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  • Thema: Das Fossil


    Dochte

    Zärtlich legt sich ganz allmählich sanfte Wärme übers Tal, während wir entschlossen, still vom Gipfel blicken; all das satte Grün ergraut und wir schau’n zu. Spürst du jäh die Dunkelheit im lodernd schönen Licht, so hell, bevor das Rot das Blau ergreift, das dumpfe Grau der Schwärze weicht und unser Licht erlischt? Was ist es, das von uns dann noch verbleibt? Bloß schwache Körper, die der Asche, die uns seelenruhig vom Schmerz befreit, verdanken, dass sie als Fossil verenden?

    Dein Blick, so gleichgültig, er sagt genug. Doch schließen wir die Augen nicht. Nein, wir schau’n zu. Wird’s dadurch gut?



    Hintergrund:

    Fast ein wenig bezeichnend, dass ich ausgerechnet zum Ende der Themenlisten wieder den Weg ins Licht suche und damit den Kreis zur letzten Sammlung schließe, haha. Eigentlich hatte ich bei dem heutigen Thema überlegt, jemanden ein Fossil auffinden zu lassen und mich dann evtl. noch mit der individuellen Geschichte des Fossils zu befassen. Über das Bild eines Waldes, der von Asche begraben ist, bin ich dann aber zum genau umgekehrten Prozess übergegangen, also dem Fossilwerden. Ich denke trotzdem mal, dass man in dem Drabble einiges lesen kann, deswegen sage ich da gar nicht mehr groß etwas dazu. Insgesamt bin ich persönlich aber endlich mal wieder wirklich zufrieden mit einem Werk hier. Vielleicht möchte ja jemand seine Gedanken dazu mitteilen. :)


    Rekommis: -


  • Thema: Wörterbuchweitwurf


    Haiku

    Wortakrobaten

    Spielerisch der Drahtseiltanz

    Nur ein falsches Wort …


    Wörterbuchweitwurf

    „55 Meter, das könnte glatt ein neuer Weltrekord sein!“, rief er jubelnd.

    Eine Dame blieb aus Neugier im Gang stehen. „Was machen Sie da?“

    „Ich werfe Wörterbücher.“

    „Das sehe ich.“

    „Wieso fragen Sie dann, was ich hier mache?“

    Erzürnt verschränkte die Bibliothekarin ihre Arme. „Räumen Sie die Bücher zurück und verlassen Sie umgehend das Gebäude!“



    Hintergrund:

    Beim Erstellen der Liste hatte ich die grobe Idee, evtl. ein bisschen durch verschiedene Wörterbücher zu blättern und daraus dann etwas zusammenzubasteln. Und jetzt habe ich kein Wörterbuch in meiner Nähe, uff. Stattdessen habe ich mich jetzt mal an 55 Fiction versucht. Dabei geht es darum, eine Kurzgeschichte in nicht mehr als 55 Wörtern zu erzählen. Da ich Drabbles schon liebe, war es ja mal einen Versuch wert. Kommentare nehme ich gerne an. :)


    Abschließende Worte:

    Wie in den letzten Wochen mehrfach erwähnt, hatte ich einige Ideen, wie ich im April weitermachen möchte. Da sich für die Kollaborationen und die wöchentlichen Listen niemand mehr gemeldet hat, habe ich die entsprechenden Ideen jetzt aber doch wieder verworfen. Ansonsten ist mir ja auch aufgefallen, dass das generelle Interesse hier im Vergleich zum Januar deutlich zurückgegangen ist, sodass ich mich wieder verstärkt meinem anderen Projekt widmen möchte. Trotzdem nochmal ein riesiges Danke an alle, die hier regelmäßig mitgelesen haben und ganz besonders an diejenigen, die mir gelegentlich auch Feedback gegeben haben! Das Projekt hat dadurch insgesamt deutlich länger überlebt, als ich das jemals für möglich gehalten hatte und rein von der Masse an entstandenen Rohfassungen war das auch definitiv die produktivste Phase in meinem Leben, haha. Insofern ja, einfach nochmal ein großes Danke an alle, die mich hier motiviert haben! :)

