Vogel schießt diesbezüglich übrigens "Masamune-kun no Revenge" ab:


    Welche meiner Beispiele mögt ihr?

    Was Eltern angeht, vor allem eben Deku und seine Mutter sowie Todoroki und seine Eltern, das eine als Beispiel einer guten Beziehung, das andere als Beispiel einer schlechten, wobei es in beiden Fällen sehr gut geschrieben ist und Sinn ergibt.

    Ansonsten sind wie schon gesagt natürlich Eren und die Elric-Brüder gute Beispiele, wenn auch im Gegensatz zu Deku und Todoroki eher im Bereich der toten und verschollenen Eltern. Übrigens interessant, wie in beiden Fällen die Mutter stirbt und der Vater derjenige ist, den all die Mysterien umgeben. Ich habe allgemein das Gefühl, dass die Mütter häufiger das Zeitliche segnen als die Väter, während letztere dafür häufiger den Weg der Absenz/Verschollenheit gehen.

    Shirases Mutter aus Sora yori mo Tooi Basho finde ich auch ein gutes Beispiel.

    Bezüglich Geschwister finde ich von deinen Beispielen natürlich auch wieder Edward und Alphonse gut (die beiden sind halt allgemein gute Charaktere), aber auch Yuu und Rei, welche mir natürlich noch gut in Erinnerung sind, da Yagate Kimi ni Naru ja gerade erst beendet wurde. Sonst hast du da recht viele genannt, die ich noch nicht kenne oder deren Anime ich vor Jahren gesehen habe, sodass mal wieder eine Auffrischung fällig wäre (z.B. Owari no Seraph).



    Gut, dann kommen wir mal zu eigenen Beispieln. Ich wette, das erwartet hier absolut niemand von mir, aber ich werde ausnahmsweise mal das Fate-Franchise heranziehen. :woot:


    Bei Fate gibt es jedenfalls einige interessante Eltern- oder Geschwister-Beziehungen, die meisten davon sind um Emiya Shirou zentriert. Dessen richtige Eltern sind gestorben, als er sieben war, woraufhin er von Emiya Kiritsugu adoptiert wurde (Shirous vorheriger Nachname ist nicht bekannt). Shirous Ideale und die Werte, an die er glaubt, stammen allesamt von Kiritsugu, von dem er weit mehr geprägt wird als von seinen leiblichen Eltern. Trotzdem wird in den verschiedenen Routen von Fate/stay night teils mehr, teils weniger gezeigt, dass er auch in der Lage ist, diese Ideale zu hinterfragen.

    Shirou hat zudem einen Guardian, nämlich Fujimura Taiga, die sich nach Kiritsugus Tod um ihn kümmert, die aber für ihn eher so etwas wie eine große Schwester ist, was sich unter anderem daran zeigt, dass er sie "Fuji-nee" nennt.

    Dann hat er noch eine kleine Schwester, die allerdings nur wie eine kleine Schwester wirkt und tatsächlich ein Jahr älter ist als er, nämlich Illyasviel von Einzbern. Er weiß im übrigen nicht, dass sie die leibliche Tochter von Kiritsugu ist (außer in Fate/Kaleid).

    Illya ist die nächste Fate-Charakterin mit interessanter Eltern-Beziehung: Nachdem sie die ersten acht Jahre ihres Lebens unter einem liebenden Vater (Kiritsugu) und einer liebenden Mutter (Irisviel) aufgewachsen ist, fühlt sie sich nach deren Verschwinden zur Zeit des vierten Gralskriegs von diesen verlassen und entwickelt dadurch unter anderem auch einen Hass auf Shirou, da sie denkt, er habe ihr ihren Platz als Kiritsugus Kind gestohlen.


    In Fate/Kaleid dagegen leben all diese Charaktere von Anfang an als glückliche Familie zusammen. Ich finde es auch interessant, dass Shirou und Iri sich in keiner Fate-Serie außer Kaleid je begegnen. Meistens weiß er nicht einmal von ihrer Existenz, aber in Kaleid ist sie seine Adoptivmutter (obwohl mir auch da aufgefallen ist, dass ihr Verhältnis zu ihm manchmal ziemlich distanziert wirkt, als hätte Kiritsugu die Entscheidung, ihn zu adoptieren, ohne ihre Zustimmung getroffen; genaueres darüber erfährt man nie, aber das ist eben der Eindruck, den ich da hin und wieder bekomme).


    Eine weitere Fate-Charakterin, deren Beziehung zu ihren Eltern (und ihrer Schwester) einen Blick wert ist, ist Rin, die schon in jungen Jahren den Vater und in gewisser Weise auch die Mutter verliert, sodass schließlich der ehemalige Schüler ihres Vaters ihr Guardian wird. Was, wie jeder Fate-Fan weiß, zu einigen Komplikationen führt. Ihr Verhältnis zu Kotomine ist von Anfang an sehr angespannt, von Zuneigung zwischen Guardian und Schützling kann hier jedenfalls nicht die Rede sein, nicht einmal annähernd. Das Aufwachsen in Kotomines Obhut ist natürlich auch sehr prägend für Rin, und obwohl sie ihn nicht ausstehen kann, ist es dennoch offenkundig, dass sie ihm bis zu einem gewissen Grad vertraut.

    Was Rins Schwester Sakura angeht... es gibt wohl kaum jemanden, der größeres Pech mit seinen "Eltern" und "Geschwistern" hat. Nachdem sie weggegeben wurde, verhalten sich die beiden Schwestern zwar oft eher distanziert zueinander, hängen aber insgeheim auch noch aneinander, nur will sich das zuerst keine von beiden wirklich eingestehen. Von ihrem "Großvater" Zouken und ihrem "Bruder" Shinji dagegen wird Sakura am laufenden Band misshandelt.


    Matou Shinji wird ebenfalls stark durch seinen Vater und Großvater, sowie durch seine "Schwester" beeinflusst. Erstere üben durch ihre Erwartungen Druck auf ihn aus, Letztere erfüllt ihn mit Eifersucht auf das, was er nicht haben kann (Magie).


    Dann gibt es da noch Mordred, die einen Komplex bezüglich ihres "Vaters" hat. Ja, schon irgendwie blöd, wenn man seinen eigenen "Vater" umbringt und dabei im Gegenzug auch von "ihm" umgebracht wird.


    Hm... wenn ich so darüber nachdenke, hat Fate ziemlich viele zerbrochene, nicht funktionierende Familien.



    Ein Anime, der in diesem Thread auch eine Erwähnung wert ist, ist Made in Abyss (hast du das vergessen, Bastet , MiA hätte ich nämlich in deiner Liste schon erwartet ^^).

    Rikos vorrangige Motivation, um in den Abyss hinabzusteigen, liegt immerhin in ihrer Mutter begründet, welche Mal wieder ins Schema des verschollenen (und womöglich toten) Elternteils fällt.

