Wenn du herausfindest, dass man deinen Lebensstil Quarantäne nennt - Introversion, Extraversion & Ambiversion

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  • Kaum zu glauben, dass ich auf 17 Seiten kein solches Topic gefunden habe (oder ich muss wieder zum Augenarzt xD).

    Der Titel ist natürlich nicht ganz ernst zu nehmen. :wink:

    Ihr kennt vielleicht verschiedenste Memes darüber wie unterschiedlich extro- und introvertierte Menschen unter der Quarantäne leiden und wie sehr so einige Extrovertierte noch mehr darunter leiden, speziell wenn sie in dieser Situation nun alleine wohnen.




    Bevor wir zu der eigentlichen Begriffserklärung kommen und wie die Wissenschaft das Thema sieht, möchte ich über Vorurteile sprechen.


    Vorurteile


    Vorurteile über introvertierte Menschen, die ich über die Jahre hinweg gehört habe:


    - Introvertierte Menschen mögen keinen Menschenkontakt, sind auch sehr schüchtern und reden kaum. Das ist das gängigste Vorurteil, da viele Menschen das Konzept von Extroversion und Introversion nicht verstehen.

    Introvertierte haben also häufig nur eine Sozialphobie oder sind einfach nur antisozial. Hier schwingt entweder mit, dass introvierte Menschen automatisch auch sozial unfähig sein müssen oder dass sie den Kontakt zu anderen hassen, da sie immer nur für sich sein wollen.

    - Introvertierte Menschen sind langweilig und man kann keinen Spaß mit ihnen haben, da sie ja weder Menschen treffen noch das Haus verlassen wollten. Sie können nicht locker sein und gehen an alles sehr ernst heran.

    - Introvertierte Menschen sind intelligenter und tiefsinniger als extrovertierte Menschen, da sie sich mehr mit sich selbst, der Welt und wichtigen Themen und Fragen befassen.

    - Introvertierte Menschen beschäftigen sich viel intensiver mit Unterhaltungsmedien und lesen häufiger.

    - Introvertierte Menschen sind kreativer und künstlerischer.

    - Introvertierte sind bessere Autor*innen. Also das habe ich einige Male von den besagten introvertierte Autor*innen selbst gelesen und well, wir lassen das einfach mal so stehen lol. (Ich denke, egal ob du intro- oder extrovertiert bist, gute Autor*innen brauchen neben viel Fantasie auch sehr viel Menschenkontakt, Lebenserfahrung und Empathie, nur das mal so nebenbei...)

    - Introvertierte Menschen leiden viel häufiger an Depressionen und sind generell sehr pessimistisch.

    - Introvertierte sind viel häufiger im autistischen Spektrum zu finden (entsteht aus dem Vorurteil nicht mit Menschen und sozialen Situationen umgehen zu können.)



    Vorurteile über extrovertierte Menschen, die ich über die Jahre hinweg gehört habe:


    - Extrovertierte Menschen sind weniger intelligent und oberflächlich und haben bloß ebenso oberflächliche Bekanntschaften und funktionieren allgemein "simpler". Sie machen sich weniger tiefere Gedanken um die Welt um sich herum und legen auch keinen Wert auf tiefergehende Beziehungen. Dafür schließen sie schnell Kontakte und können gut mit Menschen umgehen.

    - Mit Extrovertierten kann man Spaß haben und erlebt immer etwas, da sie auf andere zugehen und unternehmungslustig sind. Dafür sind sie zu selten ernst und sehen das ganze Leben als Spiel.

    - Auf extrovertierte Menschen ist im Allgemeinen kein Verlass. Extrovertierte Menschen werden aufgrunddessen auch schneller untreu und sind öfter promiskuitiv.

    - Extrovertierte Menschen reden den ganzen Tag lang und können keine Sozialphobie oä haben. Dafür sagen sie wenig Sinnvolles, sondern führen sehr viel Smalltalk.

    - Extrovertierte Menschen können aufgrund ihrer Lebenseinstellung nicht unter Depressionen leiden und sind generell viel optimistischer.

    - Extrovertierte sind eigentlich nie im autistischen Spektrum zu finden (wieder: entsteht aus dem Vorurteil sehr gut mit Menschen und sozialen Situationen umgehen zu können.)



    Die Realität und ein wissenschaftlicher Erklärungsansatz


    Wenn das bloß Vorurteile sind, worum geht es also?

    Eigentlich bezeichnen die Begriffe Intro- und Extraversion im Grunde bloß, ob man eher aus der Ruhe oder dem Kontakt mit anderen Menschen seine Energie zieht.

    Demnach brauchen Introvertierte im Durchschnitt zwar durchaus mehr Zeit für sich als Extrovertierte, sind aber deswegen noch lange weder zwangsläufig soziophob oder übertrieben schüchtern noch hassen sie den Menschenkontakt.

    Auch Extrovertierte sind nicht an sieben Tagen die Woche feiern, sondern brauchen ebenso etwas Zeit für sich. Sie ziehen ihre Energie bloß eher aus dem Kontakt mit anderen und der Interaktion mit der Außenwelt.


    Wie kommen diese unterschiedlichen Temperamente also zustande? Ist das anerzogen?

    Nein, zu großen Teilen wohl nicht.


    Menschen besitzen eine durchschnittliche Erregbarkeit. Nein, nicht DIESE :upsidedown:.

    Hiermit ist die Erregbarkeit durch Sinneseindrücke und allgemein äußerer Eindrücke gemeint. Wir sind täglich tausenden Sinneseindrücken ausgesetzt und, einfach gesagt (ich will hier keine Romane schreiben), je nachdem wie die "neurologische Verschaltung" im Individiuum aussieht, werden diese Eindrücke unterschiedlich aufgenommen und verarbeitet.


    Extrovertierte Menschen haben in Wahrheit, auch wenn das erstmal vielleicht ein wenig unlogisch klingen könnte, ein niedrigeres "Standard-Erregungslevel" und benötigen demnach mehr Anregungen von der Außenwelt, um durch diese Energie zu schöpfen.

    Introvertierte Menschen nehmen die Anregungen der Außenwelt wohl intensiver auf, sind somit schneller überreizt und ziehen sich dann wieder für eine kleine Weile zurück. Ihr "Standard-Erregungslevel" ist an sich höher.

    Stellt euch das Erregungslevel von extrovertierten und introvertierten Menschen vielleicht wie Fässer vor, die standardmäßig unterschiedlich befüllt sind.

    In dem einen Fass des Extrovertierten steht das Wasser niedriger und du kannst es bis zum Rand hin länger auffüllen.

    In dem Fass des Introvertierten steht das Wasser bereits höher und es ist somit auch schneller befüllt.


    Die wenigsten Menschen sind eines dieser Extreme, sondern neigen in eine Richtung, jedoch in abgeschwächter Form. Auch Extrovertierte brauchen Me-Time und Ruhe, auch Introvertierte brauchen Freunde und Liebe und allgemeinen Menschenkontakt, da Menschen eben soziale Tiere sind.


    Wenn ein Mensch beide Seiten zu etwa gleichen Teilen in sich vereint, nennt man das übrigens Ambiversion.

    Diese mag zwar durchaus ihre "Vorteile" haben, aber ich persönlich, die sich für eine solche bishin zu eher extrovertiert hält, finde das unter Umständen auch anstrengend. Man will sich so gerne mit Menschen treffen, doch nach einiger Zeit (aka ein paar Stunden) will man dann doch bald wieder für sich alleine sein.

    Zur Veranschaulichung lol




    Beide Seiten haben also wenig damit zu tun wie sozial oder soziophob man ist oder wie tiefgründig oder oberflächlich ein Mensch ist. Diese Eigenschaften sind komplex und hängen von vielen anderen Faktoren eurer Persönlichkeit ab.


    So haben sich doch so einige (eher) extrovertierte Menschen früher für introvertiert gehalten, da sie über das Thema bloß Vorurteile und ein falsches Konzept kannten und sich aufgrund äußerer Umstände (Familienprobleme, Mobbing etc.) mehr zurückgezogen hatten, als es heute der Fall sein könnte.



    Mögliche Diskussionsansätze


    - Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?

    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?

    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?


    - Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?

    Welche dieser Vorurteile kanntet ihr und glaubt sie selbst oder hattet ihr selbst geglaubt? Fallen euch noch welche ein?


    - Wie (un)realistisch wirken so manche introvertierte und extrovertierte Charaktere in Medien auf euch? Welche Tropes oder Klischees gibt es, die euch immer wieder begegnen? Wie findet ihr diese?

  • Bastet

    Hat den Titel des Themas von „"Wenn du herausfindet, dass man deinen Lebensstil Quarantäne nennt" - Introversion, Extraversion & Ambiversion“ zu „Wenn du herausfindet, dass man deinen Lebensstil Quarantäne nennt - Introversion, Extraversion & Ambiversion“ geändert.
  • Cassandra

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Bastet , in der Überschrift müsste doch "herausfindest" stehen oder? (Vllt muss auch ich zum Augenarzt...^^")


    Es tut mir leid, wenn ich nun vielleicht mit den Klischees komme, also tut mir leid. >.<

    Finde daas Thema interessant und wollte mal was reinschreiben. :)


    Ich sehe mich eher als introvertierter Mensch.

    Woran ich das merke? Wieso ich das denke?

    Ich bin nicht sehr gesprächig bei neuen Bekanntschaften oder mit Menschen, mit denen ich kaum was zu tun habe oder halt eben wenig. Finde btw nicht mal viele Gesprächsthemen iwie.

    Bin auch eher ein schüchterner Mensch (Vorurteil i know), weshalb ich dann doch mehr in mich gekehrt bin. Und woher kommt das Wort "introvertiert"? Ich verstehe es halt als nach innen gekehrt. (Latein, aber seeeehr eingerostet)

    Und so bin ich meist in der Außenwelt. Bei den mir nahe stehenden Menschen bin ich vllt anders, da ich da auch sicherer bin. Aber so im normalen Leben bin ich meist eher zurückhaltend und ruhig. Früher in der Schule habe ich nie Quatsch gemacht oder war irgendwie auffällig.

    Wurde ich schonmal mit gewissen Vorurteilen konfrontiert?

    Naja also es kommt ja jz keiner mit: "Boah du bist so introvertiert, weil du so schüchtern bist."

    Aber so einfach als Aussagen habe ich auch früher in der Schule oft gehört, dass ich nicht locker sein kann. Weil ich halt wenig aus mir rauskomme, eher eine gewisse Haltung gewahrt habe oder einfach in gewissen Situationen auf Fahrten die Wand angestarrt habe.

    Ansonsten hört man auch bei jeder mündlichen Note: "Du musst mehr aus dir rauskommen, da sollte mehr kommen."

    Ich hab mich nie gern gemeldet, aber eher, da ich Angst hatte was falsches zu sagen und die anderen hören das usw...

    Außerdem war ich angeblich immer zu leise und es sar nich toll andauernd was wiederholen zu müssen.

    Dabei habe ich privat ne normale Gesprächslautstärke.

    Wie gings mir nun in der letzten Zeit?

    So den Großteil über gehts mir nicht anders. Also mich nervt wahrscheinlich mehr die momentane Situation, dass ich daheim nur eLearning habe und so das Face to Face meines Seminarunterrichts fehlt. Und die Kollegen zu sehen, mit denen ich mich verstehe. Das fehlt halt.

    Da würde ich nun sagen, ja das aus dem Haus kommen und wo anders hin, fehlt. An sich passiert sonst nix an meinem Tag in nem normalen Studium als: Uni und Heim. Zwischendrin einkaufen und seit letztem Jahr ab und an jemanden in der Studienphase treffen.

    So gesehen komme ich nich mehr raus, weil ich nich muss.

    Verrückt macht mich das nun nicht, es liegt halt wie gesagt mehr an der Unterrichtsform, die gerade eben gemacht werden muss.

    Privat gehe ich halt selten mal weg, wenn ich nich mal irgendwas ausgemacht habe.


    Wie realistisch erscheinen mir solche introvertierten oder extrovertierten Charaktere?

    Ab und an kommt mir manch so ein extrovertierter Mensch etwas übertrieben in ihrem Auftreten vor. Wahrscheinlich liegt das an der offeneren Angehensweise dieser bzw an dem Vorurteil mit dem viel reden.

    Besonders oft mag ich sie auch nicht so, während dagegen ich introvertiertere und ruhiger Menschen mehr mag.

    Liegt wohl auch eher daran, dass ich mich mehr damit identifiziere.

  • Bastet

    Hat den Titel des Themas von „Wenn du herausfindet, dass man deinen Lebensstil Quarantäne nennt - Introversion, Extraversion & Ambiversion“ zu „Wenn du herausfindest, dass man deinen Lebensstil Quarantäne nennt - Introversion, Extraversion & Ambiversion“ geändert.
  • - Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?

    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?

    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?

    Ich empfinde mich als introvertierte Person. Teile der Klischees treffen auf mich zu, aber es geht ja auch mehr um das, was die Introversion ausmacht.

    In dem Fall ist es für mich recht schnell anstrengend, unter Menschen zu sein, und ich bevorzuge meine Ruhe, wo ich alles in meinem Tempo angehen kann, ohne mich durch äußere Einflüsse überfordert zu fühlen.


    Heißt nicht, dass ich mich nicht ab und an mal nach menschlichen Kontakt sehne, aber ich habe schon früher gemerkt, dass andere um mich herum mit ihren Freunden viel öfter etwas unternommen haben, wo ich das einfach nicht "gebraucht" habe und es mir sogar zu viel wäre.