    Die Sammlung würde ich übrigens gerne offen lassen, falls in nächster Zeit noch jemand kommentieren möchte. Wie gesagt, da die Werke alle noch nicht so alt sind, freue ich mich bei jedem Werk über Rückmeldungen! Im Startpost ist auch ein kleines Inhaltsverzeichnis mit Empfehlungen. Evtl. folgen mit etwas Abstand auch noch ein paar kleinere Experimente in der Sammlung hier. ^-^


    Rekommis: -


  • Thema: NPM-Spezial I


    Haiku

    In weiter Ferne

    sei das tägliche Haiku

    von hier aus gegrüßt.



    Hintergrund:

    Der halbe Monat ist rum und ich dachte mir, dass ich die Energie vom NPM mal in die Sammlungen mitnehmen könnte. Konkret habe ich für diesen Monat zwei kleine Posts geplant. In diesem hier möchte ich ein paar meiner Werke aus dem vergangenem Jahr ausstellen und im zweiten Post werde ich dann zusätzlich die Werke sammeln, die im Rahmen des diesjährigen NPM entstanden sind. (Und dann war es das aber wirklich erstmal mit dem täglichen Posten. Hoffe ich.) ^-^

    Kommentare nehme ich natürlich weiterhin gerne zu allen Werken in dieser Sammlung an. :)


    Rekommis: -

  • Thema: NPM-Spezial II


    Haiku

    Der Monat ist rum!

    So viele Haiku wurden

    verworfen, oh je.




    Hintergrund:

    Hier nun also der versprochene zweite Post mit all den Werken, die ich im April für diverse Aktionen im Bereich verfasst habe. Ich hatte etwas überlegt, ob ich die Werke chronologisch, oder eher thematisch sortieren würde; habe mich dann aber relativ schnell für letztere Variante entschieden. Vielleicht wirft das auf das ein oder andere Werk ja nochmal ein neues Licht, wobei ich selbst zugeben muss, dass die Zuordnung gar nicht so einfach war und auch sicher nicht ideal ist. Aus formalen* Gründen bleibt das jetzt aber so. Auch falls heute noch ein Werk folgt, muss das jetzt leider draußen bleiben. Chronologisch kann man das meiste im Topic selbst ja noch einmal nachlesen. :)


    Rekommis: -


    *Editor, damit

    du es auch ganz sicher weißt:

    Ich hasse dich sehr!

  • Thema: -


    Identität

    Wer bin ich und wer bist du?

    Wer kann es uns schon sagen?

    Ich frag es leis’ und immerzu:

    Wer bin ich und wer bist du?

    Die Frage lässt mich nicht in Ruh,

    Es ist die Frage aller Fragen:

    Wer bin ich und wer bist du?

    Wer kann es uns schon sagen?



    Hintergrund:

    Ohne den Zwang der Statistik konnte ich das Schreiben heute auch endlich mal wieder ein wenig genießen, haha. Für den restlichen Mai habe ich mir überlegt, dass ich nochmal ein paar der Themen vom NPM umsetzen möchte, ggf. aber auch wieder etwas freier werde. Jeden Tag wird es aber vermutlich nicht mehr klappen. Für den Juni habe ich mir dann wieder eine Liste erstellt, die werde ich aber nicht mehr hier im Topic umsetzen; das hat seinen Zweck inzwischen aber auch wirklich mehr als erfüllt! Vielleicht möchte sich bis dahin aber ja noch jemand anschließen. Ich freue mich übrigens auch immer noch über Umsetzungen der Themen aus meinen alten Listen oder über Feedback zu den Werken hier! :)


    Rekommis: -


  • Ich beziehe mich mal auf dieses Werk mit dem wunderbaren Titel "Liste", weil es mich gerade bewegt.

