An dich.

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  • Thema: Klebrige Abkürzung


    Der Schulweg

    „Erinnerst du dich an diesen Weg hier?“

    Seine Augen waren geschlossen, doch er nickte kurz, als er ihre zärtliche Stimme wahrnahm.

    „Hier sind wir doch früher immer lang gegangen! Nach der Schule! Günter! Erinnerst du dich nicht?“ Sie seufzte, als sie realisierte, dass er nicht mehr antworten würde. Langsam schob sie ihn weiter. Der Feldweg, die Büsche und Bäume von damals waren bereits vor langer Zeit einer prachtvollen Straße gewichen. Links und rechts befanden sich nun neue Häuser, in denen junge, zugezogene Familien wohnten. „Weißt du“, sagte sie leise vor sich hin, „manchmal klebt mein Herz ein wenig an diesem Ort. Auch wenn hier alles anders ist, er bringt mich immer wieder so schnell zurück in die Vergangenheit, die schönen Tage.“

    Wieder nickte der Mann in seinem Stuhl.

    Sie betrachtete ihn kurz, seine geschlossenen Augen. Er sah so friedlich aus, dass sie ihn nicht wecken wollte. Stumm schob sie ihn weiter.

    „Die Schule“, murmelte er nach einiger Zeit. „Sagst du mir, wenn wir dort sind?“

    „Die Schule?“, fragte sie verwundert.

    „Ich möchte sie auch sehen, die schönen Tage.“

    Sie lächelte. „Natürlich, ich sage dir Bescheid.“ Einen Moment lang biss sie sich auf die Lippen, wusste nicht, wie ernst es ihm gewesen war, oder ob er sich überhaupt noch an seinen Wunsch erinnern würde, wenn sie ihn an der Schule darauf ansprechen würde. Sie atmete tief ein; an der Schule waren die beiden bereits vor einiger Zeit vorbeigelaufen. Dennoch entschloss sie sich, noch einmal mit ihrem Mann umzukehren. Vielleicht, so hatte sie gehofft, würde er sich ja doch erinnern und die gleichen Bilder sehen wie sie. „Wir sind gleich da“, sagte sie schließlich mit sanfter Stimme.

    Auch er lächelte nun.



    Hintergrund:

    Wenn ich mir meine Umsetzungen so ansehe, nenne ich die Sammlung vielleicht doch irgendwann nochmal kitsch 'n cult, haha. Das Thema fand ich irgendwie schwierig, entsprechend hat es ein wenig gedauert, bis ich eine grobe Idee hatte. Am Ende bin ich aber ganz zufrieden, auch wenn ich das Thema dann sehr frei ausgelegt habe. Auch hierzu nehme ich natürlich gerne Feedback an. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: Abdruck der Vergangenheit


    Haiku

    wir brechen den stein

    und hoffen auf den blick in

    die vergangenheit


    Gedicht

    flüchtig:

    ein abdruck im sand.

    ein herz,

    doch wer wird es erkennen,

    wenn zeit und der abdruck sich

    trennen?

    darling, nun reich mir die

    hand.



    Hintergrund:

    Das Haiku verdankt seine Idee einer kurzen Wikipedia-Recherche zum Abdruck; das zweite Gedicht basiert auf spontanen Überlegungen zu dem Thema. Über Interpretationen oder Gedanken freue ich mich wie immer. :)


    Rekommis: -


  • Thema: Der Haarschnitt


    Gedicht


    AUSDRUCK

    AUSDRUCK

    AUSDRUCK

    AUSDRUCK

    AUSDRUCK

    AUSDRUCKSVOLL

    AUSDRUCKSVOLLES


    ^__^


    H

    G...E...S...T...A...L...T...E...T

    A

    R

    L...L

    E......E

    B.........B

    E............E

    N...............N



    B...O...D...E...N...B...O...D...E...N



    Hintergrund:

    Das Thema fand ich super spannend, weil es doch eine Menge Spielraum für Ideen hergab. Eigentlich hatte ich überlegt, ob ich in Richtung Wette gehen wollte, bei der die eine Person am Ende die andere Person hätte frisieren dürfen/müssen/whatever. Ich hatte aber ein wenig zu viel Respekt davor, den Vorgang selbst beschreiben zu müssen und hab mich dann für diese komplett andere Umsetzung entschieden. Zur Idee kam ich, weil Haare generell ja doch etwas sind, was man am eigenen Körper sehr expressiv nutzen kann, ohne den Körper dabei nachhaltig zu verändern. Ich hätte gerade am Kopf auch gerne mit noch mehr Codes gearbeitet, aber Codes frustrieren mich hier, deswegen bleibt es bei der Hut-Form. Vielleicht findet ja trotzdem jemand ein paar kurze Worte zu dem Bild. Wie schon mehrfach erwähnt, freue ich mich auch über kurze Rückmeldungen, gerne auch zu älteren Werken. :)

    Und ganz obligatorisch erinnere ich alle kurz daran, dass morgen wieder Kommi-Sonntag ist! Vielleicht schließt sich ja jemand an. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: Grün


    Im Frühling

    Zufriedene Münder, die Früchte

    der Äste, sie sprühen die sanfte

    Frühlingsmagie in den Raum, der

    erblüht, leises Grün, so wohlig

    der Wald, die Natur.



    Hintergrund:

    An den Kommi-Sonntag könnte ich mich gewöhnen. Ich habe in diesem Monat schon drei Kommentare geschrieben, was definitiv über meinem Schnitt liegt! Und meine Liste ist noch längst nicht abgearbeitet. Für mein eigenes Gedicht habe ich mich heute auf das Ü konzentriert. Nachdem ich mich auf ein Naturmotiv festgelegt hatte, ist mir aufgefallen, dass das Ü in vielen Wörtern mit Naturbezug auftaucht, deswegen fand ich es irgendwie spannend, den Umlaut einfach mal in fast allen Versen zu verwenden, um zu testen, wie er sich klanglich auswirkt (denn zugegeben habe ich da zu den Vokalen zwar eine grobe Idee, zu Umlauten hab ich hingegen noch nie etwas gelesen oder es selbst mal ausgetestet). Komplett konsequent war ich jetzt zwar nicht, trotzdem würde ich mich freuen, wenn jemand seine Assoziationen zum Klang oder auch andere Gedanken zum Gedicht mitteilen möchte. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: Alte Wildnis


    Ferne | Nacht

    Kühlende Winde, sie streichen die Haut

    beim Betrachten der leuchtenden Sterne;

    so fern die vergangenen Lichter im ewigen

    Schwarz. Das Zirpen, das Zurren, das

    klirrende Knurren, die Laute im nächtlichen

    Wald, sie lassen mich wissen: ich bin nicht

    allein.



    Hintergrund:

    Ich habe die "Alte Wildnis" mal als möglichst unberührten Ort interpretiert und mich dann wieder an meine Recherche zur Lichtverschmutzung vor einigen Wochen erinnert. Entsprechend kamen hier sowohl das Motiv als auch diverse Worte schon öfter mal vor, das Thema inspiriert mich aber einfach immer wieder. Der Titel wird evtl. nochmal angepasst, über Kommentare freue ich mich aber trotzdem. :)


    Rekommis: -


  • Thema: Rundes Feld


    Ringen

    du ringst doch nicht mit

    der entscheidung, sondern

    nur mit dir, drei punkte

    für den schatten deiner

    selbst, steh auf und stell

    dich in die ecke, wie du

    es schon lange tust,

    oder komm und wirf den

    schatten um, im runden

    feld, ein griff, fünf punkte

    und du siegst nicht nur im

    spiel.



    Hintergrund:

    Minimal zu spät und ein sehr, sehr spontanes Gedicht, das eben in etwa fünf Minuten plus eine Kurzrecherche zum Ringen entstanden ist. Mehr Ideen hatte ich zu dem Thema leider über den ganzen Tag nicht. Ich gucke morgen nochmal, ob ich mit dem Rhythmus insgesamt wirklich so zufrieden bin. ^^'


    Rekommis: -


  • Thema: Zufriedenstellendes Ende


    Abschluss

    Zufrieden betrachtet sie den Schmetterling. Ein kleines Loch ziert noch den bläulich schimmernden Flügel des ansonsten so anmutig strahlenden Tieres.

