Bücher mit fragwürdigen Inhalten

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  • Hallo,


    Bücher werden geschrieben, manche beinhalten fantasische Abenteuer, andere enthalten pures Wissen oder ganz andere handeln von Verschwörungen. Es gibt auch Bücher, die voller Lügen sind. Entweder weil man es damals nichts besser wusste oder man tat es absichtlich.


    Ersteres wäre wohl Adolf Hitlers Mein Kampf zu nennen. Heute weiß man, dass das Buch voll ist mit Nonsense, aber zu damaligen Zeit wurde es als Konsens betrachtet. Konsens bedeutet soviel wie zustimmende Meinung. Allerdings muss man auch wissen, dass Adolf Hitler der Prince Charming der damaligen Politik war. Er wurde als charmant wahrgenommen. Hinzu kommt, dass der Hass auf Juden sehr weit verbreitet war und dass das damalige Deutschlanfd unter die Folgen des schwarzen Freitags, ein Börsencrash, zu leiden hatte. Hinzu kamen viele Arbeitslose und eine instabile Regierung. Hitler schaffte es die Inhalte für bare Münze zu verkaufen, das in vielerlei Hinsicht. Wer jetzt solche Lügendrucke gibt es heutzutage nicht mehr, der irrt sich. Hitlers Werk erfreut sich beste Beliebtheit, zum Beispiel in der arabischen Welt. Weitere historische Werke, die zur ihrer Zeit als normal galten und auch heute noch verkauft werden. Auf bekannten Webseiten für den Bücherhandel finden sich Werke von Hans F. K. Günther, einem "Rasse-Experten" aus der Zeit des Nationalsozialismus. Wie zum Beispiel auch "Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes" mit weiteren Empfehlungen, was sich Kunden außerdem noch gekauft haben und keinerlei Warnung zum Inhalt. Auch Literatur zum Thema Sklaverei, Sexismus und natürlich religiösen Weltanschauungen findet sich überall und lässt sich ohne Probleme auch kaufen.


    Abseits des politischen Spektrums gibt es natürlich auch andere gesellschaftliche Themen, die Platz in der Literatur finden:

    Das Werk vom russischen Schriftsteller Nabokov "Lolita" (1955) hat schon zur damaligen Zeit für Kontroverse gesorgt, wurde jedoch in mehrere Sprachen übersetzt und erfolgreich publiziert. Hier handelt es sich um einen Protagonisten mit pädophilen Neigungen, die er dann zuerst indirekt und dann direkt auslebt. Die Geschichte wird als Liebesroman präsentiert, als eine Reise zweier Liebenden, die Hindernisse überwinden müssen um zusammen zu sein.

    Etwas jünger ist "American Psycho" (1991) von Ellis. In Deutschland war das Werk für einige Jahre als jugendgefährdend indiziert, bis ein Oberverwaltungsgericht das aufhob. In dem Buch geht es um einen reichen Mann, der sein Leben mit Partys, Drogen und Sex verbringt - zumindest oberflächlich. Seine innere Unzufriedenheit führt jedoch dazu, dass er diese Dinge ins Extreme treibt und immer mehr zu (sexueller) Gewalt, einem extremen Drogenkonsum und sogar Mord greift.

    Wer gerne kontroverse Literatur liest, wird um Edward Lee, einem amerikanischen Autor für Horror und Thriller nicht drumrum kommen. Jedoch bleibt es hier nicht einfach bei typischen Horrorelementen und einem schleichenden Angstgefühl. Lee bedient sich gerne obszöner Szenen, wie z. B. in seinem Werk "Das Schwein", in dem es um einen Pornoproduzenten und seine Mitarbeiter geht, zu denen auch ein Hund und ein Hausschwein gehören. Hier wird ebenfalls nicht mit Beschreibungen sexueller Gewalt gespart.


    Selbst heutzutage erscheinen immer noch Bücher, deren Inhalt erlogen ist. Es gibt Bücher, die erzählen eine alternative Version des zweiten Weltkriegs, wo Polen den anfing, dass niemals KZs gab und schon gar nicht den Holocaust. Wer glaubt, der wird selig. Selige gibt es so einige. Hinzu gehören Bücher über Esoterik, Ernährung, Erziehung oder über die Geschichte. Immerhin gibt es Autoren, die sagen, man kann sich allein von Steinen und Sonnenlicht ernähren, das war jetzt überspitzt erklärt.


    Das Problem an der Sache ist die, dass es so erklärt wird, dass der Leser dazu neigt, das zu glauben. Hinterlegt wird das mit Studien, manchmal werden Zusammenhänge auseinander gerissen oder umgedeutet. Eine andere beliebte Methode ist, dass Fakten verdreht oder neu erfunden bzw. gedeutet wird.

    Wie sollte eurer Meinung nach mit solcher Literatur umgegangen werden?

    Haben alte Werke einen historischen Wert und sollten jedem frei zur Verfügung stehen?

    Sollte es erlaubt sein, jede Meinung als Buch zu verkaufen?