    Auch der Aspekt der gewählten Familie passt hier: In gewisser Weise sind nämlich Rikos Freunde im Waisenhaus so etwas wie gewählte Geschwister für sie. Was sich auch daran zeigt, wie sie alle zusammenhalten und einander unterstützen.

    Und der Junge, der dort die Aufsicht hat (wie war noch gleich sein Name?), ist im Grunde so eine Art Guardian für sie. Und kann man Ouzen als Guardian bezeichnen... wohl eher nicht. :biggrin:



    ... und eure negativen Beispiele?

    Das fällt mir ganz spontan ein Wort ein: Citrus.

    Ich denke, das ist selbsterklärend.


    Wer macht es besser (im Allgemeinen)? Westliche Medien oder Anime und Manga?

    Hm, darüber habe ich mir noch gar nicht so wirklich Gedanken gemacht, und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das recht gut beurteilen kann, da ich nur sehr wenige westliche Serien schaue. Es gibt bezüglich Eltern und Geschwistern schon ein paar Anime-Tropes, die auf Dauer ziemlich nervig sind, zum Beispiel die sexualisierten Imoutos (wobei ich ja bekanntlich Fate/Kaleid mag, also zählt meine Meinung diesbezüglich quasi nicht :biggrin:). Wenn ich dann aber an Serien wie FMA:B oder Boku no Hero Academia denke, kann ich schon guten Gewissens behaupten, dass einige Anime da sehr gute Arbeit leisten.

    Bei westlichen Serien schaue ich eigentlich nur GoT, Gotham und die Serien des Arrowverse. Nach kleinen Imoutos, die auf ihre großen Brüder stehen, sucht man da eher vergebens, aber wenn man mal von etwaigem trashigem Zeug absieht und einen Blick auf die ernst gemeinten Eltern-/Geschwister-Beziehungen wirft, sind die Unterschiede gar nicht mehr so groß.

    Letztlich gibt es so gut wie überall Mütter, Väter oder Geschwister, die das Leben von Charakteren maßgeblich beeinflussen.



    So, das war es vorerst von mir. Vielleicht ergänze ich bei Gelegenheit noch ein paar weitere positive und negative Beispiele.

    107716-bd8fa1b4.pngIch kenne die Hälfte von euch nicht halb so gut, wie ich es gern möchte, und ich mag weniger als die Hälfte von euch auch nur halb so gern, wie ihr es verdient.
    - Bilbo Beutlin -


    Meine Anime-Liste: MAL -Azaril-

  • Azaril

    Stimmt wirklich, hab noch an Made in Abyss gedacht und auch an Prinzessin Mononoke, und dann vergessen. Peinlich. xD Moro bezeichnet San sogar als ihre Tochter.


    Dekus Mutter mag ich auch gern. Ich meine, ich würde es dem Jungen ja von Beginn ausreden wollen (will jetzt nicht unbedingt, dass mein Kind sogar in normalen Wettbewerben eins mit Superkräften auf die zwölf kriegt lol und im Ernst sogar sterben könnte), aber desto verständlicher finde ich die späteren Sorgen.


    Das ist eigentlich fast so verantwortungslos wie einen Zehnjährigen einem Feuerdrachen und anderen Biestern anzuvertrauen. xD


    Zitat

    Es ist halt wirklich so. Überall diese betont jungen, hübschen Mütter, was nicht wirklich realistisch ist. Dekus Mutter dagegen ist in der Gegenwart verglichen zu den Flashbacks deutlich gealtert und auch ein bisschen beleibter geworden, sodass man der Serie tatsächlich abkauft, dass mehrere Jahre zwischen Gegenwart und Flashbacks vergangen sind.

    Den Vogel schießt diesbezüglich übrigens "Masamune-kun no Revenge" ab.

    Lol dieses Bild. xD

    Obwohl ich sagen muss, dass sich westliche Sachen dem auch schuldig machen, nur nicht in diesen Extremen. Das liegt aber nur daran, dass man mit Zeichnungen alles machen kann und mit realen Menschen nicht.

    Ich muss da an eine Parodie denken, die ich dazu gesehen habe: Stop being old! :<


    Zitat

    Das fällt mir ganz spontan ein Wort ein: Citrus.

    Ich denke, das ist selbsterklärend.

    Gilt das überhaupt? xD Das war doch nur für le drama. Ich seh nun nicht jemanden, den ich heute kennenlerne, als Schwester an, nur weil's am Papier steht? Klar, für Außenstehende kann's trotzdem komisch wirken. Insgesamt war's aber nur Melodrama.

    Und wenn du die Eltern meinst: Die auch oder die erst recht. xD


    Zitat

    Bei westlichen Serien schaue ich eigentlich nur GoT, Gotham und die Serien des Arrowverse. Nach kleinen Imoutos, die auf ihre großen Brüder stehen, sucht man da eher vergebens, aber wenn man mal von etwaigem trashigem Zeug absieht und einen Blick auf die ernst gemeinten Eltern-/Geschwister-Beziehungen wirft, sind die Unterschiede gar nicht mehr so groß.

    Letztlich gibt es so gut wie überall Mütter, Väter oder Geschwister, die das Leben von Charakteren maßgeblich beeinflussen.

    Jop, das denk ich auch. Es gibt so viele tolle Sachen, auch bei diesen Beziehungen, aber gerade für Leute, die nur wenig mit der Materie vertraut sind, können Animes unter Umständen auch seltsam und abschreckend wirken.

    Ein Freund von mir dachte zuerst auch, alles sei so seltsam und sexuell angefärbt und so. Hab ihm jetzt mal Fullmetal Alchemist vorgeschlagen. x3 Classic Rec, um einen guten Eindruck zu verschaffen. xD

  • Dekus Mutter mag ich auch gern. Ich meine, ich würde es dem Jungen ja von Beginn ausreden wollen (will jetzt nicht unbedingt, dass mein Kind sogar in normalen Wettbewerben eins mit Superkräften auf die zwölf kriegt lol und im Ernst sogar sterben könnte), aber desto verständlicher finde ich die späteren Sorgen.

    In dieser Gesellschaft ist das ja quasi schon der Normalfall, und gehört eben zum Heldentraining dazu, deshalb haben Eltern da vielleicht etwas weniger Bedenken, zumal die Schulen sich darauf spezialisieren und es entsprechende Sicherheitsvorkehrungen gibt. Gab es ja auch beim Sports Festival, nur hat U.A. eben ein paar Ausnahmefälle, deren Kräfte teilweise auch die Lehrer überfordern (man denke an Midoriya vs Todoroki, die einfach mal die Betonmauern des Aufpassers gesprengt haben).

    Von dem her finde ich es schon nachvollziehbar, dass Dekus Mutter sich zuerst weniger Sorgen macht und sich eher für ihren Sohn freut, und erst später nach und nach erkennt, was die Ausbildung zum Helden wirklich für Folgen haben kann.