    Wochenlang hatte sie nun schon nach dem fehlenden letzten Teil gesucht, das wie vom Erdboden verschlungen schien. In ihrer Verzweiflung hatte sie beim Hersteller angerufen, um ein Nachsenden zu erbitten. Doch das Puzzle werde nicht mehr produziert und überhaupt sei es nicht möglich, ein einzelnes Teil nachzusenden.

    Als sie es gestern dann aber doch noch entdeckt hatte, war das alles egal.

    Nervös greift sie nun nach der blauen Schuppe; setzt diese in den Flügel ein. Alles passt. Das Mädchen lächelt.



    Hintergrund:

    Von der formalen Auslegung des Themas habe ich mich im Laufe des Abends immer mehr gelöst, da ich einfach keine Idee gesehen habe, die sich in kurzer Zeit hätte umsetzen lassen. Stattdessen habe ich das Thema nun inhaltlich ausgelegt und nach etwas gesucht, das sich beim Abschluss sehr zufriedenstellend anfühlt. Ganz zufrieden bin ich nicht, aber vielleicht erkennt sich ja zumindest jemand in dem Drabble wieder, haha. Kommentare nehme ich auch zu früheren Werken gerne weiter an. :)


    Rekommis: -


  • Thema: In der Pyramide


    le sourire

    symbolisch breitet sie die flügel aus,

    doch hat sie keinen kopf, der ihre

    tränen zeigen könnt, die nike schaut

    zum floß, auf dem die menschen

    einer nach dem anderen verschwinden,

    bis bloß fünfzehn übrig sind, da fragt

    sie sich, ob sklaven sterben, wenn sie

    rebellieren, oder war sie selbst dazu

    verdammt, auf ewig sieg und ruhm zu

    demonstrieren, aufstand, aufstand,

    freiheit führt das volk, doch krieg

    bleibt krieg und niemand fragt sich,

    ob sie lächelt, lächeln würde, oder

    weinen, stumme nike, hängen alle

    doch am fernen ausdrucksschwachen

    mund.



    Hintergrund:

    Ich sage heute ausnahmsweise mal nichts zu dem Gedicht, vielleicht möchte ja jemand interpretieren. ^-^


    Rekommis: -


  • Wenn meine Recherche richtig getroffen hat, dann geht es um die Nike von Samothrake, oder? Und zu "In der Pyramide" passt es, weil sie im Louvre in Paris steht? Zuerst hatte ich den Gedanken, ob es um die Sphinx geht, aber die hat ja nur keine Nase und nicht keinen Kopf. "Freiheit führt das Volk" passt natürlich auch wunderbar zu Frankreich. Ich bin immer wieder überrascht, wie kreativ du deine Vorgaben auslegst, trotz dessen, dass sie an sich schon keine Standardthemen sind. Ansonsten natürlich Nike als Göttin des Sieges. Wie sagte meine Griechischlehrerin so schön: "Das heißt niemals Naiki!" (also wie die Schuhmarke)

    Was es mit den fünfzehn Übrigen auf sich hat, erschließt sich mir noch nicht. Weißt du was? Ich schicke dir jetzt einfach diesen Kommentar, so wie er ist. Ich wollte sowieso mal ein paar deiner Werke kommentieren, dann werde ich morgen oder übermorgen an dieser Stelle weitermachen.

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  • Thema: Herumalbern


    Der Witzbold


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts

    und noch ein leises, freches Lachen, dann

    schon holt der Greis die gelbe Frucht aus

    seiner Tasche, schält sie und er isst sie auf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts

    und ach, noch immer muss er lachen wie

    ein Kind, ja, wie ein Kind, so nimmt er rasch

    die Schale, wirft sie und er schaut hinauf.


    Ein Blick hinauf, ein Blick hinab und ach,

    die Schale liegt am Boden, wo nun gleich

    ein Knirps zum Opfer ihrer Kräfte werden

    soll, der Greis, er schaut und schaut darauf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts,

    doch niemand scheint zu kommen, was den

    Greis nun traurig stimmen lässt, schon gestern

    kam kein Knirps, hat er wohl keinen Lauf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts,

    dann nimmt er, ach, die Schale, packt sie

    wieder ein in die Tasche, doch er grinst

    dabei, sein freches Lachen hält er sich, er

    wird ja wiederkommen, schiebt den Witz

    nur auf.



