Polizeigewalt

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  • Ich würde auch nicht damit argumentieren dass man, wenn man nichts zu verheimlichen hat, kein Problem mit verstärkter Polizeipräsenz haben sollte. Da solche verstärkten Einsätze meist dann der Fall sind wenn etwas droht zu eskalieren oder bereits eskaliert ist kann dies trotzdem ein beklemmendes Gefühl haben auch wenn man selbst eben nur normaler Pendler ist und auf seinen Zug wartet.

    Das ist aber ja auch nur der Fall, weil man es nicht gewohnt ist und aktuell bei starker Präsenz davon ausgeht "etwas drohe zu eskalieren oder ist bereits eskaliert" wäre Kontrolle gang und gäbe, würde dieses Gefühl wohl nicht mehr auftreten oder wie z. B. bei mir sogar ein Gefühl von Sicherheit geben. Denn:

    In erster Linie ist es die Aufgabe der Poliei ihre Arbeit zu machen und zwar da wo sie notwendig ist und angebracht.

    :thumbup:an Weihnachtsmärkten scheint es ja auch zu funktionieren und es wunder niemanden mehr. Der Bedarf an Bahnhöfen oder einer Kirmes ist offensichtlich mittlerweile gegeben.

    Weil beides halt nur Security Theater sind. Also Maßnahmen, die einem das Gefühl der Sicherheit vermitteln sollen, aber die Sicherheit nicht oder kaum erhöhen. Dies hat sich auch immer wieder gezeigt, selbst die nun doch eher konservative New York Times gibt zu, dass während in der Gesamtstatistik Polizeipräsenz einen geringen positiven Einfluss hat, so hat sich halt auch gezeigt, dass gerade in Städten mit einem großen Anteil marginalisierter Einwohner (speziell Schwarzer Menschen) dieser Effekt nicht eingetreten ist und stattdessen aber mehr Fälle von Polizeigewalt und Verhaftungen für geringe Verbrechen vorgenommen werden - etwas, das nachweislich gemeinschaften weiter destabilisiert. Und gerade eben die Fälle von Polizeigewalt sollte man nicht unterschätzen, wie der letzte Herbst gezeigt hat auch in Deutschland nicht.

    Der Gedanke ist natürlich nachvollziehbar und dass die Polizei auch böswillig handeln kann, ist aufgrund der Tatsache, dass diese keine Maschinen sind, leider immer da. Im Vergleich zu Amerika halte ich böswillige Polizeigewalt aber doch eher für die Ausnahme.

    Im Idealfall soll die Polizei uns vor Gefahren schützen und da halte ich z. B. eine Quote der marginalisierten Gruppen innerhalb der Polizei für eine sinnvollere Alternative als einfach hinzunehmen potenziell abgestochen werden zu können, damit sich andere Menschen wohlfühlen.

    Inwiefern der letzte Punkt dazu beitragen sollte, verstehe ich jetzt nicht wirklich, aber der Rest definitiv. Hier stellt sich mir aber die Frage, wie schützt man seine Bürger bis dahin? Wir leben leider in einem kapitalistischen System, welches voraussetzt, dass es Menschen geben muss, welche ausgebeutet werden und somit in Armut und schlechterer Lebensqualität leben, was auch oft die darauf folgenden von dir genannten Punkte zu Folge hat. Nicht dass ich dieses System befürworte, aber es ist nun mal Realität, dass wir dieses nicht in absehbarer Zukunft einfach so loswerden.

    Und genau da meine ich ja: Eure Priorität scheint es nicht zu sein zu überleben. Das ist last of all alles, was ich sagen wollte, warum meiner Erfahrung nach Deutsche es bevorzugen über solche Taten nicht zu sprechen, selbst wenn die genannten Gefahren sich in ihrer Masse verdoppeln.

    Ich persönlich denke da egoistischer und stelle das Leben von meiner Familie, Freunden und mir über das Wohlbefinden aller anderen, vor allem wenn es sich dabei wie hier um einen vorübergehenden Gefühlzustand handelt.

  • Bei Polizisten ist mir in erster Linie selbst ohne offensichtlich einer marginalisierten Gruppe anzugehören eher mulmig zumute.

    Immerhin haben sie einen Freifahrtschein zur Gewalt/Schikane, eine "unfaire" Position inne und ich will einfach gar nicht mit ihnen verwickelt werden.


    Die paar Male, wo ich sie um Hilfe bat, kam immer genau nichts raus, selbst dann, als eine Freundin bis zur Atemnot verprügelt wurde und die Person immer noch gewaltbereit an dem Abend herumstreifen durfte und noch jemandem eine Hirnerschütterung beschert hat.


    Dazu kenne ich viele Polizisten, die eben Rassisten sind und das auch sehr deutlich so sagen. z.B auch eine, die mit Deutschen gar nicht redet, weil Ausländer. oder andere, die gewisse Menschengruppen als Affen bezeichnen.


    Der Weg zum Polizist scheint auch nicht so schwer, kenne einen, der es mit dem moralischen Denken nicht so hat und dann einfach immer schadenfreudig grinsend den Leuten wegen kleinen Verkehrsdelikten Zettelchen verteilt hat. Oder du hast jene, die selber im Auto am Handy herumspielen sind oder auf dem Motorrad lieber mitten auf der Strasse tratschen. Bei solchen Sachen stellen sich meinem Gerechtigkeitssinn eben die Haare auf, weil der "Normalo" dafür mehr als nur Tickets gekriegt hätte.


    Nichtsdestotrotz sind es eben einfach auch nur Menschen mit ein wenig zu viel Macht meiner Meinung nach.

