Der Generationsvertrag - Wie kann die Rente sicher sein?

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  • Jeder von uns wird älter und irgendwann bekommt jeder von uns eine Rente oder eine Pension für das, was wir im Leben geleistet haben. Der Generationsvertrag ist so ausgelegt, dass die jüngere Generation für die ältere Generation einzahlt und das funktioniert alles im Kreislauf. In letzter Zeit und auch insbesonders in der Zukunft gibt es die Sorge, dass der Generationsvertrag nicht mehr funktioniert. Immer mehr Menschen sind in Rente und die Geburtenstarken Jahrgängen gehen in wenigen Jahren auch in Rente. Der Anteil an Rentner wird sich deutlich erhöhen. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der jetzigen Einzahler in die Rentenkasse, weil die Geburtenraten hierzulande niedrig sind. Die jüngere Generation und auch die Neu Rentner müssen auf immer mehr Geld verzichten. Die Rente soll zukünftig zu 100% versteuert werden, das Rentenniveau ist gering, die Rente wird schon länger nach dem Netto statt Brutto berechnet, das Renteneintrittsalter ohne Abzüge fällt immer später (Bald bei 67 Jahren, zukünftig bei 70 Jahren?)


    Die gesetzliche Rente wird also immer weniger wert für uns. Wie kann man trotzdem zurzeit eine gute Rente bekommen? Entweder man sorgt sich vor mit einer Altersvorsorge oder wer das Geld und die Kenntnis hat, der kann auch an die Börse gehen und mit den Aktienhandel viel Geld generieren. Oder man verdient sehr gut, dann machen die ganzen Faktoren im Alter nicht so viel aus wenn man dann noch genug zum Leben hat.


    Die Durchschnittsrente liegt in Deutschland zurzeit bei etwa: 1100 Euro


    https://www.mystipendium.de/geld/durchschnittsrente


    Es gibt in Deutschland ungefähr 25,66 Millionen Rentner.


    https://de.statista.com/statis…in-deutschland-seit-1992/


    und 1,26 Millionen Pensionäre gibt es:


    https://de.statista.com/statis…nsionaere-in-deutschland/


    Ein paar Fragen dazu:


    Wie kann der Generationsvertrag auch in der Zukunft funktionieren?


    Macht Ihr Euch Gedanken über die eigene Rente?


    Sorgt Ihr Euch vor, falls ja wie?


    Sollten alle Erwerbstätige in die Rentenkasse einzahlen? Auch Beamte?


    Ist die Rente für Euch gerecht gestaltet?

  • Namine

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich selbst mache mir noch keine Gedanken zu meiner Rente später, da ich noch gar nicht richtig angefangen habe fest zu arbeiten. Ich frage mich sowieso ab wann man sich diesbezüglich Gedanken machen sollte. Ich kenne einige, die sich aktuell schon Sorgen machen, wie sie später über die Runden kommen werden und wie hoch die Rente letztlich wird. Dabei haben diese Leute noch Jahrzehnte Zeit bis sie in Rente gehen werden. Es ist sicher nie falsch Geld zurückzulegen und privat etwas fürs Alter zu sparen, falls man auf absehbarer Zeit Probleme mit der Rente bekommen wird.

  • Antwort siehe im Zitat.

  • Erstmal zum Generationenvertrag:

    Es ist wie Opa92 beschrieben hat ein Umlageverfahren. Die eingezahlten Beiträge werden direkt wieder "umgelegt" in die aktuell zu zahlenden Renten. Es wird nichts von den Beiträgen eingelagert und an den Zahlenden wieder augegeben.

    Hat die Rente weniger zum Umlegen, so muss sie sich das Geld wo anders herholen. Die Ansprüche der Versicherten muss trotz allem nachgegangen werden. Da muss der Arbeitsminister dann etwas tun.


    Sollten alle Erwerbstätige in die Rentenkasse einzahlen? Auch Beamte?


    Beamte sind so gesehen ja nicht bei der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Sie unterstehen einem anderen Versorgungsystem, weshalb es für mich keinen Grund gibt, sie hierfür zur Kasse zu bitten.

    Klar gab es vielleicht mal eine Zeit, in der sie der Versicherungspflicht unterlagen, da sie vlt mal gegen Arbeitsentgelt beschäftigt waren. Nun muss man aber sehen, dass Beamte versicherungsfrei in der gesetzlichen RV nach §5 SGB 6 sind. Folglich wurde aus versicherungspflichtig versicherungsfrei.


    Andere Erwerbstätige sind auch nicht in der gesetzlichen Rente versicherungspflichtig, diese sind auch in § 5 aufgeführt aber auch in §4 SGB 6. (Alle Angaben ohne Gewähr)

    Sie sind unter Umständen auch in einem anderen Versorgungswerk untergebracht wie zb Ärzte.


    Letztendlich ist es aber für mich ausschlaggebend, ob man versicherungspflichtig ist. Versicherungspflicht heißt, dass man einzahlt. Eine andere Sache ist die freiwillige Versicherung. Aber die ist auch freiwillig für die, die bei der Rente einen Anspruch haben wollen.


    Ist die Rente für Euch gerecht gestaltet?


    Es ist schwierig zu beantworten. Viele finden die Rente nicht gerecht, da viele Renten klein ausfallen. Aber eigentlich bekommt man eine Rente abgestimmt auf seine Entgelte in den Arbeitsjahren. Hat man viel verdient, kriegt man viel und umgekehrt.

    Wie mein Vorredner auch schon erklärte, werden Punkte berechnet. Verdient man das durchschnittliche Arbeitsentgelt, bekommt man 1 Punkt. Verdient man mehr, bekommt man auch was größer 1 Punkt. Mit den gesammelten Punkten, dem aktuellen Rentenwert und dem Zugangsfaktor, kommt dann die Rente raus.

    Man kann nicht sagen, dass es ungerecht ist, weil es schon an dem Durchschnitt berechnet wird. Dennoch ist es nicht gerecht, da es für viele nicht zu Leben ausreicht.

    Es ist also eine schwierige Frage.


    Fände es auch interessant wie ihr dazu steht, dass es seit Jahren zwei Rentenwerte in Deutschland gibt. Einen für Ost und einen für West. Findet ihr das gerecht, dass es so lange Zeit benötigt, bis beide Werte zu einem Wert umgewandelt werden?

  • Fände es auch interessant wie ihr dazu steht, dass es seit Jahren zwei Rentenwerte in Deutschland gibt. Einen für Ost und einen für West. Findet ihr das gerecht, dass es so lange Zeit benötigt, bis beide Werte zu einem Wert umgewandelt werden?

    Spannende Frage.


    Man muss ja sehen, dass die "Einheit" Deutschlands ab 1989 finanziell vor allem vom damaligen "Westdeutschland" getragen worden ist. Die DDR, das muss man so sagen, war schlicht zahlungsunfähig. Ergo musste man sich überlegen, wie man ein Rentensystem, das deutlich solidarischer gewesen ist, als das im Westen, in ein leistungsbezogenes System transferiert.


    Hinzu kommen folgende Überlegungen: Die Lebenshaltungskosten im "Osten" sind (oder vielmehr waren) deutlich günstiger als im Westen. Die gezahlten Löhne und Gehälter sind niedriger und die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit der östlichen Bundesländer ist es auch.


    Aus den Überlegungen heraus macht es natürlich Sinn, geringere Rentenwerte anzusetzen. Man könnte natürlich sagen, dadurch, dass die Leute weniger verdienen, erhalten sie ohnehin weniger Rentenpunkte - das ist aber nur bedingt richtig. Pauschale "Bepunktungen" wie die Erziehungszeit (3 pkt. für Kinder * nach 1992) ist ja nun gleich. Zudem gibt es v.A. in den Grenzregionen viele Berufspendler ins jeweils andere Bundesland. Dem musste auch Rechnung getragen werden.


    Jetzt haben wir mittlerweile seit 30 Jahren ein Deutschland, mit allem, was dazu gehört: Verteuerung der Lebenshaltungskosten im Osten, viel stärkerer Mobilität der Arbeitnehmer, Bildung von Speckgürteln um große Städte, Ausweitung der Metropolregion Berlin auf beinahe ganz Brandenburg, und, und, und.


