News-Topic 2021

Ich habe gleich zwei News für euch.

Einmal gibt es eine neue Gerichtsentscheidung im Falle Assange. Ein Gericht in den UK hat dagegen entschieden, ihn an die USA auszuliefern, wo ihm wegen den Veröffentlichungen auf WikiLeaks 175 Jahre Haft drohen würden. Eine Entscheidung, die von vielen als Sieg für die Pressefreiheit gesehen wird,

Zum zweiten möchte ich außerdem einmal die Situation mit Waikeria Prison in Aotearoa ("Neuseeland") ansprechen, wo es zu Protesten gekommen ist, nachdem die Gefangenen (die überproportional Maori-Abstammung haben, da Aotearoa dahingehend ein ähnliches Problem hat, wie die USA, dass bestimmte Gruppen vom Justizsystem benachteiligt werden) über mehrere Monate unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen gelebt haben und auch sonst nicht gut versorgt worden sind. Im Verlauf der Proteste kam es zu Ausschreitungen, in denen auch dem Gefängnisgebäuden Schaden zugefügt wurde - weshalb die Proteste in vielen Medien als "Riots" betitelt wurden. Mittlerweile haben die Protestierenden sich allerdings ergeben.

Zitat des Tages: "Annahmen sind wie Seepocken an der Seite eines Bootes; sie verlangsamen uns." (im englischen Original hieß es "assumption", was sich auch mit Unterstellung uä. übersetzen lässt, oder zumindest etwas Willkürliches darstellt, und damit wenigstens ein bisschen mehr Sinn macht, selbst wenn die Metapher immer noch dumb af ist. Eine Annahme, aka eine Hypothese oder eine Überlegung, steht am Anfang von neuen Ideen, aber wie auch immer...)

https://www.derstandard.at/sto…schbacher-weitet-sich-aus

Weitere Perlen:

Die österreichische Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) muss zurücktreten, da sie mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wurde. Besser gesagt klingen viele der zitierten Passagen eher so, als hätte sie englische, oder allgemein fremdsprachige, Texte in den Google-Übersetzer geworfen und kein einziges Mal drübergelesen. Anders kann ich mir nicht vorstellen, wie diese Passagen zustandegekommen sein sollten ...

Die Frage, die sich hier stellt, ist nunmal auch: Wtf ... wenn sie schon die Dreistigkeit hat diese (höchstwahrscheinlich eine) Nacht- und Nebel-Aktion abzugeben, okay, aber wer hat das bitte durchgehen lassen und sogar mit "sehr gut" bewertet? ... Vit B at its best? lol

Frau Aschbacher hat ihre damalige Diplomarbeit an der FH in Wiener Neustadt geschrieben und ihre Doktorarbeit an einer FH in Bratislava.

Das Problem hierbei ist, dass diese Stümperei alle anderen Akademiker*innen, speziell FH-Student*innen, ebenfalls schlecht dastehen lässt und die jeweiligen Bildungsanstalten in Verruf bringt.

Und es ist eben eine Frechheit gegenüber Student*innen, die hunderte Stunden an ihrer Arbeit sitzen ...

Ich finde, das Ärgerlichste dabei ist, dass sich Leute mit Beziehungen oft alles leisten können. In den meisten Fällen geht's leider auch durch und deshalb hat man in Regierungen und anderen hohen Positionen so viele Deppen sitzen.

Ich kenn auch ein paar dieser Fälle, bei denen man sich dachte, dass die einfach nur Stroh im Kopf hätten und ein paar Jahre später hört man, dass eine davon nun beim Opa (etwas höheres Tier in der Politik in Wien) arbeitet. Selbst diejenigen, die wenigstens was im Kopf haben, kriegen ja trotzdem bei ihrer Geburt schon ein Karrieresprungbrett mitgeliefert.

Da wundert man sich noch, weshalb die Durchlässigkeit für Menschen aus ärmeren, oder auch nur "normalen", Verhältnissen, vor allem in der Politik, Jus und co, so niedrig ist.

Ich will nicht wissen bei wie vielen Leuten das funktioniert, aber diese Dreistigkeit alles aus dem Google-Übersetzer reinzuklatschen, ging dann wenigstens doch nicht durch lol

Und wow, ich hab das Originalzitat des einen Absatzes gefunden... das macht plötzlich etwas mehr Sinn. :o

Zitat

„Perhaps, therefore, it is odd that if there is any one phrase that is guaranteed to set me off it's when someone says to me, 'OK, fine. You're the boss!' What irks me is that in 90% of such instances what that person is really saying is, 'OK, then, I don't agree with you, but I'll roll over and do it because you're telling me to. But if it doesn't work out I'll be the first to remind everyone that it wasn't my idea.“

Richard Branson

Edit: Die Tagespresse hat endlich einen Artikel verfasst und er ist Gold Wert.

https://dietagespresse.com/kei…chbacher-verteidigt-sich/

Jetzt wissen wir's, Yoda war ihr Betreuer lol.