    Speziell auf die Corona-Quarantäne bezogen fühle ich mich in meinem Leben sehr wenig eingeschränkt. Meine Arbeit läuft noch, Familie besuche ich weiterhin, weil ich teils auch für sie sorgen muss, und meinen Freund besuche ich auch regelmäßig. Das sind die paar sozialen Kontakte, die ich habe und davor war es kein Unterschied.

    - Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?

    Welche dieser Vorurteile kanntet ihr und glaubt sie selbst oder hattet ihr selbst geglaubt? Fallen euch noch welche ein?

    Auf mich bezogen wären das:

    - Autismus und Spielverderber, zwei Begriffe, die mir schon einige Male an den Kopf geworfen wurden

    - Soziophob, schüchtern, redet kaum

    - Pessimist

    - Sehr ernst

    - Kreativ


    Zu den Extrovertierten: Ich sehe sie als Partymacher und auch eher als Säufer. Und jetzt sofort ein Stopp, ich weiß, dass gerade letzteres Blödsinn ist, schließlich gibt es genügend Menschen, die in ihrer Einsamkeit saufen. Nur habe ich beim Extrovertierten einen Menschen vor mir, der gerne auf Partys abhängt und sich entsprechend betrinkt (wir bleiben mal dabei, dass es ein Klischee ist, ich bin mir sehr sicher, dass das seeehr weit hergeholt ist ;) ).

    - Introvertierte Menschen sind kreativer und künstlerischer.

    Ist das wirklich ein Klischee? Ich finde, das kann man, auf beide Seiten bezogen, so pauschal gar nicht sagen. Während Introvertierte mehr mit sich selbst beschäftigt scheinen und darüber hinaus viel nachdenken (mit irgendwas muss man ja in seiner Ruhe die Zeit tot schlagen), bekommen Extrovertierte viele Eindrücke von außerhalb, was bei Inspirationen sehr hilfreich sein kann. Ich sehe das also wie das, was du zu dem Punkt der Autoren geschrieben hast.

  • Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?


    Ich bin deutlich introvertiert... und soziophob... und werde von meinen Freunden liebevoll (!) und im gegenseitigen Einvernehmen (!!) unsozial genannt. Allerdings nicht asozial. Wir machen da Unterschiede. :)


    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?


    Mal abgesehen von meine Soziophobie mag ich einfach kein geselliges Zusammensein. Zwei, dreimal im Jahr? Okay. Ansonsten bin ich lieber alleine oder mit meinem Freund zu Hause und... bin einfach nur glücklich. Mit anderen Menschen zusammensein empfinde ich als extrem anstrengend und erschöpfend. Findet so etwas an einem normalen Wochenende statt, geht es sogar so weit, dass das Wochenende keinen Erholungseffekt für mich hat. Und ich gehe dabei von Situationen aus, die mir keine Angst machen oder sie nach kurzer Zeit verschwindet. Ich fühle mich unter Mitmenschen keineswegs unwohl (außer in Angstsituationen)... es ist halt nur... wie Bastet bereits beschrieben hat: zu viel Input.

    Abgesehen davon gehe ich nicht auf Leute zu, was aber eher an meiner Soziophobie zusammen hängt und bevor ich irgendjemanden nach den Weg frage, renne ich lieber drei Stunden im Kreis (jap. Hab ich bereits so gemacht).

    Außerdem gehe ich gerne mal... hrm... verloren. Ich mag meine Freunde, ich chatte und spreche gerne mit ihnen. Aber ich vergesse einfach, dass ich mich auch mal von mir aus bei ihnen melden sollte. Einfach weil es mich nicht stört, mich mal nicht mit jemanden zu unterhalten.


    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?


    Nein. ^^


    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?


    Naja... ich bin halt viel zu Hause und meine Freunde müssen schon stark locken, damit sie mich mal zu einem Treffen überreden können (und dann meist an langen Wochenenden oder im Urlaub, einfach weil ich dann die zusätzlichen, freien Tage auch brauche).

    Und in den letzten Wochen? Ehrlich: kein Unterschied. xD Wenn die Einkaufshysterie und die aktuelle Maskenpflicht nicht gewesen wäre, hätte ich wirklich nichts ändern müssen. Insofern stört mich das Ganze auch nicht und empfinde es als äußerst angenehm, gerade weil viele Großveranstaltungen ausfallen, die sonst in der Stadt aktiv wären, weswegen mich die Menschenmassen gestört hätten (den Veranstaltungen gehe ich aus den Weg, aber ich wohne direkt an einer Bushaltestelle an einer Hauptstraße... >_> )


    Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?


    Ich wurde mal als arrogant bezeichnet, weil ich mich an Gesprächen nicht beteiligt habe. Das war im Zuge eines Pflichtpraktikums und damals wusste ich auch noch nicht, dass meine Angst einen krankhaften Wert hatte - aber ich hatte und habe immer noch Mühe mich an Gesprächen zu beteiligen... gerade weil gefühlt alle Welt über Themen spricht, die mich nicht die Bohne interessieren und bei denen ich auch nicht nachvollziehen kann, wie man sich dafür begeistern kann. Themen, über die ich gerne sprechen würde, ist wiederum nichts für die anderen. Und ich will nicht nerven. Also schweige ich halt lieber. Und wenn ich mal was dazu sagen könnte, muss ich dann auch noch die Soziophobie überwinden. ;)


    Ansonsten höre ich noch oft den Satz "Yneva quatscht mal wieder so viel, da kommt man gar nicht dazwischen" (sarkastisch) oder "Erzähl doch mal einen Schwank aus deinen Leben!". Und meist dann, wenn ich gerade schweigend daneben saß, den Gesprächen nur unaufmerksam lauschte und glücklich an mein Butterbrot mümelte. Voll und ganz zufrieden mit der Welt. *narf*

  • Okay, der Titel hat mich getriggert. Und hier ist noch nicht viel Diskussion mit verschiedenen Standpunkten von denen ich keinen einnehmen will, weil ich beide Seiten verstehen kann (oder keine Lust hab, alles nachzulesen), was mich sonst bei den AD abschreckt, also: Warum nicht?


    Ich war auch überrascht, als ich im Startpost gelesen habe, dass noch kein Topic dafür existierte, weil das ja in den letzten Jahren fast schon ein Trend wurde. (Ich verweise auf dieses Video von 2016, welches das mMn gut zusammenfasst.) Ich hab gefühlte zigtausend Videos über "introverts" auf YT geguckt, vermutlich weil ich irgendwann mal mit einem einzigen angefangen hatte. Also, ja, bin überrascht, dass das BB da vorher nicht dabei war, aber vielleicht kann man dann jetzt grundsätzlich darüber reden, ohne dass es "cool" sein muss, introversiert zu sein (sagte diejenige, die selbst alles andere als extravertiert ist ...)


    Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Ja, also, wie vielleicht schon anklang, ich bin eher introvertiert.

    Und jetzt finde ich keinen guten Übergang zu irgendwas, weshalb ich einfach Mipha zitiere:

    Ich hab mich nie gern gemeldet, aber eher, da ich Angst hatte was falsches zu sagen und die anderen hören das usw...

    Das kenn ich auch. Ich erinnere mich z.B. noch an einmal Physikunterricht, als ich zu meiner Sitznachbarin die richtige Antwort auf die Frage geflüstert habe, mich aber nicht meldete. Hätte ja falsch sein können ...

    Außerdem war ich angeblich immer zu leise und es sar nich toll andauernd was wiederholen zu müssen.

    Dabei habe ich privat ne normale Gesprächslautstärke.

    Das kenne ich auch, es zeigt sich bei mir allerdings in einem äußerst anstrengenden Phänomen: Ich bin darauf programmiert, Leuten zu helfen. Das hat was damit zu tun, dass meine Mutter ihre Mutter kurz nach meiner Geburt verloren hat. Gleichzeitig bin ich aber recht schlecht im Umgang mit Menschen. Manchmal verstehe ich sie nicht, manchmal werde ich übersehen oder übergangen. Ich hasse die meisten Gruppen ab drei Leuten, weil ich dann das Gefühl bekomme, nicht zu Wort zu kommen. Wenn irgendjemand bspw. eine Schere brauchte und ich, wie immer, eine hatte in der Schule, wollte der Hilfsteil von mir sie natürlich anbieten. Das tat er aber meistens so leise, dass es niemand hörte. Wenn ich hingegen mit meiner Familie spreche, kommt es vor, dass sie mir sagen, ich solle nicht so schreien. Es ist fast, als müsste ich das Überhörtwerden kompensieren, wenn ich mit Leuten zusammen bin, denen ich vertraue.

    Ich hab allerdings das Gefühl, dass ich ein bisschen selbstsicherer mit mir selbst werde und eher mal auch was sage - klappt in Uni-Kontexten besser als in privaten. Das liegt dann wohl eher daran, dass ich eben Menschen auch nicht immer verstehe. Aber ich mache das Bisaboard dafür verantwortlich, dass ich mehr Selbstbewusstsein bekommen habe. Ich hab es hier schon immer genossen, dass ich nicht dazu gezwungen werde, sofort etwas zu sagen, sondern dass ich über meine Worte nachdenken kann. Das ist sowieso das Schlimmste, wenn Leute sofort eine Meinung oder Entscheidung zu einer Sache haben wollen, obwohl ich noch keine Ahnung habe. Aber ich glaube, das kommt ein bisschen vom Thema ab. Auf jeden Fall denke ich, dass mir die Arbeit hier viel geholfen hat, auch mal aus mir raus zu kommen, auch wenn ich definitiv nie extravertiert sein werde.


    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?

    Ich hab ja schon gesagt, dass der Titel mich getriggert hat, denn ja, ich hab gemerkt, dass man meinen Lebensstil Quarantäne nennt, aber es gibt ein großes Aber: Ab und zu werde ich trotzdem verrückt. Bastet hat in ihrem Startpost ja die schöne Wasser-Metapher genutzt, die ich jetzt dafür aufgreifen möchte: Das Wasser verdunstet auch. Das ist halt der Teil mit "Introvertierte Menschen sind nicht asozial". Klar, es wird immer darüber geredet, was passiert, wenn das Fass voll ist, dass man dann ein bisschen Zeit für sich alleine braucht, aber dabei verdunstet dann ja etwas von dem Wasser, sodass man das Fass wieder auffüllen kann. Und für mich kam Corona halt ziemlich unpassend, was die Fülle meines Fasses anging. Ich studiere und hatte Februar-März Semesterferien, in denen ich zuhause saß, an meinen Hausarbeiten schrieb und halt für mich war, wie man das so tut, wenn man introvertriert ist. Allerdings hatte ich mich auch irgendwie darauf gefreut, dass das Semester wieder losgeht. Ich find, zwei/zweieinhalb Monate sind absolut ausreichend, um mit fast niemandem Kontakt zu haben (also außer meiner Familie und ein/zwei Mal meinen Freunden), aber danach kann ich von mir aus auch mal wieder ein paar Kontakte haben und wenn sie nur etwas Smalltalk auf dem Gang sind. Ich weiß natürlich auch, dass man immer das will, was man gerade nicht haben kann und sich dann, wenn man es wieder hat, daran erinnert, was man alles daran nicht mag, aber mir fehlt tatsächlich diese kleine soziale Interaktion in der aktuellen Onlinelehre. Und als mir letzten Sonntag endgültig die Decke auf den Kopf fiel (was ich nie erwartet hatte, dass das mal passiert), hab ich auch nur so gedacht: Kein Wunder! Ich hab immerhin schon anderthalb Monate Vorsprung vor allen anderen. Und selbst in dem Jahr zwischen Schule und Studium, als ich fast nur zuhause saß, war ich dennoch zum Jobben draußen, etwas, was jetzt auch nicht ist. Also ja, mein Lebensstil würde funktionieren, wenn nicht alle sozialen Kontakte gekappt wären (ich weiß, zu zweit dürfte man, aber die eine Freundin, die mit mir in der gleichen Stadt wohnt, hat einen Mitbewohner, der absolut gegen alle Kontakte ist aktuell und alle anderen sind mindestens eine Zugfahrt entfernt, was gerade auch blöd ist).

    Das ist jetzt ziemlich lang geworden - ich hoffe, es passt noch alles zum Thema. Aber wo wir eben bei Metaphern waren: Das hier hab ich vor ein paar Jahren gesehen und mich sofort darin wiedererkannt. Ich hatte echt noch nie ein Problem mit Toiletten bei sozialen Veranstaltungen xD


    Extrovertierte sind eigentlich nie im autistischen Spektrum zu finden (wieder: entsteht aus dem Vorurteil sehr gut mit Menschen und sozialen Situationen umgehen zu können.)

    Dazu wollte ich zu guter Letzt auch noch etwas sagen: Gerade vor ein paar Tagen habe ich ein YT-Video eines Asperger-Autisten über "socialising" geguckt (ich sag ja, viele YT-Videos zu dem Thema), in dessen Kommentaren sich ein(e) extrovertierte(r) Autist(in) gemeldet hatte. Ich finde den Kommentar gerade nicht wieder, aber ich war so überrascht, weil ich mir über diese Kombination noch nie Gedanken gemacht habe. Ich kann mir vorstellen, dass das äußerst anstrengend ist; wahrscheinlich ähnlich dem, was Bastet im SP über sich selbst schrieb, nur mit ein bisschen mehr Autismus. Ich dachte mir nur, ich erwähne das hier mal, weil das für mich so überraschend kam. Ich hatte nie aktiv dieses Vorurteil, aber unterbewusst offensichtlich schon. Da ist es faszinierend sowas von Leuten zu lesen, die wirklich damit leben (müssen).