    Insofern finde ich das derzeitige Modell, dass die Renten im Osten immer ein paar Prozentpunkte stärker steigen als im Westen, bis die Rentenwerte angegelichen sind, gerecht. So wird der Rentennachteil im osten langsam "ausgeschlichen" und irgendwann haben wir nur noch einen bundeseinheitlichen Rentenwert.

  • Über das deutsche Rentensystem kann ich (noch) nicht so viel sagen, darüber müsste ich mich erstmal informieren, sollte ich mal in Deutschland leben wollen. Grundsätzlich funktioniert unser (österreichisches) Pensionssystem aber auf dem gleichen Prinzip ( = Sozialversicherung).


    Wie schon von Opa92 und Mipha ausgeführt, ist das Ganze ein Umlageverfahren. Dieses Umlageverfahren der Sozialversicherungsbeiträge betrifft nicht nur die Rente/Pension, sondern auch die Arbeitslosen-, Kranken- und Unfallversicherung und ist essentiell. Anders als Geld, das auf einem Sparbuch liegt und bei Auszahlung plusminus (je nach Wirtschaftslage) derselbe Betrag ist, steigt die Rente/Pension mit dem Geldwert an, da sie nicht in fixen Beträgen angelegt ist, sondern valorisiert wird. Ein Euro heute ist weniger als ein Euro bei der Einführung und wird in Zukunft weniger sein als heute. Aber für jeden Euro, den man heute einbezahlt, bekommt man später - sofern genug Beitragszahler/innen da sind, die das System erhalten - einen äquivalenten Betrag raus. Staatliche und private Systeme funktionieren da meines Wissens in etwa gleich.


    Sparen bedeutet in der Regel Wertverlust, weil der Geldwert schneller abnimmt, als man durch die Zinsen einnehmen kann. Das Renten-/Pensionssystem kann deshalb funktionieren, weil durch das Umlageverfahren Beiträge in gleichem Geldwert eingezahlt wie ausbezahlt werden. Problematisch wird es eben dann, wenn die Ansprüche an das System steigen, aber die Beitragszahlen sinken. Das heißt vor allem: wenn die Menschen älter werden, länger Rente/Pension beziehen, zuvor länger Ansprüche erarbeitet haben um eine höhere Rente/Pension zu bekommen, während gleichzeitig der Arbeitsmarkt schrumpft und immer weniger Leute Beiträge einzahlen, weil etwa durch überlange Arbeitszeiten Arbeitsplätze eingespart werden, die dann auf der anderen Seite als Arbeitslose mitfinanziert werden müssen.


    Was den Unternehmen Geld spart (weniger Lohn(neben)kosten), kostet den Staat einen Haufen Geld. Die falsche Annahme ist, dass durch die höheren Gewinne der Unternehmen neue Arbeitsplätze geschaffen oder vorhandene gesichert werden können. Tatsächlich käme es umgekehrt mehr Menschen zugute, da etwa bei 30 Std. Vollzeit neue Arbeitsplätze entstehen (sitze mit 9 Kolleg/innen in einem Büro auf 5 Vollzeitstellen, weiß also wovon ich rede), die zusätzliche Person 1. keine Arbeitslosenunterstützung mehr bezieht und 2. selbst Beiträge einzahlt. Das bedeutet auf den ersten Blick Mehrbelastung für die Unternehmen, jedoch kann der Staat auf diese Weise Geld sparen, und etwa die Steuern/Dienstgeberanteile in einem gewissen Rahmen senken. Zumal Unternehmen auch den staatlichen Gesetzen folgen müssen, Konkurrenzdruck also lediglich von außen vorhanden wäre - sprich zumindest auf EU-Ebene eine einheitlichere, gemeinsame Sozialpolitik notwendig wäre. Aber man sieht ja etwa an Skandinavien, dass es geht, ohne alle Arbeitsplätze zu zerstören. Das Stichwort ist in dem Fall Mobilität. Nicht alle Jobs kann man outsourcen, die alten Menschen kannst du nicht alle nach China schicken, Häuser müssen vor Ort geputzt werden.


    Und was ich noch viel wichtiger finde: wir werden älter. Länger arbeiten klingt zwar im ersten Moment beschissen, aber es gibt Berufe, und es ist natürlich vom jeweiligen Menschen abhängig, da können die Menschen bis 70 auch arbeiten. Natürlich nicht in 40-Stunden-Wochen. Aber stellt euch mal vor, man arbeitet sein Leben lang nur 20-30 Stunden und sich nicht kaputt in 50-60-Stunden-Wochen. Dann muss man nicht kaputt mit 58 in Frühpension, sondern kann zumindest bis zum gesetzlichen Antrittsalter weiterarbeiten. Ich red jetzt nicht von Zementsäcken am Bau schleppen, aber das machen die wenigsten mit 60 noch. Altersgerechte Arbeit, lebensgerechte Arbeitszeiten. Wer sein Leben lang 60 Stunden die Woche arbeitet, könnte etwa ohne Abschläge früher in Pension gehen, bei 30 Stunden muss man halt 10 Jahre länger arbeiten. Ganz ehrlich, ich bin jetzt jung, ich werde in den nächsten 10 Jahren Kinder bekommen, mit denen ich Zeit verbringen will, und nicht erst wenn sie selbst dann Mitte 30 sind und Kinder haben und ich in der Pension bin.

  • Ganz ehrlich, ich bin jetzt jung, ich werde in den nächsten 10 Jahren Kinder bekommen, mit denen ich Zeit verbringen will, und nicht erst wenn sie selbst dann Mitte 30 sind und Kinder haben und ich in der Pension bin.

    Das Ding ist: das gängige Rentensystem beruht eben noch zu sehr auf älteren Wertvorstellungen und nicht auf solchen, wie du und auch ich sie beispielsweise eben haben. Früher war es eher normal, in Vollzeit zu arbeiten und eine entsprechend hohe Rente zu bekommen, wenn man seine 45 Jahre lang eingezahlt hat, auch zu anderen Konditionen. Vor Allem Frauen zieht dies aber effektiv in einen Nachteil, wenn sie Kinder bekommen und deshalb eben eine gewisse Zeit nicht Vollzeit arbeiten können - aufgrund der Kinderbetreuung oder weil sie die Arbeitswelt vor andere Hürden stellt. Natürlich könnte man dann behaupten "der Kindervater geht doch aber weiter arbeiten!", dennoch kann es immer zu einer Trennung kommen und während in diesem Fall der Mann eben weiter seine vollen Beiträge gezahlt hat, muss die Frau im Umkehrschluss mit einigen Einbußen rechnen.

    Für mich persönlich käme dergleichen aber eben auch nicht in Frage. Ich arbeite zur Zeit 20h (nun, in der Realität eigentlich meistens 30h) pro Woche und habe auch vor, das so beizubehalten, damit ich mir nicht ständig sagen muss "Noch xy Jahre, dann habe ich ausreichend Zeit, mein Leben zu genießen", wie man es mir meine gesamte Jugend lang vorgelebt hat. Dann arbeite ich eben etwas länger, auch abhängig davon, in welchen Berufen ich vielleicht zukünftig einmal landen werde, habe aber eben mehr von meiner jeweilig gegenwärtigen Zeit.


    Bis ich irgendwann einmal in Rente gehe, werden eh noch hunderte Beschlüsse diesbezüglich getroffen, da muss ich mir darum jetzt noch nicht sonderlich viele Gedanken machen.

  • Zitat

    Vor Allem Frauen zieht dies aber effektiv in einen Nachteil, wenn sie Kinder bekommen und deshalb eben eine gewisse Zeit nicht Vollzeit arbeiten können - aufgrund der Kinderbetreuung oder weil sie die Arbeitswelt vor andere Hürden stellt. Natürlich könnte man dann behaupten "der Kindervater geht doch aber weiter arbeiten!", dennoch kann es immer zu einer Trennung kommen und während in diesem Fall der Mann eben weiter seine vollen Beiträge gezahlt hat, muss die Frau im Umkehrschluss mit einigen Einbußen rechnen.