    Hintergrund:

    Ich weiß mal wieder nicht, was ich da heute genau fabriziert habe, haha. Erst kam mir überhaupt keine Idee. Dann hatte ich ein kurzes Brainstorming mit Musicmelon und ich dachte mehrfach, dass ich kurz vor eine Idee stünde, aber so wirklich kamen mir dann doch keine Worte. Schließlich habe ich auf YouTube nach "alberner" Musik gesucht und mich davon dann einfach leiten lassen. Das Ergebnis ist ... das hier. x3

    Ansonsten habe ich im Startpost jetzt endlich alle bisherigen Werke in den Listen verlinkt und meine persönlichen Empfehlungen noch einmal gesondert aufgelistet. Falls also jemand noch einmal nach einem früheren Werk sucht, oder falls jemand sehen möchte, wie ich ein bestimmtes Thema umgesetzt habe, ist das jetzt auch möglich. Über Kommentare freue ich mich weiterhin zu allen Werken. Auch wenn wir schon auf der fünften Seite sind, ist hier ja kein Werk wirklich alt, haha. ^-^


    Rekommi:

    _______________

  • Thema: Goldener Schrank


    fassade

    wie ein goldner schrank, so

    schillernd,

    doch verschlossen hältst du

    all die worte und gedanken,

    die ein jeder von uns in sich

    trägt, ganz tief in deinen

    fächern, wo sie niemand fühlt,

    nur du.

    aus angst vorm bröckeln der

    fassade?

    ists das wert, das ganze gold,

    wenn es doch eigentlich nicht

    strahlen kann?



    Hintergrund:

    Uff, es gab mal Phasen, in denen ich zu vielen Themen schon im Voraus einige Ideen hatte; momentan ist das bei den meisten Themen vielmehr ein kleiner Kampf, überhaupt eine Idee zu entwickeln. Das Gedicht ist entstanden, nachdem mich meine Recherche nicht weitergebracht hat und ich mich dann einfach zu dem Satz "du bist ein Schrank" gezwungen habe, um damit ein wenig rumzuspielen. Gedanken dazu nehme ich trotzdem gerne an. :)

    Ohh, und morgen ist natürlich wieder Kommi-Sonntag, also alle schön kommentieren!


    Rekommis: -


  • Thema: Rot


    Rot.

    ACHTUNG! bring das wasser nicht

    zum kochen gib dann eine rose zu:

    langsam erst nur eine blüte dann die

    zweite dritte vierte blüte bis zum

    schluss die dornen kommen nicht zu

    früh sonst wird das wasser blut und

    das symbol der liebe kocht in wut

    empor verlässt den kopf in dem es

    brodelt brodelt explodiert und wer es

    trinken will verliert die ACHTUNG

    dominanz lockt immer noch sie zieht

    uns magisch an und wir sind ROT vor

    scham.



    Hintergrund:

    Es ist zwar wieder Kommi-Sonntag, aber ich habe momentan ja eh nichts besseres zu tun, also habe ich mir für das heutige Thema trotzdem ausreichend Zeit nehmen können. Letztlich habe ich mich wieder auf die Symbolik der Farbe konzentriert und dann ist das dabei rausgekommen. Mit der Stimmung im Gedicht bin ich sogar ausnahmsweise relativ zufrieden. Über Gedanken, Feedback oder alles andere freue ich mich natürlich wie immer. ^-^


    Rekommis: -


  • Ich hatte dir ja noch etwas mehr Kommentar versprochen, und hier bin ich nun. Vielleicht reicht es sogar noch vor Mitternacht, dass es unter deinen Kommi-Sonntag fällt, auch wenn das eher Zufall geworden ist ^^


    Kurz noch mal zu le sourire und dem Rekommi:

    Ich hatte überlegt gehabt, ob die Nike auf ihrem Weg, bevor sie ins Louvre gelangt ist und vielleicht auch noch einen Kopf hatte, die angesprochenen Dinge gesehen hätte. Wenn man in einem Museum steht, bekommt man schließlich eher wenig von der Welt mit, als Denkmal für einen Sieg über Antiochos III. vielleicht schon eher. Aber die Intention, dass es hier um andere, ebenfalls "in der Pyramide" ausgestellte Werke geht, vereinfacht die Sache natürlich ^^

    Die Ironie, dass die Statue ohne Kopf sieht und lächelt, ist mir natürlich nicht entgangen, aber damit auf die Mona Lisa zu verweisen, ist ein wirklich schöner Kniff. Die von dir angesprochene politische Dimension ist zwar drin, aber speziell auf die Mittelmeerflüchtlinge in Griechenland wäre ich nun nicht gekommen. Dafür sind die Hinweise doch etwas dünn, aber das Gedicht funktioniert schließlich auch so wunderbar.


