Das Verbot von Privat-Feuerwerk

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  • Ich meine, natürlich ist das scheiße mit starken Schmerzen, Angst und Hunger drei Stunden in der Notaufnahme zu warten.

    Das weist aber eben nur daraufhin, dass die Krankenhäuser bereits vor Corona unterbesetzt und das Personal überarbeitet war, wie du bereits sagst.

    Wie oben in deiner Antwort beschrieben, die Krankenhäuser hatten bereits vor dieser Ausnahmesituation ihre Problemchen. Wenn dann noch zusätzlich Patienten mit Wunden durch Feuerwerkskörper en masse auftauchen, dann möchte ich mir nicht ausmalen, wie kritisch die Situation wird. Vor allem verbunden mit der Knappheit an Fachkräften.

    Richtig aber mir kommt da die Regierung viel zu nett weg. Ich sollte auf meinen Spaß verzichten weil andere es verbockt haben. Und auf diesen Spaß verzichten wir bald schon ein Jahr und wer weiß wie lange danach auch noch. Zudem erweckt unsere Regierung auch nicht wirklich den Eindruck, dass sich etwas ändern wird. Man hat den ganzen Sommer über Phrasen erzählt und nichts hat sich getan. Das Silvester am 31.12. stattfindet ist ja nun auch wahrlich eine Überraschung. Auch hier hätte man Konzepte entwickeln können beispielsweise überwachte Zonen in jeder Stadt wo Feuerwerk gezündet werden darf.

    Aktuell sterben wöchentlich mehrere tausende Menschen an COVID-19, und du kannst nie wissen, ob vielleicht nicht in deinem Krankenhaus, wo du in der Silvesternacht behandelt wirst, ein Patient mit diesem Virus behandelt wird. Was, wenn du auftauchst, und parallel bei ebenjenem Patienten plötzlich Komplikationen auftreten? Das endet im schlimmsten Fall mit dem Tod, und am Tod eines Anderen durch deine vermeidbaren Wunden Schuld zu sein - das ist durchaus respektlos!

    Das finde ich etwas überspitzt. Denn dann müssten wir generell über Verbote sprechen. In den Krankenhäusern liegen zu 70% Patienten auf den Intensivstationen die nichts mit Covid zu tun haben und das dauerhaft. Der beschriebene Fall von dir kann auch mit jedem anderen Patienten passieren. Wenn man noch weiter denkt sei auch zu hinterfragen welche Leute eigentlich dort liegen mit Corona und eine Schuld daran haben aufgrund von unvorsichtigem Verhalten. Ich überspitze es jetzt auch mal in dem Sinne: Weil diese Person (Feuerwerk/Corona) sich unvorsichtig verhalten hat endet es im schlimmsten Fall mit dem Tod (Corona/Intensivpatient mit anderer Erkrankung). Und es gibt genug alte Menschen die sich auch daneben benehmen oder denen gerne mal die Maske unter die Nase rutscht. Deshalb finde ich es zu überspitzt und zu pauschal nun anderen die Schuld zu geben falls doch etwas passiert.

  • Zitat

    Ja, und dieses "Neid-Argument" ist vollkommen sinnfrei, ganz egal, ob nun einem bei der Kritik eines (Asi-)YouTuber vorgeworfen wird, dass man ja nur "neidisch auf den Erfolg des YouTubers und es ihm nicht gönnt" oder hier, wenn einem vorgeworfen wird, man wäre deswegen für ein Privatfeuerwerkverbot, weil man "neidisch darauf sei, dass andere Feuerwerk machen können, man selbst aufgrund seines Gewissens nicht"

    Like, wtf? Neid? Warum?

    Auf der einen Seite kritisierst du das Verhalten, welches man unter einem laut dir (Asi)-Youtuber findet, aber auf der anderen bedienst du dich eines solchen Verhaltens in einer sachlicheren Diskussion?


    -Brah

    -Meme

    -Sarkasmus auf ein Argument, was genauso auf der anderen Seite gilt.

    -Ferner der Versuch das Gesagte anders darzustellen und zu verdrehen, statt sinnhaft darauf einzugehen.

    -Und das merkwürdigste ist, dass es den Anschein macht, dass das Neid Argument bei dir zutrifft, ohne dass es dir bewusst zu sein scheint. Ich erkläre dir auch gerne warum es den Anschein macht.


    Wenn man es, eben so formuliert a la "Ich kann es nicht genießen, weil andere sich gleichzeitig verletzen", gepaart mit einer konkreten Verbotshaltung, dann schwingt unterbewusst mit, dass man nur weil man selber keinen Spaß empfindet es anderen auch verbieten möchte „mir gefällt es nicht, also darf es euch auch nicht gefallen oder das ist viel zu Gefährlich, niemand darf sich freiwillig so einem Risiko aussetzen“. Und sich dies für andere wie Neid und Missgunst anhören kann, dass man eben einer Tradition nichts abgewinnen kann und sich deshalb wie eine Spaßbremse anhört, anstatt einfach zu sagen „Es ist mir zu gefährlich weswegen ich keinen Spaß daran habe, aber ihr könnt es ja machen wenn ihr Spaß dran habt.“ Der sofortige Schrei nach Verboten, weil man eine andere Meinung hat, ist halt einfach in einer (noch überwiegend) liberalen Gesellschaft ein Abturner, wenn es sich bei dem Gegenüber nicht um Personen aus derselben Bubble handelt.


    Zitat

    „Dann kennst du die Deutschen mit ihrem "Traditionsbewusstsein" aber schlecht. Ich werd immer noch extrem schief dafür angeschaut, wenn ich sag, dass ich kein Interesse an Fußball habe (like 0%), dass ich kein Alkohol trinke oder mich für Autos nicht interessiere.

    Genauso schief werd ich auch dafür angeschaut, wenn ich sag, dass ich von Feuerwerk nichts halte. Und aufgrund diesem "Traditionsbewusstsein" bilden sich die Menschen eine negative Meinung.“ Fühlst du dich ungerecht behandelt? Bist du NEIDISCH auf die, die aufgrund ihrer Konformität zum „Traditionsbewusstsein“ keine negative Meinungsbildung erfahren?


    Ich selber trinke ebenfalls keinen Alkohol, rauche nicht, konsumiere keine Drogen, interessiere mich nicht wirklich für Fußball und von Autos habe ich auch nicht wirklich viel Ahnung. So besonders ist das heutzutage gar nicht mehr, wie auch mein Vorredner schon festgestellt hat. Die meisten Menschen bilden sich deswegen nicht automatisch eine negative Meinung, denn das wäre vorschnell und heutzutage sowieso nicht mehr PC. Wir wollen doch keine Vorurteile haben! Das macht einen nicht automatisch zur Special Snowflake, die aus irgend einem mir unbekanntem Grund heutzutage viele sein wollen.


    Die negative Meinung kommt davon, wenn man Leuten eine Tradition wegnehmen zu versucht, nur weil man persönlich eine andere Meinung hat, dabei aber gleichzeitig kein Verständnis für die Existenzberechtigung einer solchen zu zeigen scheint, und es dadurch den Anschein macht. als dass man sich zu einer unfehlbaren moralischen Überheblichkeit aufschwingt, die seine eigenen Argumente für Unfehlbar hält und Gegenargumente kategorisch ablehnt. Eben sobald man eine komplette Schwarz-Weiß Haltung einnimmt und Tugendsignalisierung betreibt.


    Eine Schwarz-Weiß Haltung kommt überwiegend in der eigenen Bubble gut an. Mit anderen kann es aber schnell zur Tugendsignalisierung abdriften. Das Problem der Tugendsignalisierung ist eben, dass man die Existenz anderer Meinungen und Argumenten nicht mehr respektiert. Man kann auch eine Meinung vertreten ohne die Existenz von vernünftigen Gegenargumenten abzustreiten und sich für moralisch überlegen und seine Meinung als die einzig wahre halten. Ferner mag es auch einfach nicht jeder gleich von Verbotsforderungen überzogen zu werden.


    Gerade diese Diskussion zeigt doch, dass es sowohl Argumente für als auch dagegen gibt. Wie schon gesagt, ich selber interessiere mich selbst auch nicht mehr dafür Feuerwerkskörper anzuzünden, dennoch finde ich gibt es Argumente es bei zu behalten. Genauso kann ich aber auch einige der Argumente nachvollziehen, die gegen das Böllern sind. Ich persönlich komme bei meiner Bewertung aber dazu, dass ein generelles Verbot für nicht zwingend nötig ist. Aus meiner Sicht ist es eben die Kompromissbereitschaft die Akzeptanz schafft für die Argumente der einen wie für die der Gegenseite. Wenn diese hingegen fehlt und man nicht bereit ist auch Gegenargumente der anderen Seite anzuerkennen, dann erübrigt sich eine Diskussion doch sowieso von Beginn an. Und muss sich nicht wundern wenn sich andere dann darüber eine negative Meinung bilden.


    Im Übrigen möchte ich noch anmerken, dass viele Sachverhalte ohne Whataboutism nicht in einen vergleichenden Kontext gebracht werden kann und das Whataboutism per se nicht schlecht ist und zu einer normalen Diskussion dazu gehören kann und aus meiner Sicht auch muss. Aus Rücksichtnahme habe ich bisher darauf verzichtet.

    Die ganze Kritik an Whataboutism ist in einer solchen Diskussion nicht Realitätsnah. Gerade wenn wie hier Corona mit Feuerwerksverbot in so einem engen Zusammenhang steht.

    Einmal editiert, zuletzt von Thrawn () aus folgendem Grund: Schriftart vereinheitlicht. Bitte auf Lesbarkeit achten.

  • Das ist aber eine ganz normale Ausdrucksweise heutzutage. Nenn es von mir aus Stilmittel. Menschen sind auch in einer Diskussion immer noch Menschen und solang du nicht einen Vortrag auf einer wissenschaftlichen Konferenz hältst, ist es normal Sarkasmus zu benutzen und sich in einem gewissen Maß etwas ... forscher auszudrücken. Damit entlockt man anderen nunmal auch bessere / mehr Reaktionen und die Diskussion schläft nicht so schnell ein.


    Zitat von Jonas

    Ich selber trinke ebenfalls keinen Alkohol, rauche nicht, konsumiere keine Drogen, interessiere mich nicht wirklich für Fußball und von Autos habe ich auch nicht wirklich viel Ahnung. So besonders ist das heutzutage gar nicht mehr, wie auch mein Vorredner schon festgestellt hat. Die meisten Menschen bilden sich deswegen nicht automatisch eine negative Meinung, denn das wäre vorschnell und heutzutage sowieso nicht mehr PC. Wir wollen doch keine Vorurteile haben! Das macht einen nicht automatisch zur Special Snowflake, die aus irgend einem mir unbekanntem Grund heutzutage viele sein wollen.