    Daher behandle ich jedes Individuum von ihnen eben erst einmal neutral, selbst wenn ich von der Institution dahinter wenig halte und ich den "Helfer" noch nicht wirklich erleben konnte.

    Als ich mal durch eine rote Ampel rasselte, kam ich dadurch auch straffrei davon, weil ich eben einsichtig war und nicht irgendwie frech wurde oder dergleichen.


    Also ja, erhöhte Polizeipräsenz gibt mir kein Gefühl von Sicherheit und das macht mich auch nicht lebensmüde. Habe auch einen Freund, den sie wirklich jedes Mal kontrollieren, weswegen bei der Wahl der Leute schon ein oberflächliches Schema dahintersteckt und nichts Professionelles, was mein Sicherheitsgefühl verstärken könnte.

  • :thumbup:an Weihnachtsmärkten scheint es ja auch zu funktionieren und es wunder niemanden mehr. Der Bedarf an Bahnhöfen oder einer Kirmes ist offensichtlich mittlerweile gegeben.

    Ich seh das relativ nüchtern. Ich denke nicht das es allgemein ein ansteigendes Gewaltproblem gibt aber sehr wohl ein Problem mit der Härte der Straftat noch glaub ich gleich das alle Minderheiten kriminell sind. Ich glaub aber auch nicht, das es in den Milleus keine Probleme gäbe.


    Man muss dann am Ende einfach schauen wir man die bestehnden Probleme angeht. Dann wären wir am Ende bei Bildung und Zugang zum Arbeitsmarkt. Da es keinen staatlich verordneten Wohlstand gibt muss eben allen Bevölkerungteilen die gleiche Aufstiegschance geboten werden. Dazu gehört dann aber auch die unangenehme Wahrheit Deutsch zu lernen um auch so Anschluss an die Gesellschaft finden zu können. Das ist aber ein Langzeitprojekt.


    Eher unsinnig sind die Vergleiche mit den USA den unsere Gesellschaft und die Amerikanische sind nicht so gleich wie man denken würde.

  • Auch wenn ich solche Berichte nur aus den Medien kenne und selbst zum Glück nur viele positive Erfahrung gemacht habe (oder mir teilweise sogar wünsche man hätte noch härter gegen Täter durchgegriffen, tbh), ließen sich ja all diese Unsicherheiten z. B. mit einer Bodycam-Pflicht simpel lösen. Und zusätzlich mehr Vielfalt innerhalb der Polizei aber das habe ich ja schon gesagt.

    Und auch nochmal: Es ist sicherlich nervig öfter als andere kontrolliert zu werden, sollte aber m.M.n ebenfalls dafür sorgen sich in Sicherheit zu fühlen, sofern man sich selbst nichts vorzuwerfen hat.

    Ich habe hier bisher auch noch keine umsetzbare Alternative gelesen. Stattdessen macht es eher den Eindruck, als wolle man lieber die Polizei abschaffen und plus der Tatsache, dass Straftaten wie diese, um welche es hier ursprünglich ging, stattfinden frage ich mich wie man sich das vorstellt. Sich selbst verteidigen/bewaffnen? Da wären wir ganz schnell wieder bei der verteufelten USA, was hier sicherlich auch nicht erwünscht wird.


    Letztendlich erklärte dies für mich nur erneut die anfangs getroffene Aussage:

    Ich finde es schlimm, dass es dazu viel zu wenig gesprochen wird.


    Denn: Wer keine schnelle Lösung möchte, hat auch kein Problem mit den Konsequenzen wie wahllose Messerangriffe. Da macht es natürlich auch Sinn nicht über solche Geschehnisse sprechen zu wollen sprich sich damit abzufinden und das hat für mich schon lebensmüde Tendenzen.

  • Der Gedanke ist natürlich nachvollziehbar und dass die Polizei auch böswillig handeln kann, ist aufgrund der Tatsache, dass diese keine Maschinen sind, leider immer da. Im Vergleich zu Amerika halte ich böswillige Polizeigewalt aber doch eher für die Ausnahme.

    Auch die deutsche Polizei hat ein rechtes Problem. Immer und immer wieder werden Fälle aufgedeckt, in denen Polizisten mit rechtsextremen zusammenarbeiten, mit diesen zusammen in Chatgruppen sind und so weiter. Immer wieder erfahren wir von Fällen innerhalb der Polizei, wo sich diese rechtsextrem äußern. Entsprechend darf man sich nun einmal nicht wundern, dass marginalisierte Gruppen sich durch die Polizei weniger sicher als sicherer fühlen.


    Im Idealfall soll die Polizei uns vor Gefahren schützen und da halte ich z. B. eine Quote der marginalisierten Gruppen innerhalb der Polizei für eine sinnvollere Alternative als einfach hinzunehmen potenziell abgestochen werden zu können, damit sich andere Menschen wohlfühlen.

    Wenn wir nun bedenken, dass die Polizei überproportional rechts ist, darf man sich auch nicht wundern, dass sich marginalisierte Menschen dem nicht aussetzen wollen. Bei der Polizei würde ich jetzt zum Beispiel mal nicht erwarten, dass meine Kolleg*innen mich nicht misgendern würden oder so. Ich würde eher Mobbing aufgrund meiner Identität erwarten. Was halt dazu führt, dass niemand sich das antun möchte. Und das schlimme ist halt, dass wir auch immer wieder sehen: Die Polizist*innen, die das Herz am richtigen Fleck haben, werden teilweise von Kolleg*innen auf übelste fertig gemacht und bedroht.


