Das Corona-Virus

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  • Thrawn stimme ich zu, da habe ich mich wohl auch etwas ungünstig ausgedrückt, weil ich natürlich nicht darauf hinaus wollte, dass individuelles Engagement nutzlos sei und das Individuum in der Gesellschaft selbstverständlich auch eine moralische Verantwortung trägt. Ich glaube nur, es macht durchaus Sinn, diese Debatte vorurteilsfreier zu führen, weil alleine schon die Frage nach dem moralisch Richtigen in einer komplexen Gesellschaft mit komplexen Individuen und komplexen Sachverhalten nicht immer so klar zu beantworten ist, vor allem, wo wir teilweise wirklich nur über viele kleine Nuancen diskutieren, innerhalb eines vielleicht schon existierenden Konsenses zu einem Sachverhalt. Dass die strengen Maßnahmen und Lockdowns, die nachweislich viele vor dem Tod durch Corona bewahrt haben, an anderer Stelle zu vielen Kollateralschäden geführt haben, führte auch zu einer Reevaluation des Kosten-Nutzen Verhältnisses. Die Maskenpflicht im ÖPNV ist da nur eine kleine Schraube von vielen, an der man justieren kann, um mit etwas Aufwand etwas zu bewirken. Um konkret bei der Maskenpflicht zu bleiben, würde dies bedeuten, dass man einen Großteil der Gesellschaft in die Pflicht ruft, die Maske zu tragen, um das Risiko einer Infektion von Risikogruppen um vielleicht nur ein paar Prozentpunkte zu reduzieren - ich stimme an dieser Stelle natürlich zu, dass sich die Studien hierzu nicht gänzlich auf einen gefüllten ÖPNV übertragen lassen, aber nur ist es ja so, dass man Maßnahmen auf Grundlage belastbarer Daten einführt. Vielleicht gibt's diese Daten sogar in irgendeiner Form, oder lassen sich herleiten, dann müsste auch ich reevaluieren. An dieser Stelle möchte ich natürlich auch betonen, dass der Schutz vulnerabler Gruppen im Zweifel stärker wiegt, hier wie gesagt lediglich frage, ab welchem Punkt eine Gesellschaft in die Pflicht gerufen werden muss.

  • Klar, verstehe ich. Ich würde an dieser Stelle dann argumentieren, man sollte der Allgemeinbevölkerung nicht vorwerfen, sie würde sich gegen einen "ganz kleinen Einschnitt in die Komfortzone" wehren, wo sie durch das Tragen der Maske nachweislich viel verändern könnten.

    Wie schon gesagt, mir ging es hauptsächlich um jene, die eben aus Komfortgründen keine Masken wollen, wo sich mein Verständnis in Grenzen hält.

    Dass Masken eben nicht nur Nutzen haben, ist mir gerade durch meine eigenen Erlebnisse schon auch bewusst.

    Um noch einen weiteren Nachteil für mich selber zu nennen: Generell kann ich Menschen nur schwer wiedererkennen und da ich nicht unbedingt auf Augen achte/sehe, erschweren sie mir Kommunikation auch ziemlich, da ich die Leute dann meist nur erkenne, weil sie entweder reden, sich bewegen oder an ihren üblichen Positionen sind.

  • Wie schon gesagt, mir ging es hauptsächlich um jene, die eben aus Komfortgründen keine Masken wollen, wo sich mein Verständnis in Grenzen hält.

    Ja, absolut. So ein bisschen Komfort sollte man schon aufgeben können, wenn die Gesellschaft dadurch profitiert. Ist nur die Frage nach der praktischen Umsetzung und wie wir Diskomfort definieren. Also, bis wann ist es noch Diskomfort und wann lässt es sich als regelrechte Belastung bezeichnen und wer gibt dies vor. Die einen werden Sauerstoffmangel als legitimen Grund ansehen, die anderen werden sagen, man solle sich die 15 Minuten im ÖPNV nicht so anstellen, wo doch der Schutz vulnerabler Gruppen im Vordergrund steht. Und so eine Pflicht gilt dementsprechend entweder für alle oder für keinen, weil sich schwer nachvollziehen lassen wird, wer aus gesundheitlichen Gründen wirklich lieber drauf verzichten sollte, zumal da ja auch der soziale Druck mit einhergeht, wenn Einzelne von der Maskenpflicht befreit sind - im Zweifel trag ich die Maske lieber, als im Fokus aller mitfahrenden Personen zu stehen.


    Unabhängig von der Pflicht sollte man die Dinge für sich und als Gesellschaft natürlich trotzdem immer mal wieder evaluieren, auch abhängig von der Situation und sich fragen, ob man unter bestimmten Umständen nicht doch mal die Maske aufsetzt. Viele, inklusive in diesem Forum, sagen mittlerweile ja, dass das Tragen einer Maske für sie Sinn macht, sowohl um eigenen Ansteckungen entgegenzuwirken, als auch, um noch besser zum Schutz vulnerabler Gruppen beizutragen. Ist zwar nicht so effektiv wie ein Gesetz, aber hat ein Gesetz nun mal diesen Beigeschmack, jeden zu Maßnahmen zu verpflichten, die aus Sicht vieler mittlerweile unverhältnismäßig sind, zumal die Wissenschaft dem ja scheinbar nicht mal mehr widerspricht und die Maßnahmen dementsprechend fallen, in den meisten anderen Ländern im übrigen auch schon gefallen sind. Fand ich demnach amüsant, als ich mit dem Zug von der Schweiz aus Richtung Deutschland unterwegs war, auf schweizer Boden keine Maskenpflicht galt und es beim Grenzübergang plötzlich hieß, jetzt müsse die Maske angezogen werden.

  • Die einen werden Sauerstoffmangel als legitimen Grund ansehen,

    Die Sache ist, dass es eben diesen Sauerstoffmangel nicht gibt. Ja, es gibt Leute, die steigern sich rein - ja, teilweise auch auf Basis von bestehenden Krankheiten/Neurodiversitäten - aber es ist absolut 100% nachgewiesen, dass man unter den Masken keinen Sauerstoffmangel entwickelt. Ja, sie sind gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit richtig unangenehm zu tragen und man kann das Gefühl entwickeln, keine Luft zu bekommen, weil unser Körper eben gerade mit der Hohen Luftfeuchtigkeit dann gerne Alarm schlägt - aber an sich ist es eben nur ein Gefühl.