    Das ist eigentlich fast so verantwortungslos wie einen Zehnjährigen einem Feuerdrachen und anderen Biestern anzuvertrauen. xD

    Ach, was kann da schon schiefgehen? Solange das Kindchen fleißig seine Orden verdient, gehorchen ihm die Biester ja. Und wenn es mal einen Orden nicht schafft, well... if he dies, he dies. XD


    Obwohl ich sagen muss, dass sich westliche Sachen dem auch schuldig machen, nur nicht in diesen Extremen. Das liegt aber nur daran, dass man mit Zeichnungen alles machen kann und mit realen Menschen nicht.

    An Aunt May habe ich da gar nicht gedacht, obwohl mir beim ersten Schauen von Civil War sogar tatsächlich kurz der Gedanke gekommen ist, dass sie zu jung aussieht... bin mit Sam Raimis Spiderman-Filmen aufgewachsen, wo sie so uralt ist wie in den Comics.

    Und irgendwie fällt mir erst jetzt auf, dass ich mich bei westlichem Zeug ja nicht nur auf Serien beschränken muss, Filme zählen genauso. Dann habe ich natürlich doch noch deutlich mehr gesehen, als ich behauptet habe. ^^


    Und wenn du die Eltern meinst: Die auch oder die erst recht. xD

    Ich meinte beides. Citrus hat die zwischenmenschlichen Beziehungen meines Erachtens in fast sämtlichen Belangen verhauen, und wie du schon sagst, die ganze Schwestern-Sache war ohnehin nur fürs Drama und eigentlich völlig unnötig.


    Jop, das denk ich auch. Es gibt so viele tolle Sachen, auch bei diesen Beziehungen, aber gerade für Leute, die nur wenig mit der Materie vertraut sind, können Animes unter Umständen auch seltsam und abschreckend wirken.

    Ein Freund von mir dachte zuerst auch, alles sei so seltsam und sexuell angefärbt und so. Hab ihm jetzt mal Fullmetal Alchemist vorgeschlagen. x3 Classic Rec, um einen guten Eindruck zu verschaffen. xD

    Mit FMA kann man halt nicht viel falsch machen. :D

    Ein bisschen nachvollziehen kann ich diese Vorurteile schon, weil es halt doch einige Anime gibt, die tatsächlich "so seltsam und sexuell angefärbt" sind. Leider sind diese, wie du schon sagst, in den Gedanken von Leuten, die sich nicht damit auskennen, oftmals viel präsenter als die wirklich guten Anime. Was sehr schade ist, weil so wahrscheinlich einige Menschen die Finger von Anime lassen, obwohl sie tatsächlich an einigen davon richtig Spaß gehabt hätten.

    Wäre mir fast ebenfalls so ergangen, wenn nicht zwei (glücklicherweise sehr hartnäckige) Freunde mich zu einem Log Horizon-Marathon überredet hätten. Wenn ich mir nur vorstelle, dass ich nie erfahren hätte, was ich alles verpasse...

    107716-bd8fa1b4.pngIch kenne die Hälfte von euch nicht halb so gut, wie ich es gern möchte, und ich mag weniger als die Hälfte von euch auch nur halb so gern, wie ihr es verdient.
    - Bilbo Beutlin -


    Meine Anime-Liste: MAL -Azaril-

  • Achtet ihr auf sowas?

    Wie wichtig sind euch familiäre Themen in Anime und Manga?


    Ja ich achte auf so etwas und es ist mir zumindest bei Minderjährigen Charakteren enorm wichtig. Da Anime und Manga zu gefühlten 98% nur Minderjährige Protagonisten haben, ist es mir in dem Medium generell wichtig und die Tatsache, dass das Thema oft nicht oder nur oberflächlich angesprochen wird, stört mich nicht selten schon etwas. Kinder brauchen eine entsprechende Umgebung, Kinder brauchen Halt und wenn sie es nicht haben, sollte man die Auswirkungen schon sehen können. Ebenso sollte meiner Meinung nach gerade bei Geschichten, die um die Familie herum geschehen, ein Konflikt daraus entstehen oder - sollten die Kinder von den Familien getrennt sein - das ein Thema sein, das aufgebracht wird.



    Welche sind eure Lieblingsbeziehungen?


    Wenn ich Familienbeziehungen denke, denke ich vor allem an drei Serien: Digimon Tamers, Ojamajo Doremi und Fresh PreCure. Drei Serien, die diese Themen sehr stark im Zentrum angesiedelt haben und dennoch eine magische Handlung hatten.


    Meine absolut liebsten Eltern-Kind Beziehungen sind Takato und seine Mutter in Digimon Tamers, Doremi und ihre Eltern (generell: Die ganze Harukaze-Familie) in Ojamajo Doremi und die Momozono-Familie in Fresh PreCure (das ich übrigens auch weiterhin dafür abfeier, dass ausnahmslos alle Mütter arbeiten, was man generell in Anime selten sieht, im Fall der Protagonistin sogar das Haupteinkommen der Familie machen, selbst wenn mit einem simplen Job).


    Gerade Takato und seine Mutter finde ich so wunderbar geschrieben. Zuerst das Misstrauen der Mutter, die durchaus merkt, das was nicht stimmt, ehe sie aber nach und nach merkt, dass er eben erwachsen wird und sie mehr und mehr lernt, auch ihrem Sohn zu vertrauen. Ich liebe vor allem die Szene, in der Takato den Brief seiner Mutter in der digitalen Welt findet, wie auch die Szene, direkt vorm Finale, als seine Mutter sich von ihm verabschiedet und ihm sagt, dass sie stolz auf ihn ist - was das erste Mal in der Serie und ein wichtiger emotionaler Moment ist. Ich heule allein beim Gedanken. Q.Q So gut.


    Ojamajo Doremi gibt generell allen Eltern unglaublich viel Charakter und auch Charakterentwicklung (selbst wenn Hazukis Eltern verhältnismäßig zu kurz kommen). Aber gerade Doremi und ihre Mutter haben halt diese lange Entwicklung und wir erfahren über beide so viel dadurch. Ich finde es in dem Kontext auch so wichtig, dass Depressionen angesprochen werden und als Thema ernsthaft behandelt.


    Und bei Fresh PreCure eben die Beziehung speziell zwischen Love und ihrer Mutter und später auch Setsuna und Loves Mutter, die das Mädchen ja adoptiert. Ich finde es wirklich interessant, dass das Thema von 2 arbeitenden Elternteilen aufgebracht wird und die Folge halt für Love, dass sie dadurch selbstständiger ist und es auch gerne ist, aber ab und an halt schon in Konflikt speziell mit der Mutter darüber gerät. Fand ich sehr gut gemacht. :)


    Ansonsten mag ich bei den Geschwister-Beziehungen Rei und Hajime in Appmon sehr sehr gerne und generell die Geschwisterbeziehungen in Digimon Savers (das ja dadurch besticht, dass irgendwie jeder Charakter Geschwister, bzw. Schwestern hat).


