An dich.

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Hallo,


    manchmal möchte man doch einfach nur bleiben, selbst wenn man nicht immer weiß, warum genau eigentlich. Der eingeschlagene Weg scheint dementsprechend mit vielen Hindernissen und Launen gepflastert zu sein, sodass die Bewältigung der Aufgaben nicht immer ganz einfach ist. Besonders das immer stärker werdende Wetter weist auf unmöglich scheinende Aufgaben im Leben hin, bis man in einem leisen, entspannten Moment die Eingebung erhält, dass es doch irgendwann besser werden muss. Die Ungewissheit darüber, ob diese Zeit irgendwann vielleicht eintreffen wird, hinterlässt einen durchaus nachdenklichen Ton und lässt auch hinterfragen, ob jede Anstrengung immer ihren Gegenwert hat.


    Wir lesen uns!

  • Also weißt du, eigentlich schulde ich Caroit ja noch einen Kommentar, aber wenn ich überlege, ein Fluffeluff dafür zu beantragen, dann muss ich ja bei dir landen. Und irgendwie hat mich dein französisches Gedicht auch irgendwie angesprochen (vielleicht folgt irgendwann auch noch was zu Vierstrophig. einfach, weil ich vergessen hatte, dass ich das alte Gedicht kommentiert hatte, das mache ich nicht mehr heute). Dementsprechend werde ich dazu jetzt einfach ein paar unkoordinierte Gedanken dalassen. Da du aber am häufigsten meine unkoordinierten Gedanken abbekommst, dürftest du das inzwischen fast gewohnt sein.


    pas

    Ich gebe zu, ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass das auch Schritt heißen könnte, bis ich die Übersetzung gesehen habe. Aber gut, ich hatte auch seit bald zehn Jahren kein Französisch mehr und bin inzwischen wahrscheinlich mehr als eingerostet. Also erwarte bitte nicht zu viel von mir. In dieser Doppelbedeutung, die definitiv von dir intendiert war, funktioniert der Titel super mit dem letzten Satz, dass die Stille nicht überwunden werden kann, weil ich "passer" auch als Fortbewegungsverb verstehe (muss ja nichts heißen bei meinen Französischkenntnissen, aber trotzdem). Es wirkt also irgendwie wie die Negierung eines Schrittes.

    Der erste Satz des Gedichts erinnert mich erinnert mich dann immer an das Werk, dem deine Sammlung nun ihren Namen verdankt. (Ich mochte Gedankenexil trotzdem supergerne ): ) Hier scheint es aber eher in dem Zusammenhang zu stehen, dass das Je und das Tu lange nicht mehr miteinander gesprochen haben und sich so nur noch an die jeweilige Stimme erinnern, statt sie zu hören. Wofür der Zeilenumbruch steht, weiß ich allerdings nicht. Aber auch das solltest du von mir kennen.

    Der nächste Satz ist dann nur in einer Zeile. Gleichzeitig ist das der Punkt, über den ich am meisten gestolpert bin, weil ich mal "entendre" als hören (eher passiv wahrnehmen) und "écouter" als zuhören gelernt habe. Deshalb bin ich in deiner Übersetzung darüber deutlich gestolpert. Ich würde womöglich die beiden Verben umgekehrt verwenden. Also "t'écouter seulement t'entendre" als "dir zuhören, nur dich hören". Normalerweise empfinde ich zuhören als das stärkere Verb (inhaltlich nicht linguistisch), aber in diesem Falle könnte das als Steigerung durchaus Sinn ergeben, weil beim ersten ein Fokus ensteht, während beim zweiten einfach jedes Geräusch eingeschlossen wird und dem Tu entsprechen soll. Und ich glaube, das ist es, was du aussagen möchtest.

    Gibt es einen Grund, warum du "ne pas me cacher" und nicht "ne me cacher pas" genutzt hast? Ich bin mir ziemlich sicher, im gesprochenen Französisch ist beides richtig, keine Ahnung, ob es leicht verschiedene Bedeutungen hat - so weit reichte mein Wissen noch nie. Aber es interessiert mich, ob du dir wasdabei gedacht hattest.

    Interessant finde ich den Zeilenwechsel am Ende des eben genannten Verses, weil ich da nämlich immer zuerst an ein "sondern" denke, auch wenn ich gar nicht weiß, ob mais wirklich auch auf die Weise verwendet wird. Entsprechend steht da in meinem Kopf immer erstmal "es ist an mir, mich nicht mehr zu verstecken, sondern zu passieren". Das passt auch noch mit dem folgenden Vers, der dann erklärt, was passiert werden soll; nur der drittletzte hat mich dann ziemlich verwirrt, sodass ich beim ersten Lesen die Hilfe der Übersetzung brauchte (danke dafür übrigens). Ich kann dir übrigens auch nicht sagen, ob man das auf Französisch so sagen kann. Ich nehm das einfach so hin.