    Ne, das ist echt nicht der Grund. Die Leute bilden sich nicht bei allem so eine vorschnelle Meinung, weil ihnen auch egal ist, was irgendjemand tut, den sie eh nicht / kaum kennen und heutzutage ist es echt nichts Besonderes, wenn man sich nicht für die oben erwähnten Dinge interessiert.

    Meiner Erfahrung nach interessieren sich die meisten nicht dafür länger als ein paar Minuten und haben es wahrscheinlich am nächsten Tag eh wieder vergessen, ob Typ X Fußball guckt oder whatever, und es sich erst merkt, wenn sich jemand aufgrund dessen als etwas Besonderes darstellen will. 😅


    Es ist aber gleichzeitig etwas dreist anderen ihre Interessen als individuelle Interessen und Dinge, die sie mögen / tun, abzusprechen und indirekt zu behaupten, sie täten das bloß aus "Traditionsbewusstsein".

    Ich kenn von solchen Leuten genau das Gegenteil. *Deine Lippen berühren den Strohhalm des Cocktails* Iein Typ in der Runde untergründig judgend: "Also ich komm ja ohne Alkohol aus!!!" Schön für dich. Hat aber keiner danach gefragt, jeez.


    Generell nervt es mich wie schwarz-weiß viele bei solchen Angelegenheiten denken. Für manche gibt es gar keine Graustufen zwischen "Am I a good boi!?" und "Jaa, ich nehm täglich Drogen und mach Party!" bei ihren Mitmenschen, zumindest wenn es nach deren Weltbild ginge 😅



    Ansonsten, back to topic: Es stimmt, dass die Krankenhäuser zu Silvester auch ohne Corona schon schwer überlastet sind, wobei Verletzungen durch Feuerwerkskörper da noch das geringere Problem sind. Das größere Problem sind tatsächlich Alkoholvergiftungen (und die kommen nunmal vor, das ist halt so), Drogenüberdosen, Suizidversuche, Prügelein und co.


    Die meisten Verletzungen durch Feuerwerke kommen aber ja gar nicht auf die Intensiv. Dort kommen noch eher schwere Alkoholvergiftungen und andere Überdosen und Suizidversuche hin. Kommt natürlich drauf an, wie schlimm es um die Leute steht / was sie sich angetan haben.


    Und es wäre auch utopisch anzunehmen, dass sich nicht trotzdem noch viel zu viele Leute trotz Verbots und Lockdowns zu einer heimlichen, größeren Party treffen, dort mit Alkohol und Drogen über die Stränge schlagen, es zu Prügelein kommt etc... (Source: I know people lol) ... und zu Weihnachten bis Neujahr sind speziell einsame Menschen melancholisch und gerade dann trinken einige aus Frust, nehmen Überdosen oder begehen sogar Suizidversuche.


    Also Unfälle mit Feuerwerken sind wirklich nicht das Einzige, was zu Silvester Notaufnahmen, und eventuell Intensivstationen, füllt.


    Es wird aber meines Wissens auch niemand aus der Intensiv abgezogen, um in der normalen Notaufnahme zu arbeiten.

    Daher hat man nichts davon, wenn man solch einen dramatisierenden Vergleich bringt vonwegen: Dann stirbt vielleicht ein Coronapatient wegen deiner Verletzung!!

  • Warum gibt's eigentlich überhaupt Regeln und Gesetze, sowie Strafen bei Nichteinhaltung? Wo ziehen wir denn die Grenze, wann die Freiheit des einzelnen über der Freiheit des Kollektivs steht? Ist doch immer Abwägungssache. Wie gesagt, Kosten und Nutzen.

  • Kurz hier ein Hinweis: Weitere Diskussionen über die Legitimität von Argumenten oder ein vorbildliches Diskussionsverhalten werden bitte in diesem Thema weitergeführt: Moment mal! Wieso diskutieren wir?



    Hier möchte ich mal reintreten. Ich war selbst schon 2x durch kriminelle Übergriffe dazu gezwungen in eine Notaufnahme des Krankenhauses zu müssen. Von kümmern konnte auch außerhalb der Corona Zeiten nicht die Rede sein. Vor allem mein zweiter Besuch im Krankenhaus wird mir absolut negativ in Erinnerung bleiben. Dort wurde ich 3 Stunden vor der Röntgenaufnahme "vergessen" bis eine Krankenschwester mal gemerkt hat das sich niemand um mich kümmert. Ich saß dort 3 Stunden mit mega starken Schmerzen, Kreislaufproblemen, Angst und Hunger. Nach der ganzen Wartezeit habe ich nicht einmal eine Diagnose bekommen sondern habe nur die Antwort bekommen "hier haben sie eine Schiene und Schmerztabletten es könnten Bänder durch sein aber sie können jetzt nach Hause da nichts gebrochen ist die weitere Behandlung kann der Hausarzt übernehmen". Dafür hab ich den ganzen Tag da verbracht da hätte ich mir die Fahrt ins Krankenhaus auch sparen können. Und das scheint ja nicht ungewöhnlich zu sein, da ich von solchen Fällen häufiger höre. Ich mache damit aber auch mehr unserer Regierung einen Vorwurf die unsere Krankenhäuser kaputt gespart haben. Ich glaube das in aktuellen Zeiten eine Notaufnahme kein Deut besser ist als noch vor Corona.

    Das tut mir aufrichtig leid, dass du diese Erfahrungen gemacht hast, aber ist das wirklich ein Einwand? Das wäre es doch nur, wenn du argumentieren würdest, dass es mit der Auslastung der Krankenhäuser und der Betreuung in der Notaufnahme schon so schlimm ist, dass es schlimmer nicht mehr werden kann. Das würde ich aber bezweifeln, genauso wie das ärztliche Personal, das ich kenne. Den Vorwurf mit dem Kaputtsparen wiederum verneine ich überhaupt nicht, aber das berührt keinen meiner Punkte.

    Du vergleichst hier 2 unterschiedliche Dinge. Vereinsleben und privates Feuerwerk. Privates Feuerwerk müsstest du eher mit privatem Fußballspielen ohne Verein vergleichen und das ist schließlich trotz Infektionsgefahr erlaubt. Oder du müsstest eben öffentliche Feuerwerke mit Vereinen vergleichen. Das sich häufiger zum Fußballspielen getroffen wird als ein Feuerwerk zu machen sollte klar sein. Daher finde ich dieses Argument gegen privates Feuerwerk fragwürdig.

    Ich sehe auch hier ehrlich gesagt den Einwand nicht. Denn mein Vergleich fußte nicht auf einer Argumentation von wegen "Die beiden Situationen sind gleich, deswegen sollte man sich in beiden gleich verhalten", sondern fokussierte sich stattdessen ja gerade auf die Unterschiedlichkeit der beiden Situationen. Wenn du also sagst, die beiden Situationen sind nicht analog, so ist das ja gerade das, worauf ich mich in der Argumentation stütze. Mein Punkt war, dass bei Privatfeuerwerk ein Organisator fehlt, der ein eventuelles Hygienekonzept durchsetzen könnte, und dass deswegen ein Verbot nun einmal eventuell die einzige sinnvolle Option ist, hier zu viele Kontakte zu verhindern.

    Natürlich kannst du dagegen den Vergleich machen und argumentieren, dass privates Fußballspielen (ich nehme an, du meinst damit ein paar Freunde und ein Ball auf irgendeiner Wiese o.ä.) über generelle Kontaktbeschränkungsvorschriften verboten wird (und nicht über ein Verbot von privaten Fußballspielen an sich) und dass es beim Privatfeuerwerk genauso sein sollte. Aber das lässt außer Acht, dass ein tatsächliches Verbot von privaten Fußballspielen auch keinen zusätzlichen Effekt haben wird, da die Mittel, um an dieser gesellschaftlichen Aktivität teilzunehmen, das ganze Jahr über verfügbar sind. Ein Feuerwerksverbot schließt aber auch ggf. den Erwerb bzw. den Verkauf dieser Mittel ein und hätte insofern auch jetzt noch einen zusätzlichen Effekt, da sie nicht über das ganze Jahr über erhältlich sind. Des Weiteren ist eben in Hinblick auf die Kliniken ein Feuerwerk wie gesagt auch nicht nur über die indirekte Auswirkung auf die Corona-Infiziertenzahlen gefährlich, sondern eben auch vor dem Gesichtspunkt der Belastung der Kliniken durch zusätzlich zu behandelnde Fälle, was ebenfalls hier ein Verbot eher rechtfertigen kann als ein Verbot privaten Fußballspiels (nicht, dass es dabei nicht auch Verletzungen geben könnte; aber deren Anzahl wäre wohl deutlich geringer).

    Das ist wieder so dieses typische "wir werfen alle Leute in einen Sack und treffen die Richtigen" Denkweise. Nur weil ich privat Spaß habe ist das noch lange nicht respektlos. Wo du das applaudieren hier erwähnst: Wo sind die Leute denn jetzt alle die weiter applaudieren? Wo waren sie vor Corona? Wo sind die Sonderzahlungen für die Fachkräfte? Da wurde sich ja erst einmal mit allen gesetzlichen Organen drüber gestritten wer das bezahlen soll. Viele haben bis heute keinen zusätzlichen Euro gesehen und wenn dann durch den Arbeitgeber finanziert. Von unserer Regierung kam gar nix zusätzlich zu dem Konzeptdesaster. Immer nur den Finger auf den Ottonormalbürger zu zeigen ist einfach. Aber das unsere Regierung viele Dinge absolut verbockt wird mal wieder überhaupt nicht erwähnt. Das ist respektlos alle im Stich zu lassen.

    Auch hier. Wer hat denn unsere Krankenhäuser kaputt gespart? Wie lange rufen schon die Bürger nach einer besseren ärztlichen Versorgung weil man Monate auf Termine warten muss? Der Normalo ist nicht der Hauptschuldige für dieses Desaster nur weil er sein Feuerwerk zünden möchte. Gleiches gilt auch für marode Schulen und digitales lernen. Unsere Regierung hat nicht auf die ganzen Warnsignale reagiert. Jetzt immer zu sagen "aber der Bürger" ist völlig falsch. Auch ein Grund für die Ermüdung der Bevölkerung.