  • Nur wird bei so vielen anderen Regelungen und Gesetzen auch kein schwammiges "was ist Diskomfort und wie definiert man überhaupt, wann Diskomfort aufhört und eine Belastung beginnt?" angebracht. Es kommt auch niemand aus heiterem Himmel drauf zu fragen "was ist, wenn manche Menschen Kleidung als Diskomfort empfinden? Was ist, wenn ich den Gurt im Auto unangenehm finde? Was ist, wenn ich im Zug laut Musik hören möchte? oä.", obwohl sehr vieles vorgeschrieben wird, das irgendjemand als lästig bis auch belastend empfinden könnte. Es wird nur bei diesem Thema drauf gepocht.



    Zumal die Wissenschaft dem ja scheinbar nicht mal mehr widerspricht und die Maßnahmen dementsprechend fallen, in den meisten anderen Ländern im übrigen auch schon gefallen sind.

    Das tut sie durchaus, immer und immer wieder, nur hat man es bereits aufgegeben, dass sich die Politik großartig dran hält. Wenn Maßnahmen fallengelassen werden, dann weil die Mehrheit entschieden hat, dass man auf Menschen mit Immunschwäche (auch solche, die erst durch Corona entstanden ist) nichts mehr gibt, nicht weil dies wissenschaftlich unterstützt wäre.



    Die einen werden Sauerstoffmangel als legitimen Grund ansehen,

    Die Sache ist, dass es eben diesen Sauerstoffmangel nicht gibt. Ja, es gibt Leute, die steigern sich rein - ja, teilweise auch auf Basis von bestehenden Krankheiten/Neurodiversitäten - aber es ist absolut 100% nachgewiesen, dass man unter den Masken keinen Sauerstoffmangel entwickelt. Ja, sie sind gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit richtig unangenehm zu tragen und man kann das Gefühl entwickeln, keine Luft zu bekommen, weil unser Körper eben gerade mit der Hohen Luftfeuchtigkeit dann gerne Alarm schlägt - aber an sich ist es eben nur ein Gefühl.

    Ich meine, wie soll das überhaupt zu erklären sein, dass eine Maske Sauerstoffmangel auslöst. Es ist ein icky Gefühl, wenn der Körper dann aufgrund von Asthma oder wasauchimmer aussagt, dass man zu wenig Luft bekommt, aber es entspricht trotzdem nicht der Wahrheit.

  • Jap, dass sich da viele einfach reinsteigern ist ersichtlich. Man kann die menschliche Psychologie aber natürlich auch nicht ganz außen vor lassen.

    Nur wird bei so vielen anderen Regelungen und Gesetzen auch kein schwammiges "was ist Diskomfort und wie definiert man überhaupt, wann Diskomfort aufhört und eine Belastung beginnt?" angebracht. Es kommt auch niemand aus heiterem Himmel drauf zu fragen "was ist, wenn manche Menschen Kleidung als Diskomfort empfinden? Was ist, wenn ich den Gurt im Auto unangenehm finde? Was ist, wenn ich im Zug laut Musik hören möchte? oä.", obwohl sehr vieles vorgeschrieben wird, das irgendjemand als lästig bis auch belastend empfinden könnte. Es wird nur bei diesem Thema drauf gepocht.

    Kommt halt auf die Regelung an. Ein Sicherheitsgurt ist nachweislich sehr effektiv darin, viele Menschenleben zu retten und sie auch ansonsten vor schwereren Verletzungen zu bewahren und der Diskomfort ist dabei minimal, wenn überhaupt existent. Zumindest merke ich während der Autofahrt nicht mal, dass ich angeschnallt bin. Ähnlich schwierig find ich die anderen Beispiele.


    Bei der Maskenpflicht ist da die Frage wie gesagt, wie hoch ist der Unterschied jetzt zwischen Maskenpflicht für alle (wo die meisten OP Maske tragen werden) oder maskentragen auf freiwilliger Basis, wo durch das Tragen einer FFP2 selbst dann schon ein sehr hoher Schutz garantiert ist, wenn es nur jene aus eigenem Schutz tragen. Immerhin findet die FFP2 Maske vor allem Verwendung in Umgebungen mit erhöhter Schadstoffbelastung. Bei ner FFP3 Maske wären wir im übrigen schon bei einem 99%igen Schutz des Trägers; diese Masken finden Verwendung in Umgebungen mit giftigen, krebserregenden und radioaktiven Substanzen. Ein Zug voll mit Aerosolen wird da wirklich nicht den Unterschied machen.


    Wenn du dich selbst schon zu 99% schützen kannst, ganz unabhängig von den Menschen um dich herum, in wie fern ist die Solidarität aller da ausschlaggebend? Die Maskenpflicht damals war ja vor allem notwendig, als wir in einer Hochphase der Pandemie waren, die vorherrschende Variante schwerere Verläufe mit sich zog und es keinen Impfstoff gab und wo das Gesundheitssystem dementsprechend an seine Grenzen gekommen ist. Ich finde also, dass es wirklich nichts damit zutun hat, dass einem vulnerable Gruppen einfach egal sind.


    Ich kann mir allerdings durchaus Szenarien denken, bei denen das Tragen einer Maske für alle geboten sein sollte, z.b. bei länger andauernden Events und Meetings, erst recht mit dem Wissen, jemand könnte vulnerabel sein (in dem Fall wäre ohnehin auch ein Test geboten), weil ich es hier in der Tat als ziemlich solidarisch ansehen würde, dass alle eine eher weniger unangenehme medizinische Maske tragen, als nur ein Teil des Teams die viel ätzendere FFP2/FFP3 und das für Stunden. Aber für relativ kurze Fahrten im ÖPNV, in denen du dich selbst zu bis zu 99% schützen kannst, hinterfrage ich eine Pflicht für alle zumindest.

  • Kommt halt auf die Regelung an. Ein Sicherheitsgurt ist nachweislich sehr effektiv darin, viele Menschenleben zu retten und sie auch ansonsten vor schwereren Verletzungen zu bewahren und der Diskomfort ist dabei minimal, wenn überhaupt existent. Zumindest merke ich während der Autofahrt nicht mal, dass ich angeschnallt bin. Ähnlich schwierig find ich die anderen Beispiele.


    Bei der Maskenpflicht ist da die Frage wie gesagt, wie hoch ist der Unterschied jetzt zwischen Maskenpflicht für alle (wo die meisten OP Maske tragen werden) oder maskentragen auf freiwilliger Basis, wo durch das Tragen einer FFP2 selbst dann schon ein sehr hoher Schutz garantiert ist, wenn es nur jene aus eigenem Schutz tragen.

    ... Merkst du es gerade nicht?


