Nebencharaktere

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  • Schönen guten Tag wünsche ich euch!


    Ich habe mich hier die letzten Tage durch diverse Charakter-Themen geklickt, um ein paar Ideen für meine Charaktere zu sammeln. Dabei bin ich auf eine Menge verschiedene Arten von Charakteren gestoßen; "Auserwählte", Pro-/Antagonisten, Helden, Schurken und Liebespaare.


    Ein Thema, welches mir als Leser jedoch besonders viel Spaß macht fehlt mir leider ein wenig; Nebencharaktere.

    Vielleicht achtet man beim ersten Lesen einer Geschichte eher auf die Haupthandlung und deren Charaktere, aber spätestens beim zweiten Lesen fallen einem auch die Nebencharaktere ins Auge. Diese Charaktere sind unter anderem ein "gefundenes Fressen" für Fanfictionautoren, deren Lieblingscharakter vielleicht keiner der Protagonisten ist. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird weitergesponnen.


    Darum soll es jetzt allerdings weniger gehen, als um die eigenen Nebencharaktere. Da ich, aufgrund der Corona-Zeit mehr Zeit zu Hause verbringe als sonst, habe ich mich rangesetzt und digitalen Frühjahrsputz betrieben, heißt ich habe unter anderem alte Sticks und Speicherkarten aussortiert. Dabei bin ich auf meine alten Geschichten von vor 4-6 Jahren gestoßen und musste eines feststellen: ich haben mir wirklich keine Mühe bei den Nebencharakteren gegeben.

    Ich habe mir einen Stereotyp gegriffen und einen "passenden" Namen draufgeklatscht. Die dürre blonde Zicke hieß zum Beispiel Chloé und tauchte in drei verschiedenen Geschichten genau so auf: zu viel Make-Up, top-moderne Kleidung, dumm wie Bohnenstroh und generell komplett egoistisch. In zwei von drei Geschichten war sie hinter dem Jungen her, an welchem auch der Hauptcharakter her war.


    Ich freue mich auf eure Antworten!

    Liebe Grüße,

    milonica




    Fragen:

    Wie bringt ihr eure Nebencharaktere in die Geschichte, wie stellt ihr sie vor?

    Wie häufig tauchen die Charaktere (circa) in der Geschichte auf und was tragen sie zur Haupthandlung bei?

    Wie viel Wert legt ihr auf die individuellen Charakterzüge?

    Erwischt ihr euch vielleicht manchmal dabei, dass ihr in verschiedenen Geschichten denselben Charakter noch einmal als Nebencharakter verwendet?

    Wie detailliert geht ihr auf das Aussehen der Charaktere ein?

    Was macht einen guten Nebencharakter für dich aus?


    Schreibt ihr Fanfictions über Nebencharaktere eurer Lieblingsbücher/-serien/-filme/-fandoms?

  • Oh, hier gibt es noch keine Antwort. Kann man ändern. ^^


    Ich kann wenig zwischen Haupt- und Nebencharaktere unterscheiden. Ja, zwischen Protagonist*innen und anderen Charakteren schon, aber ich möchte keine "protagonist-centric Story" schaffen und finde es wichtig verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Daher geb ich mir bei den wichtigen Nebencharakteren genauso Mühe wie bei meinen drei Protagonist*innen.


    Also zumindest, wenn ihre Rolle groß genug ist und sie nicht nur hier und da ein paar Sätze zu sagen haben.

    Für Nebencharaktere, die mehr Statisten als Charaktere sind, sind gewisse Stereotypen schon okay, imo. Also solange diese nicht degradiernd sind.

    Man muss von der Verkäuferin des Ladens, den man manchmal aufsucht, nicht viel wissen, wenn diese weder für die Handlung noch in dem Leben eines Charakters wichtig ist.


    Hab da auch die Erfahrung gemacht, dass sich mir Nebencharaktere aufdrängen lol.