    Auch hier sei Doremi noch einmal genannt, speziell für die Beziehung zwischen Doremi und Pop. :)


    Und Dennou Coil fällt mir noch ein, dass zum einen die tolle Geschwisterbeziehung zwischen Yasako und ihrer Schwester, aber auch von den Kindern mit Yasakos Großmutter bietet.


    Und was Family of Choice angeht, mag ich nachwievor Eureka Seven recht gerne.



    ... und eure negativen Beispiele?


    Leider die meisten anderen Magical Girl Serien, bei denen die Familien einfach nur Backdrop sind, der wenn überhaupt für Comic Relief sorgt, sonst aber sehr sehr wenig macht. Die Familien ... existieren, wohl ... Aber niemand macht sich Gedanken darüber, warum die 13, 14jährige Tochter irgendwie ständig erst Mitten in der Nacht nach Hause kommt. Niemand hinterfragt, warum diese Heldin, die in der Stadt aufgetaucht ist, genau so aussieht, wie die eigene Tochter. Niemand interagiert nur großartig mit den Kindern. Nicht selten wissen wir rein aus der Serie nicht einmal, was für Berufe die Eltern ausüben und haben nur vage Ideen, wenn es um die Eltern-Kind-Beziehungen geht. Das gilt so für fast alle Pretty Cure Staffeln, für Madoka, für Sailor Moon, für ... Uhm, so ziemlich alles.


    Auch bei Digimon Adventure, 02 und Frontier hat es mich gestört, wie wenig ein Teil der familiären Beziehungen ausgearbeitet wurde. Bei Adventure wissen wir in einigen Fällen kaum etwas über die Eltern und was wir wissen ist mehr Tell, als Show. (Bspw. Jos Eltern, die wir das erste und letzte Mal im 2. tri. Film sehen.) Wenn sie mehr sind, sind sie meistens nur Comic Relief, wie Koushiros und Mimis Eltern. Und gerade in 02 war es verschenktes Potential, da sie dort mit den Familien weit mehr hätten machen können, waren die Kinder doch nicht dauerhaft in der anderen Welt. Doch generell wurde wenig damit gemacht - was ich schade finde, weil ich die Geschwister-Charaktere hier besonders interessant finde. Bei Frontier dagegen ist die Sache halt die Tatsache, dass sie nie in der realen Welt sind und wir alles nur über Flashbacks erfahren. Was schade ist, gerade wenn ich mir Production Notizen ansehe, laut denen zumindest ein Teil der Familien durchaus ausgearbeitet war. Hätte mich gefreut, hätte man davon mehr gesehen.


    Dann haben wir noch Shonen-Helden, wo wir über die Familien selten mehr wissen, als dass sie tot sind. *drop*


    Oh, und wo es mich richtig genervt hat, was Steins;Gate. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Serie, die ich zwar an sich liebe, deutlich hätte besser werdne können, wäre man noch etwas auf Rintaros Familie eingegangen. Es hat schließlich einen Grund, warum er lieber im Labor auf einem Sofa, als daheim bei den Eltern schläft, oder? Wäre interessant gewesen und hätte die Serie definitiv bereichert.



    Was haltet ihr im Allgemeinen von der Darstellungsweise in Anime und Manga? Wer macht es besser (im Allgemeinen)? Westliche Medien oder Anime und Manga?


    Ganz ehrlich: Ich halte Familien und familiäre Konflikte abseits von Geschichten, bei denen diese im Zentrum der Handlung stehen, für einen der unterentwickelsten Bereiche des Storytellings, sowohl in Japan, als auch im Westen. Gerade bei Coming of Age Geschichten, wo es wirklich interessant wäre, diese Entwicklung von der Abhängigkeit in die Unabhängigkeit wirklich zu sehen fehlt mir das Thema oftmals, da alles in einem Vakuum abseits der Eltern stattfindet. Meh.


    Wobei: Besser das, als die Idealisierung von Eltern, die ihre Kinder schlagen, als tolle, liebevolle und allgemein "beste Familie wo gibt".

  • Zitat von Azaril

    In dieser Gesellschaft ist das ja quasi schon der Normalfall, und gehört eben zum Heldentraining dazu, deshalb haben Eltern da vielleicht etwas weniger Bedenken, zumal die Schulen sich darauf spezialisieren und es entsprechende Sicherheitsvorkehrungen gibt. Gab es ja auch beim Sports Festival, nur hat U.A. eben ein paar Ausnahmefälle, deren Kräfte teilweise auch die Lehrer überfordern (man denke an Midoriya vs Todoroki, die einfach mal die Betonmauern des Aufpassers gesprengt haben).

    Von dem her finde ich es schon nachvollziehbar, dass Dekus Mutter sich zuerst weniger Sorgen macht und sich eher für ihren Sohn freut, und erst später nach und nach erkennt, was die Ausbildung zum Helden wirklich für Folgen haben kann.

    Schon, aber ich wäre da dennoch eher eine "willst du nicht ... Bäcker werden oder so?"-Mutter. xD


    Zitat von Azaril

    Ach, was kann da schon schiefgehen? Solange das Kindchen fleißig seine Orden verdient, gehorchen ihm die Biester ja. Und wenn es mal einen Orden nicht schafft, well... if he dies, he dies. XD

    Dann ist er eben selbst Schuld! xD


    Zitat von Azaril

    An Aunt May habe ich da gar nicht gedacht, obwohl mir beim ersten Schauen von Civil War sogar tatsächlich kurz der Gedanke gekommen ist, dass sie zu jung aussieht... bin mit Sam Raimis Spiderman-Filmen aufgewachsen, wo sie so uralt ist wie in den Comics.

    Und irgendwie fällt mir erst jetzt auf, dass ich mich bei westlichem Zeug ja nicht nur auf Serien beschränken muss, Filme zählen genauso. Dann habe ich natürlich doch noch deutlich mehr gesehen, als ich behauptet habe. ^^

    Nun, sie muss zwar nicht wie seine Oma aussehen, aber dennoch verbindet man mit verschiedenen Charakterarchetypen ein bestimmmtes Bild und ein Großmütterchen steht da nun eher für Forsorge tho.


    Ich auch, schau auch kaum Serien.


    Zitat von Azaril

    Ich meinte beides. Citrus hat die zwischenmenschlichen Beziehungen meines Erachtens in fast sämtlichen Belangen verhauen, und wie du schon sagst, die ganze Schwestern-Sache war ohnehin nur fürs Drama und eigentlich völlig unnötig.