    Der Gurt schützt nachweislich wirklich praktisch nur die Person, die ihn trägt. Die Maske schützt auf jeden Fall, selbst wenn es nur 6% sind (was, wie Thrawn schon richtig sagt aufgrund der Studienlage so nun auch nicht behauptet werden kann - da eben ein Unterschied ist, ob zwei Leute im selben Raum sitzen oder 100), auch andere schützt. Entsprechend ist eben die Frage: Warum ist das eine verpflichtend, das andere nicht? Selbst wenn es nur um den erzwungenen Eigenschutz ginge - denn mehr ist der Gurt gerade nicht.



    ch kann mir allerdings durchaus Szenarien denken, bei denen das Tragen einer Maske für alle geboten sein sollte, z.b. bei länger andauernden Events und Meetings, erst recht mit dem Wissen, jemand könnte vulnerabel sein (in dem Fall wäre ohnehin auch ein Test geboten), weil ich es hier in der Tat als ziemlich solidarisch ansehen würde, dass alle eine eher weniger unangenehme medizinische Maske tragen, als nur ein Teil des Teams die viel ätzendere FFP2/FFP3 und das für Stunden. Aber für relativ kurze Fahrten im ÖPNV, in denen du dich selbst zu bis zu 99% schützen kannst, hinterfrage ich eine Pflicht für alle zumindest.

    Diese Logik musst du mir erklären.


    ÖPNV kann alles von 15 Minuten bis 1 Stunde sein und findet in einem Raum statt, der praktisch nicht gelüftet wird oder auch nur gelüftet werden kann. Wo dann auch nicht, wie in so üblichen Meetings 10 bis 20 Leute sitzen, sondern teilweise 100te Leute auf sehr, sehr engem Raum.

  • wanted


    Wie kommst du auf diese Prozentzahl? In allen Texten, die ich mir jetzt nochmal durchgelesen habe, ist davon die Rede, dass beide, sprich alle Anwesende eine Maske tragen, wodurch das Ansteckungsrisiko in den Promillebereich gesenkt wird. Wenn ich in den Öffis und in Geschäften eine Maske trage, ist höchstens allen anderen geholfen, mir nicht. Und eigentlich wurde dieses Wissen schon zu Beginn der Pandemie gebetsartig verbreitet, die Leute wollen es einfach nicht wissen.


    Im privaten Bereich oä. kann ich mich auch selbst entscheiden mit wem ich Zeit verbringe und wie sehr ich denen vertraue, dass sie sich regelmäßig testen und daheim bleiben würden, wenn sie wüssten, dass sie positiv sind. Im öffentlichen Bereich musst du dich nunmal bewegen, auch wenn du das nicht willst und in die meisten Leute aus oftmals guten Gründen kein Vertrauen hast, dass es mit der Eigenverantwortung funktioniert.

    Gleichzeitig glaub ich nicht, dass Regelungen noch irgendeinen Sinn haben, wenn sie weder kontrolliert und durchgesetzt, noch verstanden werden.



    Nur wird bei so vielen anderen Regelungen und Gesetzen auch kein schwammiges "was ist Diskomfort und wie definiert man überhaupt, wann Diskomfort aufhört und eine Belastung beginnt?" angebracht. Es kommt auch niemand aus heiterem Himmel drauf zu fragen "was ist, wenn manche Menschen Kleidung als Diskomfort empfinden? Was ist, wenn ich den Gurt im Auto unangenehm finde? Was ist, wenn ich im Zug laut Musik hören möchte? oä.", obwohl sehr vieles vorgeschrieben wird, das irgendjemand als lästig bis auch belastend empfinden könnte. Es wird nur bei diesem Thema drauf gepocht.

    Kommt halt auf die Regelung an. Ein Sicherheitsgurt ist nachweislich sehr effektiv darin, viele Menschenleben zu retten und sie auch ansonsten vor schwereren Verletzungen zu bewahren und der Diskomfort ist dabei minimal, wenn überhaupt existent. Zumindest merke ich während der Autofahrt nicht mal, dass ich angeschnallt bin. Ähnlich schwierig find ich die anderen Beispiele.

    Ja, du merkst es nicht. Ich schon und ich hasse es, und jetzt? Dem Gesetzgeber sollte das aus guten Gründen egal sein.

  • ... Merkst du es gerade nicht?


    Der Gurt schützt nachweislich wirklich praktisch nur die Person, die ihn trägt. Die Maske schützt auf jeden Fall, selbst wenn es nur 6% sind (was, wie Thrawn schon richtig sagt aufgrund der Studienlage so nun auch nicht behauptet werden kann - da eben ein Unterschied ist, ob zwei Leute im selben Raum sitzen oder 100), auch andere schützt. Entsprechend ist eben die Frage: Warum ist das eine verpflichtend, das andere nicht? Selbst wenn es nur um den erzwungenen Eigenschutz ginge - denn mehr ist der Gurt gerade nicht.

    Im Straßenverkehr ist das Risiko hinsichtlich der Lethalität von Verletzungen mehr oder weniger gleich und die Schwere des Unfalls lässt sich im Vorfeld auch nicht abschätzen. In dem Kontext und wie häufig Unfälle passieren, ist dieser erzwungene Eigenschutz ziemlich angebracht. Angesichts einer eher milderen Variante und Impfstoffen ist erzwungener Eigenschutz für alle hingegen nicht wirklich gerechtfertigt, wie ich finde. Was anderes wäre es jetzt, wenn wir wieder eine hohe Zahl schwerer Verläufe hätten, die mit einer kritisch hohen Auslastung des Gesundheitssystems einhergehen würde. Hier muss sich der Einzelne dann tatsächlich zwangsläufig einschränken der Gesellschaft wegen.


    Das mit der Studienlage, ja, das ist eine Limitation die es anzumerken gilt, aber da wären wir ja wieder bei dem Punkt, dass Maßnahmen ja durch Daten gerechtfertigt werden müssen und nicht durch ihre Abwesenheit. FFP2 und FFP3 Masken schützen ja wie gesagt selbst vor aggressiven Schadstoffen effektiv und in einem Zug mit 100 Leuten, die über einen längeren Abteil verteilt sind, wird das Individuum in erster Linie auch nur den Aerosolen der nächstliegenden Leute ausgesetzt sein. Darüber hinaus kommen mehrere Studien zu dem Ergebnis, dass die Durchlüftung und Luftaustausch im ÖPNV, sowie Nah- und Fernverkehrszügen eigentlich ziemlich gut funktioniert. [1] [2] Also wahrscheinlich noch deutlich effektiver, als in geschlossenen Gebäuden.