    Wo sind die Grenzen in unserer liberalen Gesellschaft?

  • Cassandra

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich finde, du wirfst hier viele Dinge durcheinander.

    Bücher und Filme wie American Psycho sind nunmal etwas vollkommen anderes als die Leugnung des Holocausts. Normale Thriller und Horror-Filme und solche, die eigentlich ziemlich flach sind, aber viel Shock Value haben, sind nunmal eine vollkommen andere Kategorie als jene, die sich entweder als Roman verkaufen, allerdings unterschwellig Propaganda sind, oder sich als Sachbuch tarnen wollen.


    Haben alte Werke einen historischen Wert und sollten jedem frei zur Verfügung stehen?

    Sollte es erlaubt sein, jede Meinung als Buch zu verkaufen?

    Wo sind die Grenzen in unserer liberalen Gesellschaft


    Jein. Es kommt drauf an welche alten Werke zu meinst. Bei "normaler", alter Literatur muss man man die Entstehungsepoche und vorherrschende Weltbilder beachten.

    Propaganda jedoch wie Mein Kampf sollte bloß zu Bildungs- und Recherchetwecken verfügbar sein.

  • Windmond

    Ach ja, das gute Schweinchen. Das Buch hab ich sogar und fand es recht lustig, da ich auch von Lee Bighead gelesen habe und eigentlich anderes gewohnt bin^^ Ich wollte erst gar nicht glauben, dass es wirklich von ihm ist :biggrin:


    Wer solche Bücher lesen will soll es tun. Auch mit den ganzen anderen Kram und was es da sonst noch alles gibt, verbieten kann man es einem nicht. Es wird einem ohnehin schon viel zu viel verboten.

  • Ich finde, du wirfst hier viele Dinge durcheinander.

    An der Stelle sei erwähnt, dass ein Teil der Beispiele von der Moderation kommt, da das Thema natürlich nicht nur historisch kontroverse Literatur, sondern kontroverse Literatur allgemein abdecken soll.


    Grundsätzlich finde ich historische Bücher für Bildung relevant. Ein Buch zu lesen, das damals in der Zeit verfasst wurde, ist was anderes, als wenn man nur erzählt bekommt, wie die Welteinstellung war. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es ohne ein aufklärendes Vorwort gut finde. Zum Beispiel habe ich nach "Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes" gegoogelt, weil ich checken wollte, ob das wirklich normal verkauft wird. Mit dem Verkauf an sich habe ich nicht mal so das Problem, aber mir hat es den Magen umgedreht, als ich die Bewertungen las. Das Buch wird natürlich vor allem von einer bestimmten Zielgruppe gelesen und das zeigt sich da ganz klar, denn die Bewertungen loben alle die Tatsache, dass das Buch sachlich und wissenschaftlich erklärt, wo unsere Rassenunterschiede liegen und warum wir uns deswegen kulturell unterscheiden. Also ein komplett überholtes Konzept, dass halt einfach Rassismus pur ist. Dass hier keine Warnung dabei steht und das Buch wie jedes andere angepriesen wird, finde ich sehr bedenklich.


    Wer solche Bücher lesen will soll es tun. Auch mit den ganzen anderen Kram und was es da sonst noch alles gibt, verbieten kann man es einem nicht. Es wird einem ohnehin schon viel zu viel verboten.

    Einerseits verstehe ich die Kritik mit "zu viel verboten", andererseits frage ich mich, ob wir wirklich gut damit fahren, wenn jeder lesen kann, was er mag. Es muss ja nicht mal zwangsläufig ein Verbot sein, aber eine Reflektion dessen, was im Buch steht. Bücher können nun mal sehr überzeugend sein und "wissenschaftlich" wirken. Ist es dann wirklich gut, wenn man die überall einfach so holen könnte? Dinge wie Hetze, Hassreden und Beleidigungen sind verboten, aber wieso sollte das plötzlich vor Literatur Halt machen und das erlauben? Ist es wirklich in deinem Sinne, wenn ein labiler Mensch sich sehr einfach und ohne Restriktionen Literatur besorgt, die ihn in seiner verzerrten Weltanschauung weiter bestärkt?

  • Dinge wie Hetze, Hassreden und Beleidigungen sind verboten, aber wieso sollte das plötzlich vor Literatur Halt machen und das erlauben?

    Nun klingt das theoretisch alles ganz wunderbar, doch in der Realität bleibt die Problematik, dass Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter ist, die wir in der Gesellschaft schützen wollen. Das ist gut und richtig, führt aber eben dazu, dass man im Zweifelsfall zugunsten des Angeklagten entscheidet. Erich von Däniken erzählt jede Menge hanebüchenen Schwachsinn von UFOs und Außerirdischen, die die Pyramiden erbaut haben. Genau genommen stellt er jedoch keine Tatsachenbehauptungen auf, weshalb es schwer ist ihm Falschbehauptungen nachzuweisen. Nun ist das zwar, wie gesagt, hanebüchener Schwachsinn, aber relativ ungefährlich.