  • Dieses Thema spricht mir gerade total aus der Seele. Ich bin einer der wenigen Menschen, die Corona teilweise sogar feiern, weil ich eben einfach nicht raus muss und für meine Art, kaum raus zu gehen auch noch mehr oder weniger was gutes tu xD

    Also klar, man sollte die Krankheit nicht unterschätzen und mir wäre es auch lieber, wenn sie nicht da wäre, aber ich finde es zur Abwechslung mal ganz erfrischend nicht faul, oder Nerd genannt zu werden, nur weil ich zu Hause bleibe.

    Ich bin auch legit nur ein einziges mal wirklich raus gegangen in der ganzen Zeit, da musste ich zum Arzt und am Montag wegen dem Sportunterricht unser Lehrer wollte halt das wir Filmen, wie wir draußen rumlaufen. Fazit ist, mir ist bis jetzt noch kein einziges mal langweilig geworden in irgendeiner Form und ich vermisse auch überhaupt nicht diesen menschlichen Kontakt, hab ich ja online mit vielen Leuten.

    Ich vermisse durchaus Restaurantbesuche, oder auch mal das mit Freunden weggehen, aber tbf, das habe ich auch so schon selten gemacht, vielleicht einmal im Monat. Mir tut es sehr gut und ich kann die Zeit noch eine Weile genießen, bis ich dann wieder in meinen Alltag aus Schule, Arbeit, Schlafen, Schule, Arbeit, Schlafen trotte und depressiv werde. Ich bin aber definitiv nicht soziophob, ich gehe schon manchmal auch gerne Shoppen oder sowas. Macht schon Spaß, aber halt wenn ich es freiwillig machen möchte.


    Ich merke dabei auch wieder sehr, dass einfach nicht alle Menschen zum Arbeiten geschaffen sind und ich mich so viel besser fühle, wenn ich einfach zu Hause bleibe und den Haushalt mache. Ich bin nicht weinerlich auf der Arbeit oder irgendwas, sogar ein so guter Arbeiter, dass meine Chefin sich persönlich sofort bei mir melden will, sobald sie wieder Aushilfen annehmen haha. Aber ja, wenn ich drauf verzichten könnte würde ich es tun, dadurch fühle ich mich deutlich ausgeglichener. Bedingungsloses Grundeinkommen I need you q.q


    Und OMG ich LIEBE Online Unterricht, dass sollte man immer machen <3 Einfach um 7:50 aufstehen, schnell ins Bad huschen, währenddessen PC hochfahren und man kann auch einfach gechillt Dinge nebenbei machen, mal ins Forum schauen, ohne das man ermahnt wird und insgesamt bemerkt man auch viel mehr von den anderen Leuten. Wir besprechen unsere Aufgaben viel besser durch und wenn man dann mal nicht zuhören will, kann man auch einfach den Tab stumm schalten und sich konzentrieren. Warum wird sowas nicht öfter gemacht q.q

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Was? :O, das Forum gibts so lange und noch kein Thread dieser Art, unfassbar, in jedem Forum, in dem ich war, gabs das Thema. :D



    Ich würde mal sagen, ich gehöre eher zu den ambivertierten Leuten, eigentlich hätte ich gesagt extrovertiert, aber dass muss nicht permanent sein.

    Früher habe ich zu den vollkommen introvertierten Leuten gehört, Mobbing hat dafür schon gesorgt, dass ich lieber alleine und zurückgezogen leben wollte.

    Was die Vorurteile angeht, ganz witzig, teilweise habe ich damals auch so gedacht, heute muss ich aber sagen, das ist eher so eine Denkweise, wie Extrovertierte und Introvertierte funktionieren könnten.

    Es gibt in meinen Augen genug Leute, die auf diese Vorurteile passen, aber genauso viele, die eben nicht darauf passen.


    Kommt halt auch immer drauf an, was man draus macht, ein Introvertierter, der NUR am zocken ist in seiner Freizeit, denkt bspw. nicht wirklich über alles nach und macht sich darüber seine Gedanken, genauso wie ein Extrovertierter nicht über alles genaustens nachdenken würde.

    Die Vorurteile kann man dementsprechend auch oft umdrehen und genau das Gegenteil sehen.


    Mein damaliges Ich hätte die Vorurteile so gut wie alle bestätigt, mein heutiges Ich jedoch sieht genau diese Eigenschaften bei Extrovertierten.

    Viel geändert zu damals habe ich mich nicht, ich gehe wesentlich mehr auf Leute zu, natürlich brauche ich keinen 24/7 Kontakt, aber vervielfacht hat sich das Bedürfnis nach sozialen Kontakten aufjedenfall.

    Damals habe ich es als Zwang angsehen, irgendwo mit Personen zu reden, heute mach ich es sehr gerne, vllt. etwas zu gerne, viele Leute schrecken zurück wenn ich auf Sie zu komme und anspreche, liegt wahrscheinlich an der Ausstrahlung, einem eher Introvertierten kann man auch öfters ansehen, dass er so ist. (natürlich nicht nur, gibt auch Introvertierte, die eine sehr Extrovertierte Ausstrahlung nach außen haben)


    Ambivertiert habe ich genommen, weil es irgendwann halt schon einen Punkt gibt, wo ich Leute nicht mehr sehen kann, spezfisch Arbeitskollegen, im Gegensatz zu wechselnder Kundschaft habe ich jeden Tag die gleichen an der Backe und der ein oder andere ist halt auch etwas schwerer, ich sag mal so, nach 8 Stunden, bin ich ganz froh, wenn ich endlich Ruhe habe, da kann ich nicht jeden Tag noch zusätzliches Kontakt haben mit Leuten aus meinem Umfeld (gerade aus meinem Umfeld...).

  • Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?


    Klar introvertiert, selbst diese Coronavirus Krise macht mir nicht so viel aus wenn es um den fehlenden Kontakt zu Freunden geht. Ich bin gerne alleine um alleine leben zu lassen. Andere Menschen sind mir oftmals eher unheimlich, besonders wenn Fremde mich anschauen als ob man mich ausspioniert. Ich hänge ab und zu mit Freunden ab, aber dann mal einmal. Dann erstmal Ruhe und dann erstmal Wochen ergehen lassen bis man wieder Lust und Laune dazu hat.


    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?


    Naja als Kind war ich eher das Gegenteil. Total verrückt, kontaktfreundlich, laut usw.. aber das hat sich alles zum Ruhigen entwickelt. Früher mochte ich den Krach, weil ich es aufgrund meiner Hörschädigung intensiver wahrgenommen hat. Also alles was laut war oder Krach machte war geil, weil ich es hörte. Irgendwann konnte ich ja alles soweit hören und dann habe ich mich halt verändert, dass ich immer ruhiger wurde. Meine Eltern sind ja auch froh, dass ich ruhiger geworden bin.


    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?


    Also ich verbringe hauptsächlich mehrere Stunden bis tief in die Nacht so um 3 Uhr damit vor der Konsole zu sitzen und mit anderen meist Spielfreunden zu spielen. Der fehlende Blickkontakt zu Leuten ist viel angenehmer. Man hört sich und man redet über ein Headset ohne, dass man sich zu sehr ernst genommen wird. Würde man jeden ins Gesicht schauen können, dann wäre ich angespannt, weil da können öfters Fehler unterlaufen. Ansonsten bin ich oft mit Eltern spazieren. An der Arbeit selbst muss man mit Leuten in Kontakt sein, aber ich rede auch dort nicht viel. Ich schreibe meist öfters als ich was sage. Außer zu Leuten, die ich sehr gut kenne. Aber selbst beim besten Freund ist das mit der Quarantäne nicht so schlimm. Wir können auch schreiben und Online spielen und dabei reden.


    - Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?


    Dass ich manchmal zu ruhig sei, manchmal sitze ich am Tisch und sage nichts und werde dazu aufgefordert was zu sagen. Ist aber jetzt auch nur wenn man mit Leuten sitzt, die man nicht so gut kennt.


    Was noch? Dass ich oft gefragt werde, ob ich eine Freundin habe? Keine Ahnung, ob das ein Vorurteil ist. Wenn ich eine hätte würde ich es ja sagen.


    Welche dieser Vorurteile kanntet ihr und glaubt sie selbst oder hattet ihr selbst geglaubt? Fallen euch noch welche ein?


    Ich kenne alle und kann sie nachvollziehen.


    - Wie (un)realistisch wirken so manche introvertierte und extrovertierte Charaktere in Medien auf euch? Welche Tropes oder Klischees gibt es, die euch immer wieder begegnen? Wie findet ihr diese?


    Ich denke mal, dass die meisten Leute, die sich öffentlich präsentieren eher extrovertierte Charaktere sind. Das beste Beispiel sind zum Beispiel die Influencer. So viel von sich selbst in den Medien zu präsentieren, das ist alles bei mir unvorstellbar. Die kommen oft als Superhelden rüber, aber sind einfach nur Menschen, die Aufmerksamkeit wollen. Dann natürlich die ganzen Menschen in den Unterhaltungssendungen. Ich bin ein ganz Schlechter um andere Menschen zu unterhalten. Gut, ich kann in Online Spielen Andere gut unterhalten, aber ich meine jetzt mit Kontakt und so. Ein Unterhalter zu sein...puhh woher haben diese Menschen diese Befähigung so locker Sendung zu Sendung mit anderen Menschen zu unterhalten. Währenddessen teilweise Millionen Menschen genau dich zuschauen. Ich würde und könnte mir dabei nur in die Hose machen!

  • Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wenn ein Mensch beide Seiten zu etwa gleichen Teilen in sich vereint, nennt man das übrigens Ambiversion.

    Diese mag zwar durchaus ihre "Vorteile" haben, aber ich persönlich, die sich für eine solche bishin zu eher extrovertiert hält, finde das unter Umständen auch anstrengend. Man will sich so gerne mit Menschen treffen, doch nach einiger Zeit (aka ein paar Stunden) will man dann doch bald wieder für sich alleine sein.

    This. Das ist so anstrengend und nervig, dass mir zeitweise einfach die Lust an allem vergeht. Draußen mit Menschen ist blöd, allein sein noch mehr, und dadurch entsteht ein Teufelskreislauf, aus dem man nicht immer rauskommt. Zum Glück habe ich Leute, die mir mehr Energie geben als andere,
    was es mit bestimmten Freundesgruppen einfacher macht.


    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?

    Das hat sich einfach immer bei Unternehmungen mit anderen geäußert, weil beide meiner Batterien irgendwann leer waren. Wenn ich eine Gruppe 5 Tage die Woche ertragen muss, habe ich einfach keine Energie mehr, etwas mit ihnen zu tun. Dann muss ich wieder paar Tage daheim verbringen, bis das auch wieder unertragbar wird. Bei mir äußert sich die Angespanntheit übrigens seit immer durch Geräuschempfindlichkeit (durch die Misophonie) und wutbehafteter Stressausbrüche.


    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?

    Ich dachte wegen der Vorurteile und Meinung anderer immer, dass ich extrovertiert sei. Ich bin laut und bunt und temperamentvoll, was andere schnell darauf schließen lässt. Allerdings werde ich nach einer Zeit einfach immer angespannter.


    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?

    Ich merke in der Corona Krise, wie sehr ich mich darüber freue, dass ich meine Freunde alle paar Wochen wieder zum Grillen treffen kann. Bin aber durch den BisaChat und meinen Freund vom "alleine sein" abgelenkt.


    Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?

    Dass ich eben eindeutig extrovertiert bin, dass ich deswegen immer im Mittelpunkt stehen will (was ich eigentlich voll ungern mache) und dann reagieren Leute eben verwundert, wenn ich mal ich-Zeit brauche und ausraste.

  • Okay, der Titel hat mich getriggert.

    Haha sorry, aber Titel, die triggern, werden eher angeklickt als das, was ich zuvor hatte, also den letzten Teil, das trockene "Introversion, Extraversion & Ambiversion". :yeah:


    Zitat von Mipha

    Bastet , in der Überschrift müsste doch "herausfindest" stehen oder? (Vllt muss auch ich zum Augenarzt...^^")

    Danke. ^^


    Zitat von Mipha

    Und woher kommt das Wort "introvertiert"? Ich verstehe es halt als nach innen gekehrt. (Latein, aber seeeehr eingerostet)

    Kann man durchaus so verstehen. Im übertragenen Sinn bedeutet es Energie aus sich selbst zu ziehen.


    Zitat von Mipha

    Dazu wollte ich zu guter Letzt auch noch etwas sagen: Gerade vor ein paar Tagen habe ich ein YT-Video eines Asperger-Autisten über "socialising" geguckt (ich sag ja, viele YT-Videos zu dem Thema), in dessen Kommentaren sich ein(e) extrovertierte(r) Autist(in) gemeldet hatte. Ich finde den Kommentar gerade nicht wieder, aber ich war so überrascht, weil ich mir über diese Kombination noch nie Gedanken gemacht habe.

    Darüber hab ich mir auch lang keine Gedanken gemacht und dachte tbh auch, dass eigentlich lange Zeit, dass alle Autist*innen Menschenkontakt meiden, weil sie sich eben auch überfordert fühlen.


    Zitat von Clover Jade
    Zitat von Bastet

    Introvertierte Menschen sind kreativer und künstlerischer.

    Ist das wirklich ein Klischee? Ich finde, das kann man, auf beide Seiten bezogen, so pauschal gar nicht sagen. Während Introvertierte mehr mit sich selbst beschäftigt scheinen und darüber hinaus viel nachdenken (mit irgendwas muss man ja in seiner Ruhe die Zeit tot schlagen), bekommen Extrovertierte viele Eindrücke von außerhalb, was bei Inspirationen sehr hilfreich sein kann. Ich sehe das also wie das, was du zu dem Punkt der Autoren geschrieben hast.

