Artists Problems

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  • In diesem Thread soll es darum gehen, was euch am Zeichnen NICHT gefällt, was euch zum Beispiel immer wieder demotiviert, was euch vielleicht beim Zeichnen persönlich stört.. Muss auch nicht direkt was mit dem Zeichnen zu tun haben, kann auch indirekt mit dem Zeichnen zusammenhängen.


    Mich stören eine menge Sachen und zwar war ich vor kurzem auf Instagram und hab eine paar Fanarts gesehen und das Ding ist, dass ich mich im Vergleich zu den anderen Künstlern mega schlecht fühle, also schlecht im Sinne von "ich zeichne schlecht" und ich hab das Gefühl, dass ich mit meinem Medium aktuell nicht weiter komme, denn gefühlt sind die meisten coolen Bilder mit Mechanical Pencils oder mit Wasserfarben gezeichnet/gemalt - beides benutze ich nicht. Meine Zeichnungen sind in der Regel schlicht mit einem Bleistift gezeichnet.


    Und wer kennt es nicht.. man guckt sich sein frisch hochgeladenes Bild an und schon entdeckt man all die ganzen Fehler drinne.

    Selbst wenn das Bild mit Referenz erstellt worden ist, merke ich immer kleine Stellen, die mir einfach nicht zusagen, oder Stellen, die halt wirklich falsch gezeichnet sind. Ughh.. Das ist mir tbh erst neulich passiert und danach hab ich mich einfach so unmotiviert gefühlt, dass ich erstmal aufgehört habe Portraits zu zeichnen... Hab auch mega viele Bilder aus meinem Feed archiviert, weil ich nicht mehr mit denen zufrieden bin.. Generell würde ich es in Zukunft gerne vermeiden mir meine Bilder länger auf meinem Feed anzugucken, immerhin gewöhnt sich das Auge dann an das Bild und betrachtet man nun die Zeichnung aus einem anderen Winkel, sieht es auf einmal nicht mehr so gut aus..


    Naja, bin erstmal gespannt auf eure Meinungen dazu. Was habt oder kennt ihr so für Probleme beim Zeichnen und Hochladen von Zeichnungen. Beim Feedback etc.. erwähnt ruhig alles, was euch beim Zeichnen irgendwie negativ aufgefallen ist ^^

  • Ich grabe dieses Topic mal aus weil.. gibt definitiv ein paar Sachen, die mich beim Zeichnen immer stören. xD
    Bezüglich Uploads wäre das allen voran... die Schwierigkeit, sich auf eine Plattform festzulegen. Mittlerweile lade ich meine Zeichnungen fast ausschließlich auf Twitter hoch, ab und an kommen dann mehrere auf einmal auf Pixiv und die *hust* nicht für alle Altersgruppen geeigneten Sachen landen dann auf Poipiku. Besonders bei der letzten Seite finde ich es super, dass es Leuten etwas schwieriger gemacht wird, die Bilder runterzuladen und dann zu reposten. Weil ich insbesondere in letzter Zeit merke, dass gerade auf Instagram und Facebook die Bilder dann gerne von irgendwelchen Teenies ohne meine Erlaubnis hochgeladen werden lol. Kann man leider aber nicht viel dran ändern.

    Jedenfalls ist so das Problem, dass ich das Gefühl habe, früher war deviantART DIE Plattform für Künstler, egal ob Fanart oder nicht, aber seitdem dA nicht mehr so populär ist, muss man sich, wenn man will das genug Leute deinen Kram sehen, mit irgendeiner Seite abfinden die leider nicht allzu gut fürs Hochladen von Bildern geeignet ist xD


    Ahh... bezüglich dem Zeichnen selbst, seitdem ich jetzt doch mit Hintergründen allgemein gut klarkomme und auch wirklich Spaß dran habe, sind mein größter Feind mehr die technischen Dinge. Wie z.B. Autos, komplexere Elektrogeräte etc. Da muss ich doch noch sehr mit mir kämpfen, weil ich da auch überhaupt gar keinen Spaß an den Details habe. Da kann man kaum kleine Eastereggs verstecken, LAME. Hab so das Gefühl das ist auch ein Aspekt, mit dem ich mich nie so ganz anfreunden werde und wenn ein Comic etc für den Hintergrund irgendeine Maschine oder so braucht, werde ich wahrscheinlich immer genervt seufzen wenn es an die Details geht und mich freuen wenn's vorbei ist lol.


