Hei! Dia duit! ¡Hola! Weltenbummler und begeisterte Voter!
Hiermit startet die Votingphase des 2. KuH-Wettbewerbs im Jahr 2019!
V O T E
Die Aufgabenstellung dieses Wettbewerbs war es, etwas passenden zu den Ländern Finnland, Irland oder Mexiko zu basteln, backen, nähen, kochen, etc., was auch immer den Ländern zugeordnet werden kann. Bitte beachtet alle Fotos der Abgaben und vergrößert diese, da die Vorschau nicht immer alle Details sichtbar macht.
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Wir wünschen euch viel Spaß beim Betrachten der Abgaben und beim Voten!
Mit diesem (scheinbar?) schon etwas in die Jahre gekommenen Büchlein möchte ich Euch heute ein wenig die reiche Welt irischer Sagengestalten näherbringen. Zumindest in der Theorie. Wie man sich vielleicht denken kann, wäre es doch „etwas“ schwierig, in knapp 4 Wochen ein komplettes Buch mit (vernünftigem) Inhalt zu füllen. Vor allem, wenn man ungefähr die Hälfte der zur Verfügung stehenden Zeit braucht, um überhaupt eine konkrete Idee zu entwickeln und diese dann auch noch gefühlte fünfzig Mal verwerfen muss, weil man merkt, dass das Geplante zeitlich niemals hinhauen wird. Dennoch kann ich wenigstens schon mal eine dieser Gestalten vorstellen: den oder das Pooka.
Pookas werden von allen Fairies wohl am meisten gefürchtet. Sie sind Gestaltwandler, stets nur in der Nacht unterwegs und kommen oft in Gestalt eines Tieres daher. Am häufigsten wurden sie als Adler mit immenser Spannweite, Ziege mit gedrehten Hörnern oder Pferd mit glänzendem Fell und wilder Mähne gesehen. All ihre Tierformen sind dabei stets pechschwarz und haben schwefelgelbe Augen. Zuweilen tritt ein Pooka auch als kleiner deformierte Kobold oder eine große haarige Schreckgestalt in Erscheinung. Am häufigsten aber zeigt es sich in Pferdegestalt. In dieser lässt es gerne ahnungslose oder betrunkene Leute auf seinen Rücken steigen und bereitet ihnen dann einen äußerst unangenehmen Ritt über Stock und Stein und so manches Dornengestrüpp, bis es sie schließlich unsanft irgendwo im Moor abwirft.
Dieser Streich ist letztendlich aber eher eine seiner harmloseren Untaten. Gerne demoliert es auch Haus und Hof; reißt Zäune ein, zertrampelt die Pflanzen in den Beeten, erschreckt Hühner, sodass diese keine Eier mehr legen und lässt die Milch sauer werden. Manchmal ruft es sogar den Namen eines ganz bestimmten Hausbewohners um ihn zu verdreschen. Reagiert dieser nicht, zerstört es vor Wut dessen Besitz.
Glücklicherweise ist man den Launen eines Pooka nicht völlig hilflos ausgeliefert. Es lässt sich besänftigen, indem man ihm einen kleinen Teil der jährlichen Ernte anbietet. Oft geschieht dies dadurch, dass man einfach eine gewisse Menge an Ähren auf dem Feld stehen lässt. Alles was nach Samhain
(1. November) auf dem Feld zurückgeblieben ist, gehört traditionell dem Pooka.
Nicht immer verbreitet ein Pooka nur Angst und Schrecken. Wenn es ihm angebracht scheint, spricht es auch Warnungen aus oder macht Prophezeiungen. In manchen Gegenden Irlands scheint diese Seite von ihm sogar weit mehr bekannt zu sein, als seine zerstörerische Natur. Der Folklorist Douglas Hyde berichtet von einem schauerlichen Ross, welches immer am 1. November von einem Hügel irgendwo in Leinster (irische Provinz) stieg und mit menschlicher Stimme zu den Leuten sprach. Es gab all jenen kluge und vernünftige Antworten, die es zu den Geschicken des kommenden Jahres befragten. Als Dank ließen die Menschen am Fuße des Hügels Geschenke und kleine Gaben zurück.
Doch nun noch ein paar Worte zum Entstehungsprozess:
Die Seiten sind kaffeegefärbt und von Hand zu einem Block zusammengenäht. Das Cover besteht aus Leinenstoff, den ich, nachdem das Cover "stand" mit Acrylfarbe braun angemalt habe. Die keltisch angehauchten Verzierungen (eine Anspielung auf die keltischen Wurzeln der Iren) sind aus Ton geformt. Nach dem Trocknen habe ich sie aufgeklebt und in der Farbe des Covers bemalt. Danach kam der Titel des Buches, der aus Blatt"gold" (auf der Packung steht Blattmetall) besteht und mit schwarzer Tusche umrandet wurde. Im Anschluss habe ich auch die Verzierungen noch vergoldet und mit ein wenig schwarzer Tusche hier und da ein leicht schäbiges Aussehen erzeugt. (Hoffe ich. )
Die Verzierung im Innern des Buches ist mit Pinsel und Tusche gemacht. Die merkwürdige Handschschrift braucht Ihr nicht zu weiter beachten, den ganzen Text gibts auch nochmal in schön ordentlich:
Irland ist hinreichend bekannt für eine reiche Mythen- und Sagenwelt, die zum Teil auch heute noch fester Bestandteil der irischen Kultur ist. Auch wenn der ehrliche Glaube an Fairies*, alte Götter, heilige Quellen und „magische“ Heilmethoden in Zeiten der modernen Wissenschaft stark abgenommen hat, verschwunden ist er keineswegs. Manch einsamer Baum inmitten weiter Ackerlandschaften deutet darauf hin, dass die Iren im Allgemeinen lieber ein bisschen zu vorsichtig sind, wenn es um die alten Geschichten geht. Am Ende könnte eben vielleicht doch etwas dran sein, und wer möchte es schon riskieren, auf Lebenszeit verflucht zu sein, weil er versehentlich einen Feenbaum gefällt hat? Für die irische Mythologie in heutiger Form sind christliche Mönche verantwortlich. Sie zeichneten die alten Geschichten des bisher nur mündlich überlieferten keltischen Glaubens auf und passten ihn dabei gleichzeitig christlichen Werten an. Immer darauf bedacht, die bestehende Kultur des Landes dennoch zu bewahren. So kann man sich heute immer noch an den vielen Märchen über Naturgeister, Giganten, geheimnisvolle Seevölker und dunkle, den Tod prophezeiende Wesen, erfreuen.
*Feenwesen, die nicht ganz dem entsprechen, was hierzulande gewöhnlich unter einer „Fee“ verstanden wird, weshalb hier die Originalbezeichnung beibehalten wurde.
Das Kleeblatt ist ebenfalls aus Ton geformt und mit Acrylfarbe bemalt. Ein kleines "Nebenprodukt" der keltischen Verzierungen, das ja auch ganz gut zu Irland passt. :)