    Zumindest kam es von bestimmten Hobbyautor*innen selbst. Ich muss dazusagen, dass ich diesen Leuten persönlich sowieso nicht so viel abgewinnen konnte, da die sich mit solchen Leuten nur selbst beweihräuchert haben. In letzter Zeit ist's im Internet auch in Mode gekommen, dass sich nichtmal introvertierte, aber "I hate people"-Menschen besser fühlen wollen, indem sie sich über extrovertierte Leute auslassen und eben Klischees verbreiten, wie oberflächlich etc die wären. ^^"


    An sich gebe ich deiner Erklärung sehr Recht. Ich denke, Texte von sehr (also nicht nur ein wenig) intro- und extrovertierten Menschen unterscheiden sich, zumindest meiner Erfahrung mit den Leuten und Texten nach, stark und sie haben eine ganz andere Herangehensweise. (Vorsicht auch Klischee) Während ich denke, dass man nicht wirklich schreiben kann, wenn man sich nicht regelmäßig mit so einigen, realen Menschen auseinandersetzt, meinten diese Leute, sie würden sich lieber mit philosophischen Theorien und der Aussage der Story auseinandersetzen, konzentrieren sich auf klitzekleine Details im Worldbuilding, die sonst kaum wen interessieren, und ich glaube, extrovertierte Menschen schreiben eher mehr Dialoge und Charakterinteraktionen, während ich von sehr introvertierten Menschen seitenlange Monologe gelesen habe. xD

    Und zumindest meiner Erfahrung nach können die auch nicht wirklich etwas mit dem Geschmack des anderen anfangen, auch bei Bücher, Anime etc... das ist natürlich auch eine starke Vereinfachung, aber etwas, das ich immer wieder beobachten konnte.


    Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wenn ein Mensch beide Seiten zu etwa gleichen Teilen in sich vereint, nennt man das übrigens Ambiversion.

    Diese mag zwar durchaus ihre "Vorteile" haben, aber ich persönlich, die sich für eine solche bishin zu eher extrovertiert hält, finde das unter Umständen auch anstrengend. Man will sich so gerne mit Menschen treffen, doch nach einiger Zeit (aka ein paar Stunden) will man dann doch bald wieder für sich alleine sein.

    This. Das ist so anstrengend und nervig, dass mir zeitweise einfach die Lust an allem vergeht. Draußen mit Menschen ist blöd, allein sein noch mehr, und dadurch entsteht ein Teufelskreislauf, aus dem man nicht immer rauskommt. Zum Glück habe ich Leute, die mir mehr Energie geben als andere, was es mit bestimmten Freundesgruppen einfacher macht.

    Ich würde mal sagen, ich gehöre eher zu den ambivertierten Leuten, eigentlich hätte ich gesagt extrovertiert, aber dass muss nicht permanent sein.

    Früher habe ich zu den vollkommen introvertierten Leuten gehört, Mobbing hat dafür schon gesorgt, dass ich lieber alleine und zurückgezogen leben wollte.

    Was die Vorurteile angeht, ganz witzig, teilweise habe ich damals auch so gedacht, heute muss ich aber sagen, das ist eher so eine Denkweise, wie Extrovertierte und Introvertierte funktionieren könnten.

    Es gibt in meinen Augen genug Leute, die auf diese Vorurteile passen, aber genauso viele, die eben nicht darauf passen.

    In diesen beiden Posts kann ich mich auch sehr gut sehen.

    Obwohl es drauf ankam mit wem ich mich umgeben habe. Ich hielt mich auch aufgrund von Mobbing, Probleme daheim und co. für ziemlich introvertiert, aber bei den richtigen Leuten war das gar nicht mehr der Fall.



    Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Ambivert, aber in Richtung extrovertiert trifft es am besten. Ich ertrag es auch nicht, wenn täglich etwas ansteht, zumindest nicht auf Dauer, aber ich ertrag es genauso wenig zumindest sehr gute Freunde nur einmal im Monat oder alle zwei Monate mal zu sehen. Am liebsten wäre mir wöchentlich oder öfter, was natürlich nicht immer geht. Finden die öfter statt, fühl ich so eine Angespanntheit, dass mir meine Zeit für mich gestohlen wird und ich mich gar nicht mehr erholen kann.


    Mir ist das eigentlich so richtig bewusst geworden, als ich richtig depressive Phasen hatte und Freunde das ahnten, obwohl ich es ihnen nicht gesagt habe, und mich immer dann zu Treffen und Spieleabende einluden. Selbst wenn ich auf nichts, nichtmal (! :o) Anime Bock hatte, darauf hatte ich darauf dennoch sofort Lust und bin hingegangen. Wenn es mir nach einigen Stunden nicht gut ging, bin ich dann schon wieder gegangen, weil ich so jemand bin, die niemanden runterziehen will. Zumindest für die nächsten Tage ging es mir danach dennoch viel besser, einfach weil ich einige Stunden mit anderen verbringen konnte.


    Auch wenn ich lernen muss und ich mich in welcher Weise auch immer konzentrieren soll, bin ich schon bald ungeduldig und hibbelig geworden und es hat mich einfach verrückt gemacht alleine zu sein. Speziell wenn alles still war. Zu lange Stille macht mich wahnsinnig. ^^" also manchmal mag ich das schon gerne, aber nicht, wenn ich mich konzentrieren soll.

    Vor meiner Matura und immer, wenn ich für einen Unitest lernen musste, hab ich mich in den Park oder in ein Cafe gesetzt (oder zum Macci mit 1€-Kaffee, jeden Tag richtiges Cafe macht arm), da ich dort viel aufnahmebereiter bin. Einmal hat sich eine Mutter entschuldigt, dass ihre Kinder so laut seien und ich meinte: "Kein Problem, da kann ich mich am besten konzentrieren." Die Frau hat mich angestarrt wie ein Autobus und dachte natürlich erstmal, das sei Sarkasmus. xD

    Und während ich mich tatsächlich auch auf den Stoff konzentrieren konnte, erschuf ich währenddessen oder am Abend im Hinterkopf neue Charaktere oder arbeitete diese weiter aus. Nichts hilft mir dabei so sehr wie das Verhalten und Gespräche realer Menschen, die man beiläufig aufschnappt und iwie abändern kann. xD

    Jedenfalls hab ich auch nur dann ein Problem mit lauter Musik und Gesprächen in meiner Nähe, wenn ich Migräne habe und mit Menschenmassen nur dann, wenn man tatsächlich nicht mehr vorwärts kommt und eingeklemmt wird.


    Ansonsten, was für mich eben allgemein essentiell ist, sind eben andere Menschen im Leben und ich persönlich dachte, man müsste ein Workaholic sein, aber in Wahrheit ist mir Teilzeit am liebsten und irgendein netter Job, der einen gut über die Runden bringt und mit netten Kolleg*innen. Wenn ich mir die Zukunft so vorstelle, dann eher mit einem bestimmten Kreis an Menschen, nicht zu klein, nicht ZU groß, die mir wichtig sind, vielleicht oder sehr gerne, eigene Kinder und so. Also ja, ich bin schon sehr "sozial fixiert", wenn es den Begriff gibt und ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man eher extrovertiert ist. xD Alles andere gibt mir auch wenig Motivation.


    Ich rede bei den richtigen Leuten auch manchmal unglaublich viel (zumindest in Phasen) und tausche mich gerne aus, aber ich bevorzuge es trotzdem lieber zuzuhören und speziell bei neuen Bekanntschaften erstmal abzuwarten und einzuschätzen welche Art von Menschen diese sind. Wenn ich mich mit jemandem sehr gut verstehe, bricht das Eis da aber auch sehr schnell. Naja und außerdem muss man sich langsam herantasten wie viel schwarzen Humor Leute vertragen lol

    Meine Stimme ist auch eher leise und hell, aber wenn ich überhört werde, mach ich spätestens nach dem dritten Mal auf mich aufmerksam, was früher manchmal nicht so war oder nur bei wenigen Leuten. Bei meiner Familie und besten Freunden war das so "hi, ich bin auch noch da und will was sagen!?" Normalerweise, in den Phasen und Launen, in denen ich stiller bin, bin ich es nun auch schon gewöhnt, dass man dann zwischendrinnen darauf wartet, dass ich was dazusage und wenn ich in einer Gruppe bin, die das nicht tut, beschaffe ich es mir schon. Natürlich nicht, indem ich andere anschnauze (außer in der Schulzeit, da wurde ich aber auch von einer Gruppe Mädels absichtlich immer wieder übergangen), aber halt schon ein direktes "wollte jetzt auch noch was sagen."


    Bloß sowas wie Präsentationen konnte ich nie halten und kann es auch noch immer nicht und ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt von allem... aber auch nicht außen vor.

    Mir fiel es das eine Mal, als ich durfte, auch wirklich schwer, 25 Kinder im Alter von 8 Jahren in einem Klassenzimmer zur selben Zeit zu unterrichten. Da fühl ich mich ebenso überfordert, obwohl man das halt auch üben müsste und dann ginge es schon... jedenfalls Kleingruppen, so 5-8, fallen mir viel leichter zu unterrichten, in Schach zu halten (xD) und auf diese auch persönlicher einzugehen. Da fühl ich mich auch, als hätte ich viel mehr Autorität und Durchsetzungsfähigkeit.



    Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?


    Eigentlich zuerst einmal ganz gut. Allerdings, würde ich alleine wohnen, hätte ich schon nach ein paar Tagen abgedreht. Gegen Ende war es dennoch emotional scheiße für mich andere Freunde nicht sehen zu können. Demnach hatte ich sie etwa 55 Tage nicht gesehen.

    Ich hab btw mal für ein Jahr alleine gewohnt, aber da war ich in meiner schlimmsten depressiven Phase, die ich hatte, in der ich für Stunden nichtmal aus dem Bett kam, aber ich kannte auch meine Mitstudent*innen noch nicht gut genug, um öfter mal was auszumachen. Also alleine wohnen empfinde ich als den absolute Horror. ^^" Ich hab nur dann Motivation für den Alltag, wenn ich weiß, dass ich da und dort jemanden treffe, den ich gerne mag oder nach Uni oder Arbeit so einmal, zweimal in der Woche was ansteht.

    Und eigentlich hab ich mir immer gesagt "ja, man muss auch alleine sein können", kann ich aber so gar nicht. ^^"



    Wie (un)realistisch wirken so manche introvertierte und extrovertierte Charaktere in Medien auf euch? Welche Tropes oder Klischees gibt es, die euch immer wieder begegnen? Wie findet ihr diese?


    Viele Charaktere befinden sich ja auch so eher im Mittelfeld, aber viele, oder zumindest so einige, Medien stellen viele der Klischees, die ich aufgezählt habe, oft sehr überspitzt dar; machen introvertierte Charaktere zu einem nerdigen Bücherwurm mit vielleicht einem einzigen Freund, der nur sein Freund ist, weil er auch Außenseiter ist, und zeigen extrovertierte Charaktere mit Stroh im Kopf, die sich auf der nächsten Party ansaufen und dauernd irgendein einen neuen Hook-Up abschleppen. Natürlich gibt es ein paar solcher Leute, aber ich bin diesen Tropes sehr müde, vor allem, weil sie Charaktere sehr einseitig darstellen.


    Gibt dann natürlich andere Medien, die es sehr gut hinbekommen intro- und extrovertierte Menschen als well... Menschen darzustellen. Das Ding ist, dass man in unterschiedlicher Umgebung ja auch unterschiedlich reagiert. In einem Bewebungsgespräch bist du dann doch viel zurückhaltender als mit Freunden etc.


    Naja, im Allgemeinen mag ich nichtmal unbedingt immer extrovertierte Charaktere lieber, aber eben solche, die dann schon die Zähne auseinanderbekommen und sich trauen was zu sagen und bis zu einem gewissen Maß auch zu tun und nun ja, ein gewisses "Ego" haben. xD



    Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?


    Manche würden anfangs glauben, dass ich eher mehr introvertiert bin, was eben damit zu tun hat, dass ich etwas Zeit brauche. Aber ich bin da auch nicht total wortkarg oder so. Wie gesagt warte ich auch gerne ab was für ein Mensch mein Gegenüber ist und "beobachte" auch gerne, selbst wenn das mehr stalkery klingt, als es sein sollte. xD

    Ich glaube schon, dass ich Menschen recht gut lesen kann und früher war ich eben oft zu voreilig damit Leuten zu vertrauen etc und ich denke, ich kann zumindest in einigen Fällen gut die Absichten der Leute nachvollziehen. Sprich ich will oft erstmal sehen, was ich aus dem Subtext höre oder so Kleinigkeiten im Verhalten herauslese, bevor ich Leuten um einiges mehr vertraue.

  • Ja diesen Teufelskreis kenne ich, zumindestens, als ich noch mehr mit meinen damaligen Kollegen zu tun hatte.

    Auf der einen Seite war ich zu fertig über den Tag um mich weiter "nerven" (so hab ich es früher genannt) zu lassen, auf der anderen Seite, war mir aber scon klar, dass die Langeweile und die Depression größer wird, wenn ich alleine zu Hause sitze.


    Für meine Ambivertiertheit muss ich aber heute noch kämpfen, bevor ich wieder in das introvertierte Loch falle.

    Was mir in meiner momentanen Situation fehlt, sind Freunde (richtige Freunde), ggf. auch Leute die eher ambivertiert sind Richtung extrovertiert.

    Die Kollegen die ich habe und die damaligen "Freunde" waren halt eher introvertiert, bei denen war halt zocken wichtiger.

    Und ganz besonders darüber habe ich mir in meiner damaligen Introvertiertheit Gedanken gemacht.

    Ich habe meine Zeit für mich, mich kann keiner verletzen, aber letztendlich töte (und nein das ist nicht übertrieben geschrieben) ich mich selbst.