    Zu beidem: Du scheinst, was ich sage, offenbar als alleinige Anschuldigung an den einzelnen Bürger zu interpretieren. Das ist nun weder etwas, was ich impliziert habe noch in der Form sagen möchte. Während ich das einfache Individuum hier keineswegs komplett aus der moralischen Verantwortung nehmen möchte - ich glaube schon, dass man selbst eine gewisse Verantwortung zur Solidarität trägt, wobei es eben immer die Frage ist, wie groß sie ist -, sehe ich ebenfalls die Fehler stark bei der Regierung. Aber das ist kein wirklicher Einwand gegen das, was ich gesagt habe, eher im Gegenteil: Da das Verbot von Privatfeuerwerk eine Maßnahme der Regierung wäre, reiht sich ein Versäumnis dieser Maßnahme eigentlich nur nahtlos in die Folge der Versäumnisse der Regierung ein, und der Vorwurf richtet sich somit insbesondere an die Regierung.

    Das ärztliche Personal, das ich kenne, ist letztlich sauer auf beide: Einerseits auf die Regierung, die unzureichende Maßnahmen erlässt, und andererseits auf die Bevölkerung, die es sich das Jahr über zum Hobby auserkoren hat, auch noch die kleinsten Schlupflöcher in diesen Maßnahmen zu finden. Aber sie sehen dabei eben auch, dass es in erster Linie die Aufgabe der Regierung wäre, Lösungen zu finden, denn schließlich sind das die Leute, deren Job das ist, also verschiebt sich das Gewicht der "Schuld" - sofern man Schuld als Konzept hier unbedingt einbringen möchte - eher auf die Regierungsseite.

  • Eins vorweg: Das hättest du dann deutlicher schreiben müssen. Dein Beitrag wirkte nur gezielt auf die Einzelnen und nicht auf das Gesamtgebilde.

    Das tut mir aufrichtig leid, dass du diese Erfahrungen gemacht hast, aber ist das wirklich ein Einwand? Das wäre es doch nur, wenn du argumentieren würdest, dass es mit der Auslastung der Krankenhäuser und der Betreuung in der Notaufnahme schon so schlimm ist, dass es schlimmer nicht mehr werden kann. Das würde ich aber bezweifeln, genauso wie das ärztliche Personal, das ich kenne. Den Vorwurf mit dem Kaputtsparen wiederum verneine ich überhaupt nicht, aber das berührt keinen meiner Punkte.

    Der Punkt an dieser Argumentation war die Begründung bezüglich der Notaufnahmen. Ich hatte bei beiden Besuchen im Krankenhaus das Gefühl, dass selbst an einem völlig normalen Tag das Personal überfordert/unorganisiert/unvorbereitet ist was an Silvester eher nicht der Fall ist weil man Verletzungen erwartet. Ähnlich wird es auch bei Corona sein weil man nie weiß wie viele neue Corona Patienten einen erwarten am Tag aber auch hier kann man zumindest kalkulieren. Ich glaube das an einem normalen Tag die Umsorgung von Patienten in der Notaufnahme schlechter läuft als jetzt während Corona aufgrund des Geldgedankens. Das ist auch ein Teil des kaputtsparens das an normalen Tagen lieber zu wenig Personal als zu viel eingesetzt wird. Ich glaube nicht, dass dieses Silvester nun weniger Mitarbeiter in den Notaufnahmen aufgrund des Silvesterverbots sitzen werden und das diese gut vorbereitet sein werden. Wahrscheinlich sogar besser als an jedem anderen Tag im Jahr.

    Mein Punkt war, dass bei Privatfeuerwerk ein Organisator fehlt, der ein eventuelles Hygienekonzept durchsetzen könnte, und dass deswegen ein Verbot nun einmal eventuell die einzige sinnvolle Option ist, hier zu viele Kontakte zu verhindern.

    Wenn ich privat ein Feuerwerk mache brauche ich doch kein Hygienekonzept. Das wird doch genauso wie das private Fußballspielen über die Kontaktbeschränkungen geregelt. Anders wäre es wenn man ein öffentliches Feuerwerk veranstaltet da bräuchte man einen Organisator der Hygienekonzepte durchsetzt. Das Feuerwerksverbot wird die Kontakte nicht reduzieren da man sich nicht um 0 Uhr zum böllern trifft sondern schon früher.

    Aber das lässt außer Acht, dass ein tatsächliches Verbot von privaten Fußballspielen auch keinen zusätzlichen Effekt haben wird, da die Mittel, um an dieser gesellschaftlichen Aktivität teilzunehmen, das ganze Jahr über verfügbar sind. Ein Feuerwerksverbot schließt aber auch ggf. den Erwerb bzw. den Verkauf dieser Mittel ein und hätte insofern auch jetzt noch einen zusätzlichen Effekt, da sie nicht über das ganze Jahr über erhältlich sind.

    Das ist richtig ändert aber nichts daran, dass privates Fußballspielen genauso gegen die Kontaktbeschränkungen verstößt wie das Zusammentreffen an Silvester. Das wird die Probleme nicht lösen und schafft auch anderweitig Probleme wie Verlust von Arbeitsplätzen in der Feuerwerksindustrie.

    sondern eben auch vor dem Gesichtspunkt der Belastung der Kliniken durch zusätzlich zu behandelnde Fälle, was ebenfalls hier ein Verbot eher rechtfertigen kann als ein Verbot privaten Fußballspiels (nicht, dass es dabei nicht auch Verletzungen geben könnte; aber deren Anzahl wäre wohl deutlich geringer).

    Also über das ganze Jahr gibt es mit Sicherheit deutlich mehr Fußballunfälle als Silvesterunfälle so weit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster. Aber ich denke hier macht es nicht weiter Sinn darüber zu diskutieren, da Silvester und Fußball zwar ähnlich gehandhabt werden sollten aber doch unterschiedlich sind. Gerecht ist eh vieles nicht.

    Das ärztliche Personal, das ich kenne, ist letztlich sauer auf beide: Einerseits auf die Regierung, die unzureichende Maßnahmen erlässt, und andererseits auf die Bevölkerung, die es sich das Jahr über zum Hobby auserkoren hat, auch noch die kleinsten Schlupflöcher in diesen Maßnahmen zu finden.

    Ich finde es gut, dass du in deinem letzten Abschnitt dann doch noch einmal deutlich machst wie es eigentlich aussieht. Das war mir davor einfach zu einseitig. Zu dem zitierten Satz: Natürlich hat die Bevölkerung auch die Aufgabe solidarisch zu sein. Das Problem ist, dass dies nur funktioniert wenn man auch eine Regierung hat die einen klaren Plan hat und auch klare Aussagen trifft. Das kann man ähnlich sehen wie in der Hierarchie einer Firma. Hast du einen guten Chef der einem zeigt, dass er den Laden gut führt, Zukunftkonzepte hat und es auch drauf hat dann folgt das Personal immer punktgenau. Hast du einen Chef der scheinbar keine Ahnung hat nur drangsalierende und wechselnde Maßnahmen beschließt und die Arbeit kein Spaß macht sinkt die Produktivität und Zufriedenheit der Beschäftigten. Unsere Regierung gehört aktuell definitiv zur zweiten Gruppe. Vor allem was wird denn aufgrund von Corona zukünftig geändert? Was lernen wir daraus? Irgendwann muss man auch den Exit aus der Pandemie nehmen und das geht nur mit klaren Ideen und Investitionen für die Zukunft wie man auch mit weiteren Pandemien umgeht. Momentan hat man das Gefühl, dass die einzige Hoffnung die Impfung ist und es nach wie vor keinen Plan gibt wie man weiter die Pandemie angeht. Wenn wir so weitermachen wie bisher ruinieren wird nicht nur die Silvesterindustrie sondern noch viele weitere Firmenzweige. Und die Akzeptanz der Bevölkerung wird ins Bodenlose sinken. Deshalb braucht es endlich vernünftige Konzepte für alle Bereiche des Lebens um die besonders anfälligen Menschen zu schützen.

  • Zu dem zitierten Satz: Natürlich hat die Bevölkerung auch die Aufgabe solidarisch zu sein. Das Problem ist, dass dies nur funktioniert wenn man auch eine Regierung hat die einen klaren Plan hat und auch klare Aussagen trifft. Das kann man ähnlich sehen wie in der Hierarchie einer Firma. Hast du einen guten Chef der einem zeigt, dass er den Laden gut führt, Zukunftkonzepte hat und es auch drauf hat dann folgt das Personal immer punktgenau. Hast du einen Chef der scheinbar keine Ahnung hat nur drangsalierende und wechselnde Maßnahmen beschließt und die Arbeit kein Spaß macht sinkt die Produktivität und Zufriedenheit der Beschäftigten.

    Das sehe ich ziemlich genau umgekehrt. Gerade der Vergleich mit einem Unternehmen macht das ziemlich deutlich: Gerade in einem Unternehmen, in dem die Situation einfach nur kacke ist, wäre es doch absolut sinnvoll solidarisch zusammenzuhalten und gemeinsam auf eine bessere Situation hinzuarbeiten. Stattdessen wird aktuell eben lieber versucht den maximalen eigenen Vorteil herauszuholen. Damit begünstigt man aber nur die ohnehin schlechte Führung und verschlechtert die Situation für die meisten nur noch mehr.

    Im Falle von Corona heißt das: Würden die Menschen zusammenhalten und sich selbst beschränken, selbst wenn unsere Regierung das nicht streng einfordert, hätten wir sicher bedeutend weniger Fälle, was Krankenhäuser und damit deren Personal entlasten würde. Man könnte außerdem auf Böllern verzichten, weil die Verletzungsgefahr recht groß ist und das nicht nur in Zeiten von Corona eine völlig unnötige Mehrbelastung für Krankenhäuser darstellt.

    Würde die Regierung gut reagieren, müssten wir einfach nur die Regeln befolgen, die würden das Ding schon schaukeln.

  • Das sehe ich ziemlich genau umgekehrt. Gerade der Vergleich mit einem Unternehmen macht das ziemlich deutlich: Gerade in einem Unternehmen, in dem die Situation einfach nur kacke ist, wäre es doch absolut sinnvoll solidarisch zusammenzuhalten und gemeinsam auf eine bessere Situation hinzuarbeiten.

    Das wäre das Ideal, aber oft ist es nicht die Realität.

    Meiner Erfahrung nach lassen es die Angestellten einer schlecht geführten Firma, oft auch eher aneinander und an Kund*innen aus, als sich solidarisch gegen die Chefetage zu stellen.

    Da passt wieder der Ausspruch: "Es ist einfacher nach unten zu treten, als nach oben hin auszuschlagen."

  • Gerade in einem Unternehmen, in dem die Situation einfach nur kacke ist, wäre es doch absolut sinnvoll solidarisch zusammenzuhalten und gemeinsam auf eine bessere Situation hinzuarbeiten.