    Die Überschrift lässt erstmal den Gedanken an erneuten Zwang aufkommen, nachdem du du doch eigentlich angekündigt hattest, erst mal Abstand von den Listen zu nehmen. Durch die feste Form, die von den bisherigen Beiträgen vorgeprägt ist, verkörpert es starre Ordnung und eine Diszipinierung, die selbst dann noch aufrecht erhalten wird, wenn es nicht mehr nötig ist. Quasi der Feind aller dichterischen Kreativität, wenn es nur noch darum geht, die Form zu füllen, ohne rechte Inspiration.

    Und dann lese ich das Gedicht, und alle Befürchtungen fallen erleichtert von mir ab. Allein das erste Wort "hihi" bringt die komplette Wendung, ein Kichern vielleicht auch darüber, wie der Leser sich hat hereinlegen lassen, vor allem jedoch der Versuch, alles ins Lächerliche zu ziehen, was so ernsthaft und würdevoll als geregelte Ordnung daherkam. Die fehlende Groß- und Kleinschreibung verstärkt den Eindruck, dass Regeln und Konventionen hier nichts mehr zu suchen haben und die freie Kreativität ihren Lauf nimmt. Nur das Komma erinnert noch an einen Rest davon und steht als Symbol dafür, dass es komplett ohne Form auch nicht geht.

    Dieser Aufbau von Spannung, die dann so plötzlich und fundamental gebrochen wird, ist schon bemerkenswert. Ich bin gespannt auf Weiteres!


    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

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  • Thema: -


    das fliegen.

    dieses kribbeln leise ferne lichter

    locken mich doch bin ich kein

    insekt. hab mich versteckt in meiner

    hülle dem kokon und warte auf den

    nächsten schmetterling er nimmt

    mich mit. wieso nur kommt er nicht?



    Hintergrund:

    Nachdem ich das Gedicht eben mehrfach komplett neu strukturiert habe, bin ich bei dieser Version gelandet, mit der ich erstmal ganz gut leben kann. Leider ist es inhaltlich immer noch nicht das, wo ich eigentlich hin wollte, aber das kann ich mir für die kommenden Tage ja nochmal vornehmen. Die freie Form habe ich in den letzten Wochen definitiv vermisst. x)

    Kommentare nehme ich natürlich gerne entgegen. :)


    Rekommi:

  • Thema: Das Reh


    Tanz mit dem Reh

    So sprunghaft tauchst du auf aus dem Gebüsch; ein Schatten im Gestrüpp der kleinen Welt, die mich umgibt. Ein Schritt, mehr ist es nicht, in deine Richtung und schon bist du fort. Ich lauf’ dir nach! Ein Schritt und ein Schritt und ein Schritt und langsam schwindet das Licht im dunkel fremden Wald. Allmählich weiß ich nicht mehr, wo ich bin. Mit jedem Schritt bin es nun ich, der deine Welt umkreist. Aus der Ferne ruft mich ein Leuchten. Ich lauf’ ihm nach, bis sich schließlich die Lichtung vor mir öffnet. Zierlich stehst du dort, schaust mich verlegen an. „Wer bist du?“, fragst du leise.



    Hintergrund:

    Ich sehe diese ganzen tollen Updates und würde liebend gerne kommentieren, aber momentan fehlt mir leider ein wenig die Zeit dazu. Da mir heute aber relativ spontan diese Idee zu dem Werk kam, wollte ich den Post unbedingt nutzen, um euch zumindest hier kurz mitzuteilen, dass ich die Updates sehe und toll finde Mandelev  Thrawn  Shiralya  Musicmelon  Neganymous  @Epimonandes ♥ Vielleicht folgt zumindest der ein oder andere Kommentar noch, wenn ich wieder mehr Zeit habe. s:

    Mit dem Werk selbst bin ich relativ zufrieden. Eigentlich sollte es ein Drabble werden, aber als ich fertig war, wollte ich den letzten Satz unbedingt noch hinzufügen. Und sechs Wörter aus dem fertigen Text zu streichen, war auch nicht mehr so einfach. Insofern sind es jetzt eben 105 Wörter plus Titel. Who cares.


