Seit einigen Jahren schon gibt es eine Bewegung in den Medien - weg von physischen Medien und hin zu Streaming. Sei es in Form von Abo-Services, wie Netflix, Prime Video oder Disney+, sei es in Form von digitalen Releases, wie wir es beispielsweise auch auf Amazon haben.
Netflix, der Riese im Gebiet der Streaming Services, hat international über 160 Millionen Abonnent*innen und die Tendenz ist steigend. Das allein ist der Grund, warum Netflix, obwohl der Konzern in den Schulden ist, weiterhin massive Budgets für Eigenproduktionen zur Verfügung stellt.
Dabei kämpfen die Streaming-Services seit Jahren um Anerkennung speziell von der Filmbranche. Denn während Film-Releases, die online geschehen, zwar immer häufiger gehypt werden, so ist es weiterhin so, dass diverse Filmpreise - allein voran natürlich die Oscars - erfordern, dass ein Film in Kinos (für die Oscars in Kinos speziell in LA) gelaufen ist. Aus diesem Grund sehen wir auch immer wieder parallele Releases in Kino und auf Streaming von Filmen, bei denen die Streaming-Services sich Preise erhoffen.
Seit letztem Jahr (für die USA), bzw. Anfang diesen Jahres (für Europa) ist auch Disney, der wohl größte internationale Medienkonzern, mit im Streaming Dienst mit ihrer eigenen Platform Disney+, über den sie Usern Zugriff auf ihre massive Bibliothek, die neben eigenen Disney-Produktionen auch aus Filmen von Fox, Lucasfilm, Marvel Studios und zudem Dokumentationen von National Geographics besteht. Filme und Serien die oftmals dadurch für andere Streamingservices in Lizenzen teurer geworden sind.
Allerdings sehen wir uns auch vermehrt damit konfrontiert, dass sich genau durch diese Exklusiven Titel - da Studios, die eigene Services haben, ihre Bestseller nicht teilen möchten - vermehrt, dass sich das Programm auf viele Plattformen aufsplittet. Gerade in den USA gibt es mittlerweile so viele Plattformen, dass sich viele Amerikaner*innen an die Zeit des Kabelfernsehens erinnert fühlen: Man muss gleich Pakete aus mehreren Diensten für viel Geld kaufen, um ein vernünftiges Programm zu haben.
Besonders dieses Jahr ist Streaming allerdings noch wichtiger geworden. Durch die Corona-Pandemie haben in den USA seit April viele Kinos geschlossen, weshalb die Studios es sich finanziell nicht leisten können, ihre Filme über die Kinos auf den Markt zu bringen. Immerhin macht das Box Office der USA bei vielen Filmen etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus - und auch in einigen anderen Ländern sind die Kinos geschlossen. Das hat dazu geführt, dass viele der nennenswerten Film-Releases dieses Jahr über Streaming stattfanden und mit die größten Blockbuster Netflix-Eigenproduktionen waren, nachdem die Blockbuster von Disney, Warner Bros. und Co. bis auf weiteres verschoben wurden. Auch Disney hat Mulan (allerdings wohl wenig erfolgreich) auf Disney+ released und wird Ende des Jahres auch den neuen Pixar Film Soul über den Service herausbringen. Viele Industriebeobachter*innen rechnen damit, dass auch andere Studios dazu übergehen werden, wenn die Pandemie länger andauert.
Und während Kinos bereits seit längerem unter dem Streaming angebot gelitten haben, so ist die finanzielle Last unter Corona genug, als dass vielleicht einigen Ketten das Geld ausgeht - was Fragen für die Zukunft des Kinos aufwirft.
Auch was einige Filmepreise angeht, ist die Spannung hoch, ob dieses Jahr Streaming-Releases zugelassen sein werden.
Wie denkt ihr über Videostreaming?
Welche Services habt ihr abonniert?
Wie denkt ihr über die Eigenproduktionen?
Was sind eure liebsten Filme und Serien aus Streamingprogrammen?
Wie findet ihr, das Filmpreise Streamingproduktionen teilweise ausschließen?
(Auch andere Diskussionen rund um Streaming können gerne hier herein?)