    Denn ich weiß selbst ich brauche sozialen Kontakt, so sehr man mich auch jahrelang verletzt hat, so sehr es meine Familie einen scheiß interessiert wie es mir geht, ich brauche Kontakt, dass es noch nicht 100% einfach ist, solche zu schließen, muss ich selbst weiter daran arbeiten, dass es genau in diese Richtung geht.

    Die größte Angst ist für mich, dass ich wieder in den Boden gestampft werde, ausgenutzt werde und letztendlich wieder alleine stehe, doch ich mach mir meist schon vorher Gedanken und lasse oft nicht mal zu, dass es so weit kommen kann, in dem ich mich mit diversen nicht weiter unterhalte. (also ich verstoße Menschen auf jeden Fall nicht weil ich Pauschal denke, die fallen mir in den Rücken, es ist eher ein Schutz, natürlich rede ich mit den Leuten, ich lache, ich erzähle auch einigen von mir (auch wenn es nur minimal was von mir ist, aber einen wirklichen Ansatz hatte ich von anderer Seite auch noch nicht, als Beispiel der Kollege von damals, seit dem ich weg bin keine Antwort mehr und genau solche Aktionen dürfen mich nicht wieder in die Introvertiertheit führen)


    Ich halte mich zwar gerade über Wasser, wenn ich in der Stadt bin und mit anderen rede, aber das ersetzt mir leider keine wahren Freunde, mit deinen u.a. schon mal ganz anders redet, als mit Leuten die man einfach random trifft und es auch nur beim Smalltalk bleibt.

    Denn eins merke ich, um so weniger ich mit anderen zu tun habe, um so mehr gewinnt mein Hinterstübchen an Macht und es kommen wieder die schlimmsten Gedanken in den Sinn, schlimmer als der Gedanke, dass man eh wieder verarscht wird.



    Ein Vorteil hat mir meine damalige Introvertierheit aber gebracht, ich kann in den aller meisten Fällen Menschen lesen.

    Das habe ich mir als stiller Beobachter gut aneigenen können und hat mir auch schon oft geholfen bei Menschen, bei denen ich von vorne hinein schon wusste, dass Sie falsche 50ziger sind.

    Außerdem breche ich ungern mit Aussagen durch die Mauer, in der heutigen Zeit überlege ich noch sehr viel, bevor ich mich äußere.

    Gerade in bei solchen Themen.

  • Finds ja verwunderlich, das es bis jetzt noch kein Thema zu Introversion & co. gab lol. Perfektes Thema für mich, Zeit für Realtalk Deeptalk, darauf stehen ja immer alle. Ich werd jetzt auch nicht die Fragen im Startpost beantworten, sondern mich eher auf die Vorurteile basieren und etwas aus dem Nähkästchen plaudern.


    Ich bin zu 100 % introvertiert. Das war ich schon immer, ich verbringe den Großteil meines Lebens alleine, wirklich viel unterwegs bin ich nicht. Hab auch kaum soziale Kontakte außerhalb des BisaBoards. Durch Corona hat sich tatsächlich nicht viel verändert. Ich bin dadurch nicht öfter zuhause und habe dadurch nicht weniger Kontakt zu Menschen. Ich hatte es auch vor der Pandemie kaum.


    Es gibt Tage, wo ich das ganz entspannend finde und es genieße, aber dann gibt es Tage, wo ich mir wünsche, dass es anders wäre. Insbesondere bin ab und zu doch etwas neidisch auf den Lebensstil anderer, obwohl ich mit meinem eigenen bisher selten Probleme hatte. Muss aber auch sagen, dass ich durch meinen Autismus sowie durch weitestgehend sehr negative Erfahrungen einfach nicht wirklich die Fähigkeit besitze, mit Menschen in Kontakt zu kommen.


    An der Stelle will ich mich jetzt mal den Vorurteilen widmen und zu jenen, die auf mich zutreffen, etwas erzählen. Ihr kennt mich, ihr wisst, dass ich manchmal sehr gerne deeptalke, weil ich mit dem Thema sehr offen und ehrlich umgehe. Mal sehen, wie viele Leute ich heute zum heulen bringe.


    Zitat

    Introvertierte sind viel häufiger im autistischen Spektrum zu finden (entsteht aus dem Vorurteil nicht mit Menschen und sozialen Situationen umgehen zu können.)

    Beginnen wir hiermit. Die meisten, die mich kennen, wissen es, da ich zum Beispiel im Chat öfter mal drüber spreche, dass ich das Asperger Syndrom habe. Zwar ist diese Form des Autismus bei mir jetzt nicht so stark ausgeprägt, wie es bei anderen der Fall ist, aber ich habe eben diesen Autismus. Grundsätzlich bin ich dadurch eben nicht wirklich fähig, offen auf fremde Menschen zu zugehen und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Hier im BisaBoard merkt man das wohl überhaupt nicht, aber hier bin ich eben ganz anders wie im Real Life, wenn ich mit Leuten Kontakt habe, die mir eher fremd sind. Deswegen hab ich hier im BisaBoard wohl auch so viel Spaß und wenn ich dann Menschen treffe, die ich kenne, kann ich auch wirklich Spaß mit ihnen haben und die mit mir. Aber dazu später mehr.


    Dass mich der Autismus einschränkt, habe ich zuletzt vor etwa 2 Jahren auf der Arbeit gemerkt, als ich in einem Bereich gesetzt wurde, wo Bürgerkontakt an der Tagesordnung statt. Und schnell habe ich gemerkt, dass mich das psychisch zusetzt. Sehr schnell bin ich an meine Belastungsgrenze gestoßen und habe gemerkt, wie schwer es für mich ist regelmäßig mit fremden Menschen zu sprechen. Schlussendlich konnte ich aber den Fachbereich wechseln und das war dann auch ganz gut gelöst.


    Zitat

    Introvertierte Menschen mögen keinen Menschenkontakt, sind auch sehr schüchtern und reden kaum. Das ist das gängigste Vorurteil, da viele Menschen das Konzept von Extroversion und Introversion nicht verstehen.

    Introvertierte haben also häufig nur eine Sozialphobie oder sind einfach nur antisozial. Hier schwingt entweder mit, dass introvierte Menschen automatisch auch sozial unfähig sein müssen oder dass sie den Kontakt zu anderen hassen, da sie immer nur für sich sein wollen.

    Ja, lange Zeit in meinem Leben mochte ich keinen Menschenkontakt und ich habe es, so gut, wie es geht, vermieden, mit Menschen in Kontakt zu treten. Während das einerseits wohl auch dem Autismus sowie der psychischen Belastung geschuldet ist, so liegt es hier vorwiegend daran, dass ich gerade in der Schulzeit sehr viel negative Erfahrungen mit Menschen gemacht habe. Ich wurde in der Schule ziemlich massiv gemobbt, so sehr, dass auch die Eltern teilweise verlangt haben, dass ich die Schule verlasse, weil ich meinen Mitschülern schade. Und ich hatte durchaus einige wenige Freunde an der Schule, die letztendlich aber im Verlauf der Schulzeit zu Arschlöchern wurden. Letztendlich hat es dafür gesorgt, dass ich auch Jahre später Kontakt zu Menschen zum Großteil gemieden habe.


    Möglicherweise hatte ich zu dieser Zeit eine soziale Phobie, mindestens aber habe ich den Kontakt zu anderen teilweise gehasst und wollte eher meine zeit für mich allein verbringen, ich konnte wenig Empathie fühlen. Hab das alles nicht pyschologisch testen lassen, da ich das damals einfach nicht wollte. Selbst wenn es so gewesen wäre, hätte ich das nicht wissen wollen. So gefühlt habe ich mich jedenfalls. Ich habe mich lange Zeit soziophob gefühlt,


    Durch das BisaBoard hat sich das wohl alles etwas verändert. Ich bin zwar immer noch ein einsamer Typ, aber den Großteil meiner Zeit verbringe ich hier im BisaBoard und im Gegensatz zum RL macht es mir hier wesentlich mehr Spaß, mit anderen Usern in Kontakt zu treten. Allerdings würde ich ja schon gerne mehr Zeit außerhalb meiner eigenen vier Wände verbringen, Dinge unternehmen, schöne Sachen erleben und mit Menschen in Kontakt kommen. Ist aber halt alles nicht so einfach, da ich Hemmungen davor habe, auch wirklich Menschen anzusprechen und kennen zu lernen. Wie gesagt, manchmal beneide ich Leute, denen das so leicht fällt. Ich selber bin zwar nicht unbedingt unzufrieden mit mir selbst, manchmal wünschte ich mir aber doch, es wäre alles anders.



    Zitat

    Introvertierte Menschen sind langweilig und man kann keinen Spaß mit ihnen haben, da sie ja weder Menschen treffen noch das Haus verlassen wollten. Sie können nicht locker sein und gehen an alles sehr ernst heran.

    Das trifft teilweise auf mich zu. Ja, ich halte mich für einen sehr langweiligen Menschen, da ich halt wirklich kaum was erlebe, selten was unternehme und eben viel zuhause bin. Zu allem Überfluss kann ich mich echt für sehr wenig begeistern. Im Prinzip habe ich nicht wirklich viele Hobbies. Spaß mit mir kann man aber dann haben, wenn ich wirklich in einer Gruppe mit Menschen umgeben bin, die ich wirklich mag. Das sind zwar nicht allzu viele Menschen, aber es gibt sie. Und dann kann ich auch mal recht schnell die sanguinische Seite von mir zeigen. Aber wenn es jetzt Leute gibt, die irgendwie mehr von mir wissen wollen oder mich fragen, ob ich irgendwas zu erzählen hätte... Dann kann ich halt nicht viel erzählen. Das soll jetzt nicht so klingen, dass ich 0 Selbstwertgefühl habe - was ich auch immer mal wieder gehört habe - es ist halt wirklich so, dass ich mich kaum für Dinge begeistern kann und wenig erlebe.


    Jedoch halte ich mich für einen sehr lockeren Menschen, wobei es dann doch hin und wieder vorkommt, dass ich Dinge hin und wieder persönlich und zu ernst nehme und auch schnell eifersüchtig oder neidisch werde. Zwar nicht mehr so viel wie früher, also in den letzten Monaten hat sich meine lockere Seite deutlich öfter gezeigt. Und wenn die Stimmung passt, so kann ich auch aus mir rauskommen und mit mir kann man eine Menge Spaß haben, das hängt bei mir stark vom Umfeld ab. Da ich aber die meiste Zeit zuhause bin, wenig Zeit mit anderen Menschen verbringe, kommt das auch nicht allzu oft vor.


    Alle anderen Vorurteile treffen auf mich nicht zu, bis auf, dass ich meine Zeit halt mit Videospiele (=Unterhaltungsmedium) verbringe und eben im BisaBoard. Das BisaBoard ist für mich jedenfalls eine gute Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt zu treten. Und gerade das BisaBoard mit seinen Usern hat mein Leben in den Jahren 2019 und 2020 ziemlich bereichert. Ich kriege hier das, was mir in meinem RL fehlt: Kontakt mit anderen Menschen. Und das macht mich doch sehr glücklich.


    Daher geht es mir ja aktuell sehr gut. Durch das BisaBoard fühle ich mich auch wesentlich wohler. Es gab ne Zeit, wo ich zwar nicht unbedingt depressiv war, aber mit vielen Dingen in meinem Leben unzufrieden war. Seit ich aber das BisaBoard und seine Community für mich entdeckt habe, ist das nicht mehr so. Ich fühle mich wohler, konnte mich von dieser Unzufriedenheit lösen und bin um einiges glücklicher, als ich es noch vor 2-3 Jahren war.


    Könnte jetzt hier wieder einige User taggen, denen ich das zu verdanken habe, aber dieser Beitrag soll nicht zu sehr in Dankesreden abschweifen, zudem wissen die Leute das eh, deswegen spare ich mir das.

  • Wattmacks

    Zuerst mal vorweg find ichs toll, dass du dich so öffnen kannst, wenn dir das hier hilft. Und mein Mitgefühl bei all dem Bullshit den du mitmachen musstest. Ich habe aber trotzdem eine Frage: Bist du sicher, dass du introvertiert bist?


    Aus deinem Beitrag lese ich raus, dass du dir manchmal sehr wohl wünscht, dass du aus dir rauskommst und etwas mit Leuten unternimmst. Die Sache ist nämlich, dass du zwar Vorurteile von Introversion aufzählst, aber dir die alle gar nicht zusagen. Du willst das nicht, du willst etwas ändern, du beneidest Menschen mit diesem anderen Lebensstil, usw.

    Das hört sich mMn an, als hättest du durch die Gesellschaft und Mobbing derartige Folgeschäden gezogen, die dir Angst bereiten und dich dazu bringen dein Leben so zu leben, wie du es jetzt gerade machst. Keine Feststellung, nur meine Auffassung.


    Also: Ziehst du Energie aus dem alleine sein, oder raubt es dir eher deine Energie?

  • Als ich meinen Beitrag hier geschrieben habe, war ich mir plötzlich selber nicht mehr sicher, ob ich wirklich zu 100 % introvertiert bin.

    Einerseits ist es so, dass ich mir manchmal wünsche, offener auf Menschen zuzugehen. Wobei das bei mir halt nicht nur mit Negativerfahrungen zusammenhängt, sondern auch mit dem Autismus, was mir das zusätzlich erschwert.


    Andererseits ziehe ich meine Energie mehr aus der Ruhe und aus dem Alleinsein, als aus dem Zusammensein mit Menschen. Wenn es die richtigen Menschen, sind mit denen ich was unternehme, dann blühe ich auch auf und kann ne Menge Spaß haben. Aber so allgemein raubt mir das doch sehr viel Energie und recht schnell merke ich, dass ich dann doch irgendwann wieder meine Ruhe brauche und alleine sein will.