    Bezüglich Demotivation wegen "besserer" Künster... nicht wirklich ein großes Problem für mich mehr. Die meisten sehe ich eher einfach als Vorbild und freue mich dann nen Keks wenn einer meiner Vorbilder ein Bild von mir toll findet :D
    Was mir aber immer noch wehtut, so sehr ich auch nicht auf Likes festsitzen will, ist wenn Leute mit ähh... technisch und inhaltlich eher mittelmäßigen Artworks super populär sind im Vergleich zu mir oder auch anderen. (So selbstverliebt das vielleicht auch klingt.. lol) In der Regel sind das aber auch Leute die vom Clickbait profitieren weil sie z.B. den Anipoke Zeichenstil zu imitieren versuchen, damit andere Leute denken es wäre ein echter Screenshot etc. Bin ich persönlich kein Fan von und dass das Clickbait solcher Bilder so erfolgreich ist macht mich nur noch bitterer, haha. Aber tbf... seit einiger Zeit habe ich wieder so viel Spaß am Zeichnen, dass ich mir die Freude daran davon nicht mehr wegnehmen lasse.

    Aber genau weil ich die Position von wegen "ach, die anderen sind so viel besser/beliebter, warum versuch ich's überhaupt" nur zu gut kenne, kann ich jedem nur auf dem Weg geben, zu versuchen die eigenen Bilder ab und an absichtlich in kleineren Kreisen zu zeigen. Zu den besten Freunden oder so. Weil gerade Social Media einen sehr schnell demotivieren kann und man viel zu schnell vergisst, dass 20 Likes vielleicht nicht 2000 sind, aber es sind trotzdem ganze 20 Leute, die dein Bild mögen. Das ist mehr wert als Social Media einem vermitteln will. Und davon abgesehen natürlich, egal ob man krass beliebt ist online oder nicht, daran zu denken nicht nur für die Likes zu zeichnen, sondern auch für das eigene Wohlbefinden, das ist immerhin der Sinn von Hobbies. Weil, was ich auch an sehr großen Künstlern sehe, irgendwann kommst du sonst an diesen Punkt wo du deine eigenen Zeichnungen ausschließlich daran bewertest was am meisten Erfolg online hatte anstelle von wo dir selbst der Prozess und das Ergebnis am meisten gefallen haben. Und ich finde, sowas zerstört einem nur das eigene Hobby, deswegen wollte ich das mal hier so auf dem Weg geben für jeden, der diesen Beitrag sieht und vielleicht Selbstzweifel bezüglich der eigenen Zeichnungen hat. Dein Bild ist mehr wert als wie viele Likes auch immer es auf Instagram, Twitter oder sonstwo hat.

  • Ohja, habe in letzter Zeit auch endlich gemerkt, was für einen schlechten Einfluss Instagram so auf mich hatte. Ich hatte früher noch so richtig +200 Likes pro Bild, aber irgendwann kamen längere Pausen bei mir und ich hab mal so andere Sachen gepostet (z.B. Pokémon) und bekam dann sehr viel weniger Likes.

    Also fühlte ich mich immer wieder entmutigt, andere Sachen zu posten und machte noch mehr Portraits, weil es diese gewesen sind, die besser ankamen, aber irgendwann bekamen auch die nicht mehr so viele Likes, wie früher.

    Und irgendwann war einfach die ganze Lust weg. Ich verbrachte ganze Tage mit dem Schattieren meiner Portraits und am Ende bekam ich eher das Gefühl, dass sich dieser Aufwand überhaupt nicht mehr gelohnt hat und ich war einfach sehr unzufrieden mit den Bildern und war, als ich sie hier online gestellt habe, nicht wirklich stolz auf diese oder zufrieden damit. Jetzt merke ich, dass sie mir gar nicht mehr gefallen haben, weil ich sie nicht für mich gezeichnet habe, sondern wegen der Nummern.

    Nun mache ich - nach einer langen Pausen wegen Studium - wieder mehr Fanart und merke einfach, wie viel Spaß mir das gerade macht ^^ und ich poste das auf Insta und scheiße mal auf die Nummern, oder was die Leute dazu denken. Im Endeffekt wird das dort eh die allerwenigsten jucken.

    Mir macht es auch großen Spaß mich da mit verschiedenen Motiven und Medien zu probieren und einfach das zu malen, was ich wirklich mag, anstatt mir wieder irgendson Model rauszusuchen und ein Bild abzuzeichnen und dann noch 10x so viel Zeit darauf zu verschwenden.