    Nun, aber wenn eine Serie zwischenmenschlich versagt, erst recht eine Romanze, dann well... ^^"


    Zitat von Alaiya

    Ja ich achte auf so etwas und es ist mir zumindest bei Minderjährigen Charakteren enorm wichtig. Da Anime und Manga zu gefühlten 98% nur Minderjährige Protagonisten haben, ist es mir in dem Medium generell wichtig und die Tatsache, dass das Thema oft nicht oder nur oberflächlich angesprochen wird, stört mich nicht selten schon etwas. Kinder brauchen eine entsprechende Umgebung, Kinder brauchen Halt und wenn sie es nicht haben, sollte man die Auswirkungen schon sehen können. Ebenso sollte meiner Meinung nach gerade bei Geschichten, die um die Familie herum geschehen, ein Konflikt daraus entstehen oder - sollten die Kinder von den Familien getrennt sein - das ein Thema sein, das aufgebracht wird.

    Ich denke, das Problem ist auch, dass sich viele Fans nicht mit dem auseinandersetzen wollen, was man an oft eher verständnislosen und genervten Reaktionen sieht. Gezeigt wird das nun wirklich oft genug, zumindest in moderneren Dingen, aber dann kommt das Übliche "bäh, Charakter nervt mit seinem Geheule / lockeren Schrauben im Oberstübchen", das so ein richtiges Pet Peeve von mir geworden ist. xD Ich hoffe nur, dass es zukünftige Serien dennoch so beibehalten, weil es so nun doch sehr viel sympathischer ist.

    Möglich, dass das allgemein eine eher unbeliebtere Meinung ist, aber ich finde einen großen Teil moderner Animeserien einfach besser (aka so nach 2005 und vor allem die Neuen), weil bestimmte Dinge aus anderen Blickwinkel gezeigt werden und vor allem die Hauptcharaktere menschlicher sind statt ... diese cringey 80er-Jahre-Vorstellung von Heldenhaftigkeit. xD Selbst Boku no Hero Academia hat einige nette Twists, auch wenn mein Hinterkopf immer noch "bäh ... (Super)Helden" sagt. xD

    Demnach hat man sich auch irgendwann den Eltern und Rest der Familie mehr angenommen und so selten wird nun imo gar nicht darauf eingegangen.


    Zitat von Alaiya

    Aber niemand macht sich Gedanken darüber, warum die 13, 14jährige Tochter irgendwie ständig erst Mitten in der Nacht nach Hause kommt. Niemand hinterfragt, warum diese Heldin, die in der Stadt aufgetaucht ist, genau so aussieht, wie die eigene Tochter.

    Wäre ja interessant öfter darauf einzugehen, wenn sich tatsächlich keiner in der Familie für das Magical Girl interessiert.


    Zitat von Alaiya

    Dann haben wir noch Shonen-Helden, wo wir über die Familien selten mehr wissen, als dass sie tot sind. *drop*

    Es ist so ziemlich 50:50 und wenn sie tot sind, erfährt man meist doch um einiges mehr.


    Zitat von Alaiya

    Bei Frontier dagegen ist die Sache halt die Tatsache, dass sie nie in der realen Welt sind und wir alles nur über Flashbacks erfahren. Was schade ist, gerade wenn ich mir Production Notizen ansehe, laut denen zumindest ein Teil der Familien durchaus ausgearbeitet war. Hätte mich gefreut, hätte man davon mehr gesehen.

    Von Frontier ist mir bei diesem Thema auch nicht so viel mehr als Kouji und Kouichi sowie Koujis Problem mit der neuen Frau seines Vaters hängengeblieben. Die anderen... keine Ahnung, ich glaub, bei Takuya war irgendwas mit seinem kleinen Bruder, weshalb er auf Tommy besonders Acht gibt. Ach, das war eigentlich süß.


    Ich hab mich eh schon immer gefragt welche Macht sich denkt: "Hey, geben wir dem Acht-Zwölfjährigen all diese Verantwortung / ein Digimon / eine Verwandlung in ein Digimon!"

    Klar, Digimon ist zusätzlich so ein wenig eine Coming of Age-Story, aber dann... uh, wenn man weiß, dass Kinder in dem Alter noch hier und da wegen kleinsten Kleinigkeiten bocken und heulen - und die "großen" Geschwister sind jetzt nie so viel älter gewesen als die Kleinen. :biggrin: Ich hab zwar deshalb für jede Dummheit der Digimoncharaktere Verständnis gehabt, aber dennoch...


    Zitat von Alaiya

    Oh, und wo es mich richtig genervt hat, was Steins;Gate. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Serie, die ich zwar an sich liebe, deutlich hätte besser werdne können, wäre man noch etwas auf Rintaros Familie eingegangen. Es hat schließlich einen Grund, warum er lieber im Labor auf einem Sofa, als daheim bei den Eltern schläft, oder? Wäre interessant gewesen und hätte die Serie definitiv bereichert.

    Weil Animelogik. Geht man danach, was er sagt, versteht er sich mit seinen Eltern sogar gut. Wenn das eben keine Lüge sein sollte. Ansonsten schläft er halt da, weil Eltern störend wären.


    Was ich wirklich störend und irgendwie albern fand, war Kurisus Verhältnis zu ihrem Vater, weil ich die gesamte Prämisse recht dämlich fand. Das Mädel hat in der Grundschule die Doktorarbeit ihres Vaters verstanden, huh? Und mit 18 ist sie klüger als er? Und wegen seines Neids geschieht ein bestimmtes Ereignis in der Story?

    Dafür ist sie nun sehr normal (Menschen mit einem 160, 170+ IQ sind, jetzt ganz ohne Vorurteil, oft tatsächlich etwas seltsam und weisen nicht selten gewisse Besonderheiten wie ein Asperger-Syndrom auf), performt die ganze Zeit über ziemlich basic science und ihren Schlussfolgerungen ist nun auch leicht zu folgen.

    Ich würde das gut ignorieren können, aber da ist der Hauptkonflikt mit ihrem Vater, den ich ihr nun wirklich nicht abnehme.

    Sie ist klug, ja... sie kommt aber eben normal-intelligent rüber. Aber gut, man schaut einen Anime mit Magischer Mikrowelle auch nicht für die Wissenschaft darin an und SERN sollte sich auch bessere Mitarbeiter anschaffen, wenn ein einziger Nerd sie hacken kann. xD


    OT: Btw. auch das seh ich in vielen modernen Anime seltener. Diese "Light/L/Kurisu/Kaito Kid"-Intelligenz fand ich immer albern. Kaito hat offiziell einen IQ von 300 lol.

    Viele "modernere" intelligente Animecharaktere sind einfach normal/glaubwürdig-intelligent und solche, die wie Genies wirken sollen, tun es sehr selten imo...

    Klar ist es, wenn man davor eine strohdumme Protagonistin wie die aus Amnesia oä. gesehen hat, schön eine intelligente Protagonistin zu sehen.