    Das hört sich mMn an, als hättest du durch die Gesellschaft und Mobbing derartige Folgeschäden gezogen, die dir Angst bereiten und dich dazu bringen dein Leben so zu leben, wie du es jetzt gerade machst. Keine Feststellung, nur meine Auffassung.

    Um ehrlich zu sein, kann ich das selber gar nicht klar beantworten. Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt "Ja, es ist ganz klar so". Es ist auch jetzt immer noch so, nur gefühlt nicht mehr so schlimm wie früher. Zu nem großen Teil liegt das halt am BisaBoard, weil ich hier wirklich positive Erfahrungen mache und mich das auch irl bestärkt. Aber noch immer bin ich lieber alleine als mit anderen Menschen zusammen. Kann natürlich sein, dass sich das in den nächsten Jahren ändern könnte, aber ich bin immer noch an dem Punkt, wo mir das Alleinsein mehr Energie gibt als das Zusammensein mit Menschen.

  • Ich glaube, hätte ich nicht moxie s Beitrag gelesen, hätte ich auch von mir selbst behauptet, dass ich ein absolut introvertierter Mensch bin. Aber durch ihren Beitrag hab ich ein wenig mehr nachgedacht und bin, denke ich, zu einer Art kleinen Erkenntnis gekommen


    - Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?

    Zumindest die letzten 5 Jahren war ich enorm introvertiert. Ich habe in meiner Freizeit, also außerhalb meiner Ausbildung, nichts anderes gemacht außer Videospiele gespielt, Serien gekuckt oder Manga gelesen. Die letzte Aktivität, wo ich soziale Interaktionen hatte, war beim Tanzen, welches ich jedoch zu Beginn meines zweiten Ausbildungsjahres abbrach. Einmal, weil ich wegen einer OP aussitzen musste, aber auch deswegen, weil ich durch meine Ausbildung/Arbeit (Industriemechaniker) ohnehin schon körperlich enorm erschöpft wurde und das dann beim Tanzen zu einer Tortur wurde.

    Freunde hatte ich leider keine mehr und in der Ausbildung erst Recht nicht, dort wurde ich mit dem Fortschreiten der Zeit und dem Mobbing meiner Azubi-"Kollegen" wurde ich immer verschlossener.

    Ich hatte aber schon davor ein paar introvertierte Eigenschaften, die sich heute teilweise immer noch halten oder schlichtweg zu mir gehören. Bspw fällt es mir schwer, in neuen Gruppen wirklich offen zu sein oder mich zu öffnen, wenn ich niemanden in der Gruppe kenne und mir alle fremd sind. Auch bei Gesprächen, wo nicht über ein Thema gesprochen wird, das mich interessiert, bin ich eher zurückhaltend und höre lieber zu, als mich aktiv zu beteiligen.

    Das, in Kombination mit meinem leichten Asperger Autismus, führt dazu, dass ich bis heute Schwierigkeiten habe, mich in Gruppen zu integrieren oder auf Leute zu zugehen.

    Aber das ist eben nur eine Seite der Medaille. Denn während ich gegenüber Fremden oder neuen Gruppen eher zurückhaltend bin, bin ich bei Leuten, die ich kenne oder bei Themen, die mich interessieren, das komplette Gegenteil. Da bin ich dann deutlich offener und versuche, mich mit den Leuten zu unterhalten (wie Wattmacks beim Nürnbergtreffen am eigenem Leib erfahren durfte; sorry wenn ich dich genervt hab >.<) oder bei für mich interessanten Themen wie ein Wasserfall drauflos plappere.

    Weswegen ich denke, dass diese "introvertierten Eigenschaften" bei mir zwar schon immer vorhanden waren, aber durch das jahrelange Mobbing vor der 7. Klasse und während meiner Ausbildung enorm verstärkt haben und dazu einige Bonuspunkte auf "Misstrauen gegenüber Fremden" liegt.


    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?

    Die letzten Wochen haben mich nicht sonderlich beeinflusst, wobei ich denke, dass das eher dem allgemeinen Umstand des letzten Jahres geschuldet ist.

    Seit April 2019 hab ich meine Wohnung kaum verlassen bzw bin nicht zur Arbeit gegangen. Zuerst war ich nach meinem Selbstmordversuch in der stationären Psychiatrie, dann den Juli und August über in der Ambulanten Psychiatrie und hab anschließend nur den halben September und Oktober gearbeitet, ehe ich arbeitslos wurde.
    Dadurch war ich enorm viel daheim und konnte mich dort mit meinen Hobbys beschäftigen (und im BB aktiv sein).

    Erst im Februar hätte sich mein Leben ein wenig geändert. Einmal durch die Technikerschule, die ich besuche sowie durch einen Tanz- und Japanischkurs, welche jetzt natürlich allesamt ins Wasser gefallen sind. Doch der "Wegfall" davon beeinflusst mich nicht so stark, da ich bereits ein halbes Jahr daran gewöhnt war, daheim zu sein und meinen Hobbys nachzugehen (auch wenn jetzt ein wenig Online-Unterricht dazu kam). Ich denke, wäre Corona erst ein Jahr später gekommen und ich wäre bereits an Schule sowie Tanz- und Japanischkurs gewöhnt gewesen, hätten mich die aktuellen Umstände deutlich "härter" getroffen.



    - Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?

    Welche dieser Vorurteile kanntet ihr und glaubt sie selbst oder hattet ihr selbst geglaubt?

    Auch wenn ich die Vorurteile kannte, wurde ich selbst damit nie konfrontiert (da extrovertiert und introvertiert leider nicht wirklich etwas ist, was in der Schule behandelt wird)

    Dennoch kann ich einige der "Vorurteile" bei mir selbst beobachten, bspw dass ich mich in meiner Freizeit enorm mit Unterhaltungsmedien befasse und mich in nicht wenige Franchise richtig reinfuchse und dann versuche, alles darüber zu erfahren.

    Ich würde zwar nicht von mir selbst behaupten, dass ich super kreativ bin, aber in meinem Kopf geistern schon viele verschiedene Geschichten herum, die ich mir ausgedacht und immer durch Lore und Worldbuilding erweitert habe.
    Grundsätzlich ist jeder Mensch kreativ und fantasievoll, nur die wenigsten machen etwas daraus.



    Fazit:

    Ich habe einige introvertierte Züge, die bei mir besonders stark ausgeprägt sind, sei es nun wegen meinen Erfahrungen in der Vergangenheit oder durch meinen leichten Asperger Autismus. Dennoch möchte ich gerne mehr aus mir rauskommen und meine "Comfortzone" auch verlassen. Sei es nun durch Forentreffen des BB (wo ich auch offener sein kann, da ich die Leute ja schon "kenne"), durch meinen Tanz- oder Japanischkurs oder auch nur deswegen, weil ich gerne mal meine erste Liebe erleben will.

    Ziehst du Energie aus dem alleine sein, oder raubt es dir eher deine Energie?

    Ich ziehe definitiv meine Energie daraus, da ich wahrscheinlich schnell eine "Reizüberflutung" bekomme, wenn ich außerhalb meiner Comfortzone bin. Aber rausgehen an sich ist kein Problem

  • Wattmacks  Arrior

    Was ich an euren Aussagen sehr interessant finde ist, dass ihr introvertiert seit, aber versucht daraus zu kommen. Aber auch wenn ihr das schafft, ändert das etwas, an eurer Natur?

    Bisher ging ich immer davon aus, dass so eine gewisse Intro- oder Extrovertiertheit einfach mehr oder weniger angeboren ist und es natürlich Momente und auch Menschen gibt, bei denen man das halt nicht ist, aber im Kern bleibt man trotzdem immer das andere. Natürlich beeinflussen viele Sachen in unserem Leben auch, wie wir uns entwickeln und auch bei mir kommt das wohl hauptsächlich von Mobbing. Als Kind war ich nämlich noch mega aufgeschlossen. Wobei... ich sagen muss, dass ich mich ab einem Gewissen Alter, wo man anfängt so Scharm zu entwickeln, zum Beispiel nicht mehr getraut habe in Wartezimmern von Ärzten zu spielen, wenn jemand anderes dabei war. Das muss auch schon so mit 5 - 8 Jahren gewesen sein, wo ich noch nicht gemobbt wurde.


    Auch ich kann ein mega aufgeschlossener und auch der lauteste Mensch in einer Gruppe sein, wenn es die richtige ist, aber das macht mich nicht weniger introvertiert. Insbesondere bei Fremden und ich brauche auch sehr lange um aufzutauen. Wenn ich zum Beispiel jetzt jemanden Fremden auf der Straße nach etwas fragen müsste, bräuchte ich dafür sicherlich erstmal zehn Minuten Überwindung. Als ich im Heim war damals, habe ich ein halbes Jahr gebraucht um da aus mir heraus zu kommen. Wenn man mich einfach random in eine Gruppe schmeißt, werde ich auch definitiv, selbst wenn ich ein paar der Leute kenne leiser sein und kaum was sagen können.

    Also ich will euch nicht reinreden und etwas zu tun, wenn man nicht zufrieden mit sich selbst ist, ist immer gut. Aber steigert euch da nicht zu sehr rein, wenn es letztendlich nicht ganz so klappt wie man es sich erhofft. Manche Sachen kann man einfach nie vollständig ablegen, es ist wichtiger, dass man sich selbst reflektieren kann, als sich irgendwas vorzugaukeln. Was ich sagen will, wenn eure erste Einschätzung introvertiert ist, wird das vermutlich auch stimmen und es macht mehr Sinn, darauf aufzubauen, als zu versuchen da raus zu brechen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich will nicht mal wirklich aus meiner Introversion auszubrechen, da ich ja mit diesem Lebensstil ja an sich zufrieden bin. Also ich habe jetzt nicht das Ziel, von meiner Introversion weg zu kommen und viel mehr zu unternehmen. Irgendwo denke ich mir zwar schon, dass es schön wäre, auch mal was zu erleben, aber diesen Gedanken, dass ich das jetzt unbedingt muss, habe ich nicht.


    Ich habe gerade in den letzten 2 Jahren ne ziemlich starke Persönlichkeitsentwicklung hinter mir. Ich hab das schon mal irgendwo hier erzählt, dass ich im Sommer 2018 bedingt durch meinen Asperger Autismus (shoutout übrigens an Arrior, von dem ich das tatsächlich zu ersten Mal höre) beruflich einige Probleme. Und dieses Problem konnte ich zum Glück lösen und auch daran wachsen. Mittlerweile bin ich mit meinem Lebensstil zufriedener, als es noch vor diesen 2 Jahren der Fall war.


    Ich habe 2019 gerade hier im Forum einige tolle Menschen kennen gelernt und mein erstes Forentreffen besucht. Und das ist ein Punkt, den ich weiter ausbauen möchte. Denn hier im Forum kann ich das Kennenlernen von Leuten wesentlich entspannter angehen, ohne, dass ich mich in einem ersten RL-Treffen mit Fremden erstmal zum Affen mache. Und das hat mich wirklich glücklich gemacht nach all den negativen Erfahrungen der letzten Jahre.

    Ich hab jetzt nicht vor, regelmäßig rauszugehen, Leute zu treffen und Zeug zu unternehmen. Auf lange Sicht würde mir das eh keinen Spaß machen, da ich mich sowieso nicht für wirklich viele Dinge im Leben begeistern kann, abgesehen davon, dass mir das recht schnell zu anstrengend wird.

    Ich habe auch nicht mal irgendwie Interesse an einer Beziehung, solange ich nicht plötzlich die Liebe meines Lebens treffe.


    Ich bin aktuell zufrieden mit mir selbst, es gibt sicher Dinge, die ich an mir noch ändern kann, aber an sich bin ich gerade glücklich. Daher ist es nicht mal ein unbedingter Wille, aus meiner Introversion auszubrechen. Wenn ich in meinem Leben mehr Begeisterung für Dinge finde und mehr und mehr Vertrauen darin gewinne, Menschen anzusprechen, dann wäre das natürlich cool, aber wie ein "ich muss jetzt aber!" fühlt sich das nicht an.

  • Auch ich kann ein mega aufgeschlossener und auch der lauteste Mensch in einer Gruppe sein, wenn es die richtige ist, aber das macht mich nicht weniger introvertiert. Insbesondere bei Fremden und ich brauche auch sehr lange um aufzutauen. Wenn ich zum Beispiel jetzt jemanden Fremden auf der Straße nach etwas fragen müsste, bräuchte ich dafür sicherlich erstmal zehn Minuten Überwindung. Als ich im Heim war damals, habe ich ein halbes Jahr gebraucht um da aus mir heraus zu kommen. Wenn man mich einfach random in eine Gruppe schmeißt, werde ich auch definitiv, selbst wenn ich ein paar der Leute kenne leiser sein und kaum was sagen können.

    Leute auf der Straße nach dem Weg zu fragen oder so, das geht bei mir sehr leicht. Da ich nichts mit denen nach den fünf ausgetauschten Sätzen zu tun haben werde, kann mir auch egal sein, was die drüber, oder über mich, denken.


    Ich hab da aber sonst auch so ein paar Anlaufschwierigkeiten damit, wenn man sich noch nicht kennt und erst recht, wenn noch wenig Gemeinsamkeiten da sind. Fiel mir halt vor allem schwerer bei Arbeitskolleginnen, die deutlich älter waren als ich und andere Vorstellungen von so ziemlich allem hatten. Mit drei hab ich mich dennoch soweit gut verstanden, aber so im Pausenraum ... ja klar kann ich nicht so viel mit einer 50jährigen anfangen, die entweder von ihrem Enkel erzählt oder wenn sie über Unterhaltungsmedien gesprochen hat, dann über irgendwelche Soaps, die sie mir zwar sehr ans Herz legte, aber ich glaube eher nicht, gute Frau. :') Ich lass dann eben gerne Leute erzählen, ist auch ganz süß, wenn die begeistert von ihrem Enkel erzählt oder was in ihrer Serie passiert ist und ich such mir einen Gesprächsfetzen an dem ich mich... ähm entlanghangeln kann, wenn ich dazu was sagen soll oder will oder das Gefühl habe, ich hätte schon länger nichts gesagt, sollte aber.

