Was ist Antinatalismus?
Antinatalismus ist die Philosophie, dass Menschen keine Kinder kriegen sollten. Dies kann mehrere Faktoren haben, die häufigsten Argumente sind die, dass schon längst eine Übervölkerung unseres Planeten entstanden ist und auch dadurch, dass Menschen immer älter werden und wir die vorhandenen Ressourcen besser verteilen könnten, wenn es nicht so viele Menschen geben würde. Ebenso würde man durch weniger Menschen auch Umweltprobleme deutlich verringern. Diese Argumente klingen auf dem Papier allerdings noch recht plausibel und es gibt/gab einige Länder, die danach gelebt haben. Das beste Beispiel hierfür ist die Ein-Kind-Politik in China gewesen, welche aber seit 2015 eingestellt worden ist, weil diese in die Freiheit der Menschen eingeschnitten hat.
Es gibt auch religiöse Gruppen, welche den Antinatalismus ausleben. Diese ziehen ihre Argumente daher, dass das irdische Leben nicht so wertvoll ist, wie das vollkommene welches nach dem Tod kommt und sprechen demnach dem irdischen Leben nicht so viel Bedeutung zu.
Ein sehr extremes Beispiel hierfür ist der Mann Chris Korda, welcher der Gründer der antinatalistischen Religionsgemeinschaft Church of Euthanasia ist. Sie sind der Meinung, dass alles Leid nur auf die Überbevölkerung der Menschheit zurückzuführen ist und wollen zu extremen Mitteln greifen, wie etwa Kannibalismus, Suizid oder Zwangsabtreibung, um diesen zu senken.
Eine weitere Zusammenkunft welche sich für den Antinatalismus ausspricht ist der Voluntary Human Extinction Movement, welcher allerdings einfach nur möchte, dass die Menschen langsam aussterben, damit aber niemanden aktiv zum Tod zwingen. Sie versuchen Menschen dazu zu bringen ihren Kinderwunsch noch einmal zu überdenken. Man muss dazu sagen, dass der Voluntary Human Extinction Movement keine direkte Organisation oder irgendetwas in der Art ist. Eher sind es einfach Menschen verstreut, welche die selbe Meinung zu etwas haben und diese vertreten.
Ist die Geburt ein Fehler?
Dies sind die anderen Argumente der Anatinatalisten. Ist es nicht eigentlich egoistisch ein Kind zu bekommen? Man selber weiß ja nicht, wie es später wird, wie das Leben dieses Kindes verlaufen wird und ob es überhaupt ein schönes Leben hat. Klar ist, ein Leben bedeutet Leid. Die einen trifft es eventuell weniger schlimm als die anderen. Dennoch gibt es immer Leid auf der Welt. Jetzt würden die meisten vermutlich sagen, so ein denken ist Schwachsinn. Jeder Mensch will doch leben. Stimmt das? Hätte man nicht vielleicht tausende von Schicksalen verändern können, wenn man gar nicht erst geboren worden wäre? Immerhin, etwas das nie gelebt hat, kann nie Leid erfahren. Und schließlich egal wie man es dreht und wendet, man leidet immer länger, als man glücklich ist.
Sollte man seinen Eltern dankbar sein geboren worden zu sein?
Das ist natürlich eine schwierige Frage. Allerdings muss man letztendlich auch sagen, dass sich niemand aussucht geboren zu werden, man lebt einfach. Schuldet man seinen Eltern, welche in diesem Sinne auch ziemlich egoistisch gehandelt haben also irgendwas, sollte man sie unter Umständen nicht vielleicht sogar dafür hassen, dass sie jemanden geboren haben? Menschen, welche gute Eltern haben/hatten werden dieses Gefühl sicherlich nicht haben und sich fragen, warum ich sowas schreiben kann. Allerdings gibt es auch die andere Seite der Medaille. Schlechte Eltern, ein schlechtes Umfeld, schlechte Kindheiten. Und dann verlangen die Eltern von einem später, dass man sich um sie kümmert, wenn sie mal alt werden, weil sie einen geboren haben? Inwieweit ist es gerechtfertigt, wenn man einfach in die Welt gesetzt wird und keine Wahl hatte?
Nun frage ich euch, was denkt ihr über dieses Thema und inwieweit stimmt ihr dieser Philosophie zu, oder lehnt sie ab?