    Namine


    Wobei man bei der Kindererziehung weiterhin in der Rente versichert ist. Man muss nichts einzahlen und bekommt 1 Entgeltpunkt im Rentenkonto für ein Jahr Kindererziehungszeit. Das sind für nach 92 geborene Kinder dann 3 Entgeltpunkte, sollte es besser für die versicherte sein als eine eventuell gleichzeitig weitergeführte Arbeit.

    Wenn man sich das momentane durchschnittliche AEG, das für die RV gilt, ansieht, muss man das auch erstmal verdienen. Viele kriegen es vielleicht, aber viele bleiben auch unter 1 EP pro Jahr.

    So gesehen ist die Frau nicht gleich schlechter gestellt, wenn der Mann einen schlecht bezahlten Job hat, bei dem der Mann vlt nicht 1 EP pro Jahr kriegt.

    Eher ist sie schlechter dran, wenn er sie verlässt und sie kein Einkommen hatm um sich zu versorgen.

  • Zitat von Sirius

    Ich selbst mache mir noch keine Gedanken zu meiner Rente später, da ich noch gar nicht richtig angefangen habe fest zu arbeiten. Ich frage mich sowieso ab wann man sich diesbezüglich Gedanken machen sollte. Ich kenne einige, die sich aktuell schon Sorgen machen, wie sie später über die Runden kommen werden und wie hoch die Rente letztlich wird. Dabei haben diese Leute noch Jahrzehnte Zeit bis sie in Rente gehen werden. Es ist sicher nie falsch Geld zurückzulegen und privat etwas fürs Alter zu sparen, falls man auf absehbarer Zeit Probleme mit der Rente bekommen wird.

    Es gibt sogar viele Menschen, die nie ihre Renten bekommen haben, weil man vorher schon verstarb. Ich finde schon, dass man sich damit früh beschäftigen sollte. Ich meine, keiner kann sagen wie es in den nächsten 20 Jahren und so weiter aussieht. Dennoch kann man die vorläufige Entwicklung mitverfolgen und wenn man die Faktoren dazu kennt, dann kann man ja für sich ausrechnen wieviel man selber später bekommt.


    Opa92

    Zitat von Opa92

    Na, so wie er in der Vergangenheit auch funktioniert hat? Der Generationenvertrag ist ja kein wirklicher Vertrag sondern ein Umlagemodell. Einfach ausgedrückt kann man sagen, dass die Rentenversicherung nicht die Rentenbeiträge jedes Arbeitnehmers nimmt und irgendwo hinlegt, und am Ende der Erwerbstätigkeit bekommt der dann Rentner aus den Rücklagen eine Rente, sondern, dass die Liquidität der Rentenversicherung, au sdenen die Rentner bezahlt werden, sich aus den Rentenbeiträgen speist, die aktuell erwirtschaftet werden.

    Ja, das ist mir bewusst, aber da es immer wenigere Einzahler geben wird (höhere Arbeitslosigkeit durch die Digitalisierung, geringere Geburtenraten) und immer mehr Abnehmer geben wird (Immer mehr Rentner, die starken Geburtenjahrgänge werden bald in Rente gehen) klappt die Umverteilung nicht mehr gut. Also, wer heute in Rente geht, bekommt mehr Geld für die gleiche Rente als einer, der später in Rente geht. Die Rente wird halt immer weniger wert (Geringes Rentenniveau, späteres Renteneintrittsalter, Vollversteuerung der Rente usw..) Man muss also immer länger arbeiten und immer mehr Geld verdienen um das Gleiche an Rente zu bekommen, die schon in Rente sind.


    Hier sieht man es auch deutlich, dass die geburtenstarken Jahrgänge mittlerweile 49-59 sind und schon in 5 Jahren gehen die Ersten in Rente. Die Zahlen unten stehen für die Anzahl in Millionen. Durch den demografischen Wandel kann die Umverteilung nicht mehr gerecht funktionieren.


    Das mit den Entgeltpunkten empfinde ich als ungerecht, weil der reiche Teil der Bevölkerung schneller wächst als der arme Teil der Gesellschaft. Auch das durchschnittliche Gehalt ist eine Farce.


    https://www.google.com/amp/m.n…deutsche-bundesbuerger/1/


    Nur jeder 3. bekommt das Durchschnittsgehalt oder Mehr.


    Die Beitragsbemessungsgrenze ist eher ein Hindernis, wegen dieser Grenze müssen Reiche nicht mehr in die Versicherung einzahlen als der Höchstsatz. So bleibt den Superreichen vom Lohn noch mehr Netto übrig als bei einem Durchschnittsverdiener. Leider gibt es in Deutschland keinen starken Mittelstand mehr. Es gibt immer mehr Wohlhabende und immer mehr Ärmere. Also wenn der Durschnittslohn steigt, dann heißt es, dass auch die Unterschiede zwischen den Ärmsten und Reichsten steigen. Die Kaufkraft steigt bei den Reichen immer noch stärker an als bei den Armen. Dazu bedingt tut auch die prozentuale Lohnerhöhung sein Ding. Jemand, der 10.000 Euro im Monat verdient bekommt bei einer 1% Lohnerhöhung deutlich mehr Geld als jemandem, der 2.000 Euro im Monat verdient. Was bedeutet das? Die Bruttogehälte reißen sich ab. Jemand, der 2.000 Euro verdient hat bei einer 1% Lohnerhöhung nichts mehr, weil auch die Lebenshaltungskosten jährlich steigen. Er gleicht die Lohnerhöhung nur mit dem Kosten aus. Am Ende sind es +/- 0 Euro mehr Geld für sich. Ein Gutverdiener hätte bei einem Prozent Lohnerhöhung unterm Strich mehr Geld für sich.


    Mit den Entgeltpunkten bestraft man nur den Leuten, die viel arbeiten, aber nicht so viel verdienen. Auch jemand, der 40 Jahre lang an der Kasse arbeitet verdient Lebensrespekt, so wie jeder andere Job, der sehr lange ausgeübt wurde. Gerechter wäre einfach wenn die Entgeltpunkte nur nach Arbeitsjahren gezählt werden. So würde jemand, der lange gearbeitet hat auch mehr für die Rente bekommen als jemand, der wenig gearbeitet hat. Für die Zeit der Mutterschaft soll es auch als Arbeitsjahre gezählt werden, damit Mütter und auch Väter nicht zum Nachteil kommen. Kindererziehung ist schließlich auch harte Arbeit. Dann würden zwar bei Berufen, wo man jahrelang studiert haben muss am Ende die Rente weniger wert sein, weil man bis zum Renteneintrittsalter keine 40 Jahre voll hätte, aber diese Berufe befinden sich in einer besseren Gehaltsklasse, wo man auch bei wenigeren Arbeitsjahren am Ende eine gute Rente bekäme. Wenn jemand auch nach dem offiziellen Renteneintrittsalter auf freiwilliger Basis weiterarbeiten möchtet, dann soll er auch dann für jedes Jahr Entgeltpunkte bekommen. Aber diese freie Entscheidung sollte eine Beschränkung haben. Nicht, dass Andere so sehr an der Arbeit festgefahren sind und noch mit über 80 arbeiten. Höchstens 5 Jahre lang darf man für mich noch auf freiwilliger Basis arbeiten dürfen. Also 1 Entgeltpunkt = 1 Arbeitsjahr. Dann wäre es besonders für die Geringverdiener gerechter, die unsere größte Unterstützung benötigen.


    Zur Rentenbesteuerung. Das ist eine doppelte Besteuerung. Für mich gehört sie weg. Es gibt dazu nicht viel zu sagen. Die Rente ist der Verdienst von Lebensleistung und das soll nicht vom Staat zusätzlich "besteuert" werden.


