Wie intelligent sind Pokémon?

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  • Hi ihr Interessenten,


    die im Titel stehende Frage habe ich mir erst seit dem kürzlich erschienenen Interview zwischen Gamefreak und den Spielemagazin Game Informer gestellt.


    Wir alle gehen durch den Anime davon aus, dass Pokémon (fast) so schlau sind wie die Menschen und ebenso mit Rationalität und Selbsterkenntnis auf die Welt blicken. Schließlich können sie dort menschliche Befehle perfekt verstehen und in die Tat umsetzen, haben auch untereinander eine eigene Sprache, die oft genug von Team Rockets Mauzi in die menschliche Sprache übersetzt wurde.

    Trifft das aber auch auf den Kanon der Hauptspiele zu?

    Gamefreak hat diese Sicht auf die Pokémon dadurch getrübt, dass Ohmori meinte, den legendären Pokémon ist es nicht bewusst, dass die Menschen sie als "legendäre Pokémon" ansehen, was definitiv eine interessante Aussage ist. Als der Interviewer dann mit der Frage nachhakte, ob Pokémon "sentient-beings" wären, meinten Masuda und Ohmori nur recht unspezifisch "They're just getting by" / "They're just living", was jedenfalls für mich eine überraschende Antwort war.

    Nach den vielen Spielen und der Animationsserie, in denen Pokémon als Wesen angesehen werden, die eine menschenähnliche Intelligenz haben, könnte es sein, dass wir ihre Klugheit überschätzt haben und sie doch "nur" auf einer Stufe mit Tieren stehen.


    Dieser Verdacht ergibt sich allerdings nicht nur durch die Antwort von GF im besagten Interview, sondern wird auch in den Hauptspielen gefestigt: So heißt es im Pokédex-Eintrag zu Lapras in Feuerrot u.a., es könne die Sprache der Menschen verstehen. An sich ein ziemlich unnötiger Eintrag, da wir stets davon ausgingen, dass jedes Pokémon die menschliche Sprache verstehen kann. Sollte es aber doch so sein, dass Pokémon normalerweise tatsächlich eher die Intelligenz von Tieren haben, macht diese Erwähnung sehr viel mehr Sinn.

    Eigentlich können die (allermeisten) Pokémon die Menschen gar nicht verstehen, zumindest nach dem Kanon der Hauptspiele, sondern beherrschen nur das, was man den Pokémon an Attacken beibringt, ähnlich wie Hundekommandos. Ebenso können Pokémon in den Games menschengemachte Items wie z. B. Tränke nicht verwenden. Dies konvergiert mit der Aussage, legendäre Pokémon wüssten nichts über ihre Zuordnung zu den legendären Pokémon. Sowohl die Items als auch die Definitionen, was legendär sind, entstammen der menschlichen Kultur, mit denen Pokémon überhaupt nichts anfangen können.


    Und natürlich die Frage aller Fragen: Warum haben die Pokémon noch keine eigene Zivilisation (nur unter Berücksichtigung der Hauptspiele) gegründet, wenn sie doch ihre eigene Sprache haben und sogar mit Menschen ohne Probleme kommunizieren können? Auch dies könnte man mangelnder Intelligenz begründen.



    Was meint ihr dazu? Seid ihr von Anfang an davon ausgegangen, dass Pokémon ohnehin nur glorifizierte Tiere sind und mehr nicht oder vertretet ihr die Auffassung, dass alle Pokémon ein Ich-Bewusstsein haben, wurde vielleicht sogar eure Vorstellung, was die Intelligenz von Pokémon angeht durch dieses Interview geändert? Und solltet ihr Pokémon doch mehr Intelligenz zusprechen, wie weit geht sie eurer Meinung nach?

  • Ehrlich gesagt habe ich sie nie intelligenter als Tiere gesehen - und damit verbunden auch diverse Abstufungen in der Intelligenz. Um Labras als Beispiel aufzulisten: eher so bei Orkas oder Delfinen angesiedelt als an einer Amöbe. Nager-Pokemon eher an Ratten (die unheimlich intelligent sind!), Pferdepokemon an Pferde, etc. pp.


    Das sie die Kommandos verstehen würde ich auch da eher an das Schema eines Hundes sehen, der Kunststücke vorführt: sie können die Namen mit bestimmten Aktionen verknüpfen und merken, dass ihre Trainer das toll finden. Also wedeln sie beim Rutenschlag mit dem Schweig, knabbern ein wenig am Gegner bei Knirscher und so weiter und so fort.


    Lediglich bei Psychopokemon und Geistpokemon würde ich teilweise mehr... nun... verstehen sehen - was aber mit ihren allgemeinen Fähigkeiten zusammenhängt.


    Und klar wissen Legis nicht, dass sie für uns legendär sind. Der Pandabär weiß ja auch nicht, dass er ein berühmtes Wappentier für eine Tierschutzorganisation ist. Er ist einfach nur ein Pandabär. :)

  • Ich würde die Pokemon zwischen Tieren und Menschen einordnen. Ich versuch das mal so logisch wie möglich aufzurdröseln. Die Spiele beginnen ja schon immer mit dem Satz:


    "Diese Welt wird von Wesen bewohnt, die man Pokemon nennt. Menschen und Pokemon leben zusammen und helfen einander. Für manche Leute sind Pokemon Haustiere. Andere tragen Kämpfe mit ihnen aus." - Prof. Eich in der Anfangssequenz in der Silbernen Edition.


    Da kann man ja schon raushören, dass es Beziehungen sind, die nicht unbedingt auf eine menschliche Basis bezogen werden können. Ich halte meinen besten Freund weder als Haustier noch trage ich Kämpfe mit ihm aus ;P
    Der Punkt mit dem Haustieren finde ich recht gut. Hab mal gelesen, dass Katzen nicht zu uns Menschen kommen, um mit uns zu kuscheln, nop.. Die poken uns (und diverse Gegenstände) mit dem Hals an, um sie als ihr Eigen zu markieren. Außerdem sehen sie uns als lebende Heizungen und versuchen sich bei uns zu wärmen. Sieht natürlich total süß aus, wenn sich so eine Katze auf den eigenen Schoß legt und wir Menschen freuen uns darüber, wie zutraulich sie doch sind. Für die Katzen ist das aber eine reine Zweckgemeinschaft. Wir sind deren Essensgeber, Kloputzer und Vermieter (ohne dass sie was dafür zahlen). So eine Art Zweckgemeinschaft, kann ich mir auch bei Pokemon vorstellen, die aufgrund der Vorzüge, die sie durch uns Menschen erhalten eine Art von Beziehung eingehen. Allerdings auf einer etwas tieferen Ebene:

    Pokemon können Gefühle anderer Pokemon und die von uns Menschen wahrnehmen und auch interpretieren. Sie können also am Verhalten seines Gegenübers erkennen, ob dieser traurig oder wütend, glücklich oder einsam ist. Sie gehen sogar einen Schritt weiter und reagieren dann auf dieses Verhalten, spenden aktiv Trost oder helfen, die Problematik zu lösen. Dazu fällt mir eine Animefolge ein, wo Flamiau das kranke Bissbark pflegt. Ein weiteres gutes Beispiel ist der erste Pokemon Film, wo die ganzen Pokis gegen ihre Klone kämpfen. Pikachu empfindet diese Situation als falsch und weint und wehrt sich nicht gegen die Schläge seines Klons. Das setzt rationales und emotionales Denken voraus und geht weit über das normale Triebhandeln hinaus!


    Pokemon sind also in gewisser Weise in der Lage selbstständig zu denken und Emotionen miteinzubinden, was sie in meinen Augen schon deutlich intelligenter macht. Wenn man das in diese Zweckgemeinschaft miteinwebt, entsteht daraus eine Beziehung, die einerseits auf gegenseitigen emotionalen Verhalten, andererseits aus Symbiose besteht, die aber einen Dämpfer erfährt:


    In den Hauptspielen wird diese Beziehung erzwungen. Durch das Fangen von Pokemon mit dem Pokeball, werden sie gegen ihren Willen festgehalten und wandern in unseren Besitz. Anders als bei getauschten Pokemon, die ja durchaus dem neuen Trainer widersprechen können, wenn dieser nicht genug Orden besitzt, gehorchen sie unseren Befehlen zu jeder Zeit. Von purer Eigenständigkeit kann hier keine Rede sein. Wenn ihnen ein eigenständiges Denken zugeschrieben werden kann, wieso handeln sie dann nicht immer so? Das bleibt wohl ungeklärt und führt mich zu dem Entschluss, dass die Intelligenz der Pokemon nicht auf die der Menschen gleichzusetzen ist. Allerdings reagieren sie darauf, wie sie behandelt werden (Freundschaftsbonus in der 7. Gen, Attacken wie Frustration, Entwicklungen nur bei einem gewissen Freundschaftswert, etc.). Wenn man einer Katze nichts mehr zu essen gibt (sie also schlecht behandelt), läuft sie weg und sucht sich ein neues Zuhause, wo es ihr besser geht. Auch bei einem Freundschaftswert von 0 ist das bei Pokemon aber nicht möglich. In den Spielen wird das wohl so geregelt, dass Pokemon nicht komplett unzufrieden sein können. Man muss sie ja nicht füttern, sondern eher minimal gut oder maximal gut behandeln ^^ Was ich damit sagen will ist, dass diese Beziehung nicht ganz freiwillig ist, sondern vom Menschen erzwungen und das Pokemon diesen Zustand akzeptiert (akzeptieren muss?) Sie stellen das absolut nicht in Frage, wieso sie nun plötzlich anstatt auf den Wiesen herumzuspielen plötzlich auf der PC-Box auf ewig versauern müssen oder als VM-Sklave ständig Büsche zerschneiden oder Felsen verschieben müssen. Und dieses fehlende Denken bestärkt mich weiterhin in der Aussage, dass Pokemon nicht mit den Menschen gleichzusetzen sind.


    Wenn man nun die oben beschriebene Gefühlsebene miteinbezieht, würde ich die Pokemon aber immer noch über die Tiere setzen. Allerdings ist das Beispiel aus dem Anime. Und im Anime verhalten sich die Pokemon meiner Meinung nach nochmal deutlich "menschlicher" als in den Hauptspielen. Von daher ist die Argumentation nur halbvalide, wenn man sich bei deiner Frage nur auf die Spiele beziehen möchte. Von daher kann ich da Masudas Antwort sehr gut nachvollziehen, weil er nicht für den Anime verantwortlich ist, sondern rein für die Spiele.


    Eine Interessante Tatsache ist ja auch, dass Pokemon selber böse werden, wenn sie von einem bösen Trainer aufgezogen werden. Sie passen sich also an das Verhalten des Trainers an. Bin mir gerade nicht ganz sicher, ob dieser Umstand jetzt auch hier in dieses Topic hineinpasst, wollte es aber mal kurz erwähnt haben.

  • Ich denke auch, dass sich die Pokémon in den Spielen doch sehr von denen im Anime unterscheiden, das erkennt man schon daran, dass Pokémon in den Hauptspielen lediglich Geräusche von sich geben. Finde es an dieser Stelle auch schade, dass man diesen Klang bei Pikachu und Evoli gestrichen hat, es klingt meiner Meinung einfach falsch wenn diese nun ihren Namen sagen können.


    Finde da Pokémon Snap ein gutes Beispiel, da man dort wirklich Pokémon in ihren natürlichen Habitaten beobachten kann, es sind dort einfach Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Gewisse Pokémon weissen aber klar menschliche oder übermenschliche Fähigkeiten auf. Psycho Pokémon sollten meiner Meinung nach intelligenter als Menschen handeln, es wundert mich ein wenig, dass es noch keine Psycho-Pokémon gibt, die sich gegen das "in-den-Kampf-geschickt-werden-und-bis-zum-umfallen"-Kämpfen zur Wehr gesetzt haben, allgemein finde ich es etwas fragwürdig, dass jedes Pokémon gleich zu Beginn an versteht, dass es gegen das andere Pokémon kämpfen muss. Wenn ich mir einen Hund zulege und meine Nachbarin auch und wir sie in einen Raum stellen würden, dann würden nicht gleich alle Hunde gegeneinander kämpfen, besonders junge Hunde (Vergleichbar mit Baby-Pokémon oder ähnlichen Pokémon wie zum Beispiel Wuffels) würden doch eher mit einander spielen. Auch spannend ist ja, dass Pokémon sich diese "Hundekomandos" in der Wildnis selbst aneignen und (zufallsbasiert) in Kämpfen schon nutzen können, doch woher wissen sie, wie ein Mensch dieses Kommando nennen würde? Auch unterscheidet sich das nutzen von Attacken von Kommandos dadurch, dass es eben (ausser durch die als TM bekannten CD's/ die Move-Tutoren) das Pokémon selbst ist, welches sich eine Attacke beibringt. Gehe dadurch doch etwas von einer höheren Intelligenz bei den meisten Pokémon aus, jedoch würde ich sie nicht auf einer Stufe mit den Menschen stellen, an menschliche Intelligenz kommen sie nicht heran (obwohl sich Pokémon wohl in vielen Situationen klüger anstellen würden als der 08/15 Mensch), sondern würde sie irgendwo zwischen Mensch und Tier platzieren. Diese Platzierung dazwischen gilt aber nicht für den gesammten Pokédex, es gibt mit Sicherheit Pokémon, die wären in der Tierwelt nichts mehr als eine alternative Beute für bereits existierende Tiere und würden sich nicht lange halten können, jedoch gibt es aber bestimmt auch Pokémon, die uns Menschen in vielen Bereichen überlegen wären. Spannend finde ich ja im Vergleich wenn man Spin-Offs wie Snap oder Ranger miteinbezieht, wo Pokémon wirklich wilden Tieren gleichen oder aber auch Pokémon Mystery Dungeon wo für mich eine Art fortschrittliche Pokémonwelt aufzeigt, eine Welt, wo man zwar weiss, dass es Menschen gibt, Jedoch abseits von diesen eine eigene Zivilisation gründet, jedoch es immer noch wilde Pokémon gibt, die einfach aus Prinzip den Menschen und seinen Partner angreifen, da sie wegen Unweltkatastrophen und ähnlichen Dingen verstört sind und nicht wissen, wie mit dem Druck/dem Problem umzugehen. Auch wenn Mystery-Dungeon wohl eher nicht berücksichtigt werden sollte, da die Pokémon in den Städten wohlmöglich "vermenschlicht" wurden, so finde ich es dennoch interessant, wie sich Pokémon entwickeln könnten, wenn der Mensch sie nicht voneinander trennt und für den "Eigengebrauch" nutzt.


    Kommen wir aber doch noch kurz auf die Intelligenz legendärer Pokémon zu sprechen. Ich glaube, gewisse legendäre Pokémon sind sich ihrer Position in einer Art und Weise bewusst. Mewtu als von Menschen erschaffenes Pokémon wird wohl auch in den Spielen nach seiner Existenzberechtigung suchen, Ho-Oh und Lugia verbindet ein enges Band zu den Kimono-Tänzerinen und generell zu Teak City, sie wissen auf eine Art und Weise, dass sie verehrt wurden. Rayquaza weiss auch durch die Menschen, dass sie seine Kraft schätzen und dass es der einzige Kämpfer ist, der die Wetter Legenden beruhigen kann. Zekrom und Reshiram können sich gar nur durch Wünsche und Vorstellungen von Menschen manifestieren, da Tiere anscheinend keine Vorstellungen haben und Wünsche äussern können, sprich nur der Mensch soll laut diversen Ethikern in der Lage sein, komplett freie Entscheidungen zu treffen (diese These darf gerne ausdiskutiert werden, liebe dazu andere Sichtweisen kennen zu lernen.) Doch das Pokémon, bei dem ich am meisten Denke, dass es sich seiner Position bewusst sein wird, ist Arceus, die Verkörperung von Gott. als der Erschaffer muss er ja auch den Mensch geformt haben und wissen, dass er über den Menschen steht. Oder aber...


    Gibt es in der Pokémon-Welt gar 2 Götter? Eines, welches die Pokémon erschuff und einer, der die Menschen erschaffen hat? Welcher Gott hat was erschaffen und wie leben diese zwei Götter nebeneinander?


    Falls dies der Fall wäre, was glaubt Arceus, wie die Menschen es wahrnehmen? Als gewöhnliches Pokémon oder wirklich als ein höhere Macht, die man auch als "Legendär" bezeichnen könnte? Muss unbedingt der Begriff "Legendary" fallen damit ein Pokémon sich seinen Stellenwert bewusst ist?


    So jetzt bin ich aber auf andere Meinungen gespannt. Cooles Topic Gaudium

  • Ogerpon

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