    Diese Logik musst du mir erklären.


    ÖPNV kann alles von 15 Minuten bis 1 Stunde sein und findet in einem Raum statt, der praktisch nicht gelüftet wird oder auch nur gelüftet werden kann. Wo dann auch nicht, wie in so üblichen Meetings 10 bis 20 Leute sitzen, sondern teilweise 100te Leute auf sehr, sehr engem Raum.

    Wie oben erwähnt, funktioniert gerade in öffentlichen Transportmitteln die Durchlüftung durchaus gut. Im ÖPNV sind mehr Leute, allerdings auch auf nen größeren Raum verteilt und jeder macht so sein Ding und redet in der Regel auch nicht nicht wenn er alleine unterwegs ist, wohingegen sich in einem Meeting die 10-20 Personen bei geringem Abstand aktiv austauschen.


    Allerdings wollte ich auch eher darauf hinaus, dass solche Gebote bei Meetings und Events, auch im Rahmen der Unternehmenskultur, eher zu rechtfertigen und durchzusetzen wären, als eine Pflicht für die komplette Gesellschaft eines Landes. Weil, natürlich, wenn jeder FFP2 trägt, dann ist der bestmögliche Schutz garantiert, aber das hält halt nur ne Minderheit für gerechtfertigt, vor allem, weil wir hier ja von keinem großen Kosten-Nutzen-Verhältnis sprechen. Die Wissenschaft ist hier im übrigen auch nicht für ethische Fragestellungen zuständig. Wenn die Wissenschaft sagt, Maskenpflicht für alle wäre noch etwas sicherer, dann folgt daraus nicht, dass wir es unbedingt machen müssen, weil's wie gesagt wie auch schon bei den Lockdowns und allen anderen harten Maßnahmen Abwägungssache war, die man nachträglich durchaus zumindest in dem Ausmaß in Frage stellen musste.

    Wie kommst du auf diese Prozentzahl? In allen Texten, die ich mir jetzt nochmal durchgelesen habe, ist davon die Rede, dass beide, sprich alle Anwesenden eine Maske tragen, wodurch das Ansteckungsrisiko in den Promillebereich gesenkt wird.

    FFP2 muss die Qualitätsanforderung erfüllen, mindestens 94% der Partikel aus der Umgebung rauszufiltern, worunter auch das Coronavirus fällt. Bei FFP3 sind es 99%. Die Masken, besonders FFP3 werden da wie gesagt in Umgebungen mit aggressiven Schadstoffen verwendet, z.B. im Bergbau, wo es viel Rauch und Feinstaub gibt, ebenso im Umgang mit giftigen, krebserregenden und radioaktiven Stoffen, wo es halt auch akut zu Schäden der Atemwege und Lungen kommen kann.


    Mir geht's hier wie gesagt echt nicht drum, aus egoistischen Gründen auf irgendeinem Freiheitsrecht zu bestehen, aber Dinge, die für eine ganze Gesellschaft verpflichtend gemacht werden, muss man ziemlich gut begründen können. Und auch wenn sich viele an die Masken gewöhnt haben und sie gern beibehalten würden, diese Maßnahme(n) wurde(n) in einer akuten Krisensituation getroffen, die in der Form, für die die Maßnahmen getroffen wurden, nicht mehr existiert. Demnach kann man der Gesellschaft jetzt auch kein fortlaufen dieses Gesetzes außerhalb der Krisensituation verkaufen mit dem Argument, dass Maske tragen ja doch auch allgemein ganz sinnvoll wäre.


    Und selbst, wenn wir jetzt hier im kleinen Kreis der gebildeten abwägen, dass ne Maskenpflicht in der Summe mehr Nutzen als Kosten hat, trotzdem hat die Gesellschaft ein Mitspracherecht, so funktioniert Demokratie leider. Weil wir hier wie gesagt auch nicht von eindeutigen Sachverhalten reden, wo es keine zwei Meinungen geben kann, weil die Faktenlage und das Kosten-Nutzen-Verhältnis total offensichtlich sind, sondern von einer Maßnahme, die einen "gewissen Vorteil" hätte. Ich würde schätzen, ein umfassendes Alkoholverbot würde noch mehr Leben retten, sowohl die Leben der Konsumenten, als auch derer, die zum Kollateralschaden werden (Unfälle, Gewalt, etc. pp). Trotzdem verbieten wir jetzt nicht einfach Alkohol, auch wenn wir wissen dass es Sinn macht und der gelegentliche Genuss jener, die es in Maßen genießen, doch nicht mehr wiegen kann als das Leben vieler.

  • Wieso wurde dann andauernd auch von Wissenschaftler*innen rausgegeben, dass es nicht ausreiche, wenn man bloß selbst eine Maske tragen würde? Wenn die Frage derart einfach zu beantworten wäre, indem man die Qualitätsanforderungen heranzieht und man als Träger zu 94-99 % geschützt wäre, ohne dass jemand anders dazu etwas beitragen müsste, hätte es diese Diskussion gar nicht gegeben.

    Außerdem hab ich gefunden, dass Feinstaub zwischen 1-10 µm groß ist, wenn sie unter 0,1 sind, werden sie als ultrafeine Partikel bezeichnet, Coronaviren haben einen Durchmesser von 0,12–0,16 μm.

    Die Partikel <1,0 µm werden wohl die Prozentzahl ausmachen, die die Atemluft nicht mehr mit Sicherheit filtern.


    Und ja, ich hab jetzt "kein Problem" damit, wenn ich mich anstecken würde, like ich meide nicht um jeden Preis Orte, an denen ich mich anstecken könnte, aber ich will es im Alltag auch nicht provozieren und es gibt nicht gerade wenige Menschen, die darauf angewiesen wären, dass sie sich in Bus und Bahn und beim Einkauf von Lebensmitteln in der Öffentlichkeit sicher bewegen können.


    Mittlerweile tut man jedoch einfach so, als existiere es nicht mehr und schiebt es als Annoyance beiseite, wenn ein Beitrag erscheint. Du hast schon damit zu tun, dass Leute zumindest einmal, zweimal wöchentlich PCR-Tests machen, wo ich nicht sehe, inwiefern das ein Problem darstellt. Die Testcontainer haben sogar länger geöffnet als die Apotheken, und manche Events, die 2021 noch einen PCR-Test zum Eintritt verlangt haben, haben dann 2022 auch gemeint "🤷🏻‍♀️".