    Zitat von Opa92

    Kleinselbständige ja, Unternehmen stärker als bisher, Anwälte, Ärzte, alle "Standesversicherten" zumindest mit einem Pauschalbetrag (man könnte es auch "Soli" nennen), Beamte aber nicht. Beamte stehen in einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis zum Staat, welches sich darauf begründet, dass der Beamte diverse im normalen Arbeitsrecht nicht zulässige Einschränkungen in Kauf nimmt. Auch nach der aktiven Dienstzeit hat der Beamte Dienstpflichten. Das Dienstverhältnis endet also nicht mit erreichen der Regelaltersgrenze, sondern besteht darüber hinaus fort. Dafür versorgt der STaat den Beamten bis an sein Lebensende. Übrigens wurde in den 1950er Jahren, als das Rentensystem zum ersten Mal grundsätzlich reformiert worden ist, das Gehalt der Beamten stark gekürzt, weil im Gegenzug Abzüge für Sozialversicherungen (Beamte zahlen auch keine Arbeitslosenversicherungs-Beiträge und keine Krankenversicherungs-Beiträge) weggefallen sind. Das führt dazu, dass Beamte einen deutlich niedrigeres Bruttoentgelt erhalten als vergleichbare Angestellte. Jeder möge bei "öffentlicher-dienst.info" oder vergleichbarem Portal nachschauen, was ein Beamter in der Besoldungsgruppe A9 (nach abgeschlossenem Studium) verdient, und wie vergleichbare Angestellte (Entgeltgruppe E9b und E9c) entlohnt werden. Will man also Beamte auch wieder in die Rentenversicherung aufnehmen, müsste man zunächst den Sold der Beamten um etwa 40% anheben. Das kann sich der Staat nicht leisten und es würde auch abgesehen vom Ausschalten eines gewissen Neidfaktors keinen Sinn ergeben.

    Also ich bin dafür, dass alle Beamten auch Versicherungen zahlen. So käme ein Teil der Kosten wieder zurück und zwar zugunsten der Angewiesenen. Auch Beamte sollten dafür Sorge tragen, dass Menschen im Krankheitsfall behandelt werden, im Pflegefall gepflegt werden und auch, dass Menschen mit der Rente die Lebensleistung anerkennt wird. Die Leistungen der Beamten kommt ja aus der Staatskasse und die Staatskasse wird von den Einzahlern aufgefüllt. Wenn es um die Versorgung geht, darf es keine Vorzüge geben. Deshalb wäre es auch gut wenn es nur noch eine Krankenkasse für alle gäbe. Privatpatienten werden zum Beispiel bei der Terminvergabe in Gegensatz eines Kassenpatientens bevorzugt. Wir vergessen, dass beide Menschen sind. Egal, ob Kassenpatient oder Privatpatient. Jemandem deshalb zu bevorzugen, weil der Arzt mit einen Privatpatienten mehr Geld verdient ist ungerecht. Der Arzt verdient damit bei jeder Behandlung. Bei Kassenpatienten wird nur für das jeweilige Quartal berechnet. Deshalb würde ich eine Gemeinschaftskrankenkasse begrüßen.


    Es stimmt, dass Beamte weniger verdienen bei gleicher Art wie in der freien Wirtschaft, aber Beamte haben keine Abgaben. Aufjedenfall deutlich Wenigere als Menschen in der freien Wirtschaft, die für Steuern und Versicherungen zahlen. Dazu kommt, dass Beamte neben Einschränkungen (Kein Streikrecht) andere Vorteile (Kündigungsschutz, höhere Pension durch ein höheres Pensionsniveau, letztes Gehalt wird als Gradmesser für die Pension genommen)


    Dass das Pensionsniveau höher ist als das Rentenniveau empfinde ich auch als ungerecht. Das Rentenniveau liegt hierzulande bei 48 Prozent. Das heißt, wenn jemand im durchschnittlich 1500 Euro Netto verdient, dann ist nicht mal 750 Euro die Rente. Das Rentenniveau bildet das Verhältnis zwischen der Standardrente und dem durchschnittlichen Einkommen ab. Aufgrund dieses sehr geringen Rentenniveaus haben viele Menschen im Rentenalter finanzielle Nöte. Dazu gehört besonders, dass man die Mieten nicht mehr bezahlen kann - Stichwort Altersarmut. Würden Beamte in die Rentenkasse einzahlen und Reiche durch die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze mehr in die Rentenkasse einzahlen, dann wäre das Rentenniveau ähnlich wie das Pensionsniveau, was bei 66,6% liegt.


    Zitat von Opa92

    Wichtig wäre aus meiner Sicht, diesen "Wildwuchs" bei den Riester-Verträgen und anderen Zusätzlichen Angeboten zu beenden: Zukünftig sollen alle Arbeitenden progressiv nach ihrem Verdienst in eine Zusatzversorgungskasse einzahlen. Dort findet eine Umverteilung mit einer Mindestrente nach X Jahren und einer Höchstrente statt. So wird derjenige, der über der Beitragsbemessungsgrenze verdient noch zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen ohne jedoch in astronomische Höhen Ansprüche zu erwerben.


    An den jetzigen Riester-Verträgen verdienen halt Banken, Versicherungsträger, Rückversicherer, evtl. noch Makler dazu. Entsprechend gering ist der Benefit für denjenigen, der eigentlich fürs Alter vorsorgen will. Wenn das in einem für alle gleichen staatlichen Produkt, am besten verpflichtend, geregelt ist, können die Rentner von einer massiven Verschlankung profitieren und durch die Tatsache, dass in die staatliche Rentenversicherung eine kapitalgedeckte Komponente eingeführt wird, wird der "Generationenvertrag", also das oben skizzierte Umlageverfahren entlastet.

    Die Abschaffung der Riesterrente begrüße ich auch. Davon profitieren nur Diejenigen, die auch das Geld dazu haben. Wer viel hat, kann viel einzahlen und wer nicht viel hat, der ist am Ar***. Das darf nicht sein. Zum Rest habe ich mich ja schon geäußert. Ich habe andere Vorschläge.


    Wir brauchen keine privaten Vorsorgen, wenn es eine vernünftige Rente für alle gäbe. Wer viel hat, kann viel abgeben. Umverteilung funktioniert nur von Oben nach Unten. Durch den Kapitalismus bedingt, denkt der Mensch zuviel an sich selbst statt für Andere. Gesellschaft funktioniert nur wenn man für die Ärmsten als Erstes da ist und für die Reichsten als Letztes. Gute Löhne und gute Renten für alle fördern einen starken Mittelstand, wo alle ungefähr gleich gut leben können.


    Zitat von Mipha

    Fände es auch interessant wie ihr dazu steht, dass es seit Jahren zwei Rentenwerte in Deutschland gibt. Einen für Ost und einen für West. Findet ihr das gerecht, dass es so lange Zeit benötigt, bis beide Werte zu einem Wert umgewandelt werden?

    Jaa, weil die Bedingungen im Osten und Westen vor 30 Jahren anders waren und nicht aufeinmal angeglichen werden können. Frauen bekommen im Osten mehr Rente als im Westen, da die Ostfrauen mehr gearbeitet haben. Aber mit den Jahren gleichen wir uns immer an. Die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland sind heute nicht mehr so groß als vor 30 Jahren. Der Osten erlebt heute wie der Westen das Gleiche. Irgendwie finde ich das für die neue Generation im Osten ungerecht, dass die Rentenansprüche im Osten geringer sind als im Westen. Da, die Menschen im Osten durchschnittlich weniger verdienen. Aber es ist gut, dass es sich Stück für Stück angleicht. Aber auch andere Dinge wie die Arbeitszeiten und der Arbeitslohn sollte angeglichen werden. Im Osten arbeiten die Menschen mehr (40-37 Stunden) und bekommen gleich viel oder weniger Geld wie im Westen wenn man 35 Stunden arbeitet. Zum Glück machen die Gewerkschaften Druck, dass sich das auch angleichen tut.

  • Es gibt sogar viele Menschen, die nie ihre Renten bekommen haben, weil man vorher schon verstarb. Ich finde schon, dass man sich damit früh beschäftigen sollte. Ich meine, keiner kann sagen wie es in den nächsten 20 Jahren und so weiter aussieht. Dennoch kann man die vorläufige Entwicklung mitverfolgen und wenn man die Faktoren dazu kennt, dann kann man ja für sich ausrechnen wieviel man selber später bekommt.

    Ja natürlich bekommen auch viele Menschen nichts mehr von ihrer Rente mit und das jetzt schon, wo sie noch vor 67 Jahren in Rente gehen können da Vertrauensschutzregelungen der Rentenversicherung.

