PERSONA 5 - ROYAL

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  • Persona 5 - Royal, oder auch "wie man ein sehr gutes Spiel noch besser macht".

    Man kann Persona 5 wohl nichts anderes als ein Phänomen bezeichnen. Das Spiel, welches ursprünglich September 2016 in Japan (April 2017 in NA und EU) erschien, ist der aktuellste Teil der Persona-Reihe, welche wiederum ursprünglich nur ein Spin-Off der Megami Tensei-Serie war, und verkaufte sich bis heute über 3 Millionen Mal.

    Das ist äußerst beachtlich, wenn man bedenkt, dass sich alle Spiele der Persona-Reihe (Spinoff-Titel wie "Starlight Dancing" einberechnet) insgesamt über 10 Millionen Mal verkauft haben.

    Das macht Persona 5 nach aktuellem Stand zum erfolgreichsten Spiel der Reihe und die Reise der Phantomdiebgruppe der Herzen ist noch lange nicht abgeschlossen, denn Sega und Atlus überlegen, das Sequel Persona 5 Scramble ebenfalls im Westen zu veröffentlichen.

    Nach den "obligatorischen" Tanz-Spinnoff "Dancing in Starlight" und dem Anime wurde im Dezmber 2018 die "Royal-Edition" angekündigt, welche schlussendlich Ende Oktober 2019 in Japan und Ende März 2020 in Nord-Amerika und Europa erschien.
    Doch was ist denn der Unterschied zwischen Persona 5 und Persona 5 - Royal? Um es einfach zu sagen: Bei der Royal-Edition handelt es sich um eine Spezialedition, wo mal mehr, mal weniger starke Änderungen am Gameplay vorgenommen wurde. Was für Unterschiede es genau gibt, möchte ich in einem Sonderpunkt (selbstverständlich ohne Spoiler) aufzählen, doch davor kurz zu "mir und Persona 5":


    Einer der Gründe, warum Persona 5 so populär wurde, lässt sich mit Sicherheit durch "Memes" beantworten. Es gab 2017 und 2018 (und auch 2019) nahezu keine Meme-Compilations, welche nicht mindestens ein Persona-5-Meme hatte. Und sei es nur die Musik. Spätestens im April 2019 kam auch ich nicht mehr um Persona-5 und dessen Protagonisten herum, als Joker Super-Smash-Bros-Ultimate beitrat und schnell zu meinem Lieblingskämpfer wurde.

    Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der "Royal-Edition, weswegen ich, als Persona 5 im Playstation-Store für ~25€ im Angebot war, zuschlug und mich schnell in das Spiel vertiefte. Als ich mit dem Spiel zu ~50% durch war, erfuhr ich von Persona 5 - Royal und entschied mich dazu, das weiterspielen abzubrechen und geduldig auf die Royal-Edition zu warten.

    Und was soll ich sagen: Das warten hat sich gelohnt.


    Ich werde folgendes Bewertungssystem verwenden:



    Doch davor:
    Worum geht es überhaupt in Persona 5?

    Das Spiel handelt vom ~16-jährigen Ren Amamiya (Protagonist kann frei benannt werden; Ren Amamiya ist jedoch sein Name in der mehrzahl der offiziellen Medien), der frisch nach Tokyo gezogen ist. Jedoch nicht freiwillig, zuvor hatte er in seiner Heimatstadt versucht zu verhindern, dass ein Mann eine Frau sexuell belästigt. Dabei hat der Mann sich selbst verletzt und Ren wegen Körperverletzung verklagt. Das Gericht entschied, dass Ren während seiner einjährigen Bewährungsstrafe in Tokyo leben soll und die Shujin-Gakuen besuchen soll, eine Privatschule, da vermutlich sonst keine andere Schule in aufgenommen hätte. Leben tut Ren in dieser Zeit auf dem Dachboden des Cafés "Leblanc", welches wiederum einen Bekannten seiner Eltern gehört, Sojiro Sakura. Doch bereits am ersten Schultag geht alles schief. Nachdem eine mysteriöse App auf seinem Smartphone erschienen ist, landet er, gemeinsam mit einem Schulkameraden, Ryuji Sakamoto, anstatt in der Schule vor den Toren eines Schlosses. Dort werden sie auch prompt von den Wachen gefangen genommen und in den Kerker geworfen. Der König fordert gleich darauf die Hinrichtung der beiden Gefangenen an, doch bevor sie vollzogen werden kann, wird eine mysteriöse Macht in Ren freigesetzt: Sein Persona Arsène erwacht und gibt ihm die Macht, Menschen zu helfen. Doch nun müssen Ren und Ryuji erstmal aus dem Schloss entkommen und herausfinden, was zur Hölle hier eigentlich los ist.


    Gameplay:


    Das Kampfsystem von Persona 5 orientiert sich an einem klassischen Runden-basierten Kampfsystem, wobei die Geschwindigkeit(Bw) darüber entscheidet, welcher Charakter/Kampfteilnehmer zuerst eine Aktion durchführen kann. Die "Runde" beginnt dabei immer mit dem Schnellsten Kampfteilnehmer, dem man eine Aktion zuweist. Dann folgt der Zweitschnellste, dem man eine Aktion zuweist, dann der Drittschnellste und so weiter. Dabei kann es dann auch so sein, dass wenn der Gegner schneller ist als einer der spielbaren Charaktere, er bevor man bspw dem Drittschnellsten Mitglied eine Aktion zuweisen kann, er seine Aktion durchführt. Dadurch hat man als Spieler die Möglichkeit eigenermaßen flexibel auf die Aktionen des Gegners zu reagieren.

    Kleines Beispiel: In einem normalen Rundensystem teilt man jedem Charakter eine Aktion zu, die dann ausgeführt werden, selbiges gilt für die Gegner. Erst, wenn alle Aktionen durch sind, können neue zugeordnet werden. Bedeutet, wenn in einem klassischem Rundensystem alle Gegner sich auf einen Charakter konzentrieren, kann dieser beim nächsten "Aktionen zuteilen" besiegt sein. Im Kampfsystem von Persona 5 habt ihr die Möglichkeit, darauf flexibel zu reagieren, indem ihr einen Heilzauber oder ein Heilitem auf besagten Charakter anwendet, nachdem er schon von ein paar der Gegner attackiert wurde und könnt somit sein KO verhindert.

    Aber wenn es das jetzt schon gewesen wäre, dann wäre es ja zu einfach. In Persona 5 gibt es grundsätzlich zwei Arten von Angriffen, physische und magische. Magische können dabei nur von den Personas der Charaktere durchgeführt werden, während physische auch von den Charakteren durchgeführt werden können. Wenn man von den Angriffen der Charaktere absieht (welche entweder "Körperlich" oder "Schuss" sind), unterteilt man die Angriffe in insgesamt 10 Kategorien/Elemente:

    Körperlich, "Schuss", Feuer, Eis, Blitz, Wind, Psycho, Atomar, Licht bzw Segen und Finsternis bzw Fluch. Jeder Gegner sowie jeder Persona und der mit ihm verbundene Charakter verfügt über Schwächen und Resistenzen bestimmten Kategorien/Elementen gegenüber. Der Persona von Ren bspw, Arsène, ist schwach gegenüber Eis- und Segen-Skills, aber Resistent gegen Fluch-Skills. Diese Schwächen betreffen dabei auch Ren. Die Schleime bspw sind Resistent gegen Körperliche und Schussskills, aber schwach gegen magische Skills eines bestimmten Elements.

    Personas können aber nicht nur magische Skills lernen, sondern auch physische. Diese kosten dann nicht SP, sondern TP (also Lebenspunkte). Da könnte man sich zwar erstmal denken "Na dann setze ich halt keine ein", jedoch sind die Körperlichen- und Schussskills nicht nur stärker als die der Charaktere, sondern manche Charaktere und deren Personas sind in physischen Attacken deutlich besser als in magischen. Deswegen ist es schon fast unabdingbar, dass man sich ein ausgewogenes Team aus Angreifern, Heiler und Supporter zusammenstellt.

    Bei der Teamzusammenstellung hat man dabei, von Ren abgesehen, welcher immer dabei ist (ob man will oder nicht) dann größtenteils Narrenfreiheit und kann aus den bis zu 10 spielbaren Charaktere, welche sich im Laufe der Story anschließen, jede Zusammenstellung haben, die einem gerade passt.

    Zusätzlich kann jeder Charakter mit bis zu 4 Ausrüstungsgegenständen ausgerüstet werden: Einer Nahkampfwaffe, einer Schusswaffe, einem Rüstungsteil sowie einem Accessoire. Jeder dieser Gegenstände (außer die Accessoires, welche in Royal fast nur bestimmte Skills in sich tragen) bringt dabei seinen eigenen Wert mit sich, welcher dann mit denen der Personas kombiniert werden. Je höher die Stärke (St), desto mehr Schaden richten die Nahkampfangriffe des Charakters und die Schussangriffe an. Die Schussangriffe sind dabei, abhängig von Charakter und Waffe, im Kampf limitiert (die Schusswaffenskills der Personas können so oft durchgeführt werden, wie der Charakter noch TP hat). Je höher die Ausdauer (Au) desto höher ist die Verteidigung des Charakters, sowohl gegen physische als auch magische Skills.

    Unabhängig von den Werten der Ausrüstung (solange kein Sondereffekt auf diesen liegt) sind Bewegung (Bw) sowie Glück (Gl). Bewegung hat dabei den meisten Einfluss auf den Kampf, denn neben der Geschwindigkeit des Charakters beeinflusst er auch die Ausweichrate sowie die Genauigkeit. Je höher die Bewegung, desto geringer ist die Wahrhscheinlichkeit, dass ein Angriff daneben geht (was vor allem für bestimmte Charaktere und deren Waffen wichtig ist). Glück, last but not least, beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, einen kritischen Treffer zu landen.

    Aber das ist noch nicht alles. Hat man bei einem Gegner die Schwäche getroffen hat, kann der Charakter eine weitere Aktion durchführen. Dabei hat man auch die Möglichkeit, eine Übergabe an ein anderes Gruppenmitglied durchzuführen und so diesem Gruppenmitglied eine Aktion zuteilen (die Aktion des Gruppenmitglieds der Runde wird dabei nicht verbraucht). So wird der nächste Angriff des Gruppenmitglieds deutlich stärker (sowie bei entsprechendem Level die TP und SP regeneriert), wodurch er mehr Schaden am umgeworfenen Gegner anrichten kann als der Charakter, der den Gegner umgeworfen hat. Sind alle Gegner umgeworfen, kann man eine mächtige "All-out-Attack" durchführen, wobei bei allen Gegner hoher Schaden angerichtet wird.

    Zusätzlich dazu gibt es in Royal die sog. "Show-Time-Attacken". Dabei handelt es sich um spezielle Teamattacken von zwei Charakteren, welche meist dann getriggert werden, wenn ein anderes Gruppenmitglied niedrige TP hat oder gar besiegt wurde. Sie sind nicht so stark wie die All-out-Attacks, können aber auch viel Schaden anrichten und erfordern nicht, dass sich die beiden entsprechenden Charaktere gerade in der Kampfaufstellung befinden.

    Wegen all diesen Dingen gebe ich 7 von 7 Punkten



    Spielumfang:


    Wenn man nicht gerade in den Palaces (die Dungeons) unterwegs ist, verbringt man die restliche Zeit des Spiels in mehr oder minder typischen Alltagssituationen. Schließlich ist man immer noch Oberschüler und hat neben seinen Tätigkeiten als Phantomdieb auch noch seine Pflichten in der Schule. Außerhalb der Schule gibt es jedoch zum Glück einiges an Tätigkeiten, welche einen auf Trab halten.

    Entweder man verbringt Zeit mit seinen Vertrauten/Gruppenmitgliedern oder man stärkt seine Sozialwerte.

    Und diese Werte/Aktionen sind keineswegs sinnlos, denn sie heben nicht nur eine der Stärken von Persona 5 hervor, die Charaktere, sondern sie schalten auch bestimmte Fähigkeiten frei.

    Dazu muss man aber nicht selten bestimmte Sozialwerte, welche man wiederum durch Alltagsaktivitäten stärken kann.



    Bleiben wir erstmal bei den Vertrauten. Dabei handelt es sich primär um die Gruppenmitglieder. Je höher der Vertrauensrang zu den Gruppenmitgliedern ist, desto mehr Fähigkeiten schaltet man im Kampf frei. Eine der Basisfähigkeiten des Kampfes, die Übergabe, gehört dazu und ist im nahezu jedem Kampf von essentieller Bedeutung. Doch es kommen noch weitere Fähigkeiten dazu, wie bspw eine Fähigkeit, wodurch das Gruppenmitglied mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein anderes Gruppenmitglied von einem Statuseffekt wie Verbrennung heilen kann.

    Doch man hat nicht nur Vertrauensbindungen zu den Gruppenmitgliedern herstellen, sondern auch zu normalen Charakteren, die sich nicht in der Phantomdiebgruppe der Herzen befinden. Doch auch bei ihnen lohnt es sich, die Bindung zu stärken, da auch sie bestimmte Fähigkeiten ermöglichen, wie bspw erhöhte Erfahrungspunkte für die Charaktere, die nicht aktiv am Kampf teilnehmen.

    Zusätzlich kann man durch bestimmte Alltagsaktionen den Übergabe-Rang sowie den "Technischen-Rang" erhöhen. Je höher der Übergabe-Rang bei einem Charakter, desto höher ist die Stärke (und die Menge der regenerierten TP/SP) des Charakters, an den "übergeben" wird.


    Doch wie bereits gesagt, kann man bestimmte Vertrauensränge nur dann freischalten, wenn man einen bestimmten Sozialwert erreicht hat. Es gibt insgesamt 5 (Wissen, Mut, Charme, Güte und Können) welche alle durch bestimmte Alltagsaktionen erhöht

    werden können. Der "einfachste" zu levelnde Sozialwert ist der Wissenswert, da man den an bestimmten Schultagen, wenn einem eine Frage gestellt wird und diese richtig beantwortet, erhöhen kann. Hat man eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht, steigt der Rang.

    Wie viele Punkte man bekommt, ist dabei von der Aktion abhängig. Fragen beantworten bringt immer nur einen Punkt, lernen in der Bibliothek bringt ca 2 Punkte, bei schlechtem Wetter 3. Selbiges gilt für die anderen Werte.


    Jeden Tag hat man die Möglichkeit, zwei Alltagsaktivitäten nachzukommen. Dabei muss wohlüberlegt sein, für was man seine Alltagsituationen verwendet, denn Persona 5 ist ein Spiel mit "Zeitlimit". Ist ein Tag vorbei, ist er vorbei und kommt auch nicht wieder, und die Anzahl der Tage wiederum sind begrenzt. Und zusätzlich dazu muss man nicht nur die Hauptdungeons bewältigen, sondern auch Nebenquests erfüllen, welches ebenfalls eine Alltagsaktivität verbraucht und zusätzlich (wegen "Erschöpfung") Alltagsaktivitäten außerhalb des Leblanc blockiert.

    Wie gesagt, gar nicht so einfach, Phantomdieb und Oberschüler zu sein.


    Apropos "außerhalb des Leblanc": Wenn man nicht gerade in der Schule ist, bewegt man sich nahezu frei in Tokyo. Leider keiner Open-World-Version von Tokyo, sondern in bestimmten voneinander abgegrenzten Bereichen der größten Metropole der Welt, wie bspw Shibuya, Shinjuku oder dem Standort des Leblanc Yongen-Yaga. Mit fortschreiten der Story oder dem lesen von bestimmten Zeitschriften kann man weitere Gebiete freischalten, wobei man nicht jedes davon frei erkunden kann, sondern Ausflugsziele mit Vertrauten sind, welche einen Ranganstieg ermöglichen oder einem Dekoration für das eigene Zimmer einbringen. Aber auch zusätzliche Alltagsaktivitäten werden freigeschaltet wie bspw das Maidcafé in Akihabara oder der Tempel in Kichijoji.

    Kurzum es gibt sehr viel zu tun. So viel, dass man sogar um ein "New-Game-Plus" nicht herum kommt, wo die Sozialwerte erhalten bleiben.


    Kommen wir noch kurz zum Preis-Leistungsverhältnis:
    Die Grundversion von Persona 5 Royal ohne Schnickschnack kostet im Playstation-Store 59,99€, was für ein Spiel, wo ich über 200 Stunden (New-Game-Plus mit inbegriffen) investiert habe, mehr als angemessen ist.
    In der physischen Launch-Steelbook-Edition (welche genauso viel gekostet hat) ist neben dem hochwertigem Steelbook auch noch ein Code für ein dynamisches PS4-Design beigelegt.


    In der "Phantom Thieves Edition" liegen zusätzlich noch eine CD des Soundtracks bei, ein Artbook sowie ein 1:1-Replik von Jokers Maske.

    Desweiteren kann man, egal welche Version man sich kauft, ein kostenloses DLC-Pack aus dem Playstation-Store herunterladen, wo alle zusätzlichen Kostüme der Charaktere (außer des neuen Charakters Kasumi) beiliegen, welche in der normalen Version von Persona 5 noch als extra DLCs verkauft wurden. Die Kostüme haben keinen Einfluss auf die Kämpfe oder die Story.

    Das ist aber noch nicht alles. Abhängig davon, wie weit man im Spiel fortgeschritten ist (also wenn man bestimmte Trophäen erhalten hat) bekommt man eine Email, wo ein Code für exklusive PS4-Avatare und -Designs beiliegen. Mit jeder Email (insgesamt 4) kommen bis zu 4 dieser Avatare und Designs, jeder auf bestimmte der spielbaren Charaktere zugeschnitten.


    Dennoch muss man generell die Handhabung der "Royal-Edition" kritisieren. Denn wie bereits angesprochen, handelt es sich bei der Royal-Edition um eine Art Spezial-Edition des normalen Persona-5-Spiels. Und da klingeln einem als Pokémon-Fan natürlich die Glocken. Denn auch wenn das Spiel deutlich mehr Umfang und Möglichkeiten bietet als die normale Version, so ist es dennoch genauso wie bei den Pokémon-Spielen zu etwa 85% das gleiche Spiel und wirft die Frage auf, warum man die Inhalte nicht zusätzlich als DLC für die bereits bestehende Original-Fassung des Spiels veröffentlicht hat. Vor allem Spieler der normalen Version werden leider nur mit ein paar Items vertröstet, da man einen Persona-5-Spielstand nicht für ein New-Game-Plus auf Persona 5 Royal benutzen kann.


    Im großen und ganzen vergebe ich dennoch 7 von 7 Punkten



    Spielspaß:


    Um es kurz zu fassen: Der Spielspaß von Persona 5 Royal ist riesig. Entweder man ist in den Palaces unterwegs um dort zu leveln oder man ist in den Alltagsaktivitäten und verbringt Zeit mit den gut geschriebenen Charakteren.


    Vor allem der Wiederspielwert ist sehr groß, vor allem durch das New-Game-Plus, ist sehr hoch, und sei es nur deswegen, dass man alle Vertrauensränge maximieren will oder gar verschiedene Romanzen erleben will.

    Doch Persona 5 Royal glänzt noch mit etwas weiterem, und zwar der Möglichkeit, beide Storys zu erleben.

    Ohne groß hier auszuarbeiten, was die Unterschiede sind, aber in der "Royal-Story" hat man das sogenannten 3. Semester (in den Schulen in Japan unterteilt man in drei Semester und nicht in zwei Halbjahre). Im Originalen Persona kann man nur zwei der drei Semester aktiv spielen, in Royal alle drei, vorausgesetzt, man trifft die richtigen Entscheidungen bzw stärkt die Bindung zu bestimmten Charakteren. So kann man wunderbar beide "wahren" Enden erleben, denn beide sind absolut sehenswert.

    Was Trophäenjäger auch freuen wird: In Persona 5 Royal ist es sehr einfach, an die Platin-Trophäe zu kommen. Zeitaufwändig sind sie dennoch, da man in der Story voranschreiten muss, aber sie sind nicht unmöglich wie bspw "Erleide in Kampf XY keinen Schaden". Die meisten Trophäen erhält man beim einfachen durchspielen der (Royal-)Story, doch einige sind hinter bestimmten Ereignissen versteckt, welche man durch die Alltagsaktivitäten triggert.


    Somit erhält das Spiel in dem Punkt 7 von 7 Punkten


    Soundtrack


    Wie bereits angesprochen, hat Persona 5 einen unfassbar gute Soundtrack, der nicht nur in vielen Memes, aber auch von vielen Youtubern heute noch als Hintergrundmusik verwendet wird. Der Youtuber m00sican bspw benutzt in seinen "Talkvideos" bspw das OST Beneath the Mask (Instrumental), welches im Spielverlauf auch mit der Lyrik-Version um die Ecke kommt.

    Allgemein ist fast jedes Lied im Soundtrack von Persona 5 ein wirkliches Lied, denn sie sind untermalt mit den großartigen Lyriks von Benjamin Franklin und der wunderbaren Stimme von Lyn Inaizumi.

    Meine persönlichen Lieblingsstücke sind Life will Change, Rivers in the Desert, Will Power sowie die beiden Openingsongs der Spiele Wake up, get up, get out there und Colors flying high.

    In Royal kommen natürlich noch einige Musikstücke dazu, einmal für die neuen Palaces und Bosskämpfe und natürlich für die neuen begehbaren Gebiete Tokyos.

    Für so einen guten abwechslungsreichen Soundtrack gibt es 7 von 7 Punkten



    Grafik/Artstyle


    Außerhalb der "gezeichneten" Zwischensequenzen bestimmt Persona 5 Royal einen Stil, welcher sich am klassischen Anime-Stil orientiert, wodurch die einzelnen Charaktere alle durch markante Gesichter oder allgemein durch stärkere Mimik auffallen. Dadurch können die Entwickler und Charakterdesigner sehr kreativ und individuell mit den einzelnen Charakteren sein, ohne sie allzu "deformiert" oder "unmenschlich" zu machen. In den 3D-animierten Sequenzen wird dieser Artstyle dann zum typischen "Atlus-Style", welcher bereits in anderen Spielen wie Cathrine oder vorherigen Teilen der Persona-Reihe zum Einsatz kam.

    Auch wenn der "Anime-Stil" nicht jedem zusagt, so ermöglicht er sehr viel Kreativität und Individualität der Charaktere.

    Somit verteile ich 7 von 7 Punkten



    technische Qualität


    Ich habe das Spiel auf einer PS4-Pro mit einem 4K-Fernseher gespielt, weswegen es hier zu einigen grafischen und technischen Unterschieden zu einer normalen PS4 (Small) kommen kann. Ich konnte im Spiel keine größeren Laggs oder Glitches beobachten oder allgemein Bugs entdecken. Ladezeiten, wenn es sie bei bspw Schnellreisen oder dem Laden von Spielständen gab, waren nur selten länger als 3 Sekunden.

    Was man jedoch bedenken muss, vor allem bei den "gezeichneten" Zwischenseqzenzen, ist die Tatsache, dass das Grundspiel ursprünglich für die PS3 entwickelt und mit auf der PS4 released wurde. Während zwar die Charaktermodelle selbstverständlich aufgewertet wurden und 4K ermöglichen, so sind die "alten" gezeichneten Zwischensequenzen die Qualität leider nicht so hoch, weswegen man bei Standbildern in den gezeichneten Zwischensequenzen das "Alter" dieser merkt. Das ist in etwa so, wie wenn man eine DVD in einem Blu-Ray-Player steckt und das ganze mindestens auf einem Full-HD-Fernseher schaut.


    Trotz alledem gebe ich 7 von 7 Punkten



    spielspezifisches Gesamtpaket


    Ich glaube, bis hierhin sollte schon klar geworden sein, dass ich Persona 5 Royal wirklich großartig finde. Warum, habe ich ja mehr als genug dargelegt.

    Man hat wirklich viel zu tun. Teilweise zu viel, als dass es in einem Run alles möglich ist, abzuschließen.
    Mein erster Playtrough war unbewusst die "normale" Persona 5-Story, da ich noch nicht wusste, wie ich das 3. Semester erreiche. Das hat mich etwa 120 Spielstunden gekostet.
    Als ich dann wusste, wie ich das 3. Semester erreiche, hab ich sofort das New-Game-Plus begonnen und mich deutlich mehr auf die Interaktion mit den Charakteren fokussiert, da ich nicht mehr meine Sozialwerte erhöhen musste. Dadurch, dass Waffen/Rüstungen übernommen wurden, waren die ersten Bosskämpfe auch deutlich einfacher, wodurch ich "schneller" zum 3. Semester kam und mit knapp 210 Spielstunden das Ende von Persona 5 Royal sah.

    Und keine dieser Stunden fühlte sich verschwendet an. Beim ersten Spieldurchlauf lernst man erst einmal alles kennen und macht sich mit allem vertraut und im zweiten Durchlauf ist man deutlich schneller und effektiver und kann sich so mehr auf die interessanten Dinge konzentrieren wie der Interaktion mit den Charakteren. Denn neben einer durchaus interessanten Story sind sie die klare Stärke von Persona 5.

    Ich sage zwar, dass Persona 5 Royal sehr viele Dinge sehr viel besser macht als das Original, jedoch hat es auch einige Schwächen aus dem Original mit übernommen. Eine davon ist der Umgang mit einem bestimmten Hauptcharakter.

    Ich möchte nicht sagen, um welchen Charakter es sich handelt. So viel sei gesagt, es ist einer der letzten spielbaren Charaktere, die man "erhält" und leider besitzt dieser Charakter nahezu keine Charakterentwicklung oder Einfluss auf die Story. Jeder andere Charakter, welcher nicht von vornherein spielbar ist, wird früh genug in die Story integriert und hat entsprechende Interaktionen, bis er spielbar ist und hat auch danach eine Rolle im fortlaufen der Story und Entwicklung am Charakter (selbst wenn man nicht mit ihm im Alltag interagiert). Dieser Charakter leider nicht. Und es ist nicht einmal so, als ob das nicht möglich gewesen wäre. Bei einem anderen Charakter hat man dies gemacht, man muss jetzt seine Verbindung aktiv stärken, da dies nicht mehr durch die Story geschieht und dies ist auch relativ früh im Spiel möglich. Nur bei diesem Charakter hat man es nicht gemacht.

    Das ist vor allem dann schade, wenn man bedenkt, dass die neuen Charaktere der Royal-Fassung automatisch mit dem Charakter interagieren und man die Bindung zu ihnen automatisch freischaltet, ob man will oder nicht. Die Bindung zu diesem Charakter muss man selbst freischalten und kann so theoretisch sogar komplett vergessen werden, wenn man es nicht macht.

    Das ist leider sehr schade, wenn man bedenkt, wie wichtig die Charaktere in Persona 5 sind.

    Lust but not least: die deutsche Fassung

    Persona 5 Royal hat erstmals als Teil der Persona-Hauptreihe (Spinoffs wie "Dancing all Starnight" ausgenommen) eine deutsche Lokalisierung bekommen.

    Das ist prinzipiell erst einmal nicht schlecht, weil man so das Spiel einer neuen Zielgruppe öffnet und es doch deutlich einfacher ist, das Spiel, die Story und Charaktere zu verstehen, wenn es in der eigenen Muttersprache ist. Doch während der großteil der Lokalsierung "normal" ist, so sind einige Teile wirklich gut übersetzt (wie im Beispielbild links), aber andere viel zu stark an die englische Fassung gehalten. Das merkt man leider nicht nur an einfachen Übersetzungsfehlern ("Got you", also "Verstanden" wurde in "Hab dich" übersetzt, manchmal fehlen Leerzeichen) sondern auch daran, dass man den Codenamen eines Phantomdiebs von Navi (im japanischen) zu Oracle (wie in der englischen Fassung) geändert hat. Das ist zwar bei Spielen, die erstmals eine deutsche Fassung bekommen, nichts ungewöhnliches, jedoch im heutigen Zeitalter sehr schade. Vor allem merkt man, dass die Übersetzer scheinbar kontextlos übersetzen mussten (also nur die Texte bekamen), denn sonst wären einige der Übersetzungsfehler gar nicht erst passiert.

    Ich hoffe sehr, dass das in zukünftigen Persona-Teilen oder Persona 5 Scramble nicht mehr der Fall ist und man sich wie beim Persona 5 Anime mehr an der japanischen Fassung orientiert


    Deswegen, und wegen den angesprochenen allgemeinen Schwächen, bekommt Persona 5 Royal in diesem Punkt von mir 7,5 von 8 Punkten





    Kategorie Beschreibung Punkte
    Gameplay Steuerung, Schwierigkeit, Zugänglichkeit, Spielideen, Innovation, Worldbuilding 7/7
    Spielumfang Spiellänge, verschiedene Modi, Multiplayer-Funktionen, Preis-Leistungs-Verhältnis 7/7
    Spielspaß Langzeitmotivation, Wiederspielwert, Atmosphäre 7/7
    Soundtrack Soundtrack, Sounddesign, Musik 7/7
    Grafik / Artstyle Design, Detailarbeit, Grafikstil 7/7
    technische Qualität Performance, frei von Lags und Frameinbrüchen, Ladezeiten 7/7
    spielspezifisches Gesamtpaket Punktet das Spiel durch seine Eigenschaften? (Bspw. herausragende Story bei einem RPG, Sprachausgabe usw.) 7,5/8


    Gesamtpunktzahl: 49,5 von 50 Punkten


    99 %


    Änderungen im Vergleich zum Original


    Eine der wichtigsten Änderungen für Spieler, die schon das Original gespielt haben, ist der Fakt, dass man Abende nach Besuch des Metauniversums endlich effektiver nutzen kann. Während man zuvor nach einem Besuch der Dungeons überhaupt nichts mehr tun konnte, außer schlafen zu gehen (und sich von Morgana ständig sagen zu lassen "Du bist erschöpft, geh ins Bett"). Jetzt kann man aber die Abende endlich effektiv nutzen zum bspw Kaffee kochen, Infiltrationswerkzeuge herstellen oder Videospiele spielen/lesen zur Steigerung der Sozialwerte. Man kann zwar das Leblanc nicht verlassen, aber das ist deutlich angenehmer als im Hauptteil.

    Desweiteren ist es in Royal so, dass die Munition der Schusswaffen nach jedem Kampf aufgefüllt werden. Das hat zwar zur Konsequenz, dass man nur noch halb so viel Munition hat wie im Original, muss jedoch damit nicht mehr akribisch haushalten. Das wird von Morgana auch sehr logisch erklärt, womit eine "Logiklücke" des Originals endlich gefüllt wird.

    Wie bereits angesprochen gibt es ein neues Gebiet in Tokyo zu erkunden, Kichijoji. Dort gibt es nicht nur einen Laden, wo man dreckige Klamotten für viel Geld verkaufen kann, sondern auch einen Jazzklub, wo man den Gruppenmitgliedern näher kommen und deren Werte erhöhen kann, das Penguin Sniper, wo man den Übergaberang durch Darts und den Technischen Rang der Gruppe durch Billiard erhöhen kann sowie einen Tempel, wo man meditieren kann, um die SP zu erhöhen.

    Desweiteren gibt es, wie bereits angesprochen, einen komplett neuen Story-Arc mit eigenem Palace und somit auch exklusivem Ende, sowohl einem neuen "guten" und "wahren" Ende und damit einhergehend neue Personas, neue Charaktere und kompliziertere Bosskämpfe. Auch ein White-Day, welcher in der normalen Story von Persona 5 (auch nicht in Royal) enthalten ist, kann geplant und mit der jeweiligen Beziehung, in der man ist, erlebt werden (vorausgesetzt, man ist kein Casanova)

    Doch es gibt noch eine weitere Neuerung: Der Diebesunterschlupf.

    Dieser ist nicht an einen einzelnen Spielstand gekoppelt, sondern an alle (was vor allem für Leute gut zu wissen ist, die kein Casanova sein wollen).

    Der Diebesunterschlupf kann eigenermaßen frei gestaltet und mit Gegenständen dekoriert werden, die man im Storyfortschritt freischaltet. Noch wichtiger, man kann dort Zwischensequenzen sowie Bilder (bspw Kampfcutins) kaufe und sich erneut ansehen.

    Der Kauf erfolgt dabei nicht durch Yen oder Echtgeldwährung, sondern durch Münzen, welche man wiederum erhält, wenn man die neu eingeführen Ingame-Errungenschaften abschließt. Die sind dabei ähnlich wie die PS4-Trophäen und kann man zu ~80% ohne größeres zutun erhalten. Einige andere sind aber kniffliger und können teilweise nur im New-Game-Plus abgeschlossen werden.



    Fazit:


    Persona 5 Royal ist ein Meisterwerk und eine perfekte Spezialedition eines ohnehin schon großartigem Spiel. Auch wenn einige Schwächen übernommen wurden, glänzt Persona 5 Royal durch die Verbesserungen und Ausbauten, welche an ohnehin schon guten Dingen vorgenommen wurden und macht es zu einem großartigem Spielerlebnis.

    Vor allem die Tatsache, dass man sowohl die normale Story-Fassung von Persona 5 als auch die neue Royal-Story in einem Spiel erleben kann, macht es die leichte Abzocke (Thema Spezialedition) wieder wett.

    Ich kann wegen dieser (ja, schon fast) Reise, die man erleben kann, Persona 5 Royal jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem sehr gutem Spiel mit gutem Kampfsystem, interessanter Story und genialen Charakteren ist.



    Noch eine kurze Meinung zum Ende von Persona-5-Royal. Man sollte das nur lesen, wenn man das Ende von Persona-5-Royal selbst schon erlebt hat