    Schon zehn Tage her, aber Der Schulweg hat es mir auch ein bisschen angetan:

    Bei deiner letzten Kurzgeschichte hatte ich ja etwas viel Kitsch diagnostiziert, aber bei dieser fand ich es überhaupt nicht so schlimm, wie du schreibst. Vielleicht der letzte Satz und "als er ihre zärtliche Stimme wahrnahm", aber auch die beiden Dinge gehen eigentlich in Ordnung. Vielleicht ist es gerade bei Pärchengeschichten mit Senioren so, dass sie noch etwas frischer erscheinen, weil es sie seltener gibt. Ansonsten hat mich die Geschichte mit ihren Thematiken sehr angesprochen. Als Kind vom Dorf kenne ich natürlich die ganzen Geschichten, die mein Opa von früher erzählt und in denen man den Eindruck hat, dass damals jeder jeden kannte. Die jungen, zugezogenen Familien kennt man nicht mehr, aber trotzdem bleiben die Alten dem Ort verbunden und "kleben" an ihren Erinnerungen, während die Jungen da schmerzfreier sind, mich vermutlich eingeschlossen. Auch die körperliche Gebrechlichkeit und die aufkommende Demenz sind schön eingebunden, letzteres mochte ich ja schon als Ansatz von Shiralyas Geschichte für das Saisonfinale sehr, auch wenn ich die Umsetzung etwas kritisiert habe. Im Übrigen finde ich es gar nicht schlimm, dass die eigentliche Hauptperson keinen Namen bekommt, das wäre sonst wohl nur erzwungen gewesen.

    Zum vorgegebenen Thema "Klebrige Abkürzung" passt die Geschichte tatsächlich eher weniger. Falls es dich nicht langweilt, erzähle ich noch von den Assoziationen, die ich beim ersten Lesen von Thema und Titel der Geschichte hatte, nämlich eine enge Gasse, die als Abkürzung für den Schulweg entdeckt wurde und in der, weil so abgelegen, der Boden etwas klebt, vielleicht, weil dort lauter Kaugummis fallen gelassen wurden.


    Kurz, aber wunderbar fand ich das Gedicht zur Farbe Grün:

    Eigentlich ist dieses Werk wesentlich kitschiger als der Schulweg. Aber es hat einfach diesen schönen Fluss drin, die Sache mit den Umlauten wirkt nicht übermäßig erzwungen, "Früchte der Äste" kannte ich noch gar nicht als Metapher für die Knospen, und dieses Wort "sprühen" ist für mich fast schon der Mittelpunkt des Gedichts, weil es diese Bewegung symbolisiert (Erwachen nach dem Winter und so), die doch sanft abläuft, nicht hektisch. Nur was die "zufriedenen Münder" angeht, bin ich noch auf keinen grünen Zweig gekommen, ob damit tatsächlich, die Münder der Menschen und Tiere gemeint sind, die sich auf die Früchte freuen, welche aus den Knospen erwachsen werden, oder ob ich hier eine Metapher nicht sehe.

    (Entschuldige bitte meine Bandwurmsätze, irgendwie scheine ich heute Abend eine Abneigung gegen Satzpunkte zu haben ^^)


    Der Witzbold lässt mich irgendwie, Thema und Titel zum Trotz, sehr traurig zurück. Die Vorstellung des alten Mannes, der sich die Scherze in seinem Kopf ausmalt und sich köstlich darüber amüsiert, aber es lacht niemand mit ihm, weil das Ganze ehrlich gesagt auch einfach nicht witzig ist, deprimiert mich. Scheinbar wiederholt sich diese Begebenheit jeden Tag? Ich weiß jetzt nicht, auf was für ein Video du gestoßen bist, wie du im Hintergrundkommentar schreibst, aber es ist schließlich in Ordnung und manchmal sehr förderlich, ein Werk für sich und ohne Rückgriff auf die Gedanken der Autorin zu betrachten. Und wie gesagt, ich fühle mich dabei deprimiert, kein schönes, sondern ein blödes Herumalbern.