    Damit der Chef und das Management sich dicke Bonuszahlungen in die Tasche stecken können und gleichzeitig die Situation sich für die Mitarbeiter weiter verschlechtert? Es ist die Aufgabe des Managements einen vernünftigen Weg einzuschlagen der den Mitarbeitern nicht zum Nachteil wird. Warum sollte man als Mitarbeiter mehr Gas geben wovon nur das Management etwas hat? Das macht keinen Sinn.

    Stattdessen wird aktuell eben lieber versucht den maximalen eigenen Vorteil herauszuholen.

    Ne aber man sieht, dass das Management die Lage nicht in den Griff bekommt. Man verzichtet die ganze Zeit und trotzdem tritt keine Besserung ein. Es gibt Vorschläge zur Verbesserung aber es wird nicht umgesetzt.

    Im Falle von Corona heißt das: Würden die Menschen zusammenhalten und sich selbst beschränken, selbst wenn unsere Regierung das nicht streng einfordert, hätten wir sicher bedeutend weniger Fälle, was Krankenhäuser und damit deren Personal entlasten würde.

    Sie fordert es aber streng und beschneidet das Leben immer weiter mit immer weitreichenden Maßnahmen wo man nicht einmal weiß ob diese überhaupt wirksam sind. Genau diese Frage stellt sich auch beim Feuerwerkverbot. Inwieweit sorgt ein Verbot dafür, dass sich weniger Menschen treffen. Die letzte Maßnahme welche die Regierung noch hat wäre ein 24 Stunden Ausgangs- samt/ohne Arbeitsverbot außer für lebensnotwendige Berufe wie Ärzte mit der Verteilung von Lebensmitteln durchs Militär. Das würde aber den Staat in die Pleite treiben. Ansonsten sind alle möglichen Maßnahmen schon aktiv und das zum zweiten Mal binnen 6 Monate. Uns fallen jetzt die fehlenden Konzepte auf die Füße. Winterzeit ist nun einmal Krankenzeit und man kann davon ausgehen, dass Corona frühestens im März/April wieder zurückgehen wird so wie letztes Jahr. Wenn man den Lockdown zu früh im Januar lockert werden die Zahlen wieder steigen solange bis das Frühjahr da ist. Die Fleischfabriken im Sommer haben doch ganz deutlich gezeigt, wo sich Corona am wohlsten fühlt. Ohne Konzepte wird uns Corona weiter begleiten und da wird auch die Impfung nicht die Rettung sein. Dann sitzen wir im Oktober 2021 wieder an dem Punkt an dem wir jetzt stehen.

    Man könnte außerdem auf Böllern verzichten, weil die Verletzungsgefahr recht groß ist und das nicht nur in Zeiten von Corona eine völlig unnötige Mehrbelastung für Krankenhäuser darstellt.

    Könnte man aber auch hier: Wer sein Feuerwerk ordnungsgemäß benutzt so wie bei vielen anderen gefährlichen Dingen im Leben hat nichts zu befürchten. Und wie auch schon hier einige Male erwähnt wurde werden für Silvesterverletzungen ganz andere Ärzte und Pfleger benötigt die so oder so in den Krankenhäusern sein werden. Es war nie so, dass es in Krankenhäusern ruhig zuging genauso wie in Pflege- oder Altenheimen. Es liegen immer gut 70% an Menschen auf Intensivstationen und davon waren auch einige die beispielsweise mit anderen Viruserkrankungen um ihr Leben kämpften. Die Situation ist nicht neu. Neu ist nur, dass mehr Menschen an den Viruserkrankungen versterben und diese Fälle aktuell verhäuft auftreten.

  • Eins vorweg: Das hättest du dann deutlicher schreiben müssen. Dein Beitrag wirkte nur gezielt auf die Einzelnen und nicht auf das Gesamtgebilde.

    Bei allem gebotenen Respekt: Nein, hätte ich nicht müssen. Ich habe in meinem Beitrag einen ganz konkreten Punkt gemacht, nämlich, dass die Belastung der Krankenhäuser ein reales Problem ist, weil ich es sehr fragwürdig finde, wie dieser Punkt hier teilweise auf den letzten Seiten beiseite gewischt wurde. Für diesen Punkt spielte es überhaupt keine Rolle, irgendwie über Schuld zu sprechen und ich habe absolut nichts in der Richtung impliziert. Insofern fand ich deinen Rant dahingehend eigentlich sehr merkwürdig, weil ich - und ja ich nehme mir heraus, dass eine faire Betrachtung meines Ursprungsbeitrags zu diesem Schluss kommen wird - nirgendwo impliziert habe, dass die Bevölkerung der Hauptschuldige für irgendetwas sei. Etwas in meinen Beitrag hineinzuinterpretieren, was da nicht stand, und dann mir auch noch zu sagen, ich hätte diese haltlose Interpretation im Vorfeld ausschließen müssen, empfinde ich ehrlich gesagt als ein wenig dreist.

    Der Punkt an dieser Argumentation war die Begründung bezüglich der Notaufnahmen. Ich hatte bei beiden Besuchen im Krankenhaus das Gefühl, dass selbst an einem völlig normalen Tag das Personal überfordert/unorganisiert/unvorbereitet ist was an Silvester eher nicht der Fall ist weil man Verletzungen erwartet. Ähnlich wird es auch bei Corona sein weil man nie weiß wie viele neue Corona Patienten einen erwarten am Tag aber auch hier kann man zumindest kalkulieren. Ich glaube das an einem normalen Tag die Umsorgung von Patienten in der Notaufnahme schlechter läuft als jetzt während Corona aufgrund des Geldgedankens. Das ist auch ein Teil des kaputtsparens das an normalen Tagen lieber zu wenig Personal als zu viel eingesetzt wird. Ich glaube nicht, dass dieses Silvester nun weniger Mitarbeiter in den Notaufnahmen aufgrund des Silvesterverbots sitzen werden und das diese gut vorbereitet sein werden. Wahrscheinlich sogar besser als an jedem anderen Tag im Jahr.

    Das kannst du ja gerne glauben, stimmt aber nun einmal nicht (noch einmal: ich habe mit ärztlichem Personal gesprochen). Eine Erwartung von Verletzungen kann die Kompensation der höheren Anzahl von Verletzungen nicht leisten, wie sollte sie das auch? Nur weil man weiß, dass man an einem Abend viel Arbeit haben wird, heißt das doch nicht, dass man die genauso gut oder wie du implizierst gar noch besser erledigt, wie wenn man weniger Arbeit hat. Mehr Arbeit ist mehr Arbeit, mehr Belastung ist mehr Belastung, mehr Stress ist mehr Stress. Das ist doch eine ganz simple Rechnung.

    Wenn ich privat ein Feuerwerk mache brauche ich doch kein Hygienekonzept. Das wird doch genauso wie das private Fußballspielen über die Kontaktbeschränkungen geregelt. Anders wäre es wenn man ein öffentliches Feuerwerk veranstaltet da bräuchte man einen Organisator der Hygienekonzepte durchsetzt. Das Feuerwerksverbot wird die Kontakte nicht reduzieren da man sich nicht um 0 Uhr zum böllern trifft sondern schon früher.

    Du missverstehst hier den Punkt, vielleicht, weil du schon gesagt hast, dass du nur aus deinem eigenen Garten unter Einhaltung aller Beschränkungen Feuerwerk abbrennen willst und das jetzt auf alle anderen projizierst. Dabei entgeht dir aber nun einmal das Entscheidende: In den letzten Seiten der Diskussion wurde mehrmals das schöne Miteinander an Silvester auf der Straße beschrieben, und das ist nun einmal das Problem: Dass die Leute rausgehen, ihr Feuerwerk abbrennen und dabei eben auch potenziell engeren Kontakt mit auch völlig Fremden haben - und mit denen treffen sie sich eben nicht schon vor 0 Uhr, oder vielmehr treffen sie mit denen überhaupt nicht, wenn es keinen Grund in Form von Feuerwerk gibt, auf die Straße zu gehen. Um diesen Aspekt geht es bei dem Punkt, und entsprechend ist der Verweis auf das Fehlen einer Person oder Institution, die hier ein konkretes Hygienekonzept (Masken, Abstand, keine engeren Kontakte etc.) durchsetzt, durchaus berechtigt, ebenso wie die Erwartung, dass ein Feuerwerksverbot Kontakte reduzieren würde.

    Das ist richtig ändert aber nichts daran, dass privates Fußballspielen genauso gegen die Kontaktbeschränkungen verstößt wie das Zusammentreffen an Silvester. Das wird die Probleme nicht lösen und schafft auch anderweitig Probleme wie Verlust von Arbeitsplätzen in der Feuerwerksindustrie.

    Bei allem Respekt: ich mache einen Punkt, der hier das unterschiedliche Vorgehen in den beiden Fällen rechtfertigt und du sagst hier jetzt im ersten Satz effektiv "Ja, das stimmt, aber ist mir egal". Insofern kann ich darauf nicht wirklich eingehen, weil du auf meinen Punkt schon nicht eingegangen bist.

    Was den zweiten Satz betrifft: Zum einen, wie oben geschrieben, wird man nun einmal die Auslastung der Kliniken an Silvester und ggf. auch eine durch höhere Anzahl von Neuinfektionen verursachte Belastung im Nachhinein zumindest einschränken können. Zu behaupten, das würde die Probleme nicht lösen, ist insofern falsch.

    Zum anderen, was das Argument mit den Arbeitsplätzen angeht: Ich finde es immer sehr interessant, wie Arbeitsplätze meistens keine Rolle spielen und sie dann aber immer, ohne tatsächlichen Bezug zu den dahinterstehenden Individuen, als Argument hervorgekramt werden, sobald es dienlich ist. Gleichzeitig ist gar nicht so eindeutig, wie groß das Problem ist: Zumindest scheinen nach den Quellen, die ich bisher gefunden habe, die meisten Leute in der deutschen Feuerwerksindustrie davon auszugehen, dass sie ein Silvester ohne Feuerwerk aushalten könnten, und es lässt sich argumentieren, dass das nun einmal mit Corona ein notwendiges Übel ist (unter anderem importieren die Deutschen auch viel Feuerwerk aus China und die deutsche Feuerwerksindustrie fokussiert sich auch stark auf Profifeuerwerk, was man dabei auch im Kopf behalten sollte). Aber wenn auch schon das Argument mit Arbeitsplätzen und/oder Wirtschaft kommt, dann ist nun einmal erneut auch auf das Risiko der höheren Infiziertenzahlen im Nachhinein von Silvester hinzuweisen, die zu weiteren Einschränkungen mit wirtschaftlichen Problemen auf breiter Front führen könnten. Simpel ausgedrückt ist der Verweis auf die Arbeitsplätze in der Feuerwerksindustrie implizit von der Ansicht begleitet, dass diese Arbeitsplätze wichtiger wären als die Arbeitsplätze und die Existenz all der Personen, die von besagten Problemen dann (wieder einmal) betroffen werden. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man das so ohne Weiteres und ohne Abwägung konstatieren kann.