    Aber es gibt auch so einige, andere intelligente weibliche Charaktere, die nicht so überzeichnet beschrieben werden.


    Zurück zum Thema: Mich hat an Your Lie in April gestört, dass kaum über Kouseis Vater gesprochen wird.

    Und auch Kaoris Eltern sieht man dafür, dass sie 14 und sterbenskrank ist, erstaunlich selten.


    Zitat von Alaiya

    Wobei: Besser das, als die Idealisierung von Eltern, die ihre Kinder schlagen, als tolle, liebevolle und allgemein "beste Familie wo gibt".

    Am besten ist es eigentlich, wenn es etwas kneift und die Grenzen zwischen einer guten und schlechten Beziehung manchmal unschärfer sind.

    Ich fand es wirklich gut, dass Kouseis Mutter trotz allem nicht vollkommen dämonisiert wurde. Schon alleine deshalb, weil es aus seiner Sicht geschildert wurde und er es nicht konnte.

    Dass ihre Taten furchtbar waren und er sie mehr oder weniger als Monster wahrgenommen hat, was auch bildlich so dargestellt ist, bleibt ja dennoch vorhanden und wird so dargestellt.


    Ach und ansonsten: Historia und ihr Vater, das war genauso ... speziell wie mit Eren. xD

    Und wenn man Kenny kennenlernt, versteht man noch einiges mehr an Levi lol.

  • Allgemein gesagt ist das für mich, die ich auf so was eigentlich kaum achte, eher eine Sache von Relevanz. Wenn es in einem Anime/Manga gut implementiert ist, dann ist das natürlich ein Aspekt, der mir positiv ins Auge sticht, aber wenn Eltern oder Geschwister eben fehlen oder nicht charakterisiert werden, dann nehme ich das in den meisten Fällen einfach als gegeben hin, weil sie in den Animes, die ich gesehen habe, meistens ohnehin keine Rolle gespielt haben ^^"


    Wo es mir aber zum Beispiel sehr positiv aufgefallen ist, ist Shuangsheng Lingtan. Ja, ein chinesischer Anime, gar nicht mal so alt und ich habe diese Serie jetzt schon in mehreren Themen als Beispiel angebracht, aber ich fand die Beziehung von Xiaotu und Xiaohu einfach toll. Man hat richtig gemerkt, wie die beiden aneinander hängen und Xiaohu immer für Xiaotu da war, wenn der ihn gebraucht hat (auch wenn es da einige... Schwierigkeiten bei der Umsetzung gab, aber no spoilers x= ) und je weiter ich den Anime geschaut habe, desto tiefer bohrte sich der Dolch des Plots in mein Herz ;^; Xiaohu hat hier im Übrigen auch die Rolle eines Art Guardians, was das Ganze noch ein bisschen verfeinert hat :grin:


    Ein ganzes Guardian Harem hat hingegen William aus Makai Ouji, aber das irgendwie ungewollt xD Er selbst will ja an die Existenz von Dämonen und Co nicht so recht glauben, trotzdem belagern die ihn und aus diesen Konflikten heraus ergibt sich irgendwie immer eine Situation, aus der William gerettet werden muss, ob er es anerkennt oder nicht. Ich finde es dennoch toll und schön mit anzusehen, wie er sich trotz der Umstände mehr und mehr mit Dantalion und Co anfreundet und auch wenn er zu Anfang meistens so getan hat, als wäre es ihm egal, was mit ihnen passiert, zeigt er im Laufe des Mangas - der Anime hört ja leider mittendrin auf - doch Mitgefühl und Sorge x3


    Ansonsten fiele mir hinsichtlich Familie nur noch Mo Dao Zu Shi ein, wobei Familie hier ja mehr so etwas wie ein ganzer Clan bedeutet xD Ich fand es echt toll, dass beispielsweise Jiangs Eltern mitsamt des Clans so in den Vordergrund gestellt wurden und man gleichzeitig gesehen hat, mit welchen persönlichen Problemen die beiden zu kämpfen haben (Punkt arrangierte Ehe ) und dass sich dieses Gemeinschaftsgefühl wirklich über den kompletten Clan hinweg erstreckt. Und das war nicht nur ein "Okay, hier sind die Eltern, viel Spaß", sondern es gab schön ausgearbeitete und emotionale Momente, für die man sich wirklich Zeit genommen hat :heart:



    Wie gesagt, ansonsten achte ich nicht soo sonderlich darauf, ist mir persönlich bei Anime nicht soo wichtig :D

  • Da ich damals so viel Mühe und Liebe hineingesteckt habe, will ich das Thema mal auffrischen. xD



    Natürlich wegen den beiden. Tanjirou und Nezuko sind tolle Geschwister und wir ihr schon mitbekommt liebe ich im Allgemeinen Shounen, aber mag so einige der Großen gar nicht.

    Tanjirous Motivation gibt dem Fakt, dass er sich überhaupt entschließt sich in alles zu involvieren, einen Sinn. So unglaublich persönliche Motivationen sammeln bei mir viele Pluspunkte. :D

    Ich bin bei denen wirklich gespannt wie es weitergeht und hoffe Nezuko erhält auch viel mehr Screentime. x3

  • Habe mir mal den Startpost angeschaut und die Beiträge nur überflogen; sorry falls ich was erwähne, was schon beleuchtet wurde. Aber erstmal will ich meine Gedanken zusammenfassen.


    btw. Bastet , wenn du keine Dateianhänge mehr im Startpost ergänzen kannst, ist es innerhalb des Themas möglich, dass du Bilder aus unseren Beiträgen mit [img]https://community.bisafans.de/index.php?attachment/188101-kimetsu-no-yaiba-v1-305x479-png/[/img] einbindest. Hier als Beispiel dein Bild vom Beitrag drüber.


    Ähnlich wie bei Animefilmen versuche ich hier aus dem Gedächtnis heraus zu arbeiten. Ich bin mir nämlich sicher, dass es recht viele Beispiele gibt, aber möchte die aufzählen, die bei mir Eindruck hinterlassen haben.


    Noch ganz frisch in meinem Kopf ist die Geschwister-Beziehung zwischen Hachiman und Komachi aus Oregairu. Anfangs dachte ich, das wird einfach eine kleine Schwester für ein paar humoristische Einlagen, aber sie hat wirklich eine Rolle gespielt. Nicht nur, hat sie ihr eigenes Leben, ihre Aktivitäten und einen eigenen Charakter, sie neckt sich mit ihrem Bruder und tauscht sich mit ihm aus. Hachiman selber kommt auch hier mal anders rüber und man merkt wie er so sein kann, wenn er sich vertraut mit einer Person fühlt. Habe die Szenen mit den beiden wirklich gemocht. Der Dauergag, dass sie "Bonuspunkte" durch liebes Verhalten bei ihm sammelt, ist auch ganz cute und wird imo nicht überstrapaziert [hier ein kleiner Einblick].

