Blätterhaufen

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Wenn diesen Monat mindestens drei Shipping-FFs oder Shipping-Kurzgeschichten im Bereich begonnen werden, nehme ich fest beim nächsten Epik-Wettbewerb teil!

    Die nachfolgende Fanfiction entstand aufgrund einer Initiative von Mandelev und dem oben eingefügten Zitat für Flocon . Die Thematik - Shipping - wird ebenfalls in den zur Initiative gehörenden Geschichten von Shiralya (Ein Stück des Weges), Raichu-chan (Versteck), Evoluna (Next Generation) und Mandelev (Hoch hinaus) behandelt.




    Bitterer Sieg


    Nur noch wenige Meter, dann hatte er LaRousse City erreicht, seine Heimatstadt, aus welcher er vor vielen Jahren aufgebrochen war, um sich mit Wettbewerben einen Namen zu machen. Das war dem mittlerweile 17-Jährigen auch gelungen. Drew betrat die Großstadt und steuerte zunächst das Pokémon-Center an. Gewissenhaft wie er war, war ihm das Wohl seiner Pokémon stets am wichtigsten. Er warf einen Blick zu dem Pokémon neben sich. „Roserade, geh bitte mit Schwester Joy mit.“ Sein treuestes Pokémon, welches er einst als Knospi erhalten hatte, gehorchte ihm normalerweise aufs Wort. Nur jetzt machte es einen verstimmten Eindruck. Der Grünhaarige wusste auch, wieso, ließ es sich jedoch nicht anmerken. „Na los, du musst dich erholen“, sagte er streng.

    Schwester Joy lächelte verständnisvoll. Sie kannte Drew, seit dieser ein Trainer geworden war. Zwar war er meistens unterwegs, doch dafür sah sie ihn oft in Übertragungen wichtiger Wettbewerbe. Die Krankenschwester nahm seine Pokémon in ihre Obhut, Drew blieb in dem Wartezimmer zurück. Er ließ die Gedanken schweifen. Sein Entschluss, eine Pause einzulegen und seiner Heimat einen Besuch abzustatten, kam nicht von ungefähr. Auch er war erschöpft von den letzten Wochen und Monaten, in denen er fast ohne Ausnahme an Wettbewerben teilgenommen und Bänder gewonnen hatte. Dadurch hatte er sich für den Norman-Cup qualifiziert, eine Veranstaltung, welche vom Arenaleiter der Stadt Blütenburg City auf Wunsch dessen Tochter Maike gesponsert und ins Leben gerufen worden war. Natürlich waren sich Drew und Maike dort begegnet, vielmehr noch, sie waren beide im Finale gelandet. Letzten Endes hatte Maike den Sieg für sich beanspruchen dürfen, während er zurückstecken musste.

    Er seufzte und setzte sich auf einen der Stühle. Wieso musste ich das auch sagen, schoss es ihm durch Kopf. Er war in seiner Ehre gekränkt gewesen, als er gegen seine Rivalin verloren hatte. Dabei hatte er einige Jahre in Folge die Mehrheit aller stattgefundenen Wettbewerbe und Cups gewonnen, war bekannt geworden als der Unbesiegbare in der Wettbewerbswelt. Wenngleich ihm diese Bemerkung etwas zu viel des Guten erschien, hatte sie ihm Selbstvertrauen gegeben. Deshalb hatte er auch etwas weniger geübt als sonst im Glauben, das würde gegen Maike schon reichen. Denn im Prinzip sah er bis auf Solidad, Harley und Maike niemand anderen mehr als ernstzunehmende Gegner:in. Aber die beiden Erstgenannten waren zurzeit anderweitig beschäftigt, weshalb es eigentlich nur noch Maike für ihn gab … Ja, Maike, dieses tollpatschige Mädchen, welches er anfangs verlacht hatte. Die ihm mit der Zeit allerdings mehr und mehr ans Herz gewachsen war.


    Maike hatte gemeinsam mit anderen Freiwilligen die Wettbewerbshalle des neu gegründeten Norman-Cups, der gestern sein Ende gefunden hatte, aufgeräumt. Nun lief sie zu ihrem Haus. Blütenburg City erstrahlte aufgrund der Feierlichkeiten in noch größerer und schönerer Blütenpracht als sonst, aber Maike bemerkte das gar nicht. Es war ihr schwergefallen, heute überhaupt aufzustehen. Obwohl sie den Cup gewonnen hatte, war sie alles andere als glücklich. In ihrem Zimmer funkelte ihr das Siegerband entgegen. Ihre Mutter hatte es auf der kleinen Kommode gestellt, zwischen anderen Wettbewerbstrophäen und –bändern. Die junge Trainerin hätte das Band gerne versteckt, um nicht mehr daran denken zu müssen. Viel zu schnell war ihre Glückseligkeit über den Sieg vergangen, als sie zu Drew gelaufen war, um ihm für das Duell zu danken. Drew war schon lange ihr Rivale. Zu Beginn war er ihr unausstehlich und arrogant vorgekommen. Genau genommen war er Letzteres noch heute. Doch sein Charme sowie seine Freundlichkeit hatten sie eingewickelt, sie hatte ihn liebgewonnen - mehr, als sie sich eingestehen wollte. Aber dann hatte er ihr gestern gezeigt, dass sie womöglich noch immer zu unterschiedlich dachten.

    „Du … vielleicht hast du nur gewonnen, weil dein Vater das hier ausgetragen hat“, hatte er gemurmelt, leise. Ihr dagegen waren diese Worte laut und wie ein Peitschenhieb vorgekommen.

    „Was redest du da?“, hatte sie verwirrt erwidert. „Ich habe ehrlich und fair gegen dich gewonnen. Ich stehe nicht mehr Anfang meines Trainerseins, sondern am Anfang und Fortschritt meiner Karriere.“ Er hatte nur den Kopf gesenkt. „Drew, ich –„

    Aber da hatte er sich weggedreht und die Halle verlassen. Der zweite Platz hatte ihn nicht interessiert. Maike war daraufhin jede Hochstimmung vergangen. Wie konnte er so etwas sagen? Sie waren Freunde, er sollte sich für sie freuen. Diese und weitere Gedanken schwirrten ihr herum. Zuerst war sie nur irritiert, dann wütend und letztendlich traurig geworden.

    „Vielleicht sind wir doch nicht so gute Freunde“, murmelte sie, während sie sich auf das Bett warf. „Aber ich habe ehrlich gewonnen.“ Der letzte Satz klang etwas trotzig und Glaziola, welches in einer Ecke des Zimmers in einem Körbchen gedöst hatte, lief heran, sprang auf das Bett und schmiegte sich an die Trainerin, um diese zu trösten.

    Maike kraulte dem Pokémon den Hals. „Wenigstens habe ich noch euch“, sagte sie. „Meine Pokémon. Mit euch kann ich alles schaffen, sogar meinen Rivalen besiegen, obwohl er in letzter Zeit eine regelrechte Siegesserie hatte.“

    „Maike! Maaaaiiiike!“, ertönte da die nervige Stimme ihres kleinen Bruders. Pubertäre Jungen waren ihr ein Graus und sie ging ihm gerne aus dem Weg. „Was denn? Ich bin beschäftigt“, gab sie zurück.