    Nicht falsch verstehen: ich liebe es immer noch sehr, Gesichter und Haut zu zeichnen und zu malen, aber das werde ich nun nur noch dann machen, wenn ich inspiriert bin und spontan, ohne dieses Gefühl, ich müsste das für meine Follower machen.


    Vergleichen tu ich mich mit anderen eigentlich so gut wie gar nicht mehr, weil ich einfach akzeptiert habe, dass es nur ein Hobby ist und ich das nur aus Spaß mache und ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinem Stil gerade. Wenn ich andere Artworks sehe, die mir sehr gefallen, bin ich dann eher inspiriert dazu, auch so zu zeichnen und versuche dann aus dem Stil dieser anderen Künstler zu lernen!


    Was mich aber immer noch nervt, ist die Einstellung von Leuten, die sich wenig mit Fanart auseinandersetzen. Oh man, das war schon früher nervig, wo ich so Anima-Sachen gezeichnet habe und alle denken, ich wäre ein Kind und male Cartoons und das denken viele erwachsene Menschen bei Fanarts zu Spielen, Anime und Co. halt immer noch. Mir wurde sogar mal gesagt, dass ich ja keine "echte" Kunst mache, lol. Genau wegen sowas macht mir das Teilen im privaten Umfeld manchmal halt echt keinen Bock, aber auch da scheiß ich oft auf die Meinung anderer Leute dazu und poste meine Fanarts trotzdem. Manchmal bekomme ich auch positives Feedback dazu :) aber es gibt, wie bereits oben erwähnt, viele Leute, die zum Beispiel immer nur meine Portraits geliked haben.

  • Hach ich muss sagen eure Worte spiegeln meine Gedanken auch wieder.


    Wie oft denk ich mir "Du kannst nichts, du bist schlecht, keiner mag das was Du zeichnest, lass es einfach das ist peinlich".

    Hab mich auf oft dabei erwischt das ich mich nicht mehr traue, etwas online zu zeigen weil ich Angst hatte, das ich dadurch negativ auffallen werde. So in der Art "Oh Gott wie kann man SOWAS hochladen? Das ist so schlimm"

    Dann das ewige Vergleichen und die selbst Zweifel, User abc hat 60000000 Gottes Zahl Like und ich? Nicht mal 10 was mach ich falsch? Warum mögen die Leute mich nicht?

    Wie oft hab ich Dinge gezeichnet, die ich absolut nicht kenne oder mag um beliebter zu werden.

    😅 Ihr sprecht mir wahrlich aus der Seele

  • Ich hab gerade das Problem, dass ich in langen Phasen wirklich gar nichts mehr hinbekomme und dass ich, wenn ich mich doch dazu zwinge, etwas zu zeichnen oder zu malen, es einfach nicht schaffe und mit meinem WIP überhaupt nicht zufrieden werde bzw. sieht es für mich dann bloß nach Schlamm aus. Das ist dann richtig blöd, wenn ich sehr viel Zeit habe zum Malen, ich aber genau dann in einer dieser Phasen stecke.

    Dann hab ich Phasen, wo es auf einmal wie von Zauberhand funktioniert, aber das geht meistens nur für 1-2 Tage, dann ist der Zauber wieder weg ^^"

    Generell ist der Frühling/Sommer immer so eine Zeit, wo ich gefühlt häufiger keine Bilder hinbekomme, die mir gefallen.

  • Mir wurde sogar mal gesagt, dass ich ja keine "echte" Kunst mache, lol. Genau wegen sowas macht mir das Teilen im privaten Umfeld manchmal halt echt keinen Bock, aber auch da scheiß ich oft auf die Meinung anderer Leute dazu und poste meine Fanarts trotzdem.

    Das musste ich leider auch schon öfter hören, nicht etwa, weil ich Fanarts mache, sondern weil meine Bilder anscheinend nicht gut genug sind, oder digital mit MS Paint. Meine Kunst ist halt definitiv nicht die Beste oder so und mein Stil ist wahrscheinlich auch ein wenig speziell, deswegen mögen es einige halt nicht.

    Aber besonders von meinem früheren Ex musste ich mir halt häufig solche Sprüche anhören wie "Du kannst es einfach nicht, also hör auf damit."

    Was für ein Grund, alle Menschen die nicht instant gut zeichnen können, mal bitte nicht mehr machen!


    Ohja, habe in letzter Zeit auch endlich gemerkt, was für einen schlechten Einfluss Instagram so auf mich hatte. Ich hatte früher noch so richtig +200 Likes pro Bild, aber irgendwann kamen längere Pausen bei mir und ich hab mal so andere Sachen gepostet (z.B. Pokémon) und bekam dann sehr viel weniger Likes.