    Bleiben wir doch gleich bei Oregairu. In eine ganz andere Richtung geht wohl die Beziehung zwischen Yukino und Haruno (ältere Schwester). Hier wird es richtig kompliziert und ich bin nach wie vor nicht sicher, ob ich Haruno durchblicke. Auf ihr liegt vie Verantwortung, die ihr bereits in jungen Jahren auferlegt wurde, weil sie die Ältere ist und man erwartet, dass sie die Familie repräsentiert und vor allem im Unternehmen des Vaters tätig wird. Yukino als Nesthäkchen hat hingegen mehr Freiheiten genossen, wenn auch natürlich ebenfalls Druck abbekommen, da sie nicht den Familiennamen "beschämen" darf. Fast schon entsteht der Eindruck, dass sie vernachlässigt wurde und unterschätzt, weil die Mutter Yukino gar nicht erst in Betracht zog als die Repräsentantin der Familie. Da steckt schon familiäre Zuneigung zwischen den Schwestern und auch der Mutter. Auch ein gewisser Respekt zwischen allen, aber Haruno scheint dennoch eine unterdrückte Aggression gegen ihre kleine Schwester zu hegen. Oder nicht gegen Yukino direkt, sondern die Umstände, die Erwartungen, die die Mutter an Haruno hat. Aber Yukino kriegt das ab. Ich glaube, die zwei könnten ein richtig cooles Geschwisterpärchen sein und witzige, super intelligente Dialoge führen, aber da ist eine Kluft vorhanden. Während Hachiman also eher freier, lockerer und offener ist, wenn seine Schwester bei ihm ist, wird Yukino vorsichtiger, verschlossener und starrer, wenn Haruno da ist. Man sieht die beiden im Übrigen nie in irgendeiner freundschaftlichen Position nebeneinander stehen oder sitzen. Entweder gegenüber wie vor einem Angriff oder Yukino steht oft irgendwo hinter Haruno oder leicht abseits.


    Ein Geschwisterpärchen, das mir im Gedächtnis blieb, war auch aus Charlotte. Yuu und Ayumi haben auch eine sehr süße, innige und fürsorgliche Beziehung. Ayumi ist noch recht jung und kann nicht wirklich viel Yuus Leben reflektieren, aber dafür ist sie als kleine Schwester unglaublich gut. Sie ist mega-cute, offen und neugierig und ähnlich wie bei Hachiman und Komachi bringt sie auch eher die guten Seiten im Bruder raus. Ich fand die Beziehung bereits unglaublich toll, bevor die Liebe zueinander auch als Trigger verwendet wurde und nur betonte, wie wichtig Ayumi für Yuu ist.


    Wo wir gerade bei tollen, jüngeren Schwester sind: Maid-Sama hat auch eine davon mit dem seltsamsten und gleichzeitig irgendwie realistischen Verhalten, das ich bei solchen Nebencharakteren kenne. Suzuna ist top lol Was ich an ihr mag ist, dass auch wenn sie bei Misaki wie der Rest der Welt den Beschützerinstinkt weckt, sie den nicht nutzt. Während Misakis süße Freundin auch auf Misaki angewiesen ist, findet Suzuna ihren eigenen Weg und trägt ihren Teil zur familiären Situation (sie sind sehr arm) bei. Ein wenig fühlt sie sich wie ein Ausgleich zu Misaki an, die enorm viel leistet, aber dadurch sehr unter Druck steht, während Suzuna Dinge sehr entspannt angeht und ebenfalls am Ende viel leistet. Ich hätte mir hier nur mehr Interaktion gewünscht, eine kleine Arc nur für die beiden, die ihre Beziehung noch mehr beleuchtet. In dem Kontext ist aber auch die Mutter von Misaki zu erwähnen. Gott sei Dank spielt sie eine Rolle, weiß, was ihre Tochter abends treibt, und mischt sich auch mal ein. Ein wenig passiv tatsächlich, weil sie Misaki doch die Dominanz überlässt, aber zumindest ist sie nicht gleichgültig, sondern erinnert ihre Tochter auch mal daran, dass diese noch jung ist und leben sollte - nicht nur arbeiten. Die Passivität und Hilflosigkeit der Mutter erklären auch etwas, wieso ihre Tochter so verbissen ist. Es verwundert bei der Familienkonstellation nicht, dass sich irgendjemand verantwortlich fühlen musste und in dem Fall ist es eben die ältere Tochter. Dafür, dass es hier um Misaki und die Liebesgeschichte mit Usui dreht, war die Familie hier sehr gut umgesetzt. Hätte trotzdem gerne etwas mehr gesehen.


    Erwähnenswert sind natürlich Kohaku und Sango (Inuyasha), aber die hat Bastet schon im Startpost behandelt. Schwierige, aber liebevolle Geschwisterbeziehung, die echt einiges durchmachen musste. Wie Alaiya möchte ich auch Doremi erwähnen, weil dort sowohl die Geschwisterbeziehung als auch die Rolle der Eltern wirklich schön eingearbeitet war. Schade nur, dass Doremi die einzige mit Geschwistern ist, hätte da echt gerne wenigstens ein weiteres Mädchen gehabt. Vor allem auch gerne eine Geschwisterbeziehung mit unterschiedlichen Geschlechtern.


    Jetzt habe ich die Eltern etwas druntergemischt, muss aber auch sagen, nach etwas Kopfzerbrechen, fallen mir keine erwähnenswerten Eltern (außer halt die Genannten) ein. Lehrer oder andere Erwachsene haben meist eine größere Rolle, weil sie wohl besser in den Plot passen. Gerade eben muss ich eher an den italienischen Comic W.I.T.C.H. denken, der Eltern-Kind-Beziehungen echt gut gemeistert hat, aber hmm … ah! Toradora hat eine etwas traurige Eltern-Kind-Beziehung bei beiden Protagonisten. Ryuujis Mutter ist ja im Grunde liebevoll und macht sich um den Sohn schon Gedanken, aber ist trotzdem eher abwesend und nicht unbedingt ein Vorbild. Man sieht hier einfach ganz deutlich den Fall, wo ein Elternteil als das Individuum, das es ist, dargestellt wird - ohne in die Elternrolle zu schlüpfen. Ist schon interessant zu beobachten, aber ich fand das an einigen Stellen auch bitter. Eine andere Art von dysfunktionaler Beziehung hat Taiga zu ihrem Vater, wobei es hier komplett an der Zuneigung, die Ryuuji trotz allem erfährt, zu fehlen scheint. Taigas Vater scheint gerne zu vergessen, dass seine Tochter eine Person ist und nicht einfach nur "seine Tochter", die er holen und gehen lassen kann, wie es ihm gerade beliebt. Seine zwei gescheiterten Ehen deuten auch darauf hin, dass es ihm wohl schwer fällt, eine Beziehung zu einer Person aufzubauen. Das wirkt sich auf Taiga ziemlich aus und führt sogar zu einem Konflikt zwischen ihr und Ryuuji, nachdem dieser die Vaterfigur eher naiv betrachtet und wohl seine Lücke projiziert und denkt, alles ist besser, als keinen Vater zu haben. Eine große Rolle spielt der Vater sonst aber nicht im Alltag.