    Manche wollen im privaten Bereich noch nichtmal einen regelmäßigen Schnelltest machen (obwohl die halt unzuverlässig sind, aber zumindest privat ist es besser als gar nichts) bzw. einen regelmäßigen PCR-Test, wenn sie keinen Schnelltest bei sich daheim haben.



    Edit:


    ... Merkst du es gerade nicht?


    Der Gurt schützt nachweislich wirklich praktisch nur die Person, die ihn trägt. Die Maske schützt auf jeden Fall, selbst wenn es nur 6% sind (was, wie Thrawn schon richtig sagt aufgrund der Studienlage so nun auch nicht behauptet werden kann - da eben ein Unterschied ist, ob zwei Leute im selben Raum sitzen oder 100), auch andere schützt. Entsprechend ist eben die Frage: Warum ist das eine verpflichtend, das andere nicht? Selbst wenn es nur um den erzwungenen Eigenschutz ginge - denn mehr ist der Gurt gerade nicht.

    Im Straßenverkehr ist das Risiko hinsichtlich der Lethalität von Verletzungen mehr oder weniger gleich und die Schwere des Unfalls lässt sich im Vorfeld auch nicht abschätzen. In dem Kontext und wie häufig Unfälle passieren, ist dieser erzwungene Eigenschutz ziemlich angebracht. Angesichts einer eher milderen Variante und Impfstoffen ist erzwungener Eigenschutz für alle hingegen nicht wirklich gerechtfertigt, wie ich finde. Was anderes wäre es jetzt, wenn wir wieder eine hohe Zahl schwerer Verläufe hätten, die mit einer kritisch hohen Auslastung des Gesundheitssystems einhergehen würde. Hier muss sich der Einzelne dann tatsächlich zwangsläufig einschränken der Gesellschaft wegen.

    Bitte wo kriecht das Gesundheitssystem nicht am Zahnfleisch und ist nicht zum Bersten ausgelastet?



    Btw


    Influenza und Corona: Deutlicher Anstieg der Sterbefälle im Dezember 2022
    Höchste Zahl im ganzen Jahr in der Kalenderwoche 51 mit 2.257 Toten. Der Zusammenfall mehrerer Infektionswellen dürfte ein Grund gewesen sein.
    www.google.at


  • Außerdem hab ich gefunden, dass Feinstaub zwischen 1-10 µm groß ist, wenn sie unter 0,1 sind, werden sie als ultrafeine Partikel bezeichnet, Coronaviren haben einen Durchmesser von 0,12–0,16 μm.

    Die Partikel <1,0 µm werden wohl die Prozentzahl ausmachen, die die Atemluft nicht mehr mit Sicherheit filtern

    Die Coronaviren, die du über die Atemluft aufnimmst, sind eingebunden in Aerosole, welche wiederum effektiv gestoppt werden von der Maske.

    Wieso wurde dann andauernd auch von Wissenschaftler*innen rausgegeben, dass es nicht ausreiche, wenn man bloß selbst eine Maske tragen würde?

    Ich meine, eine Maske reicht auch nicht aus, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Und die Aussagen wurden während der Hochphase in einer akuten Krisensituation getätigt, wo die Variante schwerere Verläufe mit sich gezogen hat und es auch noch keinen Impfstoff bzw. hohe Impfquote gab, die Gesundheitssysteme an ihre Grenzen kamen. Natürlich war es da sinnvoll, auf maximalen Schutz zu setzen.


    Dem Rest deines Posts möchte ich auch nicht widersprechen.

  • Das stimmt natürlich, dass Viren an Aerosole gebunden sind und deren Größe kann nunmal extrem varieren kann.

    Ich bin trotzdem nicht wirklich davon überzeugt. Über die FFP2-Maske wird angegeben, dass sie ...


    Die Bedeutung der FFP-Schutzklassen


    Zitat

    Sie müssen mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm auffangen und dürfen eingesetzt werden, wenn der Arbeitsplatzgrenzwert höchstens die 10-fache Konzentration erreicht.


    Ich weiß jetzt nun nicht, wie viele Aersole für gewöhnlich unter diesen Wert fallen.


    Außerdem werden diese Werte immer unter Laborbedingungen getestet. Züge, in denen du um 18 Uhr einsteigst, die nicht gut belüftet sind, und die heute bereits ein paar tausend Passagiere transportiert haben, eignen sich nicht unbedingt dafür, um mit Laborbedingungen verglichen zu werden.


    Mittlerweile ist es mir auch wurst ob ich Corona bekomme (vielleicht nicht wurst, aber ich hab's halt aufgegeben mir groß drum Gedanken zu machen und ich geh halt testen und alle paar Monate impfen, wenn's wieder anfällt), aber zumindest ein halbwegs sicherer Transport sollte für jeden gewährleistet sein, wenn das Einzige, das man dafür tun muss, ist eine Maske zu tragen, um es sicherer zu gestalten.




    Und selbst, wenn wir jetzt hier im kleinen Kreis der gebildeten abwägen, dass ne Maskenpflicht in der Summe mehr Nutzen als Kosten hat, trotzdem hat die Gesellschaft ein Mitspracherecht, so funktioniert Demokratie leider. Weil wir hier wie gesagt auch nicht von eindeutigen Sachverhalten reden, wo es keine zwei Meinungen geben kann, weil die Faktenlage und das Kosten-Nutzen-Verhältnis total offensichtlich sind, sondern von einer Maßnahme, die einen "gewissen Vorteil" hätte. Ich würde schätzen, ein umfassendes Alkoholverbot würde noch mehr Leben retten, sowohl die Leben der Konsumenten, als auch derer, die zum Kollateralschaden werden (Unfälle, Gewalt, etc. pp). Trotzdem verbieten wir jetzt nicht einfach Alkohol, auch wenn wir wissen dass es Sinn macht und der gelegentliche Genuss jener, die es in Maßen genießen, doch nicht mehr wiegen kann als das Leben vieler.


    Man muss jetzt aber nicht alles, was in einer Demokratie entschieden wurde, einfach hinnehmen.

    Ich wäre sehr dafür, dass nicht nur gewählte Politiker*innen bei einem Gesetzesentwurf ein Stimmrecht besäßen, sondern auch mehrere, unabhängige Personen aus verschiedenen Fachkreisen. Nicht als Beratung, sondern mit Stimmrecht. Sicher gibt's da genauso Leute, die mit Lobbys verbandelt sind, aber ich glaube tatsächlich, wir wären in der Frage von Klimaschutz und medizinischen Fragen sehr viel weiter, wenn Menschen abstimmen, die nicht darauf achten, ob sie sich unbeliebt bei der nächsten Wahl und ihrem Wählerkreis machen, oder was Großkonzerne und ganze Industrien von ihrer Entscheidung halten.