    Sehr gelungen fand ich in letzter Zeit noch den Vampirkönig, auch wenn mir nicht viel einfällt, was ich dazu schreiben könnte. Die Botschaft ist ja relativ offensichtlich, und mal (zumindest zur Hälfte) ein eher klassisches Gedicht mit Reimen war eine nette Abwechslung. Dass das zweite Wort als Titel fungieren soll, ist zwar ein interessanter Ansatz, hat meiner Meinung nach aber in dem Fall nicht so gut funktioniert. Im Idealfall ist mein Anspruch an einen Titel, dass er das Werk umfasst, einen Aspekt besonders heraushebt oder einen Kontext bietet, der sonst nicht aufgefallen wäre. "Vampirkönig" erfüllt keinen der drei Punkte, sondern nennt vor allem den Sprecher bzw. seine Funktion. Ich bin mir auch nicht sicher, wie man das besser lösen könnte, es wertet das Gedicht natürlich auch nicht ab, aber es bietet in diesem Fall irgendwie keinen rechten Mehrwert für den Inhalt, obwohl die Technik durchaus interessant sein könnte.


    Zum Schluss möchte ich noch kurz Trampeltier, das erwähnen. Hier ist die Botschaft ebenfalls klar und vielleicht auch simpel, aber sehr gelungen. Ich wusste erst am Ende, um was es hier überhaupt geht, und so ist es schließlich intendiert. Oh, und bevor ich es vergesse, Knoblauch als Waffe war äußerst anregend, eines deiner besten Gedichte bisher. Na gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber einen Schmunzler hat es mir doch entlockt ^^


    Ach mensch, so viele tolle Werke, eigentlich noch viel mehr als die, die ich aufgezählt habe. Mir ist schon klar, dass einige davon sehr schnell entstehen, aber das weißt ja auch vor allem du, die du sie schreibst. Würdest du uns die Hintergrundinformationen vorenthalten, würde man das in mindestens 90 % der Fälle gar nicht merken, wage ich jedenfalls zu behaupten, weil trotzdem noch sehr viele Gedanken darin stecken. Nichtsdestotrotz freue ich mich jedes Mal über den Hintergrund und dass du dir die Mühe machst, noch ein paar Worte zum Schreibprozess zu verlieren und mir Einblick zu geben.


    Tja, ist nichts mehr geworden vor Mitternacht, dafür hattest du jetzt einen ganzen Batzen zu lesen ^^

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  • Thema: Golf mit einem Wolf


    Der Politiker und der böse Wolf


    Es war einmal vor langer Zeit,

    als ich noch leise träumen konnt;

    so eifrig und voll Heiterkeit

    sah ich mein Ziel am Horizont.


    Doch Mutter warnte mich schon früh,

    als sie mir diese Kappe gab,

    die rot und nichts als rot versprüht,

    doch nähme ich sie mit ins Grab,


    wenn ich den Weg zum Ziel verlass

    und meine Träume je verkauf,

    wie ich es tat, oh schmerzend Hass

    lass nach. Es war der Wolf, „verlauf


    dich nicht im Feld der Politik,

    mein kleines Kind, komm lieber mit,

    ich führe dich zum ersten Sieg

    im Golf, das ist dein erster Schritt


    zu großem Geld, mein Kind, komm mit!“

    Und ich? Ich war naiv, ich glaubte

    ihm, dem bösen Wolf und ich kam mit.

    Doch er verließ mich bald, er raubte


    mir nicht bloß die Seele, nein,

    er nahm sich auch mein Ziel und fraß

    es hastig auf. Ja, kann das sein,

    ist alles hier bloß Schein; geschah's


    weil mich das Golfspiel einfach so

    sehr lockte, oder war's der Reiz,

    dem ich erlag, einfach nur froh,

    ein Teil zu sein von ihnen. Geiz


    mag eine Rolle spielen, doch

    es war der Weg den ich verließ,

    verlor mich selbst, fiel in ein Loch,

    in dem ich auf den Wolf so stieß.