    Also über das ganze Jahr gibt es mit Sicherheit deutlich mehr Fußballunfälle als Silvesterunfälle so weit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster. Aber ich denke hier macht es nicht weiter Sinn darüber zu diskutieren, da Silvester und Fußball zwar ähnlich gehandhabt werden sollten aber doch unterschiedlich sind. Gerecht ist eh vieles nicht.

    Erstens kannst du dich da gerne aus dem Fenster lehnen, aber ich bin mir ehrlich gesprochen nicht einmal sicher, ob man das so a prori sagen kann. Aber zweitens geht es darum ohnehin nicht, weil dieser Aussage schon die falsche Prämisse zugrunde liegt, die darin besteht, eine Zahl über das ganze Jahr in Relation zu einer Zahl in einer Nacht zu setzen und dabei noch zu vergessen, dass der Erhalt von Feuerwerk halt fast das ganze Jahr über nicht möglich ist. Während man also fragen kann, ob die geringe Anzahl der Verletzten beim Feuerwerk in Relation aufs ganze Jahr nicht vielleicht einfach nur daran liegt, dass es eben fast das ganze Jahr verboten ist (und wäre das nicht dann eigentlich ein Beweis für die Wirksamkeit des Verbots?), ist es nun einmal auch so, dass privates Fußballspiel nie auf einen Tag eine Überbelastung der Kliniken verursacht, da es sich aufs ganze Jahr verteilt und es nie einen Tag gibt, an dem besonders viele Leute Fußball spielen und sich dabei verletzen, zumal deren Verletzungsgefahr dann eben in der konkreten Situation auch noch sehr viel geringer sein dürfte. Außerdem findet privates Fußballspiel selten nachts statt, wo halt die Krankenhäuser für gewöhnlich nicht so gut besetzt sind wie am Tag.

    Insofern: Ich stimme zu, es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren, weil der Verweis auf das private Fußballspiel in diesem Kontext nun einmal nichts beweist, aus all den oben und in meinem letzten Beitrag genannten Gründen. Aber ich habe den Verweis ja auch nicht gemacht, das warst schließlich du.

    Ich finde es gut, dass du in deinem letzten Abschnitt dann doch noch einmal deutlich machst wie es eigentlich aussieht. Das war mir davor einfach zu einseitig. Zu dem zitierten Satz: Natürlich hat die Bevölkerung auch die Aufgabe solidarisch zu sein. Das Problem ist, dass dies nur funktioniert wenn man auch eine Regierung hat die einen klaren Plan hat und auch klare Aussagen trifft. Das kann man ähnlich sehen wie in der Hierarchie einer Firma. Hast du einen guten Chef der einem zeigt, dass er den Laden gut führt, Zukunftkonzepte hat und es auch drauf hat dann folgt das Personal immer punktgenau. Hast du einen Chef der scheinbar keine Ahnung hat nur drangsalierende und wechselnde Maßnahmen beschließt und die Arbeit kein Spaß macht sinkt die Produktivität und Zufriedenheit der Beschäftigten. Unsere Regierung gehört aktuell definitiv zur zweiten Gruppe. Vor allem was wird denn aufgrund von Corona zukünftig geändert? Was lernen wir daraus? Irgendwann muss man auch den Exit aus der Pandemie nehmen und das geht nur mit klaren Ideen und Investitionen für die Zukunft wie man auch mit weiteren Pandemien umgeht. Momentan hat man das Gefühl, dass die einzige Hoffnung die Impfung ist und es nach wie vor keinen Plan gibt wie man weiter die Pandemie angeht. Wenn wir so weitermachen wie bisher ruinieren wird nicht nur die Silvesterindustrie sondern noch viele weitere Firmenzweige. Und die Akzeptanz der Bevölkerung wird ins Bodenlose sinken. Deshalb braucht es endlich vernünftige Konzepte für alle Bereiche des Lebens um die besonders anfälligen Menschen zu schützen.

    Zunächst einmal glaube ich, dass ein Feuerwerksverbot durchaus eine klare Ansage wäre, wie du sie forderst - nur halt eine, die dir persönlich nicht gefällt, weshalb du dagegen bist.

    Aber davon ab möchte ich einfach mal allgemein darauf hinweisen, dass die Ansicht, ein Feuerwerksverbot sei nicht akzeptabel, eigentlich nicht so gut zusammengeht mit der Betonung, dass die Bevölkerung keine oder die geringere Schuld treffe. Denn auch wenn sich streng genommen kein logischer Widerspruch ergibt, bedeutet eine Ablehnung des Verbots von Privatfeuerwerk nun einmal, dass man die Regierung nicht in der Pflicht sieht, ein derartiges Verbot zu verabschieden (sie kann ja nicht gleichzeitig etwas tun sollen und nicht tun sollen) und dass dementsprechend die Regierung nach Ansicht der Gegner*innen des Feuerwerksverbots keine Schuld treffen kann, wenn dann als Folge eines Nicht-Verbots die Kliniken an Silvester und im Nachhinein auch noch durch die höheren Infiziertenzahlen belastet werden - denn schließlich sollte nach Ansicht der Gener*innen des Verbots die Regierung ja gar nicht die Maßnahme, nämlich das Verbot, durchsetzen sollen, die diese Probleme hätten verhindern können. Damit wird dann ironischerweise nur noch die Bevölkerung übrig bleiben, der man dann die Schuld geben kann.

    Was dann also dazu führt, dass jemand wie ich, der das Feuerwerksverbot in diesem Jahr insbesondere aufgrund von Corona für geboten hält, am Ende jederzeit der Regierung die Schuld geben könnte, wenn es ausbleibt und dann die erwarteten Schäden und Probleme folgen. Wer das Feuerwerksverbot ablehnt, wird hingegen bei niemandem die Schuld suchen können als bei der Bevölkerung.


    Ach ja:

    Und wie auch schon hier einige Male erwähnt wurde werden für Silvesterverletzungen ganz andere Ärzte und Pfleger benötigt die so oder so in den Krankenhäusern sein werden.

    Ich habe in meinem ersten Beitrag zu den Thema ausgeführt, warum diese Ansicht zu vereinfacht gedacht ist und sage es noch einmal: Sorry, aber die Krankenhäuser sehen nicht so aus, dass da die Feuerwerksverletzungsärzt*innen und -pfleger*innen rumsitzen und darauf warten, dass man ihnen etwas zu tun gibt, während die Coronaärzt*innen und -pfleger*innen ihre Arbeit so oder so machen und von der Extrabelastung nicht tangiert werden. Das ist alles einfach nicht so stark getrennt, wie sich das hier ausgemalt wird. Natürlich werden Pflegekräfte stärker gefordert und müssen sich dann auch um die durch Feuerwerk Verletzten kümmern. Bei Chirurg*innen könnte man da potenziell diesen Punkt noch in abgeschwächter Weise machen, aber auch da gilt etwas Allgemeines: Krankenhäuser sind in der Nacht, zumal an Silvester, eben nicht unbedingt besser besetzt. Laut meiner Mitbewohnerin sind etwa dann zwei Internist*innen fürs ganze Haus zuständig und vermutlich gibt es ein einziges OP-Team (kann sein, dass das anderswo anders ist, aber ich nehme das jetzt mal als Referenz). Wenn dann die Verletzten vom Feuerwerk eintrudeln, bedeutet das natürlich eine größere Belastung für das Personal und längere Wartezeiten für die Patient*innen. Insofern: Nein, es stimmt erstens nicht, dass durch Silvesterverletzungen wirklich immer ganz anderes Personal gebunden wird, und nein, es wäre zweitens auch nicht einfach okay, wenn es so wäre, weil wie gesagt mehr Belastung immer noch mehr Belastung ist.

    Und weil ich den Einwand kommen sehe: Ja, theoretisch wäre es eine Option, dass mehr Personal an Silvester da wäre, um das (besser) zu stemmen. Aber dabei muss man erstens bedenken, dass möglicherweise nicht genug ärztliches Personal landesweit vorhanden ist, um das in jeder Klinik zu machen, zweitens muss man bedenken, dass das wieder ein Kostenfaktor ist (für beides kann man natürlich wieder bis zu einem gewissen Grad der Regierung die Schuld geben, aber da sich das jetzt kurzfristig nicht mehr ändern lassen wird, ist das eine müßige Diskussion, während Feuerwerksverbot in der kurzen Zeit durchaus noch machbar ist) und drittens sind wir dabei wieder bei der Respektfrage. Denn das ärztliche Personal war das Jahr über ohnehin schon stark ausgelastet und Newsflash: Auch diese Leute wollen vielleicht das neue Jahr mit ihren Liebsten feiern wie alle anderen. Heißt also, wenn man sagt, dass einfach mehr Leute an Silvester in den Krankenhäusern arbeiten sollen, dann zwingt man noch mehr Personen nach einem sehr langen, sehr stressigen Jahr zur Arbeit in der Nacht, einer doch eher unbequemen Arbeitszeit, und nimmt zugleich diesen Personen ihren feierlichen Jahresausklang. Man sagt effektiv: Weil man selbst Silvester nicht ohne sein Privatfeuerwerk feiern will, müssen andere dann halt (bzw. müssen noch mehr) auf eine Feier komplett verzichten. Und man bedenkt dabei nicht einmal, dass Feuerwerke zentralisiert organisiert werden könnten, was die Verletztenzahlen einschränken würde, man bedenkt nicht die Alternative von Lichtshows, man bedenkt nicht die Option eines Verbots zumindest der gefährlicheren und/oder ästhetisch weniger ansprechenden Varianten des Feuerwerks. All das könnte dem medizinischen Personal zumindest bis zu einem gewissen Grad helfen, aber wie ich nach dieser Diskussion langsam glaube, interessiert das anscheinend keinen, also einfach wumm und das war's.