    Einige interessante Eltern-Kind- bzw. Guardian-Beziehungen bietet in meinen Augen auch One Piece. Zwar erleben wir hier den Großteil der "Eltern" nicht im Alltag, sondern als wichtigen Teil der Erinnerungen, aber sie werden großzügig beleuchtet. Ich vermische hier Eltern und Mentoren mal, weil das oft Hand in Hand gehen kann und gerade bei One Piece verschwimmt die Grenze (wächst da irgendwer bei den eigenen Eltern auf?!?). Wir haben hier natürlich vor allem Luffy und Ace mit dem Großvater/Mentor, der halt einfach mal auf der Gegenseite ist und dennoch es schafft, seine Liebe zu den beiden Jungs und seine Verpflichtungen nachvollziehbar rüberzubringen. Vor allem liebt er sie offen, selbst wenn die beiden in seinen Augen kriminell sind (Piraten) und er Ordnungshüter (Marine). Wir haben hier Nami mit einer Adoptivmutter, die sowohl Liebe als auch Strenge gezeigt hat und die beiden Mädchen aufopferungsvoll umsorgt hat. Am Ende dann auch noch für sie starb. Bellemere hat Nami wohl enorm beeinflusst und war so die Motivation, die sie am Überleben hielt, während der Jugend. Chopper hatte einen Mentor, der Einfluss nahm und ihm viel beigebracht hat. Nicht nur in Sachen Medizin, sondern auch, was Chopper wert ist. Bei den anderen habe ich aber dann wieder mehr das Gefühl, dass die Eltern/Mentoren eher als Plot-Device für irgendeine Entwicklung/Motivation dienten. Zumindest wurden sie weniger bis gar nicht beleuchtet.


    Zum Schluss noch eine selbst gewählte Familie aus Sailormoon. Sie kommen zwar zu kurz, aber erlauben - so lang es ging - Hotaru eine normale Kindheit und sind echt tolle Eltern: Haruka, Setsuna und Michiru mit eben Töchterchen Hotaru. Im Gegenteil zu den Inner Senshis haben die drei keine Familien, sind tatsächlich "nicht von dieser Welt". Lediglich Hotaru hat im Grunde einen Vater, der leider nicht immer in der Lage war, sich um so eine besondere Tochter zu kümmern. Es gibt viel zu wenige Familienszenen mit den vieren, aber die sind alle einfach wundervoll, selbst im Kampf. Man merkt einfach, was für eine Bindung zwischen ihnen besteht und was für ein eingespieltes Team sie sind.


    Fragen aus dem Startpost:

    Achtet ihr auf sowas? Wie wichtig sind euch familiäre Themen in Anime und Manga?

    Ja, sehr sogar. Egal, worum der Anime handelt, die familiären Beziehungen sind das, was man als normaler Zuschauer oft noch am nächsten kennt. Wenn die fehlen - und man sich mit den Figuren identifiziert - fehlt auch einfach ein sehr wichtiges Identifikationsmittel. Es entfallen typische Alltagskonflikte, das Leben ohne Familie sieht halt komplett anders aus und es fehlt die Seite der Figuren, die man oft erst mit einer Familie bzw. Personen, die man lange und sehr gut kennt, entwickelt. Finde das vor allem dann schade, wenn es normale Situationen wie bei Slice of Life sind und es eigentlich keinen sinnvollen Grund gibt, wieso die Familie entfällt oder in einem Nebensatz erwähnt wird.


    Welche sind eure Lieblingsbeziehungen? ... und eure negativen Beispiele?

    Vieles habe ich ja schon aufgezählt, aber weniger Negativbeispiele. Schreckliche Geschwisterbeziehungen: No Game No Life (sorry, aber komplett abhängig voneinander), oberflächliche Beziehungen wie bei Sailormoon mit Shingo und Eltern (dann lasst die doch gleich weg …), und wenn es unnötig pseudo-romantisch wird, wobei es eher Gaslightning oder Grooming ist. Negativbeispiel, das mir auch extrem im Kopf geblieben ist, ist aus The Irregular at Magic High School. Like wtf? Die Schwester diente nur als Damsel, als Teil vom Harem und Trigger für bestimmte Momente. Ekelhaft.


    Welche meiner Beispiele mögt ihr? (wenn ihr sie lesen wollt)

    Kohaku&Sango definitiv! Auch die Digimon-Beziehungen finde ich allesamt interessant, wenn auch manchmal etwas co-dependent. Super Beispiel für eine realistische Darstellung, die zeigt, dass auch Eltern nur Menschen sind, ist Kousei Mutter aus Your Lie In April. Und mit "nur Menschen sind" meine ich nicht, dass ihr Verhalten zu entschuldigen ist, sondern eher, dass der Anime sehr gut aufgezeigt hat, wie Eltern in den eigenen Depressionen versinken können und negativ Einfluss nehmen. Denn ganz oft werden Eltern auch einfach als Quelle für Tipps und Ratschläge präsentiert, mehr nicht.


    Welche Tropes kennt ihr? Welche gefallen euch und welche nicht?

    Die bereits bekannte mit den super-jungen Müttern. Oder die peinlichen Väter. Oder sie sehr strengen Eltern, die alles von dir abverlangen, aber dich gar nicht wirklich kennen. Letzteres kann natürlich auch gut und realistisch dargestellt werden, aber oft wird es einfach als die "schwierige Lebenssituation" für den armen, armen Prota genutzt. Geschwisterbeziehungen, wo Eifersucht zum Thema Liebesbeziehungen zu Dritten entstehen, finde ich als Trope absolut nicht niedlich, sondern manipulativ und gefährlich. Auch das kann natürlich gut umgesetzt werden, schließlich können gerade jüngere Geschwister tatsächlich eifersüchtig werden, ältere ungesunde Beschützerinstinkte entwickeln, aber oft macht es eine sexuelle Komponente kaputt. Romantische Gefühle existieren zwischen Geschwistern natürlich auch, aber a) nicht so oft und b) nicht wie oft dargestellt. Zuletzt finde ich die "großer Bruder beschützt kleine Schwester, weil die alleine nichts auf die Reihe bringt"-Trope sehr nervig. Nicht bei Schwestern, die sehr jung sind, wo das Sinn macht wegen dem Altersunterschied, sondern eben bei solchen, wo beide eigentlich fast gleich alt sind oder die Schwester zumindest alt genug.


    .: Cassandra :.