    Schwieriger wird der Fall eines Daniele Ganser, der sich ebendieser Technik, "nur Fragen stellen", bedient um eigenartigste Verschwörungstheorien um den 11. September zu spinnen. Er lässt schonmal Sachen weg und deutet Klarheit an, wo keine ist, aber grundsätzlich behauptet er nichts, was juristisch problematisch wäre.

    Womit wir im nächsten Schritt bei hochproblematischen Inhalten, wie Rassismus und Holocaustleugnung wären. Auch hier werden selbstverständlich Dinge niedergeschrieben, die man oft auf den ersten Blick entsprechend einordnen kann, die aber aufgrund gekonnter Formulierung eben nicht justiziabel sind. Entsprechend sind viele Dinge, wo man leicht entsprechende Äußerungen erkennen kann oder möchte, eben von der Meinungsfreiheit gedeckt, weil Einschränkungen der Meinungsfreiheit keine Zensurinfrastruktur darstellen sollen.

    Die Trick bei allen Ideologien ist doch, dass man Dinge weg lässt und sehr einseitig betrachtet. Homöopathen ignorieren völlig selbstverständlich die Studienlage und betonen ihre zahlreichen persönlichen Erfahrungen. Erziehungsratgeber, die sehr autoritäre Erziehung befürworten, interpretieren das nach stundenlangem Weinen einschlafende Kind als Erfolg und nicht als Vertrauensbruch in der Mutter-Kind-Beziehung.

    Mit Verboten kriegst du bestenfalls die wenigen Dummen vom Markt, die überklar rassistische und antisemitische Begriffe verwenden. Alle anderen werden ihre Ideologie entsprechend kodieren, dass zwar rechtlich keine Handhabe mehr da ist, aber denjenigen, die angesprochen sind, natürlich klar ist, was gemeint ist.

  • Cassandra

    Hat den Titel des Themas von „Bücher mit fragwürdigen Inhalte“ zu „Bücher mit fragwürdigen Inhalten“ geändert.
  • An der Stelle sei erwähnt, dass ein Teil der Beispiele von der Moderation kommt, da das Thema natürlich nicht nur historisch kontroverse Literatur, sondern kontroverse Literatur allgemein abdecken soll.

    Da ja das eine oder andere Beispiele aus meinem Wissensschatz entsprungen ist, muss ich halt auch mal erwähnen, dass wir uns hier im Bereich der Unterhaltungsmedien befinden. Natürlich sind Bücher im Allgemeinen zweifellos Unterhaltungsmedien, aber ob es tatsächlich Menschen gibt, die z.B. "Mein Kampf" (dazu gibts übrigens auch ein eigenes Thema: Neuveröffentlichung von "Mein Kampf" - Skandal oder Notwendigkeit?) zur Unterhaltung lesen, wage ich doch eher zu bezweifeln. Genauso halt bei anderen rassistischen bzw. auch nur politischen Schriften.


    Ich selbst tue mich eher schwer mit solchen Büchern. Zum einen gibts ganz klar eine wohl natürliche Neugier, was denn da nun so schlimm dran sein soll, zum anderen überwiegt schlicht die mangelnde Zeit bzw. Zeit, die man lieber in andere Bücher investiert. Bei Filmen ist das viel einfacher, zwei Stunden kann man durchaus mal sinnlos verbringen, um hinterher sagen zu können, dass er völliger Blödsinn war.

    Zumindest kenne ich das genannte Beispiel "American Psycho" in Ausschnitten (wohl die relevanten, der Rest soll ja eher belanglos sein) und weiß soviel, dass die Verfilmung nun nicht gerade das widerspiegelt, was man nach dem lesen erwarten würde. Und ich weiß, woher Rammstein die Inspiration für eine Textzeile des Liedes "Ich tu dir weh" hatten. Aber dabei lasse ich es dann auch bewenden, bei mir stapeln sich schon genügend Bücher. :haha:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ich wollte letztens sehen, was die Leute an Adam so aufgeregt hat und ich hab jetzt nicht mehr alles gelesen und Stellen gefunden, von / an denen ich es lesen kann. Zum Glück hab ich nicht 13 $ für gezahlt. :')

    Und nun, was soll ich sagen? AAAAH!!

    Einer dieser Internet-Shitstorms, die ich sogar verstehen kann und eigentlich hasse ich Rants, aber ich bin so hypocritical und rant dann ab und an selbst. lol

    Es ist wie ein Autounfall. Man will sofort weggucken, aber man kann nicht und braucht sehr viel Willenskraft, um es endlich zu tun.


    Und diese Amazon-Reviews, wurden die bezahlt oder dazu gezwungen oder so?


    Zitat

    "Ariel Schrag is one of the most talented human beings alive...Schrag’s writing is sharp and stylish but also effortlessly graceful; you almost don’t notice how great her sentences are because they flow straight into your brain, situating themselves there like some better, funnier version of your own thoughts." --Emily Gould, The Millions


  • Cassandra

    Hat das Label Bücher hinzugefügt.