Zitat

„‘Wenn die Analysten in ihre Zimmer kamen, die sie erwartet haben, um den Computer zu berühren‘ – ein schöner Satz das ist“, freut sich Yoda und blättert durch Aschbachers wissenschaftliches Monumentalwerk.

https://secure.avaaz.org/commu…a_und_ihrer_familie/?fpla

Ich möchte hier mal wieder eine Petition teilen. Eine junge Frau, die kurz vor ihrer Matura steht und seit sieben Jahren in Österreich / Wien ist, soll plötzlich abgeschoben werden. Ihre Mitschüler*innen haben deshalb diese Petition ins Leben gerufen.

Ich meine, wer versteht das, wenn man Gefährder in terroristischen Vereinigungen ua hierlässt, aber nee, dieses Mädel hier soll kurz vor ihrer Matura das Land verlassen.

Unterzeichne ich gerne.

Bin eh der Meinung willkührliche Abschiebungen wären sinnlos.

Ich sehe einfach den Nutzen nicht.

Hat einer von einem gewissen Pastor Joe Wright aus Kansas gehört?

Ein Leserbriefschreiber findet den anscheinend ganz toll.

Hat scheinbar die Wahlperiode des Senats eröffnet.

Indem er ziemlich alle modernen werte angeprangert hat.

"Dein Wort verdreht und es Pluralismus genannt" "Wir haben andere Götter angebetet und es Multikultur genannt"

-> Religionsfeindlichkeit.

"Wir haben unsere Ungebohrenen getötet und es Selbstbestimmung genannt"

-> Abtreibungsgegner

"Wir haben den Äther mit Pornographie und weltlichen Dingen beschmutzt und das Pressefreiheit genannt."

-> Diskriminierung von Sexarbeitern und Konsumenten.

"Wir haben die Werte unserer Vorväter belächelt und das Aufklärung genannt"

-> Die waren auch nicht weniger Kapitalistisch (was er auch anprangert)

und vermutlich rassistisch und klassistisch.

Es überrascht mich nicht so sehr, aber es nervt.

Zitat von Maneki-Neko

https://secure.avaaz.org/commu…a_und_ihrer_familie/?fpla

Ich möchte hier mal wieder eine Petition teilen. Eine junge Frau, die kurz vor ihrer Matura steht und seit sieben Jahren in Österreich / Wien ist, soll plötzlich abgeschoben werden. Ihre Mitschüler*innen haben deshalb diese Petition ins Leben gerufen.

Ich meine, wer versteht das, wenn man Gefährder in terroristischen Vereinigungen ua hierlässt, aber nee, dieses Mädel hier soll kurz vor ihrer Matura das Land verlassen.

https://www.derstandard.at/sto…der-oevp-kritisch?ref=rec

Die Schülerinnen und deren Familien sind nun unter riesigem Polizeigebot der Wega abgeschoben worden, obwohl diese schon seit etlichen Jahren hier und gut integriert sind.

Der Chef des Falters Florian Klenk war auch vor Ort und hat sich persönlich noch versucht einzuetzen: https://mobile.twitter.com/florianklenk

Selbst wenn die Familien davor schon negative Bescheide erhalten haben, wogegen deren Anwalt Einspruch erhoben hat, und selbst wenn die Eltern unter falschen Angaben hierherkamen, können die Minderjährigen nichts dafür, die nichts an den Entscheidungen ihrer Eltern rütteln könnten und nichts oder kaum was anderes kennen als das Leben in Wien.

Es ist ein Ding der Lächerlichkeit das man Kinder abschieben kann die ihr offizielles Heimatland womöglich nicht einmal betreten haben.

Und generell sehe ich keinen Nutzen aus willkürlichen Abschiebungen.

Zitat von Sunaki

Es ist ein Ding der Lächerlichkeit das man Kinder abschieben kann die ihr offizielles Heimatland womöglich nicht einmal betreten haben.

Und generell sehe ich keinen Nutzen aus willkürlichen Abschiebungen.