    Mein Vater zum Beispiel ist ca. ein halbes Jahr vor Rentenbeginn verstorben. Der hat keinen Cent mehr von dem eingezahlten Geld gesehen.

    Aber nun haben meine Mutter und ich den Anspruch einer Hinterbliebenenrente, so dass sein ganzes Konto dort nicht umsonst war.

    Ich bin da deiner Meinung, dass man etwas vorausschauen kann, letztendlich aber keinen sichere Lösung findet.


    Ja, das ist mir bewusst, aber da es immer wenigere Einzahler geben wird (höhere Arbeitslosigkeit durch die Digitalisierung, geringere Geburtenraten) und immer mehr Abnehmer geben wird (Immer mehr Rentner, die starken Geburtenjahrgänge werden bald in Rente gehen) klappt die Umverteilung nicht mehr gut. Also, wer heute in Rente geht, bekommt mehr Geld für die gleiche Rente als einer, der später in Rente geht. Die Rente wird halt immer weniger wert (Geringes Rentenniveau, späteres Renteneintrittsalter, Vollversteuerung der Rente usw..) Man muss also immer länger arbeiten und immer mehr Geld verdienen um das Gleiche an Rente zu bekommen, die schon in Rente sind.

    Bei der Arbeitslosigkeit ist zwischen ALG I und II zu unterscheiden aus meiner Sicht. ALG I ist als solches eine Beitragszeit für die Rente, weshalb Beiträge von der Agentur gezahlt werden. ALG II ist dahingehend seit 2012 (glaub ich) keine Beitragszeit mehr.

    Natürlich kann man mit weniger Einzahlern später nicht mehr die Renten der Menschen finanzieren, bzw umlegen. Aber dennoch bekommen die Leute ihre Rente. Die Rentenversicherungen können nicht einfach aufhören zu zahlen, nur weil ihnen das Geld ausging. Wenn es nach Berechnungen heißt, dass man so viel Rente kriegt, kriegt man das auch.

    Ich denke eher, dass es in ein paar Jahren neben dem Umlageverfahren noch zusätzlich Geld vom Staat an die Rentenversicherungsträger gibt, damit weiterhin jeder seine Rente bekommt.


    Mit den Entgeltpunkten bestraft man nur den Leuten, die viel arbeiten, aber nicht so viel verdienen. Auch jemand, der 40 Jahre lang an der Kasse arbeitet verdient Lebensrespekt, so wie jeder andere Job, der sehr lange ausgeübt wurde. Gerechter wäre einfach wenn die Entgeltpunkte nur nach Arbeitsjahren gezählt werden. So würde jemand, der lange gearbeitet hat auch mehr für die Rente bekommen als jemand, der wenig gearbeitet hat.


    Natürlich verdient jeder Arbeiter seinen Respekt für seine Arbeit und Dank, aber das System der Entgeltpunkte ist anders. Wenn man wenig verdient, muss man auch weniger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Denn die Beiträge zur RV haben auch mit dem AEG zu tun.

    Ich sehe lange gearbeitet als viele Arbeitsjahre hinter sich an. Aber die Leute bekommen doch auch dementsprechend die Rente, da diese Jahre berücksichtigt werden. Wer weniger Arbeitsjahre hat, kann nur mit viel mehr AEG eine vergleichbar hohe Rente bekommen.


    Für die Zeit der Mutterschaft soll es auch als Arbeitsjahre gezählt werden, damit Mütter und auch Väter nicht zum Nachteil kommen. Kindererziehung ist schließlich auch harte Arbeit.

    Ja aber die Zeit der Mutterschaft wird doch schon als Mutterschutz berücksichtigt. Demnach bekommt man die Zeit der Mutterschutzfrist anerkannt als eine rentenrechtliche Zeit, soweit man die Voraussetzungen auch erfüllt. Und die Zeit des Mutterschutzes wird teilweise von den Kindererziehungszeiten überschattet. Die Kindererziehungszeiten bringen einem mehr als die bloße Mutterschutzfrist.

    Für die harte Arbeit der Kindererziehung bekommt man doch auch etwas in der Rente. Kindererziehungzeiten. Aktuell 3 Jahre für nach 1992 geborene Kinder. Das sind 3 Entgeltpunkte, was schon viel ist. Außerdem bekommt man noch andere Gudis, soweit man die Voraussetzungen hierfür erfüllt. Väter können doch auch einen Teil der Kindererziehungszeit bekommen, soweit sie dies beantragen. Das einzige, was nicht gilt ist die Elternzeit.


    Wenn jemand auch nach dem offiziellen Renteneintrittsalter auf freiwilliger Basis weiterarbeiten möchtet, dann soll er auch dann für jedes Jahr Entgeltpunkte bekommen.

    Da gibt es auch eine Lösung. Man kann auch einfach später in Rente gehen. Denn nur weil die Regelaltersgrenze bei zb 67 Jahren liegt, muss man nicht dann gehen. Man kann die Rente auch später in Anspruch nehmen und bekommt dafür noch ein plus in der Rente.

    Aufgrund dieses sehr geringen Rentenniveaus haben viele Menschen im Rentenalter finanzielle Nöte. Dazu gehört besonders, dass man die Mieten nicht mehr bezahlen kann - Stichwort Altersarmut.

    Ja und dann gibt es noch die Grundsicherung im Alter. Diese greift sowieso ein, wenn die Rente eine gewisse Grenze unterschreitet. Dann wird diese Rente auf dieses Mindestniveau aufgestockt.

    Klar reicht es trotzdem oft nicht, aber da kann auch die Rente nichts ändern. Es gibt nicht nur die älteren Menschen, die zu wenig Rente haben können, auch voll erwerbsgeminderte, die nicht mehr arbeiten können, können doch auch eine geringe Rente bekommen und in Armut verfallen. Es ist einfach ein allgemeines Problem, ob man Arbeitnehmer, Rentner oder sonst was ist. Viele haben zu wenig Geld, um sich übers Wasser halten zu können. Da muss aber nicht eine einzelne Versicherung etwas dran ändern, sondern der Staat.

  • Ganz ehrlich, ich bin jetzt jung, ich werde in den nächsten 10 Jahren Kinder bekommen, mit denen ich Zeit verbringen will, und nicht erst wenn sie selbst dann Mitte 30 sind und Kinder haben und ich in der Pension bin.

    Das Ding ist: das gängige Rentensystem beruht eben noch zu sehr auf älteren Wertvorstellungen und nicht auf solchen, wie du und auch ich sie beispielsweise eben haben. Früher war es eher normal, in Vollzeit zu arbeiten und eine entsprechend hohe Rente zu bekommen, wenn man seine 45 Jahre lang eingezahlt hat, auch zu anderen Konditionen. Vor Allem Frauen zieht dies aber effektiv in einen Nachteil, wenn sie Kinder bekommen und deshalb eben eine gewisse Zeit nicht Vollzeit arbeiten können - aufgrund der Kinderbetreuung oder weil sie die Arbeitswelt vor andere Hürden stellt. Natürlich könnte man dann behaupten "der Kindervater geht doch aber weiter arbeiten!", dennoch kann es immer zu einer Trennung kommen und während in diesem Fall der Mann eben weiter seine vollen Beiträge gezahlt hat, muss die Frau im Umkehrschluss mit einigen Einbußen rechnen.

    Für mich persönlich käme dergleichen aber eben auch nicht in Frage. Ich arbeite zur Zeit 20h (nun, in der Realität eigentlich meistens 30h) pro Woche und habe auch vor, das so beizubehalten, damit ich mir nicht ständig sagen muss "Noch xy Jahre, dann habe ich ausreichend Zeit, mein Leben zu genießen", wie man es mir meine gesamte Jugend lang vorgelebt hat. Dann arbeite ich eben etwas länger, auch abhängig davon, in welchen Berufen ich vielleicht zukünftig einmal landen werde, habe aber eben mehr von meiner jeweilig gegenwärtigen Zeit.


    Bis ich irgendwann einmal in Rente gehe, werden eh noch hunderte Beschlüsse diesbezüglich getroffen, da muss ich mir darum jetzt noch nicht sonderlich viele Gedanken machen.