    Inwiefern der letzte Punkt dazu beitragen sollte, verstehe ich jetzt nicht wirklich, aber der Rest definitiv.

    Recht einfach: Unnötige Inhaftierungen sorgen zum einen dafür, dass diese unnötig inhaftierten Menschen eher in gewaltbereite Milieus abrutschen und nach Entlassung noch her zur Gewalt bereit sind. Außerdem ist es aktuell so, dass das mit der Wiedereingliederung in Deutschland nicht funktioniert, was halt bedeutet, dass ehemalige Häftlinge meistens in Armut und Obdachlosigkeit entlassen werden - zwei Risikofaktoren für weitere Kriminalität.


    Darüber hinaus bedeutet halt in diversen Fällen, dass wenn jemand für ein minderes Vergehen ins Gefängnis kommt, dass diese Person während der Zeit nicht die Familie versorgen kann. Das heißt auch etwaige Kinder haben ein höheres Potential in die Kriminalität abzurutschen, da, wie gesagt, Armut ein großer Faktor ist.


    mit einer Bodycam-Pflicht simpel lösen.

    Wir sehen in den USA, dass es nicht funktioniert. Bodycams haben Probleme bisher selten bis nie gelöst.


    Vor allem ist ein großes Problem halt, dass nun einmal Polizeivergehen von anderen Polizist*innen ermittelt werden - und die Polizei halt dazu neigt, dass man einander schützt.


    sollte aber m.M.n ebenfalls dafür sorgen sich in Sicherheit zu fühlen,

    Ich habe dir das wichtige Wort mal gehighlightet. Fühlen. Du bist dadurch nicht sicherer, du fühlst dich nur sicherer.


    Weißt du, ich finde gerade die Studie nicht mehr. Aber es wurde an Flughäfen einmal Stichprobenartig für eine Studie versucht durch die Sicherheit Waffen- und Sprengstoffattrappen in die Flugzeuge zu bringen. Und... die Leute, die es versucht haben, hatten in fast allen Fällen erfolg damit.


    Es ist eben nichts weiter als Security Theater.


    Ich habe hier bisher auch noch keine umsetzbare Alternative gelesen.

    Wurden hier im Forum allein schon x Mal genannt:

    1) BGE für alle.

    2) Leichterer Einstieg in den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge

    3) Mindestlohn erhöhen

    4) Bessere und billigere Versorgung für Kinder bereitstellen

    5) Statt in die Polizei in psychologische und psychiatrische Notfalldienste investieren - etwas, das laut diversen Studien mehr bringt, als Polizei, um Gewalt vorzubeugen.

  • Auch wenn ich solche Berichte nur aus den Medien kenne und selbst zum Glück nur viele positive Erfahrung gemacht habe (oder mir teilweise sogar wünsche man hätte noch härter gegen Täter durchgegriffen, tbh), ließen sich ja all diese Unsicherheiten z. B. mit einer Bodycam-Pflicht simpel lösen. Und zusätzlich mehr Vielfalt innerhalb der Polizei aber das habe ich ja schon gesagt.

    Aber in dem Fall von dieser gewaltbereiten Person (das Opfer mit der Gehirnerschütterung hätte bei einem Eingreifen nämlich verhindert werden können): Was genau hätte eine Bodycam gemacht? Damit ich später einen Beweis habe, dass der Polizist uns ignoriert hat? Deswegen wird dann eben trotzdem noch auf das nächste Opfer losgegangen, das die Person irgendwie "falsch" anguckt, auch wenn ich dann etwas "Gerechtigkeit" gehabt hätte.


    Und auch nochmal: Es ist sicherlich nervig öfter als andere kontrolliert zu werden, sollte aber m.M.n ebenfalls dafür sorgen sich in Sicherheit zu fühlen, sofern man sich selbst nichts vorzuwerfen hat.

    Mein Punkt bei dem einen Freund war, der wirklich immer systematisch rausgenommen wird (und es von uns mittlerweile ein Meme ist): Sie verfolgen irgendein "Täterprofil", das eben nichtsaussagend ist. Weil man einem Menschen nicht ansehen kann, wie er tickt. Wenn aber nur eine bestimmte Masche Menschen kontrolliert werden, wirkt das auch sehr unprofessionell und die wirklichen "Kriminellen" können unter den Radar gehen, was mich wiederum nicht sicherer fühlen und diese Kontrollen lediglich als unnötige Schikane sehen lässt.


    Zudem rechtfertigt es dieses Organ imo nicht zu mehr Kontrollen, nur weil ich mir "nichts vorzuwerfen" habe. Man will nicht wegen irgendwelchen Paranoias unter Generalverdacht stehen, obwohl es gar keine Anhaltspunkte dazu gibt. Damit werden eben auch schnell Kameras und weitere Überwachungsmechanismen schön geredet. Wer wirklich unentdeckt eine Straftat begehen will, tut es dann einfach ausserhalb der Kameras.


    Wer keine Lösung möchte, hat auch kein Problem mit den Konsequenzen wie wahllose Messerangriffe.

    Wahllose Messerangriffe geschehen so oder so, egal ob die Polizei mehr Macht hat oder nicht. Ich hätte selbst einmal fast einen live erlebt, wäre ich nur etwas früher einkaufen gegangen und das war in der Stadtmitte, wo die Polizei mehr als genug herumspaziert. Die Stelle war sogar mit Kameras überwacht.


    Ding ist, niemand sagt hier, dass sie keine Lösung wollen, sondern nur, dass der Polizei noch mehr unverhältnismässig Macht geben nicht die Lösung ist. Stattdessen wurden doch sogar Lösungen, nämlich Ursachenbekämpfung von Straftaten (und nicht nur mögliche Symptombekämpfung einer potenziell passierenden) beschrieben.