Naja willkürlich war es nicht, da läuft seit Jahren ein Rechtsstreit um deren Bleiberecht.

Ich hatte gerade das Interview von unserem Inneminister gesehen. Er hatte gesagt, dass deren Herkunftsland ein sicherer Drittstaat ist und der oberste Gerichtshof die Abschiebung entschieden hatte bzw. der Anwalt der Eltern immer Einspruch eingelegt hat, weshalb das Ganze so lange dauerte.

Das glaub ich alles schon und verstehe das alles aus deren Sicht, aber wie gesagt, die Minderjährigen kennen nichts anderes als das Leben hier und können nichts dafür welche Entscheidungen ihre Eltern treffen.

Da gibt's Ärsche, die hierbleiben können, obwohl sie immer wieder schwere Straftaten begangen haben, oder dass dem Gefährdern und dessen Netzwerk, der hier den Anschlag begangen hatte, nicht die österreichische Staatsbürgerschaft entzogen werden konnte (was bei Terroristen imo möglich sein sollte), aber nein, man schiebt irgendwelche Familien ab. 🤦🏼‍♀️

Es gab vor einiger Zeit auch eine damals erfolgreiche Petition jugendliche Lehrlinge vor der Abschiebung zu bewahren. Ich glaube damals war der Einspruch erfolgreich, weil die Lehrlinge aus nicht sicheren Drittstaaten stammten.

Zitat von Sunaki

Es ist ein Ding der Lächerlichkeit das man Kinder abschieben kann die ihr offizielles Heimatland womöglich nicht einmal betreten haben.

Und generell sehe ich keinen Nutzen aus willkürlichen Abschiebungen.

Es ist ein Ding der Lächerlichkeit, dass ein Bleiberecht über Kinder kriegen generell erzwungen werden können sollte.

Damit bin ich aber absolut nicht der Meinung, dass Personen nach x Jahren durch die es dann tatsächlich moralisch fragwürdig wird und man ja auch heimisch wird, "jetzt noch" abzuschieben.

PS wirds langsam nicht zum eigenen Fred.

Na ja, ich frage mich eher warum das Bleiberecht überhaupt auf der Kippe stehen muss.

Wenn einer entscheided Woanders zu leben und einfach sein Leben dahinlebt ohne jemanden auf die Füße zu treten, was macht dann die Frage aus ob er bleiben soll oder nicht?

Damit beziehst du dich auf den konkreten Fall nehme ich an. Warum es in diesem konkreten Fall jetzt durchgezogen wurde, kann ich dir nicht sagen. Ich nehme einfach mal an weil man da aus politischen Gründen eben "mal wieder" abschieben will und gut integrierte findet man von staatlicher Seite natürlich leichter, als weniger gut integrierte.

Ich meine es einfach nur generell, nur weil man irgendwo geboren wurde, sollte dies kein automatisches Bleiberecht begründen.

Für das Kind definitiv.

Es wurden schon Leute in Länder abgeschoben deren Sprache sie nicht kennen.

Wo man aufwächst und geboren wird, das ist Heimat und da soll sich keiner einmischen.

Ich meine das konkret und allgemein.

Zitat von Sunaki

Na ja, ich frage mich eher warum das Bleiberecht überhaupt auf der Kippe stehen muss.

Wenn einer entscheided Woanders zu leben und einfach sein Leben dahinlebt ohne jemanden auf die Füße zu treten, was macht dann die Frage aus ob er bleiben soll oder nicht?

Jein... ich verstehe schon, dass man zu prüfen hat und dass sich Einwander*innen nicht als Flüchtende ausgeben dürfen. Schon alleine deshalb, weil es unfair gegenüber Menschen aus Kriegsgebieten und politisch Verfolgten ist, die sehr schnell einen Bescheid brauchen.

Eine andere, zumindest theoretische Lösung, die mir einfiele, wenn man schon die Eltern (also die Antragstellenden) abzuschiebt, wäre es Minderjährige in Pflegefamilien unterzubringen, damit sie hierbleiben könnten. Das ist aber sicher genauso traumatisierend wie eine Abschiebung, vor allem in dem Alter von 12, wie das Mädel aus dem Artikel.

Stattdessen sollte es eher Regelungen dafür geben, dass man nach mehr als fünf Jahren allgemein in dem Land bleiben können sollte, wenn man sich dort bereits gut integriert und keine schweren Straftaten begangen hat, mit oder ohne positivem Bescheid.

Absolut, da sollte ein gewisses Gewohnheitsrecht gelten.

Nicht viele Menschen wechseln so einfach das Zuhause als wäre nichts.

Bereits ein Umzug in ne andere Stadt oder ne erste Wohnung kann viele Leute ordentlich mitnehmen.

Dann direkt rausgeworfen zu werden, uff.

Zitat von Maneki-Neko

Stattdessen sollte es eher Regelungen dafür geben, dass man nach mehr als fünf Jahren allgemein in dem Land bleiben können sollte, wenn man sich dort bereits gut integriert und keine schweren Straftaten begangen hat,

Bei den schweren Straftaten stimme ich dir zu, das muss das mindeste sein.

Unabhängig von der Ansicht, dass ich finde dass es dieses Bleiberecht nicht automatisch für eine Geburt geben sollte, da man als nichtberechtiger es sich sonst "erzwingen könnte", denn wie oben schon festgehalten wäre eine Situation wie sie in den USA und Mexiko herrscht nicht moralisch vertretbar, finde ich das gut integriert aber leichtfertigt daher gesagt, da muss ich sogar mal der Jetzt und ihrer Argumentation zustimmen:

Zitat von "„Gut integrierte“ Kinder sind nicht mehr wert als „schlecht integrierte“" JETZT.de, abgerufen am 29.01.2021

Weder sie, noch irgendein anderes Kind auf dieser Welt, sollte sich sein Recht auf ein sicheres, unbeschwertes Leben „erarbeiten“ müssen. Weder sie, noch irgendein anderes Kind sollte nachts aus dem Schlaf gerissen und in ein fremdes Land abgeschoben werden. Das hat niemand verdient. Nein, auch nicht die „schlecht Integrierten“, die nicht gut Deutsch sprechen. Wer also die „gelungene Integration“ als Argument gegen derartige Abschiebungen anführt, spielt einer diskriminierenden Erzählung in die Hände. Eine, die uns vermittelt, dass es „gute“ und „schlechte“ Migrantenkinder gibt. Solche, die eine unbeschwerte Kindheit mehr verdienen als andere, nur, weil sie es schaffen, den Erwartungen gerecht zu werden, die die Mehrheitsgesellschaft an sie stellt.

Zitat von Jakob

Zitat von Maneki-Neko

Stattdessen sollte es eher Regelungen dafür geben, dass man nach mehr als fünf Jahren allgemein in dem Land bleiben können sollte, wenn man sich dort bereits gut integriert und keine schweren Straftaten begangen hat,

Bei den schweren Straftaten stimme ich dir zu, das muss das mindeste sein.

Unabhängig von der Ansicht, dass ich finde dass es dieses Bleiberecht nicht automatisch für eine Geburt geben sollte, da man als nichtberechtiger es sich sonst "erzwingen könnte", denn wie oben schon festgehalten wäre eine Situation wie sie in den USA und Mexiko herrscht nicht moralisch vertretbar, finde ich das gut integriert aber leichtfertigt daher gesagt, da muss ich sogar mal der Jetzt und ihrer Argumentation zustimmen:

Zitat von "„Gut integrierte“ Kinder sind nicht mehr wert als „schlecht integrierte“" JETZT.de, abgerufen am 29.01.2021

Weder sie, noch irgendein anderes Kind auf dieser Welt, sollte sich sein Recht auf ein sicheres, unbeschwertes Leben „erarbeiten“ müssen. Weder sie, noch irgendein anderes Kind sollte nachts aus dem Schlaf gerissen und in ein fremdes Land abgeschoben werden. Das hat niemand verdient. Nein, auch nicht die „schlecht Integrierten“, die nicht gut Deutsch sprechen. Wer also die „gelungene Integration“ als Argument gegen derartige Abschiebungen anführt, spielt einer diskriminierenden Erzählung in die Hände. Eine, die uns vermittelt, dass es „gute“ und „schlechte“ Migrantenkinder gibt. Solche, die eine unbeschwerte Kindheit mehr verdienen als andere, nur, weil sie es schaffen, den Erwartungen gerecht zu werden, die die Mehrheitsgesellschaft an sie stellt.

Natürlich hast du Recht damit. Mit "gut integrierten Kindern" mein ich jetzt auch weniger, dass sie die Sprache perfekt sprechen uä., sondern dass sie eben stark in ihre Klassengemeinschaft eingebunden sind, hier Freund*innen und ihre Hobbys haben etc., sowie alle anderen auch, und deshalb eben in dieses Land gehören, weil es ihre Heimat ist. Viele die abgeschoben werden, kennen ihr Herkunftsland ja kaum.