    Eben das. Das Ironische ist: das kapitalistische System, das vor allem finanziellen Gewinn erwirtschaften soll, verursacht in erster Linie finanziellen Schaden. Neben all den physisch und psychisch gesundheitlichen Schäden. Menschen sind nicht produktiver, weil sie mehr arbeiten. Im Gegenteil. Wenn einer den 50h-Job von zwei Leuten übernimmt, gibt es eine höhere Arbeitslosenquote und derjenige in dem Job ist auch gearscht. Am Ende kriegt man vielleicht noch eine schöne Rente, aber man fragt sich, wozu man überhaupt gelebt hat. Wenn man Pech hat, stirbt man vorher oder man ist vollkommen kaputt bis man in Rente geht.

  • https://www.focus.de/finanzen/…BYtx2t2blDTB8CMtX_FxEdun0


    9,3 Millionen Rentner bekommen in Deutschland weniger als 900 Euro Rente! Die CDU kommt dann mit der Betriebsrente an..statt die gesetzliche Rente zu verstärken. Wir brauchen eine Grundrente von etwas 1000 Euro und mehr Netto. Damit würden wir die meisten Rentner sofort helfen und auch die kommenden Rentner. Das wäre finanzierbar wenn auch Beamte und alle öffentlich Angestellte mit in die Rentenkasse einzahlen.


    Es gibt immer mehr Rentner und das heißt dann auch immer mehr Rentner, die in Altenheime untergebracht werden. Dort kostet durchschnittlich ein Altenheimplatz 1.700 Euro im Monat. Wie sollen die Rentner das mit ihrer schon kleinen Rente bezahlen? Es wird dann überall aufgestockt durch das Sozialamt. Die Altenheimplätze sind einfach zu teuer, dazu sollten die Altenheim zur Kommune gehören und keine Privatisierung. Sonst werden sich die Pflegekosten weiter explosiveren.


    Mit alten Menschen Geld zu machen ist echt mies.

  • Wir brauchen eine Grundrente von etwas 1000 Euro und mehr Netto.

    Momentan geht es mit der Grundrente ja vorallen nicht voran, weil sich um die Prüfung der Bedürftigkeit gestritten wird. Warum es so schwer ist, da einen Kompromiss zu finden, weiß ich allerdings auch nicht. Wie hoch die Grundrente letztlich sein wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage. Die kompletten Kosten eines Alten- bzw. Pflegeheims wird sie wohl aber nicht decken können. Dass die Plätze dort teurer werden, hängt natürlich auch wieder mit Lohnerhöhungen in den Pflegeberufen zusammen...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wir brauchen eine Grundrente von etwas 1000 Euro und mehr Netto.

    Momentan geht es mit der Grundrente ja vorallen nicht voran, weil sich um die Prüfung der Bedürftigkeit gestritten wird. Warum es so schwer ist, da einen Kompromiss zu finden, weiß ich allerdings auch nicht. Wie hoch die Grundrente letztlich sein wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage. Die kompletten Kosten eines Alten- bzw. Pflegeheims wird sie wohl aber nicht decken können. Dass die Plätze dort teurer werden, hängt natürlich auch wieder mit Lohnerhöhungen in den Pflegeberufen zusammen...

    Wenn es nach mir geht sollte es keine Bedürftigkeitsprüfung geben. Wer weniger als 1000 Euro Rente in Netto bekommt, bekommt sofort die Grundrente. Fertig, ohne eine Prüfung, ob man dazu befürftig wäre. Das wäre ja das Gleiche wie es jetzt ist. Jetzt bekommt auch nur jeder Unterstützung wenn man einen Antrag beim Sozialamt stellt. Aber, dass man selbst aktiv werden muss, das ist ein Problem.


    Vielleicht sollten wir die häusliche Pflege deutlich fördern. So müssten viele Menschen ihr Zuhause nicht verlassen, weil immer jemand rund um die Uhr da wäre. In den Niederlanden werden um die Hälfe der Menschen häuslich gepflegt.

  • Wir brauchen eine Grundrente von etwas 1000 Euro und mehr Netto.

    Momentan geht es mit der Grundrente ja vorallen nicht voran, weil sich um die Prüfung der Bedürftigkeit gestritten wird. Warum es so schwer ist, da einen Kompromiss zu finden, weiß ich allerdings auch nicht. Wie hoch die Grundrente letztlich sein wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage. Die kompletten Kosten eines Alten- bzw. Pflegeheims wird sie wohl aber nicht decken können. Dass die Plätze dort teurer werden, hängt natürlich auch wieder mit Lohnerhöhungen in den Pflegeberufen zusammen...

    Naja soweit ich das mitbekommen hatte, haben die Parteien der Groko unterschiedliche Auffassung, was Bestandteil der Prüfing sein soll.

    Ganz am Anfang war doch auch die SPD noch gegen die Bedürftigkeitsprüfung und musste doch der CDU nachgeben.


    Korrigiert mich bitte, falls das nicht stimmt. Ich habe über die Grundrente schon länger nichts mehr gehört...

    Wir brauchen eine Grundrente von etwas 1000 Euro und mehr Netto.

    Momentan geht es mit der Grundrente ja vorallen nicht voran, weil sich um die Prüfung der Bedürftigkeit gestritten wird. Warum es so schwer ist, da einen Kompromiss zu finden, weiß ich allerdings auch nicht. Wie hoch die Grundrente letztlich sein wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage. Die kompletten Kosten eines Alten- bzw. Pflegeheims wird sie wohl aber nicht decken können. Dass die Plätze dort teurer werden, hängt natürlich auch wieder mit Lohnerhöhungen in den Pflegeberufen zusammen...

    Wenn es nach mir geht sollte es keine Bedürftigkeitsprüfung geben. Wer weniger als 1000 Euro Rente in Netto bekommt, bekommt sofort die Grundrente. Fertig, ohne eine Prüfung, ob man dazu befürftig wäre. Das wäre ja das Gleiche wie es jetzt ist. Jetzt bekommt auch nur jeder Unterstützung wenn man einen Antrag beim Sozialamt stellt. Aber, dass man selbst aktiv werden muss, das ist ein Problem.


    Vielleicht sollten wir die häusliche Pflege deutlich fördern. So müssten viele Menschen ihr Zuhause nicht verlassen, weil immer jemand rund um die Uhr da wäre. In den Niederlanden werden um die Hälfe der Menschen häuslich gepflegt.

    Eine Bedürftigkeitsprüfung könnte aber schon sinnvoll sein.

    Dabei wird ja nun einmal geprüft, ob eine Person eine finanzielle Unterstützung benötigt. Dabei spielen ja mehrere Faktoren eine Rolle. Die Person bekommt unter Umständen nicht nur eine Altersrente, sondern vielleicht auch andere Einnahmen aus zum Beispiel Vermietung oder Verpachtung. Der daraus entstandene Gewinn muss auch irgendwie eine Rolle spielen, da man nicht nur von der Mini-Rente als Einnahme ausgehen sollte.

    Natürlich können aus den anderen Einnahmequellen nicht viel rauskommen, sonst wären wahrscheinlich viele allein dadurch schon reich, aber es sind einfach Einnahmen, die man im Blick haben sollte.

    Auch eine Rente aus einem anderen Versorgungssystem kann Einfluss haben, wobei das bei der Grundrente rausfallen müsste. (Zumindest aus meiner Sicht). Die Grundrente setzt ja schon einmal 35 Beitragsjahre voraus.

    Die Bedürftigkeitsprüfung macht also schon Sinn, da sie die wirkliche Nötigkeit der zusätzlichen Euros feststellt.


    Aus meiner Sicht könnte man die Bedürftigkeitsprüfung ähnlich der Einkommensanrechnung bei Renten wegen Todes gestalten. Es gibt Regelungen, welches Einkommen angerechnet wird und mit welchem Prozentsatz es auf ein Netto gerechnet wird.

    Ganz am Ende der Berechnungen hat man einen Betrag, den man dann von einem Freibetrag abzieht. Der Rest wird von der Rente abgezogen, sollte der Freibetrag überschritten werden.

    Man könnte da eine Art Mittel reinbauen, aus Gewinn und Verlust von allen Stellen, die ein Mensch hat. Eigentlich müsste man auch die gesamte Lebenslage eines Menschen genau betrachten, um ein genaues Ergebnis zu erzielen. Dies wäre aber widerum zu langwierig.

    Es ist schon schwierig eine allgemeine Formel für die Bedürftigkeitsprüfung zu finden. Sogar meine Idee gerade war nicht gerade gut.


    Die 35 Beitragsjahre sind auch schon ein bisschen schwierig zu erreichen, weil man dann "mindestens 35 Jahre gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt habe[n muss]" Quelle: https://www.spd.de/aktuelles/grundrente/

    Es geht letztlich nur um Arbeitsjahre, andere Zeiten gelten dann wohl nicht.

    Aus meiner Sicht schon schwer, wenn man nicht sowieso nur durchgearbeitet hat im Leben und einfach immer wenig Entgelt bekommen hat.

    Ich denke auch viele bekommen diese Grundrente nicht, da sie die Voraussetzungen nicht erfüllen. Es gibt doch immer noch viele Frauen, die Hausfrau und Mutter sind. Diese bekommen eine kleine Rente, aber werden wohl nicht auf 35 Arbeitsjahre kommen.

  • Dabei wird ja nun einmal geprüft, ob eine Person eine finanzielle Unterstützung benötigt. Dabei spielen ja mehrere Faktoren eine Rolle. Die Person bekommt unter Umständen nicht nur eine Altersrente, sondern vielleicht auch andere Einnahmen aus zum Beispiel Vermietung oder Verpachtung.

    Daher, dass ich den Fall bei Großonkel und -tante sehe, finde ich das ein wenig kompliziert. Weil wie in Deutschland so häufig üblich, wird nicht berechnet, was sie tatsächlich bekommen, sondern was irgendwer beschlossen hat, dass sie dafür bekommen sollten, nach irgendwelchen Durchschnittswerten oder so. Problem ist halt nur: Die beiden haben eine Wohnung in einen Kuhkaff, dass von allen nächsten interessanten Orten mindestens eine halbe Stunde Bahnfahrt entfernt ist. In der Straße liegt kein Kabel für schnelles Internet. Mobiler Empfang ist ebenfalls nicht toll. Entsprechend vermieten sie den Kram für Appel und Ei an Studenten. Für ein Drittel dessen, was ihnen angerechnet wird - und was ihnen übrigens, da sie die Wohnung besitzen (die sie nicht verkauft bekommen aus denselben Gründen), auch angerechnet wird, wenn gerade kein Mieter da ist :( Und sowas kommt halt relativ häufig vor.


    Ich meine, ich stimme natürlich prinzipiell zu, dass ein Multimillionär oder ein Immobilientaicoon eigentlich keine Mindestrente baucht ... aber meistens schaden solche Bedürftigkeitsprüfungen denen, die sie eigentlich brauchen würden. Denn dem Immobiliontaicoon ist es am Ende egal, ob er das Geld bekommt oder nicht. Onkel und Tante dagegen ...


    Allerdings: Wenn es nach mir ginge, gäbe es eh erst einmal BGE.

  • Vielleicht sollten wir die häusliche Pflege deutlich fördern. So müssten viele Menschen ihr Zuhause nicht verlassen, weil immer jemand rund um die Uhr da wäre. In den Niederlanden werden um die Hälfe der Menschen häuslich gepflegt.

    Ich glaube, da gibt es derzeit einen Vorstoß der Sozialdemokraten, dass die Pflegezeit, die es übrigens heute schon gibt, nach dem Modell der Elternzeit m. Elterngeld ausgebaut werden soll. Es soll also eine Lohnersatzleistung für diejenigen geben, die häusliche Pflege leisten. Mich persönlich würde interessieren, wie das zeitlich ausgestaltet werden wird, schließlich gibt es im Leben eines Kindes das erste Jahr über Elterngeld, das "letzte Jahr" einer pflegebedürftigen älteren Person dürfte sich nicht so leicht errechnen lassen (mal von der morbidität einer solchen Regelung abgesehen)...

    Naja soweit ich das mitbekommen hatte, haben die Parteien der Groko unterschiedliche Auffassung, was Bestandteil der Prüfing sein soll.

    Ganz am Anfang war doch auch die SPD noch gegen die Bedürftigkeitsprüfung und musste doch der CDU nachgeben.

    Mein letzter Stand ist, dass keine Bedürftigkeitsprüfung stattfinden soll, sondern eine abgespeckte Einkommensprüfung, die sich in etwa mit der Prüfung der Anrechnungstatbestände bei der Altersrente deckt. Das finde ich sehr fair.


    Zur Bedürftigkeit: Ein Problem vieler Rentnerinnen und Rentner ist die sog. "verschämte Armut", also die Tatsache, dass viele Leute Leistungsberechtigt wären (beispw. und v.A. nach dem SGB XII), aber nicht zum Sozialamt gehen und demgemäß keine Leistungen beantragen. Auch muss man sich mal anschauen, wie der Leistungsbezug beim Sozialamt aussieht: Die Leistungsberechtigten müssen sich "komplett nackig machen", bekommen Zeit ihres Lebens immer wieder Fristen gesetzt, müssen Folgeanträge ausfüllen, auf Verlangen der Sachbearbeiter dämtliche Ausgaben und Einnahmen nachweisen, ... Das ist wahrlich nicht, was man sich nach einem langen Arbeitsleben unter dem Ruhestand vorstellt.


    Der ursprüngliche Vorschlag der CDU, eine Grundrente von 10% über der Sozialhilfe bei gleicher Bedürftigkeitsprüfung einzuführen war allein aus diesem Grund schon lächerlich. Man hätte die Bedürftigkeitsprüfung entweder bei der DRV machen müssen, dort also Strukturen aufbauen, die es parallel in den kommunalen Sozialämtern bereits gibt, und die EXAKT das gleiche prüfen - oder die Prüfungen durch das örtliche Sozialamt vornehmen lassen. "Liebe Rentner, ihr habt 35 Jahre lang gearbeitet ,und wir wollen, dass ihr nicht mehr vom Sozialamt abhängig seid. Bitte geht doch zum Sozialamt um eure Grundrente zu beantragen. Achja und die Prüfung ist exakt gleich, also haltet schonmal die letzten 3 Kontoauszüge bereit kekekeke"


    Insofern ist es jetzt OK, wie ich den Kompromiss verstehe wird die Rente "automatisch" gezahlt, wenn es keine bekannten Anrechnungstatbestände über einer bestimmten Höhe gibt. Das sollte auch die Betriebsrenten ausschließen, für die ja schließlich auch gearbeitet wurde, die bemessen sich ja auch nach der Zugehörigkeitsdauer im Betrieb. Mir persönlich hätte es nicht weh getan, wenn es überhaupt keine weitere Prüfung gegeben hätte, aber den Kompromiss finde ich in Ordnung.

    Die 35 Beitragsjahre sind auch schon ein bisschen schwierig zu erreichen, weil man dann "mindestens 35 Jahre gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt habe[n muss]

    Genau aus dem Grund wäre meiner Meinung nach keine weitere Prüfung erforderlich gewesen. Wer 35 Jahre gearbeitet hat, nur unterbrochen durch Eltern- und Pflegezeit, der hat einfach eine Anerkennung seiner Lebens- und Arbeitsleistung verdient. Und da die Höhe ohnehin "nur" bis zu 900-nochwas-€ ist, tuts dem Staat auch nicht weh, wenn der eine oder andere Rentner, der nebenbei noch was Vermietet und das Geld eigentlich nicht so wirklich bräuchte, es trotzdem bekommt.

    Zitat

    weil wie in Deutschland so häufig üblich, wird nicht berechnet, was sie tatsächlich bekommen, sondern was irgendwer beschlossen hat, dass sie dafür bekommen sollten, nach irgendwelchen Durchschnittswerten oder so.


    Arbeitsunfähige Menschen und Menschen über 65 Jahre bekommen in Deutschland Leistungen nach dem SGB XII. Dort gilt grundsätzlich das Individualprinzip. Also es gibt Regelbedarfe, soweit richtig, die von der Hartz-Kommission im Zuge der Reformen 2005 errechnet und seitdem stetig erhöht wurden. Es ist jedoch möglich, zusätzliche Bedarfe für alles mögliche anzuerkennen. Das wird im Leistungskreis SGB XII auch regelmäßig gemacht. Diesen Bedarfen werden die Einkünfte gegenübergestellt, und was unterm Strich noch offen bleibt, trägt der Staat.


    Es ist leider ein bisschen kompliziert, da als Laie durchzublicken. Aber es ist nicht so, dass das Sozialamt zu den Rentnern sagt "Jo, ihr benötigt zum leben XY, aber der Durchschnittsdeutsche braucht weniger - pech gehabt". Oder, sofern ein Sachbearbeiter so entscheiden würde, hätte er rechtswidrig einen Ermessensfehler begangen.


    Grüße

  • Zitat von Mipha

    Eine Bedürftigkeitsprüfung könnte aber schon sinnvoll sein.

    Dabei wird ja nun einmal geprüft, ob eine Person eine finanzielle Unterstützung benötigt. Dabei spielen ja mehrere Faktoren eine Rolle. Die Person bekommt unter Umständen nicht nur eine Altersrente, sondern vielleicht auch andere Einnahmen aus zum Beispiel Vermietung oder Verpachtung. Der daraus entstandene Gewinn muss auch irgendwie eine Rolle spielen, da man nicht nur von der Mini-Rente als Einnahme ausgehen sollte.

    Natürlich können aus den anderen Einnahmequellen nicht viel rauskommen, sonst wären wahrscheinlich viele allein dadurch schon reich, aber es sind einfach Einnahmen, die man im Blick haben sollte.

    Auch eine Rente aus einem anderen Versorgungssystem kann Einfluss haben, wobei das bei der Grundrente rausfallen müsste. (Zumindest aus meiner Sicht). Die Grundrente setzt ja schon einmal 35 Beitragsjahre voraus.

    Die Bedürftigkeitsprüfung macht also schon Sinn, da sie die wirkliche Nötigkeit der zusätzlichen Euros feststellt.

    Das Problem an der Bedürftigkeitsprüfung wäre wieder der bürokratische Aufwand. Das wäre das Gleiche wie bei einer Aufstockung oder Arbeitslosengeld. Wird man selber nicht aktiv bekommt man nichts. Aber genau das ist das Problem. Die Ärmsten leiden bei einer Bedürftigkeitsprüfung am ehesten. Weil Diejenigen, die genug Rente bekommen sind davon nicht betroffen.


    Das vermisse ich in Deutschland. Eine Grundrente für alle, die an allen ausgezahlt wird wenn die gesetzliche Rente in Netto unterhalb von 1000 Euro liegt. Das alles ohne den bürokratischen Aufwand, ob man es braucht oder ob 700 Euro Rente doch reichen usw..diese Schlappereien brauchen wir nicht. Ermögliche es jeden Rentner, dass man 1000 Euro Netto bekommt und es profitieren sofort Millionen Rentner.


    Genauso wäre es auch beim bedingungslosen Grundeinkommen. Es soll ja auch bedingungslos sein und an alle ausgezahlt werden. So profitieren auch alle Menschen gleich davon und das soll nicht die Ausnahme sein, sondern die Regel.


    Zitat von Opa92

    Ich glaube, da gibt es derzeit einen Vorstoß der Sozialdemokraten, dass die Pflegezeit, die es übrigens heute schon gibt, nach dem Modell der Elternzeit m. Elterngeld ausgebaut werden soll. Es soll also eine Lohnersatzleistung für diejenigen geben, die häusliche Pflege leisten. Mich persönlich würde interessieren, wie das zeitlich ausgestaltet werden wird, schließlich gibt es im Leben eines Kindes das erste Jahr über Elterngeld, das "letzte Jahr" einer pflegebedürftigen älteren Person dürfte sich nicht so leicht errechnen lassen (mal von der morbidität einer solchen Regelung abgesehen)...

    Dieses Bestreben gibt es. Aber mein Problem damit wäre bei Familienangehörigen, dass man es für mich nicht fördern sollte, wenn die Kinder ihr ganzes Leben nur für ihre Eltern häuslich pflegen. So könnten sich die Kinder nicht entfalten und ein eigenständiges Leben führen. Sehr viele Kinder pflegen ihre Eltern und so häuslich. Dabei sind die Kinder noch meist sehr jung. Ich finde, das soll man nicht fördern. Man sollte die Attraktivität der häuslichen Pflege fördern, damit extra dafür ausgebildete Kräfte bei der häuslichen Pflege auch mehr belohnt werden. Mit dieser Lohnersatzleistung würde man die häusliche Pflege verbessern.


    Zitat von Opa92

    Zur Bedürftigkeit: Ein Problem vieler Rentnerinnen und Rentner ist die sog. "verschämte Armut", also die Tatsache, dass viele Leute Leistungsberechtigt wären (beispw. und v.A. nach dem SGB XII), aber nicht zum Sozialamt gehen und demgemäß keine Leistungen beantragen. Auch muss man sich mal anschauen, wie der Leistungsbezug beim Sozialamt aussieht: Die Leistungsberechtigten müssen sich "komplett nackig machen", bekommen Zeit ihres Lebens immer wieder Fristen gesetzt, müssen Folgeanträge ausfüllen, auf Verlangen der Sachbearbeiter dämtliche Ausgaben und Einnahmen nachweisen, ... Das ist wahrlich nicht, was man sich nach einem langen Arbeitsleben unter dem Ruhestand vorstellt.

    Und diese "verschämte Armut" soll es meinerseits nicht mehr geben. Das ganze Hartz IV zeigt doch ganz toll wie mit Menschen, die an der Existenzminimumgrenze leben Politik betrieben wird. Was ein Arbeitsloser alles machen muss um wirklich das wenigste Geld zu bekommen ist eine Sauerei. Wenn wir das Hartz IV abschaffen und dafür ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen, dann wäre A das Grundeinkommen für alle gleich ausgezahlt. B das Grundeinkommen wäre deutlich höher als das Hartz IV. C Es gibt keinen bürokrarischen Aufwand oder Hürden um an das Geld zu gelangen. D Es würde allen ärmeren Menschen sofort helfen und mit dem bedingungslosen Grundeinkommen haben sie eine Absicherung.


    Zitat von Opa92

    Genau aus dem Grund wäre meiner Meinung nach keine weitere Prüfung erforderlich gewesen. Wer 35 Jahre gearbeitet hat, nur unterbrochen durch Eltern- und Pflegezeit, der hat einfach eine Anerkennung seiner Lebens- und Arbeitsleistung verdient. Und da die Höhe ohnehin "nur" bis zu 900-nochwas-€ ist, tuts dem Staat auch nicht weh, wenn der eine oder andere Rentner, der nebenbei noch was Vermietet und das Geld eigentlich nicht so wirklich bräuchte, es trotzdem bekommt.

    Ich finde es zu stramm wenn man sagt, dass man erst nach 35 Beitragsjahren eine höhere Rente in Anspruch nehmen darf. Wer "nur" 34 Jahre geaebeitet hat bekommr dann also nichts? Mit welcher Berechtigung?


    Für mich sollte jedes Jahr einzeln zählen. Jedes Jahr, wo man gearbeitet oder im Elternzeit war sollte 10 Euro zusätzlich zur gesetzlichen Rente bekommen. Das heißt zum Beispiel: Hat eine Frau in ihren Leben abwechselnd gearbeitet und die Elternzeit im Anspruch genommen und das 40 Jahre lang, dann bekommt sie 400 Euro zusätzlich zur gesetzlichen Rente als eine Art "Lebensleistungsrente". Also wenn die Frau 1000 Euro Grundrente bekommt, dann bekommt sie zusätzlich noch 400 Euro und hätte 1400 Euro Rente in Netto.


    Aber auch dieses Modell ist nicht für die Ewigkeit. Es wird immer weniger Arbeit geben, irgendwann gibt es für Millionen Menschen keine Arbeit. Aber diese Menschen sollten ja dann auch nicht bestraft werden, dass sie nicht arbeiten können, weil es schlichtweg keine Arbeit mehr gibt. Durch die Digitalisierung werden viele Arbeitsplätze wegfallen. Dazu benötigen wir neue Strukturen.