Wir haben irgendwie zwar ein Thema zu "Gut vs Böse", aber irgendwie keins allgemein zu Antagonisten - immerhin muss ein Antagonist ja nicht zwangsweise böse sein.
Antagonist, als Wort aus dem Griechischen, heißt erst einmal nur "Gegner" oder "Gegenspieler". In klassischen Stücken ist ein*e Antagonist*in eben daher Gegner*in der*s Protagonist*in, also des Hauptcharakters. Das muss allerdings natürlich nicht bedeuten, dass di*er Antagonist*in eben böse ist - immerhin ist noch lang nicht jede*r Pratagonist*in gut. Es gibt Anti-Held*innen, es gibt Geschichten, ohne klares Gut und Böse. Manche rühmen sich dafür, dass es so viele Grauzonen gibt. In anderen Fällen steht ohnehin nichts großartig auf dem Spiel und Konflikte zwischen Prota und Anta bringen nur kleine, mögliche Konsequenzen mit sich.
Um einmal ein bekanntes Beispiel herzunehmen für den nicht zwangsläufig bösen Antagonisten: Schauen wir uns Death Note an (so overrated, wie ich die Serie auch finde) ist Light definitiv kein strahlender, guter Held, sondern eher selbst der "Bösewicht". L ist fraglos auch kein strahlender Held, ist er wie Light bereit über Leichen zu gehen, um seine Ziele zu erreichen. Dennoch ist L definitiv auch kein Bösewicht - sondern eben nur der Gegenspieler von Light.
Oder schauen wir uns, da ich die Serie gerade schaue, Card Captor Sakura an. Dort wir Syaoran auch als Antagonist eingeführt - selbst wenn er später zum Deuteragonisten wird - aber er ist nicht böse und hat auch keine hinterhältigen Absichten, denkt halt einfach nur, dass er ein besserer Meister für die Clow Karten wäre, als Protagonistin Sakura.
Und dann gibt es natürlich auch noch Geschichten, in denen es entweder keine richtigen Antagonist*innen gibt, oder eine eher formlose Masse oder eine Idee die antagonistische Rolle einnimmt. Immerhin sind Survival Stories eben "(Wo)man vs enviornment" Geschichten in denen eben die Natur, die Umgebung eher eine antagonistische Rolle einnimmt, es jedoch keine richtigen Antagonist*innen gibt. Und in anderen Geschichten sind die Gegner nur grobe Massen - oder halt eben Ideen.
Aber selbst unter klassischen Bösewichten (aka Figuren, deren Handlungen im Rahmen ihrer Geschichte als definitiv moralisch schlecht präsentiert werden) gibt es komplett unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Da gibt es den bösen dunklen Herrn, der die meiste Zeit nur im Hintergrund auftritt - teilweise kaum Text hat (der Imperator oder auch Sauron), es gibt eher alberne, zu wenig zu gebrauchende Antagonist*innen (Stichwort: Team Rocket), es gibt Antagonist*innen, die glauben Recht zu haben (Thanos) und jene, die tatsächlich ein gutes Argument bringen (MCU Killmonger), und es gibt jene, die Böses nur der*s Protagonist*in wegen tun (der Joker z.B.).
Daher meine Fragen an euch:
- Was für Eigenschaften mögt ihr in Antagonist*innen?
- Welche Art von Antagonist*in mögt ihr am liebsten?
- Findet ihr "böse" Antagonist*innen besser oder schlechter als Antagonist*innen, die aus anderen Gründen handeln?
- Wer sind eure liebsten Antagonist*innen?
- Was mögt ihr bei Antagonist*innen nicht?
- Müssen Geschichten in euren Augen immer eine*n personifizierte*n Antagonist*in haben?
- Wie sind eure Antagonist*innen so drauf?