Diese Gegenüberstellung ist für mich an Hohn und Spott kaum zu begreifen. Weil die Leute potenziell gewaltbereit sind, ist es also die bessere Idee, den Duckmäuser zu spielen und sie nicht zu bestrafen für kollektives Fehlverhalten?
Ich hoffe du merkst selber, dass du dir mit so einer Argumentationsstruktur ein ganz schönes Eigentor schießt.
Ich versteh überhaupt nicht warum man das nicht akzeptieren kann. Das hat auch was mit Demokratie zu tun. Und wenn man diese Demonstrationen aufgrund von Verletzungen gegen das Infektionsschutzgesetz langsam abbricht entsteht der geringste Schaden. Du wetterst hier gerade gegen demokratische Richtlinien um das mal klarzustellen. Da bin ich wirklich froh, dass wir eine vernünftige Polizei haben die diese Probleme korrekt auflöst.
Gilt das dann in deinen Augen auch für gewaltbereite Neonazi-Aufmärsche, also die, die gerne "Ausländern" gewaltbereit begegnen wollen? (Also jetzt unabhängig davon, dass von denen da ja offenbar sogar welche dabei waren..) - Die könnten im Zweifelsfall ja auch zu Gewalt neigen. Oder gilt das da dann vielleicht doch nicht, weil in diesen Gruppen eine gefährliche Ideologie gärt?
Solange diese Menschen gegen keine Rechte verstoßen und die Demonstrationen korrekt angemeldet werden können die meinetwegen machen was sie wollen. Es ist ihr geltendes Recht. Sobald hier allerdings gegen Rechte verstoßen wird gilt das Gleiche wie bei Corona-Demos. Langsam auflösen und nicht eskalieren lassen. Und das kannst du auf alle anderen Demos genauso reflektieren egal wie die heißen. Wie gesagt du brauchst da auch nicht gegenargumentieren weil es nicht nur auf meiner Meinung beruht sondern auch auf dem Recht zu demonstrieren.
Die Demonstration ließ sich nur sehr schwer auflösen. Und bis spät in die Nacht haben sich immer wieder neue, zT gar nicht so kleine Gruppen an Demonstranten gebildet, die da ihr kollektives und provaktives Gruppenkuscheln durchgezogen haben.
Sowas hast du immer aber das ist dann auch kontrollierbar. Das sind dann keine 20000 mehr die zusammen eine Katastrophe auslösen könnten.
Wir haben eine Pandemie. Eine Pandemie, bei der noch so viele Fragezeichen in der Luft stehen (Langzeitfolgen, auch bei nicht-Risikogruppen, Mutationen, Re-Infektionen ...). Die AHA-Regeln sind nicht vom Himmel gefallen und jeder Maskenverweigerer trägt dazu bei, dass sich die Infektion (unkontrolliert) ausbreiten könnte. Das ist ein absolut vermeidbares Risiko.
Hast du von offizieller Seite dazu ein Schreiben erhalten das wir in einer Pandemie sind? Solange das nicht passiert kannst du das Wort "Pandemie" in den Medien und sonst wo überall verbreiten und trotzdem kannst du immer sagen darüber nichts zu wissen. Niemand ist verpflichtet Nachrichten zu gucken oder sich darüber zu informieren. Es gibt sicherlich mehr als genug Menschen die nicht einmal wissen was diese AHA-Regeln sind. Wenn du erwartest das jeder hochinformiert ist oder sich jeder damit beschäftigt dann erwartest du definitiv zu viel. So wie sich nicht jeder die Hände nach dem Toilettengang wäscht.
Und um den Vergleich mit dem Falschparker mal aufzugreifen: Falschparker werden zu Teilen abgeschleppt und empfindlich abgestraft. Außerdem mag ein Falschparker nicht wirklich schlimm sein, aber man stelle sich nun vor, dass es in einer Stadt auf einmal mehrere Hundert, gar Tausend Falschparker gibt, zentral an einer Hauptverkehrsachse der Stadt. Das kann die ganze Infrastruktur einer Stadt lahmlegen, diese "Ordnungswidrigkeit".
Auch hier: Falschparker werden nur abgeschleppt wenn sie entweder komplett einzeln oder wichtige Rettungswege versperren abgeschleppt. Parken ganze Massen falsch und es wird niemand behindert gibt es hier oft gar nichts. Das sieht man vor allem bei Fußballspielen mit mehreren tausend Zuschauern. Es wäre unverhältnismäßig hier einzuschreiten zumal das rein organisatorisch schon kaum händelbar ist.
Wer seine Kritik begründen kann und nicht nur mit Emotionen und halbgaren Fakten durch die Gegend wirft, erntet in der Regel erstaunlich viel weniger Gegenwind, als jemand der einfach poltert wie "kacke" das alles ist.
Das Thema ist allerdings in vielerlei Hinsicht emotional. Wenn ich den Wirt nehme der rumpoltert wie kacke das alles ist weil seine Existenz auf dem Spiel steht dann brauche ich dem nicht mit knallharten Fakten kommen der die Schließung seines Restaurants rechtfertigt. Der steht dann auch mal schnell bei einer Demo. So einfach ist die ganze Geschichte nicht da es hier auch viel um persönliche Betroffenheit geht. Nicht jeder der auf einer Demo rumläuft ist ein Idiot weil er dagegen ist ohne wissenschaftliche Begründung.
Das ist doch vollkommen legitim. Nur weiß ich nicht, warum Leute aus diesem Meinungsspektrum eigentlich die einzigen sind, die von "Hysterie" sprechen. Ich finde es beispielsweise nicht hysterisch aufzuzeigen, dass sich einigerorts die Intensivstationen füllen. An anderen Orten ist das nicht so. Genauso mit dem Anstieg der Fallzahlen und der dadurch resultierenden erhöhten Ansteckungsgefahr. Das sind Trends, die sich nüchtern betrachtet einfach an den aktuellen statistischen Betrachtungen abzeichnen. Daher würde mich schon interessieren, was du da jetzt speziell als "Hysterie" ansiehst.
Bleiben wir einfach mal bei deinem Beispiel. Das sich die Intensivstationen füllen ist ein Fakt und das natürlich der Stress der Mitarbeiter steigt auch. Sowas kann man gerne erwähnen. Was dann allerdings gerne mal zusätzlich noch erwähnt wird ist, dass sich die Intensivstationen an der Belastungsgrenze befinden und es zu Engpässen kommen kann. Das ist gelinde gesagt Hysterie die verbreitet wird. Wir haben noch zig tausend freie Intensivbetten die jederzeit aufgestellt werden könnten. Die stehen seit Monaten ungenutzt herum die wir für teures Geld eingekauft haben. Dann werden nach wie vor wie in der ersten Welle Menschen aus anderen Ländern aufgenommen weil wir noch mehr als genug Kapazitäten haben. Da kann mir dann keiner sagen, dass unsere Intensivstationen überlaufen und wir einer Katastrophe zusteuern.