    Trick 17 ist es dann meist ins Detail Fragen zu stellen. Die Leute wissen damit, man hört ihnen zu und man muss sich trotzdem nicht in die unangenehme Situation begeben, in der man gar nicht mehr weiß, was man sagen soll. Wenn man Montag wiederkam und da erstmal diese unangenehme Stille war, hab ich nachgefragt, ob sie am Wochenende wieder ihren Enkel besucht hat. Dann redet man darüber eine Weile, bis man was zu tun hat. xD

    Zum Glück findet man ja oft recht schnell raus, was der Person wichtig ist und wie die so in etwa tickt.

    Hängt aber natürlich auch vom Gegenüber ab. Wenn man wenig gemeinsam hat und sich trotzdem unterhalten will, muss es die Person ebenso respektieren, dass du ihr manchmal Dinge erzählst, die sie persönlich gerade auch nicht so brennend interessieren würden.


    Aber das Ding ist, bei solchen Gesprächen ist man dennoch um einiges angespannter als wenn man mit einer Person gleich mehr auf der Wellenlinie ist und irgendwie fühl ich mich auch dann manchmal einfach etwas weird, wenn man irgendwie erst auftauen und etwas krampfhafter das Gespräch am Laufen halten muss und so. ^^"

    Bei Leuten, mit denen man sich gleich besser versteht, kommt sehr vieles intuitiver und vieles läuft unterbewusst ab weil deren Crackhead-Level meistens genauso hoch ist wie meines.

    Es ist nicht so ein, wie soll ich es nennen... "soziales Kalkül" und bewusste Gedankengänge in Richtung "ich hab letztens erfahren, dass der Person X wichtig ist, also greifen wir das Thema wieder auf". xD Es ist eben anstrengender.


    Aber auch in "meinem" Umfeld, wenn die Gruppe zu Feiern etwas größer ist, kann ich es gar nicht ab, wenn ich kaum einen kenne und wenn ich von diesen Leuten wen kennenlernen will, pick ich mir ein oder zwei Leute raus, mit denen ich tiefer ins Gespräch einsteige. Das mach ich real und auch Discord/WhatsApp-Gruppen so. Sonst fühl ich mich schonmal überfordert und es kommt halt auf die Leute an wie wohl ich mich fühle und so.


    Und auch wenn es einige nicht gerne hören: ja ich trinke hauptsächlich zu solchen Anlässen Alkohol, weil mir viele alkoholische Getränke tatsächlich sehr gut schmecken und ich sie mag, aber dass man rasch lockerer wird und weniger darauf achtet was man sagt, ist ein sehr netter Nebeneffekt.

    Ich stand auch Gras nicht gut gegenüber (naja immer noch nicht so sehr aus diversen Gründen, aber es ist halt... okay with me, dann hab ich es endlich mal probiert und ich find persönlich die Wirkung auch furchtbar), aber die Wirkung ist bei einigen Leuten wohl in dem Sinne ähnlich wie bei Alkohol. Ich verstehe schon, dass man manches auch aus Angst die Kontrolle zu verlieren nicht probieren will, aber ehrlich gesagt würde ich jemanden, der sich sichtlich sehr unwohl in einer Gruppe fühlt, nicht sofort sagen "omg, lass das!", außer sie haben bereits schon zu viel intus.


    Das Ding ist eben, dass man manchmal zu viel überlegt was und ob man überhaupt nun dazu etwas sagen möchte und wenn ich Leute nicht gut kenne, bin ich erstmal so. Wenn ich Leute gut kenne, schrumpft meine Hemmung in Gesprächen allgemein stark. Also ich überlege natürlich schon öfter: "das kann ich in diesem Moment nicht zu jener Person sagen, weil es verletzend oder unangebracht ist", aber ich meine für vieles andere.


    Zitat von Arrior

    Die letzte Aktivität, wo ich soziale Interaktionen hatte, war beim Tanzen, welches ich jedoch zu Beginn meines zweiten Ausbildungsjahres abbrach.

    Tanzen zu gehen hat mir erstmal auch ein guter Freund vorgeschlagen, bis wir draufkamen / dran erinnert wurde, als wir einfach mal im Garten tanzen wollten, dass keiner von uns auch nur annähernd Rhythmusgefühl oä. hat. xD

    Ich glaube, wenn dir das Spaß macht, ist das für dich eine gute Möglichkeit (aus dir) etwas rauszukommen. Ist nur mies, dass das nun mal weggefallen ist. :/


    Nun, tanzen wird's bei mir echt nicht, aber er ist sehr für eine Theatergruppe oä zu haben / hat es mir vorgeschlagen, wonach wir eigentlich auch was für Wochenenden suchen wollten... but that all changed when Corona attacked.

    Jedenfalls fiel es mir auch schon in der Schule bei allen möglichen Aufführungen schwer aus mir herauszukommen und auch das darzustellen oder ein Projekt so darzustellen, wie ich es eigentlich wollte. Geschriebene Wörter gefallen mir halt besser und gehen mir leichter von der Hand. xD

    Aber auch wenn die Präferenz sicherlich auch prädestiniert ist, kann man (trifft natürlich nicht auf alle zu) sowas auch trainieren und üben. Ich hatte bei Schultheaterstücken und sowas ja Hemmungen wegen dem Judgement anderer und weil ich mir manchmal echt schwertu Emotionen auszudrücken, zumindest verbal und so. Jedes Mal, wenn du es tust, machst du dich nunmal gegenüber anderen ...naja vulnerable. Und das kann ich sonst nur ab und zu bei guten Freunden.


    Bei großen Präsentationen ist es auch der Fall. Wenn ich nur vor meiner Klasse, als ich mich gut mit dieser verstand, referieren sollte, war das gar kein Problem, da es eben nichts weiter war, als wenn du Bekannten ein bestimmtes Thema erklärst. Seitdem stell ich mir das auch genauso vor und setz, wenn möglich, jemanden, den ich gut kenne, in die Mitte.

    Ich hatte vor drei Jahren oder so vor einem imo recht großen Hörsaal eine Präsentation und hab einen Kolleg eben in der Mitte sitzen lassen. In der ersten Reihe ist es etwas ungut, da du dann nicht nach hinten siehst und zu leise sprichst, aber in der Mitte passt das gut und ich hab ihm halt das Ganze nochmal vorgetragen. Ich hab keine Ahnung, ob das sonst jemand mitbekommen hat. xD Das war dann sogar mal eine richtig gute Präsentation, ging um Entstehen und evolutionäre Vorteile von Empathie im Tierreich und das interessierte mich natürlich. Eigentlich find ich es schade, wenn man etwas, wofür man sich interessiert, nicht so rüberbringen kann, wie man es wollte. Trotzdem hat das dann schon Überwindung gekostet.


    Zitat von Arrior

    Dennoch kann ich einige der "Vorurteile" bei mir selbst beobachten, bspw dass ich mich in meiner Freizeit enorm mit Unterhaltungsmedien befasse und mich in nicht wenige Franchise richtig reinfuchse und dann versuche, alles darüber zu erfahren.

    Ich würde zwar nicht von mir selbst behaupten, dass ich super kreativ bin, aber in meinem Kopf geistern schon viele verschiedene Geschichten herum, die ich mir ausgedacht und immer durch Lore und Worldbuilding erweitert habe.

    Grundsätzlich ist jeder Mensch kreativ und fantasievoll, nur die wenigsten machen etwas daraus.

    Da bin ich mir nicht so sicher. So einige oder recht viele Menschen, die ich eben vor allem in der Schule, Arbeit oder Uni kennengelernt habe, geben überhaupt nicht so viel auf Unterhaltungsmedien oder allgemein auf Kreativität. Die sehen zwar ab und zu schon eine Serie oder einen Film (Betonung auf ab und zu), sind aber nicht so arg invested darin wie einige andere. Ich glaube auch, dass Leute, die der Meinung sind, dass Unterhaltungsmedien in jedem Fall sehr stark Menschen beeinflussen, denken einfach nicht daran wie viele Menschen es gibt, denen sie einfach so gar nicht essentiell sind und die sich da auch sehr wenig darin investen.

    Jedenfalls war für mich Medien zu konsumieren immer schon immer sehr essentiell und das war immer dieser Spagat zwischen "möchte das zwar fertigsehen" und "... will aber auch rausgehen." xD


    Zitat von Happily

    Was ich an euren Aussagen sehr interessant finde ist, dass ihr introvertiert seit, aber versucht daraus zu kommen. Aber auch wenn ihr das schafft, ändert das etwas, an eurer Natur? Bisher ging ich immer davon aus, dass so eine gewisse Intro- oder Extrovertiertheit einfach mehr oder weniger angeboren ist...

    Ist wohl so, da es im Kern aussagt, wie du Umweltreize verarbeitest und wie viele Umweltreize du erträgst oder sogar brauchst, um überhaupt eine Grundmotivation zu haben, die dich in Bewegung bringt alltägliche Dinge und darüber hinaus noch etwas zu tun.


    Zitat von Edex

    - Wie (un)realistisch wirken so manche introvertierte und extrovertierte Charaktere in Medien auf euch? Welche Tropes oder Klischees gibt es, die euch immer wieder begegnen? Wie findet ihr diese?


    Ich denke mal, dass die meisten Leute, die sich öffentlich präsentieren eher extrovertierte Charaktere sind. Das beste Beispiel sind zum Beispiel die Influencer. So viel von sich selbst in den Medien zu präsentieren, das ist alles bei mir unvorstellbar. Die kommen oft als Superhelden rüber, aber sind einfach nur Menschen, die Aufmerksamkeit wollen. Dann natürlich die ganzen Menschen in den Unterhaltungssendungen. Ich bin ein ganz Schlechter um andere Menschen zu unterhalten. Gut, ich kann in Online Spielen Andere gut unterhalten, aber ich meine jetzt mit Kontakt und so. Ein Unterhalter zu sein...puhh woher haben diese Menschen diese Befähigung so locker Sendung zu Sendung mit anderen Menschen zu unterhalten. Währenddessen teilweise Millionen Menschen genau dich zuschauen. Ich würde und könnte mir dabei nur in die Hose machen!

    Eigentlich meinte ich fiktive Charaktere, aber das ist auch okay. xD


    Bühnenmenschen sind eben eine ganz eigene Kategorie. Also jener Freund, der mir vorgeschlagen hat, man könne ja mal schauspielern und so versuchen, ist genauso. Gerade so künstlerische Bühnenmenschen sind einfach sehr offen und ziehen ihre ganze Energie daraus und ich bin tbh froh, wenn mich solche Leute "adoptieren" und dann einen dazu bewegen was auszuprobieren. xD

  • - Was seid ihr? Eher oder sehr extrovertiert oder introvertiert oder eher Ambiverts?

    Wieso denkt ihr das? Wie hat sich das geäußert?

    Ich würde mich eher als introvertiert bezeichnen. Ich hatte schon immer das Problem mich zu öffnen, ich war nie so kontaktfreudig und immer der schüchterne Typ. Auf große Menschenmassen, gerade mit vielen Menschen verspüre ich eine Abneigung bzw eine Angst. Als ich mich für einen Platz in der Oberstufe an einer neuen Schule beworben habe zum Beispiel, musste ich den Wahlbogen nochmal neu abgeben und zur Schule hin. Ich war vor dem Schulgebäude, aber da waren mir dann zu viele Schüler, ich bekam Angst und bin nachhause gelaufen. Den Wahlbogen musste mein Vater für mich abgeben. Grundsätzlich dauert es eine ganze Weile bis ich mich an neue Mitmenschen gewöhnt habe, es fällt mir nicht gerade leicht sowas zu kompensieren.

    Das Paradoxe ist ja irgendwie, dass ich es hasse allein zu sein, da ich mich vor der Einsamkeit fürchte, dennoch fühle ich mich bei Gruppen die größer als drei bis vier Menschen ist total unwohl.

    Generell einerseits mag ich Aufmerksamkeit, im selben Zuge schäme ich mich aber auch dafür, was aber vermutlich auch daran liegt, dass ich mich selbst nicht sonderlich schätze. Mir wurde schon von frühster Kindheit beigebracht mich an den gesellschaftlichen Regeln zu halten , und deswegen habe ich versucht dahingehend immer irgendwie "perfekt" zu sein. So war ich immer versucht nett und freundlich zu sein, habe immer versucht den Anordnungen der Autoritätspersonen folge zu leisten und versuchte auch immer ein guter Schüler zu sein. War irgendwas nicht gut genug wurde ich von meinen Eltern oft kritisiert deswegen.

    In der Schule, gerade während meiner Realschulzeit von der fünften bis zur zehnten Klasse, bin ich mit dieser Eigenschaft in Kombination das ich schon immer eher introvertiert war und keiner Clique richtig zugehörte, bei vielen angeeckt. Mein mangelndes Verständnis von Humor, Sarkasmus und Ironie, es fällt mir wirklich schwer zwischen den dreien zu Unterscheiden und ich bin auch kein Fan von Witzen, war auch nicht gerade förderlich. Ich habe niemanden verpetzt oder andere verurteilt wenn sie sich nicht an irgendwelche Regeln etc. hielten, aber mein Charakter hat irgendwie einige genervt. (Ich habe auch noch weitere richtig komische Eigenarten aber damit bin ich eher nur zuhause angeeckt) So musste ich auch Mobbing in Form von Ausgrenzungen und Kommentaren ertragen die alles andere als nett waren, erdulden. Zwar hatte ich auch irgendwie Freunde, aber meist war ich immer nur der Unsichtbare, und einige einzelne meinten auch zu mir mal "Hau ab, du bist hier nicht willkommen!". Auch wurde ich manchmal gegen meinen Willen von einzelnen, auf allen vieren gepackt und mal die Treppen rauf und runter getragen, mal auch durch die Flure, und meine Güte es war schlimm.