  • Ding ist, niemand sagt hier, dass sie keine Lösung wollen, sondern nur, dass der Polizei noch mehr unverhältnismässig Macht geben nicht die Lösung ist.

    Das ist es für mich halt auch. Ich meine, ich sehe zum Beispiel ja auch das Polizeiaufgabengesetz in Bayern und die damit assoziierte Präventivhaft. Die wurde zuletzt eingesetzt, um Klimaaktivist*innen bis zu 30 Tage einsperren zu können. Während Präventivhaft in manchen Fällen natürlich sinnvoll sein kann, ist die Notwendigkeit dieser bei den fraglichen Fällen von Klimaaktivist*innen meines Erachtens ebenso strittig wie allgemein die ohnehin unverhältnismäßig lange Zeit, die auch in keinem Verhältnis zu den Regelungen in anderen Bundesländern steht. Es sei dazu gesagt: Dieses Gesetz wurde bei Verabschiedung unter anderem damit begründet, dass es notwendig sei, um Terrorismus entgegenzuwirken. Davon ist so viel nun nicht mehr übrig geblieben, und es wurde vor den Klimaaktivist*innen auch gegen Geflüchtete eingesetzt. Ich bin gerade wegen solcher Sachen immer sehr vorsichtig damit, nach mehr Kompetenzen für die Polizei zu rufen, weil ich neben der Tatsache, dass diese die eigentlich zugrundeliegenden Probleme nicht adressieren, auch ein ernsthaftes Missbrauchspotenzial besteht, das dann offenbar ja auch ausgereizt wird.

  • Ich bin gerade wegen solcher Sachen immer sehr vorsichtig damit, nach mehr Kompetenzen für die Polizei zu rufen

    Ungeachtet der Thematik, aber bevor hier etwas vermischt wird: Präventivhaft ist keine Kompetenz der Polizei.

    Für Haft länger als einen Tag benötigt es immer noch einen überzeugten Richter. Steht so im Grundgesetz, Art. 104. Und da gibt es durchaus Fälle, wo die Richter eine Haft verneinen und die Betroffenen dann freigelassen werden.

  • Präventivhaft ist keine Kompetenz der Polizei.

    Ich weiß nicht, ob das - wenn es in der Form eine juristisch korrekte Aussage ist - für den Punkt hier relevant ist. Es ist korrekt, dass ein*e Richter*in das bestätigen muss, aber das Anliegen, jemanden präventiv in Gewahrsam zu nehmen, kommt ja eben nicht von besagter*m Richter*in und ist etwas, zu dem die polizeilich tätigen Leute greifen (möchten), auch wenn es abgesegnet werden muss. Präventivhaft als Unterform des Polizeigewahrsams erscheint mir im Grundsatz und in der Praxis durchaus als ein "polizeiliches" Mittel, selbst wenn die Polizei davon nicht nach Belieben Gebrauch machen kann (dass sie das nicht einfach so kann, sei natürlich gerne zugestanden). Mein Punkt ist hier eben, dass in Bezug auf das Polizeiaufgabengesetz in Bayern diese Option für die Polizei eine zeitlich zu gravierende Ausdehnung hat und in der Praxis bereits in meines Erachtens nicht verhältnismäßiger Weise angewendet wurde, wovor die grundsätzliche Möglichkeit einer Ablehnung seitens der richterlichen Stelle ja auch nicht geschützt hat.


    Wenn es darum geht, diese ausgedehnte Option der Präventivhaft nicht als "Kompetenz" der Polizei zu bezeichnen (ich meinte diesen Begriff in meinem letzten Beitrag schlicht nicht in einem juristisch strikten Sinne), dann bitte, aber ich glaube nicht, dass das etwas an der dargelegten Problematik ändert.

  • Wobei man sich hier natürlich auch die Frage stellen muss, warum das so sein mag. Wäre eine gewisse Ungleichbehandlung nicht vorhanden seitens der Polizei beispielsweise, würden sich besagte Gruppen auch nicht unwohl bei dem Gedanken fühlen, dass es stärkere Kontrollen und Präsenz gibt.


    Für die bin ich btw ebenfalls, auch wenn man natürlich festhalten muss, dass solche Verbrechen leider nicht nur dort passieren, wo Kontrollen gerechtfertigt wären. Wenn ich mir da Leute anschaue, die einfach wahllos andere Menschen auf Bahngleise werfen oder plötzlich an Bahnhöfen oder in Einkaufszentren ausrasten dann stellt sich mir da schon die Frage, wo man da was genau kontrollieren möchte. Bei den von euch genannten Beispielen auf Großveranstaltungen gehe ich natürlich mit. Wäre da nicht der Personalmangel im generellen und die oben erwähnten Missstände in einzelnen Institutionen.

    Ob und warum das so ist, ist natürlich eine gerechtfertigte, aber ganz andere Frage als warum über solche Fälle so wenig gesprochen wird, worauf ich hier eingegangen war. Ich habe da einfach die Erfahrung gemacht, dass Deutsche (und somit eine eben nicht "marginalisierte Gruppe") da ganz andere Prioritäten haben als dafür zu sorgen nicht abgestochen zu werden. Meinetwegen könnte man an sämtlichen Orten Kontrollen durchführen und Massen an Polizisten aufstellen. Ich denke, wer keine bösen Absichten hat, sollte sich in Anwesenheit der Staatsgewalt in DE auch nicht unwohl fühlen, aber vielleicht habe ich da als offensichtlich schwules Migrantenkind auch einfach zu wenig schlechte Erfahrungen gemacht. Zweifelsohne muss für jeden gleich für Schutz zu sorgen selbstverständliche Grundlage sein.