  • Bei allem gebotenen Respekt: Nein, hätte ich nicht müssen. Ich habe in meinem Beitrag einen ganz konkreten Punkt gemacht, nämlich, dass die Belastung der Krankenhäuser ein reales Problem ist, weil ich es sehr fragwürdig finde, wie dieser Punkt hier teilweise auf den letzten Seiten beiseite gewischt wurde. Für diesen Punkt spielte es überhaupt keine Rolle, irgendwie über Schuld zu sprechen und ich habe absolut nichts in der Richtung impliziert. Insofern fand ich deinen Rant dahingehend eigentlich sehr merkwürdig, weil ich - und ja ich nehme mir heraus, dass eine faire Betrachtung meines Ursprungsbeitrags zu diesem Schluss kommen wird - nirgendwo impliziert habe, dass die Bevölkerung der Hauptschuldige für irgendetwas sei. Etwas in meinen Beitrag hineinzuinterpretieren, was da nicht stand, und dann mir auch noch zu sagen, ich hätte diese haltlose Interpretation im Vorfeld ausschließen müssen, empfinde ich ehrlich gesagt als ein wenig dreist.

    Du kannst aber nicht erwarten, dass jeder diese Ansicht teilt. Wir nehmen uns alle seit Monaten zurück und unsere Regierung lebt uns in keinster Weise vor wie man die Pandemie angegangen ist und weiter angegangen wird. Es fangen ja jetzt schon einige Politiker an davon zu reden den harten Lockdown zu verlängern. Nur ist das auf Dauer absolut keine Lösung vor allem nicht im Winter. Selbst in Ländern mit einem richtig harten Lockdown also auch tagsüber Ausgangssperren sind die Zahlen trotzdem auf hohem Niveau weil der Winter einfach dagegen spielt. Jetzt zu erwarten das jeder in der Bevölkerung sich solidarisch zeigt ist viel zu spät. Und das hast du mit deiner Ursprungsaussage gesagt. Und ich sage dazu: Dafür hätte man in der Politik Vorarbeit leisten müssen und das kam mit deiner Aussage nicht an. Du hast nur die Gesellschaft in die Pflicht genommen und dabei bleibe ich auch. Ich habe deinen Ursprungsbeitrag dafür sogar noch einmal gelesen.

    Das kannst du ja gerne glauben, stimmt aber nun einmal nicht (noch einmal: ich habe mit ärztlichem Personal gesprochen). Eine Erwartung von Verletzungen kann die Kompensation der höheren Anzahl von Verletzungen nicht leisten, wie sollte sie das auch? Nur weil man weiß, dass man an einem Abend viel Arbeit haben wird, heißt das doch nicht, dass man die genauso gut oder wie du implizierst gar noch besser erledigt, wie wenn man weniger Arbeit hat. Mehr Arbeit ist mehr Arbeit, mehr Belastung ist mehr Belastung, mehr Stress ist mehr Stress. Das ist doch eine ganz simple Rechnung.

    Und ich habe es 2x live mitten in der Woche gesehen davon 1x vormittags und 1x nachmittags. Es ist vollkommen egal an welchem Tag du da bist. Dann gilt die die Überlastung 24/7. Du kannst mir nicht erzählen, dass an Silvester nicht mehr Personal eingeplant wird als sonst. Die Probleme die wir haben sind nicht erst durch Corona entstanden sondern waren schon vorher da und Corona deckt jetzt noch einmal schonungslos die Schwachstellen unseres Gesundheitssystems auf. Die Toten die wir alle haben sind durch das Kaputtsparen unseres Staates zurückzuführen. Wenn der Staat nicht bald anfängt Lösungen für die Zukunft zu schaffen wird es ziemlich düster auch was die Krankenhäuser angeht. Dann werden wir bis April viele Tote haben und im Oktober nächsten Jahres geht es dann wieder los. Das auch noch Corona Mutationen kommen werden ist auch noch einmal ein ganz anderes Thema. Die Rechnung wird immer teurer werden und das für alle Seiten.

    In den letzten Seiten der Diskussion wurde mehrmals das schöne Miteinander an Silvester auf der Straße beschrieben, und das ist nun einmal das Problem: Dass die Leute rausgehen, ihr Feuerwerk abbrennen und dabei eben auch potenziell engeren Kontakt mit auch völlig Fremden haben - und mit denen treffen sie sich eben nicht schon vor 0 Uhr, oder vielmehr treffen sie mit denen überhaupt nicht, wenn es keinen Grund in Form von Feuerwerk gibt, auf die Straße zu gehen.

    Wer geht denn auf die Straße um 0 Uhr um dann zu fremden Menschen zu gehen? Das ist doch Quatsch. Und selbst das hätte man ziemlich einfach unterbinden können. Beispielsweise mit einer Ausgangssperre light, dass man sich zwischen 22-6 Uhr nicht weiter als 25 Meter von seiner Wohnung entfernen darf. Problem gelöst. Normale Kontakte werden sich an Silvester nicht reduzieren. Es gibt auch mehr als genug Leute die Silvester ohne Feuerwerk feiern und lieber sich zu Silvester volllaufen lassen. Für die ändert sich nichts. Der Effekt der Maßnahme wird gegen 0 tendieren so wie viele andere Dinge weil man einfach auf gut Glück hofft, dass es irgendetwas bringen wird.

    Bei allem Respekt: ich mache einen Punkt, der hier das unterschiedliche Vorgehen in den beiden Fällen rechtfertigt und du sagst hier jetzt im ersten Satz effektiv "Ja, das stimmt, aber ist mir egal". Insofern kann ich darauf nicht wirklich eingehen, weil du auf meinen Punkt schon nicht eingegangen bist.

    Weil ich deinen Punkt nicht sehe. Ich habe da eine ganz andere Ansicht nämlich den Vergleich den ich geschrieben habe. Daher kommen wird da sowieso auf keinen gemeinsamen Nenner.

    Was den zweiten Satz betrifft: Zum einen, wie oben geschrieben, wird man nun einmal die Auslastung der Kliniken an Silvester und ggf. auch eine durch höhere Anzahl von Neuinfektionen verursachte Belastung im Nachhinein zumindest einschränken können. Zu behaupten, das würde die Probleme nicht lösen, ist insofern falsch.

    Ich sage es wird nichts bringen. Dafür wirst du mehr Suizidversuche haben, mehr Alkoholvergiftungen und vielleicht sogar mehr Drogenprobleme. Die Schwerpunkte werden sich verschieben. Die Corona Infizierten werden sogar höher steigen denke ich aufgrund des Alkoholverbots in der Öffentlichkeit. Dadurch werden mehr Partys in 4 Wänden gefeiert und da ist die Ansteckung wesentlich höher als im Freien. Davon mal ab wird Weihnachten der noch viel größere Faktor sein. Und hier wurde sogar der harte Lockdown gelockert für. Auch ein Grund warum man mehr Akzeptanz verliert.

    Aber wenn auch schon das Argument mit Arbeitsplätzen und/oder Wirtschaft kommt, dann ist nun einmal erneut auch auf das Risiko der höheren Infiziertenzahlen im Nachhinein von Silvester hinzuweisen, die zu weiteren Einschränkungen mit wirtschaftlichen Problemen auf breiter Front führen könnten. Simpel ausgedrückt ist der Verweis auf die Arbeitsplätze in der Feuerwerksindustrie implizit von der Ansicht begleitet, dass diese Arbeitsplätze wichtiger wären als die Arbeitsplätze und die Existenz all der Personen, die von besagten Problemen dann (wieder einmal) betroffen werden. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man das so ohne Weiteres und ohne Abwägung konstatieren kann.

    Wie oben schon beschrieben wird sich meiner Meinung nach nichts ändern. Desweiteren haben einige Berufszweige schon 2,5 Monate dieses Jahr wegen Corona verloren (ohne noch die ganzen Einschränkungen eingerechnet als die Betriebe öffnen durften) und mindestens 0,5 Monate im nächsten Jahr. Das kann so nicht weiter gehen und das in keinem Berufszweig. Wenn wir nicht irgendwann vernünftige Konzepte entwickeln und das Virus bei uns akzeptieren laufen wir auf den Kollaps zu. Für die Feuerwerksindustrie ist Silvester das größte Geschäft des Jahres da werden mit Sicherheit Arbeitsplätze verloren gehen. Vor allem gab es ja das ganze Jahr über auch kaum öffentliche Feuerwerke. Ich finde einen Vergleich zwischen Arbeitern die beide ihren Job nicht ausüben dürfen anmaßend.

    Während man also fragen kann, ob die geringe Anzahl der Verletzten beim Feuerwerk in Relation aufs ganze Jahr nicht vielleicht einfach nur daran liegt, dass es eben fast das ganze Jahr verboten ist (und wäre das nicht dann eigentlich ein Beweis für die Wirksamkeit des Verbots?),

    Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass erhöhter Alkoholkonsum auch zu Leichtsinn führt. Wäre Feuerwerk das ganze Jahr über erlaubt und würde man es nicht als Besonderheit sehen wo man sich auch noch besäuft so glaube ich würde sich das relativieren. Die Gefahr ist ja nicht das Feuerwerk an sich sondern die Mutproben, Polen-Böller und eben der Leichtsinn durch Alkohol. Ich glaube die wenigsten schwerwiegenden Verletzungen entstehen durch defektes Feuerwerk.

    Insofern: Ich stimme zu, es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren, weil der Verweis auf das private Fußballspiel in diesem Kontext nun einmal nichts beweist, aus all den oben und in meinem letzten Beitrag genannten Gründen. Aber ich habe den Verweis ja auch nicht gemacht, das warst schließlich du.

    Mich wundert es, dass du die Infektionsgefahr einfach nicht siehst. Wenn 10 Kinder aus 8 Haushalten privat Fußball miteinander spielen und nur ein Kind Corona hat könnten 8 Haushalte mit Corona infiziert werden. Die Eltern tragen das dann zu Oma und Opa oder zur Arbeit. Daraus entstehen dann wieder Krankenhausfälle die zeitlich nah zueinander auftreten. Hinzu kommt die Verletzungsfeahr an sich. Daher sehe ich zur Silvesternacht einfach kein Unterschied außer das zeitlich begrenzt mehr Verletzungen auftreten. Aber darauf sind Krankenhäuser wenigstens vorbereitet weil es nicht unerwartet kommt.

    Zunächst einmal glaube ich, dass ein Feuerwerksverbot durchaus eine klare Ansage wäre, wie du sie forderst - nur halt eine, die dir persönlich nicht gefällt, weshalb du dagegen bist.

    Aber davon ab möchte ich einfach mal allgemein darauf hinweisen, dass die Ansicht, ein Feuerwerksverbot sei nicht akzeptabel, eigentlich nicht so gut zusammengeht mit der Betonung, dass die Bevölkerung keine oder die geringere Schuld treffe. Denn auch wenn sich streng genommen kein logischer Widerspruch ergibt, bedeutet eine Ablehnung des Verbots von Privatfeuerwerk nun einmal, dass man die Regierung nicht in der Pflicht sieht, ein derartiges Verbot zu verabschieden (sie kann ja nicht gleichzeitig etwas tun sollen und nicht tun sollen) und dass dementsprechend die Regierung nach Ansicht der Gegner*innen des Feuerwerksverbots keine Schuld treffen kann, wenn dann als Folge eines Nicht-Verbots die Kliniken an Silvester und im Nachhinein auch noch durch die höheren Infiziertenzahlen belastet werden - denn schließlich sollte nach Ansicht der Gener*innen des Verbots die Regierung ja gar nicht die Maßnahme, nämlich das Verbot, durchsetzen sollen, die diese Probleme hätten verhindern können. Damit wird dann ironischerweise nur noch die Bevölkerung übrig bleiben, der man dann die Schuld geben kann.

    Was dann also dazu führt, dass jemand wie ich, der das Feuerwerksverbot in diesem Jahr insbesondere aufgrund von Corona für geboten hält, am Ende jederzeit der Regierung die Schuld geben könnte, wenn es ausbleibt und dann die erwarteten Schäden und Probleme folgen. Wer das Feuerwerksverbot ablehnt, wird hingegen bei niemandem die Schuld suchen können als bei der Bevölkerung.

    Genau das sage ich eben NICHT. Verbote sind kurzzeitig effektive Maßnahmen um etwas zu unterbinden das ist richtig und so soll es auch sein. Wir bewegen uns aber schon lange nicht mehr in dieser Kurzzeitigkeit. Auf lange Sicht braucht man Konzepte und keine Verbote. Das ist so als wenn du für immer verbietest TV zu schauen aufgrund von erhöhter Epilepsie Gefahr. Dann musst du Konzepte entwickeln wie die Epilepsie Gefahr minimiert wird. Ansonsten kannst du nur den TV abschaffen. Der Vergleich ist absichtlich so gewählt weil du dann aufgrund von Corona alles was jetzt verboten ist für immer verbieten musst weil das Virus nicht mehr verschwinden wird. Im Vergleich zum TV wird Corona immer wieder abnehmen und zunehmen mit Veränderungen. Wir brauchen Konzepte für die gefährdeten Personengruppen und eine Veränderung des Gesundheitssystems und das sollte man besser heute als morgen einleiten. Solange wir das nicht tun und weiter alles verbieten geht alles immer weiter den Bach runter. Oder man nimmt irgendwann in Kauf, dass täglich eben 1000 Menschen an Corona sterben. Hört sich für mich beides nicht sehr toll an. Auch für das Feuerwerk hatte man 9 Monate Zeit sich Konzepte zu überlegen. Stattdessen spricht man einfach nur ein Verbot aus wo man nicht einmal um die Wirksamkeit weiß. Hört sich für mich ziemlich schwach alles an.

    Laut meiner Mitbewohnerin sind etwa dann zwei Internist*innen fürs ganze Haus zuständig und vermutlich gibt es ein einziges OP-Team (kann sein, dass das anderswo anders ist, aber ich nehme das jetzt mal als Referenz). Wenn dann die Verletzten vom Feuerwerk eintrudeln, bedeutet das natürlich eine größere Belastung für das Personal und längere Wartezeiten für die Patient*innen. Insofern: Nein, es stimmt erstens nicht, dass durch Silvesterverletzungen wirklich immer ganz anderes Personal gebunden wird, und nein, es wäre zweitens auch nicht einfach okay, wenn es so wäre, weil wie gesagt mehr Belastung immer noch mehr Belastung ist.

    Das hast du dann aber bei jedem Silvesterfest. Du überschätzt meiner Meinung nach die Auswirkungen von Corona auf Kliniken zu stark gerade was Silvester betrifft. Es ist ja nicht so das ohne Corona die Krankenhäuser leer wären. Gute 3/4 der Intensivplätze sind immer dauerbelegt. Und Situationen mit einem plötzlichen Zuschuss an Patienten kann es immer geben. Dafür braucht es nur eine Naturkatastrophe, Ausschreitungen usw. und das ist nicht einmal erwartbar. Belastet ist das Personal im Krankenhaus schon lange, nicht erst seit Corona da ist. Daher habe ich auch die Frage gestellt warum die Leute nicht vor Corona für alle Leute in medizinischen Einrichtungen applaudiert haben und warum nicht schon da die Politik bessere Maßnahmen eingeleitet hat. Immer muss erst das Kind in den Brunnen fallen bevor reagiert wird. Das ein Teil der kleinen Bürger die Suppe die unsere Bundesregierung uns gekocht hat nicht auslöffeln will hätte man ahnen können.

    während Feuerwerksverbot in der kurzen Zeit durchaus noch machbar ist)

    Kurze Zeit... Überraschend das am 31.12. Silvester ist und Corona ist ja gestern erst zum ersten Mal aufgetreten... Mit der aktuellen Konzeptlosigkeit wird auch 2021 alles verboten. Wie aber schon erwähnt ist das keine dauerhafte, nachhaltige und zu akzeptierende Lösung. Ich verstehe wirklich nicht wie man dauerhafte Verbote einfach hinnehmen kann und sagen kann "das ist der richtige Weg".

    Und man bedenkt dabei nicht einmal, dass Feuerwerke zentralisiert organisiert werden könnten, was die Verletztenzahlen einschränken würde,

    Hab ich doch und wenn du stattdessen meinst nur öffentliche Feuerwerke > langweilig, könnte ich aber zumindest einmalig akzeptieren.

    man bedenkt nicht die Alternative von Lichtshows,

    Das ist der größte Müll überhaupt. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Dann kann man es auch gleich ganz sein lassen.

    man bedenkt nicht die Option eines Verbots zumindest der gefährlicheren und/oder ästhetisch weniger ansprechenden Varianten des Feuerwerks.

    Wenn es da um Böller geht meinetwegen aber ein komplettes Verbot finde ich völlig am Ziel vorbei.


    Wie auch schon von mir vorgeschlagen, wäre ich für die Abgabe von maximal einem Sortiment pro Haushalt und fertig und das auch völlig unabhängig von Corona. Ich bin nur gegen ein komplettes Verbot.

    All das könnte dem medizinischen Personal zumindest bis zu einem gewissen Grad helfen, aber wie ich nach dieser Diskussion langsam glaube, interessiert das anscheinend keinen, also einfach wumm und das war's.

    Es wird auch einen Teil nicht interessieren weil die Regierung mit ihren Unzulänglichkeiten dafür gesorgt hat. Die Leute sind teilweise so Corona müde die wissen da fast gar nichts mehr von weil sie jegliche Nachrichten darüber konsequent ignorieren. Ich habe das selbst jetzt vor und an Weihnachten gemerkt. Manche wissen nicht einmal, dass sie mit hohem Alter jetzt FFP2 Masken bekommen oder das bald geimpft wird. Andere denken es gibt keine Toten usw. Manche wollen nicht einmal darüber reden, wenn man nur das Wort Corona in den Mund nimmt. Solche Menschen erreichst du nicht mehr egal was du machst. Die halten sich an die üblichen Standart Regeln und das wars. Was willst du dagegen tun wenn sie sich komplett dem Thema abgewandt haben und sogar solche Dinge sagen wie "dann trag ich halt noch 3 Jahre Maske ist mir auch egal"?

  • Und ich habe es 2x live mitten in der Woche gesehen davon 1x vormittags und 1x nachmittags. Es ist vollkommen egal an welchem Tag du da bist. Dann gilt die die Überlastung 24/7. Du kannst mir nicht erzählen, dass an Silvester nicht mehr Personal eingeplant wird als sonst. Die Probleme die wir haben sind nicht erst durch Corona entstanden sondern waren schon vorher da und Corona deckt jetzt noch einmal schonungslos die Schwachstellen unseres Gesundheitssystems auf. Die Toten die wir alle haben sind durch das Kaputtsparen unseres Staates zurückzuführen. Wenn der Staat nicht bald anfängt Lösungen für die Zukunft zu schaffen wird es ziemlich düster auch was die Krankenhäuser angeht. Dann werden wir bis April viele Tote haben und im Oktober nächsten Jahres geht es dann wieder los. Das auch noch Corona Mutationen kommen werden ist auch noch einmal ein ganz anderes Thema. Die Rechnung wird immer teurer werden und das für alle Seiten.

    Unser Gesundheitssystem ist überlastet. Das ist es, seit Krankenhäuser dazu gezwungen werden wirtschaftlich zu denken (das betrifft allerdings nicht nur Krankenhäuser sondern wirklich alle Bereiche des Gesundheitssystems). Jeder, der im Gesundheitssystem arbeitet, weiß das. Das wird auch seit Jahren von diversen Menschen kritisiert, wird nur von der Bevölkerung und der Politik ignoriert, da es gerade so noch funktionierte. Wir - bzw. die Angestellte der Kranken- und Pflegehäuser - haben seit Jahren hart an der Kante gearbeitet, immer in Gefahr zu fallen... entweder individuell in den Burn-Out oder gemeinschaftlich in den Zusammenbruch des ganzen Systems. Letzteres konnte bisher noch vermieden werden, Burn-Out dagegen ist an der Tagesordnung.


    Nur um mal ein Beispiel zu nennen:

    Meine Mutter arbeitet in einer Rehaklinik und da auf einer Station, die eigentlich einen starken Personalschlüssel hat... ich glaube einen Pfleger mehr pro X Betten als gewöhnlich. Nein, keine Intensivstation. Darum gibt es auf ihrer Station also auch mehr Personal pro Schicht als in den anderen Stationen. Deswegen sind sie immer die ersten, die jemanden abtreten dürfen, wenn es auf den anderen Stationen an Personal mangelt. Es gab Tage, da hatten sie 5 Pfleger für eine Schicht geplant und haben nur zu zweit gearbeitet, weil die anderen drei auf anderen Stationen aushelfen mussten. Das ging natürlich nicht lange gut und meine Mutter rennt regelmäßig zur Pflegedienstleitung und schreit die zusammen, weil sie sich so etwas nicht gefallen lässt. Jetzt wird maximal nur noch einer abgezogen und das wird dann sehr gut überlegt. Das restliche Personal wird dann von anderen Stationen zusammen geklaut.

    Das ging über mehr als 12 Monate so und lange vor Corona. Es waren immer die selben Stationen, auf denen das Personal fehlte - und was meinst du, wie viele neue Pfleger wurden in der Zeit eingestellt? Keiner. Wurde nicht mal gesucht. Weil die kosten ja Geld. Das passt nicht ins wirtschaftlich-denken.

    Das ganze lockerte sich erst, als ein neuer Personalschlüssel für alle kam, wo man dann nicht mehr drumrum kam und neu einstellen musste.



    Corona hat diese Kippeln stark in Richtung Abgrund geneigt und nur das Engagement des Personals hat das bisher Schlimmste verhindert.


    Das Problem an der Sache ist nun, dass alles. was das System noch weiter belastet, diese Gradwanderung beenden könnte und alles in den Abgrund neigt. Vor Corona war Sylvester einer dieser Tage, die das Gesundheitssystem schon enorm belastet haben. Denn da will das dumme Personal ja Urlaub haben. Genauso Weihnachten. Da will es auch Urlaub haben. Die meisten Einrichtungen geben der einen Hälfte also zu Weihnachten frei und der anderen zu Sylvester und wer welchen Tag bekommt, müssen die untereinander ausmachen (zum Großteil... wer nicht rechtzeitig abspricht, wird zugeteilt).

    Und das wird mit Corona nicht anders sein. Denn die Leute wollen frei haben und die brauchen das verdammt nochmal auch. Nur das es dieses Jahr eben nicht nur Sylvesterunfalle zu behandeln gibt, sondern auch Coronakranke. Und natürlich all die anderen Kranken, die schon zuvor eingeliefert wurden mit Herzinfarkten, Schlaganfällen, Knochenbrüchen, Tumoren, Thrombosen, Nierenversagen, [...]. Genauso wird es neben Sylvester und Corona weiterhin beim Jahreswechsel Menschen geben, die plötzlich krankenhauspflichtige Schäden erleiden (damit sind auch Herzinfarkte und co gemeint) und müssen versorgt werden.

    Stell dir vor, du hättest dein tragisches Erlebnis nicht an einem Random-Tag gehabt sondern dieses Jahr an Sylvester. Mit Corona, mit Sylvesterunfällen, mit allen Anderen das man eh das ganze Jahr über hat und an Sylvester keine Pause macht, nur weils dann nachts schön aussieht. Glaub mir, da würdest du mit deiner Wartezeit von damals noch gut wegkommen.


    Aber "Unser Gesundheitssystem ist ja eh schon überlastet, da ist es nicht schlimm, wenn noch mehr drauf kommt" zu denken ist einfach widerwertig und respektlos gegenüber jeden, der an Sylvester Dienst schieben wird. Egal ob im Krankenhaus, in der Rettung, bei der Polizei oder Feuerwehr.

  • Das Problem an der Sache ist nun, dass alles. was das System noch weiter belastet, diese Gradwanderung beenden könnte und alles in den Abgrund neigt.

    Ich habe Einblicke ins Gesundheitswesen und weiß, dass alles streng nach Tagessätzen usw. bezahlt wird und wie das mit dem Personal abläuft. Abrechnungstechnisch wie auch die direkte Situation. Diese Gradwanderung wird auf kurz oder lang so oder so enden. Wenn nicht bald Konzepte auf den Tisch kommen und sich im Gesundheitswesen etwas ändert bricht vieles zusammen nicht nur die Krankeneinrichtungen. Die Verbote zögern das Unvermeidbare nur hinaus weil Corona nicht verschwinden wird. Ohne Konzepte kommt der Abgrund und das mit jedem Lockdown schneller auch durch mehr Arbeitslose. Wir sollten uns nichts vormachen. Die aktuelle Umgehensweise mit Corona wird kein gutes Ende nehmen ohne Zukunftsplan.

    Stell dir vor, du hättest dein tragisches Erlebnis nicht an einem Random-Tag gehabt sondern dieses Jahr an Sylvester. Mit Corona, mit Sylvesterunfällen, mit allen Anderen das man eh das ganze Jahr über hat und an Sylvester keine Pause macht, nur weils dann nachts schön aussieht. Glaub mir, da würdest du mit deiner Wartezeit von damals noch gut wegkommen.

    Kann ich nicht beurteilen aber wäre damals die eine Krankenschwester nicht auf mich aufmerksam geworden hätte ich wahrscheinlich noch 3 Stunden da gestanden. Man kommt mit Rettungswagen ins Krankenhaus und man wird einfach vergessen. Wenn es mir da nicht so ultra schlecht gegangen wäre, wäre ich wahrscheinlich äußerst ungemütlich geworden.

    Aber "Unser Gesundheitssystem ist ja eh schon überlastet, da ist es nicht schlimm, wenn noch mehr drauf kommt" zu denken ist einfach widerwertig und respektlos gegenüber jeden, der an Sylvester Dienst schieben wird. Egal ob im Krankenhaus, in der Rettung, bei der Polizei oder Feuerwehr.

    Ich möchte dazu mal eins klarstellen: Als Erstes steht hier die Regierung. Die Regierung hatte genug Zeit um genau das zu verhindern. Sie hat nichts getan außer immer Gebote und Verbote auszusprechen. Stattdessen wird der kleine Bürger in die Pflicht genommen seine Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren auf alles zu verzichten und Feuerwerk wird untersagt. Seit 9 Monaten. Zukunft ungewiss. In manchen Bundesländern gibt es sogar Ausgangssperren wo man sich nicht einmal mehr frei bewegen darf was einem Hausarrest wie einem Straftäter gleichkommt. Fehlt eigentlich nur noch die Fußfessel um dich komplett zu überwachen. Das geht an vielen auch nicht spurlos vorbei und wenn Hilfe benötigt wird ist keine da. Was Psychologen angeht kann man froh sein mittlerweile überhaupt auf eine Warteliste zu kommen selbst das ist schon ein Erfolg. Der erste Hebel liegt also bei unserer Regierung Sorge zu tragen, dass das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Die dauerhafte Überlastung hat diese aber nicht interessiert und es wurde auch noch nichts in die Wege geleitet um die Situation zukünftig zu verbessern. Dementsprechend wird sich nichts ändern solange da keine Bewegung in die Sache kommt. Genauso die lange Diskussion um Bonuszahlungen. Selbst jetzt geht es immernoch nur ums Geld. Was ich damit sagen will ist, dass wir dieses Silvester ganz andere Probleme haben werden. Nur weil das Feuerwerk verboten wurde heißt das nicht, dass dafür nicht andere Dinge verhäuft auftreten werden. Ich denke nicht das die Notaufnahmen weniger zu tun haben als sonst. Ich rechne mit einer deutlich höheren Rate an Selbstmordversuchen. Du kannst natürlich an die Bevölkerung appellieren aufgrund des überlasteten Gesundheitssystems sich zurückzunehmen aber du kannst nicht verlangen, dass es auch jeder tut. Dafür liefen die letzten Monate einfach viel zu mies und das in jeglicher Richtung. Wenn ich meine Existenz verloren hätte und 2021 nicht weiß was kommen wird würde ich mich nicht Silvester hinsetzen und mich bemitleiden und über Krankenhäuser nachdenken sondern würde mich mal ablenken wollen. Daher ist jede Situation anders zu bewerten. Ich behaupte sogar, dass es mehr als genug Leute gibt die sich nicht einmal Gedanken darum machen. Die Wenigsten werden mit dem Gedanken Silvester feiern "jetzt mal so richtig respektlos und widerwertig zu sein gegenüber allen". Wenn wir ehrlich sind war 2020 ein absolut besch..... Jahr. Denke es gibt kaum jemanden der dieses Jahr als toll bezeichnen wird.


    EDIT: Ganz vergessen zu erwähnen. Seit vorgestern hört man hier schon die ersten Polenböller jeden Abend.

  • Fernab von "Erlaubt" und "nicht erlaubt" wurde hier spontan schon rum geböllert. Also wenn man schon will, dass es mehr toleriert wird sollte man doch auch einfach es lassen so früh schon anzufangen. Obwohl ich auch schon von vielen gelesen habe wo es teils schon 1 Monat vorher anfing. Jedes Jahr dasselbe.

  • Autos, Fußball. E-Autos, Alkohol und auch Feuerwerk brauche ich nicht. Die ersten vier Sachen fand ich noch nie gut. Eigens erzündete Feuerwerk fand ich bis einschließlich 2015 gut. Nachdem mein Vater 2016 gestorben war, habe ich mir selbst den "Zwang" auferlegt, das Böllern sein zu lassen und die Entscheidung war ganz gut. So ein Ausscheiden eines Familienmitglieds aus dem menschlichen Leben hat mich dazu gebracht, zu überdenken, ob ich künftig knallen will.


    Es macht für mich derweil keinen Unterschied, ob zu Corona Feuerwerkskörper verkauft werden oder nicht. Ich kaufe eh wieder mal nichts. Neben einem Verkaufsverbot habe ich im Wohnumkreis diverse Verbotsschilder für das Anzünden von Feuerwerkskörpern gesehen. Auch diese finde ich gut.


    Ich bin kein Stück empathisch gegenüber anderen Menschen, meistens jedenfalls, und auch hier kann ich mit wegen des Verbots verärgerten Menschen wenig mitfühlen. Ich begrüße es doch sehr, dass die Umweltverschmutzung Silvester im Jahr 2020 so stark eingedämmt wird. Ich will mich nicht erschrecken, die Tiere tun es mangels Böllerei ebenfalls nicht mehr - diese erschrecken sich von Jahr zu Jahr immer wieder und erinnern sich nicht daran, dass das Knallen im Turnus von 365 Tagen stattfindet. Insbesondere muss ich, sollte ich am 31.12. joggen, weniger als Jahre zuvor fürchten, (versehentlich) mit brennendem Stinkezeugs abgeworfen zu werden.


    Auf Youtube gibt es ja eine Pyro-Szene und die Leute dort sind stinkesauer, dass das Böllern wegfällt. Diese bezeichnen derlei als ihr Hobby (voll logisch, ein Hobby, das an 1 oder 2 Tag/Tagen pro Jahr gelebt wird) oder bezeichnen es als ihre Lebensfreude. Ich freue mich, wenn es Silvester ruhig ist und ich gesittet um 21-22 Uhr schlafen gehen und sogar mal gut einschlafen kann (Fenster auf für Frischluft, aber das erste Mal seit Jahren kein Bummbumm-Gestinke, das in den Raum dringt).


    Womöglich beschleunigt Corona hierzulande den endgültigen Abgesang von Feuerwerk: Ich halte es nur für eine Frage der Zeit, bis das aus Umweltschutz-Gründen ganz verboten wird. Kommt dann das Argument wie bei Cannabis: Legalisieren bitte, sonst erblüht ein unkontrollierter und ein hinsichtlich der Produktgüte nicht qualitativer Schwarzmarkt? Meinetwegen kann Cannabis verboten bleiben und Feuerwerk verboten werden. Feuerwerk jedenfalls können Städte jedoch gesittet entzünden: Private Feuerwerke (und Böller) nein, seitens des Staats kann es so eine Lichter-Show schon eher geben.

  • Mipha

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  • Yuki

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