    Hintergrund:

    Der Corona-Wahnsinn hat dich erreicht, wenn dich dein eigenes Schreibprojekt anfängt zu nerven, weil du dadurch die Staffel deiner neuen Lieblingsserie nicht mehr an diesem Tag beenden kannst. Ehrlicherweise bin ich jetzt zu faul, das ganze Gedicht noch einmal zu überarbeiten, aber da steckt auch so schon einiges an Zeit drin, also poste ich heute ausnahmsweise die wirklich komplett unbearbeitete Version; also das, was zu dem Zeitpunkt da war, als der letzte Vers geschrieben wurde. Weder ist die Idee völlig ausgearbeitet, noch ist das stilistisch auch nur ansatzweise nah an der Perfektion. Aber ursprünglich ging es hier ja einfach darum, überhaupt jeden Tag etwas zu schreiben und in der Hinsicht bin ich ganz zufrieden, weil ich zumindest eine Idee entwickelt habe, mit der ich demnächst wieder weiterarbeiten kann. Übrigens weiß ich, dass der Golf-Bezug vollkommen willkürlich wirkt und außerhalb des Themas werde ich ihn auch wieder aus dem Gedicht nehmen. (Seid also bitte gnädig, haha) ^-^


    Rekommi:

    _______________

  • Thema: Sinkendes Schiff


    Der Kapitän

    Ritterlich bleibt bis zum Schluss

    der Kapitän auf seinem Schiff, auch

    wenn es sinkt und ihm alsbald

    der abgrund schwarz entgegenwinkt;

    denn Recht basiert auf Ehre,

    draußen auf dem Meere.



    Hintergrund:

    Meine Recherche hat mich heute relativ schnell zu der bekannten Regel geführt, dass ein Kapitän sein Schiff im Falle eines drohenden Untergangs als letzter verlassen müsse. Wenn ich Wikipedia vertrauen kann, scheint das deutsche Recht diese Regel bei Weitem nicht ganz so streng auszulegen, wie es wohl an anderen Orten der Fall ist und persönlich kann ich mit der Regel auch nicht viel anfangen, aber well, für ein kurzes spontanes Gedicht hat es gereicht.


    Rekommis: -


  • Thema: Beobachten der Augenbraue


    franky

    leuchtend, strahlend braun die iris deiner

    augen, zierlich lockend ziehst du anmaßend

    den linken mundwinkel zu ihnen hoch,

    doch heute blasst dein bild in tristem grau.

    so wählerisch schaust du im spiegel, spielst

    die wut, dann angst und zorn und freude,

    übst kontrolle über feine brauen, die das tor

    zu deiner seele sind. all das schauspiel nur

    versuche, es zu schließen, leis und unbemerkt.



    Hintergrund:

    Kurz vorweg: Einschließlich des heutigen Themas sind es noch sieben Themen, bis ich das Projekt in der aktuellen Form für mich wie vor einiger Zeit schon angekündigt beenden möchte. Falls noch jemand eines der Themen selbst umsetzen möchte, wäre jetzt also der ideale Zeitpunkt dafür! Wie ich danach weitermache, habe ich noch nicht endgültig entschieden. Mal gucken, ob das mit den wöchentlichen Listen noch was wird, mh.

    Zum Gedicht: Man nehme ein schwarz-weiß Foto mit emotionslosem Blick und denke sich die Augenbrauen weg. Fand ich tatsächlich ganz inspirierend. ^^' Die Idee kam mir, nachdem ich bei meiner Recherche gelesen hatte, dass die Emotionen sehr viel stärker an den Augenbrauen abzulesen seien als etwa an den Augen oder dem Mund. Mit dem Gedicht bin ich Stand jetzt doch ganz zufrieden. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: Viele Kissen


    Geteiltes Bett ist halbes Leid.

    Liebe zeigt sich stets auf andre Weise;

    heimlich, still und leise halten Seeotter

    beim Schlafen ihre Hände, um ein

    Auseinandertreiben auf dem Wasser zu

    verhindern. Wir hingegen führen vor

    dem Schlafengehen Krieg. Gestern erst

    verlor ich jenen Kampf, der als die

    Schlacht vom Kopfkissenbereich in die

    Geschichte eingetragen ist, mit federnen

    Verlusten in der fünften Kissenkompanie.