    Rekommis: -

  • Thema: -


    Haiku

    das wasser steht dem

    dicken fisch schon bis zum hals,

    nun taucht er unter.



    Hintergrund:

    Ich glaube, ich muss mich mal wieder in die Listen zwingen. Anfang des Jahres hat das mit dem Schreiben noch geklappt, egal wie wenig Zeit ich zur Verfügung hatte. Heute war ich dann ganz froh, überhaupt mal was geschrieben zu haben. Ist sicher nicht der ganz große Wurf, aber ganz ohne Update wollte ich in diesem Monat auch nicht dastehen.

    Über Kommentare freue ich mich selbstverständlich weiterhin zu allen Werken! ^-^


    Rekommis: -

  • Huhu ^^

    ich hatte ja gestern abend ein paar Gedanken in unserer Konversation schon angedeutet, aber hier noch mal ein bisschen ausführlicher.

    Ich mag diese umgedrehte Metapher im Haiku, dass für den Fisch gerade die Luft von oben das Bedrohliche ist, nicht das Wasser von unten. Warum er wohl überhaupt den Kopf herausgestreckt hat? Wollte er mehr von der Welt sehen, wissen, was ihn jenseits der Wasseroberfläche erwartet? Wenn er versucht, Morgenluft zu wittern, wird es ihm schlecht bekommen und er erstickt. Von daher ist es wohl die richtige Entscheidung, wieder abzutauchen, auch wenn es ein bisschen was von "Schuster bleib bei deinen Leisten" hat. Gerade wenn er dick ist, hätte er es wohl an Land viel schwerer als im Wasser ^^

    Aber man könnte auch noch ein bisschen darüber hinausgehen. Auf der Deutungsebene sehe ich einen Menschen, der in Schwierigkeiten, Ängsten, Nöten steckt und dann einfach aufgibt, abtaucht und in ihnen versinkt. Er hat keine Kraft, niemand ist da, der ihm die Hand helfend entgegenstreckt, und die Lösung, die er sieht, wenn er mal darüber hinaus denkt, scheint ihm zu kompliziert oder wenig erfolgssversprechend. Und so bleibt er, wo er ist, versinkt im Selbstmitleid.

    Zugegeben, die zweite Interpretation ist relativ frei und ich bevorzuge eigentlich die erste, aber ich war gerade schon so schön am Spinnen. Du freust dich ja immer über Kommentare, also hoffe ich, du kannst etwas damit anfangen.

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  • Hello hello Flocon ,


    ich habe mich eben einmal quer durch einige deiner kleinen Werke gelesen und ich finde deine Arbeiten wirklich unglaublich schön - werde jetzt auch direkt dein Thema mal abonnieren, nachdem ich nun Anfang des Jahres ja bereits hier reingestolpert bin und da schon so angetan war von einem deiner Stücke.


    Ich bin allgemein ein Fan von Lyrik und ähnlichen kurzen, kreativen Formen, daher hab ich mich gerade gefreut, bei dir so viel davon zu sehen. Und nachdem ich einiges gelesen habe, bin ich echt ziemlich begeistert davon, wie du immer wieder die Essenz verschiedener Dinge einfangen kannst. Die meisten Werke fühlen sich an wie ein Fetzen eines echt intimen Momentes, ganz besonders stechen mir da "das fliegen." und "Tanz mit dem Reh" aus deinen neueren Sachen hervor. Bei ersterem bin ich mir nicht einmal ganz sicher, wovon es handelt - es lässt sich in so viele Richtungen lesen.

    Ja, eigentlich wollte ich dir das nur kurz mitteilen. Ich bin ursprünglich hier gelandet, um wegen einer Medaille mal ein paar Werke zu lesen und zu kommentieren, aber jetzt bin ich doch sehr froh, wieder hier so viele schöne Werke lesen zu können.