    Und das hasse ich extrem. Nichts gegen Portraits, auch da gehört natürlich viel Arbeit dazu. Letztendlich hat man aber eine reale Vorlage und zeichnet diese halt so gut wie möglich ab. Mein*e Freund*in sagt dazu immer gerne "menschlicher Kopierer". Und dey macht das auch ziemlich oft tbh.

    Aber so Menschen wie Picasso, die halt auch extrem gut realistisch zeichnen konnten, sind letztendlich nicht dafür berühmt geworden, realistisch zu sein. Ich würde behaupten, jede Person kann das mit ein bisschen Übung. Aber abstrakte Dinge, oder eben nicht reale Dinge zu erschaffen, wie Fanart, Pokémon ect. Das ist deutlich schwerer. Man hat viel weniger Referenzen und viel weniger Hilfe was Licht/Schatten und solche Dinge angeht, weil es eben nicht realistisch ist.

    Besonders dann aber auch abstrakte Kunst ist meiner Meinung nach eigentlich schon der Peak. Man muss so viel denken um solche Kunstwerke zu erschaffen und dabei mit Formen und Farben gleichermaßen arbeiten. Es ist nicht einfach sowas zu erschaffen und erfordert definitiv auch die meiste Arbeit.


    Ich will die anderen Sachen halt absolut nicht herabwerten, weil jede Form von Kunst ist schwer und erfordert viel Arbeit. Aber was mich dann eben so aufregt, ist dass Laien meistens realistische Sachen am meisten schätzen, obwohl diese objektiv gesehen halt am einfachsten zu machen sind, weil man eben so viele reale Vorlagen hat und direkt weiß wo Licht und Schatten sind, das Lineart auch schon da ist ect. Und die kreativen Kunstwerke immer als schlecht abgewertet werden :/


    In jedem Fall habe ich daher aus gutem Grund noch nie viel auf die Likes gegeben, ich zeichne in erster Linie weil es mir Spaß macht, wenn dabei zufällig noch was gut ankommt cool. Auf jeden Fall werde ich niemals irgendwas zeichnen, nur weil es beliebt ist und ich dadurch Likes bekomme. Ich würde den ultimativen Burn Out davon kriegen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich will die anderen Sachen halt absolut nicht herabwerten, weil jede Form von Kunst ist schwer und erfordert viel Arbeit. Aber was mich dann eben so aufregt, ist dass Laien meistens realistische Sachen am meisten schätzen, obwohl diese objektiv gesehen halt am einfachsten zu machen sind, weil man eben so viele reale Vorlagen hat und direkt weiß wo Licht und Schatten sind, das Lineart auch schon da ist ect. Und die kreativen Kunstwerke immer als schlecht abgewertet werden :/

    Referenzen zu benutzen und daraus zu lernen wie Licht, Schatten und Farben funktionieren ist eigentlich generell sehr hilfreich und das Gelernte kann man dann bei Fanarts anwenden. Was ich sonst bei realistischen Bildern ganz nice finde, ist wenn man wirklich so einzelne Striche bzw. Pinselstriche sehen kann und man merkt, dass der Künstler so gearbeitet hat, dass das Augenmerk auf diese Highlights fällt. Manchen Portrait-Zeichnungen sieht man auch an, dass der Künstler diese bereits auf einem sehr hohen Niveau gemeistert hat und bereits versteht, wie Köpfe dreidimensional aussehen. Dann kommt noch das Medium hinzu, wie Acryl oder Kohle etc.

    Dass sie beliebt sind, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass sie sehr einfach zu verstehen sind und Laien lieben es einfach solche Kunstwerke bei sich aufzuhängen, während Fanarts vor allem die Leute wertschätzen, die sich damit auskennen, während viele Laien oft nichts damit assoziieren können. Kann von daher verstehen, wenn Leute aus meinem Umfeld nicht wirklich verstehen, warum ich so gerne Pokémon male, aber es ist natürlich schon etwas discouraging.

    Finde aber nicht, dass Realismus objektiv einfacher ist als Fanarts, weil bei Fanarts benutzt du auch Vorlagen (und es gibt ja Leute, die auch diese abzeichnen) und du hast die Möglichkeit dein Fanart so zu gestalten wie du willst und musst dann auch nicht irgendwelche Regeln befolgen, sondern du kannst dein Fanart komplett in deinem eigenen Stil malen und somit innerhalb deiner Komfortzone bleiben. Denke am schwierigsten ist es wirklich Eigenes zu kreieren, wie beispielsweise OCs und sich damit so richtig zu beschäftigen, aber ich auch finde abstrakte Kunst schwierig.