    „Ach ja? Ich sehe nur, dass du faulenzt. Gerade kam ein Pelipper von der Post vorbei und gab mir Briefe für dich.“ Er wedelte damit herum und Maike erhob sich vom Bett. Glaziola blieb müde liegen. Maike lächelte. „Ruh dich ruhig aus, Glaziola. Du warst gestern großartig!“

    „Das stimmt“, stimmte Max großspurig zu und rückte sich die Brille, die er weiterhin tragen musste, zurecht. „Ihr habt das super gemacht!“

    „So denken leider nicht alle“, brummte Maike und ergriff die Briefe. „Danke, Max, aber ich möchte jetzt alleine sein.“

    Max zuckte die Schultern. „Eine komische Gewinnerin bist du. Du solltest dich freuen, stattdessen bläst du Trübsal.“ Er verließ das Zimmer und Maike überflog kurz die Post. Ash Ketchum, Solidad und Harley gratulierten ihr zu ihrem Sieg. Das vierte Kuvert ignorierte sie und warf es achtlos in eine Schublade. „Von dem will ich jetzt nichts wissen“, schimpfte sie. Ihr Bruder hatte ausnahmsweise recht. Sie sollte sich feiern und für ihre harte Arbeit würdigen lassen.


    Am Abend war sie schon in viel besserer Stimmung, auch wenn sie sich dazu etwas zwingen musste. So machte sie jeden Unsinn der Feier, die ihr zu Ehren gegeben wurde, mit und lachte übertrieben laut, um unangenehme Gedanken wegzuscheuchen. In Wahrheit aber war ihr noch etwas unwohl, weshalb sie sich früher davonschlich und zu ihrem Haus zurückkehrte. Dort wartete ihr Mampfaxo bereits auf sie. Nach all der Zeit hatte es sich nicht entwickeln wollen, trotzdem mochte Maike es sehr. Das Pokémon mit dem scheinbar unendlich geräumigen Magen knabberte an einem Knursp und wies ins Haus hinein.

    „Was ist denn los? Haben wir Besuch?“, fragte Maike verwundert und betrat das Innere des Hauses. Sie hielt abrupt inne, als sie einen grünhaarigen Mann am Tisch sitzen sah. Ein Irrtum war nicht möglich, denn sein ihn stets begleitendes Roserade stand neben ihm und begrüßte sie anmutig. Maike nickte dem Pflanzen-Pokémon zu. Sie erinnerte sich gut, dass Roserade seinem Trainer einen Hieb gegen das Schienbein verpasst hatte, als er seine Niederlage nicht akzeptieren wollte. Roserade mochte Streitigkeiten nicht und schien seinem Trainer lehren zu wollen, fair zu bleiben.

    Drew rückte den Stuhl nach hinten und stand auf. Er mied es, sie anzusehen. „Mampfaxo hat mir die Tür geöffnet“, erklärte er. „Roserade hat mir eine Hoenn-Karte vor die Nase gehalten und auf deinem Heimatort getippt. Ich habe dir in einem kurzen Brief meine Ankunft mitgeteilt.“ Es klang ein wenig steif.

    „Also bist du nur hier, weil Roserade das so wollte? Dann kannst du auch wieder gehen“, gab sie scharf zurück. Wenn er hier weiterhin bockig sein wollte, konnte sie darauf verzichten.

    „Nein.“ Er sah sie nun direkt an. „Ich … Roserade hat ja recht. Was ich gestern gesagt habe –„

    „… hast du genauso gemeint“, beendete Maike den Satz.

    Drew seufzte. „Können wir irgendwo spazieren gehen?“


    Kurz danach waren sie im Blütenburgwald und liefen nebeneinander her. Eine große Lücke zwischen ihnen blieb jedoch. Maike hatte dem Roserade Pokémon-Futter hingestellt und es gebeten, bei ihr Zuhause zu warten. Deshalb waren sie nun alleine. Niemand begegnete ihnen, denn die meisten waren noch auf dem Fest.

    „Glückwunsch zum Sieg“, kam es nun kleinlaut vom dem sonst überheblichen Trainer aus LaRousse City. Maike sah ihn von der Seite an. „Das klang gestern noch ganz anders“, meinte sie schnippisch.

    „Ja, und es tut mir leid. Ich habe nachgedacht und auch wenn es wie eine Ausrede klingen mag: Ich war aufgebracht. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, so viele Wettbewerbe gemeinsam bestritten. Ich habe mich immer für den Besseren von uns beiden gehalten.“

    „Hm … Und dann warst du in letzter Zeit auch so gut. Ich dachte nicht, dass ich dich besiegen könnte“, sagte Maike leise.

    „Eben. Ich war mir sicher, den Cup erfolgreich zu gewinnen. Aber dann hast du den Sieg davon getragen und in dem Moment –„

    „Du warst enttäuscht.“ Maike blieb stehen. „So ging es mir gerade anfangs oft. Gefühl jede andere Person, die an den Wettbewerben teilnahm, war besser als ich. Vor allem du und Harley habt mir einige Nerven gekostet und mir vor Augen geführt, dass ich noch intensiver trainieren muss.“

    „Ja, aber ich dachte, dass ich gut genug wäre. Dass ich alles und jeden besiegen kann. Dass du diesmal nur wegen deines Vater gewonnen hast, obwohl das Unsinn ist. Du hast gewonnen, weil du gut bist. Sehr gut.“ Drew war weitergelaufen, stoppte jetzt ebenfalls und drehte sich um.

    „Du bist eine exzellente Trainerin, Maike, es tut mir wirklich leid wegen gestern.“

    Die Angesprochene wurde rot. Sie hatte sich damals bis heute sehr angestrengt und immer weiter trainiert, bis sie fast so gut war wie er. Auch sie war von dem Sieg überrascht gewesen.

    „Drew -" begann sie, stockte dann aber. Sie kannten sich bereits eine halbe Ewigkeit. Stritten miteinander, halfen sich gegenseitig. War es nicht das, was eine jahrelange Freundschaft ausmachte?

    Sie lächelte. „Danke. Aber du bist ebenfalls gut, wenn nicht sogar besser. Gestern hatte ich bestimmt nur Glück. Aber eines Tages treten wir erneut an einem Wettbewerb an, und dann kannst du dich auf etwas gefasst machen!“

    Bei ihren Worten wusste er, dass sie ihm verziehen hatte. Ihre Freundschaft sollte deshalb nicht leiden. Er ging auf sie zu und holte eine rote Rose hervor, ging mit einem Bein auf die Knie, auf das andere stützte er sich und blickte sie ernst an. „Entschuldige. Ich war nicht in Form, weil ich mich überschätzt habe. Aber deswegen hätte ich dich nicht so angehen dürfen. Wenn du dich anstrengst, kannst du alles erreichen, was du möchtest. Der gestrige Tag hat das wunderbar gezeigt.“

    „Woher bitte zauberst du immer diese Rosen herbei?“, rief sie, um ihre Verlegenheit zu verbergen. „Irgendwann habe ich noch einen ganzen Strauß davon.“

    Ihre Worte waren kaum ausgesprochen, als er sich, wieder etwas selbstsicherer, blitzschnell erhob und ihren Lippen sehr nahe kam.