    Maybe Hot Take, aber gerade im Gesundheitswesen sollten alle Ärzt*innen, Sanitäter*innen und das Pflegepersonal ebenfalls eine direkte Wahlstimme bei neuen Gesetzesentwürfen und Änderungen des Systems besitzen, anstatt drauf hoffen zu müssen, dass sich irgendwann mal was für sie ändern könnte.



    Btw. das Einzige, was du mit einem Alkoholverbot kreirst, sind neue Drogenkartelle. Man kann für sich selbst und als Gesellschaft erlernen wie man mit Drogen verantwortungsvoll umgeht, darunter auch mit Alkohol, weil die Menschheitsgeschichte gezeigt hat, dass es immer einen Konsum von Drogen geben wird, selbst wenn man sie als illegal deklariert und das war bei Alkohol nie anders. Dann war der Alkohol halt sehr viel häufiger mit Methanol gestreckt und die Leute verloren daraufhin ihr Augenlicht oder starben, zusätzlich zu den bereits bekannten Problemen vom normalen Ethanol-Alkohol.


    Aber wie willst du das mit einer Infektion und dem Tragen einer Maske vergleichen? Ich meine, wenn man wollen würde, wäre es sehr viel einfacher Menschen in den Öffis häufigeren Stichprobenkontrollen zu unterziehen, als offensiv gegen illegalen Drogenhandel vorzugehen. Zweiteres kann man eigentlich bleiben lassen, Ersteres wäre leichter durchzuführen.

  • Im Straßenverkehr ist das Risiko hinsichtlich der Lethalität von Verletzungen mehr oder weniger gleich und die Schwere des Unfalls lässt sich im Vorfeld auch nicht abschätzen. In dem Kontext und wie häufig Unfälle passieren, ist dieser erzwungene Eigenschutz ziemlich angebracht. Angesichts einer eher milderen Variante und Impfstoffen ist erzwungener Eigenschutz für alle hingegen nicht wirklich gerechtfertigt, wie ich finde. Was anderes wäre es jetzt, wenn wir wieder eine hohe Zahl schwerer Verläufe hätten, die mit einer kritisch hohen Auslastung des Gesundheitssystems einhergehen würde. Hier muss sich der Einzelne dann tatsächlich zwangsläufig einschränken der Gesellschaft wegen.

    Letzteres stimm ich zu. Die Gurtpflicht finde ich allerdings auch ziemlich diskutabel. Es gibt sehr viele Länder auf der Welt, wo es bis heute keine Gurtpflicht gibt und die kommen damit offensichtlich ja auch klar. So wie es in Deutschland auch keine Helmpflicht für Fahrradfahrer gibt. Jedes Land kocht da halt sein eigenes Süppchen. Ob man das gut oder schlecht findet muss natürlich jeder selbst wissen und in Deutschland werden ja immernoch genug Menschen von der Polizei erwischt ohne Gurt. Das heißt übrigens nicht, dass ich perse gegen die Gurtpflicht bin aber trotzdem sind solche Pflichten wie ich finde immer irgendwo diskutabel, wenn sie nur einen selbst betreffen.


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    Ich sehe übrigens einiges ähnlich wie Loun. Das wir uns 2 Jahre hinter der Maske versteckt haben war sicherlich nicht allzu produktiv für unser Immunsystem. Ich bin ganz froh, wenn sie bald weg ist und ich mich wieder ganz normal Erregern überall aussetzen kann. Das verringert die Chance irgendwo zu erkranken bzw. schwer zu erkranken zumindest für mich, da ich mein Immunsystem gut kenne. Man hat ja auch im Corona Kontext ständig davon geredet, "dass die Bevölkerung nun gut geschützt ist durch Impfungen und durchmachten Erkrankungen". Ich glaube auch nicht, dass Corona noch schlimmer als jede andere Atemwegserkrankung aktuell ist so wie meine RS-Erkrankung verlaufen ist. Die Maskenpflicht sehe ich auch nicht mehr als gerechtfertigt an, da keine Überlastung des Gesundheitssystems droht und wie ja hier schon mehrmals erwähnt wurde schützt das eigenverantwortliche Tragen einer FFP2 Maske bestens gegen eine Ansteckung. Meine RS-Erkrankung war die zweitschlimmste Erkrankung in meinem Leben nach einem Magen-Darm-Virus im Teenageralter. Entweder hatte ich das RS-Virus noch nie oder mein Immunsystem hatte es vergessen sonst hätte es mich nicht so erwischt. Wenn ich vor Corona mal krank geworden bin, dann hatte ich maximal 2-3 Tage ein paar Erkältungssymptome und sonst nichts. Wenn die Maskenpflicht fällt, dann trage ich auch beim Arzt keine Maske mehr. Ich denke auch damit ist es spätestens im April vorbei.

  • Ich frag mich, warum man bei dem Thema schon wieder so eskalieren muss, wenn doch nun offenbar klar ist, dass man sich mit FFP2 selbst schützen kann. :unsure: In welchem Prozentbereich das am Ende liegt, ist doch völlig irrelevant, man kann sein Leben ohnehin nicht zu 100% absichern, wenn man es nicht im Keller verbringen will und selbst dann...

    Bin jetzt selbst ein paar Mal im Zug unterwegs gewesen, die eine Hälfte setzt sie halt auf, die andere Hälfte nicht, vom Prinzip her dürften ängstliche Personen also schon lange nicht mehr mitfahren.

    Aber nebenbei bemerkt auch etwas lustig, dass man die Angst vor Infektionen, vor denen man sich selbst mit verschiedenen Mitteln schützen kann, ernst nehmen soll, aber beispielsweise Probleme beim Tragen von Masken als nichtig abgetan werden.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ich persönlich hatte nie etwas gegen die Maskenpflicht in Zügen und hab immer brav die FFP2-Maske getragen. Es macht mir auch weiterhin nichts aus und ich habe ein gutes Gefühl dabei, dass ich mich und andere durch das korrekte Tragen der Maske nicht anstecke.


    Allerdings finde ich es auch gut, dass die Maskenpflicht aufgehoben wird, da dazu der gesellschaftliche Druck nicht mehr groß genug ist und die Pflicht auch nie kontrolliert wird (ja, NIE). Im Fernverkehr ist es trotz FFP2-Maskenpflicht der Hälfte egal, wenn sie doch nur eine OP-Maske tragen. Da sagt auch niemand etwas. Ich fahre recht viel im Fernverkehr und habe noch nicht einmal erlebt, dass die Bahnpolizei namens Bundespolizei dort kontrolliert hat und Maskenverweigerer mal das tolle Bußgeld bescheinigt wurde. NIE.