  • Besonders dann aber auch abstrakte Kunst ist meiner Meinung nach eigentlich schon der Peak. Man muss so viel denken um solche Kunstwerke zu erschaffen und dabei mit Formen und Farben gleichermaßen arbeiten. Es ist nicht einfach sowas zu erschaffen und erfordert definitiv auch die meiste Arbeit.

    Ich glaube, die Diskrepanz entsteht hauptsächlich dadurch, dass viele abstrakte Kunstwerke rein handwerklich viel einfacher zu erstellen wären für Außenstehende als es ein realistisches Portrait beispielsweise wäre. Während es plump gesagt die meisten Grundschulkinder schaffen würden einfache Formen und Farben von einem abstrakten Werk grob zu kopieren, gelingt es im Vergleich dem größten Teil der Erwachsenen nicht einmal die groben Formen eines realistischen Gesichtes überhaupt abzustecken. Dadurch entsteht schnell dieses "Naja, die paar Formen und Farben hätte ich da auch hinmalen können und die kriegen zigtausend für ein Bild...". Das hab ich schon sehr, sehr oft gehört und in verschiedenen Formen sogar selbst schon gedacht oder gesagt. Die meisten Menschen sehen selten mögliche Vorarbeit, Ausbildungszeit und Gedanken, die hinter so etwas stehen.


    Aber tbh... Ich würde mich sehr dagegen verwehren, eine gewisse Kunstform als Peak zu bezeichnen oder pauschal zu sagen, dass das die meiste Arbeit benötigt. Wie immer ist es extrem unterschiedlich, was die einzelnen Leute draus machen. Während es natürlich abstrakte Werke gibt, die sehr viel Arbeit und Gehirnschmalz erfordern, gibt es auch hier ebenfalls solche, die halt einfach... random und schnell entstehen. Es ist ja nicht Voraussetzung für ein abstrahiertes Werk, dass dort immer tiefe Bedeutungen und minutiöse Planung drinsteckt.

    Aus eigener Erfahrung im Studium kann ich auf jeden Fall sagen, dass an manchen Stellen die Interpretationslust der Betrachter auch einfach mal Amok laufen kann und manchmal gar nicht so viel hinter einem Werk steckt, wie man annimmt. Und an diesen Stellen hätte ich mit einer realistischen Abbildung von Menschen oder Objekten definitiv deutlich mehr Arbeit gehabt und hätte da trotz real life Vorlagen auch viel mehr überlegen müssen, denn selbst mit einer fixen Referenz läuft bei dem Kopierprozess ja noch einiges ab, wie beispielsweise das Feststellen der Farben und eine darauf basierende naturgetreue Reproduktion des Tones.



    Im Prinzip finde ich es aber auch generell nicht passend, diese beiden Dinge überhaupt miteinander zu vergleichen, denn da kommt es ab einem gewissen Punkt dann auch sehr drauf an, was man persönlich überhaupt unter Kunst versteht und für eigene Erwartungen an diese Sache hat, glaube ich. Für mich selbst sehe ich heute das bloße Nachmalen von Portraits auch eigentlich nicht als Kunst im Sinne der Ausdrucksform, denn letztendlich... drückt man damit (in den meisten Fällen) nicht wirklich etwas aus, wenn man selbst in einem Werk ausschließlich reproduziert und nichts Eigenes hinzufügt. Sofern jetzt nicht das Kopieren selbst eine Form von social commentary ist oder sowas. Das hab ich aber auch nicht immer so gesehen. Viel mehr empfinde ich das für mich mittlerweile eher als eine Form des Handwerks, als Training zum Fördern des eigenen Verständnisses von Form und Farbe, denn im Realismus liegen letztendlich auch die Wurzeln für die meisten Abstrahierungen, zum Beispiel welche Farben wir auch im Abstrakten als warm oder kalt empfinden. Gleichzeitig wird man es aber auch im Realismus oft schwieriger haben, eigene Werke und Kompositionen zu erschaffen, wenn man nicht bis zu einem gewissen Grad abstrahieren kann. Also Realismus ist ja als Stil noch einmal etwas völlig anderes als nur reale Dinge nachmalen.

    Ich finde daher eigentlich nicht, dass man diese Dinge so stark gegenüber- oder sogar übereinanderstellen kann oder sollte, weil das in meinen Augen so ein gewisses Klassendenken fördert, was ich eigentlich etwas unschön finde und was genau das ist, was man beim Betrachter kritisiert, der nur die Portraits würdigt, weil alles andere ja so einfach sei. Was letztendlich in einem Werk steckt und was eine Person aus einem Werk für eine Wirkung fühlt ist einfach eine zu individuelle Frage, als dass man darüber sinnvoll allgemeingültig sprechen könnte.


    Um das aber noch abschließend zu sagen: ich finde es auch schade, dass besonders in Social Media oft nur eine ganz bestimmte Sparte an Kreativität im Mainstream gewürdigt wird. Gleichzeitig kann ich aber auch nachvollziehen, dass das für Außenstehende und unerfahrenere Künstler vermutlich die Art von Zeichnen ist, zu der sie selber die höchsten "Skillunterschiede" wahrnehmen und es daher besonders faszinierend finden, dass andere Menschen das schaffen, auch wenn das häufig wenig eigenen Ausdruck mit sich bringt. Oder sich das halt als Skill Goals stecken. Zumindest ich hab das als ich jung war auch ähnlich empfunden und fand solche Werke oft toll, weil ich das auch mal erreichen wollte.

    Ich denke also, es ist wirklich hauptsächlich eine Bewunderung der handwerklichen Fähigkeiten, was ja auch durchaus eine berechtigte Sache ist, aber verständlicherweise deprimierend sein kann, wenn dadurch andere wertvolle Dinge untergehen.

  • "Naja, die paar Formen und Farben hätte ich da auch hinmalen können und die kriegen zigtausend für ein Bild...". Das hab ich schon sehr, sehr oft gehört und in verschiedenen Formen sogar selbst schon gedacht oder gesagt. Die meisten Menschen sehen selten mögliche Vorarbeit, Ausbildungszeit und Gedanken, die hinter so etwas stehen.

    Das kommt nun doch sehr auf die einzelnen Werke an. Klar gibt es abstrakte Kunstwerke, die wirklich hochkomplex sind und viele Gedanken, Planung, Zeit und handwerkliches Können beinhalten, aber dann gibt es eben auch noch sowas wie dieses eine Gemälde, dass einfach nur eine komplett blaue Leinwand war und dann für 34 Millionen Euro versteigert wurde.

    Generell finde ich aber auch, dass es eine sehr große Diskrepanz zwischen der "modernen" Kunstgemeinschaft und der "Alltags-" künstlerisch tätigen Menschen gibt, wo auch ein gewisser Elitismus eine Rolle spielt, der sich auch teilweise schon bin in (Kunsthoch)Schulen hineinzieht. Das Problem liegt hier nicht mal zwingend an den Leuten, die der Meinung sind, so viel Geld für ein Bild ausgeben zu wollen, sondern dass man als Künstler in diese elitären Kreise einfach kaum reinkommt, wenn man nicht schon in das Umfeld geboren wird oder sich entsprechend einkauft. Und so bleibt es eben dieser Kreis der Leute, die eine Meinung vorgeben wollen, was "gute" Kunst ist und was nicht und vor allem welche Kunst einen monetären Wert hat und welche nicht.

    Was ich dann wieder umso perfider finde, wenn man dort für handwerklich anspruchslosere Werke Millionen bezahlt, während den "Alltags-"Künstlern immer wieder sehr klar gemacht wird, dass ihr handwerkliches Können der Hauptfaktor dafür ist, wie viel sie für ihre Werke verlangen können. Wenn jemand erst seit gestern zeichnet dann wird wohl kaum jemand mehr als ein paar Euro für das Bild zahlen, egal wie viele Stunden die Person daran saß und wie viele Gedanken sich gemacht wurde. Andersrum wird jemand, der seit 20 Jahren zeichnet und übt und wahnsinnig gut das zeichnerische Handwerk beherrscht für seine Bilder sicher immer zumindest mal dreistellige Summen verlangen können, auch wenn der Künstler vielleicht nur 2-3 Stunden daran saß und sich kaum Gedanken dazu gemacht hat.

  • Was ich dann wieder umso perfider finde, wenn man dort für handwerklich anspruchslosere Werke Millionen bezahlt, während den "Alltags-"Künstlern immer wieder sehr klar gemacht wird, dass ihr handwerkliches Können der Hauptfaktor dafür ist, wie viel sie für ihre Werke verlangen können.

    Das spiegelt wahrscheinlich auch ein generelles Problem wider, was die Vermarktung und finanzielle Vergütung von künstlerischem Können betrifft. Da tun sich halt die großen Fragen auf, wie das alles überhaupt fair bemessen werden kann.


    Auf der einen Seite steht bei den Artists außerhalb der elitäreren Kreise das angesprochene Können, das als Maßstab herhalten soll. Wäre ja an sich naheliegend, das so weit wie möglich anhand von Erfahrung zu vergüten, wie das in anderen Branchen auch üblich ist. Das macht es aber schon dadurch schwierig, dass es in den kreativen Bereich unglaublich viele self-taught Menschen gibt, die man nicht nach bestimmten Abschlüssen bezahlen kann, und viele Freelancer oder komplett freie Künstler, die man nicht ohne Weiteres nach Dauer der Firmenzugehörigkeit oder geleisteten Arbeitsjahren bezahlen kann. Und rein nach Qualität... Was will man da überhaupt messen? Das einzige, das mir jetzt einfallen würde, wonach man tatsächlich vergleichend bewerten könnte, wäre vermutlich, wie korrekt Künstler die Motive realitätsgetreu abbilden können. Aber das setzt ja bereits voraus, dass das überhaupt das ist, was angestrebt werden soll bzw. dass dieser Aspekt definieren würde, was ""gute Kunst"" ist. Und dass das nicht hinhaut, ist vermutlich selbsterklärend. Hyperrealismus ist ja per se nicht wertvoller als andere Sparten, genauso wie Werke mit geringerem Aufwand auch nicht per se schlechter wären als andere.


    Und auf der anderen Seite der High Society Artists spielen solche Diskussionen dann überhaupt keine Rolle mehr, sondern da ist der Preis im Großen und Ganzen primär davon abhängig, wie viel Prestige ein Kunstwerk dem jeweiligen Besitzer einbringt.


    So bleibt es letztendlich aber in beiden unterschiedlichen Welten dabei, dass die Werke so viel monetären Wert haben, wie die Menschen bereit sind dafür zu zahlen. Das kann völlig losgelöst von Faktoren wie Skill, Aufwand oder vor allem kulturellem Wert sein und gerade letzteres ist wirklich schade. Im Prinzip läuft es halt darauf hinaus, wie gefragt die jeweils eigene Richtung bei den Menschen ist, die bereit sind, dafür Geld auf den Tisch zu legen und wie viel Vitamin B man hat, um zu diesen Leuten überhaupt erst vordringen zu können. Ob das jetzt einfach Privat- oder Geschäftsleute mit dem Wunsch nach individueller Dekoration sind, Gaming Companies oder Verlage auf der Suche nach Artists, die aktuelle Trends bedienen, oder eben wirklich stinkreiche Menschen, die Kunst als Statussymbol verstehen... So gesehen läuft es immer auf ähnliche Prinzipien hinaus, nur in anderem Maßstab. Ich sehe da auch keine wirkliche Lösung für das Problem. Aber ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre zumindest schon mal schön, damit sich auch Menschen an künstlerischer Entwicklung beteiligen können, die nicht den Geschmack typischer Geldgeber treffen oder die gemeinnützig arbeiten und daher nichts an ihren Werken verdienen würden.


    Aber das Ganze ist halt auch irgendwo das, was Kunst ausmacht. Ginge es rein nach handwerklichem Können oder anderen messbaren Qualitätsunterschieden, dann wäre das vermutlich heute kein so spezifisch kreativer, freier Job, sondern ein üblicher anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Menge Normen, die definieren, wie die Arbeit richtig zu erledigen ist. Aber letztendlich gibt es in der Kunst halt zum Glück kein eindeutiges richtig oder falsch.

  • Ich hab gerade das Problem, dass ich in langen Phasen wirklich gar nichts mehr hinbekomme und dass ich, wenn ich mich doch dazu zwinge, etwas zu zeichnen oder zu malen, es einfach nicht schaffe und mit meinem WIP überhaupt nicht zufrieden werde bzw. sieht es für mich dann bloß nach Schlamm aus. Das ist dann richtig blöd, wenn ich sehr viel Zeit habe zum Malen, ich aber genau dann in einer dieser Phasen stecke.

    Ich habe auch dieses "Problem", nur in bestimmten Phasen zu zeichnen. Ich habe einfach gemerkt, dass ich irgendwie meine mentale Komfortzone brauche, um irgendwie etwas aufs Papier zu bringen. Diese Komfortzone zu beschreiben ist irgendwie ziemlich schwierig, weil ich es auch nicht genau definieren kann. Irgendwann kommt einfach ein Moment und es macht "Klick" in meinem Kopf und dann habe ich diese Zeichnung vor Augen und bin dann total motiviert und arbeite daran. Wenn ich diese Phase habe, dann bin ich meiner Kunst gegenüber total positiv eingestellt und stelle auch tatsächlich etwas fertig. Wenn diese Phasen dann vorbei sind und ich aber trotzdem was zeichnen möchte, dann bekomme ich selten bis gar nichts auf die Reihe. Ich brauche einfach das richtige Mindset und das richtige Feeling fürs Zeichnen und wenns nicht da ist, Pustekuchen. Woran das liegt? Keine Ahnung und es nervt mich schon etwas, weil ich eigentlich total viele kreative Ideen und Wünsche an meinen Werken habe.


    Wenn ich mir meinen Werdegang anschaue war ich schon immer kreativ. Ich habe viel und gerne gebastelt; früher als Kind war ich total von Yu-Gi-Oh! Karten inspiriert und habe mir eigene Monster ausgedacht, nur um dann Fake-Karten zu basteln, die eigentlich total scheiße waren, aber schon als Kind habe ich Spaß daran gedacht, mir eigene Kreaturen o.ä. auszudenken und diese eben zu zeichnen. Irgendwann wurde das natürlich mal weniger, ich habe nicht permanent gezeichnet, sondern war auch mehr draußen unterwegs oder habe den Abend an der Konsole ausklinken lassen. In der Schule habe ich immer gezeichnet, ich fand den Unterricht immer total langweilig und da hatte ich permanent meinen Block mit irgendwelchen Kritzelleien voll, sodass ich beinahe keinen Platz mehr zum Aufschreiben hatte. Irgendwann später habe ich im Internet Kontakte aus meinen Fandoms gefunden, die ebenfalls kreativ waren und dadurch habe ich Digital Art kennen gelernt. Ich war von ihnen so inspiriert und fasziniert, dass ich auch angefangen habe, digital zu zeichnen. Man hat sich gegenseitig etwas gepusht und sich natürlich viel darüber unterhalten, was man so zeichnet und wie und warum. Der Austausch war rückblickend immer total schön und wichtig für mich, um am Ball zu bleiben.

    Irgendwann kamen dann familiäre Probleme. Infolgedessen habe ich dann den Kontakt zu der Gruppe weitestgehenst verloren und ich bin irgendwie in einem Loch aus Frust geendet, weswegen ich auch meinen gesamten DeviantArt Account ohne Backup gelöscht habe. Eine blöde Entscheidung, für die ich mich heute noch verurteile. Die Bilder von mir - von damals - existieren eben nicht mehr und das finde ich heute extrem schade, weil eben viele nicht schlecht waren. --''

    Jedenfalls hat es dann mit meinen Phasen begonnen, in denen ich zu kreativen Tätigkeiten fähig bin. Vielleicht hat es irgendwie etwas mit depressiver Verstimmung o.ä. zutun, jedenfalls geht mir das ziemlich aufn Keks.


    Aber naja, ist halt irgendwie so. Ich bin zumindest froh, nicht ganz aufgehört zu haben. Die letzten Jahre habe ich immer wieder etwas auf die Reihe bekommen und hatte '21 ein ziemlich erfolgreiches Jahr hinter mir.

    Denke am schwierigsten ist es wirklich Eigenes zu kreieren, wie beispielsweise OCs und sich damit so richtig zu beschäftigen, aber ich auch finde abstrakte Kunst schwierig.

    Also für mich waren OCs überhaupt der Grund, weswegen ich angefangen habe zu zeichnen. :) Fanarts oder so haben mich in seltenen Fällen gereizt, meistens nur wenn ich wirklich zu hundert Prozent dahinter stehe, z.B. habe ich gerne bestimmte Digimon gezeichnet. Ansonsten mal Rin Okumura aus Ao no Exorcist, aber OCs machen mir immer echt sehr viel Spaß. Für mich hat es einfach einen enorm großen Reiz seinen eigenen Charakter zum Leben zu erwecken und sich eben selbst etwas bei einem Design zu denken.

  • … wenn man „Kritik“ wie diese im Internet bekommt.



    Und hier der „Homunculus“, den ich gezeichnet habe:



    Falls jmd nicht weiß, wie ein Homunculus oder dessen Gesicht aussieht:



    Aber ja, soll wohl helfen ;)


    Edit: ratet mal, mit wie vielen Accounts er mir jetzt Kommentare geschrieben hat, weil er nicht damit klarkommen kann, dass ich seine Kommentare gelöscht und ihn blockiert habe :^)