  • Thema: -


    Supernova

    Ich weiß, dass ich dich nicht wirklich kenne, doch mein Herz sieht das ganz anders. Du läufst auf mich zu und es beginnt wie wild zu schlagen. Die Welt um mich herum verschwimmt; rotes Licht blitzt auf. Ich versuche mich an die Worte zu erinnern, die ich mir Abend für Abend eingeprägt habe, doch es gelingt mir nicht. Ich verliere mich in deinem Blick, erstarre. Du nickst, als wolltest du mich beruhigen, mir ein Zeichen geben. Zu spät.

    „Cut!“, ruft plötzlich eine fremde Stimme. „Sag mal, ist das dein erster Tag in Hollywood?“

    Ich nicke leise, versinke im Boden.



    Hintergrund:

    Ich hatte heute etwas Zeit und war zudem motiviert, mal wieder ein wenig zu schreiben. Neben einer Rohfassung für ein Gedicht ist unter anderem dieses Drabble entstanden, mit dem ich ganz zufrieden bin. Feedback und Gedanken dazu nehme ich natürlich gerne an. :)

    Ansonsten hatte ich zuletzt die vage Idee, einen Blog zum Thema Lyrik zu schreiben. Da mir das FF-Magazin damals sehr am Herzen lag, dachte ich, dass ich mal nachfrage, ob vielleicht jemand mitschreiben möchte und ob generell überhaupt Interesse daran besteht, gerne auch nur mal für einen Artikel oder ein Interview. Falls jemand Interesse hätte, kann man mich gerne einfach mal anschreiben. Wie gesagt, ich bin noch relativ früh in der Planung und wäre da für viele Ideen offen. ^-^


    Rekommis:

  • Thema: -


    ________________Schimmer


    Gefangen im Tunnel funkeln vor uns fern

    und im Dunkeln ganz leise die Lichter der

    Zukunft. Du greifst meine Hand. Ich streife

    die Wand. Sie zerbricht. Gedankenverloren

    schweifen die Blicke zurück. Einstmals so

    klare Konturen der Vergangenheit. erbla

    ssen. verzerren. sind wirr. Einzig das ferne

    Licht lässt vage erahnen, was in den Trüm

    mern einst hinter uns lag. Du gehst einen

    Schritt, du ziehst meine Hand. Ich lasse los.



    Abschied

    Der Sturm ist vergangen, doch die Tropfen fallen noch. Einzeln, jeder für sich. Und doch alle gemeinsam. Ein zarter Windzug streichelt meine Haut. Ich atme aus. Nach oben will ich schauen; sehen, ob du lächelst oder weinst. Vergebens. Meine Augen weigern sich. Ich trage keine Flügel, bloß ein Seil. Doch du stehst über mir, das Messer in der Hand. Die Würfel sind gefallen. Oder eher Murmeln, gab es eigentlich doch keine Chance. Vor der Hölle hab ich keine Angst, doch vor dem Fall. Endlos. Einfach fallen. Nur man selbst.

    Dann: ein Ruck.

    Und doch, ich seh es noch: Du lächelst.



    Hintergrund:

    Das Gedicht ist heute relativ spontan entstanden. Am Ende habe ich mich stärker auf die Form als auf den Inhalt konzentriert, wodurch das Gedicht insgesamt ein wenig dunkler geworden ist, als es das eigentlich sollte. Trotzdem bin ich für eine erste Fassung ganz zufrieden damit. Und irgendwie passt es so dann auch ganz gut zum zweiten Text! Wahrscheinlich werde ich es für die nächsten Wochen so beibehalten, dass ich mir am Wochenende etwas Zeit nehme, um zumindest ein bisschen zu schreiben.

    Bei dem Drabble handelt es sich um meine Abgabe für diesen Wettbewerb. Meine Reizwörter waren Seil, Flügel, Messer und Murmel. Falls jemand an den Ideen zu dem Werk, bzw. an dem Entstehungsprozess interessiert ist, habe ich mal versucht, das unten in einer Art Rekommi zusammenzufassen.


    Rekommi:

  • Guten Abend, ich schon wieder :)


    Dein Schimmer bringt mich gerade dazu, noch ein paar Worte loswerden zu wollen, wenn ich schon mit dem Abschied nicht so viel anfangen konnte. Du hast es selbst schon angemerkt, aber es ging mir auch beim Lesen so, dass der Anfang eigentlich recht positiv und hoffnungsvoll ist, gerade in Verbindung mit meiner ersten Assoziation zum Titel. Das Ich und das Du sind zwar im Tunnel gefangen, doch die Wand bricht, so dass ich Freiheit und die schon angedeuteten Lichter der Zukunft, einen Neuanfang erwarte. Doch dann dreht sich das Gedicht und endet fast schon in Düsternis. Die plötzliche Freiheit scheint das Ich nicht verarbeiten zu können. Dass es sich nach dem Ende der langen Zeit im Tunnel, möglicherweise ein Lebensabschnitt, aber vielleicht auch nur zwei bis drei Wochen, erst mal zurückerinnert, kann ich nachvollziehen. Aber irgendwie hängt es dann doch zu sehr an den Erinnerungen und fühlt sich noch nicht so weit, den Schritt aus den Trümmern hinauszuwagen, möchte lieber alleine zurückbleiben als gemeinsam mit seinem Leidensgenossen nach herauszutreten. Mir kommt es auch so vor, als wäre es ihm lieber, dass das ferne Licht, also die Zukunft, weiterhin nur ein Schimmer bleibt und nicht "heller" wird. Das ist eine sehr interessante Deutung des Titels, die ich so nicht erwartet hätte.


    Kurz noch zur Form, weil die ja schon auffällig ist: Die Aufteilung nach Versen erscheint mir inhaltlich gesehen recht willkürlich und eher danach konzipiert, dass jeder Vers optisch in etwa die gleiche Länge hat und eine ähnliche Silbenanzahl, wenn ich mich nicht verzählt habe, schwankt sie immer zwischen zehn und elf Silben, einmal sind es sogar zwölf. Besonders sind natürlich die beiden Wörter, die du auf zwei Verse aufgeteilt hast, ohne Bindestrich, und dadurch wohl herausheben möchtest. Bei den Trümmern finde ich das sehr effektiv, weil es die Zerbrochenheit der Vergangenheit auch durch die Form unterstützt. Bei erblassen kann ich den Gedanken dahinter nicht ganz nachvollziehen, vor allem weil sich das nachfolgende Wort verzerren spontan gesagt viel eher dafür angeboten hätte, wenn ein Wort über das Ende der Zeile hinweg "verzerrt" wird. Zudem trennst du das Wort ja an einer Stelle, die so nicht vorgesehen ist. Meine Überlegung ist aktuell, ob du das a als Vokal, das normalerweise wegen dem Doppel-s kurz gesprochen wird, lang machen wolltest, um so eine Art Verhallen des Wortes anzudeuten. Also wie die Erinnerung verblasst, so verblasst auch der Klang des Vokals, wenn man ihn lange spricht, weil man ihn irgendwann nicht mehr halten kann. Aber das scheint mir doch ein bisschen weit hergeholt, vielleicht kannst du mich aufklären. Was tatsächlich ein cleverer Kniff gewesen wäre, wäre, wenn eines der beiden s weggelassen worden wäre (also: verblasen) oder in hellerer Farbe/transparent geschrieben wäre, so dass tatsächlich etwas verblasst. Äh ja, ist mir nur gerade spontan eingefallen ^^

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  • Thema: Unverständlichkeit


    Haiku

    spätes grün im herbst

    ein pferd läuft metaphorisch

    durch den wald: galopp.


    Gedicht

    er spielte mit worten wie mit dem klavier.

    die nacht war still, der mond war fort.

    ein einsamer löwe tigerte.

    der hase floh.

    tugend: manipulation der schlangen.

    doch der zoo öffnete nicht.


    Gedicht

    genau vor siebenhundert tagen

    lag schnee.

    bloß schneite es nicht.


    Gedicht

    äpfel,

    tausendsassa unter den birnen.

    schatten blühen auf und gehen ein.

    wehrlos, chancenlos.

    noch einmal:

    schatten blühen auf und gehen ein.