    Einmal wurde eine solche zu einem Hauptcharakter.

    Sie war damals ein OC, eben eine junge Frau ähnlich wie im Startpost beschrieben, und Freundin eines Arenaleiters gegen den mein Protagonist gekämpft hat, und ist eigentlich nur kurz vorgekommen.

    Sie hat so rein vom ersten Eindruck auch gar nicht zu ihm gepasst, beim zweiten Eindruck dann war sie alles andere als dumm, nur eine wasserstoffblonde Tusse mit zu viel Makeup und Ego lol und zwar im Großen und Ganzen egoistisch, aber ihr eigenes, enges Umfeld war ihr wichtig.

    Wait, beide wurden dann zu Hauptcharakteren und ich hab sie beide weiter zu OCs in meiner eigenen Story weitergesponnen.


    In Zukunft werde ich mich aber zusammenreißen und länger darüber nachdenken, welchem Nebencharakter ich bloß etwas mehr Screentime geben möchte und welchen ich wirklich mehr zu einem Hauptcharakter mache.

    Hab die Erfahrung gemacht, dass eine Geschichte mit zu vielen Charakteren, die viel Screentime bekommen, aber am Ende nicht so viel beisteuern, dann auch den Faden verliert und aufgedunsen wirkt.


    Dabei bin ich auf meine alten Geschichten von vor 4-6 Jahren gestoßen und musste eines feststellen: ich haben mir wirklich keine Mühe bei den Nebencharakteren gegeben.

    Ich habe mir einen Stereotyp gegriffen und einen "passenden" Namen draufgeklatscht. Die dürre blonde Zicke hieß zum Beispiel Chloé und tauchte in drei verschiedenen Geschichten genau so auf: zu viel Make-Up, top-moderne Kleidung, dumm wie Bohnenstroh und generell komplett egoistisch. In zwei von drei Geschichten war sie hinter dem Jungen her, an welchem auch der Hauptcharakter her war.

    Das ist immer schön, wenn man die eigenen Fortschritte beobachten kann. ^^


    Schreibt ihr Fanfictions über Nebencharaktere eurer Lieblingsbücher/-serien/-filme/-fandoms?

    Ich kann bei so einigen Fandoms und Charakteren gar nicht so richtig sagen, wer zum Hauptcast gehört und wer nicht tbh.


    Aber nope, ich schreibe allgemein keine Fanfiction mehr. Dafür fehlt mir irgendwie die Energie, die ich eben in meine Eigene stecke.

  • Nebencharaktere sind, so geht es mir jedenfalls meistens, interessanter noch als Protagonisten. Vielleicht liegt das auch am Genre, aber sowohl in Film und Fernsehen, wie auch in der Literatur, catchen mich Nebencharaktere öfters. Allerdings fasse ich den Begriff auch vermutlich zu weit, denn er umschließt für mich irgendwie alle Charaktere, die nicht Antagonist und Protagonist sind. Jetzt gibt es allerdings auch mehrere Protagonisten in Werken und Perspektiven, die wechseln, weshalb ich sie vielleicht zu breitgefächert fasse. Nichtsdestotrotz fangen mich Nebencharaktere, Love Interest, Freaks und all solche eher ein als die Protagonisten, deren Story meist interessant sein soll und die mich nur nicht nerven sollen. Ich muss sie nachvollziehen können und dann läuft das meistens schon gut genug. Bei manchen Protagonisten empfinde ich wiederum nichts, bei anderen frage ich mich permanent, wieso ihre Moral so schwer ist, dass sie nie mal die Sache selbst in die Hand nehmen, sondern sich in Ketten legen lassen und der Antagonist alles ohne Konsequenzen tun darf. Ich verliebe mich meist auch eher in Nebencharaktere als in Protagonisten. Shippen! Aber das könnte auch an der natürlichen Dynamik liegen, dass wir Protagonisten das gesamte Werk begleiten und dadurch selten die Magie erhalten bleibt. Wir nehmen ihre Perspektive an, fragen unsere Reaktionen an ihrem Verhalten ab und oftmals bildet sich eine spezielle Verbindung. Wir harmonisieren oder verstehen sie. Manchmal auch gar nicht. Nebencharaktere bleiben hingegen eher im Dunkeln, wir begegnen ihnen nicht permanent und haben mehr Chancen, sie uns vorzustellen, statt dass sie uns gezeigt werden, wie sie wirklich sind. Es macht einfach Spaß, sich vorzustellen, dass die kalte Seele doch ein Herz hat. Die Antwort auf die Vermutung wünsche ich mir dann, aber im Grunde ist es öfters besser, keine Antwort zu bekommen. Deswegen liebe ich diese Supporting Characters, die einem begegnen und auch solche, die dann später wieder dazustoßen beispielsweise, um den Tag zu retten. Wie du schon sagst, eignen sie sich auch ideal für Fanfictions, das stimmt. ^-^


    Was Stereotypen angeht, bin ich da eigentlich offen. Ich würde Stereotypen gar nicht immer gleich verbannen, sonst endet die Sache in einem Arte-Film, mit hunderten Seelen, die alle ein seelisches Gepäck von hundert Kilo schleppen und am Ende ist keiner Happy. Dann lieber simpler und mit einem Stereotypen, aber dafür verständlicher geformt. Stereotypen eignen sich auch perfekt für Erwartungen und um mit der Leserschaft zu spielen. Also ja, Nebencharaktere sind definitiv ein klasse Thema und es wäre leichter, über sie zu sprechen, wenn es nicht jedes Mal ein Drahtseilakt wäre. Manchmal formen sie die Geschichte, manchmal sind sie nur eine Szene relevant und manchmal ein Fragment der Vergangenheit, das nie wirklich aktiv eingreift, und doch den Unterschied zwischen Untergang und Erfolg bilden. Nebencharaktere sind so ein breites Spektrum, dass ich gar nicht definieren könnte, wo ich was anwenden würde, aber in den Fragen kann ich mich ja noch etwas äußern, wie ich das persönlich für mich wahrnehme, hehe.

    Schreibt ihr Fanfictions über Nebencharaktere eurer Lieblingsbücher/-serien/-filme/-fandoms?

    Da traue ich mich tatsächlich gar nicht dran, weil mir die Angst zu groß wäre, die Charaktere nicht optimal darzustellen. Es würde mich ärgern, wenn sie zu stark abweichen, es sei denn, es basiert vielleicht eben auf einer ganz verrückten Shipping-Idee, Erotik oder Satire. Einfach als Fan und mit Spaß kann man sich natürlich auch austoben. Würde ich jetzt einen ernsten Text über Annabeth aus Percy Jackson wiederum schreiben wollen, würde ich an mir selbst bereits scheitern, bevor ich den gedanklichen Raum überhaupt betreten habe. Ich finde Fanfictions sind ideal zum Üben und Pokémon fand ich auch damals immer praktisch, um in einem offenen Fandom, wo eigentlich alles gefühlt möglich ist (ernst bis humorvoll etc.), zum Spaß zu schreiben. Selbst habe ich gefühlt nie wirklich von einem anderen Fandom geschrieben, außer Pokémon, zumindest erinnere ich mich gerade nicht dran. Irgendwie hat sich das dann immer stärker zu eigenen Welten entwickelt, die sicherlich niemals auch nur ansatzweise das wären, was sie sind, wenn ich nicht zuvor in etlichen Fandoms Zuhause gewesen wäre! Solche Fanfictions und Fandoms beeinflussen einen dann doch stark. Wobei ich mal eine Story geschrieben habe, die doch an Bleach anlehnt und gewisse Züge besaß, aber dann doch nichts mit Seireitei zu tun hatte, also inspiriert, aber nicht wirklich im Fandom…verwirrend.