    Es gab natürlich auch Momente wo ich anerkannt wurde, beispielsweise in dem ich für andere den Müll weggebracht habe oder für meine Mitschüler mal was gebacken habe. Ich habe schon immer gerne für andere gebacken, oder andere Sachen gemacht, da es mir das Gefühl gab etwas wert zu sein.

    Als ich mich zuhause dann beklagte über das Mobbing hieß es dann immer "Ja dann gibst du den anderen auch anscheinend immer einen Grund dich zu mobben", eine Aussage die heutzutage glaube ich als "Victim blaming?" bezeichnet wird, hat dann auch dazu geführt das ich immer verschlossener wurde und mittlerweile rede ich mit meinen Eltern nicht mehr über Probleme. Zum Glück wartete zuhause aber immer eine Freundin auf mich der ich mich bei jeder Situation anvertrauen konnte, eine Freundin die mich immer beruhigte und bei der ich mich warm und geborgen fühlte, meine Hundedame Mara. es fällt mir auch heute noch viel leichter mich Hunden und Katzen zu öffnen, als mich bei Menschen zu öffnen.

    Habt ihr jemals eure Ansicht darüber geändert?

    Nach der Realschule, folgte die Oberstufe auf einer neuen Schule. Diese Gelegenheit wollte und habe ich auch für einen Neuanfang genutzt. Mein Glück war, dass mein neuer Jahrgang sehr tolerant war und hier habe ich auch mal Menschen getroffen die ich als "wahre, echte Freunde" bezeichnen kann. Es hat zunächst ein paar Monate gedauert bis ich mich öffnen konnte aber ich bin mittlerweile eher versucht mich zu öffnen, wenn auch in ganz kleinen Schritten. Auch mein Charakter kam auf der neuen Schule meist immer gut an, so höre ich auch heute noch des öfteren, dass ich wegen meiner immer netten, freundlichen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt werde. Mir selbst ist aufgefallen, dass mich gerade was die Introversion betrifft, verändert habe.

    Ich bin immer noch introvertiert und ich denke mal es wird die ganz verschwinden, aber ich bin mittlerweile viel offener und eher bereit neue Kontakte zu knüpfen, als vor drei Jahren wo ich noch auf der Realschule war.

    Wie beeinflusst es euer Leben? Wie ergeht oder erging es euch in den letzten Wochen damit?

    Ich denke der Großteil dieser Frage wurde schon oben beantwortet, aber ich wie ich oben schon erwähnt habe, fürchte ich mich vor der Einsamkeit und mag es auch nicht alleine zu sein, was ein bisschen paradox für meine Introversion klingen mag. Des öfteren leide ich unter Angstattacken. Ich habe so große Angst von derer die ich liebe, fallen gelassen zu werden, von ihnen verlassen zu werden, da ich auch früher schon plötzlich von jetzt auf gleich fallen gelassen wurde. Es fühlt sich an wie eine brennende stechende Kälte, die sich ausbreitet und mir den Atem raubt. Ich werde zittrig und unruhig und fange an stark zu schwitzen. Häufig bekomme ich auch noch Kopfschmerzen und verliere den Appetit. Mir ist bewusst das ich nicht alleine bin, aber während dieser Attacken kann mir der Gedanke leider nicht helfen. Es fühlt sich manchmal schon manisch an, da ich auch einfach nicht mehr klar denken kann wie ein Tornado der in meinem Kopf wütet, es tut weh, und gerade während der Corona-Krise haben diese Angstattacken zu genommen. Jedoch habe ich dann angefangen wieder ein wenig aktiver im Bisaboard zu sein, und seitdem ich hier auch wieder aktiver bin hat das auftreten der Angstattacken auch wieder abgenommen und auch von ihrer Intensität abgeschwächt. Warum ich es unter der Frage noch schreibe, wird bei der nächsten beantwortet.

    - Mit welchen Vorurteilen wurdet ihr konfrontiert?

    Welche dieser Vorurteile kanntet ihr und glaubt sie selbst oder hattet ihr selbst geglaubt? Fallen euch noch welche ein?

    Also so richtig konfrontiert wurde ich noch nie damit, aber einige der oben aufgezählten Vorurteile finde ich bei mir selbst wieder.

    - Introvertierte Menschen mögen keinen Menschenkontakt, sind auch sehr schüchtern und reden kaum. Das ist das gängigste Vorurteil, da viele Menschen das Konzept von Extroversion und Introversion nicht verstehen.

    Introvertierte haben also häufig nur eine Sozialphobie oder sind einfach nur antisozial. Hier schwingt entweder mit, dass introvierte Menschen automatisch auch sozial unfähig sein müssen oder dass sie den Kontakt zu anderen hassen, da sie immer nur für sich sein wollen.

    Jain, also es fällt mir schwer Kontakt aufzubauen da ich auch recht schüchtern bin, aber Grundsätzlich mag ich Kontakt zu anderen, es dauert halt nur bis ich mich daran gewöhnt habe. Reden tue ich übrigens sehr gerne sobald ich mich einmal eingewöhnt habe.

    Introvertierte Menschen sind langweilig und man kann keinen Spaß mit ihnen haben, da sie ja weder Menschen treffen noch das Haus verlassen wollten. Sie können nicht locker sein und gehen an alles sehr ernst heran.

    Natürlich bin oft sehr verkrampft und ein wenig ernster aber ich verlasse schon auch öfters mal das Haus und treffe mich mit anderen (natürlich nicht während der Pandemie). Vielleicht bin ich jetzt nicht jemand der gerne Feiern geht oder so, aber mit mir kann man durchaus schon Spaß haben, so gehe ich auch gerne mal mit Freunden essen oder einen Kaffee/Tee trinken und spaziere gerne mit ihnen oder wir spielen Billard. Auch einfach nur stundenlanges Reden kann auch Spaß machen.

    - Introvertierte Menschen sind intelligenter und tiefsinniger als extrovertierte Menschen, da sie sich mehr mit sich selbst, der Welt und wichtigen Themen und Fragen befassen.

    Ich weiß nicht ob ich intelligenter als extrovertierte Menschen bin und sowas möchte ich auch niemals behaupten, aber ich merke schon, dass ich tiefgründig bin und gerne lange über diverse (gesellschaftliche) Themen nachdenke.

    - Introvertierte Menschen beschäftigen sich viel intensiver mit Unterhaltungsmedien und lesen häufiger.

    Joa dem kann ich nur zustimmen, mit der selben Begründung wie Arrior:

    bspw dass ich mich in meiner Freizeit enorm mit Unterhaltungsmedien befasse und mich in nicht wenige Franchise richtig reinfuchse und dann versuche, alles darüber zu erfahren.

    Wer mich kennt weiß, dass ich zum Beispiel über Harry Potter stundenlang reden könnte da ich mich gerade über Harry Potter immer noch häufig befasse und viel recherchier, aber es gibt natürlich noch weitere Franchises, Harry Potter ist bei mir glaube ich nur das auffälligste.

    - Introvertierte sind bessere Autor*innen. Also das habe ich einige Male von den besagten introvertierte Autor*innen selbst gelesen und well, wir lassen das einfach mal so stehen lol.

    Es geistern schon häufig viele Geschichten in meinem Kopf und ich bekam schön öfters zu hören dass ich gut schreiben kann, bloß bin ich zu unkonzentriert und zu Faul um diese auch zu verwirklichen. Ich zweifle jedoch an ob Introvertierte in sowas besser sind, denn wie du schon dazu meintest:

    (Ich denke, egal ob du intro- oder extrovertiert bist, gute Autor*innen brauchen neben viel Fantasie auch sehr viel Menschenkontakt, Lebenserfahrung und Empathie, nur das mal so nebenbei...)



    - Introvertierte Menschen leiden viel häufiger an Depressionen und sind generell sehr pessimistisch.

    Ich weiß nicht ob und in wiefern ich Depressionen habe, aber ich leide öfters an Angstattacken die ich aber bereits schon zu der Frage vor den Vorurteilen beschrieben habe.

    Pessimistisch bin ich schon öfters, also ich bin halt pessimistischer als meine Mitmenschen. Ich denke mir halt, wenn man zu optimistisch ist , spürt man nur einen härteren aufprall auf den Boden der Tatsachen. Es war schon öfter so, dass wenn ich mal optimistisch war, es nur von kurzer dauer war, da dann immer recht schnell ein Moment kam der die positive Situation wieder schlecht gemacht hat. Manchmal denke ich mir halt auch warum mache ich diesen Mist überhaupt noch mit, aber ich habe auch bemerkt, dass ich heutzutage viel weniger pessimistisch bin als früher, und auch solche Gedanken habe ich nicht mehr so oft.

    - Introvertierte sind viel häufiger im autistischen Spektrum zu finden (entsteht aus dem Vorurteil nicht mit Menschen und sozialen Situationen umgehen zu können.)

    Dazu kann ich mich nicht äußern da keine großartigen Kenntnisse über autistische Merkmale verfüge. Generell kann ich aber auch nicht sagen ob ich nicht auch irgendwelche psychischen Defizite oder so habe, ich gehe dafür viel zu selten zum Arzt.



    Also ich würde mich schon immer noch als Introvertierter Mensch ansehen, der jedoch versucht aus sich herauszukommen. Mehr kann ich nicht draus ziehen, es fällt mir aber auch schwer mich selbst einzuschätzen.

  • Bastet

    (OMG du hast deinen Namen geändert, das war gerade erstmal ein kleiner Schock für mich, als er Bastet nicht gefunden hat XD)

    Äh aber jedenfalls, tatsächlich, was eine sehr lustige Sache bei mir ist. Ich habe überhaupt keine Probleme mit Einzelgesprächen. Auch auf der Arbeit hatte ich nie Probleme, weil man generell ja meistens nur zu zweit ist und es dann auch einfacher ist einem Gespräch zu folgen. Aber ich verstehe total was du meinst, die meisten da sind auch schon älter, wobei ich mit meinem Kollegen aber tatsächlich Glück hatte, sodass sie alle doch recht jung im Herzen geblieben sind xD Erst wenn ich mich mit zwei Leuten gleichzeitig unterhalten muss, werde ich merklich stiller und dann fällt es mir auch schwerer, insofern ich mich mit den beiden nicht allein schon unterhalten habe und sie kenne. Aber so der Job an sich, Einzelhandel, ist mir nie schwer gefallen, es ist ja normal, dass ich mit den Kunden reden muss und so. Aber jemand Fremden auf der Straße anzusprechen, ka das ist irgendwie nicht... normal xD Zumindest ich finde es immer relativ unangenehm, selbst wenn ich dann auch ganz normal antworte, wenn mich halt Leute nach dem Weg fragen oder ähnliches. Aber ich gehe immer davon aus, dass es anderen ebenso unangenehm sein muss, deswegen mache ich das halt nicht gerne xD


    Und auch wenn es einige nicht gerne hören: ja ich trinke hauptsächlich zu solchen Anlässen Alkohol, weil mir viele alkoholische Getränke tatsächlich sehr gut schmecken und ich sie mag, aber dass man rasch lockerer wird und weniger darauf achtet was man sagt, ist ein sehr netter Nebeneffekt.

    That's my life omg. Ich hatte damals einen Menschen, der das well... hart kritisiert hatte, weil es ihn abgefuckt hat. Er dachte aber auch ich trinke aus Frust oder so, was halt legit nicht so ist. Ich bin eigentlich ein richtiger Gelegenheitstrinker und richtig betrinken tue ich mich nur dann, wenn andere mit mir trinken, oder die Motivation dazu gegeben ist (also eher glückliche Anlässe). Ich hatte ne Phase, wo ich Dinge in Alkohol ertrunken habe, aber mein Freund hat mir da doch ganz schnell wieder raus geholfen, weil er halt den Unterschied bemerkt hat, zwischen Frusttrinken und Trinken. Aber Fazit ist halt, es macht nen großen Unterschied aus welcher Motivation heraus man Alkohol trinkt und es regt mich irgendwie auf, wenn Leute da einem reinreden wollen. Außer natürlich man übertreibt maßlos. Also btw ich weiß, dass ich echt nervig werden kann, wenn ich betrunken bin, aber das passiert vielleicht einmal alle zwei Monate oder so, damit kann man sich ja mal arrangieren xD

    Das Ding ist eben, dass man manchmal zu viel überlegt was und ob man überhaupt nun dazu etwas sagen möchte und wenn ich Leute nicht gut kenne, bin ich erstmal so. Wenn ich Leute gut kenne, schrumpft meine Hemmung in Gesprächen allgemein stark.

    Same. Meine Hemmung schrumpft dann teilweise aber auch soweit, dass ich wirklich manchmal Dinge sage, die nicht mehr so nett sind. Aber wenn mich die Person bis dahin ausgehalten hat, weiß sie halt auch, dass ich es nicht ernst meine. Und ich bin halt auch sehr direkt, wenn mich was stört sag ich das halt. Zumindest wenns eine Person ist, die mir wichtig ist. Auf der Arbeit kann ich zum Beispiel einige Leute auch nicht so leiden, aber well ich muss ja nur mit denen arbeiten, da muss man ja keinen unnötigen Streit provozieren.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «