An dich.

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  • Katz und Kauz


    Kauzige Kanzler canceln kratzige Kränze,

    kratzige Kränze cancelt Kanzler Kauz.

    „Ein Kauz! Ein Kauz!“, krächzt kratzig das Kätzchen

    am kratzigen Kratzbaumkranz in Kanzler Kauzes Haus.

    „Katzenkratzbaumkranzkratzen?!“, kräht der Kanzler

    Und cancelt krächzend nebst Kränzen auch am

    Kratzbaumkranz kratzende Katzen.


  • Hallo,


    ich war schon fast versucht zu überlegen, den Kommentar auch nur mit Wörtern aus ein oder zwei Buchstaben zu schreiben, allerdings habe ich das schnell verworfen. Stattdessen fühlte ich mich an einen anderen Text mit flauschigen Flamaras erinnert, aber ich schweife ab.

    Faszinierend! Der kurze Text beinhaltet gar nicht einmal so viele Wörter und dir gelingt es gekonnt, daraus einen teils sehr trickreichen Zungenbrecher zu gestalten. Auf diese Weise beschäftigt man sich wohl weitestgehend mit der Aussprache an sich und bekommt die Handlung nebenbei mit. Bleibt nur die Fragen, warum der Kanzler so ein Cancler ist.


    Wir lesen uns!

  • [Er ist auf Reise.]


    Es war ein regnerischer Novembermorgen. Delia saß am Fenster, blickte sehnsüchtig in die Ferne. Die Silhouette ihres Mannes aber war noch immer nicht am Horizont zu erkennen. Zwei ganze Monate war es nun schon her, dass er nach Vertania City aufgebrochen war, um in den dichten Büschen des Vertania Waldes nach einem besonders seltenen Pokémon zu suchen.

    „Pikachu“, hatte er immer wieder betont, „ich werde es finden, für unseren Sohn. Und wenn es das letzte ist, was ich tue!“

    Delia musste lächeln beim Gedanken, wie Tamino eifrig im nassen Matsch herumkroch, um nach der gelben Maus zu suchen. Sie wusste wie stur er sein konnte, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Dennoch, die Tage vergingen und der kleine Ash wurde immer größer. Würde Tamino nicht bald zurückkehren, wäre die ganze Reise vergebens gewesen.

    Delia seufzte. „Ach, Tamino“, murmelte sie schließlich. „Wo bleibst du nur?“


  • Buh!

    Dein Topic steht schon seit längerer Zeit auf meiner "Möchte ich unbedingt mal kommentieren"-Liste. Also super, dass du ein neues Werk gepostet hast, dann kann ich dem nämlich endlich nachkommen, höhö.


    Es tut mir absolut Leid, aber das Erste, was ich beim Werk dachte war: Okay, das ist also die Pokémonvariante von "Ich bin mal Zigaretten holen". xd

    Okay, Jokes aside. Ich finde den Titel [Er ist auf Reise.] ziemlich interessant. Es wirkt ein bisschen wie das typische [to be continued] und es passt diesbezüglich halt auch einfach nur legendär auf dieses Werk. Ein bisschen ist das ja auch ein kleiner Joke, no? Ich meine, von Ashs Vater hat man die wildensten Gerüchte gehört. Angefangen damit wer er ist, was mit ihm passiert ist und was überhaupt Ausgangslage dafür war, dass man ihn nie kennengelernt hat. Ich mag den versteckten Humor des Titels halt echt enorm, deswegen kam mir vielleicht auch direkt das Zigaretten/Milch-Holen-Meme direkt in den Sinn beim Lesen. So oder so: Einfach nur klasse, danke. Das war mein nächtlicher Lacher der Extraklasse.

    Faktisch gesehen ist der Hintergrund für das "Verschwinden" von Ahs Vater, für den du dich hier entschieden hast, einfach nur wholesome und cute af. Man braucht ja auch nicht immer Drama und Plottwists und weiß-der-Noctuh-noch-alles. Manchmal sind es auch die einfachen Dinge, die eine große Wirkung erzielen können: In dem Fall eben ein Vater, der ein Pikachu für seinen Sohn fangen möchte. Das ist einfach nur toll, lol. Und ich kann mir auch richtig vorstellen, wie stolz er das gesagt hat und wie ernst ihm die Angelenheit ist (I mean ......... xD).