    Man sieht die Polizisten dort nur nach Hause fahren oder selbst die falschen Masken tragen (auch eher selten, aber immerhin häufiger als eine Kontrolle). Was nicht effektiv kontrolliert wird, das kann allein aus dem Grund schon eine "Pflicht" sein. Sonst nimmt die Pflicht niemand mehr ernst. Und gerade bei der Maskenpflicht werden es immer weniger, die sie tatsächlich ernst nehmen...


    Netter Vergleich dabei übrigens mit der Gurtpflicht, die von der Polizei ja wesentlich häufiger und effektiver kontrolliert wird...

  • Wie oben erwähnt, funktioniert gerade in öffentlichen Transportmitteln die Durchlüftung durchaus gut. Im ÖPNV sind mehr Leute, allerdings auch auf nen größeren Raum verteilt und jeder macht so sein Ding und redet in der Regel auch nicht nicht wenn er alleine unterwegs ist, wohingegen sich in einem Meeting die 10-20 Personen bei geringem Abstand aktiv austauschen.

    Also, ganz ehrlich, diese Aussage lässt für mich zwei Vorstellungen aufkommen:

    1) Du fährst nicht viel mit dem Nahverkehr

    2) Du warst auch noch nie in einem Meeting.


    Im Nahverkehr spricht mach in der Rushhour von 2-4 Personen pro Quadratmeter.

    Jetzt einmal in unserer Firma genommen: Wir haben zwei Meeting Räume. Einer mit 25qm mit Platz für 20 Personen, einer mit 14qm mit Platz für 6 Personen. Das sind deutlich weniger Leute pro Quadratmeter - zumal der erstere Raum selten komplett gefüllt wird. (Und nein, wir sind keine kleine Firma, wir gehören zu einem der größten Unternehmen von Deutschland.)


    Man sitzt in einem Meeting nicht so eng auf eng, wie in dem öffentlichen Nahverkehr. Natürlich nicht. Weil das Meeting möchte zumindest vortäuschen, das man möchte, dass sich der Mitarbeiter wohlfühlt. Der Nahverkehr möchte so viele Leute wie möglich transportieren - egal wie bequem das nun ist.


    Und ich weiß auch nicht wo du mit dem Zug oder der Bahn fährst. In Japan mag es so sein, dass wenig gesprochen wird. Aber in Deutschland? In Deutschland sind überall alle Leute ständig am sabbeln. Wenn sie allein unterwegs sind dann halt mit dem Telefon. Ist einer der Gründe, warum neurodiverse Menschen praktisch nur mit Noise Cancelling Kopfhörern unterwegs sind.


    Im Straßenverkehr ist das Risiko hinsichtlich der Lethalität von Verletzungen mehr oder weniger gleich und die Schwere des Unfalls lässt sich im Vorfeld auch nicht abschätzen. In dem Kontext und wie häufig Unfälle passieren, ist dieser erzwungene Eigenschutz ziemlich angebracht. Angesichts einer eher milderen Variante und Impfstoffen ist erzwungener Eigenschutz für alle hingegen nicht wirklich gerechtfertigt, wie ich finde. Was anderes wäre es jetzt, wenn wir wieder eine hohe Zahl schwerer Verläufe hätten, die mit einer kritisch hohen Auslastung des Gesundheitssystems einhergehen würde. Hier muss sich der Einzelne dann tatsächlich zwangsläufig einschränken der Gesellschaft wegen.

    Sorry, aber das wirkt jetzt sehr zusammenfantasiert. Denn: Ja, die Gurtpflicht war erfolgreich. Wir gehen davon aus, dass diese 17 000 Tode im Jahr verhindert.


    Aber... COVID hat allein im letzten Jahr in Deutschland 163 000 Leute getötet - ist also weit, weit, weit tödlicher als es der Straßenverkehr je gewesen ist (wir stehen aktuell im Straßenverkehr in Deutschland bei zwischen 2000 und 2500 Toten). Also gehen wir jetzt rein von deiner Statistik (die aus genannten Gründen schon falsch ist) aus und gehen davon aus, dass eine hart durchgesetzte Maskenpflicht im öffentlichen Raum nur 6% der Fälle und damit auch der Tode vermieden hätte, dann wären wir schon bei 9700 weniger Toten.


    Und natürlich sind es mehr, weil halt diverse der Leute, die sich infizieren und dann auch sterben, eben auch jene sind, die nicht sich selbst schützen und dann infiziert werden.


    Und wir haben an anderen Ländern gesehen, dass es geht, mit durchgesetzten Maßnahmen die Infektionszahlen unten zu halten.

  • Sorry, aber das wirkt jetzt sehr zusammenfantasiert. Denn: Ja, die Gurtpflicht war erfolgreich. Wir gehen davon aus, dass diese 17 000 Tode im Jahr verhindert.


    Aber... COVID hat allein im letzten Jahr in Deutschland 163 000 Leute getötet - ist also weit, weit, weit tödlicher als es der Straßenverkehr je gewesen ist (wir stehen aktuell im Straßenverkehr in Deutschland bei zwischen 2000 und 2500 Toten). Also gehen wir jetzt rein von deiner Statistik (die aus genannten Gründen schon falsch ist) aus und gehen davon aus, dass eine hart durchgesetzte Maskenpflicht im öffentlichen Raum nur 6% der Fälle und damit auch der Tode vermieden hätte, dann wären wir schon bei 9700 weniger Toten.


    Und natürlich sind es mehr, weil halt diverse der Leute, die sich infizieren und dann auch sterben, eben auch jene sind, die nicht sich selbst schützen und dann infiziert werden.


    Und wir haben an anderen Ländern gesehen, dass es geht, mit durchgesetzten Maßnahmen die Infektionszahlen unten zu halten.

    Also wenn der Sicherheitsgurt von 19.000 - 19.500 ganze 17.000 Tode verhindert, wären wir bei einer Erfolgsrate von fast 90% und das ist praktisch vergleichbar mit einem sehr effektiven Impfstoff.