    Es ist nun nicht unbedingt, dass ich mich unwohl fühle, wenn Polizist*innen in der Nähe sind (weil ich halt weiß bin und als cis Frau wahrgenommen werde), aber wohl fühle mich auch nicht.


    Zum Einen weil die Polizei oftmals einfach nur fucking nutzlos ist. Entweder wollen sie helfen und treffen zu spät ein, oder sie interessiert's einfach nicht. Juwelen daraus sind als wir mal in einem Club waren und eine Freundin Ko-Tropfen ins Glas bekommen hatte "ist ja nichts passiert - die ist eh nur betrunken - wieso hat sie auch so einen kurzen Rock an?" und einer Freundin ist es passiert, dass Nachbarn die Polizei gerufen haben, weil der Vater gewalttätig war und die so: "Das stört die Nachbarn. Seien Sie ab 22 Uhr ruhig. :)" - like, okay, morgen Früh darfst du weiterprügeln. :D


    Zum Anderen... wenn du keine bösen Absichten hast, zeigst du auch bestimmt gerne deinen Internetverlauf her, oder? Man will einfach nicht immer kontrollierende Blicke im Rücken haben, nicht auf Events und erst recht nicht im Alltag auf Bahnhöfen oder in öffentlichen Gebäuden.


    Und wenn etwas geschieht, dann geschieht es. Heißt nicht unbedingt, dass man in eine Gefahr reinlaufen muss, aber wenn du keine Psycho Pass-Überwachungs-Gesellschaft willst, musst du akzeptieren, dass du eines Tages aus der Tür rausgehen kannst und dann abgestochen wirst.

    Btw das Schlimmste was ich an Gewalt in den letzten Jahren gesehen habe, waren Prügelein von Betrunkenen zu Silvester und an Halloween. Hier wird so getan, als geschehe das nun täglich und als müsste man eine real begründete Angst davor haben. Die Wahrscheinlichkeit von einem Auto erfasst zu werden ist wohl sehr viel höher.


    Spricht natürlich sonst nichts dagegen dir eine stichsichere Weste für Events zu holen, wenn du dich dabei sicherer fühlst. Würde mir allerdings tbh etwas den Spaß dran verderben. 😅

  • Und wenn etwas geschieht, dann geschieht es. Heißt nicht unbedingt, dass man in eine Gefahr reinlaufen muss, aber wenn du keine Psycho Pass-Überwachungs-Gesellschaft willst, musst du akzeptieren, dass du eines Tages aus der Tür rausgehen kannst und dann abgestochen wirst.

    Btw das Schlimmste was ich an Gewalt in den letzten Jahren gesehen habe, waren Prügelein von Betrunkenen zu Silvester und an Halloween. Hier wird so getan, als geschehe das nun täglich und als müsste man eine real begründete Angst davor haben. Die Wahrscheinlichkeit von einem Auto erfasst zu werden ist wohl sehr viel höher.

    Bis auf den Abschnitt stimme ich dir zu, da ich auch kein Freund von Überwachung bin und wie man oben entnehmen kann, den Nutzen der Polizei bisher auch noch nicht so vernehmen konnte.


    Aber ich muss sagen, dass du

    (weil ich halt weiß bin und als cis Frau wahrgenommen werde)

    dich auch generell sicherer fühlen kannst. Das heisst, für dich geschieht wirklich nicht so viel Gewalt und es muss auch nicht direkt ein Messerstich sein, damit etwas als Gewalt zählt.


    Ich habe zum Beispiel Freunde, die halt eben nicht weiss und cis aussehen und sich dementsprechend öfters unwohl fühlen, bzw. froh sind, wenn nur Mikroaggressionen anstehen oder die Polizei sie in Ruhe lässt. Das wird sich mit dem momentanen gesellschaftlich rechten Trend auch nicht in absehbarer Zukunft verbessern.


    Dann gibt es noch z.B. Menschen, die sagen "wer petzt, dass ich meinen Hund im Wald laufen lasse, dem zünde ich sein Haus an" und honestly? Dem Typen glaube ich es. Immerhin soll er auch seine Kinder in der Öffentlichkeit geschlagen haben. Dass den bisher niemand bei der Polizei gemeldet hat, zeigt auch, dass "nicht auffallen" der bessere Schutz ist.

  • Dass die Messerattacken in deutschen Großstädten und vor allem an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen auf meist wahllos gewählte Opfer steigen, wurde hier im Verlauf ja schon anhand einiger Artikel von mir aufgezeigt. Würde dasselbe jetzt auf "vom Auto erfasst werden" zutreffen, vor allem wenn dies keine Unfälle, sondern getätigte Angriffe wären, würde ich mich ebenfalls freuen, wenn man etwas dafür tut, um dies bestmöglich verhindern zu wissen. Ich persönlich würde mich an einem Bahnhof, der komplett überwacht wird, immer noch sicherer fühlen. Wüsste auch nicht, was ich an einem Bahnhof machen sollte, weshalb ich mich so sehr in meiner Privatsphäre gestört fühlen sollte wie, wenn man meinen Browserverlauf durchsucht.


    Kann hier natürlich niemandem seine Prioritäten absprechen, aber dass man dafür lieber solche Opfer hinnimmt, bleibt mir weiterhin unverständlich, liegt aber vermutlich auch daran, dass du (zum Glück) noch nie derart Erfahrungen mit Messern o.ä machen musstest.