    Für Nebencharaktere, die mehr Statisten als Charaktere sind, sind gewisse Stereotypen schon okay, imo.

    Da stimme ich absolut zu, manchmal sind Stereotypen komplett in Ordnung oder für Situationen eher erwünscht, bevor ein Nebencharakter, der kaum was mit der Story zu tun hat, auch eine Backstory bekommt, die lediglich sein böses Verhalten legitimieren soll. Manchmal lässt sich ein Stereotyp für Humor nutzen wie in Terry Pratchett Romanen, wo Erwartung subvertet wird und mit Klischees gespielt wird. Aber Stereotypen funktionieren auch in High School Settings oder Ähnlichem. Sie lassen sich auch nutzen, um einen Charakter hervorzuheben beispielsweise. Aber ich bin da auch sehr vergebend, weil mich Stereotypen selten stören. Bis auf Bad Boys. Die sind Abschaum und ich hasse moderne Bad Boys mit einem Hass, der sich nicht zügeln lässt.^^‘ Das ist auch der Einzige Stereotyp, bei dem ich das Buch wirklich sofort nicht mehr weiterlesen wird, es aber doch tue, in der Hoffnung, dass er einen grausamen Tod findet. Oder noch Schlimmeres. Schlimmer als Nachsitzen.

    Hab da auch die Erfahrung gemacht, dass sich mir Nebencharaktere aufdrängen lol.

    Einmal wurde eine solche zu einem Hauptcharakter.

    Das ist aber auch etwas echt Cooles, es sei denn, dem Protagonisten wird eiskalt die Show gestohlen. Dann ist es etwas ärgerlich wohl. x) Es sei denn, du hast plötzlich zwei Perspektiven, aber dann musst du vielleicht den Plot abändern, uuuuh…

    Hab die Erfahrung gemacht, dass eine Geschichte mit zu vielen Charakteren, die viel Screentime bekommen, aber am Ende nicht so viel beisteuern, dann auch den Faden verliert und aufgedunsen wirkt.

    Dafür bin ich leider anfällig. Immer wieder zu viele Charaktere reingehauen und selbst bei mir gehen dann die Namen durcheinander, das will ich der Leserschaft gar nicht zu muten. Aber das geschieht von ganz alleine, dass es vermehrt Charaktere gibt, vor allem wenn es in den Bereich Fantasy überläuft. Und genau da ist es auch am Ärgerlichsten eigentlich, wenn neue Begriffe, Sprachen und was es nicht alles in der Welt zu entdecken gibt, bereits neue Namen für die Leserschaft bedeuten, plus eine Welle an Charakteren, die ihre Geschichte verfolgen und in dem Chaos auch ihre Ziele verfolgen…


  • Das Verhältnis zu meinen Charakteren ist so, dass sie im Grunde das machen, was sie wollen. Ich denke eigentlich ziemlich selten darüber nach, wie ein Charakter jetzt genau auftreten soll und lasse meist Handlung und Dialoge bestimmen, wie er sich entwickelt und was aus ihm wird. Natürlich dient meist ein bestimmter Charakter als leitende Figur in der Geschichte, aber die Abgrenzung zwischen Haupt- und Nebencharakteren ist insgesamt nahezu fließend, solange sie einen wichtigen Teil beizutragen haben. Wichtig ist für mich an dieser Stelle nur, dass sie gut ausgearbeitet sowie ihre Handlungen nachvollziehbar sind, damit sie im Idealfall als Sympathieträger dienen. Speziell die antagonistische Seite profitiert von diesem Vorgehen ungemein, da sie oft leider sehr einseitig dargestellt wird.

    Hab die Erfahrung gemacht, dass eine Geschichte mit zu vielen Charakteren, die viel Screentime bekommen, aber am Ende nicht so viel beisteuern, dann auch den Faden verliert und aufgedunsen wirkt.

    Vor allem haben solche Geschichten meist das Problem, dass man irgendwann den Überblick über alle teilnehmenden Charaktere verliert und sie sich schlimmstenfalls zu sehr ähneln. Das macht das Lesen auf Dauer sehr ermüdend und die Handlung kann wirr werden.

    Nebencharaktere bleiben hingegen eher im Dunkeln, wir begegnen ihnen nicht permanent und haben mehr Chancen, sie uns vorzustellen, statt dass sie uns gezeigt werden, wie sie wirklich sind.

    Je nach Vorgehensweise trifft das auf jeden Fall zu. Seltene Auftritte haben den Vorteil des Überraschungseffekts, man fragt sich, wann diese Charaktere wieder auftreten werden und, wenn sie nicht gerade längere Zeit im Vordergrund sind, wie sie ihren Alltag verbringen. Auf diese Weise kann eine eigene Art von Spannung erzeugt werden.

  • Sehr schönes Thema, danke für die Erstellung. Nun, dann lasst uns zu den Fragen kommen. . .

    (Da mein Hauptaugenmerk im Moment auf Fanfiction liegt, werden sich meine Antworten tendenziell auf dieses Medium konzentrieren).




    Wie bringt ihr eure Nebencharaktere in die Geschichte, wie stellt ihr sie vor?

    Meine Nebenfiguren führe ich recht zügig in die Erzählung ein, entweder im ersten oder zweiten Kapitel. Ich möchte den Leser vorab darüber informieren, dass dieser Nebencharakter ebenfalls Teil der Handlung sein wird und ihm so die Entscheidung überlassen, ob die Fanfiction quasi "lesenswert" ist. Ich selbst bin einigen Nebenfiguren aus beispielsweise Filmen oder Serien abgeneigt und möchte sie, so hart es auch tönt, nicht zwingend in einer Geschichte antreffen. Deshalb ziehe ich es vor, relevante Nebenfiguren anzudeuten oder sie zumindest in den Tags zu vermerken. (Dies vereinfacht auch die Filterung nach Fanfictions, die einen wirklich interessieren.)


    Die Nebenfiguren sind für mich immer mit einer der Protagonisten verknüpft. Entweder sind sie miteinander befreundet oder verfeindet oder in ein Verbrechen (direkt/indirekt) involviert. Ich persönlich ziehe es nicht vor, einen Nebencharakter frisch und unbefleckt mit dem Protagonisten in Kontakt treten zu lassen, insbesondere weil die Leser einer Fanfiction eigentlich schon im Vorfeld wissen, wie die Persönlichkeit des Nebencharakters definiert ist und wie seine/ihre Beziehungen aussehen. Das Ganze neu zu etablieren kann unter Umständen langatmig und uninteressant wirken, doch das hängt selbstverständlich von den eigenen Präferenzen ab.



    Wie häufig tauchen die Charaktere (circa) in der Geschichte auf und was tragen sie zur Haupthandlung bei?

    Mein Verhältnis liegt bei ungefähr 75% Protagonisten und 25% Nebencharaktere.


    In der Regel sind meine Nebenfiguren nie mehr als drei Personen und haben überwiegend negative Absichten oder stehen zumindest nicht mit Harmonie im Zusammenhang. Üblicherweise lasse ich die Nebenfiguren im ersten Teil still und heimlich zubeißen, sodass das Gift im Mittelteil langsam einwirken kann, bevor der Protagonist letztendlich die Vergiftung bemerkt und die Nebenfiguren am Ende somit zunehmend an Relevanz gewinnen.



    Wie viel Wert legt ihr auf die individuellen Charakterzüge?

    Ich kann nicht für jedes Fandom sprechen, aber ich wage zu bejahen, dass es in so ziemlich jeder Fangemeinde Charaktere gibt, bei denen sich bestimmte Eigenschaften in Bezug auf Fanon etabliert haben. Eine Nebenfigur aus einem bereits existierenden Medium komplett neu zu erfinden, also weder Fanon noch Canon miteinzubeziehen, kann bei den Lesern zu möglicher Unzufriedenheit führen. Schließlich wollen die Leser eine Fanfiction in erster Linie deshalb lesen, weil sie die einzelnen (Neben-)Charaktere im Fanon oder Canon interessant finden und mehr von ihnen konsumieren möchten.



    Erwischt ihr euch vielleicht manchmal dabei, dass ihr in verschiedenen Geschichten denselben Charakter noch einmal als Nebencharakter verwendet?

    Ja, sogar mehrere Male. Es gibt Figuren, die ich gerne schreibe und schlichtweg recycle.



    Wie detailliert geht ihr auf das Aussehen der Charaktere ein?

    Ich erwähne das Aussehen nur kurz und bündig in einem Nebensatz. Meistens ist das Aussehen der jeweiligen Figur bereits vorgegeben, sodass eine detaillierte Beschreibung oft überflüssig ist, es sei denn, ein Merkmal wird im Laufe der Handlung besonders relevant und sollte deshalb mehr Aufmerksamkeit erhalten.



    Was macht einen guten Nebencharakter für dich aus?

    Wesentliche Merkmale sind für mich Relevanz und Motiv. Es ist wichtig, dass die Nebenfigur einen Nutzen für die Erzählung hat und nicht nur existiert, um alles lebendiger erscheinen zu lassen. Wenn man beispielsweise einen Charakter beschreibt, der mit dem Protagonisten befreundet ist, aber nichts weiter zur Geschichte beiträgt als "Hallo, wie geht's?", kann es sehr ermüdend sein, sich weiter mit dieser Person beschäftigen zu wollen.



    Schreibt ihr Fanfictions über Nebencharaktere eurer Lieblingsbücher/-serien/-filme/-fandoms?

    Ja, derzeit schreibe ich primär Fanfiction, in der der Anteil der Nebenfiguren aus Film und Serie überwiegt. Für mich sind alle Nebencharaktere aus dem bereits existierenden Medium größtenteils die Protagonisten.

  • Nebencharaktere bleiben hingegen eher im Dunkeln, wir begegnen ihnen nicht permanent und haben mehr Chancen, sie uns vorzustellen, statt dass sie uns gezeigt werden, wie sie wirklich sind. Es macht einfach Spaß, sich vorzustellen, dass die kalte Seele doch ein Herz hat. Die Antwort auf die Vermutung wünsche ich mir dann, aber im Grunde ist es öfters besser, keine Antwort zu bekommen. Deswegen liebe ich diese Supporting Characters, die einem begegnen und auch solche, die dann später wieder dazustoßen beispielsweise, um den Tag zu retten. Wie du schon sagst, eignen sie sich auch ideal für Fanfictions, das stimmt. ^-^

    Ich find jetzt nichtmal unbedingt, dass Nebencharaktere weniger ausgearbeitet sind als Protas, zumindest wenn man als Nebencharaktere alle betrachtet, die nicht die*r Prota ist. Viele haben ebenfalls genug Screentime, daher hat man viel Zeit, die man mit ihnen verbringen und in der man sie kennenlernen kann. Es sei denn es sind wirklich nur Charaktere, die halbe Statisten sind.

    Bei den meisten würde ich nichtmal sagen, dass es sich um Nebencharaktere handelt, sondern um den erweiterten Cast von Hauptcharakteren.



    Was Stereotypen angeht, bin ich da eigentlich offen. Ich würde Stereotypen gar nicht immer gleich verbannen, sonst endet die Sache in einem Arte-Film, mit hunderten Seelen, die alle ein seelisches Gepäck von hundert Kilo schleppen und am Ende ist keiner Happy. Dann lieber simpler und mit einem Stereotypen, aber dafür verständlicher geformt.

    Btw, ich finde nichtmal wirklich, dass viele dieser "Arte/Kunstfilme" besonders tief sind. Sie sind Deep Shit, aber halt nicht tief, schon alleine deshalb weil sie oft Leid zu sehr glorifizieren und sich darin wälzen. Die erinnern mich an diese Personen, die sich wegen jeder Kleinigkeiten im Leben ihrem Selbstmitleid wälzen, dauernd pseudophilosophischen Bullshit von sich geben und grundsätzlich Mainstreammedien hassen, da brauch ich nicht noch einen Film davon. xD

    Außerdem tun die bloß so, als ob sie keine Stereotypen beinhalten würden, die sind meist schlimmer als in anderen Filmen, imo.



    Schreibt ihr Fanfictions über Nebencharaktere eurer Lieblingsbücher/-serien/-filme/-fandoms?

    Da traue ich mich tatsächlich gar nicht dran, weil mir die Angst zu groß wäre, die Charaktere nicht optimal darzustellen. Es würde mich ärgern, wenn sie zu stark abweichen...

    Die Angst hat man zu Beginn, aber man arbeitet sie ziemlich schnell ab, zumindest war das bei mir so,und jetzt macht es mir echt Spaß zumindest mal Kurzgeschichen zu bestehenden Charakteren zu schreiben. ^^

    Ich hab nun nicht die 31 KGs für den Fluffcember annähernd hinbekommen, aber wenigstens ein paar davon und es hat mir echt Freude bereitet.

    Also am meisten: Alles rund um Arcane (das sind 3 KGs, Vi & Caitlyn, Vi & Vander und dann Ekko), AOT (sind 4 und ich hatte auch sehr viel Freude an den Charakteren) und eine FMA wird noch fertigwerden / fertig, sonst mal sehen. Aber KGs mit Canon Charakteren machen mir eben echt Spaß.


    Meist schreib ich hier auch gerne mit Charakteren, die zumindest nicht die Protas sind; eben bis auf Vi. Es ist aber falsch die meisten davon als Nebencharaktere zu betiteln.

    Ich teile eher ein in: Prota > Hauptcast > Nebencharaktere > Statisten.

    Die meisten Canon Charaktere, über die ich schreibe, gehören meiner Ansicht nach eher zum Hauptcast, einige andere sind Nebencharaktere.




    Haha... hab ich das echt geschrieben. xD


    Nun, ich bin draufgekommen, dass ich entweder Kurzgeschichten oder semi-episodische, längere Geschichten sehr mag. Einfach weil mein ADHD-Gehirn kein Serotonin daraus zieht, wenn ich zu lange vorplanen muss, ohne dass ich mich dabei schon richtig ins Schreiben vertiefen kann. Ich hab echt keine Geduld dafür lol. Also wenn ich wollte, könnte ich es sicherlich, aber der Wille ist nie so richtig dafür da. Es passt einfach nicht so sehr zu mir.


    Hab mich dann mit mir selbst geeignet, dass (semi-)episodische Geschichten für mich awesome sind haha, und hab demnach mein eigenes Werk angepasst und wenn es mir dann passiert, dass ein Nebencharakter mehr Screentime und Wichtigkeit einnimmt, als ich zu Beginn vermutet hätte, dann ist das halt so. xD

    Das einzige, momentane Werk, das weder so wirklich episodisch noch eine KG wird, ist meine AOT-Fanfic, die... ja, ich plane.


    Drachen am Horizont und meine Pokemon-FF sind nunmal semi-episodisch und in diesen Geschichten benötigt man nunmal auch eine Menge an Nebencharakteren, auf die der Hauptcast trifft und es macht Spaß diese aus einer spontanen Idee heraus zu entwerfen.

    Hab mir das so ein bisschen zum Einen von episodischen Anime abgeschaut und zum anderem eben von unserem Rollenspiel-DM. Da ist man häufig in der Situation, dass man eine neue Stadt betritt und diese mit NPCs gefüllt werden muss.