Wettbewerb #05: Ode

Abgabe 01: 8.5/10

Abgabe 02: 6.0/10

Abgabe 03: 8.0/10

Abgabe 04: 9.0/10

Abgabe 05: 4.0/10

Abgabe 1

Ah, yes. Sehr angenehme Lektüre, um meinen ersten Eindruck zu geben. Obschon kein fixes Metrum oder Reimschema existiert, herrscht ein sehr schöner Lesefluss, und der Stil ist sehr angemessen für eine Ode - es fühlt sich wirklich wie ein Lobgesang an, die Aufgabe wurde mMn sehr schön erfüllt. Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, ganz spezifische Stärken hervorzuheben, das Gesamtpaket gefällt mir auf jeden Fall sehr gut. Was es für mich zu keiner 10/10-Abgabe macht, sind folgende Punkte: Die Abgabe hebt sich nirgendwo nicht wirklich krass ab und wirkt stellenweise beinahe fade. Seltsamerweise blieb mir der Inhalt auch fast als kitschig hängen... Womöglich rein subjektiver Natur, da ich dem Inhalt in sehr ähnlicher Form schon mehrfach begegnet bin und in dieser Abgabe keine neue Nuance davon gesehen habe.

Abgabe 2

(Als Nichttrinker bleibt mir die verborgene Welt des Alkoholgenusses wohl ewig ein Rätsel, huh... Ich gebe zu, nur etwa 2/3 des Inhalts komplett zu verstehen, aber ich schiebe das darauf, dass ich selbst eben nicht trinke.) Inhaltlich ist die Abgabe nett, klares Motiv mit etwas humoristischen Einwürfen. Persönlich fand ich das Lesen der Abgabe etwas schwer, da sie sich rhythmisch ein bisschen überall befindet, obschon die Reime den Eindruck machen wollen, dass es etwas wie Form gibt. Es ergibt für mich nicht diesen lied-artigen, melidiösen Charakter, den Oden normalerweise mit sich tragen.

Abgabe 3

Diese Ode bringt mir sofort Bilder in den Kopf, wie schön... Das Motiv wurde sehr schön eingefangen und wird sehr aufgabengerecht angepriesen. (Tatsächlich fühlt es sich auch etwas Haiku-Artig an, mit seiner Nähe zur Natur und seiner blumigen Sprache, haha) Ich bin sehr angetan, wie die Kälte des Schnees an mehreren Stellen mit warmen Bildern kontrastiert und komplimentiert wird, stilistisch sehr schön gearbeitet. Teilweise holpert für mich der Lesefluss etwas, rhythmisch könnte man stellenweise etwas mehr ausschöpfen. Und so so sehr ich das refrainartige "wenn du sein Gast" mag - von der Satzstruktur her fehlt für mich da einfach noch ein Prädikat, es wirkt schrecklich falsch und inkomplett, haha.

Abgabe 4

Ein Gedicht mit starker Struktur, die sehr schön ausgeführt wurde, in der letzten Strophe leicht aufgebrochen wird, ohne wirklich Schaden davon zu nehmen. Die Form komplimentiert den Inhalt sehr schön - der Zweifel kommt immer wieder und bleibt bis zuletzt beim lyrischen Ich haften. Der Versuch, ihn durch radikale Akzeptanz loszuwerden, oder wenigstens seinen Einfluss zu schmälern, scheitert - kann man als Moral auffassen, oder als Abbild der schweren Arbeit, die es zu leisten gilt, jemals wirklich mit Zweifel fertig werden. Alles in allem wirklich gut und mit Gedanke dahinter gearbeitet... Was kann ich sagen, ich find's wirklich gut gemacht.

Abgabe 5

Ich meine, im Wort "Ode" ein Wortspiel zu entdecken ist ja eines, aber diese Idee dann tatsächlich konsequent auszubauen ist eine Leistung, und ich bin ein grosser Fan davon, haha. Inhaltlich stösst das Gedicht stellenweise an seine Grenzen, das stimmt, bringt andererseits aber mMn sehr interessante und unterhaltsame Passagen. Ich meine, Demiurg des Deutschen? Allein dieser Ausspruch ist grossartig, haha... Es scheint mir auch nicht, als hätte das Gedicht den Anspruch, wirklich derbe seriös genommen zu werden und spielt ganz bewusst mit den etwas absurden Seiten einer Alliteration. Ich mag es als humoristische, semi-seriöse Abgabe sehr.

Abgabe 1

Hat eine extrem starke äußere Form. Durch die Wiederholungen ist ein guter Lesefluss gegeben und die Aussage jeder Strophe wird jeweils nochmal verstärkt; vor allem in der letzten Strophe durch die doppelte Wiederholung. Ein regelmäßiges Metrum scheint's nicht zu geben, aber der Rhythmus ist konsistent. Könnte also auch gut irgendein unkonventionelleres Metrum sein, das ich hier nicht so erkenne.

Inhaltlich erzählt die Abgabe jetzt nicht so viel Neues, ich finds aber irgendwo ironisch, dass ein Gedicht die Epik so anpreist, haha. Hatte beim Titel erst befürchtet, dass es zu einem Disstrack gegen die Epik verkommen könnte, zum Glück bleibts aber schön friedlich.

Abgabe 2

Also Positives zuerst: Die Liebe fürs Bier kommt auf jeden Fall durch, Thema in dem Bezug also erfüllt.

Die Verse lesen sich stellenweise aber eher holprig und die Reime sind teils auch eher nur durchschnittlich. Es stört mich auch, dass zwar meistens wenigstens unreine Reime vorhanden sind, dann aber teilweise wieder gar keine. Das liest sich einfach nicht so schön. Und mein letzter Punkt ist jetzt sehr nitpicky, aber ich versteh nicht, warum das Gedicht nicht in Strophen eingeteilt wurde. Es hätte nichts dagegen gesprochen, alle vier Verse einen zusätzlichen Zeilenumbruch zu setzen, es hätte nichtmal die Sätze unterbrochen, hätte aber gleich ordentlicher ausgesehen.

Abgabe 3

Auch hier schön gearbeitet mit den Wiederholungen, durch ihre Kürze stechen die auch nochmal zusätzlich heraus. Auch hier hätte ich in Strophen unterteilt, aber das ist nitpicky und fließt nicht in die Bewertung mit ein.

Inhaltlich kommt die Schwärmerei für den Schnee erstmal richtig gut rüber, ich mag aber vor allem das Ende, das zumindest ich so auffasse, dass die Person, die hier über den Schnee schwärmt, so lange in diesem stehen bleibt, bis sie von ihm umgeben ist und erfriert. Widerspricht zwar ein bisschen den inhaltlichen Vorgaben einer Ode, aber ich finds sehr schön umgesetzt.

Abgabe 4

Auch dieses Gedicht ist formal sehr stark. Ein Metrum ist eindeutig erkennbar und die Reime sind sehr schön gewählt. Ich finde es zwar etwas befremdlich, wenn man nur "O" schreibt, aber das ist nur persönlicher Geschmack. Auch hier werden Wiederholungen sehr effektiv genutzt, um den Inhalt zu verstärken.

Inhaltlich stört es mich, dass das Gedicht durchgehend so negativ ist. Ich kann es dadurch einfach nicht mit der Vorgabe einer Ode in Verbindung bringen. Die Wortwahl ist allerdings sehr gelungen.

Abgabe 5

Absolut anmaßend, abertausende allenfalls Anspruchslose ansprechende Alliterationen aneinander anzureihen!

Es ist auf jeden Fall eine sehr coole Idee und ich finde sie extrem amüsant zu lesen. Allerdings wurde für die Alliterationen alles andere eher vernachlässigt, was ich sehr schade finde. Klar, es ist schwierig, in dieser Form noch viel Inhalt oder äußere Formalitäten wie Metrum unterzubringen, aber es ist halt trotzdem eine große Schwäche dieser Abgabe.

Nichtsdestotrotz niveauvoller Nonsens, nicht?

Abgabe 01: Gute Epik, komm setz dich herbei, sonst ist es gleich mit dir vorbei. Eine wahre Anpreisung, die ich irgendwie gar nicht in Worte verfassen kann, alles, was mir hier am Ehesten einfällt, ist, dass es mir gefallen hat, auch wenn ich nicht weiß, ob es gut oder schlecht ist, dass ich es nicht spezifizieren kann…!

Abgabe 02: Eiskalt dass Radler verarscht, sodass es funkte, für sowas gibt es normalerweise keine Punkte! Spaß, das Gedicht ist awesome. So Alltägliches zu verherrlichen und in ein schönes Reimschema zu verpacken, hat immer etwas Erheiterndes und damit schwingt bei guter Umsetzung auch eine gewisse Stimmung mit, was in dem Fall gelungen ist. Bier ist zudem völlig zeitlos, passend für die alte Tradition der Ode an die Dinge dieser Welt.^^

Abgabe 03: Der gute Schnee tut dem inneren Wohl nicht weh. Schöner Aufbau, auch am Ende wie eine Drehung in einem Tanz mit dem Schnee gewirkt wie bei einem Liebhaber des Winters. Vielleicht auch durch Frust von diesem heißen Temperaturen geschlagen, wer weiß. :p

Irgendwie könnte ich mir das Gedicht sogar noch besser mit Reimschema und etwas schneller vorstellen, aber das liegt am persönlichen Gefühl, dass ich bei Worten wie Schnee, Gast und Tanz eben assoziiere gerade.

Abgabe 04: Welche deprimierender Klang, aber auf lang, hör ich die Hoffnung mit ihrem Gesang. Mir kommt ein Gefühl des Positiven am Ende entgegen, aber doch mit einem gewissen Beigeschmack, der einen doch verunsichert, ganz passend für so ein Gedicht bzw. die angesprochene Thematik.

Abgabe 05: Wie knapp es ist, mit dieser Ideenlist. So nahe am Sieg, alleine durch den Witz der Überschrift zur Ode, Anspielungen und der Idee selbst. Alleine durch die eigens gegebene Schwierigkeit sich selbst entweder ins Abseits zu schießen, oder siegreich davon zu ziehen. Mir kommt es an manchen Stellen doch etwas zu Random, auch wenn meine Toleranz bei sowas echt hoch ist. Aber komplett durchgezogen, hier und da schöner Witz eingeflossen, der Züge erkennen lässt, gefällt mir die Abgabe und der einzig wirkliche Makel für mich ist, dass ich weiß, dass da sogar noch mehr geht. Ich würde sogar über eine zweite Variante/Version im Topic nachdenken (falls der Verfasser/Die Verfasserin sowas besitzt), weil sich an dem Kunstwerk noch etwas
meißeln lässt. ^-^

Abgabe 01: 7.5/10

Abgabe 02: 8.5/10

Abgabe 03: 8,0/10

Abgabe 04: 8,0/10

Abgabe 05: 7.5/10