  • Dass die Messerattacken in deutschen Großstädten und vor allem an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen auf meist wahllos gewählte Opfer steigen, wurde hier im Verlauf ja schon anhand einiger Artikel von mir aufgezeigt. Würde dasselbe jetzt auf "vom Auto erfasst werden" zutreffen, vor allem wenn dies keine Unfälle, sondern getätigte Angriffe wären, würde ich mich ebenfalls freuen, wenn man etwas dafür tut, um dies bestmöglich verhindern zu wissen. Ich persönlich würde mich an einem Bahnhof, der komplett überwacht wird, immer noch sicherer fühlen. Wüsste auch nicht, was ich an einem Bahnhof machen sollte, weshalb ich mich so sehr in meiner Privatsphäre gestört fühlen sollte wie, wenn man meinen Browserverlauf durchsucht.


    Kann hier natürlich niemandem seine Prioritäten absprechen, aber dass man dafür lieber solche Opfer hinnimmt, bleibt mir weiterhin unverständlich, liegt aber vermutlich auch daran, dass du (zum Glück) noch nie derart Erfahrungen mit Messern o.ä machen musstest.

    Ich meine... es stimmt, dass ich keine Erfahrungen mit Messerattacken und auch nie eine gesehen habe und versteh deine Gedankengänge iwo auch, wenn du es erlebt oder mitangesehen hast.


    Ich weiß aber nicht wie du Massen an Menschen kontrollieren willst und ob es sich lohnt deshalb dauernd die Polizei im Rücken zu haben. Ist ja auch okay so, wenn weder du noch ich Angst vor der Polizei haben (eigentlich weiß ich auch gut mit welchem uhm... Schmäh man Polizist*innen nehmen muss, wenn sie mal auf einen zukommen und die reagierten bisher auch humorvoll darauf - bei einer Drogen/Stichprobenkontrolle sagen "ja schon etwas Gras" und Noriblätter herzeigen xD).


    Es ist jedoch ernstzunehmen, wenn ein größerer Teil der Bevölkerung Sorge hat Mikro- oder tatsächliche Aggressionen von der Polizei abzubekommen. Du kannst es ihnen nunmal nicht an der Nasenspitze ansehen, wer von ihnen ein rechtsextremer Idiot sein könnte, und obwohl ich tbh davon überzeugt bin, dass die meisten Menschen, auch Rechtsextreme nicht, nicht unbedingt mit dem Gedanken aus dem Haus gehen "wow geil, heute verklopp ich mal so richtig eine random Person" (obwohl es auch von denen wohl einige geben wird), ist diese Mischung aus Macht über jemand anderen, derer politischen Einstellung, plus der Sumpf, in dem man mit manchen Kolleg*innen zusammen steckt, gefährlich ist. Glaub daher nichtmal, dass viele rechte Polizist*innen außer Haus gehen und sich vornehmen gegenüber verschiedenen Menschengruppen gewalttätig zu sein, sondern sich sehr viel schneller von PoC provoziert sehen und dementsprechend schnell überreagieren.

    Eine schwarze Person wird wohl eher wenige dumme Witze mit Polizist*innen machen und es ist halt auch anzuzweifeln, ob die dann immer noch lachen und mit einem Smalltalk führen.


    Ansonsten frag ich mich wie du dir "man muss etwas dagegen tun" vorstellst. Zum einen ist unsere Gesellschaft für manche Menschen nicht grade der beste Ort, um seine Sanity zu wahren, zum anderen hocken in Großstädten 1+ Millionen Menschen aufeinander. Du kannst nicht verhindern, dass hier und da mal einer gewalttätig wird und plötzlich random Leute angreift.

    Wenn man's weniger apokalyptisch sieht, ich hocke an mindestens fünf Wochentagen für etwa zwei Stunden in den Öffis und verbring sonst auch Zeit außerhalb privater Wände in Parks und Cafes und Bars und manchmal einem Museum oä. Wenn alles so schlimm und gewalttätig worden wäre, müsste man das doch sehr viel öfter mitbekommen.

  • Klar, dass die Polizei (nicht nur bei totaler Überwachung, sondern generell) eine Hilfe und keine Bedrohung darstellen sollte, muss Voraussetzung sein und Probleme wie Rechtsextremismus etc. in deren Kreisen gilt natürlich vorher oder gleichzeitig auch zu bekämpfen. In meiner Vorstellung sollte dies auch tatsächlich nur vor harten Straftaten schützen und nicht Schwarzfahrer oder Leute die gerade Marihuana mit sich führen etc. bestrafen.


    Ansonsten frag ich mich wie du dir "man muss etwas dagegen tun" vorstellst. Zum einen ist unsere Gesellschaft für manche Menschen nicht grade der beste Ort, um seine Sanity zu wahren, zum anderen hocken in Großstädten 1+ Millionen Menschen aufeinander. Du kannst nicht verhindern, dass hier und da mal einer gewalttätig wird und plötzlich random Leute angreift.

    Wenn man's weniger apokalyptisch sieht, ich hocke an mindestens fünf Wochentagen für etwa zwei Stunden in den Öffis und verbring sonst auch Zeit außerhalb privater Wände in Parks und Cafes und Bars und manchmal einem Museum oä. Wenn alles so schlimm und gewalttätig worden wäre, müsste man das doch sehr viel öfter mitbekommen.

    Also ich würde natürlich auch behaupten, dass wir (noch) in keiner Gesellschaft leben, in denen Gewalttaten zur alltäglichen Show werden, aber es gibt da mittlerweile nun mal Orte, die zu berüchtigten Treffpunkten dafür werden. Hier in Berlin werden ab und zu solche "Polizeiposten" oder keine Ahnung wie man das nennt an Orten gebaut, die eben auffällig oft Austragungsort für Gewalt werden. Natürlich gabs auch da immer sofort Aufstände gegen Rassismus etc. weil dies dann leider Oft Areas mit viel Migrantenanteil sind aber z. B. werde ich am Alexanderplatz ab einer gewissen Uhrzeit wirklich regelmäßig verfolgt, bedroht, es wird meine Richtung gespuckt oder mit Glasflaschen geschmissen und ich bin einfach super, extrem erleichtert und dankbar, wenn dort die Polizei anwesend ist, da solche Vorfälle dann nicht mal annähernd passieren.


    Dieses Gefühl der Sicherheit wünsche ich jedem (außer Straftätern) in der Anwesenheit der Polizei, denn dafür sollte sie ja eigtl. da sein. Ich höre natürlich auch oft von solchen Vorfällen, in denen sich die Polizei als nutzlos erweist, wie du sie z. B. beschrieben hast und wünsche mir da Veränderung und möchte die Polizei nicht bei allem in den Himmel loben, aber was unmittelbare Gewalttaten "direkt vor der Nase" angeht, leistet, die Polizei meiner Erfahrung nach doch meist die benötigte Hilfe. Btw: Welcome back und schön, dass du wieder da bist.

  • Klar, dass die Polizei (nicht nur bei totaler Überwachung, sondern generell) eine Hilfe und keine Bedrohung darstellen sollte, muss Voraussetzung sein und Probleme wie Rechtsextremismus etc. in deren Kreisen gilt natürlich vorher oder gleichzeitig auch zu bekämpfen. In meiner Vorstellung sollte dies auch tatsächlich nur vor harten Straftaten schützen und nicht Schwarzfahrer oder Leute die gerade Marihuana mit sich führen etc. bestrafen.

    Inwiefern schützt die Polizei denn vor harten Straftaten? Die Polizei wird in der Regel erst gerufen nachdem diese begangen wurden. Die Polizei ist keine Einheit die Straftaten verhindert, sondern direkt bekämpft (wie du es beschreibst zum Beispiel indem sie direkt irgendwo platziert werden) oder ermittelt

    Ersteres stellt sich halt unter Umständen als schwer heraus. Gibt Orte an denen kann man die Stationieren wenns Sinn macht ja, aber das ist auch nur ein Bruchteil. Man kann logischerweise nicht alles abdecken und schwere Straftaten werden dadurch eben nicht verhindert.

    In deinem Fall wie du das beschreibst, wirkt es auch eher so, als werden diese eher gehämmt, als verhindert.

    Das Beisein der Polizei sorgt halt nur dafür, dass diverse Straftäter eingeschüchtert werden und dann halt nichts machen, es ändert nichts daran, dass es Straftäter sind, die dich dann (ums jetzt etwas überspitzt auszudrücken) dann halt an der nächsten Kreuzung wo keine Polizei mehr ist zusammenschlagen, wenn sie das wirklich wollen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Inwiefern schützt die Polizei denn vor harten Straftaten? Die Polizei wird in der Regel erst gerufen nachdem diese begangen wurden. Die Polizei ist keine Einheit die Straftaten verhindert, sondern direkt bekämpft (wie du es beschreibst zum Beispiel indem sie direkt irgendwo platziert werden) oder ermittelt

    Ersteres stellt sich halt unter Umständen als schwer heraus. Gibt Orte an denen kann man die Stationieren wenns Sinn macht ja, aber das ist auch nur ein Bruchteil. Man kann logischerweise nicht alles abdecken und schwere Straftaten werden dadurch eben nicht verhindert.

    In deinem Fall wie du das beschreibst, wirkt es auch eher so, als werden diese eher gehämmt, als verhindert.

    Das Beisein der Polizei sorgt halt nur dafür, dass diverse Straftäter eingeschüchtert werden und dann halt nichts machen, es ändert nichts daran, dass es Straftäter sind, die dich dann (ums jetzt etwas überspitzt auszudrücken) dann halt an der nächsten Kreuzung wo keine Polizei mehr ist zusammenschlagen, wenn sie das wirklich wollen.

    Ob die Anwesenheit der Polizei jetzt tatsächlich Straftaten verringert oder einfach nur verlagert, weiß ich nicht, ich kann nicht in die Köpfe von Menschen schauen, die gerne wahllos gewalttätig werden. Alaiya hatte hier mal Punkte genannt, die Gewalttaten an der Wurzel reduzieren könnten oder sollten:

    Sind ja alles Dinge an denen man so oder so arbeiten sollte, damit es letztendlich in einer grundauf friedlichen Gesellschaft endet, aber da diese nun mal nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, bin ich bis dahin weiter froh zu wissen, dass es zumindest Orte gibt, an die man sich in Sicherheit begeben kann. In meinem Fall zumindest kann ich mich oft über solche "bewachten" Orte an viele Ziele begeben und das möchte ich erst mal nicht missen bzw. wünsche ich mir sogar vermehrt. Natürlich strebe ich aber auch eine Welt an, in der dies erst gar nicht notwendig wäre.

  • Klar, dass die Polizei (nicht nur bei totaler Überwachung, sondern generell) eine Hilfe und keine Bedrohung darstellen sollte, muss Voraussetzung sein und Probleme wie Rechtsextremismus etc. in deren Kreisen gilt natürlich vorher oder gleichzeitig auch zu bekämpfen. In meiner Vorstellung sollte dies auch tatsächlich nur vor harten Straftaten schützen und nicht Schwarzfahrer oder Leute die gerade Marihuana mit sich führen etc. bestrafen.

    Inwiefern schützt die Polizei denn vor harten Straftaten? Die Polizei wird in der Regel erst gerufen nachdem diese begangen wurden. Die Polizei ist keine Einheit die Straftaten verhindert, sondern direkt bekämpft (wie du es beschreibst zum Beispiel indem sie direkt irgendwo platziert werden) oder ermittelt

    Ersteres stellt sich halt unter Umständen als schwer heraus. Gibt Orte an denen kann man die Stationieren wenns Sinn macht ja, aber das ist auch nur ein Bruchteil. Man kann logischerweise nicht alles abdecken und schwere Straftaten werden dadurch eben nicht verhindert.

    In deinem Fall wie du das beschreibst, wirkt es auch eher so, als werden diese eher gehämmt, als verhindert.

    Das Beisein der Polizei sorgt halt nur dafür, dass diverse Straftäter eingeschüchtert werden und dann halt nichts machen, es ändert nichts daran, dass es Straftäter sind, die dich dann (ums jetzt etwas überspitzt auszudrücken) dann halt an der nächsten Kreuzung wo keine Polizei mehr ist zusammenschlagen, wenn sie das wirklich wollen.

    Natürlich ändert es nichts dran, dass es Straftäter sind, aber wenn du mit Flaschen beschossen und bedroht wirst, dann ist es dir auch Recht dass diese Leute bloß zu gehemmt sind um das zu tun Die meisten verfolgen einen einmal nunmal nicht.


    Beim Alexanderplatz versteh ich Darling tbh auch, dass ihm jedes Mittel Recht ist. Das ist eine fucking Hellhole.

    Ich war nur zehn Tage in Berlin und mindestens drei beinahe-Auseinandersetzungen gehabt. Einmal in eine falsche Unterführung, stehen da plötzlich paar Neonazis von denen einer gebaut war wie'n Kasten. Kaum kommst du rauf, holst dir was zu trinken, kommen dir Halbstarke entgegen "ey was schauts ihr Weiber so deppat drein?"

    Zwei Tage später brüllt dich wie aus dem Nichts ein Typ an, weil... ??? Ich weiß es nicht.

  • Mit den CSDs und Pride Märschen dieses Jahr, bekommen wir nun auch wieder immer mehr Beispiele von Polizeigewalt auf diesen mit. Mehr noch, als in den letzten Jahren.


    So kam es jetzt am Wochenende in Freiburg dazu, dass einige Leute von einem queerfeindlichen Menschen angegangen wurden, sich wehrten und daraufhin von der Polizei angegriffen wurden. Auch eine Journalistin, die das ganze filmte, wurde schließlich in Polizeigewahrsam genommen.


    Und genau das ist der Grund, warum wir sagen, dass die Polizei nicht auf Pride gehört.


    CSD Freiburg - Anzeige gegen Journalistin - LZO Media
    Am 24. Juni fand in Freiburg der Christopher Street Day statt. Mit laut Organisator*innen 23.000 Menschen beteiligten sich mehr als jemals zuvor an der Parade…
    lzo.media

  • Und genau das ist der Grund, warum wir sagen, dass die Polizei nicht auf Pride gehört.


    Wien: Anschlag auf Pride-Parade verhindert – Terrorverdacht
    Über 300.000 Menschen feierten am Samstag in Wien bei der Regenbogenparade. Einen geplanten Anschlag konnten die Behörden verhindern.
    www.morgenpost.de


    Und genau das ist der Grund, warum "wir" ohne Polzeischutz nicht einen Fuß dorthin bewegen sollten. Die Pride existiert nicht, weil uns alle so toll finden und umarmen möchten.

  • Und genau das ist der Grund, warum wir sagen, dass die Polizei nicht auf Pride gehört.


    https://www.morgenpost.de/poli…ahme-anschlag-terror.html


    Und genau das ist der Grund, warum "wir" ohne Polzeischutz nicht einen Fuß dorthin bewegen sollten. Die Pride existiert nicht, weil uns alle so toll finden und umarmen möchten.

    Dein Schluss daraus ist aber auch etwas misleading. Die potentiellen Täter standen davor schon länger unter Verdacht des Verfassungsschutzes. Wenn jemand davor still ist und zur Pride ein Messer mitnehmen oder mit dem Auto in die Menge fahren würde, würde es dann wohl noch einige Minuten dauern bis die Polizei eingreifen könnte, bzw wäre es gerade bei einem Auto schwierig gewesen es zu stoppen.


    Ich unterstelle der Polizei nichtmal, dass sie nicht eingreifen wollen würden, aber es ist unmöglich zehntausende Leute im Blick zu haben. Hab zwar bisher die Polizei auf Prides nicht als feindlich empfunden, aber tatsächliche Spontanangriffen kann trotzdem keiner verhindern, wenn der Zug durch die ganze Stadt geht und von allen Seitenstraßen Leute zuströmen können.


    War nun am Wochende am Donauinselfest und ja da gibt es Polizei und sehr schnell durchgeführte Einlasskontrollen, aber es kann trotz allem immer noch genug passieren, vor allem auf so einer unübersichtlichen, großen Fläche. Salopp gesagt, das ist dann halt eben so und man muss ein wenig vertrauen, dass nicht jede zehnte Person potentiell am Durchdrehen ist. Was auch extrem selten der Fall ist, selbst bei all den Besoffenen.