    Inhaltlich sagt dieser letzte Satz nun aus, dass das Je sich nicht mehr verstecken sollte, es aber insgesamt zu schwierig ist die Stille zu überwinden, für die beiden. Das interpretiere ich jetzt so, dass das Je und das Tu eine gescheiterte Beziehung (welcher Art auch immer) haben und es nicht mehr schaffen, offen miteinander zu reden, obwohl das Je es sich wünscht. Vielleicht liegt es auch hauptsächlich an ihm, dass es angefangen hat, seine Gefühle, Probleme und alles in sich hinein zu fressen und so immer mehr Schweigen entstand. Auf jeden Fall beginnt das Gedicht eigentlich recht positiv und driftet dann aber in diese wehmütige Stimmung ab, die sich über alle Zeilen legt; auch rückwirkend. Irgendwie gefällt mir das.

    Die letzten beiden Verse erinnern mich übrigens ein bisschen an das Ende von "Ich will keinen Mann"/"I won't say I'm in love" aus Herkules, in dem der Schluss auch die vorherige Aussage relativiert. Es ist halt nicht allgemein zu schwer gegen die Stille anzukommen, sondern in diesem speziellen Fall nur für die beiden. Ich muss sagen, die Zeilen wirken etwas resignierend. Das lässt die These zu, dass es für die beiden zu spät ist. Oder dass das Je das zumindest denkt. Und mit dem Gedanken wird es auf jeden Fall ziemlich schwer, noch was zu erreichen. Und das trotz des zweiten Satzes.


    Ich hab das Gefühl, dass ich noch etwas schreiben wollte, aber ich weiß nicht mehr was.

    In der Übersetzung möchte ich noch zwei Dinge vorschlagen, die für mich zu einem hübscheren Klang führen würden: Im zweiten Vers "an die meine", wahrscheinlich, weil es näher am Original ist. Und im vierten Vers würde ich mit "doch" enden. Ich kann aber nicht begründen, warum. Das Aber klingt für mich einfach sehr falsch ...


    Na ja, ich denke, das war's jetzt erstmal mit unkoordinierten Gedanken von mir. Und war auch eine nette Beschäftigung, während ich darauf wartete, nachgewiesen zu bekommen, dass ich kein Corona habe. Also habe ich die Zeit sinnvoll nutzen können und dir hoffentlich eine kleine Freude gemacht. Also bis zum nächsten Mal!

    ~Shira Seelentau

  • Huhu Flocon,


    nachdem ich dich schon ewig mal hier heimsuchen wollte, wird es jetzt Zeit, mein Vorhaben umzusetzen. Zunächst würde ich gern erwähnen, dass ich den Aufbau deiner Sammlung mag. Ich habe ja ein Faible für Ordnung und Struktur, daher finde ich das regelmäßige Muster bei den Beiträgen sehr angenehm. Auch deine Hintergrundgedanken zu den einzelnen Werken lese ich gern, weil es mich persönlich immer interessiert, was der Autor sich bei seinen Gedichten überlegt hat.


    Eigentlich wollte ich deinem Vorschlag im Startpost folgen, deine Sammlung komplett durchgehen und mir meine Lieblingswerke zum Kommentieren heraussuchen, aber es gibt einfach zu viele schöne Gedichte hier! Deshalb fange ich jetzt einfach von vorn an und schaue mal, wie weit ich komme.

    Naja, bis zum Ende von Seite 2... Ich darf bestimmt später mal weitermachen, es ist ja schon spät. :3

    Danke für deine schönen Werke, es ist mir immer eine Freude, deine Gedichte zu lesen und zu interpretieren.

    Liebe Grüße und gute Nacht!

    Luna Partner Evoli

  • Kälte

    „Frierst du nicht?“

    Du reagierst mit einem kalten Schulterzucken. Dein Blick klebt am gefrorenen Wasser des Brunnens, nur wenige Meter von uns entfernt. Ich sitze neben dir, starre ebenfalls auf das bläulich schimmernde Eis.

    „Warum“, sagst du nach einiger Zeit mit leiser Stimme, „warum bist du damals gegangen?“

    Dieses Mal bin ich es, der nur mit einem Schulterzucken reagiert.

    „Du hättest“, beginnst du deinen Satz, doch brichst ihn abrupt wieder ab.

    „Ja“, bestätige ich kaum hörbar.

    Wir betrachten weiterhin das zerbrechliche Eis; schaffen es nicht, uns gegenseitig in die Augen zu schauen.

    „Ich habe dich vermisst“, sage ich schließlich.


  • Hallöchen Flocon,


    wusstest du, dass das Antarktiseis eine durchschnittliche Dicke von ca. 4500 Metern hat? Wie dem auch sei, ich habe letztens dein Drabble entdeckt, und wollte es nun kommentieren, hehe! Kennen tat ich es auch noch nicht, ebenweil ich die Aktion damals nicht mitbekommen habe, und so kann ich nun ohne Vorkenntnisse o. Ähnl. an die Sache ran und dein kleines Drabble kommentieren!


    Zuallererst, ich liebe dieses Drabble, und insbesondere die Atmosphäre, welche du hiermit erschaffst! Dein Text hat nicht nur den Titel > Kälte <, nein, ich kann diese Kälte auch anhand von verschiedenen Faktoren in diesem finden! Es baut sich allmählich als eine Art Motiv auf, und es zieht sich durch dein Drabble wie ein Faden. Emotionen kannst du auf jeden Fall, wenn ich das denn so schreiben darf, hehe! Sooo, nun möchte ich noch drei einzelne Zitate kommentieren, wozu ich auch noch nach dem ersten Lesen den ein oder anderen Gedanken hatte, den ich teilen möchte:


    „Frierst du nicht?“

    Ach Gott, ich liebe es, wenn man direkt mit Rede startet, weil man dadurch leicht in das Geschehnis findet. Man hat keinerlei Informationen, und dadurch nichts, was einen vom Wesentlichen ablenken kann. Und, was ich toll finde, ist, dass man dadurch einen offenen Start hat, sodass man allein mit Hilfe von Interpretation herausfinden muss, was ausserhalb des Rahmens deines Textes passiert ist. Des Weiteren finde ich es bemerkenswert, wie früh und wie souverän du die verschiedenen Motive zum Thema Kälte verwendest, beispielsweise > kaltes Schulterzucken < und > schimmerndes Eis <, welche die kühle Atmosphäre des Geschehens perfekt auf- und ausbauen!


    „Warum“, sagst du nach einiger Zeit mit leiser Stimme, „warum bist du damals gegangen?“

    Wenn man es so liest, wie du es schreibst, dann lautet die wörtliche Rede > Warum, warum bist du (...)? <, was ich recht schnell finde, wenn du mich in diesem Punkt verstehen kannst. Ich würde eventuell beim ersten Mal das > Warum < einzeln schreiben, d.h. als wörtliche Rede würde es lauten: > Warum? (...) Warum bist du (...)? <, um erstens Dramatik zu erschaffen, und zweitens den Lesefluss positiv zu beeinflussen. Dadurch würde man dem ersten > Warum? < deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken und den ein o. anderen Gedanken daran verschwenden. Denn ich finde, dieses eine bestimmte Wort hat eine bestimmte Stärke, welche man zwecks Wirken des Textes unter allen Umständen nicht abschwächen, nein, sondern verstärken sollte.


    das zerbrechliche Eis

    Ich liebe diese Stelle einfach, weil sie mMn ein Sinnbild deines Textes ist und die Atmosphäre perfekt beschreibt. Alles wirkt so -- joah, nenne ich es einfach bei deinen Worten -- zerbrechlich, und man merkt, dass die Situation zwischen den handelnden Personen spannend ist. Dass ein falsches Wort oder Ähnl. alles einbrechen lassen kann, sodass diese beiden Menschen nie mehr zueinander finden würden. Wie ich oben bereits schrieb, als Leser:in hat man keine Information, was ausserhalb des Textrahmens passiert ist, doch man merkt deutlich, dass ein Konflikt herrscht. Es findet kaum Kommunikation statt, sodass die beiden aneinander vorbeireden, was man auch schon am fehlenden Blickkontakt merkt.



    Sooo, das war's dann auch, hehe! Solltest du noch Unklarheiten o. Ähnl. haben, kannst du dich nochmal melden und dann versuche ich, das mit anderen Worten aufzuklären! Ich hoffe, dass du noch eine entspannte und erholsame Restwoche hast, und wir lesen uns dann hoffentlich beim nächsten Mal, wenn du ein neues Werk in diesem Thema veröffentlichst, nicht? Bis Dedenne!

  • ^-^


    « Memories »



    Huhu an alle, die das hier lesen! ^-^


    Vor einigen Jahren hatte ich mal die Idee, ein paar kurze, positive Werke von verschiedenen tollen Personen zu sammeln und diese dann in einem gemeinsamen Beitrag auszustellen. Das Ergebnis kann man sich hier gerne noch einmal ansehen. Weil der Post von damals heute auf den Tag genau fünf Jahre alt wird, also ein kleines Jubiläum feiert, habe ich die Idee für dieses Jahr kurzerhand noch einmal wiederbelebt. Anders als damals gibt es in diesem Jahr aber vorerst keinen großen Post, sondern über einen längeren Zeitraum viele kleine Posts, in denen ich jeweils ein Werk von einer anderen Person und ein Werk von mir ausstellen werde. Vielleicht entstehen auch wirklich noch gemeinsam geschriebene Werke, darüber würde ich mich auf jeden Fall freuen! Wenn vorhanden, werde ich für mögliche Kommentare auch die Sammlungen der jeweiligen Personen verlinken. Ansonsten möchte ich zu der Aktion an sich gar nicht mehr so viel sagen. Ein ganz großes Dankeschön auf jeden Fall schon einmal an alle, die sich bereits beteiligt haben oder noch beteiligen werden. Ich hab euch alle lieb! Und wer weiß, vielleicht klopfe ich in fünf Jahren ja erneut bei euch an. ♥


    Zum Auftakt freue ich mich heute ganz besonders über ein wunderbar positives Bild von RoyalNonsense ! Gefühlt kennen wir beide uns auch schon ewig. Ich habe heute einfach mal kurz in meinen Konversationen nachgesehen; das älteste, was ich da von uns gefunden hatte, ist aus 2014. Und das sah auch nicht gerade aus, als wäre es unser erstes Gespräch gewesen, haha. Tatsächlich bist du inzwischen einer von nur ganz wenigen Menschen, die ich im Chat kennengelernt habe und mit denen ich immer noch regelmäßig schreibe. Insofern ja, ich freue mich wirklich sehr, dass du jetzt erneut ein Bild zu dieser Aktion beigesteuert hast, nachdem der Header beim letzten Mal ja auch schon von dir war. Eigentlich kann ich nur nochmal wiederholen, was ich im allgemeinen Vorwort eben schon erwähnt habe, nämlich dass ich dich wirklich lieb habe. ♥


    (:


    Von RoyalNonsense.



    da.

    Von Flocon.


    ich denke zurück

    und kann mich nicht mehr erinnern,

    wie es ohne dich gewesen ist.


    da muss ich lächeln,

    weil ich weiß:

    du bist da.


    hihi



    :3

  • Tja, wenn du dich noch vor mandelev bedankst, bekommst du auch für dein Gedicht eine Anmerkung(Wie erwähnt: Laienmeinung, also Vorsicht!)

    Zum Haiku: Das kennen wir doch sicherlich alle. Wir vertauschen die Methoden des Aufpassens manches Mal mit denen (hart ausgedrückt)einer Folter. Und dann übergibt man sich lieber dem einen Übel vor dem uns die Methoden des Aupassens beschützen sollten.

    Das arme Schaf will doch einfach nur frei sein und der fiese Hirte schränkt es ein. Oder zumindest so in etwa. Ich bin froh, dass du ein Haiku genommen hast und kein Tanka. Ich hätte nicht wissen wollen, was da mit dem Schaf passiert.


    Zum Limmerick: Ist es seltsam, dass ich die drei Zeilen alle mit einem zusätzlichen E am Ende lese? Die Wendung kam ganz gut, hat sie mich doch überrascht, dass die beiden so weit kamen. Rebellisch wäre es ohne ein feistes Aufzeigen des Aufenthaltortes aber auch wenig gewesen, also passt es doch und ich hab das nur nicht gesehen. :patsch:




    Hm...ich mag Zeilenumbrüche in Gedichten nicht, wenn die Idee doch eigentlich weiter geht, aber es gehört wohl zu einer Tugend oder so. Den Satz "Beherrsch’ ich doch andere Schriften, liegt’s wohl nicht am Wissen, es ist ein Signal." verstehe ich nicht so ganz. Vermutlich meinst du damit, dass es trotz Wissen um andere Schriften, doch durch das Ritual die eine Schrift ist, die immer gewählt wird. Wenn ja, ok, aber mit den Umbrüchen wirkt es auf mich seltsam, zumal die Zeilen auf mich willkürlich wirken. Aber das kann man ja auch als Ausbruch aus dem Ritual nehmen, oder?

    Jedenfalls ist ein Ritual für mich eine wiederkehrende Tätigkeit, die der Mensch für sein Seelenheil macht(also nicht so etwas wie Essen oder Messer und Gabel dazu nehmen(vereinfacht Hygiene), sondern eher hinsetzen, Musik dazu hören, etc.). Und die Wahl der Schrift fällt wohl darunter. Zumindest, wenn man die am Computer meint. Zur Handschrift passt es, denke ich, nicht. Diese zu ändern fällt diesem Individuum vielleicht leichter als anderen, es sollte aber immernoch eine Anstrengung sein...hm....aber das passt nicht zu den ersten paar Zeilen, also ist damit doch die Art und Weise, was man schreibt bzw. wie man es ausdrückt gemeint? Oh, das verwirrt mich.

    Am Ende bleibt die Selbstreflexion oder vielleicht doch die Lüge? Ist es nicht nur Bequemlichkeit, die das Ich dazu verleitet, das Ritual der Schrift durchzuführen? Egal! Das Gedicht regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und oft ist das genau das, was es erreichen soll.

  • zwei schneekugeln


    sie starren mich an, unbeirrt.

    sanftes grün, von nichts

    als schnee bedeckt. dumpfes

    rot ziert mattes glas. ich


    blicke nicht hindurch und

    lausche deiner schrift.


  • Hallo,


    ich bekomme bei den beiden Schneekugeln das Gefühl, dass es sich hierbei eigentlich um den Blick des Gegenübers handelt. Eine grüne Iris, die vom Weiß der Augen umschlossen wird und davor befindet sich eine wohl schon lang benutzte Brille mit etwas verschmiertem Glas. Dadurch sagst du in wenigen Worten sehr viel über die Person aus und es scheint so, dass ihr aufmerksam zugehört wird, während sie spricht. Vielleicht werden die Worte dieser Person auch träumerisch wahrgenommen und der Fokus liegt hierbei auf der kunstvollen Art, wie gesprochen wird. Die Umsetzung empfinde ich persönlich als sehr gut.


    Wir lesen uns!

  • Surprise!

    In meinem Kopf stelle ich mir das Kommentieren immer einfacher vor, aber dann bin ich mir doch nicht sicher, was ich kommentieren und sagen will, denn wenn mir das Werk gefällt, will ich es nur loben und manchmal habe ich eine Interpretation, die offensichtlich ist, dass ich sie nicht nennen will. Also wird der Kommentar lame, aber ich wollte hier unbedingt mal kommentieren und mir ist beim Durchstöbern (irgendwie fange ich mittendrin an und lande dann vorne, um dann hinten zu enden, lol) aufgefallen, dass ich das Werk Herbst vom Startpost unfassbar schön finde. Natürlich passt es zur Jahreszeit, wenn die Blätter ihre letzte Reise antreten. Wie sie hier mit Soldaten verglichen werden, die die Baumkrone schützen. Wie die unterschiedlichen Farben an all den Bäumen, sind auch Armeen und Königreiche ein Konglomerat an unterschiedlichen Personen, die in einem Krieg zusammenlaufen und einen undurchdringlichen Mix ergeben. Ein Haufen Blätter am Straßenrand mag eher zusammengewürfelt, im Regen traurig wirken, so wie ein Blutbad in der Schlacht ebenfalls all die Schönheit, die die Truppe vor der Schlacht besaß, im Gemetzel verloren hat. Am Ende fließt es zu einem Pool an Farblosigkeit zusammen und verblasst, wenn es die Geschichtsbücher nicht festhalten. Aber du bist ja sowieso der Mensch fürs Positive, also sollte ich mich viel mehr auf die bunten Kronen konzentrieren. Der Kniefall besitzt sowieso immer etwas Symbolisches, das so viel Kraft in sich tragen kann. Im richtigen Moment sein Ego fallen zu lassen, sich einem Ziel oder Sache unterzuordnen. Die Soldatenblättchen bringen in diesem kurzen Ausschnitt ein Gefühl von Stolz und Ehre mit, obwohl sie fallen werden. Niemand flieht, sie kennen das Ende, und auch wenn ein Funken Nostalgie darin steckt, so kehrt keiner den Rücken, sondern sie stehen für das, woran sie glauben. Unabhängig der Realität und was man von der Monarchie halten mag, in diesem Werk kommt es mir positiv rüber und es trägt diese gewisse Phantasievorstellung in sich, die ich bei mittelalterlichen Fantasy-Themen fühle. Ohne diese realen Aspekte, sondern das bunte Mittelalter mit Drachen, Sagen und Nobilität, das bis heute überdauert hat. Alles in Allem empfinde ich das Werk als schöne Analogie. Es steht zurecht an seinem angestammten Platz im Startpost und ich wollte nur mal meine Freude darüber zum Ausdruck bringen – echt schön geworden.^^

    Eigentlich müsste ich das Werk vermutlich mit mehr Melancholie und weniger mit Aufbruch lesen, aber es kam mir am Anfang so positiv rüber, beim mehrfachen Lesen dann eher ins Traurige. Trotzdem, irgendwie fühle ich mehr Verbundenheit zwischen Soldaten und Krone als Trauer über die Blutbäder. Das Ende kann eben auch ein Neuanfang sein und im Zyklus des Lebens werden nicht nur diese alten Spieleshows random im Fernsehen wiederbelebt, sondern auch die Blätter werden voller Inbrunst im Frühling auferstehen, während im Winter nur vereinzelt die Wikingerblättchen bleiben, wu! „Falb“ ist übrigens ein wunderschönes Wort, merke ich gerade, kein Wunder, dass du dieses Schmuckstück nochmal hier hervorhebst. Das Werk ist jedenfalls in seiner kurzen Form bildgewaltig irgendwie und kannst du dir vorstellen, dass ich hier noch nie kommentiert habe?! Absolute Schande. Da fühle ich mich schlecht, aber was nicht ist, kann immer werden. Ich hoffe, du hattest trotzdem etwas Freude am Kommi und freue mich schon auf deine nächsten Werke.



    P.S.

  • Hallo Flocon!


    Ich habe mich in deiner Sammlung ein wenig umgesehen und bin über ein kleines Werk mit dem Namen „Im Sternenlicht“ gestolpert. Das fand ich so schön, dass ich dazu einen Kommentar dalassen wollte.


    Im Sternenlicht

    Ich finde diese Szene sehr schön, sie hat eine gewisse Sanftheit und doch auch Melancholie. Vielleicht, weil der Mittelpunkt dieser kurzen Geschichte ein sterbender Stern ist. Was natürlich durchaus traurig ist, aber das Universum ist eben nicht statisch sondern genauso im Fluß.

    Lino und Luna schauen sich also gemeinsam den Sternenhimmel an, allein das ist schon eine schöne Szene. Zuerst dachte ich, dass Lino vielleicht ein Sternbild zeigen will, als er auf einen Stern aufmerksam macht. Oder auf einen besonderen Stern, weil er ja extra sagt, dass dieser besonders hell leuchtet. Stattdessen ist der Stern gerade explodiert und damit gestorben. Die Explosion ist besonders deutlich zu sehen und aus irgendeinem Grund macht das Lino glücklich. Ist es vielleicht der seltene Moment, den sie da gemeinsam erleben dürfen? Ist es die Vergänglichkeit der Sterne? Ganz sicher bin ich mir nicht, was ihn so fasziniert, aber ich kann wie Luna verstehen, dass dieses Funkeln in seinen Augen sicherlich faszinierend sein muss. Die beiden scheint ja auch etwas zu verbinden, was genau, das sagst du nicht, aber sie scheinen sich schon eine Weile zu kennen, so wie sie miteinander umgehen. Da ist viel Selbstverständlichkeit in dem, wie sie aufeinander reagieren und doch auch etwas unterschwellig fremdes. Oder ich bin einfach hoffnungslos romantisch, daran könnte es natürlich auch liegen. (I really do appreciate a good, soft romance.)

    Lunas verwunderte Frage, warum sie sich da gerade einen sterbenden Stern ansehen, kann ich gut nachvollziehen, weil die Begeisterung von Lino schon ein wenig morbid wirkt. Er kann das allerdings auch nicht beantworten, stattdessen streckt er seine Hände gen Himmel — eine für mich etwas kindliche Szene. Aber vielleicht zeigt es auch seine Verbundenheit mit den Sternen?

    Vielleicht ist das der Moment, wo sich die beiden verlieben. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein besonderer Moment, den die beiden teilen. Wolken ziehen jedenfalls auf und es fallen ein paar Regentropfen womit das Beobachten der Sterne wohl vorbei sein dürfte. Ob der Himmel nun wegen dem verstorbenen Stern weint oder ob du die Kälte des Regens hier bewusst als Kontrast zu der unerklärlichen Wärme nutzt, die Luna spürt, kann ich nicht ganz sagen.

    Wie auch immer, ich fand diese kurze Szene jedenfalls sehr schön zu lesen. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda


  • « Memories »

    Part 1


    Huhu mal wieder an alle, die das hier lesen! ^-^


    Wie im letzten Beitrag schon angekündigt, geht es hier jetzt endlich mit den kleinen Collabs zum Thema Erinnerungen weiter. Konkret freue ich mich heute über ein malerisches Drabble von Shiralya! Wir kennen uns im Prinzip auch schon relativ lange, haben aber doch ein bisschen gebraucht, um uns mal näher kennenzulernen. Ich erinnere mich da vor allem an den Collab 2017 (also zwei Jahre nachdem wir uns im Komitee kennengelernt haben) und tbh tut es mir im Nachhinein immer noch ein bisschen leid, dass ich dich damals zu dem Sonett genötigt habe, haha. Heute würde ich dir was Schönes mit Paar- oder Kreuzreim schreiben, versprochen! Ich habe heute übrigens auch nochmal durch unsere alten Konvis geschaut und festgestellt, dass wir für 2030 einen Urlaub in Australien geplant haben. Das hatte ich zwar absolut nicht mehr auf dem Schirm, aber jetzt steht es als fester Termin in meinem Kalender! Das gemeinsame Dichten beim Chatabend war auch so ein kleines Highlight, an das ich mich gerne zurückerinnere. :) Ich hab dich mit der Zeit auf jeden Fall immer mehr ins Herz geschlossen, deshalb freue ich mich umso mehr, dass du bei der kleinen Aktion hier mitgemacht hast! ♥


    ^-^


    Lautmalerei

    Von Shiralya

    Sammlung: Fremde Welten


    Ich setze den Stift aufs Papier und beginne, zu malen. Die Tinte zieht Linien, Bögen, Punkte. Für manche mag es wie ein einziges Chaos aussehen, doch wer die Bedeutung hinter den Zeichen versteht, für den entsteht ein Konstrukt so real wie die Wirklichkeit.

    Ich fahre mit dem Stift übers Papier und erzähle; von Farben und Formen, Geräuschen, Gerüchen, Gefühlen. Von Momenten und Leben. Es ist nicht wichtig, wie meine Striche aussehen, sondern nur, was sie vermitteln.

    Mit einem Stift und einem Stück Papier male ich meine Geschichten in den Köpfen meiner Leser und hoffe, dass ihnen das Bild gefällt.


    ^-^


    Ruheort

    Von Flocon


    Ich beobachte zwei Enten auf einem Fluss und lausche dem Rauschen der Wellen. Sie tragen eine wohlig warme Wärme durch das Tal. Einsam fährt in der Ferne ein einzelnes Auto über die Brücke, über die auch ich gekommen bin. Der Klang aber ist dumpf und blass, kann das zarte Flüstern des Flusses kaum durchbrechen. Am anderen Ufer ist es hell. Hier hingegen hält sich noch immer tapfer die Dunkelheit. Heimlich flimmert nichts als das sanfte Leuchten einer alten Kirche im malerischen Nass der Nacht. Die Enten auf dem Wasser interessiert das alles nicht. Sie scheinen einfach bloß zu treiben.


    ^-^



  • Hallo Flocon!


    Finde es ja eine sehr schöne Aktion, dass du die Werke anderer Autor_innen hier ausstellst. Und gerade das von Shiralya ist besonders schön. (:

    In diesem Kommentar wollte ich ein paar Gedanken zu deinem neuen Drabble dalassen.


    Ruheort

    Durch den Titel hatte ich mich schon auf eine ruhige Atmosphäre eingestellt, die du durch den Text auch schön transportiert hast. Tatsächlich fand ich das ganze Drabble sehr malerisch in seinen Beschreibungen. Die Enten, die Wärme durch das Tal tragen — vielleicht, weil sie neben dem Beobachter die einzigen Lebewesen sind, die er sehen kann? Die Einsamkeit des einzelnen Autos, das über die Brücke fährt, aber nur eine Randnotiz im Hintergrund, weil das Rauschen des Flusses alles überdeckt. Mir gefällt auch sehr dieser Kontrast, dass es auf der anderen Uferseite schon hell ist und auf der Seite des Betrachters noch nicht, weswegen er die Lichter der Kirche gut sehen kann.

    Und wie egal das den Enten ist, weil sie sich einfach nur treiben lassen. Von den Enten kann man durchaus etwas lernen, wenn es um Gelassenheit geht, würde ich jedenfalls annehmen. Sie genießen hier einfach die Ruhe des Flusses und der Tageszeit. Der Beobachter ist sehr passiv, beschreibt die Szenerie, aber äußert seine Gedanken wenig. Was für mich zeigt, dass er zur Ruhe gekommen ist und ganz entspannt diese Szene genießt. Wasservögel empfinde ich auch als sehr entspannend zu beobachten, ihre Art über das Wasser zu gleiten ist einfach besonders.


    Ein sehr schönes Drabble, das mir durch seine Atmosphäre und seinen Beschreibungen sehr gut gefallen hat!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Warten

    Verträumt blicke ich gen Himmel; betrachte die Flocken, die sinnlich dem Boden entgegentanzen. Züge, denke ich leise, werden bei diesem Wetter sicher keine mehr fahren. Ich zurre meinen Schal etwas fester und verstecke meine in Handschuhe eingemummten Hände schnell wieder in der Jackentasche. Am anderen Gleis sitzt du, alleine auf deiner Bank, und liest ein Buch. Der Bahnhof wirkt friedlich; die Zeit rauscht im Dunkeln nicht mehr nur im Fluss der Menschenmassen dahin. Stattdessen verbleiben einzelne, zarte Schatten, heimlich unter den flackernden Lichtern der surrenden Bahnhofsbeleuchtung. Es ist nicht das Gleis, das uns trennt; es ist die Stille der Nacht.


  • Hallo,


    ich mag die aufgebaute Stimmung in dem Drabble „Warten“. Abends ist ein Bahnhof, besonders fernab einer Stadt, immer sehr ruhig und verbunden mit dem sanften Schneefall ergibt sich so ein sehr angenehmes Gefühl der Stille. Interessant ist in dieser Hinsicht die Erwähnung der Person auf dem anderen Gleis. Der räumliche Abstand zwischen ihnen vermittelt, dass das Ich auf den richtigen Moment wartet, sie anzusprechen und das Zusammenkommen schwierig zu sein scheint. Die Sehnsucht über zwei verschiedene Gleise und die Entfernung darzustellen ist eine wundervolle Idee und weckt hoffnungsvolle Gedanken, dass der erste Schritt bald getan wird.


    Wir lesen uns!

  • Livies Wunsch


    „Und, mein Kind? Was wünschst du dir zu Weihnachten?“

    Livie zögerte. Sie wusste nicht, ob sie ihren Wunsch wirklich aussprechen sollte. Ihre Eltern hatten ihr immer gesagt, dass so etwas nicht möglich sei. Aber er … Nun ja, er war aber doch der Weihnachtsmann! Wenn jemand unmögliche Wünsche möglich machen könnte, dann ja wohl er!

    Vorsichtig betrachtete sie sein Gesicht. Seine Nase war leicht rötlich gefärbt vom kalten Wind, der leise über das mit einer sanften Schicht aus Schnee bedeckte Grün zog. Der für Wiesenflur so typische, süße Duft lag zwar noch immer in der Luft, doch hatte der Mann ihn wohl kaum mehr wahrnehmen können. Wie viele Stunden hatte er wohl schon hier draußen in der Kälte gesessen und sich die Wünsche der anderen Kinder angehört? Einzelne Flocken hatten sich bereits in seinem Bart verfangen, ließen die Haare so noch weißer erscheinen, als sie es ohnehin schon waren. Aber der Mann lächelte! Er lächelte so freundlich, dass es ansteckend war!

    Livie nahm all ihren Mut zusammen. „Na ja“, sagte sie leise, „ich hätte gerne … also … ich hätte gerne mein erstes Pokémon!“

    Der Weihnachtsmann begann kräftig zu lachen und setzte zu einem fröhlichen „Ho ho ho!“ an. „Das ist aber ein schöner Wunsch! Welches Pokémon hättest du denn gerne? Vielleicht ein Eneco? Oder ein Schwalbini? Fiffyen sind auch immer sehr beliebt!“

    Livie schüttelte energisch den Kopf. Übermannt von der positiven Energie des bauschigen, alten Mannes platzte es nur so aus ihr heraus: „Evoli!“

    Nun war es der Mann, der kurz zögerte. „Evoli?“, fragte er überrascht. „Das ist aber ein sehr seltenes Pokémon hier in Hoenn. Weißt du, Evoli leben eigentlich in fernen Regionen, das könnte schwierig werden.“

    Enttäuscht senkte Livie ihren Kopf, ließ die Schultern fallen. Der Mann bemerkte die Traurigkeit in ihrem Gesicht und stupste ihr vorsichtig an die Stirn. „Du solltest deinen Wunsch trotzdem nicht aufgeben! Ich habe gehört, dass hier ganz in der Nähe, hinter dem Metaflurtunnel, vereinzelt schon Evoli entdeckt worden sind!“

    Livie nickte zögerlich, konnte die Tränen in ihren Augen aber nicht verstecken. Vorsichtig stieg sie vom Schoß des Mannes und lief dann schnell zurück zu ihrer Mutter.


    Am Weihnachtsabend erinnerte sich das Mädchen noch einmal an die Worte des Mannes. Natürlich hatte sie ihren Wunsch nicht aufgegeben, aber allzu groß war ihre Hoffnung nun auch nicht mehr. Dennoch, als sich am Abend die Tür öffnete und sich vor ihr die vielen Lichter des Weihnachtsbaumes ausbreiteten, konnte sie nicht anders, als direkt auf die Geschenke zuzustürmen und alle Verpackungen umgehend aufzureißen. Bücher, Spiele, Schokolade … alles landete direkt wieder unter dem Baum, bis sie schließlich an einem Geschenk hängen blieb. Vorsichtig streichelte sie über das weiche, braune Fell und verdrückte heimlich eine Träne.

    Von hinten näherte sich langsam ihre Mutter. „Es ist zwar kein echtes Evoli“, begann sie ihren Satz auszusprechen und zögerte sogleich, als sie das Lächeln ihrer Tochter wahrnahm.

    „Es ist perfekt!“, entgegnete Livie; ihre Stimme wirkte zerbrechlich.

    Sie kuschelte das Plüsch-Evoli fest in den Arm und verließ dann den Raum. Heimlich setzte sie sich in die Küche, starrte aus dem Fenster und betrachtete den Metaflurtunnel am anderen Ende der Stadt. Plüsch-Evoli saß neben ihr.

    „Der Weihnachtsmann meinte, dass ihr hinter dem Tunnel leben könntet.“, sagte sie schließlich. „Aber ich glaube das nicht. Er wollte mich nur trösten.“

    Einige Zeit verging und irgendwann war Livie mit ihrem Plüsch-Evoli am Fenster eingeschlafen.

    Als sie am nächsten Morgen ihre Augen öffnete, lag sie in ihrem Bett. Ihre Eltern mussten sie aus der Küche in ihr Zimmer getragen haben. Hektisch suchte sie nach ihrem Evoli, konnte es aber nirgendwo finden. Sie sprang aus dem Bett und lief in Richtung Küche.

    „Mama! Papa! Wo ist mein Evoli?!“, rief sie lauthals durch das ganze Haus. Ihre Mutter aber fing sie in der Küche ab und zeigte nur in Richtung Fenster. Livie rannte auf das Fenster zu und erblickte ihren Vater, der aus der Richtung des Metaflurtunnels durch den Schnee stapfte. In seinen Armen hielt er ein braunes, flauschiges Etwas, das sich zögerlich bewegte.

    Livie konnte ihre Gedanken kaum sortieren, war ganz starr.

    „Es scheint durch den Tunnel gekommen zu sein. Wir haben es heute Morgen gesehen, als wir dein Plüschtier hier gefunden haben. Vielleicht hat es dich gestern Abend schon aus der Ferne beobachtet“, sagte ihre Mutter mit sanfter Stimme.

    Livie war noch immer ganz starr.

    „Na los, willst du dir nicht deine Jacke anziehen und zu Papa laufen?“

    Livie strahle im ganzen Gesicht. Sie nahm ihr Plüsch-Evoli in den Arm und lief fröhlich nach draußen.


  • Hallo,


    dein Weihnachtswunsch ist insofern interessant, da er Hoffnungen schürt, Erwartungen erfüllt und sogar noch übertrifft. Das erste eigene Pokémon ist immer etwas besonderes und Evoli ist dafür bekannt, niedlich und beliebt zu sein. Livies Reaktion am Weihnachtsabend war nach der Szene in Wiesenflur befreiend und dass sie ihr Evoli als Plüschfigur erhalten hat, hätte tatsächlich schon das Ende sein können. Dass sie am darauffolgenden Tag mit einem echten Exemplar aus der improvisierten Richtung des Weihnachtsmannes überrascht wird, bildet einen schönen Abschluss für diese Geschichte. Es zeigt auf gute Weise, dass Träume durchaus in Erfüllung gehen können.


    Wir lesen uns!

  • wandel.


    verstecke mich hinter einer

    fassade, nicht maske, ich

    taste mich langsam heran,

    entziehe mich der zeit

    und denke doch nicht an

    kostüme, den ball, die groß(e)

    veranstaltung im sommer.

    im winter. Im Winter?!

    da steigen doch wieder die zahlen

    an flocken, die zu weihnachten

    einfach nicht fallen wollen;

    vielleicht im april. der macht, was er

    Nein! ich weigere mich und

    warte beharrlich im winter.

    im sommer. Im Sommer?!

    auf lange vermissten schnee.


  • Hallo,


    „Wandel“ hält einige sprachliche Überraschungen parat, die man beim ersten Lesen nicht erwartet. Die gesetzten Zeilenumbrüche sorgen dafür, dass an einigen Stellen Sätze unbewusst weitergedacht werden, als sie es tun und auf diese Weise ergeben sich interessante Satzkonstellationen. Besonders witzig war das bei den steigenden Zahlen, die durch aktuelle Gesundheitsbestimmungen sicherlich anders erwartet wurden und am Ende für die fallenden Schneeflocken Verwendung fanden. Die Machart des Textes ist gut und ich frage mich, ob hier schnelle Gedankensprünge behandelt werden. Die abrupten Themenwechsel lassen auf Schüchternheit und Sehnsucht schließen, die mit dem Wetter und Kostümball verbunden werden.


    Wir lesen uns!