    Darüber hinaus verstehe ich die Rechnung nicht ganz, sämtliche Corona-Tote Deutschlands zu nehmen und von diesen die 6% zu subtrahieren, angesichts dessen, wie hoch die Infektionsrate alleine im Kontext privater Treffen ist. Wäre ja logischer, die Rechnung nur auf Fahrtgäste zu beschränken. Aus den 6% Infektion 6% Todesfälle zu konstruieren, ist natürlich auch sehr günstig für die eigene Argumentation. Selbst unter Risikogruppen dürfte die Letalitätsrate weit unter den 100% liegen, die sich ergeben würden, wenn man Infektionsrisiko mit Todesfällen gleichsetzen würde.


    Dass durch eine "hart durchgesetzte Maskenpflicht" 9700 Tote verhindert werden, halte ich demnach für weit hergeholt. Vor allem, weil du jetzt plötzlich von "öffentlichem Raum" sprichst, der ja weit mehr umfasst als die engen, dicht besiedelten öffentlichen Transportmittel. Gerade im Freien (zu dem Teile des öffentlichen Raums gehören) ist das Ansteckungsrisiko nachweislich deutlich geringer. Darüber hinaus bist du auf die von mir verlinkten Studien (bzw. Artikel mit verlinkten Studien), die über die Ansteckungsgefahr und Ausbreitung des Virus im ÖPNV und Zügen spricht, auch nicht wirklich eingegangen.


    Ich halte es auch nicht für zielführend, mit Toden zu argumentieren, die man hätte verhindern können. Denn wie gesagt könnte man Tote in wirklich jedem Kontext reduzieren, aber es kommt ein Punkt, an dem es gesellschaftlich einfach nicht mehr praktisch umsetzbar ist. Es sei denn, man argumentiert wie du und fordert "hartes, staatliches Durchgreifen". Mit einer liberalen, demokratischen Gesellschaft hat das dann allerdings nichts zutun. Und ja, ich stimme zu, dass Demokratie und Liberalismus kein Freifahrtschein ist zutun was man möchte, es sollte gesellschaftliche Verträge geben, an die sich alle zu halten haben - aber wie weit wollen wir dies tatsächlich spannen? Zu einer liberalen Demokratie gehört auch, dass vielleicht auch mal nicht so schlaue Entscheidungen getroffen werden, dennoch ist mir das lieber, als dass sämtliche Entscheidungen von oben herab von einer kleinen Elite diktiert und mit Härte durchgesetzt werden, weil das im Endeffekt gravierendere Implikationen mit sich zieht.

  • Wenn die Maskenpflicht fällt, dann trage ich auch beim Arzt keine Maske mehr. Ich denke auch damit ist es spätestens im April vorbei.

    :thumbup: Ist eine tolle Protestmaßnahme, auch gar kein einfacher Trotz oder so. Dir ist hoffentlich auch bewusst, dass Ärzte trotzdem nah, fuck off sagen können, weil sie's nicht ihrer Praxis sehen wollen.



    Zu einer liberalen Demokratie gehört auch, dass vielleicht auch mal nicht so schlaue Entscheidungen getroffen werden, dennoch ist mir das lieber, als dass sämtliche Entscheidungen von oben herab von einer kleinen Elite diktiert und mit Härte durchgesetzt werden, weil das im Endeffekt gravierendere Implikationen mit sich zieht.

    Zu behaupten, dass "eine kleine Elite diktiert", wenn sich einfach nur die intelligenteste Lösung entschieden wird, ist keine liberale Demokratie und es ist auch nicht wie man sich ausdrückt, wenn man eine solche fordert. I hope you know that.

  • Zu behaupten, dass "eine kleine Elite diktiert", wenn sich einfach nur die intelligenteste Lösung entschieden wird, ist keine liberale Demokratie und es ist auch nicht wie man sich ausdrückt, wenn man eine solche fordert. I hope you know that.

    Politische Entscheidungen sind aber nicht immer die intelligentesten, ebenso wie wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem spezifischen Sachverhalt keine moralische Haltung haben und sich vorgeschlagene Maßnahmen ja auch nur speziell auf diesen Sachverhalt beziehen. Die Wissenschaft kann so zwar Aussagen, welche Maßnahmen notwendig sind um ein konkretes Ziel zu erreichen (sprich Infektionszahlen weiter zu senken), über die Implikationen, die sich für die Gesellschaft daraus ergeben, aus politischer, psychologischer, soziologischer, wirtschaftlicher, etc. Sicht, trifft sie dann aber keine Aussage.


    Klar ist eine rigorose Maskenpflicht im öffentlichen Raum inklusive harter Durchsetzung durch den Staat intelligent, wenn das einzige Ziel die Reduzierung des Infektionsgeschehens ist, genauso ist es intelligent, wenn einfach niemand mehr das Haus verlässt und jeglicher soziale Kontakt nur noch online stattfindet im Bezug auf's Infektionsgeschehen (China hat's vorgemacht), aber das ist nicht die Gesellschaft, in der die meisten leben wollen.

  • Ich sehe übrigens einiges ähnlich wie Loun. Das wir uns 2 Jahre hinter der Maske versteckt haben war sicherlich nicht allzu produktiv für unser Immunsystem. Ich bin ganz froh, wenn sie bald weg ist und ich mich wieder ganz normal Erregern überall aussetzen kann. Das verringert die Chance irgendwo zu erkranken bzw. schwer zu erkranken zumindest für mich, da ich mein Immunsystem gut kenne.

    Ich verstehe eure Logik dahingehend nicht. Warum sollte die Chance verringert werden, zu erkranken, wenn man sich dem Erreger aussetzt? Damit das funktioniert, muss das Immunsystem sich erst einmal an diesen erinnern, wofür eine Infektion von Nöten ist. Welche wiederum (sofern der Erreger sich in unserem Körper ausbreiten kann) zur Erkrankung führt.

    Erst wenn dies überstanden ist, weiß das Immunsystem, mit diesem Erreger umzugehen.


    Ich schätze mein Immunsystem auch stark ein, außer jährlichen Erkältungen bekomme ich sonst auch nie etwas, und selbst das ist durch das Masketragen in den letzten Jahren weggefallen. Ich zweifle stark an, dass ich durch die Pause eine Erkältung bekäme, die heftiger ausfallen würde.

    Und wenn ich mir das hier über Erkältungsviren durchlese, denke ich, hat es eher mit den Mutationen zu tun, immer wieder zu erkranken.

    Zitat

    Für Erkältungsviren gibt es keinen Impfstoff, durch den wir uns vor einem Befall schützen können, da sie sich durch ständige Mutationen immer wieder verändern. Nur bei Grippeviren sind Impfungen möglich – doch auch hier muss der Impfstoff jährlich den aktuellen Varianten angepasst werden.