    Doch unterschätz mich nicht, rühmst

    du dich ganz gemütlich noch im Sieg,

    liegst leicht verträumt in deiner Decke,

    die du als Trophäe in dein Reich der

    Träume mitgenommen hast, such ich mir

    zärtlich schon die Waffen für den Aufstand,

    der wie immer gleich am Morgen folgt.



    Hintergrund:

    Heute war das mal eine relativ spontane Idee, für die ich keine große Recherche gebraucht habe. Ich muss mal schauen, ob ich das noch leicht verändere, groß überarbeitet ist es noch nicht. Auch beim Titel bin ich nicht ganz sicher; aber eigentlich sollte er so schon ganz gut zu der Idee passen. Wie immer freue ich mich über Feedback. :)


    Rekommis: -


  • Thema: Eintritt in die Realität


    Real, die Wahrnehmung

    Herzlich Willkommen! Treten Sie aus

    der Wahrnehmung heraus und lassen

    Sie sich ein auf eine Welt, in der der

    Schein nicht mehr zu dominieren

    scheint, bloß wellenförmige Gedanken,

    die wie Asche blass, fast nass und

    durchsichtig in Ihrem Herzen schnei'n,

    doch existiert es nicht, die Asche schon.



    Hintergrund:

    Je mehr ich zum Begriff der Realität recherchiert habe, desto verwirrter war ich, also habe ich versucht, genau dieses Gefühl festzuhalten, haha. Rein formal bin ich ganz zufrieden, inhaltlich kann ich das Ganze noch nicht ganz verorten. x)

    Ansonsten habe ich inzwischen ein paar grobe Ideen im Kopf, wie ich nach den Listen (also im April) weitermachen möchte. Unter anderem könnte ich mir auch kleinere Kollaborationen vorstellen (wie ich es etwa hier schon einmal in einem größeren Rahmen getan habe). Falls daran jemand Interesse hat, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen; egal ob hier im Topic, per Konvi, discord oder wo auch immer. Übrigens auch gerne Nicht-FF'ler; hier soll es ja einfach darum gehen, generell kreative Anstöße zu finden. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: Monopoly


    Haiku

    Monopoly; ein

    Treiben in die Insolvenz.

    Geh nicht über Los.


    Elfchen

    Monopoly:

    Ein Spiel

    mit zwei Varianten.

    Muss Geld immer siegen?

    Freiland.



    Hintergrund:

    Mehr als ein Haiku und ein Elfchen habe ich heute leider nicht geschafft, mh. Die Idee mit dem Treiben in die Insolvenz habe ich dem Wikipedia-Artikel zu Monopoly entnommen. Auch das Elfchen basiert auf den Infos aus dem Artikel. Näher beschäftigt habe ich mich mit dem dort vorgestellten System allerdings nicht, also bitte nicht überbewerten. Ansonsten ein letztes Mal die Einladung an alle, dass morgen Kommi-Sonntag ist, auch wenn es gar nicht mehr so viele unkommentierte aktive Sammlungen gibt. Vielleicht weite ich es mal auf andere Bereiche aus, haha. ^^'


    Rekommis: -


  • Thema: Weiß


    morgenstunden im märz

    einsame flecken auf eisernem glas,

    gehalten in unbunten farben.

    sie schwinden, verblassen und

    strahlen beim malen so hell, dass

    sie leuchten. dynamisch und kräftig,

    so zärtlich, zerbrechliche flocken

    aus schnee.



    Hintergrund:

    Not gonna lie, den Kommentar habe ich heute leider nicht mehr geschafft, weil ich kein Werk zum Kommentieren gefunden habe. Um jeden Preis erzwingen will ich es ja auch nicht, wenn mir zu einem Werk nichts einfällt. Aber generell fand ich die Kommi-Sonntage in diesem Monat wirklich schön, um überhaupt mal einen Rhythmus zu entwickeln; das werde ich auf jeden Fall versuchen beizubehalten! ^-^

    Das Gedicht ist entstanden, weil es heute morgen so völlig aus dem Nichts geschneit hat. Ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem Gedicht, aber die Zeit wurde knapp. Ich gucke morgen nochmal rüber. ^^'


    Rekommis: -