    „Das ist ein Geheimnis. Aber für dich habe ich doch immer eine Rose dabei“, flüsterte er.

  • Huhu, Evo Lee ! ^__^


    Jetzt hat es mich auch mal in deine tolle Schreibecke getragen. :D


    Deine Geschichte Bitterer Sieg war sehr interessant zu lesen! Witzigerweise hast du die Story gleich mit dem begonnen, wovor ich bei Shipping-Geschichten immer am meisten Angst habe: Dem Konflikt! O__O

    Aber ich habe davor nicht Angst, weil das was schlechtes ist, im Gegenteil, der Konflikt ist meistens was super-spannendes und hat hier für eine sehr coole Prämisse gesorgt!

    (Ich habe nur selbst irl immer Angst vor Konflikten, deswegen xD)


    Ich habe mich dann schon gefragt, in welche Richtung die Geschichte gehen würde; der Hintergrund mit dem Norman-Cup war interessant und ich fand es toll, wie du uns in deiner Geschichte zunächst Drews Gedanken und dann die von Maike präsentiert hast, bevor wir beim Finale was von beiden mitbekommen haben. Das ist ein ziemlich cooler Aufbau!


    Was ich persönlich sehr süß fand, war diese Passage:

    Drew rückte den Stuhl nach hinten und stand auf. Er mied es, sie anzusehen. „Mampfaxo hat mir die Tür geöffnet“, erklärte er. „Roserade hat mir eine Hoenn-Karte vor die Nase gehalten und auf deinem Heimatort getippt. Ich habe dir in einem kurzen Brief meine Ankunft mitgeteilt.“ Es klang ein wenig steif.

    Da musste ich echt lachen, weil, wenn Drew sich hinter seinen Pokémon versteckt, weiß man, dass er wirklich nervös ist! :haha:


    Und natürlich:

    Ihre Worte waren kaum ausgesprochen, als er sich, wieder etwas selbstsicherer, blitzschnell erhob und ihren Lippen sehr nahe kam.

    „Das ist ein Geheimnis. Aber für dich habe ich doch immer eine Rose dabei“, flüsterte er.

    Eine perfekte Punktlandung zum Abschluss! Das war so herrlich kitschig und emotional, einfach der perfekte Abschluss für eine Geschichte, die zunächst mit so einem Konflikt begonnen hat! :crying::bigheart:


    Danke für diese schöne Shipping-Story! Die habe ich total gerne gelesen! :saint:


    GLG

    Emmi Meloetta

  • Hi Lee!


    Wie du weißt, liebe ich ContestShipping und hab schon ziemlich viele FF's dazu gelesen. An deiner Geschichte mag ich besonders, dass sie kein so hohes Tempo besitzt wie viele andere. Am Anfang wird ausführlich die Situation beschrieben, in der sich die Protagonisten befinden, und der Text beginnt nicht gleich mit einem Treffen der beiden. Dadurch kann man sehr leicht in die Geschichte hineinfinden.


    Der Perspektivenwechsel ist interessant, da man dadurch beide Sichtweisen erklärt bekommt, die sich gegenseitig ergänzen, bevor die beiden dann aufeinandertreffen. Ein bisschen gewundert habe ich mich, warum Drew zu Beginn in LaRousse City ist, obwohl er in Blütenburg am Norman-Cup teilgenommen hat und Maike dann auch dort besucht.

    Glaziola, welches in einer Ecke des Zimmers in einem Körbchen gedöst hatte, lief heran

    Wundert mich gar nicht, dass du ausgerechnet Glaziola aus allen Pokémon von Maike gewählt hast. ^^

    „Woher bitte zauberst du immer diese Rosen herbei?“, rief sie

    Das habe ich mich auch immer gefragt...


    Insgesamt finde ich den Aufbau der Kurzgeschichte sehr gut. Der Konflikt wird eingeführt, behandelt und am Ende gelöst, und du hast auch einige charaktertypische Merkmale eingebaut. Eine wirklich niedliche Geschichte über Maike und Drew. :3


    LG Luna Partner Evoli

  • (Rekommis an Emerald und Evoluna befinden sich im Spoiler)




    Blinzeln


    Blinzeln.

    Ein Blick.

    Für immer zusammen.

    Eine schöne Zeit beginnt.

    Glück.


    Blinzeln.

    Ein Schritt.

    Für immer fort.

    Schmerz erfüllt das Herz.

    Trauer.


    Blinzeln.

    Viele Jahre.

    Die Zeit vergeht.

    Aber die Erinnerungen bleiben.

    Ewig.


    Blinzeln.

    Ein Blinzeln.

    Nur ein Moment.

    Doch Änderungen geschehen schnell.

    Wandel.

  • Hallo,


    das Blinzeln als Momentaufnahme zu interpretieren und damit vier verschiedene Punkte eines Lebens zu beleuchten empfinde ich als gute Idee. Dabei steht hier meines Erachtens gar nicht so sehr der Schmerz im Vordergrund, der im zweiten Elfchen angesprochen, sondern die nachfolgende Veränderung, die mitunter etwas Gutes mit sich bringt. Dementsprechend sehe ich den Verlauf hier als einen positiven Blick in die Zukunft, nachdem mit Altlasten abgeschlossen und Änderungen vorgenommen wurden. Dass die Verse in den Elfchen je nach Zeile ähnliche Themen wie die Zeit oder den Partner sowie dazugehörige Erinnerungen behandeln, rundet das Erlebnis insgesamt ab.


    Wir lesen uns!



  • Huhu,

    dieses Topic feiert heute seinen ersten Jahrestag, da muss natürlich ein Update her, um das zu feiern. Eigentlich wollte ich ja die Fortsetzung von "Der kleine Spielplatz" endlich hochladen, aber ich kam noch nicht dazu, sie vom Notizzettel auf Word zu übertragen. Aber das wird dieses Jahr noch was, ganz bestimmt. Hoffe ich. (Und irgendwann schaffe ich es auch, den Startpost zu überarbeiten.) Jetzt wünsche ich erst mal viel Spaß beim kleinen Drabble und danach bei der kleinen Statistik, die ich aufgrund des Jahrestages zusammengesucht habe. Danke an alle fürs Lesen dieses Topics und die Reaktionen sowie Kommentare, die mich natürlich immer freuen.




    Tanzflucht


    Ich tanze. Ich tanze mir die Seele aus dem Leib, die negativen Gedanken und Gefühle. Mit jeder Bewegung, die ich vollführe, mit jedem Tropfen Schweiß, der mir entrinnt, wird mir leichter ums Herz und ich fühle mich frei. Tanzen. Das macht mich glücklich und vertreibt aufkommende Zweifel. Ob ich damit der Realität entfliehen möchte? Vielleicht. Manchmal ist sie einfach zu hart und zu ehrlich für mich. Dann möchte ich nur noch verschwinden und mir das alles nicht länger antun. Also lausche ich der Musik und gebe mich ihrem Rhythmus hin, gehe an einen schönen Ort. In meine eigene kleine Traumwelt.




  • GeburtstagBisasam


    Jenes Bisasam,

    einst klein und unerfahren

    ist es gealtert.


    Bekannt und berühmt

    half es schon vielen Spielern,

    brachte sie zusamm'.


    Forum, Chat und mehr,

    sogar Komplettlösungen,

    dank des Bisasams.


    Nun weise und klug,

    kann das Leben genießen,

    lasst es uns feiern!


    Die Party geht los.

    Ein Hoch auf das Bisasam.

    Auf Bisafans.de!




    StierTauros


    Tauros rennt geschwind durchs Land,

    manchmal außer Rand und Band.

    Stürmisch bahnt es sich seine Wege,

    euphorisch und nicht träge.


    Man kennt es in Kanto, Johto, Kalos und Alola,

    doch nicht dort, wo es noch niemals war,

    in Sinnoh, Hoenn, Einall und Galar.


    Tauros ähnelt einem Stier und möchte viel erreichen

    wie auch den Posten zum Sternzeichen.

    Das ist ihm auch gelungen,

    und hat diesen Sieg errungen.


    Und kommt es angestürmt in Herden von allen Ecken,

    solltet ihr euch schnell verstecken.

    Wie Ash Ketchum aus Alabastia,

    legt ihr euch sonst darnieder.


    Doch fürchtet euch nicht, denn Tauros ist nicht bös', sondern gut

    und macht auch funkelnd vom Himmel den Menschen Mut.




    Latias Gemeinsam Latios


    Unser Geburtstag.

    Er fand am selben Tag statt,

    und zur gleichen Zeit.


    Zusammen leben.

    Die gemeinsamen Reisen

    im schönen Hoenn.


    Wir sind Zwillinge.

    Unzertrennliches Gespann.

    Immer zusammen.


    Auch vom Nachthimmel

    aus halten wir zusammen.

    Beleuchten die Nacht.




    KrebsKrebscorps


    In einem fernen Land,

    an einem schönen Strand,

    sprach und stand,

    ein Krebscorps mit erhob'ner Scherenhand.


    Krebscorps, etwa Krabbys Ersatz?

    Reagierten andere ganz flegelhaft.

    Ein schwerer Schlag für das Tier,

    Belastete es dies alles sehr.

    Sternbild wollte es nicht mehr sein,

    Chancenlos sah es sich und allein.

    Oder etwa nicht?

    Richtig, Krabby stand für es ein.

    Partner sind sie nun, denn Krebscorp hat als

    Sternbild schließlich viel zu tun.




    JungfrauGuardevoir


    Feenhaft

    Anmutig, stolz

    Schaut es hinab

    Wacht vom Himmel aus

    Guardevoir



  • Hallo,


    die Tanzflucht beschreibt einen guten Weg, sich durch ein Hobby vom Alltag abzulenken. Nicht selten ist es so, dass der Kopf voll ist mit Verpflichtungen, Emotionen und all jenen Dingen, die man eigentlich nicht aufschieben kann. Daher empfinde ich die Verbindung zur Musik und zu einem neuen Rhythmus, der vom Leben in eine eigene Welt führt, als interessantes Stilmittel, um diese Flucht quasi einzubringen. Unterstützt wird das von teils kurzen Sätzen, die wirklich diesen Befehl eindrillen wollen, dass es jetzt nur ums Tanzen geht und alles andere ausgeblendet wird. Das ist in meinen Augen gut geworden.


    Wir lesen uns!

  • [ursprünglich für die Aktion "Dedennes Dramastube" 2021 geschrieben.]


    Zitat von Aufgabenstellung

    "Schreibe ein Drama, in dem ein Konflikt thematisiert wird, und verwende dafür maximal zehn Sätze."


    Mutter und Tochter am frühen Morgen. Die Tochter liegt noch im Bett.


    MUTTER (rufend) Aufwachen, steh doch bitte endlich auf!

    TOCHTER (verschlafen) Wieso denn?

    MUTTER Na, weil du in die Schule musst!

    TOCHTER (verwirrt) Aber doch nicht heute.

    MUTTER (nervös auf die Uhr blickend) Jetzt komm schon, Kind, beeil dich!

    TOCHTER Ich sagte, ich muss heute nicht zum Unterricht!

    MUTTER (drängelnd) Bitte sei vernünftig und zieh dich an!

    TOCHTER Mutti, hör mir doch mal zu!

    MUTTER (mit steigender Ungeduld) Alle Kinder müssen in die Schule und lernen, du genauso.

    TOCHTER (verzweifelt) Aber heute ist Sonntag!




    Zitat von Aufgabenstellung

    "Schreibe ein Drama, in dem eine Person konsequent nur mit Ja oder Nein antwortet."


    A Du hattest Hunger, oder?

    B Nein.

    A Ich verstehe. Ich habe auch keinen mehr, das Essen vorhin war ausreichend, oder?

    B Nein.

    A Oh, wirklich? Aber du willst dennoch nichts? Na, meinetwegen. (denkt nach) Wusstest du übrigens schon, dass sich im Nachbarhaus ein Drama abgespielt haben soll?

    B Ja.

    A Waaas? Wieso sagst du denn nichts? Ich bin doch neugierig.

    B Nein.

    A Also hältst du mich nicht für neugierig? Jedenfalls habe ich gehört, dass der Hund des Nachbarn weggelaufen sein soll.

    B Nein.

    A Wie, nein? Weißt du, wo er ist?

    B Ja.

    A Wo denn?

    B Nein.

    A Hallo, hörst du mir überhaupt zu?

    B Nein.


    Person A läuft frustriert davon.

  • Hallo Evo Lee,


    Da wir uns aus der Mafiarunde kennen, wollte ich mir mal die Ehre erweisen, eines der schönen Schreibwerke durchzuschauen und wahrlich: Ich wurde nicht enttäuscht.


    "Tanzflucht" beschreibt schlicht die Welt bzw. Realität eines Menschen, der er ihr manchmal überdrüssig wird, sei es wegen ihrer Härte oder ihrer Unberechenbarkeit.


    Direkt wird über das Tanzen an sich gesprochen: die Bewegungen, das Schwitzen, alles reelle Vorstellungen und Aktivitäten, die in einem starken Kontrast zur Ablehnung des lyrischen Ichs stehen, das die Realität eben mit dem Tanzen selbst meiden möchte. Dabei gibt ihm die Realität, die Bewegungen, das Schwitzen und die Musik, eine Form der Befreiung. Das ist ein interessanter Widerspruch in der Aussage des lyrischen Ichs, es flüchtet vor der Realität mithilfe der Realität selbst.


    Ein weiterer Kontrast entsteht am Ende: das lyrische Ich flüchtet in seine Traumwelt, wo Freiheit und Freude auf es warten. Jedoch gelingt dem lyrischen Ich dieser Sprung in seine Traumwelt nur mithilfe von realen Mitteln, sei es Musik, der Tanz oder Rhythmus der Musik, reale Dinge, die einen selbst in eine Traumwelt bringen können. Wenn man den Gedanken etwas weiter spinnt, dann könnte man meinen, dass das lyrische Ich gar nicht das Tanzen selbst unbedingt meint, wenn man von diesen inhaltlichen Widersprüchen ausgeht, vielleicht meint es etwas Anderes, eine Möglichkeit sich von Zweifeln und Sorgen zu "befreien" mithilfe der realen Tätigkeit, die es in eine Traumwelt verfrachtet, eine Tätigkeit, die es als "tanzen" bezeichnet, aber in Wirklichkeit nur ein grober Begriff ist, um allgemein die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der Musik und der Kultur zu meinen.


    Sprachlich wiederholst du das Wort "tanzen" oft, es unterstreicht offensichtlich die Wichtigkeit dieser Tätigkeit für das lyrische Ich. Es kann aber auch auf eine Form der Abhängigkeit hinweisen, eine Art ständige Wiederkehr zu einem alten Verhalten, das einen die Realität vergessen lässt (Stichwort Drogen?). Hinzu kommt auch noch die Nennung des Herzens, die Nennung von Schweiß. Das lyrische Ich betont einerseits die körperlichen Vorteile des "Tanzens" sowie die mentale Befreiung aus den "Ketten" der Realität. Aber ist diese Befreiung selbst unbedingt etwas Gutes? Realitätsflucht, um vom irdischen Mühsal nicht mehr beeinträchtigt zu werden?


    Insgesamt lässt sich sagen, dass "Tanzflucht" einerseits die Schönheit von einer Flucht aus der Realität inszeniert, im Umkehrschluss die Schwärze der Realität. Es bleibt jedoch offen, ob eben diese Vorstellung nicht selbst ein logischer Fehlschluss ist und einem die Freuden der Realität verwehren könnte.


    Eine wirklich schöne Kurzgeschichte,

    Evo Lee !


    Vielleicht sehen wir uns in meiner Sammlung wieder, aber siehe dich bitte nicht gezwungen dazu, dein Schreiben ist schon Genuss genug!

  • Neues Leben


    Das stachelige Tier hörte gerade noch den plötzlich heranfahrenden Wagen, war aber zu langsam, um es auf die andere Straßenseite zu schaffen. „Das war’s dann wohl“, dachte es noch, bevor es einen heftigen Schmerz fühlte und es dunkel um es herum wurde.

    Anders als erwartet, blieb die immerwährende Dunkelheit und Stille jedoch aus und der kleine Igel begriff, dass das Schicksal gnädig mit ihm gewesen war und ihm eine zweite Chance gegeben hatte, als er mitten in einem Wald wieder zu sich kam. Erstaunt stellte der Igel fest, dass er in einer anderen Welt gelangt sein musste. Überall erblickte er ihm unbekannte Wesen, von denen er im Laufe der Zeit, in der er neugierig die Gegend erkundigte und vorsichtig Bekanntschaften machte, erfuhr, dass es sich um sogenannte Pokémon handelte. Manche ähnelten dem Igel sogar und trugen Flammen auf dem Rücken oder erinnerten an Kastanien.

    Bald hatte er sich mit den Feurigel, Igamaro und Shaymin angefreundet. Es dauerte nicht lange, da hatte sich das Laubtier an sein neues Leben gewöhnt. Und da es wusste, dass in seiner ursprünglichen Welt bald eine Art Kostümfest gefeiert wurde, verkleidete er sich, indem er nach Kastanien und Blüten suchte und sich ähnlich dem Äußeren seiner neuen Freunde anpasste. Dazu noch einen mehr hübschen als gruseligen Hexenhut und die Verkleidung war perfekt. Nun fühlte er sich nicht mehr so sonderbar zwischen all den Pokémon. Der Igel erklärte seinen erstaunten Freunden den Brauch. Eifrig wurden hier und da Dekorationen gebastelt, Kostüme erstellt und Kürbisse geschnitzt. Nun konnte Halloween beginnen!




    Herbstgedanken (Titelvorschlag von Frechdachs )


    Stürmisch bläst der Wind die bereits gefärbten Blätter von den Bäumen, wirbelt ungestüm das sorgfältig zusammengeharkte Laub durcheinander und lässt die Menschen die Kälte der voranschreitenden Jahreszeit spüren. In den Läden wandern die luftigen Klamotten in den Ausverkauf oder ins Lager zurück, während wärmere Kleidung dargeboten wird. Die Schaufenster verabschieden sich von der sommerlichen Dekoration und präsentieren sich neu mit bunten Blättern, Kastanien, Igeln und Kürbissen. Zuhause lädt das Wetter zum gemütlichen Lesen eines Buches ein. Ende Oktober wird es gruselig, denn überall scheinen Geister, Hexen und Konsorten unterwegs zu sein. Wer es noch immer nicht weiß: Es ist Herbst!


  • Hallo,


    das „neue Leben“ beginnt eher unerwartet mit dem Ableben und als der Igel wieder erwacht ist, hatte ich bereits die Vermutung, dass er sich nun unter Pokémon befindet. Die idee dahinter ist gut und ich war neugierig, wie du ihn in die Gemeinschaft der doch anderen Wesen mit ihren speziellen Fähigkeiten integrierst. Halloween als Aufhänger für den gemeinsamen Spaß ist hierbei eine passende Möglichkeit, damit sich alle näherkommen und an dem alten Brauch teilhaben können. Insofern hast du dem Igel auf einfache Weise zu neuen Freunden verholfen und ein versöhnliches Ende geschaffen. Hat mir sehr gefallen.


    Wir lesen uns!

  • Hallo Evo Lee!


    Ich wollte mir deine Sammlung mal ansehen und dein aktuelles Drabble zum Herbst hat es mir gleich angetan. Darum gibt‘s auch gleich einen Kommentar dazu!


    Herbstgedanken

    Ich mag wie du dieses Drabble mit der Natur und der Veränderung startest. Wie der Wind mit den bunten Blättern spielt und es ihm völlig egal ist, ob diese noch an den Bäumen hängen oder bereits zusammengeharkt sind. Er wirbelt sie durcheinander! Und dabei bringt er auch schon, wie du schreibst, ein wenig den Winterblues mit sich. Noch keinen Schnee, aber doch die Ahnung davon, in Form von Kälte, die man im Sommer einfach nicht spürt. Bei der Veränderung bleibst du auch gleich und sprichst davon, dass sich die Kleidung in den Schaufenstern ändert. Was ich hier sehr interessant fand, weil ich zuerst von einem Drabble ausging, dass sich viel mit der Natur beschäftigen wird, aber du gehst auch auf so alltägliche Dinge ein, wie die Schaufensterausstattung, die sich jetzt natürlich auch verändert. Und du gehst dabei nicht nur auf die Kleidung ein, sondern auch auf die Dekoration, die jetzt zu bunten Blättern, Kürbissen und Igeln (<3) übergeht.

    Und ja, der Herbst ist auch die Jahreszeit, wo man sich wieder dem Lesen und allgemein Aktivitäten widmen kann, die drinnen stattfinden. Auch Halloween kommt bei deinem kleinen Rundblick nicht zu kurz und als wäre das alles noch nicht deutlich genug, sprichst du es am Ende auch noch einmal aus: es ist Herbst! Und ich finde, damit kann man dieses Drabble auch sehr schön abschließen.

    Hat mich wirklich überrascht, welche Facetten du hier für den Herbst hervorgehoben hast. Es ist wirklich eine schöne Mischung aus Naturbeschreibung und Alltag in dem die Veränderung gerade im Herbst eine recht große Rolle spielt. Ein gelungenes Drabble, wie ich finde!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda


  • Farblos


    Ich öffne die Augen und realisiere erneut, dass mir die Gabe, Farben zu sehen, genommen wurde. Als ich eines Tages erwacht war, war die Welt, die eigentlich voll Farben erfüllt ist, für mich plötzlich in Schwarz, Weiß sowie in Graustufen unterteilt. Eine Behandlung scheint erst mal aussichtslos, sodass ich womöglich mein Leben lang auf die farbenprächtige Vielfalt verzichten muss. Nie mehr werde ich die bunten Blumen, das saftige Grün meiner Wiese in meinem kleinen Garten sehen. Nie mehr den wunderschön verfärbten Himmel bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Die Welt sieht nun trist und langweilig aus. Dennoch blicke ich positiv nach vorne.


  • Vergessener Advent


    Er blickte sie stirnrunzelnd an. „Sag mal, haben wir nicht etwas vergessen?“

    „Nein, wieso?“, gab die Angesprochene ahnungslos zurück und packte liebevoll ein paar Süßigkeiten in eine bunte Tüte.

    Er seufzte. „Das Datum.“

    Nun blickte sie von ihrer Tätigkeit hoch. „Wir haben den 5. Dezember, also keine Sorge, ich habe den morgigen Nikolaustag nicht vergessen. Ich bereite doch gerade die Überraschung für unsere Kleine zu.“

    „Es ist Sonntag“, erklärte er mit Nachdruck. „Der 5. Dezember, sprich, der zweite Adventssonntag.“

    Nun ging ihr ein Licht auf. „Ach herrje, dann haben wir letzte Woche ja gar nicht gefeiert geschweige denn einen Kranz dafür geholt!“, rief sie erschrocken.

    Er nickte zustimmend. "Deshalb sollten wir schleunigst einen Kranz besorgen. Allerdings hat heute kein Geschäft mehr offen."

    "Das ist richtig. Aber ich weiß, was wir machen können. Während ich hier das Geschenk fertig mache, gehst du mit unserer Kleinen in den Wald, besorgst Tannenzweige, Tannenzapfen und Co. und dann können wir nachher sogar gleich zwei Kerzen anzünden!"


    So machten sie es dann auch. Vater und Kind zogen dicke Klamotten an, um gegen die Kälte gewappnet zu sein und machten sich auf, die genannten Dinge zu suchen. Nachdem die benötigten Utensilien beschafft worden waren, saß die kleine Familie schließlich gemütlich beim Kerzenschein beisammen und genoss die Adventsstimmung.

  • Huhu Lee!


    Deine Sammlung erinnert mich also an so viele BisaBoard-Aktionen, die dieses Jahr stattfanden vor allem natürlich die Shipping-Aktion hehehe. Das macht es interessant, hier zu stöbern :3

    Eigentlich wollte ich zu deinem neuesten Werk etwas schreiben, aber mir sind dadurch auch noch zwei andere besonders aufgefallen, die ich beim Lesen gleich ins Herz geschlossen habe.

    Einen schönen restlichen zweiten Advent (15 Minuten können wir ihn ja noch genießen).

    Liebe Grüße Partner Evoli

  • Hallo,


    der vergessene Advent ist in der heutigen schnellen Zeit gar nicht mal so abwegig und entwickelt sich zum Ende hin zu einer sehr niedlichen Geschichte. Inmitten der Pandemie und der Lockdowns kann man durchaus solche Dinge aus den Augen verlieren und die Erschrockenheit über den verpassten ersten Sonntag ist nachvollziehbar. Umso besser, dass bereits in kurzer Zeit ein Ersatzplan ausgetüftelt wurde und das gemütliche Beisammensein im Kerzenschein gerettet wurde. Meist benötigt es nur wenige Utensilien für ganz Großes und mir gefällt die Vorstellung, wie sie die Zeit verbringen und am nächsten Tag das Geschenk überreicht wird.


    Wir lesen uns!

  • Evo Lee

    Hat den Titel des Themas von „Schreibecke“ zu „Blätterhaufen“ geändert.


  • Diese Drabbles entstanden im Rahmen der Tabu-Drabble-Aktion. Die Themen der Reihenfolge nach: Musik, Zuhause, Erster Flug, Kindheit, Pferde, Telefonieren und Straßenfest.



    Erinnerungen

    Ich lausche einmal mehr einer Melodie, die auf dem Klavier gespielt wird. Sie versetzt mich in längst vergessen gedachte Zeiten. Damals. Ich konnte kaum laufen, auch das Sprechen fiel mir noch schwer, doch mein Herz war bereits erfüllt mit jenen wunderbaren Tönen, die ihre eigenen Geschichten erzählten; die mich zum Lachen oder auch manchmal zum Weinen brachten. Auch heute noch liebe ich sie, und wie jetzt in diesem Moment kann ich mich nicht davon lösen, bleibe weiterhin aufmerksam und genieße sie, während ich in meinen Erinnerungen schwelge, die ich dank dieser Kunst erlebt habe und hoffentlich auch weiterhin erleben darf.



    Zurückkehren

    Ich kehre wie üblich in das Heim zurück. Gewisse Umstände in meinem Leben haben dazu geführt, dass ich hier lebe, auch wenn ich mich hier nicht wirklich wohlfühle, hier keinen Halt finde. Dennoch ist dies hier meine Adresse, die Anschrift, zu der ich gehöre; zu der meine Post gesendet wird, wenngleich wenn ich nur selten welche erhalte. Ich laufe die Treppen des Gebäudes hinauf und komme in den Raum, in welchem ich oft meine Privatsphäre vermisse, denn ich habe Mitbewohner. Mal sind sie laut, mal friedlich, mal sind sie traurig. Dann liegt es an mir, für sie da zu sein.



    Angst

    Ich sitze auf meinem Platz und meide den Blick aus dem Fenster. Diese vermaledeiten Blechvögel waren mir schon immer ein Graus, doch die Person, die diesen Auftrag eigentlich erfüllen sollte, hatte sich spontan krankgemeldet, weshalb ich leider einspringen musste. Der Gedanke, mich so weit oben zu befinden, behagt mir gar nicht. Auch meine Sitznachbarin, die sehr laut schnarcht, macht es nicht besser, von dem ekelhaften Tomatensaft ganz zu schweigen. Endlich scheinen wir uns dem Ende dieser Odyssee zu nähern. Nicht viel später ist es geschafft, und ich stehe wieder auf festem Boden. Mir graut es allerdings schon vor der Rückreise.



    Zukunft

    N betrachtete den Raum, in welchem er in frühen Jahren einige glückliche Momente erlebt hatte. Allerdings wusste der mittlerweile junge Mann genau, dass diese Erfahrungen nicht nur von positiver Natur waren. Lange hatte man ihn vor der Außenwelt ferngehalten, um ihn zu einem König zu erziehen. Er hatte es vermisst, wie zuvor mit den vielen Pokémon draußen herumzutoben, etwas Neues zu erleben. Hier, in diesem Zimmer, war er nur eine kleine Marionette gewesen, die geformt wurde. N schloss die Tür und wandte sich um. Es war der Augenblick gekommen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Er rief Reshiram.



    Trauer

    Sie stieg über den Zaun und ignorierte das Schild mit der Aufschrift "Gefahr - Betreten verboten" und lief über die ehemalige Weide zu den Überresten des Gebäudes, in welchem sie früher viele Stunden verbracht hatte, um ihren behuften Freund zu besuchen. Er hatte ihr nicht gehört, und doch hatte sie ihn mindestens genauso geliebt wie sein Besitzer, wenn nicht noch mehr - doch diese Zeit war vorüber. Sie erinnerte sich schmerzlich an den Anruf mit der erschütternden Nachricht vor einem Jahr. Keines der hier untergestellten Tiere hatte das Feuer überlebt. Als sie glaubte, ein Wiehern zu vernehmen, brach sie weinend zusammen.



    Geständnis

    Ich kann kaum hören, was du am anderen Ende der Leitung sagst. Die Worte kommen nur leise aus deinem Mund, aber doch sind sie da, stehen im Raum, erreichen mich; auch wenn ich etwas Zeit benötige, ihren Sinn zu verstehen, mir klar zu werden darüber, was du mir mitteilen möchtest. Ich halte mit einer Hand den Hörer, die andere zwirbelt nervös das geringelte Kabel. Du wartest darauf, dass ich antworte. Ich schlucke, und versuche mich zu sammeln. Du fragst verunsichert, ob ich noch dran bin. Rasch bejahe ich. Dann hole ich tief Luft: "Ich dich auch." Mein Herz klopft wild.



    Gestern

    Achtlos auf dem Boden geworfener Abfall, Lose mit der Aufschrift "Leider nicht" und ein schwacher nachhallender Duft von allem möglichen Essen erinnern daran, dass hier noch bis gestern etwas los war. Überall hatte man feiernde Leute gesehen, die sich entweder verköstigten, an Attraktionen teilnahmen oder sich einfach anschauten, wie hier Menschen salopp gesagt "die Sau rausließen" und sich nicht um den sonstigen Alltagstrott scherten. Zumindest für diese kurze Zeit. Nun waren die Buden abgebaut und bald würden hier wieder die Autos fahren, Menschen vorbeieilen und man würde höchstens wehmütig an die vergangenen Tage denken. Seufzend beseitige ich weiterhin den Müll.

  • Drabble? DrabbleDrabbleDrabblez!Pachirisu (schillernd)

    Ich habe dir ja bereits gesagt, dass ich deinen neuen Titel awesome finde, aber hättest du auch gedacht, dass ich jetzt eiskalt in der Nacht zuschlage? Haha, ganz richtig! Eine Melone fällt selten allein oder wie das heißt…gibt bestimmt ein Lied darüber…irgendwo. Anyways, hi Evo lee! ^-^


    Ist schon faszinierend, wie die Ich-Perspektive immer ein gänzlich anderes Gefühl vermitteln kann als die Third Person. Bei deinen vier Drabbles, die mit „Ich“ beginnen, habe ich richtig dieses Gefühl von Melancholie gespürt. Besonders jetzt, außerhalb der Aktion, wo ich es auch gezielter lese. Während einer Aktion achte ich gefühlt weniger darauf, was von wem kommt und Namen. Aber jetzt so in Isolation kommt wirklich ein starkes Gefühl von Melancholie durch.


    Erinnerungen ist der Nostalgie-Flash. Natürlich lässt ein Drabble immer viel Spielraum für Interpretation und ist wie ein intensiver Abschnitt eines Themas, eines Menschen oder woran wir uns auch orientieren. Ich muss sagen, dass ich fast das Gefühl komme, dass die Erzählperson in eine Art katatonischen Modus fällt, wann immer die Musik kommt. Anfangs habe ich auch überlegt, ob die Person vielleicht körperlich eingeschränkt ist und nur die Musik diese psychischen (vielleicht auch physischen) Schmerzen lindern kann. Aber mir kam auch der Gedanke, dass es einfach dieses klassische hinlegen ist und Eintreten in eine Art Katharsis, sich mit Hilfe der Musik von seinen Alltagssorgen und Situationen läutern und einfach gedanklich in die glückliche Kindheit zurücktreten. Damals war vieles einfacher, das lässt sich meistens nicht bestreiten und Musik ist perfekt, um sich Emotionen zu wecken oder eine kleine Gedankenreise anzutreten. Musik kann sogar helfen, sich die Vergangenheit spannender und schöner als die Realität zu reden, was manchmal sogar erholsam sein kann, sich die Welt besser vorzustellen als sie ist. Musik ist eben awesome, deswegen ist es das Werk auch, hehe.


    Zurückkehren hört sich immer einfacher an als es ist. Jetzt wird es schon düster, typisch du wieder! :< Ich muss bei der Erzählperson unweigerlich an eine Art großen Bruder like Seto Kaiba denken. Jemand, der sich durch die Erfahrung in einem Heim verändert und vielleicht auch abgehärtet wird, auch wenn das bei ihm erst später geschieht, deswegen muss ich eher an einen brüderlichen/schwesterlichen Charakter denken. Die unweigerliche Rückkehr ins Heim, hoffentlich nicht nach einer Ablehnung oder nächsten Rauswurf. Selbst ein Ausflug zum Einkaufen könnte eine schwierige Rückkehr sein. Auch wenn wir über die Umstände nichts erfahren, spürt man hier richtig die Entfremdung und der Unterschied zwischen einem offiziellen Wohnort und einem Zuhause, dass auch als wirkliche Heimat empfunden werden soll. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Schützlinge, um die sich die Sprecherrolle kümmert bzw. für die sie da ist, wirklich als Halt fungieren und nicht eher als eine Art Verpflichtung, die ihr möglicherweise auferlegt wurde. „Du bist jetzt der Älteste/die Älteste und musst dich um sie kümmern.“ So wie wir es auch aus Filmen kennen und Verantwortung anhand von Alter abhängig zu machen (oder generell Verantwortung abzugeben) passiert leider zu oft im Alltag, obwohl das Alter wirklich kein angemessener Indikator für irgendwas abseits der Biologie ist, hu. Jedenfalls stelle ich mir durch die Gemeinschaftsräume ein trostloses, graues Gebäude vor, dessen Rückkehr immer wieder aufs Neue eine eigene Prüfung darstellt…


    Angst ist so natürlich, dass wir sie glatt vermissen könnten, wenn es zu spät. Bei quengelnden Themen schießen mir sofort Mittelalte Personen in den Kopf, merkwürdig…der erste Flug ist aber wirklich etwas Besonderes und wer bereits geflogen ist, könnte bereits auf die typischen Schnarcher oder Kinderschrei-Problematiken gestoßen sein. Ich persönlich mag den Start am meisten, wenn alles kribbelt, danach bin ich auch froh, wenn es dann schnellstmöglich vorbei ist, lol. Bei Blechvögeln musste ich ursprünglich an Drohnen denken, idk. Bei „Erster Flug“ irgendwie abwegig. x) Nichtsdestotrotz ist Flugangst nicht untypisch und vor allem beim ersten Flug ist Nervosität wohl an der Tagesordnung. Finde es witzig, dass du mit dem berühmten Tomatensaft spielst. Ich habe ihn selbst nie probiert, nur gehört, dass gerade der in der Luft süßlicher und besser schmecken soll als auf der Erde, aber könnte auch ein Mythos sein. Hätte nicht gedacht, dass du gerade bei Angst so etwas Natürliches nimmst, dachte schon, da kommt dann der Creepypasta-Stuff. ;_;


    Zukunft ist mir zu scary. Aber nicht in diesem Werk. N ist gefühlt ein beliebter Charakter und ich muss zugeben, er hat definitiv eine Aura. Auch hier setzt sich dieses Gefühl von der Verarbeitung von Vergangenheit und Gegenwart an, ein Rückblick in eine dunklere Zeit und der Aufbruch mit seinem Pokémon in die Zukunft. Neben seiner Reflektion auf gute Zeiten, kommt auch gut sein starkes Charaktermerkmal durch, nämlich diese unbändige Liebe für Pokémon und dieses manchmal fast Unschuldige, weil er nicht wie die typischen Menschen reagiert. Im Pokédex lässt erahnen, das Reshiram jenen hilft, die der Wirklichkeit entgegenstreben und vielleicht steht das auch dafür, dass er sich der Illusion von Königreich und Macht entzieht, um einer echten Zukunft entgegenzukommen. Zudem scheint Reshiram mit seiner Bindung zu Feuer und Asche dieses Bild, ähnlich wie ein Phoenix, zu signalisieren, dass auch aus dem Nichts etwas Neues und Schönes entstehen kann. Manchmal braucht man auch einen Reset, einmal von vorne beginnen und die alten Lasten loswerden. Gefällt mir!


    Trauer gewinnt den Award für das (für mich) emotionalste Werk in diesem Update. Auch aufgrund vergangener Erfahrungen mit Pferdemädchen und Ausflügen zu einem Pferdehof, catche ich da irgendwie sofort Feels. Vor allem der letzte Satz trifft einfach, dieses zusammenbrechen und das Gefühl, dass es nie wie vorher wird. Finde das absolut grausam, allein der Gedanke, und auch die Erinnerung, die dann noch quält…uff. Hätte fast überlegt, ob das erste „und“ im ersten Satz nicht lieber mit einem Komma ersetzt werden könnte, damit nicht zwei davon so dicht aneinander sind, könnte klanglich vielleicht noch schöner sein, aber ist jetzt auch nur ein Gedanke. Mir gefällt wiederum, dass es am Schluss an Tempo aufnimmt und auch die Sätze prägnanter werden. Auf jeden Fall das Werk für die Taschentücher. ;_;


    Geständnis gibt es jetzt nicht, dafür der Award für absolute Cuteness! Darauf haben die Fans gewartet. Endlich raus aus der Nostalgie und rein in die Liebe, wuu! „Zwirbelt“ ist auch viel zu selten anzutreffen, auch wenn ich dabei an Zwiebelringe denken muss, yam. Ach hier zieht das Tempo an wie der Herzschlag, der sich immer verstärkt, weil selbst über die telefonische Distanz noch die Kraft der Worte, die Stimme und die Reaktion durchbrechen. Ich bin jetzt mal von einer Liebesgeschichte ausgegangen, natürlich könnte das auch eine andere Form von Liebe dargestellt haben wie eine lange Trennung voneinander und endlich wieder das erste Gespräch nach all den Jahren, aber vermutlich würde dann nicht gleich ein geladener Satz wie „ich dich auch“ Verwendung finden. Finde es besonders schön, wie auch am anderen Ende der Leitung kein Selbstbewusstsein ist, sondern diese Schüchternheit und Stille, das lässt irgendwie eine richtige, relatable Sympathie entstehen. Gefällt mir sehr. :3


    Gestern scheint ein Sinnbild für den verschwenderischen Lebensstil in unserer kapitalistischen Gesellschaft darzustellen und die Autorin versucht doch recht gekonnt, die Kurzlebigkeit von Festen und Zelebrationen zu beschreiben. Eindeutig ein Querverweis zu globalen Events wie die olympischen Spiele, die einen regelrechten Hyp verkörpern und später leere Stadien zurücklassen. Durchaus ein wichtiges Werk der Postmoderne mit neuzeitlichen Perspektiven und aus der Sicht eines traumatisierten Individuums, dass sich in der Verpflichtung sieht, die Überreste der feiernden Mehrheit zu beseitigen. Der krude Ton des Individuums spiegelt ausgezeichnet die Frustration und Leidensgeschichte wider, wie sie uns nur allzu oft in den Medien erreicht. Ich wäre geneigt, eine Auszeichnung zu verleihen, wenn ich nicht zu sehr damit beschäftigt wäre, lateinische Wörter zu recherchieren, um gebildet zu wirken.


    P.S. ICH FASSE ES IMMER NOCH NICHT, DASS DU MEIN POSITIVES THEMA SO DEPRI UMGESETZT HAST! ò.ó


    Das waren im Grunde meine Gedanken zu deinen wunderschönen Drabbles. Freue mich schon auf die nächsten Blätter, die hinunter rieseln! ^-^




  • Vermissen


    Dein Blick löst etwas in mir aus.

    Ich will schreien, ich will raus.

    Aber das hilft nicht. Du bist fort.

    An einem anderen Ort.

    Langsam lasse ich dein Foto sinken,

    habe das Gefühl zu ertrinken.

    Liebe war das zwischen uns zwei,

    doch nun ist alles vorbei.

    Der Tag an dem wir uns zum ersten Mal trafen,

    miteinander lachten und sprachen.

    Er hat sich in mir eingebrannt,

    so auch das Gefühl deiner warmen Hand.

    Es brauchte lange Zeit,

    bis wir waren so weit.

    Als wir unsere Gefühle erkannten,

    und sie uns einander standen.

    Die Zeit danach, sie war so schön,

    doch das sollt' nicht ewig so geh’n.

    Der Unfall riss uns entzwei an dem Tag,

    und auch mein Herz zerbrach.

    Doch was noch immer ist,

    ist meine Liebe für dich.