    Genau das wird dem Leser auch ziemlich deutlich vor Augen geführt, wenn man das Werk liest: Delia muss zwar über die Vorstellung schmunzeln, wie ihr Mann im Dreck und Schlamm herumkriecht (tbh ist das auch eine urige Vorstellung), aber genau so macht sie sich wohl auch Sorgen. Einerseits weil Ash immer größer wird, andererseits weil augenscheinlich viel Zeit vergeht, ohne das sie eine Rückmeldung oder einen Hinweis erhält, was mit ihren Mann eigentlich ist. Wo er ist, wie es ihm geht und wie es mit der Suche aussieht. Ein wenig oof sogar, wenn man Pokémon mal in einen etwas ernsteren Kontext stellen möchte: Es ist ja nicht ungefährlich, nach Pokémon zu suchen bzw. weiß man nie, was einem alles nebenbei passieren kann. Klar, ist der Vertania Wald ein "Anfangsgebiet" mit größtenteils Käferpokémon in sich, aber wenn man es in einen realistischen Zusammenhang stellt, dann ist das genau so gefährlich wie jeder andere Wald in der Pokémonwelt. Zumindest würde ich das meinen; selbst ein Giftstachen kann doch sehr unangenehm/ gefährlich für einen Menschen sein, no?

    Ich mag das Werk sehr gern. Einfach weil man es in einem sehr lustigen Kontext betrachten kann, aber auch in einem sehr ernsten/ nachdenklichen. Was, wenn dem Vater von Ash etwas zugestoßen ist bei der Suche? Aus einer lieb gemeinten Geste für den eigenen Sohn würde eine Katastrophe werden, weil der Sohn ohne Vater groß wird. Mh. Es gibt ziemlich viele Wege, sich da etwas auszudenken. Einer der Gründe, warum es ja so viele Legenden um den Vater von Ash gibt, haha.


    Bis zum nächsten Mal & viel Spaß beim Werke schreiben. :3

  • Hallo,


    ich musste bei dem Text zwar nicht an das Holen von Zigaretten denken, aber stattdessen an Meisterdetektiv Pikachu, wo der Vater ebenfalls spurlos verschwindet. Nur dass er dort nicht aktiv nach einem Pikachu gesucht hat und dafür am Ende selbst eines war. In dieser Hinsicht wäre es sogar witzig, wenn Ashs Pikachu eigentlich sein Vater wäre und ihm anfangs besonders viele Steine in den Weg gelegt hat, damit er nicht auf eine Reise geht.

    Jedenfalls mag ich, dass du dich für dieses Szenario entschieden hast und Delia in Gedanken schwelgt, wo Tamino wohl sein könnte.


    Wir lesen uns!

  • flüstern


    funkelnde augen

    mit ihren netzen hinter der linse

    laden ein zum verweilen,

    besser:

    zum verfangen.


    fast unbemerkt dagegen

    formen leise deine lippen

    ein fragiles, feines öhr, die

    phone fädeln ein.


    ein hauch, mehr nicht,

    im schatten all der augen.


  • Helluh.

    Wenn Leute mich schon in ihrem Rekommi erwähnen, müssen sie auch damit rechnen, dass ich erneut ins Topic schreibe. Sowas aber auch! Umso besser, wenn dann auch ein neues Werk dabei ist! Wäre sonst ein wenig witzlos, huh. Wobei. Wäre auch mal was. Ein Kommentar schreiben ohne Werk. Ein Kommentar zum Rekommentar! Der neue Wettbewerb!

    ... ich sollte weniger Espresso trinken. Oder mehr. :unsure:


    Gleich vorweg: Ich bin nicht unbedingt ein Profi in Sachen "Gedichte" und allerlei anderen lyrischen Werken dieser Art (Reime? Was sind Reim??? Ja, Strophen gibts bestimmt auch, aber ich find sie nicht und von Vokalen in Kombination mit Lesetauglichkeit ... - okay, ich würde sagen, wir lassen das mal an der Stelle lieber). Trotzdem sage ich jetzt was zu »flüstern«. So. Einfach weil ich solche Werke liebe! (Und ich dringend mal an meinem eigenen Gedicht weiter machen sollte, aber wie man vielleicht erahnen kann, ist das nicht meine Spezialität und ich brauch viel zu lange, um damit überhaupt fertig zu werden. Wenn ich denn mal mit Sachen wie Reime, Vokale & Co. arbeite.) Aber ich schweife ab, lol.

    Besonders cool finde ich es, dass du alles klein geschrieben hast in dem Werk. Generell finde ich das ziemlich spannend, wenn man da mal auf "Rechtschreibung" verzichtet, weil das mitunter eine sehr aussagekräftige Geschichte werden kann, die man da - in welcher Art auch immer - erzählt. Hier beispielsweise wird das Flüstern (also das, was der Titel einem bereits sagt) unglaublich gut dadurch betont. Gewissermaßen vergleiche ich hier "normale" Rechtschreibung mit "normalem" Gesagten, CAPSLOCK vergleiche ich gerne mal mit SCHREIEN und alles kleinschreiben ...? Nun! Was fehlt noch? Richtig, leise sprechen bzw. flüstern. Daher: Cooles Stilmittel!


    Ich bin mir nicht 100% sicher, ob ich das Werk richtig verstehe oder verstanden habe, aber ein paar Gedanken sind bestimmt trotzdem ganz interessant für dich! Zumindest finde ich das immer recht interessant zu lesen, was andere aus meinen Werken mitnehmen bzw. was sie in ihnen sehen; völlig gleich, was ich mir eigentlich gedacht habe. Und irgendwie habe ich die Vermutung, dass du das ähnlich hälst, huh. Also:

    Die erste Strophe erinnert mich ein wenig an "unausgesprochene Gefühle" bzw. nah, eher das, was wir manchmal empfinden, wenn wir anderen direkt in die Augen sehen. Generell ist das ja eine Sache, die viele recht ungern tun und nicht wirklich in der Lage sind, jemanden wirklich lange in die Augen zu sehen. Aus verschiedenen Gründen. Und dann gibts da mich, die das verdammt gern macht. Nicht, weil ich meinen Gegenüber versunsichern will, sondern weil ich es unglaublich interessant finde, was ich in den Augen meines Gegenübers sehen oder finden kann. Und manchmal verliert man sich auch gern in den Augen anderer (funny sidenote: Die meisten Menschen schauen mir persönlich nicht in die Augen, weil sie meine Augenfarbe "versunsichert" und weil sie das Gefühl haben, ich "würde mehr sehen" - like, sorry. Ich kann auch nichts dafür, dass irgendwie alle Farben drin sind und ich fühle mich zwar geehrt, wenn man das zu mir sagt, aber pls, don't look away. :<).

    Generell finde ich das Werk ganz interessant, weil man hier mehr oder weniger einerseits davon sprechen könnte, dass manche Augen (manche Menschen) absichtlich jemanden so anschauen. Dass dieser jenige dann gar nicht anders kann, als sich in einem Netz zu verfangen, was die Augen ausgeworfen haben. Die Frage ist hier: Macht man das, weil man einfach die Aufmerksamkeit liebt oder weil man - so wie ich - einfach gern beobachtet und Menschen ... mhhh. Lassen wir das! Jedenfalls: Es hat eine sehr interessante Doppeldeutigkeit. Insbesondere wenn man gehauchte Worte noch mit hinzunimmt. Flüstern als solches ist ja etwas, was man entweder tut, weil man verunsichert ist oder weil man nicht möchte, dass man von mehr als einer Person gehört wird. Hier könnte ich mir beides vorstellen und je länger ich darüber nachdenke, desto faszinierender finde ich das.

    Mein Lieblingsvers ist übrigens "im Schatten all der Augen", weil es für mich das Gesamtbild nochmal ziemlich gut abrundet und mir die ein oder andere Idee liefert, wie man das weiterspinnen könnte. Also die "Geschichte" im Allgemeinen. Huh, was dagegen wenn ich dein Werk hier als Quote für eines meiner Werke nehme? Hab indeed grad eine interessante Idee bekommen, lmao.


    Viel Spaß beim weiteren Schreiben. ~

  • Hallo,


    den Arbeitsprozess deines letzten Werkes nachzuverfolgen war eine interessante Erfahrung, da während des Schreibens viele ihre ganz eigenen Methoden haben, um ans Ziel zu gelangen. Auch wenn ich hinterher noch immer nicht ganz mit dem Begriff Phone konform gehe, da es sich im Kontext in meinen Augen merkwürdig fremd liest. Nichtsdestotrotz überzeugen mich aber die übrigen Worte mit ihren Metaphern, die wohl eine sehr intime Freundschaft nachstellen. Sich in den Augen einer anderen Person zu verlieren, aufgefangen zu werden und dabei der sanften Stimme zuzuhören ist eine schöne Sache und das hast du sehr gut umgesetzt.


    Wir lesen uns!

  • Hallo, ich mache meine Drohung wahr! >:3 Deswegen spreche ich jetzt eiskalt über dein Haiku vom rebellischen Schaf!

    Die Fraktion der flauschigen Schafe hat sich bekanntlich in einem wütenden Post echauffiert, dass dies nicht die allgemeine Meinung der Schäfchen widerspiegelt und dies eher ein Ausrutscher war. Denn es wäre eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und kohlensäuremäßige Katastrophe, wenn ein Schaf sich eiskalt der Herde abwenden würde und einem Wolf, dem bestialischen Schlächter höchstpersönlich, folgen würde. Das würde der Schäfchengemeinde absolut missfallen und da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie sich so aufregen. Aber vielleicht ist ja gar kein Schaf gemeint! Möglicherweise ist der Hirte ein bösartiger, religiöser Mann, der den Menschen seinen Glauben auferlegt. In einem Dorf, fernab der Stadt, nahe großer Hügel und Verkündungen, wo er einst angeblich zu einer Gottheit sprach. Jetzt ersucht er eine Sekte und zwingt allen den sogenannten Willen der Götter auf, dabei will er ihnen nur Glocken anlegen, die ein Symbol für die Echokammern der Moderne sind und sogleich einen Spagat zwischen Dorf und Stadt schlagen, die gänzlich verschieden sein können wie wir wissen. Jetzt soll dieser Schall sich ausweiten und weitergetragen werden wie ein Ohrwurm, den niemand mehr loswerden kann. Doch ein Schäfchen, ein süßes Lämmchen vielleicht sogar, widersetzt sich rebellisch, dem Titel nachempfunden, dieser Glocke und wendet sich ab. Nur wohin? Natürlich dem Wolf zu! Ein missverstandenes Wesen der Nacht. Eine einsame Seele, die dem Mond zu jault und doch im Rudel lebt. Sie frisst sich durch die irren Lügen und zerrt nach und nach die Schafe aus der Sekte. Für die anderen sind sie gestorben, aus der Welt gerissen, doch das Widerstandsrudel wächst und mit dem Mond befreien sie alle. Denn niemand will in einer Herde leben, die von einem wirren Hirten geführt wird, der ihnen seine Klänge aufzwängt, oh nein! Sie wollen gleichwertig im Rudel sein und von der stärksten Überzeugung geleitet werden, die sie antreibt. Diese herzzerreißende Geschichte über einen Wolf, der ausgegrenzt wird und letztendlich nur die Freiheit anstrebt, gegen das Proletariat des Hirten, der alle zu kontrollieren sucht, finde ich äußerst gelungen. Es wundert mich nicht, dass du solch treffende Worte findest, um uns eine solch schöne Geschichte prägnant in diesen wenigen Worten zu vermitteln. Vielschichtig wie die Falten einer Bunthose und so dicht verwoben als hätte eine Oma erneut den fluffigsten Schal zu Weihnachten gestrickt. Die Metaphern häufen sich und ich sauge sie beim Lesen förmlich ein, oh ja! Wirklich fabulös. Falls du was anderes meintest, werde ich das einfach schmerzlich hinnehmen, aber ich fand es witzig, es so zu lesen und am Wichtigsten: ♥! Ich meine, am Wichtigsten ist, dass ich die Wortwahl wirklich gelungen finde. Dem Wolf zu folgen und dem Zwang aus der Masse zu entweichen, finde ich absolut awesome. Nicht nur, weil ich Wölfe mag, sondern auch, weil ich die Message irgendwie toll finde. Es lässt sich nicht nur unterschiedlich lesen, sondern vermittelt gleichzeitig eine Form von Humor und Spannung. Ein Wechsel zwischen Spaß und ernstem Mut, der durchschimmert, weil es eben gar nicht selbstverständlich ist. Mir hat das Werk auf Anhieb jedenfalls Spaß bereitet und ich mag es sehr. Witzigerweise habe ich einfach auf die 7 geklickt bei den Seitenzahlen, weil es meine liebste Zahl ist, und bin direkt hier gelandet einfach. Schon magisch wie das Funkeln deiner Augen- ich schweife ab, sorry not sorry. Und es ist auch noch direkt über einem meiner liebsten Werke von dir, dem Herbst, lol! Habe ich das nicht letztes Mal kommentiert? Das ist eine echt nicer Zufall, hehe. :3

    Freue mich natürlich auch immer von dir zu lesen und dieses Haiku hat es mir echt angetan, aber dass du die so gut beherrschst, zeigst du ja auch spätestens beim jährlichen NPM, deswegen mach bitte auf ewig weiter so. <3

    Wir lesen uns diesmal hoffentlich schneller in diesem Topic wieder, weil ich hier zu wenig kommentiere, lol. Bis bald! ^-^)/

  • nah


    ich flüstere leise worte.

    bei nacht.

    sie zehren.

    von der endlos wirkenden

    leere des raums.

    der mond, in all seiner fülle.

    er wirkt zer.

    brechlicher als jede blume.

    die uns umgibt.

    du lächelst.

    und flüsterst leise worte.


  • Pft. Immer diese Leute, die mich provozieren, indem sie mich wieder ganz frech highlighten. Tjah. Bekommst du halt einen Kommentar. Hast du nun davon! ... eventuell sollte ich mir bessere Heimzahlaktionen überlegen als das. Mh! Egal. Es ist ja nicht so, als würde ich mich zwingen müssen, tolle Werke in meinem Bereich zu kommentieren. Ich liebe es nämlich einfach, hehe.


    Da ich die letztes Mal schon bezüglich meines Laienverhaltens im Bezug zu lyrischen Werken aufgeklärt habe ... kann ich das dieses Mal einfach überspringen, hehe, und direkt sagen, dass ich ein paar Worte zu deinem neuen Werk »nah« dalassen möchte. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Einworttitel liebe? Habe ich vermutlich. Ich sage das so gesehen ständig, haha. Aber vielleicht habe ich das in deinem Topic noch nicht gemacht? Gut, das wir auch das nun klären konnten! Aber ja. Ich liebe Einworttitel, weil man immer so schön viele Gedanken zu ihnen im Kopf haben kann. In diesem Fall ... mh. Nah ist gewissermaßen ein Zustand. Entweder weil etwas oder jemand nah ist. Oftmals steht da irgendwie auch ein unsichtbares Fragezeichen hinter. Bei mir im Kopf zumindest, weil ... was ist wirklich nah? Deswegen habe ich es auch ganz automatisch bei diesem Werk im Kopf gehabt. In Anbetracht des Werkes irgendwie ironisch, weil ich mir am Ende nochmal die Frage gestellt habe im Hinblick darauf, was das Werk beschreibt. Faszinierend.


    Ich finde es ja klasse, dass man wieder flüstert im Werk, haha. Du also auch wieder kleinschreibst (übrigens interessante Methode, die du diesbezüglich im Rekommi erwähnt hast. So habe ich das noch nie betrachtet, aber je länger ich darüber nachdenke ... ja, irgendwie wirkt es "nackt", wenn man alles kleinschreibt und mal Rechtschreibung außen vor lässt. Das macht es gleich doppelt zu einem guten Stilmittel). Aber wir haben ja alle unsere Worte oder Thematiken, aus denen wir ein Bingo erschaffen könnten. Demzufolge finde ich das alles andere als schlimm. (:

    Aaaanyway. Mit dem Gedanken im Kopf, dass es wieder geflüstert wird, noch dazu in der Nacht . . . ja, das gesamte Werk wirkt dadurch sehr zierlich, zerbrechlich und auch zart. Als würde es in sich zusammenbrechen, wenn man eine falsche Bewegung tätigt oder zu laut ist. Auch fasznierend, da auch im Werk gewissermaßen davon die Rede ist. Wobei. Man könnte die Zerbrechlichkeit des Mondes auch auf eine Person interpretieren (übrigens hat mich das Werk an das Lied "talking to the moon" erinnert). Ich bin mir also gerade nicht wirklich sicher, ob die Beziehung der zwei Personen zerbrechlich ist, das, worüber sie sich leise im Schutz der Nacht austauschen oder ob es nicht doch was völlig anderes ist, was ich gerade nicht erkenne oder sehe, huh. Aber es ist so oder so wirklich interessant zu lesen. Besonders auch die versteckten Sinnbilder von Mond, Blumen und der Nacht. Es gibt ja bekanntlich Blumen, die nur in der Nacht blühen, was sich auch ein wenig so liest, als würde hierauf indirekt Bezug genommen werden, wenn man den Mond mit Blumen vergleicht, die einen umgeben.


    Bevor ich mich ein bisschen zu sehr in der Interpretation verliere (xd): Ein sehr schönes Werk, was ich gern gelesen habe. Ich finde es immer wieder erstaunlich, was andere Leute in der Lyrik so für Sachen zaubern. Eventuell sollte ich wirklich mal mehr in die Richtung schreiben, auch wenn ich nicht allzu gut in dieser Thematik bin und meine Stärken wohl ganz klar woanders liegen. Aber hey. Vielleicht kommt mir ja mal eine passende Idee.


    Und: Nein, ich habe es nicht vergessen, dass ich deinen Vers in einem meiner Werke auftauchen lassen möchte. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, das Werk zu beenden (es ist nämlich ein Doppelwerk. Also ... basicly zwei Werke, die ein großes Werk ergeben). Irgendwann kommt es also noch. :3


    Viel Spaß aber erst einmal beim weiteren Schreiben!

  • fern


    verharre im tief dunklen braun deiner augen.

    ich möchte treiben in der zeit, die zeit vertreiben.

    nicht dir. nicht mir. ganz allgemein.

    kein drang zu eilen, möchte einfach nur verweilen,

    fern, im seichten konjunktiv.

    was wäre wenn?

    so tief, unendlich tief,

    das dunkle braun deiner augen.


  • zu: fern


    muss mich leider korrigieren,

    denn wenngleich sie faszinieren,

    muss ich doch gestehen,

    nichts zu sehen, ich bin blind.

    denn deine augen sind

    nicht braun, mal schaun,

    vielleicht ja grün, sie blühn

    in hellem blau. verzeih,

    ich meinte: grau bis rötlich-violett.

    im sinne weiß ichs nicht,

    doch im gedicht, da fand ichs nett,

    sie wären braun, um einfach

    doch einmal hineinzuschaun.

  • Hallo,


    für zu: fern ist es im Kontext wichtig, fern zu kennen, um die Anspielung auf die Augenfarbe zu sehen. Insgesamt ist es aber auch eine witzige Idee, dass im Gedicht nicht das Eigentliche wiedergegeben wurde, sondern Wünsche und vielleicht sogar gute Reime zum Schauen. Und bedenkt man nun, dass zuvor auch einmal die Nähe behandelt wurde, könnte schon beinahe auch zu diesem Werk ein Kontext für eine Handlung hergestellt werden.

    Jedenfalls: Schöne Aufmachung und die kurzen Abschnitte, als die verschiedenen Farben aufgezählt werden, empfinde ich als realitätsnahes Stammeln. Gute Arbeit und gerne mehr solcher pointierter Gedichte.


    Wir lesen uns!

  • die wolke


    wassertropfen ziehen sich zusammen,

    flehen nicht zu fliehen, fliegen flüchtig:

    grau vor blau.

    als kleine wolke, herz-

    förmig, ich schau

    hinauf, ertappe mich im schweigen

    bei der frage, wann sie widerwillig wieder

    auseinander-

    treiben.


  • Flöckchen mein Röckchen, ich komme zu dir ins Topic geflogen, ja wirklich, ungelogen und nur ein bisschen ungezogen~


    Eine Stimme a la Noir beginnt zu sprechen. In einer kalten Nacht inmitten des Septembers ...

    Nachdem du mir bereits von einem Wolkenmord berichtet hast, der sich abgespielt hat, musste ich natürlich sofort den Tatort besuchen und mir ein Bild über die Lage machen. Die Sache ist doch gravierender als erwartet. Kaum treffe ich dort an, begegne ich diesen runden, pinken Fluffelbällen. Die sind überall. Ich hab‘ der Truppe gesagt, die sollen alles absperren, aber natürlich wollten die losrennen und spielen. Musste mir die Sache also alleine ansehen; typisch. Zigarette angezündet, Product-Placement ins Bild gezeigt und los geht‘s.

    Kryptische Zeichen begegnen mir inmitten auf der Wiese. Der Himmel ist ziemlich bewegt heute und die Wolken treiben ihr Spiel. Und da fällt es mir wie das Floette von der Blüte im Wind auf. Die Wolken am Himmel, die herzförmig sind. Die fließende Sprache, die wie ein reißender Fluss fließt und klanglich an den Gesang von Nymphen erinnert. Oh man, wie konnte ich, Detektive Melone, das nicht vorhersehen. Vielleicht weil mir der Hut zu groß ist und ich deswegen nur was sehe, wenn ich den Kopf hebe. Und die Sonne blendet. Aber nein, nicht nur das. Diese Sprache wird so sanft geführt wie diese kleinen Fluffelinchen, die hier rumspielen und Seifenblasen umherpusten. Ja, das war kein Ort des Verbrechens, sondern ein lyrischer Wiesenspielplatz! Oh ja, da ziehe ich meinen fiktiven Hut. Und während ich den Himmel betrachte, wirkt dieses magische Werk vor mir wie eine Mischung aus Melancholie und einem Lied des Lebens; über die Liebe. Vielleicht auch die Sehnsucht, die das Lyrische Ich beim Betrachten dieser schönen Szenerie befällt. Es ist schön, bis es eben traurig wird. Gedankengänge, die im Fluss dahintreiben und dann an das Gedankenufer kommen, wo plötzlich das Auseinandertreiben der Wolken kommt. Ist die Beziehung noch zu retten? Hat die Liebe eine Zukunft oder ist es die Wunde einer Trennung, die das Lyrische Ich einnimmt? Die Stimmung wirkt erst heiter, dann bestimmt betrübt und die Zeilen sind wie ein Lied, das langsam den Bach hinunterfließt, in perfektem Klang beim Lesen. Wir wissen nicht, ob baldiger Regen kommt, wenn von Tropfen die Rede ist oder ob der Wille nach Regen da ist. Abkühlung von der Hitze oder Sehnsucht nach dem Klang. Vielleicht erinnert sich das Lyrische Ich auch an einen Tag, der mit Regen in seiner Erinnerung tief verankert ist und sehnt sich nach diesen Zeiten zurück. Ich spüre beim Lesen eine Welle an Melancholie und diesem zerreißenden Klang, der still wie sanft ist. Freie Gedanken und ein Horizont, der nach mehr strebt, vielleicht Freiheit. Hier gibt es kein Verbrechen, nur ein Ort der Emotionen. Ich spucke den Rest meiner Kaugummizigarette ins Papier und gehe meines Weges. Stolpernd und grazil wie eine wilde Gazelle auf einem Skateboard, denn dieser verdammte Hut ist zu GROß. In der Ferne spielen die Fluffeluffs und dort vernehme ich die Klänge des Lyrikers, der einmal wieder ein wundertolles Gedicht verfasst hat, was mich ebenso vom Aufbau wie vom Inhalt wirklich mitnimmt, denn ich, ja das gebe ich offen zu, finde das Gedicht mega feengeil. Ich meine, supertastisch. Also toll. Ja, ich mag keine Ahnung vom Metrum haben, aber ich mag dieses Gedicht, jetzt ist es raus! Also please keep going, weil die letzten beiden Gedichte sind wirklich grandios. <3


    Es ging übrigens um das Werk über mir, "die wolke", falls das nicht klar war; menno. ):


  • Heimlich sind’s die leisen Worte,

    Welche uns’re Träume schüren.

    Führen uns an Sehnsuchtsorte,

    Heimlich sind’s die leisen Worte

    Einer ganz bestimmten Sorte,

    Die wir schon am Klang erspüren.

    Heimlich sind’s die leisen Worte,

    Welche uns’re Träume schüren.



    tout est bruyant mais

    je ne peux pas m'empêcher

    d'écouter ta voix


    alles ist laut doch

    ich kann nicht anders als

    deiner stimme zu lauschen



    illusorische laute, sie lumineszieren

    im regen: sirenen, am singen, am gieren,

    verführen, verleiten bei zeiten mit klang;

    wir lauschen im rauschen dem zarten gesang.


  • Hellu! Ich hab mir gedacht, dass ich dir mal wieder einen kleinen Kommi dalassen könnte, zumal mein letzter ja schon etwas länger her ist. Deeeswegen folgt nun eine weitere Episode von "Kaios versucht sich an Lyrik" - kann ja nur gut werden. Aber irgendwie übe ich es so ja auch, haha. Zwar nicht das verfassen von lyrischen Texten, aber zumindest beschäftige ich mich mit welchen. Und dein Topic lädt ja doch schon sehr dazu ein. :>


    Ich habe momentan irgendwie einen Fable dafür, mir winterliche(ere) Werke rauszusuchen und diese zu kommentieren. Aber zugegebenermaßen passt das ja auch in die derzeitige Zeit, weil ... okay, das brauche ich jetzt wohl an der Stelle nicht unbedingt erklären, lol. Jeeeedenfalls habe ich mir einfach mal »im mondlicht.« geschnappt und möchte dir - wie immer - einfach den einen oder anderen Gedanken dazu mitteilen!

    Lustigerweise habe ich bei dem Titel zuerst gar nicht unbedingt damit gerechnet, dass es um den Winter geht. Oder besser gesagt um Schnee. Aber da auch die Nacht, der Mond und die Sterne beliebte Leitmotive sind, hat das nicht wirklich was zur Sache getan. Ich finde es erstaunlich, dass ich dieses Motiv auch des Öfteren bei dir finde - du scheinst es auch gern zu verwenden, mh? Aber absolut zurecht, wenn du mich fragst. Der Mond hat auf mich gefühlt auch immer eine wahnsinnig schöne Wirkung bzw. ist das Sinnbild von ihm (und die Interpretation) unglaublich vielfältig. Wie man unschwer erkennen kann, ist das auch wieder her wunderbar zu erkennen, haha. Übrigens erneute Pluspunkte, dass wieder alles klein geschrieben ist. Ja, ich bin davon noch immer begeistert und ein Fan.


    Also ... grundlegend betrachtet lese ich für mich hier eine sehr verträumte Beschreibung von Schnee bzw. wie er auf die Welt hinab rieselt. Und das eben in der Nacht. Allein diese wenige Worte haben bei mir aber schon ausgereicht, dass ich mir das sehr malerisch vorstelle. Wie ich zuhause eingemummelt in einer Decke sitze, hinaus blicke und Schneeflocken hinabrieseln sehe, die im Mondlicht vor sich hinfunkeln (wobei man dabei wohl erwähnen muss, das ... wenn man es realistisch betrachtet, es wohl eher Laternenlicht wäre und weniger Mondlicht. Aber pfft, wir stellen uns einfach eine Animeszene vor und da klappt das mit Mondlicht sowieso sehr viel besser!). Ich muss sagen, ich finde es grundlegend schon mal immer faszinierend, wenn es Leute schaffen, mit sehr wenig Worten dafür zu sorgen, dass man sich gefühlt einen halben Kinofilm vorstellen kann. 20 Worte sind bei Weitem nicht viel, aber ja - here I am. Gedanklich mit einem sehr schönen und ausgereiften Bild im Kopf.


    Wenn ich versuche das Werk zu interpretieren ... mh. Es macht auf mich zunächst einen sehr sanften und verspielten Eindruck. Als wäre das Fallen des Schnees weniger etwas Negatives, sondern etwas Tolles. Wie die kindliche Vorfreude auf Weihnachten. Viele betrachten den Schnee als solchen ja zu dieser Jahreszeit eher als semi-toll, wenn man die verschneiten Straßen bedenkt etc. Rational betrachtet stimmt das wohl auch - er macht Arbeit. Sei es für einen selbst, weil man die Einfahrt freischippen oder weil man die Straßen sicher gestalten muss. Die Schönheit von ihm wird nur zu oft damit absolut unter den Teppich gekehrt, was ich als non-Autofahrer immer sehr schade finde. Aber gut. Bei Zügen reicht ja auch schon gefühlt eine Schneeflocke aus, damit die Strecke halb gesperrt wird, chrm.

    Hier findet von all diesen eher negativen Dingen nichts seinen Platz. Der Schnee hat hier gar eine fast schon schüchterne Präsenz, wenn ich bedenke, dass er sich heimlich schleichend versucht, ungesehen auf den Boden zu rieseln. Gut. Man könnte ihm hier eine sadistische Natur andichten und sagen, dass er das mit voller Absicht macht, um am nächsten Morgen aller Welt freudig zu zeigen, dass er 1m hoch liegt, aaaber davon gehen wir jetzt mal nicht aus. xD

    Maybe ist hier auch ein kleiner Hinweis auf eine eher turbulentere Winternacht versteckt. Zumindest ist ja die Rede von einem "Toben"; wenngleich Schneeflocken als solche sehr leicht aufzuwirbeln sind, da sie a) sehr leicht und b) sehr fein sind. Rein vom Gefühl betrachte ich es also eher weniger als wirkliches Toben, mehr als ... mh, Verhalten? Schwer zu erklären, huh. Aber vielleicht weißt du ja, was ich damit meine.


    Letztendlich ein schönes Werk, finde ich. Aber ich bin ehrlich: Ich kenne mich vermutlich mit lyrischen Stilmitteln nicht unbedingt gut genug aus, um hier fundierte Kritik äußern zu können. Irgendwann beschäftige ich mich ausführlich damit mal. Vielleicht, eventuell ... bis zu diesem Zeitpunkt musst du wohl "leider" mit meinen Gedanken vorlieb nehmen! Vielleicht sind die ja auch ganz interessant, wer weiß.


    Bis zum nächsten Mal. :>

  • Hallo,


    dein titelloses Update gefällt mir aufgrund des gemeinsamen Themas, das in allen drei Werken enthalten ist. Zwar weiß ich nicht, ob sie gemeinsam gelesen werden sollen, allerdings imponiert mir der Fokus auf Geräusche und die Stimme. Einerseits sind im Triolett der Klang und die Assoziationen mit der Stimme, während sie im Haiku wie ein sicherer Hafen inmitten der zu schnellen Welt wirkt. Die letzten Verse zeigen schließlich auf verspielte Art, wie gemeinsam den Regentropfen gelauscht wird und wie einlullend deren Klang zeitweise sein kann. So ein schöner Regentag hat doch etwas sehr Besonderes an sich, nicht?


    Wir lesen uns!