    Hintergrund:

    Ich habe mich heute mal dazu gezwungen, in ein paar Gedichtbände hineinzuschauen, die schon länger in meinem Regal stehen, mir bislang aber immer irgendwie zu kryptisch geschrieben waren. Wirklich warm bin ich damit auch heute nicht geworden, aber gut, irgendwann muss ich mir dafür wohl mal richtig Zeit nehmen. Auf jeden Fall haben mich die Gedichte dazu inspiriert, einfach mal irgendwelchen Blödsinn aufzuschreiben und das in eine ansprechende Form zu bringen. Denn ganz ehrlich: irgendwie hat das alles genau so auf mich gewirkt. Wie Blödsinn, in den man erst im Nachhinein Sinn hineindeuten kann. Irgendwie fand ich den Ansatz dann aber doch ganz spannend, haha. Ein paar Exemplare stelle ich hier einfach mal aus. Wie gesagt, es stecken von meiner Seite keine inhaltlichen Gedanken hinter den Gedichten. Falls aber jemand tolle Interpretationen hat, werde ich sie natürlich trotzdem schmunzelnd lesen, haha.


    Rekommi:

  • Thema: Ich schwöre, die Hausarbeit wollte mich beißen!


    Haiku

    ich träume von dir

    deine lippen, sie zittern

    die stimme erblasst



    Hintergrund:

    Bin ich hier richtig bei den Anonymen Haikulern? Ich werde mal versuchen, das tägliche Haiku zumindest für ein paar Tage beizubehalten. Die sind ja doch ganz schnell geschrieben und auch einfach mal eine schöne Abwechslung, haha. Feedback oder Gedanken nehme ich natürlich weiter gerne zu allen Werken an. ^-^


    Rekommis: -

  • Thema: Effektiv habe ich heute -23 Wörter geschrieben. Es ist zu warm.


    Haiku

    er betrachtet das bild.

    sie starrt auf den rahmen.

    und wie er sich löst.



    Hintergrund:

    Tag 3, ich zähle Silben in Werbeprospekten und finde dabei tatsächlich ein Haiku. Die Silben sind heute nicht optimal verteilt, aber aufbrechen wollte ich den ersten Vers nur deswegen nicht. Ich denke, damit kann ich leben. Irgendwie. x)


    Rekommis: -

  • Oh, Haikus!

    Sowohl Thema als auch Haiku sind 10/10 auf der reale Struggle Skala. Kann auch sehr empfehlen, Pflanzen mit kalt gewordenem Tee zu gießen. Oder gilt dass dann schon als Kanibalismus? :unsure::unsure::unsure:


    Das wollte meine mich gestern auch D: Die verschwören sich bestimmt gegen uns alle.....
    Achja, das Haiku: Finde die Idee lustig, dass das so der Traum kurz vorm Aufwachen ist und desswegen alles verblasst. Zumindest gefällt mir das besser, als all das finstre Zeug dass ich da sonst reininterpretieren würde^^ Finde es aber trotzdem weird, dass da "erblasst" und nicht "verblasst" steht :x

    Ja, ist es. Du könntest deiner Wortzahl helfen, wenn du den Radierer wegpackst!

    Das Haiku erinnert mich an dieses eine Banksy Bild, dass sich bei seiner Premiere Ausstellung selbst durch den Rahmen geschreddert hat xD Frag mich nicht wieso, bestimmt ist das viel deeper als das, aber das war halt das erste, was mir dazu eingefallen ist^^

  • Thema: Sonntags führen meine Hausarbeit und ich eine offene Beziehung.


    Leben (ein Elfchen)

    Choreographie?

    Worte: Anarchie.

    Einzelne Gedanken wie

    verloren in der Zeit.

    Alltagspoesie.



    Hintergrund:

    Haiku, wo bist du? Die Tage werde ich mal versuchen, rein von der Silbenzahl ein Haiku in die Form des Elfchens zu bringen. (Also 17 Silben verteilt auf die elf Wörter.) Wer möchte, darf sich gerne anschließen!


    Rekommi: