Star Quest

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  • Hey Rainbow ^-^

    Ich habs zwar nicht mehr bis Mittwoch geschafft weiter zu kommen, aber mit diesem Kommi bin ich trotzdem endlich auf dem aktuellen Stand ^^


    Kapitel 6

    Sehr schön, dass Ally und Emerald ihre Pokémon nicht nur im Kampf nutzen, sondern auch bei Hindernissen auf ihrem Weg in der Naturzone wie dem Sandsturm. Das ist wieder eine der Sachen, die dafür sorgen, dass die Welt einfach in sich schön rund und authentisch wirkt.

    Ein wenig irritiert hat mich, dass Ally als Ablenkung mitten in einem wahnsinnig heftigen Sandsturm fragt, welches Pokémon Emerald zur Hilfe geholt hat. Als Emerald sie zuvor aufgefangen hat, die Köpfe der dabei also relativ nah beieinander waren, musste sie ja bereits brüllen, um verstanden zu werden. Wenn die beiden jetzt durch das Lohgock getrennt sind, müsste die Verständigung demnach noch schwieriger sein. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass man es in einem Sandsturm vermeidet zu reden, wenn es nicht zwingend notwendig ist, einfach um keinen Sand in den Mund zu bekommen.

    Also, die Naturzone ist ein wahnsinnig gefährlicher Ort, wie Emerald in einem der vorherigen Kapitel bereits gesagt hat. Und die beiden treffen auf ein Kind? Ich bin wirklich gespannt, wieso sich gerade ein Kind in der Naturzone aufhält und dann auch nicht an einem relativ friedlichen Ort am Rand oder so, sondern im Sandsturmkessel, der ja ein eher rauerer Ort zu sein scheint.

    Bei einem riesigen Pokémon, dass wie ein Ufo aussieht, hatte ich zuerst an die Dynamax-Form von Maritellit gedacht. Lepumentas erinnert da meiner Meinung nach nicht wirklich an ein Ufo, aber die Sicht ist ja auch nicht optimal und mit ein bisschen Fantasie (oder aber dem Bias von Ally) könnte man es vielleicht zunächst dafür halten.

    Dass das Kind den Namen des Pokémon flüstert, macht einerseits Sinn, weil es sicherlich ziemlich erschöpft ist, wenn es davor geflohen ist, allerdings dürften die Worte dann für Ally und Emerald auch nicht zu verstehen gewesen sein (zuvor mussten sie ja auch brüllen, wenn sie nah beieinander sind). Dementsprechend ist das erstmal ein schönes Bild, dass Emerald ansetzt und das Kind den Satz beendet, aber in der Art passt es halt nicht so ganz zum Sandsturm.

    Es scheint so, als wären Ally und der Rest der Gruppe am Ende des Kapitels erstmal relativ sicher (zumindest bewegen sie sich vom Lepumentas weg und es gibt keine Anzeichen, dass dieses sie irgendwie verfolgen will oder so (ist vielleicht auch einfach zu stark angeschlagen dafür). Allerdings ist die Gruppe insgesamt etwas angeschlagen. Sie haben ein Kind dazu gewonnen, bei dem man aktuell nicht sagen kann, ob und wenn ja wie stark es verletzt ist, und Emeralds Goro könnte ziemlich sicher ein Pokécenter vertragen, wobei ich bezweifle, dass es das in der Naturzone geben wird. Mal gucken, wie sie mit der Situation dann umgehen werden.


    Kapitel 7

    Wo materialisiert sich Goro? Es handelt sich ja um eine Höhle, in der drei Menschen genug Platz haben und Ken und Telli bleiben ja schon vor der Höhle. Das klang jetzt nicht unbedingt danach, als wäre in der Höhle noch genug Platz, dass Goro sich hinlegen kann (er ist ja auch nicht unbedingt der Kleinste).

    Oh ja, es gibt ja auch noch Tränke! Ich muss gestehen, dass ich die beim Lesen des letzten Kapitels überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Vermutlich, weil ich sie in den Spielen so gut wie nie gebraucht habe. Aber gut, dass Emerald so gut ausgestattet ist. Damit sollte es der Gruppe insgesamt sehr schnell wieder gut gehen.

    Der Dialog zwischen Ally und Nio hat mich etwas verwirrt. Sie sagt zu beginn, dass sie das Lepumentas für ein Ufo gehalten hat, was ja bereits impliziert, dass sie sich geirrt hat. Nachdem Nio ein wenig nachfragt und Ally sagt „Was denkst denn du?“ hatte ich den Eindruck, dass sich das darauf bezieht, dass Ufos aus dem Weltall kommen. Dazu passt aber nicht wirklich die Antwort von Nio. Die geht eher in Richtung der Frage nach dem Ursprung des riesigen Lepumentas. Allerdings hatte Ally ja nicht gesagt, dass sie denkt, dass das Lepumentas durch Aliens oder ein Ufo so riesig geworden ist. Das passt an der Stelle irgendwie nicht ganz zusammen.

    Der weitere Verlauf des Gesprächs ist aber sehr gelungen. Ally, die Aliens für real hält, und Nio, der Geister für real hält, aber beide halten das jeweils andere für absurd. Allerdings weiß Ally offensichtlich auch nicht so ganz, wie „die Stimmen der Toten“ zu erklären sind. Also wer weiß, vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass an beiden Sachen mehr dran ist, als die meisten Menschen glauben würden. Ob es nun tatsächlich Geister sind oder die Kleinstlebewesen seines Gengars einfach nur eine bessere Wahrnehmung haben und etwas nicht stimmt, sein Gengar wird ihm sicherlich nicht aus Spaß mitgeteilt haben, dass die Geister zornig sind. Also irgendwas scheint nicht ganz in Ordnung zu sein und ich hoffe, die Truppe findet heraus was, bevor es sich irgendwie negativ auf sie auswirkt.

    Okay, mit 15 Jahren ist Nio definitiv älter, als ich gedacht hätte und das erklärt auch, dass er alleine in der Naturzone unterwegs war. Es ist trotzdem noch ziemlich jung und als ich das erste Mal gelesen hab, dass er Arenaleiter ist, musste ich ihn deswegen erstmal ungläubig googlen. Aber nachdem ich jetzt ein Bild von ihm gesehen hab, kann ich gut verstehen, warum er zunächst auf die gruppe wie ein Kind gewirkt hat. (Und dank der Trivia weiß ich inzwischen auch, dass Gorowase japanische Zahlenwortspiele sind, kannte die bisher auch nicht, aber die Idee gefällt mir sehr gut ^-^)

    Es freut mich, dass die Gruppe nun durch Nio ergänzt wird. Bisher ist er mir sehr sympathisch und ich glaube, er ist eine Bereicherung für die beiden. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass er so direkt zu sagt. Als Arenaleiter hat er sicherlich viele Verpflichtungen und kann nicht einfach so für ein paar tage verschwinden. Zudem hätte er jetzt, da sein Gengar wieder bei Kräften ist, sicherlich auch alleine zurück gefunden. Er scheint ja auch nicht das erste mal in der Naturzone zu sein und deswegen eigentlich auch niemanden für Geleitschutz brauchen.


    Kapitel 8

    Schön, dass Nio und Emerald sich so gut verstehen und er sich in ihrer Gegenwart auch nicht hinter seiner Maske verstecken muss. Emerald scheint allgemein ein relativ gutes Händchen für den Umgang mit anderen Menschen zu haben. Vielleicht verbessert sich die Beziehung zwischen Ally und Nio auch noch in den verbleibenden Kapiteln soweit, dass er bei ihr auch nicht mehr das Bedürfnis hat, sich zu verstecken. Ich würde es ihm zumindest wünschen, dass er in den beiden gute Freunde findet (ja, er ist zwar erst frisch dazu gekommen, aber irgendwie hab ich ihn einfach direkt ins Herz geschlossen ^^“).

    Es gefällt mir, dass Nio an der einen Stelle auf Toilette muss. Meist ist es ja so, dass in Erzählungen oder auch Videospielen solche menschlichen Bedürfnisse einfach ignoriert werden (was allerdings auch nicht störend ist oder so). Da ist es einfach schön erfrischend, dass das an der Stelle vorkommt. Zudem haben Ally und Emerald dadurch ne gute Möglichkeit zu zweit zu reden.

    Das Gespräch zwischen Ally und Emerald ist auch einfach nur schön. Die beiden helfen sich gegenseitig und es ist schön zu lesen, wie sich die Freundschaft immer weiter festigt. So sehr Ally meistens der Elefant im Porzellanladen im Bezug auf andere Menschen ist, an der Stelle zeigt sie sich von ihrer mitfühlenden und verständnisvollen Seite. Es ist schön, wie sie Interesse an Emeralds Geschichte zeigt, ohne sie dabei unter Druck zu setzen, irgendwas erzählen zu müssen.

    Und direkt im Anschluss führt Ally auch noch ein gutes Gespräch mit Nio und ist dabei ebenfalls sehr einfühlsam und wirkt irgendwie auch reifer, als sonst mit ihrer vorschnellen Art. In diesem Kapitel merkt man besonders, dass Ally langsam eine Entwicklung durchgemacht hat. Sie ist zwar nach wie vor sehr auf Aliens versteift und oftmals etwas vorschnell, aber zumindest im Umgang mit anderen Menschen hat sie an Feingefühl dazugewonnen. Ob sie jetzt letztendlich Aliens finden wird oder nicht, die Reise hat ihr auf jeden Fall jetzt schon sehr gut getan.

    Wenn ein Pokémon, dass zu Dynamaximierung fähig ist, lang genug in der Naturzone draußen ist, kann es also diese Form einsetzen. Das spricht ziemlich dafür, dass sich Telli auch noch verwandeln wird. Bin sehr gespannt, wie Ally dann darauf reagieren wird, wenn ihr Telli tatsächlich wie ein Ufo aussieht.

    Huh, das Kapitel endet ja wirklich verdammt spannend. Bin ein bisschen froh darüber, dass ich direkt das nächste lesen kann und nicht warten muss bei solch einem Cliffhanger. Vor allem nachdem sie in diesem Nebel keinen anderen Pokémon begegnet sind, scheint das vor ihnen kein normaler Gegner zu sein. Vielleicht ist das ja der böse Geist, von dem Nio zuvor gesprochen hatte, der der Auslöser von dem riesigen Lepumentas war (unabhängig davon, ob es sich wirklich um einen Geist oder was anderes handelt).


    Kapitel 9

    Okay, das ist definitiv ein sehr seltsames Wesen, auf das Ally und die anderen da gestoßen sind. Ich würde vermuten, dass es sich dabei um ein humanoides Alien handelt. Es scheint zwar ziemlich überrumpelt zu sein, aber antwortet immerhin und kann anscheinend auch ihre Sprache sprechen. Also wurde es vermutlich auf den kontakt mit Einheimischen vorbereitet, selbst wenn es ihn vermeiden soll.

    Oh, es wird auch direkt aufgelöst, dass es sich tatsächlich um ein Alien handelt. Überraschend, wie offen es mit der Gruppe redet. Da Alien bisher noch nicht gesichtet wurden hätte ich gedacht, dass sie eher versuchen ihre Existenz geheim zu halten. Aber sehr schön ist auch, wie er immer wieder bei bestimmten Begriffen nachfragt oder mit Ortsnamen nichts anfangen kann. Er kann zwar die menschliche Sprache sprechen, aber es ergibt halt auch Sinn, dass er bestimmte Begriffe und Ortsnamen trotzdem nicht kennt.

    Der Teil mit den Pronomen wirkt ein bisschen fehl am Platz. Ich meine, Ally hat gerade erfahren, dass ihr großer Traum Wirklichkeit geworden ist und sie einen Alien vor sich hat und die Frage nach einem Pronomen ist eine der ersten, die sie stellt? Solange sie direkt mit ihm redet kann sie die Sache ja ziemlich geschickt mit einem „du“ umgehen und im Laufe des Gesprächs hätte sie halt trotzdem noch fragen können. Auch dass er nicht weiß, dass es mehrere Pronomen gibt, erscheint im Anbetracht der Tatsache, dass er die Sprache von Ally und Co bereits sprechen kann etwas seltsam.

    Castor bezeichnet sich selbst als Mensch? Ich frag mich, ob er das nur sagt, damit Ally besser verstehen kann, was er meint, oder ob es sich tatsächlich um die selbe Spezies handelt.

    Auf jeden Fall beruhigend, dass die drei in Bereitschaft sind, falls was passieren sollte. Er ist einfach ein wenig zu offen mit seinen Informationen und will sie ein wenig zu schnell zu seinem Schiff führen. Vielleicht hat er ja auch den Auftrag Menschen zu erforschen und da kommen im die drei als Versuchsobjekte gerade recht.

    Sowohl das riesige Lepumentas, als auch ein großes Megalon. Das verspricht auf jeden Fall ein ziemlich spannender Kampf im nächsten Kapitel zu werden. Allerdings sollten sie sich etwas kluges überlegen, denn mit roher Stärke werden sie vermutlich nicht gewinnen können, wenn man bedenkt, dass Nios Gengaar gegen das Lepumentas verloren hat und Emeralds Pokémon auch nur ne mittelmäßige Figur gemacht haben. Und dieses Mal ist ja schließlich auch noch das Megalon dabei. Allerdings hat das letzte Mal Telli auch nicht mitgekämpft und wenn es seine Dynamax-Form bekommt, haben die drei vielleicht eine Chance. Zumindest hat Castor anscheinend nicht vor, sie zu entführen. Allerdings wäre es natürlich auch eher suboptimal, wenn sie im selben Zustand wie Fred aus der Naturzone kommen würden.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie der Kampf im nächsten Kapitel werden wird (zumindest deutet aktuell alles darauf hin, dass es im nächsten Kapitel nen großen Kampf geben wird) und hoffe, dass ich dir mit diesem Kommi eine kleine Freude machen konnte.

    Liebe Grüße,

    Caroit

  • 10 – Rache



    Ally konnte sich vor Schock kaum bewegen. Die gigantischen Pokémon vor ihr übertrafen alles, was sie je gesehen hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich solchen Monstern stellen und gewinnen sollten. Castor war wirklich ein Außerirdischer. Sie verstand nicht, warum es Menschen im Weltall oder auf anderen Planeten gab, aber er war zweifelsohne nicht von der Erde. Und jetzt sollte diese unfassbare Erkenntnis ihr wieder genommen, ihre gesamte Erinnerung auseinandergerissen werden. Eine Träne rann ihr stumm die Wange hinab, während sie sah, wie die kolossalen Pokémon auf sie zuschwebten. Dunkel hörte sie Emeralds Stimme. Sie rief etwas. Ally musste sich konzentrieren, um zu verstehen, was gesagt wurde. Emerald rief: „Nio, welchen willst du?“
    Und mit einer für ihn ungewöhnlichen Lautstärke antwortete er: „Das Lepumentas. E-es schuldet mir ein Rematch!“
    Das Zischen eines Pokéballs ertönte, dann hörte Ally das vertraute Brüllen von Emeralds Pandagro neben sich. Emerald und ihr Pokémon sprangen neben Ally und die grünhaarige Trainerin packte sie an der Schulter. „Ally.“
    Ally drehte sich langsam um. „Ally! Das ist jetzt ernst! Wir haben die Aliens gefunden! Zeit, sie gebührend auf der Erde willkommen zu heißen!“
    Ally starrte in Emeralds dunkle Augen. Emerald hatte keine Angst. Sie war voller Energie. Eine richtige Pokémon-Trainerin. Und wenn Emerald noch keine Angst hatte, dann bestand kein Grund für Ally, Angst zu haben. Die schlacksige Frau entrang sich ein Grinsen: „Ja, heißen wir sie auf unserem Planeten willkommen!“
    In dem Moment löste Lepumentas wieder eine seiner abtrennbaren Tonkugeln vom Körper und schoss sie auf das Trio und ihre Pokémon zu. Emerald, Ally und Telli brachten sich hinter Goro in Deckung, doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Eine Art dunkler Energiestrahl zischte über ihnen durch die Luft und rammte die Kugel. In einer stinkenden Explosion zerfiel ein Teil der Kugel. Ally drehte sich um. Hinter ihnen waren Nio und sein Gengar zum Kampf übergegangen. An seine Begleiterinnen gewandt, sagte er: „Haltet euch jetzt besser die Ohren zu. Gengar hat genug Energie gesammelt. Ich ö-öffne jetzt das Tor zur Unterwelt.“
    Ally wollte einwenden, dass es keine Unterwelt gab, und, dass man folglich auch kein Tor dorthin öffnen konnte. Doch als Nios Gengar anfing, seinen überproportionierten Mund immer weiter aufzureißen, brachte sie kein Wort heraus. Es verformte sich auf unnatürliche Art, schwoll dabei immer schneller an wie eine chemische Reaktion, die auf albtraumhafte Weise eskalierte. Gengar vollzog die Dynamaximierung. Das schockierendste an diesem Prozess war aber der Mund, der sich immer weiter öffnete und zu einem riesigen Tunnel heranwuchs. Ally wurde plötzlich eiskalt, denn aus dem Tunnel schien sie etwas zu hören. Schreie. Schreie des Schmerzes und der Angst, die sich zu einer verstörenden Melodie verbanden. Ally verstand nicht, was das war. Vielleicht verströmte dieses giftige Gengar psychosomatische Substanzen? Auch Castor, der unter Megalon in Sicherheit stand, starrte verstört auf den sich zeigenden Anblick. Als Gengars Transformation vollendet war, musste der Schlund, aus dem die Schreie kamen, mindestens zehn Meter hoch sein. Doch zum Bewundern oder eher Fürchten blieb keine Zeit. Die Klauen des Gengar schossen mehrere Meter vom Körper entfernt aus dem Boden und packten das Lepumentas, welches sich in der Luft zu wehren begann. Als Ton-Teile vom Himmel zu fallen begannen, sah Ally, wie Castor sich umdrehte und in den Nebel davonrannte. Das Megalon folgte ihm wie ein widernatürlicher Schutzengel. Emerald rief Nio zu: „Kommst du zurecht?“
    Nio wandte sich zu seiner Freundin um. Er zog sich kurz die Maske vom Gesicht. Kein Zweifel war in seinem Gesicht zu erkennen und als er dann noch einen Daumen nach oben zeigte, grinste Emerald und rannte mit Ally gemeinsam unter dem verstörenden Spektakel los. Ally rief noch „Viel Erfolg, Nio!“, als das Lepumentas seine zweite Tonkugel löste und in Richtung des Gengar abfeuerte. Der kürzeste Weg war leider der unter dem Lepumentas hindurch. Emerald tippte ihrem Goro zwei Mal auf die Schulter und zeigte dann auf den Weg unter dem Lepumentas. Das Pokémon ließ sich auf alle vier Beine nieder und setzte sich sofort mit überraschender Geschwindigkeit in Bewegung. Emerald und Ally rannten ihm gemeinsam hinterher, während Telli hinter ihnen herflog und mit seinen Kräften kleinere Tonbrocken abwehrte. Emerald rief ihrer Partnerin im Laufen zu: „Okay, er ist ein Alien, und er fühlt sich bedroht. Was wird er wohl machen?“
    Ally dachte kurz nach, als es ihr einfiel: „Wenn er unsere Erinnerungen löschen will, damit niemand von ihm erfährt, wird er definitiv das Megalon gegen uns einsetzen.“
    Emerald nickte. „Und warum läuft er dann davon?“
    „Er will sichergehen, dass es klappt. Wahrscheinlich ist er zu seinem tatsächlichen Raumschiff unterwegs. Lepumentas ist ja keines. Im Schlimmstfall hat er auf dem Schiff irgendwelche Waffen oder das Schiff selbst ist bewaffnet.“
    Emerald sah ihre Partnerin an: „Ich glaube nicht, dass ich das jetzt sage, aber das bedeutet, wir müssen den Alien besiegen, bevor er sein Raumschiff erreicht?“
    Ally lachte laut auf: „Mein Leben ist eine Science-Fiction-Story!“
    Emerald lächelte und zog sie noch schneller hinter sich her durch den Nebel.


    Nio hörte das vertraute Kreischen aus Gengars Mund. Auch wenn sein Herz jedes Mal raste, solange Gengar in dieser Form war, kamen ihm die Geräusche auf eine traurige Art vertraut vor. Ihm war nach einigen Kämpfen in seiner Arena klargeworden, dass alle Menschen unterschiedliche Geräusche aus dem Mund von Gengar hörten. Er hörte das Krachen eines Autos während eines Unfalls, die schwächer werdenden Schreie eines Mannes und einer Frau. Er war sich nicht sicher, ob das seine Eltern waren, die von der anderen Seite kamen. Aber er glaubte daran, dass Gengar eine Verbindung zum Jenseits aufbauen konnte. Und mit dieser Macht würde er sich für den letzten verlorenen Kampf im Standsturmkessel revanchieren. Gengar war ein amorphes Pokémon. Es bestand teilweise aus Gasen, teilweise aus festeren Materialien, die in Kombination irgendwie sein Partner-Pokémon ergaben. Dadurch war es nicht auf zwei Arme und Beine beschränkt. Nio hatte seinem Pokémon die reguläre Gestalt antrainiert, damit es bei Kämpfen im Fernsehen nicht zu verstörend wurde, bis er das Signal dazu gab. Doch nun, wo es seine riesige Dynamax-Gestalt angenommen hatte, spielte das alles keine Rolle mehr. Nio vergewisserte sich, dass Emerald und Ally unter dem schwebenden Körper des Lepumentas hindurch und außer Sichtweite waren. Dann atmete er tief ein und rief, so laut er konnte, über den Lärm zerstörter Autos und sterbender Menschen, den nur er hören konnte, hinweg: „Volle Power, Gengar!“
    Gengar hatte ihn gehört. Gengar hörte ihn immer und ließ ihn nie allein. Während Gengars Arme das sich in der Luft windende Lepumentas festhielten, rammte dieses seine beiden Tonkugel-Gliedmaßen in den amorphen Körper hinein. Die Wucht des Aufpralls hätte einem regulären Pokémon gewiss Knochenbrüche zugefügt. Doch Gengar war besser. Die Tonkugeln sanken in den Körper hinein und kamen nicht mehr heraus. Sie steckten aber nicht einfach im Körper fest. Während Gengar sich auf seine Funktionen konzentrierte, wuchsen um die Tonkugeln herum Zähne und neue Mäuler bildeten sich auf dem Körper des Geister-Pokémon. Viele von ihnen schrien im Einklang mit dem gewaltigen Hauptmund, den Nio in Gedanken immer nur als das Portal bezeichnete. Da Gengar sich so sehr auf das Angreifen und Zubeißen konzentrierte, verrutschten die Augen auf dem Körper, was dem ganzen einen noch groteskeren Anblick verlieh. Nio lächelte seinem Pokémon zu. Es war seltsam, wie er selbst, aber ein fantastischer Freund und Gefährte. Irgendwie schien Gengar das Lächeln wahrgenommen zu haben, denn für einen Moment verschwanden die Schreie und mit unzähligen langen Zungen und Mäulern hechelte es vergnügt.


    Ally hörte hinter sich die verstörenden Geräusche des Gengar langsam leiser werden. Sie hatten einigen Abstand zwischen sich und Nio gebracht. Aber ihr eigener Kampf erwartete sie noch. Vor sich sahen sie die gewaltigen Umrisse des Megalon. Da sie in etwa gleich groß blieben, schätzte Ally, dass Castor es nicht schaffte, den Abstand zu vergrößern. Sie mussten ihn aber irgendwie einholen, und das, bevor er sein Raumschiff erreichte. Da hatte Ally eine Idee. Sie wandte sich an Telli, der neben ihr herschwebte: „Telli,“ keuchte Ally zwischen den Bewegungen. „Können wir Castor irgendwie den Weg abschneiden?“
    Sie sah ihr Pokémon an. Bei Telli war sie sich nie sicher, wie kompliziert die Aufgaben sein durften, damit es sie noch verstand. Emerald verlangte von ihren Kampf-Pokémon keine kognitiven Höchstleistungen, aber hatte zu ihnen eine eigene Art der Kommunikation aufgebaut. Für Ally war das Maritellit immer eher ein Wesen zum Liebhaben gewesen, das manchmal verhinderte, dass sie sich verliefen. Aber Maritellit galten als schlaue Pokémon, also war vieles möglich. Ob es sie verstanden hatte oder nicht, das Maritellit wandte sich auf einmal zur Seite und schwebte nicht mehr dem Megalon hinterher. Ally wandte sich schnaufend an Emerald, die in besserer Verfassung war. Emerald sagte: „Folgen wir Telli. Entweder, es hat eine Abkürzung, oder wir kehren danach einfach wieder zu Nio zurück. Castor hat es ja auf uns abgesehen, er wird nicht einfach den Planeten verlassen.“
    Ally nickte und gemeinsam folgten sie Telli in den Nebel.


    Nio beobachtete gerade, wie Gengar nicht nur die Tongliedmaßen des Lepumentas verschlang, sondern zusätzlich auch den Hauptkörper immer näher an seine zahllosen Mäuler heranzerrte. Für alle anderen wäre es ein schrecklicher Anblick gewesen, doch bei diesem Lepumentas machte er sich keine Gedanken.
    Zumindest, bis das Läuten anfing. Der ovale Hauptkörper des Lepumentas begann zu vibrieren und erzeugte dabei Klänge ähnlich dem Läuten einer kolossalen Kirchenglocke. Es war immer wieder der gleiche Klang, der Nios Körper komplett erschütterte. Es musste irgendeine Psycho-Attacke sein, die es da anwandte. Nio war sich nicht sicher, ob die Glockenklänge tatsächlich vorhanden waren oder eine akustische Halluzination darstellten. Das Lepumentas schien nun zusätzlich zu leuchten, und je heller es erstrahlte, desto schlimmer wurde das mittlerweile donnernde Geläute. Auch Gengar schien dies zuzusetzen. Viele der Münder sanken ein oder zerflossen, als wären sie ein frisches Gemälde, über das jemand kräftig wischte. Doch das war nicht genug. Während Nio langsam auf die Knie sank, drehten sich die Tonkugeln, die Gengar halb verschlungen hatte, mit rasender Geschwindigkeit. Aber anstatt den Körper zu verlassen, bohrten sie sich immer weiter hinein. Und dann prallte Lepumentas Körper, wie eine unheilige Sonne, durch die Nebelschwaden hinunter auf Gengar und begrub es unter sich. Nio hörte, wie die Schreie seiner Eltern verstummten.


    Emerald, Goro und Ally rannten Telli hinterher. Lange würde Ally nicht mehr durchhalten, doch sie gab nicht auf. Das hier war die Chance ihres Lebens! Das würde sie nicht vermasseln. Schemenhaft zeichneten sich hohe Säulen vor ihnen ab. Das mussten wohl die gewaltigen Stützpfeiler sein, die das einzige Bahngleis, welches über der und durch die Naturzone verlief, in der Höhe hielten. Wenn Ally nach oben sah, sah sie nur den dunkeln Schatten, der wohl vom gepanzerten Gleis und den übrigen Türmen kommen musste. Obwohl die Bewegung sie warmhielt, lief Ally ein kalter Schauer über den Rücken. Sie wollte endlich wieder klare Sicht. Sie wollte Castor finden. Sie wollte wieder Sicherheit. Sie sah zu Emerald hinüber. Sie war so eine entschlossene Frau. Natürlich, sie hatte auch schon viel mehr erlebt als Ally, die ihr ganzes Leben in Sicherheit und Tagträumen verbracht hatte. Ally riss sich zusammen, als Telli in der Luft stoppte. Es starrte vor sie in die Schatten. Ally kniff hinter ihrer Brille die Augen zusammen. Tatsächlich, da war Castor! Und er bewegte sich neben irgendetwas, das wesentlich größer war als er. War das sein Raumschiff? Es war auf jeden Fall nicht das Megalon. Hatte er es zurückgerufen? Sollten sie ihn angreifen? Überrumpeln? Gab es eine Lösung ohne Kämpfe? Nicht, wenn Castor verhindern wollte, dass die Welt von den Außerirdischen erfuhr. Ally blickte hilfesuchend zu Emerald. Diese bemerkte das und streckte ihr die Hand hin. Ally nahm sie und klammerte sich daran fest. Emeralds Hand war ganz warm und gar nicht verschwitzt, anders als Ally sich fühlte. Sie war sich sicher, dass der Schweiß ihr die Stirn hinabrann. Emerald drückte ihre Hand, dann gingen sie gemeinsam auf Castor zu, der ihnen gerade den Rücken zugewandt hatte. Es musste sich bei dem großen Teil um sein Raumschiff handeln, auch wenn Ally es nicht klar erkennen konnte. Dann drehte Castor sich um. Emerald nickte Goro zu, der vorausging und sich zwischen die beiden Frauen und Castor stellte. Ally atmete tief durch und ergriff das Wort: „Castor, wir müssen nicht kämpfen! Ich will doch nur alles über dich und die anderen Außerirdischen erfahren!“
    Castor schüttelte den Kopf. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich habe klare Befehle.“
    Ally wollte fragen, woher er seine Befehle nahm, als über ihr grelle Lichter in verschiedenen Farben erstrahlten. Mit ihnen einher ging ein wummerndes Dröhnen, das die Erde um sie herum erbeben ließ. Ally schrie auf und klammerte sich nun so fest sie konnte an Emerald, die ebenfalls erschreckt aufkeuchte. Über ihnen war das verfluchte Megalon! Eine seiner Hände schwebte mehrere Meter über ihnen und aus den leuchtenden Auswüchsen, wo bei anderen Wesen Finger waren, strahlten nur diese verstörenden Farben. Ally spürte das stärker werdende Wummern, das sie zu Boden drückte. Sie wollte etwas rufen. Verhandeln. Flehen. Doch es half alles nichts. Der Angriff wurde noch intensiver und Ally verschwand.


  • Hey Emerald ^-^

    Der Kommi kommt zwar ein wenig spät, aber ich habs noch vor dem neuen Kapitel geschafft o/ Ich hoffe, ich kann dir mit ihm wieder eine kleine Freude bereiten und wünsche dir viel Spaß beim Lesen =3


    Kapitel 10

    Es ist sehr verständlich, dass Ally a Anfang erst einmal erstarrt. Immerhin hat sich gerade erst ihr Traum erfüllt und nun soll ihr das wieder genommen werden. Aber gut, dass Emerald da etwas geistesgegenwärtiger ist und Ally aus ihrer Starre holt. Bei dem kommenden Kampf werden vermutlich alle drei bei klarem Verstand gebraucht.

    Nur ne Kleinigkeit an der Stelle: sie sprechen davon, dass sie „die Aliens“ gefunden haben und man kann das an der Stelle auch so verallgemeinernd sagen, allerdings haben sie faktisch bisher nur ein Alien getroffen

    Eine stinkende Explosion? Das ist etwas ungewöhnlich und ich frag mich, wodurch der unangenehme Geruch zustande gekommen ist. Wenn es erst bei der Explosion zu stinken beginnt, müsste der Stoff ja beim Aufeinandertreffen der beiden Substanzen (aus was auch immer der dunkle Energiestrahl besteht und der Lehm) oder aber durch die zu Verfügung gestellte Aktivierungsenergie des Energiestrahls entstehen. Allerdings ist mir in der Richtung mit Ton nichts konkretes bekannt, was zu Gestank führen könnte. Deswegen würde mich sehr interessieren, was genau du mit dieser stinkenden Explosion gemeint hast.

    So ein riesiges Gengar hat schon was Furchterregendes, verständlich, dass selbst Castor bei dem Anblick verstört reagiert. Die erwähnten Schreie gefallen mir auch sehr gut. Sie unterstützen die Sichtweise von Nio und Ally versucht zwar noch ne logische Erklärung zu finden, aber es gelingt ihr nach wie vor nicht wirklich. Ich frag mich, ob es am Ende vielleicht noch ne logische Auflösung für diese geisterhaften Phänomene geben wird oder aber Ally in Erwägung ziehen wird, dass es vielleicht neben Aliens auch noch Geister gibt.

    Als Ally und Emerald Castor hinterher rennen, gibt es zwei Dinge, die mich ein wenig verwundert haben. Zunächst einmal: Warum reiten nicht beide oder zumindest eine auf Goro? Das Fell müsste ja eigentlich lang genug sein, dass man sich ganz gut festhalten kann und er ist mit Sicherheit schneller und vermutlich auch ausdauernder als die zwei. Die zweite Sache ist der Dialog dabei. Es ist wichtig, dass sie sich an der Stelle kurz austauschen, aber der Dialog klingt eher so, als würden sie ein Taktik-Meeting abhalten und nicht gerade hinter jemanden her rennen. Beim Joggen kann man sich zwar auch ganz gut unterhalten, aber da sie versuchen ihn einzuholen, dürften sie vermutlich etwas flotter unterwegs sein und dazu würde es etwas besser passen, wenn sie sich auf die wirklich wichtigsten Dinge in dem Moment beschränken würden.

    Nachdem die Gruppe sich aufgeteilt hast du die Zeitpunkte für die Perspektivwechsel sehr gut gewählt. Sie sind nicht zu kurz, sodass man sich auf keine der Szenen wirklich konzentrieren kann, aber sie sind auch nicht zu lang, sodass man auch beim Lesen ein Gefühl der Gleichzeitigkeit beider Geschehnisse bekommt.

    Das Ende ist auch sehr schön geworden. Der Einblick in Allys Gefühlswelt entschleunigt den Kampf an der Stelle ein wenig, aber das ist keineswegs störend oder dergleichen. Es ist verständlich, dass Ally in solch einer Situation unsicher ist und es ist schön zu sehen, dass die Anwesenheit von Emerald ihr da ein Stück weit Sicherheit gibt. Die Stelle, an der Ally die einzelnen Optionen durchgeht gefällt mir auch sehr gut. Dadurch, dass jeweils nur die einzelne Option mit nem Fragezeichen genannt wird, entsteht ein Gefühl von Hektik, was sehr gut zu der Szene passt. Ally hat immerhin auch nicht Zeit ewig lange nachzudenken, sondern nur kurz ein paar Gedanken durchzurattern.

    Der Cliffhanger am Ende ist dir auch sehr gut gelungen. Die Situation sieht nicht unbedingt rosig für die beiden aus und es wirkt ganz so, als würden ihnen das selbe wie Fred drohen. Aber noch gab es kein Telli in Dynamax-Form, also würd das vielleicht im nächsten Kapitel passieren und alle retten.


    Insgesamt hat mir das Kapitel sehr gut gefallen. Kämpfe scheinen dir wirklich zu liegen, zumindest waren die bisher immer sehr spannend geschrieben (und ich find es wahnsinnig schwer sowas hinzubekommen, deswegen wirklich Respekt dafür!). Sternenprinzessin Emerald gefällt mir auf jeden Fall sehr gut als Titel (Sterne sind toll, irgendwann muss ich auch mal an Sternentanz weiterschreiben…) und ich freue mich schon darauf es lesen zu können.

    Liebe Grüße,

    Caroit

  • 11 – Sternenprinzessin Emerald



    Sie saß alleine vor dem Fernseher. Durch die offene Gartentür strömte die subtropisch schwüle Luft ins Haus hinein. Dadurch wurde es zwar nicht kühler im Wohnzimmer, aber zumindest fühlte sich der Luftzug gut auf ihrer Haut an. Wenn die ganze Welt ihr wieder zu viel wurde, dann setzte sich Ally immer vor den Fernseher. An jenem Tag war es besonders schlimm gewesen. Ally hatte sich wieder geprügelt, weil ein paar der anderen Jugendlichen in der Schule von Wurzelheim sie beleidigt hatten. Einem besonders aufdringlichen Jungen hatte sie die Nase blutig geschlagen. Sie fühlte sich schrecklich. Die ganze Welt hatte sich gegen sie verschworen. Und am meisten hasste sie ihren eigenen Körper. Ally starrte auf den Bildschirm. Das einzige, was ihr half, die Welt um sich herum auszusperren, war ihre Lieblingsserie: „Die Abenteuer von Sternenprinzessin Emerald“. Die wunderschöne Prinzessin mit dem grünen Haar flog auf ihrem gewaltigen Drachen Rayquaza durchs Weltall und erlebte auf verschiedenen Planeten harmlose und süße Abenteuer. Ally liebte die Sternenprinzessin und bewunderte ihre Schönheit. Sie selbst hatte nichts davon. Ihr wuchsen überhaupt keine Brüste, und neulich hatte sie an ihrem Kinn ein erstes Barthaar entdeckt. Sie keuchte beim Gedanken daran panisch auf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Nein, nicht daran denken! Sie konzentrierte sich auf den Bildschirm: Das war das perfekte Leben. Grüne Haare und Abenteuer! Ally sah weiter der Serie zu. Wenn sie jemals von Zuhause weglief, würde sie sich ebenfalls Emerald nennen. Dann zuckte es durch ihren Kopf. Sie hieß nicht Emerald! Sie hieß Ally! Sie hatte nie in Wurzelheim gelebt. Und diese Serie sah sie zum ersten Mal.


    Ally schrie kurz auf. Sie lag auf dem nassen Gras Brückentals. Über ihr schwebte immer noch das gewaltige Megalon und griff mit seiner psychischen Attacke ihren Verstand an. Sie spürte etwas Warmes in ihrer Hand. Sie wandte sich um. Da lag Emerald auf dem Boden. Sie hielt sich immer noch fest an ihr. Irgendwas an ihrer Verbindung musste die Attacke beeinträchtigen. Doch in dem Moment wurde das hypnotische Farbenspiel vor Allys Augen noch intensiver, der Druck auf ihren Schädel stärker und sie schrie nur noch.


    Es war spätnachts. Sie war in einer Hafenstadt. Graphitport?Auf jeden Fall steckte sie mitten in einer Schlägerei. Ihr Ken gab sein bestes und trat so fest er konnte gegen die fiese, vierbeinige Amphibie ihrer Erzfeindin. Sumpex hatte sie das schlammspuckende Ding genannt. Ein Faustschlag traf sie ins Gesicht. Sie durfte sich nicht ablenken lassen! Ally hatte ihren eigenen Kampf auszutragen. Ihre Rivalin hatte sich ein knallrotes Kopftuch umgebunden, das ihr die Haare aus der Stirn hielt. Seit Ally abgehauen war, um als Frau zu leben und ihre eigene Straßengang gegründet hatte, war ihre Feindin immer wieder aufgetaucht. Seit der Nacht, in der Ally sich geschminkt und eine grüne Perücke aufgesetzt hatte (eines Tages wären ihre eigenen Haare so lang, dann würde sie färben), war die Verrückte ständig da gewesen, mit ihrer eigenen Gang. Ally parierte einen weiteren fiesen Schlag in Richtung ihres Schädels und trat nach den Beinen ihrer Gegnerin. Sie hasste sie, weil sie immer wieder auftauchte und Stress machte. Aber sie liebte sie auch, weil sie Ally immer als „Erzfeindin“ bezeichnete. Die Spinnerin mit ihrem roten Kopftuch würde es nie erfahren, aber sie war die erste, die Ally als Frau bezeichnet hatte. Ally trat noch einmal, so fest sie konnte, doch ihre Gliedmaßen waren zu lang. Und viel zu hell. Ally hatte doch dunkle Haut!


    Als sie diesmal die Augen öffnete, wusste Ally sofort, wo sie war. Sie spürte wieder das nasse Gras und die Energie, die auf ihren Schädel ausgeübt wurde. Mit ihrer eigenen Hand hielt sie immer noch Emerald fest. Die Ärmste war wahrscheinlich bewusstlos geworden durch die Attacke. Sie war mitgekommen, weil sie sich ein lustiges Abenteuer gewünscht hatte. Sternenprinzessin Emerald und ihre Weltraum-Freunde. Ally spürte eine Wut in sich aufsteigen, die sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Die Wucht der anhaltenden Attacke drückte so stark, dass Allys Trommelfell wehtat, doch das Adrenalin, das durch ihren Körper rauschte, ließ alles außer ihren tobenden Emotionen dumpf werden. Zitternd löste Ally ihre Finger von Emeralds Hand. Vorsichtig stützte sie sich auf die Knie. Ally zog sich ihre rote Jacke von den Schultern und schob sie sachte unter Emeralds Kopf. Unter dem irritierenden Licht der Attacke Megalons sah sie, dass Castor sie beobachtete. Seinen Gesichtsentgleisungen nach zu urteilen hatte er nicht erwartet, dass jemand der Attacke widerstehen konnte. Ally hielt die tobenden Emotionen in ihrem Kopf so fest sie nur konnte. Wenn sie sie losließ, würde sie sich nicht noch einmal aus der Attacke befreien können. Sie war Ally. Und zum Teil fühlte sie sich, als wäre sie auch Emerald. Sie sah die Welt nicht mehr nur durch ihre Augen, sondern auch durch die Augen einer Kampf-Strategin. Einer Überlebenskünstlerin. Einer Frau, die ihren eigenen Weg ging. Ally warf einen Blick zur Seite. Telli schwebte knapp über dem Boden neben ihr. Er zitterte. Eine Attacke. Den Namen irgendeiner Attacke hatte sie mal gekannt! Ja! „Telli! Mach den Lichtschild!“


    Nio musste mitansehen, wie sein Gengar vom riesigen, leuchtend strahlenden Lepumentas zerdrückt wurde. Da sein Pokémon amorph war, machte er sich keine Sorgen wegen Knochenbrüchen oder ähnlichem, aber er hatte Angst, dass es durch den Angriff das Bewusstsein verlieren und kampfunfähig würde. Unter der Maske keuchte er. Das Glockenläuten, das mit der Attacke des Lepumentas einherging, raubte ihm die Konzentration. Psycho-Attacken waren wirklich nichts für schwache Nerven. Doch Geisterattacken waren noch verstörender. Er riss sich zusammen und sah genau hin. Das Lepumentas leuchtete so hell, dass seine Augen tränten, aber er sah, dass die giftige Biomasse, aus der Gengars Körper bestand, in Form einer Pfütze langsam unter dem strahlenden Orb hervorsickerte. Dann hatte er noch eine letzte Chance, solange Gengar im Dynamax-Zustand war. Nio zog sich die Maske vom Gesicht. Er musste jetzt so laut wie möglich sein. Er atmete tief ein und rief Gegnar seinen letzten Befehl zu: „Spuksperre!“
    Gengar erhörte ihn, und Nios ganze Welt wurde schwarz.


    Der Lichtschild wirkte! Ally spürte, wie der Druck von ihr wich. Sie konnte sogar schwankend aufstehen. Über ihr eskalierte das psychedelische Farbenspiel, als die Attacke des Megalon gegen einen gelblich-glänzenden Schutzschild prallte, den Telli erzeugte. Ally war bewusst, dass das alles physisch gar nicht existierte. Es waren Halluzinationen, ausgelöst durch den Versuch ihres Gehirns, die psychischen Attacken zu verarbeiten. Aber davon würde sie sich nicht abhalten lassen. Bisher hatte Emerald sie stets beschützt, nun war es an Ally, ihre Freundin zu retten. Hastig blickte Ally sich um. Ihr Telli konnte den Lichtschild wahrscheinlich nicht sehr lange aufrechterhalten. Aber andererseits waren Pokémon nicht für immer riesengroß. Sie müsste nur dafür sorgen, dass das Megalon seine ganze Energie verbrauchte. Sie bemerkte etwas dunkles am Rand ihres Blickfelds. Goro! Das Pokémon war von Megalon zurückgeschleudert worden, aber hatte keinen größeren Schaden genommen. Ally konzentrierte sich auf die kämpferische Einstellung Emeralds, die sie immer noch in sich spürte. Sie lief mit gesenktem Kopf zu dem großen Pokémon hin. Als sie bei ihm ankam, blickte sie ihm so entschlossen in die Augen wie sie konnte. Dann tippte sie Goro zweimal fest auf die Schulter und zeigte mit einer Faust auf das Megalon. Ally hielt den Atem an. Sie hoffte, dass sie Goro, auch wenn sie nicht seine Trainerin war, dazu bewegen konnte, anzugreifen. Sie hatte Glück. Das Pokémon warf einen Blick auf seine am Boden liegende Trainerin und knurrte. Es richtete sich auf und stürmte auf das riesige Megalon zu. Dann spannte es seine Muskeln an so fest es konnte und sprang einfach durch den Lichtschild hindurch, oder zumindest durch die visuelle Manifestation dessen. Mit seinen Armen packte es einen der leuchtenden Orbs an der Hand des Megalon und mit weit aufgerissenem Kiefer rammte Goro seine Zähne in den leuchtenden Auswuchs. Das Megalon stieß ein unheiliges Kreischen aus, welches Ally fast genauso sehr verstörte wie sein Angriff zuvor. Aber sie ließ sich nicht ablenken. Sie merkte sofort, wie die Psycho-Attacke des Megalon schwächer wurde. Es verlor seine Konzentration. Sie mussten nur durchhalten.


    Bei dem, was jetzt geschah, wollte Nio beinahe die Augen zukneifen. Aber nur beinahe. Gengar, oder genauer die riesige Lache giftigen chemischen Materials, aus dem das Pokémon bestand, zuckte mit widernatürlichen Bewegungen auf. Dann wanden sich Ströme der Biomasse am strahlenden Lepumentas entlang. Innerhalb einer Minute hatte es den ganzen kolossalen Orb und auch die beiden Kugeln, die als Gliedmaßen fungierten, überzogen. Unter der Gengar-Schicht leuchtete das Lepumentas nur noch sehr dumpf und wurde zunehmend schwächer. Obwohl das Lepumentas zum Großteil aus Ton bestand, ätzte sich das Material tief hinein in den gewaltigen Körper des Gegners. Die Glockenschläge verstummten. Stattdessen ertönte eine immer stärker werdende Vibration, als der geschwächte Hauptorb sich ein letztes Mal vom Boden löste und in die Luft erhob. Jetzt konnte Nio genau sehen, wie weit die Auflösung des Lepumentas bereits fortgeschritten war. Der Orb hörte endgültig zu leuchten auf und prallte wieder auf die Erde. Während Gengar ihn weiter zersetzte, hatte es jetzt auch die Ressourcen, um zwei Augen und ein riesiges Maul zu bilden, das Nio entgegengrinste. Nio lächelte zurück. „Das hast du gut gemacht, Gengar!“


    Das Megalon riss sich zusammen, was Ally nicht gut fand. Trotz seiner enormen Größe schwebte es in der Luft über ihr und ihrem Pokémon. Der Arm, in den sich Goro festgebissen hatte, hing schlaff herab. Blut schien aus der Bisswunde über Goros Gesicht zu fließen, doch das Megalon ignorierte es plötzlich. Ally wusste, das war ihre einzige Chance. Wenn sie jetzt nichts tat, würde Megalon sie gleich wieder angreifen. Sie starrte Telli an. Das Pokémon starrte zurück. Und Ally war klar, was zu tun war. „Telli! Wende Dynamax an!“



  • Hey Emerald,

    ich hoffe, ich kann dir wieder eine kleine Freude bereiten und wünsche dir viel Spaß beim Lesen =3


    Kapitel 11

    Nachdem das letzte Kapitel mit dem Kampf ziemlich spannend geendet hat, ist dieser Szenenwechsel ein ziemlich harter Bruch. Vom Titel her hätte ich gedacht, dass es sich vielleicht um eine Rückblende handelt und wir etwas mehr über Emeralds Vergangenheit erfahren. War daher etwas überrascht zu lesen, dass es sich um Ally handelt. Wobei es irgendwie seltsam wirkt. Ich hätte Ally nicht unbedingt so eingeschätzt, dass sie sich früher geprügelt hat.

    Oh, das ist gar keine Rückblende, also zumindest nicht im klassischen Sinne. Das ist die Psycho-Attacke des Megalon. Die Beschreibung davon ist dir auf jeden Fall gelungen. Erst wirkt es einfach nur etwas seltsam und je länger man den Abschnitt liest, desto mehr bemerkt man, dass das so eigentlich nicht stimmen kann.

    Vielleicht liegt es daran, dass die beiden Händchen halten, dass sich ihre Erinnerungen miteinander vermischen (Ally hat ja anscheinend einen Schnipsel von Emeralds Vergangenheit gesehen) und es darüber möglich ist das Ganze als nicht real zu erkennen und der Attacke damit ein Stück weit zu widerstehen.

    Ich bin gespannt, ob wir noch ein wenig mehr über diese Rivalin erfahren werden. Immerhin ist es nicht gerade normal, dass jemand plötzlich auftaucht und immer wieder eine Schlägerei mit einem sucht. Irgendein Motiv wird da mit Sicherheit hinter stecken und ich hoffe, wir werden das noch zu lesen bekommen.

    Sieht so aus, als würde Ally jetzt ihren großen Moment bekommen, indem sie endgültig beweisen kann, wie sehr sie durch diese ganze Mission an Stärke dazugewonnen hat. Sehr schön auf jeden Fall, dass auch da nochmal deutlich wird, dass es die Freundschaft mit Emerald ist, die ihr dazu verholfen hat. Der Fokus lag die ganze Geschichte über sehr stark bei Ally und man konnte sehr gut sehen, wie sehr sie charakterlich durch Emerald gewachsen ist. Ich frage mich, ob auch Emerald durch die Reise mit Ally in irgendeiner Weise positiv beeinflusst wurde und ob wir darüber vielleicht im Epilog ein wenig was erfahren.

    Die Idee mit dem Lichtschild ist nicht schlecht, aber wenn Telli offensichtlich noch in der Lage ist, Attacken auszuführen, warum hat er nicht bereits zuvor etwas getan, um Ally zu schützen? Es war ja recht offensichtlich, dass Ally angegriffen wird und da die beiden sich ja durchaus auch irgendwie nahe stehen, hätte es Sinn ergeben, wenn es versucht hätte Ally auch ohne Kommando zu helfen. (Oder aber war es gar nicht die Verbindung zwischen Emerald und Ally, die Ally dabei geholfen hat sich gegen die Attacke zu wehren, sondern Telli?)

    Ich hoffe nur, Nios Augen nehmen keinen Schaden durch das helle Licht des Lepumentas. Am Ende die Maske noch abzunehmen und einen letzten Befehl zu rufen hat natürlich was sehr episches. Aber an der Stelle macht es durch die benötigte Lautstärke auch noch Sinn. Deswegen sehr schön, dass er das an der Stelle nicht einfach macht, weil es episch wirkt, sondern weil auch ein Sinn dahinter steckt.

    Wenn die Attacke, die Nio Gengar befohlen hat, darin besteht, dass sich Gengar das Lepumentas einverleibt und weg ätzt, warum wurde dann zuvor Nios ganze Welt schwarz, nachdem er den Befehl gerufen hat? Zuerst hatte ich gedacht, dass das an der befohlenen Attacke liegen würde, aber das passt nicht unbedingt zu der Beschreibung, die jetzt kam. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass Nio ohnmächtig wurde, aber das passt auch nicht zu dem Absatz mit der Beschreibung der Attacke. So ganz verstehe ich daher nicht, was damit gemeint ist, dass Nios ganze Welt schwarz wurde.

    Dass Ally es nicht gut findet, dass sich das Megalon sich zusammen reißt, ist an der Stelle irgendwie ein wenig überflüssig zu erwähnen. Immerhin kämpft sie gegen das Megalon und wurde zuvor von seiner Attacke auch ziemlich mitgenommen. Da ist es halt ziemlich klar, dass sie es nicht gut findet, wenn es sich wieder zusammen reißt und dadurch ihre Chancen auf einen guten Ausgang sinken.


    Das Kapitel endet auf jeden Fall mal wieder sehr spannend. Vor allem freu ich mich schon darauf zu erfahren, wie Ally reagiert, wenn sie herausfindet, dass sich ihr Telli quasi in ein Ufo verwandeln kann (wenn es auch kein echtes ist). Ich muss ja zum Glück nicht mehr lange auf das Ende warten ^-^

    Liebe Grüße,

    Caroit

  • Hey, @Emerald ^^


    Da du hier schon ein paar Leserinnen und Leser hast, die ausführliche Analysen schreiben, kann ich versuchen, mich kurz zu halten. Ich habe deine Geschichte in den letzten Wochen immer mal wieder als Frühstücklektüre gelesen und wurde doch relativ gut unterhalten. Dass ich die kurzen Kapitel angenehm fand, habe ich ja schon an anderer Stelle erwähnt. Auch, dass du schon zu Beginn ankündigen konntest, wie lang die Geschichte werden würde und dass jede Woche ein Kapitel kommt, fand ich interessant. Das ist sicher nicht jedermanns Arbeitsweise, aber es ging mir dann wie mit einem Buch, das ich in den Händen halte: Man kann an der verbleibenden Seitenanzahl abschätzen, wenn es auf das Ende zugeht und was noch ungefähr alles passieren muss.


    Nichtsdestotrotz schaffst du es wirklich gut, das Mysterium in der Geschichte zu halten und bis jetzt nicht aufzulösen. Zwischendurch hatte ich überlegt, ob es sich vielleicht bei Castor und seinem Raumschiff (das man nie wirklich sieht) um einen Fake handelt, also um einen Menschen, der hier Theater spielt, Ally zum Narren hält und deshalb so wenig Auskunft gibt und schnell wieder verschwindet (weil es kein Raumschiff gibt). Das aktuelle Kapitel hat mich wieder ein Stück davon abgebracht, also mal schauen, wie du es am Ende auflöst.

    Mir gefällt, dass alles relativ dicht ist und trotzdem Szenen dabei sind, die sich Zeit nehmen, um die Charaktere in Ruhe mir näherzubringen, etwa morgens vor der Höhle. Kämpfe sind bei mir echt so eine Sache, weil ich dazu neige, sie zu überfliegen, aber im Gedächtnis geblieben sind mir der Kampf gegen Roy und Fred (auch wenn es ein Trope ist, dass Protagonisten gegen einen starken Trainer direkt im ersten Anlauf gewinnen) und die Hintergrundbeschreibung zu Gengars Dynamaxform. Letzteres ist ziemlich beängstigend und gleichzeitig faszinierend, wie jeder dort mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.


    Bei den Charakteren mag ich den Mix aus Figuren des Originals und deinen eigenen. Nio hätte ich nun wirklich nicht erwartet, aber er passt überraschend gut in dieses verrückte Abenteuer und ist auch gut getroffen in seiner Persönlichkeit. Ally als Hauptfigur finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich anstrengend. Ich sehe ein, dass das ein Stück weit beabsichtigt ist. Allerdings war ich ein bisschen enttäuscht, dass sie an den Stellen, an denen eigentlich ihr universitäres Fachwissen gefragt wäre, ziemlich wenig zu sagen hat, sei es über das Auftauchen der Pokémon, die Funktion von Pokébällen oder die Dynamaximierung. Es ist nicht so, dass ich das unbedingt erklärt haben möchte, aber irgendwie sollte ihre "Profession" (ich weiß, sie ist nur Studentin) vielleicht ein wenig mehr zum Tragen kommen. Was sie in der Geschichte vor allem beiträgt, ist das Interesse für Aliens und ihr Redefluss (als Counterpart zu Emerald). Dafür müsste sie, überspitzt gesagt, keine Studentin sein, sondern könnte sich auch in jedem anderen Beruf dafür interessieren. Ihr Studentinnendasein kommt mir einfach ein bisschen wenig zum Tragen.

    Emerald als die Kämpferin kommt dagegen gut raus. Sie wirkt professionell, aber auch nicht zu abgebrüht. Ich bin ganz froh, dass sich der Witz über ihren Spitznamen nicht zum Running Gag entwickelt, sondern bei einem Mal belassen wurde. Die Tabletten hätten mich tatsächlich gar nicht auf den Gedanken gebracht, dass sie trans ist, schließlich gibt es für alle möglichen Krankheiten Tabletten. Darauf haben mich erst die Kommentare gestoßen ^^'


    Das ist jetzt schon länger geworden, als beabsichtigt. Bestimmt habe ich etwas vergessen, aber ich schließe hier und freue mich auf dein (letztes?) Kapitel morgen ^^

    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

    Vielen Dank an Evoluna für diesen wunderbaren Avatar ^-^

  • 12 – Invader II



    Castor hörte, wie Ally ihrem kleinen Pokémon einen Befehl zurief: „Telli! Wende Dynamax an!“ Während Castors Pokémon bereits geschwächt war, hatte dieses Maritellit kaum Schaden genommen. Langsam wurde er panisch. Dies war seine erste Mission auf dem alten Planeten. Es hätte eine einfache Forschungsexpedition werden sollen. Keine Zeugen, nur eine Analyse darüber, wie sich die Pokémon im Bereich der alten Reaktoren verhielten. Dass die temporäre Gigantomanie ein wahrscheinliches Ergebnis darstellte, war ihm klar gewesen. Doch, dass die Menschen sie so bereitwillig und professionell verwendeten, hatte ihn überrascht. Und, dass trotz seiner Vorkehrungen so viele Menschen - mit dem ersten Wanderer von vor ein paar Tagen waren es insgesamt vier - aufgetaucht waren, war auch schrecklich. Einem allein würde niemand glauben. Aber wenn sich die Sichtungen häuften oder gar Beweise gebracht wurden. Dann wäre das ganze Experiment, welches auf der Erde stattfand, in Gefahr. Und dafür wollte Castor nicht verantwortlich sein.
    Eine mächtige Aura riss Castor aus seinen zunehmend panischen Gedanken. Das Maritellit, es wuchs tatsächlich an! Er spürte, wie sein Pokémon, das die Menschen hier Megalon getauft hatten, vor Panik zurückzuckte. Seine Energiereserven waren kaum noch vorhanden. Und Lepumentas war auch nicht zurückgekehrt. Das Maritellit wurde nicht einfach nur riesig, sein Körper nahm auch noch eine andere Form an. Sein sowieso schon überproportionierter Kopf wuchs auf dutzende Meter Größe an, während der Körper kaum noch wahrzunehmen war. Die Augen des Pokémon blitzten auf und an der Unterseite seines Kopfs erstrahlten mehrere Orbs, denen von Castors Pokémon nicht unähnlich. Es erhob sich mit seinen psychischen Fähigkeiten hoch in die Luft. Castor rann ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er schrie seinem Megalon einen Befehl zu, doch im selben Moment verschoss das Maritellit die größte Attacke, die der außerirdische Forscher in seinem gesamten Leben gesehen hatte. Der Strahl vibrierte in allen Farben, die man sich vorstellen konnte, gleichzeitig. Und nicht nur das, die Attacke schien die Schwerkraft in der Umgebung zu beeinflussen oder gar auszuhebeln. Castor verlor beinahe das Gleichgewicht, als er merkte, dass er nicht mehr so stark am Boden haftete wie vor wenigen Sekunden. Je länger der Regenbogenstrahl auf Castors Pokémon niederging, desto mehr stieg ihm der schwindelerregende Duft überreifer Blumen in die Nase. Er rief seinem Pokémon mit aller Kraft einen Befehl zu. Das Megalon musste ihn irgendwie wahrnehmen! Tatsächlich sah er im Regenbogen wie die dunkle Gestalt seines Pokémon langsam einen Arm hob. Kurz zuckte im Kern des Regenbogens ein pechschwarzer Blitz auf. Megalons Attacke hatte funktioniert! Dann sah er, wie das Maritellit den eigenen Angriff nicht mehr aufrechterhalten konnte. Tatsächlich stürzte es aus der Luft zu Boden. Nun traute Castor sich, dem Geschehen den Rücken zuzudrehen und rannte los. Er musste zu seinem Schiff. Das war seine einzige Hoffnung. Es war nicht weit entfernt, er hatte es neben einem der stabilsten Brückenpfeiler verborgen. Bewegung auf diesem Planeten fiel ihm nicht leicht, doch zumindest das glich der Anzug halbwegs aus. Er drehte sich gar nicht mehr um, als er hörte, wie sein immer noch riesiges Pokémon auf den Boden prallte.


    Ally sah mit offenem Mund zu, wie Tellis Attacke abstarb und ihr riesiges Pokémon erst reglos im Himmel schwebte und dann mit wachsender Geschwindigkeit in Richtung Boden stürzte. Sie musste ihn in seinen Pokéball verfrachten, bevor er aufprallte und sich schwer verletzte! Sie sah sich um. Der Ball, er war in ihrer Jacke gewesen. Ally drehte sich in Richtung von Emerald. Sie lag noch am Boden, aber ihre Augen waren jetzt offen. Allys Jacke hielt sie mittlerweile fest in den Armen. „Emmi! Ich brauche den Ball!“
    Ally war sich erst nicht sicher, ob ihre Freundin sie gehört hatte, oder überhaupt wahrnehmen konnte, doch dann zog Emerald innerhalb einer Sekunde Tellis Pokéball aus der roten Jacke und war ihn Ally zu. Sie fing ihn auf und drückte auf den Knopf. Der gigantische fallende Telli wurde von einem dünnen roten Lichtstrahl erwischt und verschwand innerhalb von Sekunden darin. Ally wollte jubeln, doch noch waren sie nicht in Sicherheit. Sie musste Castor an seinem Raumschiff abfangen! Sie wollte in seine Richtung laufen, doch das immer noch riesige Megalon lag zwischen ihr und ihrem Weg auf dem Boden. Es musste einen Großteil seiner psychischen Energie verbraucht haben, doch die schiere Körpergröße stellte für einen Menschen immer noch ein Problem dar. Ally hörte, wie Emerald sich aufrichtete. Sie schüttelte ihren grünhaarigen Kopf kräftig durch, dann rief sie mit schwacher Stimme: „Goro, Biss!“
    Goro! Er hing immer noch an einem Arm des Megalon. Dem unirdischen Aufschrei, den das Megalon in Folge der Attacke ausstieß, nach zu urteilen, war er auch immer noch in der Lage zu kämpfen. Ally wandte sich zu Emerald um. Ihre Freundin taumelte schwankend auf Ally zu und drückte ihr die rote Jacke in die Hand. Dann flüsterte sie: „Ein Hyperball. Wirf ihn auf das Megalon!“
    Ally starrte sie an. „Aber das gehört doch Castor?“
    Emerald brachte ein schwaches Lächeln zustande: „Versuch es, für mich.“
    Ally nickte. Sie streifte sich die Jacke über und rannte los in Richtung des schreienden Pokémon. Sie zog den Ball aus der Jackentasche. Es war ihr einziger Hyperball. Sie holte im Laufen aus und warf. Eine Sekunde flog der Ball lautlos durch die Luft. Dann prallte er direkt auf die Stirn des außerirdischen Pokémon auf. Und es wurde in den Ball gesogen! Ally starrte ihrem Hyperball hinterher, wie er zu Boden fiel. Dort angekommen schwankte er noch wenige Sekunden, bevor er still liegenblieb. Ally wandte sich an Emerald: „Wie? Wie geht das? Das war doch Castors Pokémon?“
    Emerald zuckte leicht mit den Schultern: „Erzähl es nicht weiter, aber eigentlich kann man mit Pokébällen auch die Pokémon von Trainern fangen. Es ist illegal und total unmoralisch. Und die Pokémon von Trainern sind meistens stärker, weshalb sie sowieso kaum zu fangen sind. Aber es geht.“
    Ally wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Emerald sagte noch: „Erzähl das bitte nicht weiter. Das soll nicht die Runde machen.“
    Ally nickte: „Verstanden.“
    „Und jetzt geh und schnapp´ dir Castor.“
    Ally wandte sich schlagartig um und rannte los: „Wird erledigt!“


    Nach wenigen Minuten kam Ally unter der Brücke hindurch und erkannte auch das Raumschiff. Oder genauer den Ort, an dem es stand. Aufgrund irgendeiner Tarntechnologie war es nicht wirklich zu sehen, nur als schemenhafter Umriss. Allerdings war die Eingangsschleuse noch offen und im Inneren gab es keine Tarnung. Ally stürmte darauf zu und betrat das Schiff. Es war nicht sehr groß. Es hatte vielleicht die Länge zweier aneinander gereihter Reisebusse, nicht mehr. Wahrscheinlich war es nur auf eine Minimalbesatzung ausgelegt. Die Einrichtung des Schiffs verwunderte sie. Alles war steril und in weiß gehalten und gar nicht so anders als die geplanten Raumschiffe von der Erde, die sie in Doku-Serien gesehen hatte. Nur eben fortgeschrittener. Ally merkte, wie sie zitterte. Das ganze Laufen, die psychische Attacke, das alles hatte seine Spuren hinterlassen und sie pfiff mittlerweile aus dem letzten Loch. Sie musste das beenden und alle in Sicherheit bringen, bevor Castor sie in irgendeine Falle locken konnte.
    Ally sah im ersten Raum nichts von Castor, also stürmte sie weiter auf die Schleuse am Ende des zu und drückte den einzigen Knopf neben der Tür. Lautlos glitt sie zur Seite und ermöglichte den Zugang zu einer Art Aufenthalts- und Schlafraum. Auch hier war alles ganz steril. Ally sah sich kurz um, ob sie vielleicht ein Buch oder etwas anderes Spannendes zum Mitnehmen finden konnte, doch leider war da nichts. Also eilte sie auch durch diesen Raum und öffnete die nächste Tür. Sie blickte in den Steuerraum hinein. Castor stand an einem Schrank und wühlte hektisch nach etwas, das Ally nicht sehen konnte. Sie atmete noch einmal tief durch, steckte die Hände in die Jackentaschen und trat in den Raum. „Hallo, Castor.“
    Er schreckte auf und drehte sich ruckartig zu ihr um. „Wie bist du... Wie bist du so schnell hergekommen?“
    Ally grinste: „Unter Einsatz meines Lebens.“
    Castor blieb neben dem Schrank stehen. „Niemand darf von mir erfahren. Ihr seid noch nicht bereit.“
    Ally zuckte mit den Achseln. „Ich entscheide, wofür ich bereit bin. Und der Angriff auf unsere Erinnerungen hat mir gar nicht gefallen.“
    Sie überlegte kurz. „Okay, es war schön, Emerald besser kennenzulernen, aber trotzdem war das ein unerwünschter Eingriff!“
    Castor schluckte, bevor er sprach: „Es tut mir Leid. Ich wollte euch nicht verletzen. Normalerweise bleiben nach der Attacke keine Schäden. Sie löscht nur das Kurzzeitgedächtnis. Ihr wart zu nah beieinander, das hat wohl für die Nebenwirkungen gesorgt.“
    Ally zog eine Hand aus der Jacke und kratzte sich am Kopf. Sie hatte sich seit Tagen nicht richtig waschen können. „Und was sollen wir deiner Meinung nach jetzt machen?“
    Castor griff mit einer Hand in den Schrank und zog einen Pokéball heraus. Er sah ganz anders aus als alle Pokébälle, die Ally in ihrem Leben gesehen hatte. Ein seltsames bläuliches Glühen ging von ihm aus. Doch da er trotzdem aus einer Kapsel mit einem Knopf zum Öffnen bestand, war sie sich sicher, dass das ein Pokéball sein musste. Er hob ihn ganz langsam hoch, bevor er weitersprach: „In diesem Ball ist noch eines meiner Pokémon, die ihr Megalon nennt. Wenn wir uns alle beruhigen, kann ich eure Erinnerungen an die letzten paar Stunden löschen. Dann verlasse ich diesen Planeten und ihr lebt glücklich und ohne verbotenes Wissen.“
    Ally konnte sich nicht zurückhalten und spuckte auf den Boden. „Es gibt kein verbotenes Wissen! Was bist du denn für ein Wissenschaftler! Ihr müsst Menschen sein, die aus irgendeinem Grund die Erde verlassen haben! Und ich denke, das war ungefähr vor 500 Jahren!“
    Castor zuckte zusammen, als Ally die 500 Jahre erwähnte. Er holte aus und warf den Pokéball in ihre Richtung, doch darauf hatte Ally gewartet. Sie zog in einer fließenden Bewegung ihren zweiten Arm aus der Jacke. In diesem hielt sie einen Pokéball, den sie jetzt direkt auf Castors Gesicht zuwarf. Dann sprang sie mit ihren letzten Energiereserven in die Luft und schaffte es, den Ball zu fangen, welchen Castor geworfen hatte. Sie war sich nicht sicher, ob ihr ausgeprägtes Fingerspitzengefühl auch etwas mit der Verbindung zu Emerald zu tun hatte, aber mit dem umklammerten Ball fiel sie gemeinsam auf den Boden und prallte hart auf. Castor selbst zuckte zur gleichen Zeit zur Seite und Allys Ball flog knapp an seinem Kopf vorbei. Er prallte gegen eine Wand und öffnete sich. Während Castor sich noch umdrehte, materialisierte sich Allys Gramokles. Die Spitze der Schwertklinge zeigte direkt auf Castors Kehle. Der Außerirdische hielt kurz inne, als würde er überlegen, was er tun sollte. Dann hob er langsam und resigniert die Arme, um sich zu ergeben. Schweigend starrte er Ally an, die sich wiederum vorsichtig aufrappelte, darauf bedacht, auf keinen Fall Castors Pokéball aus Versehen zu öffnen. Mit einem Stöhnen stemmte sie sich in die Höhe und murmelte: „Au! Das war jetzt wirklich genug für einen Tag.“
    Sie lenkte ihren Blick auf Castor. „Ich bin nicht so fies wie du. Ich werde dich unbeschadet gehen lassen.“
    Castor senkte langsam die Arme, als Ally weitersprach: „Aber! Mein Gramokles wird dich im Auge behalten. Wenn du versuchst, mit deinem Raumschiff zur Erde zurückzukommen oder uns anzugreifen, macht es dich fertig! Verstanden?“

    Castor nickte.
    „Sehr gut.“

    Ally blickte sich hastig im Raum um. „Du hast hier nicht zufällig irgendwelche außerirdischen Artefakte, die ich als Beweis mitnehmen könnte?“


    Ally trat aus dem Raumschiff und auch aus dem Schatten der Brücke über ihr. Der Nebel hatte sich etwas gelichtet und Ally spürte leichte Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Sie drehte sich um in Richtung des getarnten Raumschiffs und winkte in dessen ungefähre Richtung. Wenige Sekunden darauf erhob es sich lautlos. Es flog ebenfalls aus dem Schatten der Brücke hervor und raste dann, soweit Ally das aufgrund der Tarnung erkennen konnte, mit schnell wachsender Geschwindigkeit in Richtung der Erdatmosphäre davon. Ally blickte noch einige Sekunden nach oben.
    Sie hörte Schritte. Emerald schleppte sich zu ihr. Die Attacke hatte ihr wirklich wesentlich mehr zugesetzt als Ally, aber die grünhaarige Frau brachte ein Lächeln zustande: „Hast du ihn besiegt?“
    Ally nickte eifrig: „Ja, den habe ich richtig fertiggemacht. Du wärst stolz auf mich, Sternenprinzessin.“
    Emerald weitete die Augen: „Du kennst den alten Cartoon auch?“
    Ally zuckte mit den Schultern: „Ein wenig.“
    Weitere Schritte waren zu hören, und auch Nio kam zu ihnen. Er hatte seine Maske wieder aufgesetzt und schien in besserer Verfassung zu sein als Emerald und auch Ally. Sein Gengar schwebte neben ihm her und er fragte: „Habt ihr gewonnen?“
    Emerald reckte einen Daumen nach oben und Ally grinste. Sie zog aus ihrer Tasche Castors futuristischen Pokéball und hielt ihn ihm hin: „Ich habe sogar einen Beweis. Solche Pokébälle gibt es nicht auf der Erde!“
    Nio beugte sich näher hervor. Leise flüsterte er: „Scheiße, der war ja echt ein Alien …“
    Ally grinste ihn an: „Ja, der war echt ein Alien. Und ich wette, er war nicht der einzige. Eines Tages werde ich alle ihre Geheimnisse aufklären!“



  • Epilog – Jenseits der Sterne



    Ally trug die Post des Tages ins Büro der Professorin. Nach ihrer Rückkehr hatte sie erst einmal gründlich Ordnung reingebracht. Hauptsächlich, um sich bei Ihrer Professorin für das spontane Verschwinden zu entschuldigen. Nun waren die Regale immer noch voll mit Fachliteratur und einigen biologischen Proben, aber zumindest der Fußboden war frei. Seit ihrem Abenteuer im Brückental waren zwei Monate vergangen.
    Der seltsame Pokéball war an der Uni zwar nicht als Beweis für außerirdisches Leben aufgenommen worden, wie Ally gehofft hatte, aber zumindest war er der Beweis dafür, dass Ally etwas sehr ungewöhnliches erlebt hatte. Sie hatte der Universität den Pokéball als Forschungsobjekt überlassen unter dem Versprechen, dass sie ihn, wenn sie ihn jemals bräuchte, innerhalb einer Woche zurückbekommen würde. Und ihre Studiengebühren für das Semester wurden ihr als Belohnung für ihren Forschergeist auch erlassen.
    Das gefangene Megalon hatte sie immer nur kurz aus dem Pokéball gelassen, es wollte ihr noch nicht so richtig gehorchen, doch Ally war stur. Sie würde es schon noch für sich gewinnen. Sie fragte sich auch manchmal, was Castor mit dem Gramokles angestellt hatte. Es hatte ihn lange genug bedroht, dass er den Planeten verlassen musste, aber irgendwann hatte er es sicher außer Gefecht setzen können.
    Ally legte den Stapel mit Briefen und anderen Umschlägen auf ihren Tisch, um ihn durchzusehen. Die Professorin tippte auf ihrer Tastatur herum und das klackernde Geräusch erfüllte den Raum. Ally öffnete einen nach dem anderen. Da waren allerhand wissenschaftliche Arbeiten für die Professorin zur Korrektur. Außerdem Post von anderen Universitäten. Einige Einladungen zu wissenschaftlichen Vorträgen, das übliche. Als letztes kam ein etwas zerfledderter kleiner Brief an die Reihe. Er war an Ally adressiert. Ally öffnete ihn so schnell sie konnte und zog den Inhalt daraus hervor. Im Umschlag befanden sich ein Foto und ein handbeschriebenes Blatt. Die Schrift darauf war krakelig und Ally musste genau hinsehen, um den Inhalt zu entschlüsseln. Der Professorin entging Allys Verhalten nicht. Sie blickte von ihrem Computer-Bildschirm auf. „Ally meine Liebe. Gibt es wieder spannende Post?“
    Ally nickte schweigend.
    „Ich hoffe, keine Wetterdaten aus dem Brückental?“
    Ally schüttelte den Kopf. Ein leichtes Lächeln schlich sich um die Mundwinkel der Professorin: „Ist das einer ihrer Freunde vom letzten Abenteuer?“
    Ally nickte. Sie musste auch lächeln, nachdem sie den Text zu Ende gelesen hatte. Emerald war beim Pokémon-Dojo auf der sogenannten Insel der Rüstung im Osten Galars angekommen. Sie schien dort fürs erste gut untergekommen zu sein. Ally freute sich sehr für ihre Freundin. Sie besah sich das Foto genauer. Emerald stand neben ihrem Pokémon Goro. Sie trug eine Art gelb-schwarzes Kampfsport-Outfit. Ihre grüne Mähne hatte sie zu einem Pferdeschwanz geknotet, nur in die Stirn fielen immer noch ihre langen Strähnen. Sie hatte ein breites Grinsen aufgesetzt. Um sie herum standen einige andere Schüler des Dojos und ein lächelnder alter Mann in Trainingsjacke. Das musste der ehemalige Champ sein, der das Dojo leitete. Emerald war glücklich.
    Ally hielt inne. In den letzten zwei Monaten war die Verbindung der beiden Frauen durch die Attacke des Megalon langsam verschwunden. Auch Fred Ghastings war genesen und arbeitete wieder in der Arena von Claw City (um das herauszufinden, hatte Ally ungefähr fünfzehn Mal bei der Arena anrufen müssen) und Nios Kämpfe sah sich Ally jetzt regelmäßig im Fernsehen an. Ein paar Kampf-Tricks zu kennen konnte nicht schaden.
    Ally überlegte, wie sie sich fühlte. Emerald bedeutete ihr viel. In den Semesterferien könnte sie sie vielleicht in diesem Dojo besuchen. Ja, das würde sie definitiv machen! Vielleicht war Ally kein Mensch, der sich groß in andere verliebte, und die Jagd nach Aliens würde immer ihre Lebensaufgabe bleiben. Aber für Freundschaft war im Universum definitiv noch genug Platz, fand sie.

  • So, ich wollte den Sonntag mal für zwei Kommentare nutzen und fange dann mal hier an, um kurz abschließend etwas zu deiner FF zu sagen, nachdem sie ja nun seit meinem letzten Kommentar auch schon beendet worden ist.


    Ich muss sagen, dass ich bei meinem letzten Kommentar nicht an Nio gedacht hatte, als es um ein maskentragendes Kind ging (ich dachte da tbh, es sei vielleicht ein maskiertes Alien), was wohl auch daran liegt, dass ich Schwert und nicht Schild gespielt habe, sodass ich nie gegen ihn kämpfen musste. Fand dann aber gleich die Dynamiken interessant, weil da der Geisterglaube auf den Alienglauben trifft und sich somit da zwei unwahrscheinliche Ideen gegenüberstehen, deren Verfechter:innen sich zunächst gegenseitig nicht glauben, was irgendwie ironisch ist. Allerdings schafft das auch die Basis für eine Verbindung, wie man dann ja im späteren Gespräch zwischen Ally und Nio in Kapitel 8 sieht - wobei Nio auch über die Kampferfahrung einen Bezug zu Emerald hat. Finde das ganz gut gemacht, wie die verschiedenen Charaktere da über verschiedene Themen gut miteinander auskommen.

    Nachdem die alle zusammengekommen sind, nimmt es ja recht schnell an Fahrt auf mit der Entdeckung von Castor. Dabei teilt sich dann ja alles schlussendlich auf zwei verschiedene Szenerien auf, nämlich einmal Nios Kampf mit dem Lepumentas und wie Ally und Emerald Castor mit seinem Megalon verfolgen. Hier möchte ich allgemein sagen, dass ich diesen Endkampf auf die Art sehr gut geschrieben finde - die Beschreibungen des Kampfes sind sehr bildgewaltig und die Wechsel sorgen für Spannung. Dabei mag ich irgendwie insbesondere Nios Kampf; vielleicht, weil das mit den Schreien der Verstorbenen so etwas von dem Konzept hat, dass man eben eine besondere Kraft einsetzt, die aber zugleich eine Art eine finstere Komponente bzw. einen Preis hat, der darin besteht, eben die Schreie der Verstorbenen hören zu müssen (was Nio ja offenbar ein bisschen traurig macht, auch wenn er damit offenbar umgehen kann) - das hat so ein bisschen eine Ambivalenz, die mir einfach gefällt und ich liebe da insbesondere die Stelle, wo das Lepumentas auf das Gengar fällt und die Schreie dann kurz verstummen.

    Beim Einstieg in Kapitel 11 muss ich eingestehen, dass ich zunächst sehr verwirrt war, weil das so ein starker Szenenwechsel zum Ende vom vorherigen Kapitel war. Aber es hat sich dann ja relativ schnell aufgeklärt und es ist dann auch eine gute Umsetzung der Auswirkungen von Megalons Attacken; nebenbei wird dann auch Emeralds Vergangenheit etwas näher erläutert und es schafft die Grundlage dafür, dass Ally im Anschluss etwas besser kämpfen kann. Dass Telli irgendwann die Gigadynamaximierung durchführt, hatte ich übrigens schon die ganze Zeit erwartet - dies schafft dann im Finale auch noch einmal einen Höhepunkt, auch wenn Ally dann mit Telli im Grunde immer noch verliert, was aber wohl dazu passt, dass sie eben immer noch nicht ganz so erfahren ist. Dadurch kann aber Emerald dann auch noch etwas zum Sieg beisteuern - dass sie den unmoralischen Schachzug mit dem Fangen des Megalon vorschlägt, passt im Grunde zu ihrer Vergangenheit in einer Gang, wo sicher auch das eine oder andere illegale Dinge gedreht worden ist oder sie zumindest solche eher schmutzigen Tricks aufgeschnappt haben dürfte.

    Ach ja: Die Erwähnung, dass Castor sich nicht so gut auf der Erde bewegen kann, ist ein nettes Detail - tatsächlich wird ja auch im Science-Fiction-Bereich mitunter vergessen, dass die Bedingungen auf bestimmten Planeten sich negativ auf Personen auswirken können, die nicht von diesen Planeten stammen, und dahingehend finde ich es gut, dass du das kurz adressierst.

    Zum Schluss schafft Ally es dann ja, Castor zu stellen und ihren Beweis zu bekommen - hier bin ich nur ein wenig unsicher wegen ihres Gramokles: Es fliegt dann ja quasi mit Castor mit, oder? Das ist dann ja quasi eine Reise ohne Wiederkehr und auch wenn Ally es nicht so lange hatte, ist das vielleicht schon ein wenig hart. Wobei das vielleicht ein Punkt ist, der in einer eventuellen Fortsetzung noch aufgeklärt werden könnte oder so. Aber ja. Ein anderer kleiner Kritikpunkt da vielleicht noch: Es hat mich ein bisschen rausgenommen, dass Nio "Scheiße" sagt. Ich meine, normalerweise fände ich das nicht verwunderlich, nur war Nio ja immer eher zurückhaltend und ich weiß nicht, ob das dann so ganz dazu passt, dass er das sagt.

    Der Epilog schafft dann noch einmal einen schönen Abschluss - hier gefällt mir besonders, dass der Punkt mit dem Dojo auf der Rüstungsinsel wieder aufgegriffen wird und Emerald so einen Ort bekommt, an dem sie vielleicht erst einmal bleiben und glücklich sein kann. Vielleicht erleben sie und Ally ja noch einmal ein Abenteuer zusamemn, wäre schön.


    Insgesamt: Ich habe diese Geschichte gerne mitverfolgt und es freut mich wirklich für dich, dass du sie auch so regelmäßig updaten und planmäßig abschließen konntest, auch wenn ich leider dann in der Zeit nicht so oft dazu gekommen bin, etwas dazu zu schreiben. Es ist aber auch toll zu sehen, wie aktiv du hier im Bereich bist und dafür möchte ich mich allgemein einfach mal bedanken. Und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr von dir lesen können.


    In diesem Sinne, bis dahin!

  • Thrawn Mewtu :bigheart:

    Danke für deinen Abschluss-Kommi zu Star Quest! Ich freue mich total, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen und auch zu kommentieren. :saint:

    Ich muss sagen, dass ich bei meinem letzten Kommentar nicht an Nio gedacht hatte, als es um ein maskentragendes Kind ging (ich dachte da tbh, es sei vielleicht ein maskiertes Alien), was wohl auch daran liegt, dass ich Schwert und nicht Schild gespielt habe, sodass ich nie gegen ihn kämpfen musste.

    Das ist echt lustig, weil es bei mir genau andersherum war. Ich habe Schild, aber wusste beim Kauf nicht, dass manche Arena-Leiter*innen nur in einem Spiel auftreten. Ich als Kampf-Pokémon-Fan hatte mich schon darauf gefreut, gegen Saida zu kämpfen, bis irgendwann kurz vor dem Champ-Cup die Erkenntnis einsetzte... :haha:

    Fand dann aber gleich die Dynamiken interessant, weil da der Geisterglaube auf den Alienglauben trifft und sich somit da zwei unwahrscheinliche Ideen gegenüberstehen, deren Verfechter:innen sich zunächst gegenseitig nicht glauben, was irgendwie ironisch ist.

    Ja, das fand ich echt witzig, Ally und Nio aufeinander loszulassen. Beide sind sozial eh nicht so top, aber glauben zu 100% an ihre eigenen Sachen. Die waren ein spaßiges Team. :saint:

    Hier möchte ich allgemein sagen, dass ich diesen Endkampf auf die Art sehr gut geschrieben finde - die Beschreibungen des Kampfes sind sehr bildgewaltig und die Wechsel sorgen für Spannung. Dabei mag ich irgendwie insbesondere Nios Kampf; vielleicht, weil das mit den Schreien der Verstorbenen so etwas von dem Konzept hat, dass man eben eine besondere Kraft einsetzt, die aber zugleich eine Art eine finstere Komponente bzw. einen Preis hat, der darin besteht, eben die Schreie der Verstorbenen hören zu müssen (was Nio ja offenbar ein bisschen traurig macht, auch wenn er damit offenbar umgehen kann) - das hat so ein bisschen eine Ambivalenz, die mir einfach gefällt und ich liebe da insbesondere die Stelle, wo das Lepumentas auf das Gengar fällt und die Schreie dann kurz verstummen.

    Aaaw, danke! Ich freue mich sehr, dass die Final-Kämpfe dir gefallen haben und episch genug waren! :smile:

    Da habe ich alle Register gezogen und wollte die Kämpfe so grandios wie möglich machen, um die gewaltige Energie der Dynamax-Pokémon einzufangen. Ich stehe eh privat auf Kaiju-Filme, da war die Einführung von Dynamax für mich persönlich ein echtes Highlight der letzten Spiele und mal Kämpfe zwischen riesigen Monstern zu schreiben war einfach nur cool. Ich kann es echt nur weiterempfehlen. :haha:


    Bei Nio dachte ich auch die ganze Zeit, dass es mit den Geistern schon ziemlich spooky werden darf, deswegen musste gerade Gengar mit allen Details einfach nur auf freakige Art eskalieren. Gigadynamax-Gengar

    Beim Einstieg in Kapitel 11 muss ich eingestehen, dass ich zunächst sehr verwirrt war, weil das so ein starker Szenenwechsel zum Ende vom vorherigen Kapitel war. Aber es hat sich dann ja relativ schnell aufgeklärt und es ist dann auch eine gute Umsetzung der Auswirkungen von Megalons Attacken; nebenbei wird dann auch Emeralds Vergangenheit etwas näher erläutert und es schafft die Grundlage dafür, dass Ally im Anschluss etwas besser kämpfen kann.

    Der Szenenwechsel war auf jeden Fall gewollt sehr drastisch. Ich hoffe, dass ich es schnell genug aufgeklärt habe, damit es nicht zu verwirrend wurde. Da habe ich lange überlegt, wie genau ich das aufziehen soll, aber mich dann auch nur für zwei vergleichsweise kurze Flashbacks entschieden.


    Ja, darauf bin ich schon stolz. :whistling: Allys ganze Geschichte bestand ja daraus, dass sie lernt, mit anderen Menschen klarzukommen. Als ich dann die Idee hatte, ihr genau daraus, dass sie Emerald näher kennenlernt und was über ihre Vergangenheit erfährt, ein "Powerup" zu machen, musste das unbedingt rein.

    In meiner ursprünglichen Idee fürs Finale hätte Ally sich durch die Attacke des Gigadynamax-Telli auch noch mit Castor verbunden und so etwas über seine Hintergründe erfahren. Das wäre dann aber, gerade zu dem emotionalsten Punkt in der Geschichte, am Ende nur auf eine Erklärung über die Hintergründe der Welt hinausgelaufen, die da nicht gut genug reingepasst hätte. Deswegen habe ich lieber die persönliche, fast schon Western-mäßige Konfrontation der beiden im Innern des Raumschiffs gemacht.

    Dass Telli irgendwann die Gigadynamaximierung durchführt, hatte ich übrigens schon die ganze Zeit erwartet - dies schafft dann im Finale auch noch einmal einen Höhepunkt, auch wenn Ally dann mit Telli im Grunde immer noch verliert, was aber wohl dazu passt, dass sie eben immer noch nicht ganz so erfahren ist.

    Alle sahen es kommen, dass Telli irgendwann die Gigadynamaximierung durchführt. :saint: Das finde ich aber gut, weil ich wollte die Dynamaximierung nicht als irgendeinen Deus ex Machina haben der alle Probleme löst (weshalb auch Emerald keine bekommen hat) und denke, dass die Erklärung dafür auch gut genug war.

    Am Ende hatte Telli trotzdem ein wesentlich kleineres Level als das Megalon, weshalb es relativ schnell ausgeschaltet wurde, aber ich hoffe, dass sein kurzer Auftritt trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

    hier bin ich nur ein wenig unsicher wegen ihres Gramokles: Es fliegt dann ja quasi mit Castor mit, oder? Das ist dann ja quasi eine Reise ohne Wiederkehr und auch wenn Ally es nicht so lange hatte, ist das vielleicht schon ein wenig hart. Wobei das vielleicht ein Punkt ist, der in einer eventuellen Fortsetzung noch aufgeklärt werden könnte oder so. Aber ja.

    Das Gramokles... :crying: Ich habe es extra, nachdem Ally es gefangen hatte, nicht mehr auftreten lassen, weil ich alle überraschen wollte, wenn es dann am Finale noch mal vorkommt, aber auch, damit hoffentlich niemand zu traurig ist, wenn es dann mal ins Weltall weg ist. Und Ally hat ja immerhin Castors Megalon gefangen, weshalb ich das ganze als bizarre Version eines Pokémon-Tauschs betrachtet habe. :biggrin:

    Der Epilog schafft dann noch einmal einen schönen Abschluss - hier gefällt mir besonders, dass der Punkt mit dem Dojo auf der Rüstungsinsel wieder aufgegriffen wird und Emerald so einen Ort bekommt, an dem sie vielleicht erst einmal bleiben und glücklich sein kann. Vielleicht erleben sie und Ally ja noch einmal ein Abenteuer zusamemn, wäre schön.

    Ich habe tatsächlich schon eine ziemlich konkrete Idee für eine Bonus-Episode, wo Ally zu Besuch auf der Rüstungs-Insel ist. Aber jetzt geht meine ganze Energie erstmal in mein neues Projekt, was nächsten Donnerstag startet. Das wird echt experimentell für mich :fright:

    Irgendwann will ich aber vielleicht noch ein Einzelwerke-Topic aufmachen, wo die Bonus-Episode dann gut hinpassen würde. :saint:



    Thrawn, vielen Dank, dass du Star Quest nicht nur bis zum Ende gelesen hast, sondern mich auch mit hilfreichem Feedback unterstützt hast. Deine Kommentare haben mich immer total gefreut :bigheart:

    Bestimmt lesen wir uns bald wieder, denn irgendwer von uns postet immer was Cooles und ich bin schon sehr gespannt darauf, was du als nächstes schreiben wirst. :haha:


    LG

    Emerald MeloettaMeloetta Tanzform

  • Hallo Emerald,

    jetzt komm ich endlich auch dazu, dein letztes Kapitel zu kommentieren und ich bin schon sehr gespannt, wie das für Castor letztendlich enden wird (ich gehe mal davon aus, dass es für Ally und Emerald wahrscheinlich ein gutes Ende nehmen wird).


    Kapitel 12 + Epilog

    Okay, der Anfang klingt so, als wäre die ganze Erde ein Experiment und erinnert mich ein wenig an „Die Bestimmung“ oder „Maze Runner“. Ich bin mal gespannt, ob man vielleicht später noch mehr zu diesem Experiment erfährt. Also aus welchem Grund wird es gemacht und was ist das erhoffte Ziel?

    Ich frag mich, was das für eine Attacke von Megalon ist, dass Telli davon quasi instant außer Gefecht gesetzt wird. Allerdings hat Ally ihr Pokémon sicherlich nicht sonderlich trainiert (Selbst in Pokémonkämpfe involviert zu sein war ihr ja auch relativ neu) und vielleicht ist es dem Megalon daher eigentlich deutlich unterlegen und konnte es auch nur besiegen, weil das Megalon zuvor bereits fast seine gesamte Energie verbraucht hatte.

    Dass Ally fragt, wie es möglich ist Castors Pokémon zu fangen ist einerseits gut nachvollziehbar und für den Leser an der Stelle natürlich auch als Information interessant. Allerdings befinden sie sich eigentlich gerade in einer Verfolgungs-Situation und hätte es vielleicht eher gepasst, wenn Emerald sowas gesagt hätte wie „Erklär ich dir später, schnapp dir erstmal Castor“ oder so.

    Praktisch, dass die Eingangsschleuse noch offen steht, aber ich frag mich warum? Castor wird sich sicherlich denken können, dass er verfolgt werden würde und da wäre es eigentlich logisch gewesen, wenn er die Schleuse schließen würde, sobald er das Raumschiff betritt. Kann natürlich sein, dass die Steuerung dafür nicht direkt neben der Schleuse sondern im Hauptsteuerungsraum ist, aber dann hätte es vielleicht Sinn ergeben, dass sich die Schleuse schließt, kurz nachdem Ally drin ist oder wenn sie sich grad kurz um guckt.

    Wait what? Keine Schäden? Okay, er hat normalerweise gesagt, aber wenn ich an Fred zurückdenke, ist da definitiv ein Schaden entstanden. Das war ja viel mehr als ein „Ich weiß nicht warum, aber ich kann mich an diese Tage einfach nicht erinnern“.

    Die Stelle, an der Ally sich am Kopf kratzt in Kombination mit dem Kommentar, dass sie sich seit Tagen nicht richtig waschen konnte, wirkt so, als sähe sie inzwischen recht ungepflegt aus. Allerdings dürfte es ja eigentlich noch gar nicht o super lange her sein, dass sie in der Herberge waren und dort gab es sicherlich die Möglichkeit sich zu waschen.

    Ich muss gestehen, für meinen Geschmack lässt Ally Castor zu schnell gehen. Dass sie ihm nichts tut und ihn dann ziehen lässt, passt sehr gut zu ihr. Allerdings hätte ich erwartet, dass sie ihm vorher noch mehr Fragen stellt. Immerhin hatte sie Castor in eine Position gebracht, in der er kaum eine andere Wahl gehabt hätte, als ihr zu antworten. Für mich bleiben an der Stelle bezüglich Castor noch einige Fragen offen. Was für ein Experiment? Wie konnte die Technik vor 500 Jahren schon so fortschrittlich sein, dass einige Menschen die Erde verlassen und das in der Erinnerung/Überlieferung der restlichen Menschen so überhaupt nicht auftaucht und die Technik sich dann ja auch plötzlich deutlich zurückentwickelt haben muss oder so? Welche Sonderrolle nimmt Megalon ein? (Also abseits davon, dass es Erinnerungen löschen kann. Es ist ja mit dem Abflug einiger Menschen von der Erde dazu gekommen, aber jetzt auch nicht das einzige Pokémon, was diese Menschen verwenden.)

    Der Epilog hat mir dann als Abschluss sehr gut gefallen. Es ist schön zu sehen, dass es allen Beteiligten gut geht, dass Emerald endlich einen Platz zum Verweilen gefunden hat und dass die Freundschaft von Ally und Emerald auch nach dem Abenteuer irgendwie aufrecht erhalten wird.


    Insgesamt hat mir deine gesamte Geschichte sehr gut gefallen und ich habe die einzelnen Kapitel immer sehr gerne kommentiert. Dass ich es beeindruckend finde, wie du die FF geplant hast und dass du sie dann auch so kontinuierlich weitergeführt und zu einem Abschluss gebracht hast, weißt du ja schon (aber es schadet ja auch nicht, dass trotzdem nochmal hervor zu heben =3). Alles in allem vielen Dank für diese schöne Geschichte!

    Liebe Grüße,

    Caroit

  • Aaaw, Lara! :bigheart:

    Ein letzter Star-Quest-Kommi von dir und die Geschichte endet, wie sie im Januar begonnen hat! Endivie

    Ich frag mich, was das für eine Attacke von Megalon ist, dass Telli davon quasi instant außer Gefecht gesetzt wird. Allerdings hat Ally ihr Pokémon sicherlich nicht sonderlich trainiert (Selbst in Pokémonkämpfe involviert zu sein war ihr ja auch relativ neu) und vielleicht ist es dem Megalon daher eigentlich deutlich unterlegen und konnte es auch nur besiegen, weil das Megalon zuvor bereits fast seine gesamte Energie verbraucht hatte.

    In meiner Vorstellung war das irgendeine sehr effektive Unlicht-Attacke (Finsteraura höchstwahrscheinlich). Da Telli in seinem Leben kaum gekämpft hat, war sein Level so niedrig, dass er trotz Dynamax nicht zu lange durchhalten kann. :saint:

    Okay, der Anfang klingt so, als wäre die ganze Erde ein Experiment und erinnert mich ein wenig an „Die Bestimmung“ oder „Maze Runner“. Ich bin mal gespannt, ob man vielleicht später noch mehr zu diesem Experiment erfährt. Also aus welchem Grund wird es gemacht und was ist das erhoffte Ziel?

    Ja, so ganz grob ist das auf jeden Fall die Richtung, die ich mir für die Hintergrundgeschichte dieser Welt überlegt habe. :wink:

    Dass Ally fragt, wie es möglich ist Castors Pokémon zu fangen ist einerseits gut nachvollziehbar und für den Leser an der Stelle natürlich auch als Information interessant. Allerdings befinden sie sich eigentlich gerade in einer Verfolgungs-Situation und hätte es vielleicht eher gepasst, wenn Emerald sowas gesagt hätte wie „Erklär ich dir später, schnapp dir erstmal Castor“ oder so.

    Bei der Szene habe ich lange überlegt, ob ich den Dialog überhaupt reinnehmen soll. Gerade in den ersten Pokémon-Spielen war es so, dass man eigentlich die Pokémon anderer Trainer auch fangen kann. Dann kommt nur immer so eine Botschaft wie "Sei kein Dieb!" oder, dass der gegnerische Trainer den Pokéball abgewehrt hätte. Aber ich dachte, dass das vielleicht doch zu sehr aus dem Nichts kommen würde so ganz ohne Erklärung. An einer anderen Stelle wäre die wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen, haha.

    Die Stelle, an der Ally sich am Kopf kratzt in Kombination mit dem Kommentar, dass sie sich seit Tagen nicht richtig waschen konnte, wirkt so, als sähe sie inzwischen recht ungepflegt aus. Allerdings dürfte es ja eigentlich noch gar nicht o super lange her sein, dass sie in der Herberge waren und dort gab es sicherlich die Möglichkeit sich zu waschen.

    Ich dachte mir, nach ein paar Tagen Fußmarsch durch die Natur und durch einen Sandsturm und ein paar Kämpfen ums Überleben ohne Gelegenheit zum Waschen würden viele Menschen ungepflegt aussehen xD

    Ich muss gestehen, für meinen Geschmack lässt Ally Castor zu schnell gehen. Dass sie ihm nichts tut und ihn dann ziehen lässt, passt sehr gut zu ihr. Allerdings hätte ich erwartet, dass sie ihm vorher noch mehr Fragen stellt. Immerhin hatte sie Castor in eine Position gebracht, in der er kaum eine andere Wahl gehabt hätte, als ihr zu antworten.

    Ja, ich dachte mir, dass der Hauptgrund ist, dass sie mittlerweile aus dem letzten Loch pfeift und kein Risiko eingehen will, dass Castor sie doch noch überrumpelt und ihnen allen das Gedächtnis löscht. Aber ganz ohne Beute wollte ich sie auch nicht aus der Geschichte lassen, deshalb hat sie immerhin einen außerirdischen Pokéball mitgenommen :saint::thumbup:

    Für mich bleiben an der Stelle bezüglich Castor noch einige Fragen offen. Was für ein Experiment? Wie konnte die Technik vor 500 Jahren schon so fortschrittlich sein, dass einige Menschen die Erde verlassen und das in der Erinnerung/Überlieferung der restlichen Menschen so überhaupt nicht auftaucht und die Technik sich dann ja auch plötzlich deutlich zurückentwickelt haben muss oder so? Welche Sonderrolle nimmt Megalon ein?

    Ich habe beim Schreiben sehr früh entschieden, dass ich nicht alle Fragen klären wollte, aber irgendwie sind es doch etwas sehr viele Fragen, die offen geblieben sind. xD

    Insgesamt hat mir deine gesamte Geschichte sehr gut gefallen und ich habe die einzelnen Kapitel immer sehr gerne kommentiert. Dass ich es beeindruckend finde, wie du die FF geplant hast und dass du sie dann auch so kontinuierlich weitergeführt und zu einem Abschluss gebracht hast, weißt du ja schon (aber es schadet ja auch nicht, dass trotzdem nochmal hervor zu heben =3). Alles in allem vielen Dank für diese schöne Geschichte!

    Aaaaw, das freut mich so sehr! :love:

    Bei meiner aktuellen Geschichte werde ich alles minimal weniger ordentlich umsetzen, mal sehen wie mich das als ordnungliebenden Menschen an meine Belastungsgrenze führen wird. xD


    Vielen Dank nochmal, dass du dir immer die Zeit genommen hast für meine Geschichte und mich. Ich bin stolz darauf, eine Geschichte geschrieben zu haben, die dich unterhalten konnte. MeloettaEndivie


    LG

    Emerald Meloetta Tanzform

  • Hey @Emerald . :bigheart:


    So kam die Story nun zu einem Abschluss und ich will mal versuchen einen Kommentar zum Gesamtwerk abzugeben und nicht nur zu den letzten Kapiteln:


    Insgesamt hätte Star Quest meiner Meinung nach einige mehr Kapitel vertragen können. Man weiß zwar, wohin du mit gewissen Szenen möchtest und was du aussagen oder erreichen möchtest (zB. Character Development oder Bonding Moments neben der Hauptstory), aber ich finde, dass einiges viel zu schnell abgehakt bis auch ein wenig gehetzt wirkt.


    Auch im Hauptplot selbst. Ally hat endlich einen Alien vor sich und irgendwie kommt es bei mir nicht so an, als würde sie sich so sehr darüber freuen, dass der Traum ihres Lebens in Erfüllung gehen. Ich hätte daher irgendwie erwartet, dass sie ihn mit wesentlich mehr Fragen gegen Ende hin löchert und du auf alles noch etwas mehr eingehst; auch auf Allys Gefühlswelt.


    Castors Persönlichkeit bzw Art zu sprechen erscheint mir zudem nicht sehr... alienhaft? Er spricht auch extremst umgangssprachlich, finde ich. Selbst wenn er sich hierbei anpassen wollte, sehe ich hier einfach keinen Alien vor mir. ^^"


    Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war die Szene, in der sich Ally in Emerald einfühlen und quasi einen Teil ihrer Vergangenheit selbst miterleben konnte. Mir gefiel es auch, dass du gegen Ende nicht plötzlich doch noch aus dem Nichts den beiden eine Romanze aufdrängst, sondern es bei einer guten Freundschaft bleibt. Passt besser zu Ally, imo.

    Aber über die gesamte Reise kam es mir so vor, als hätte Ally mehr von Emeralds Freundschaft und Gegenwart gehabt als umgekehrt und mehr Entwicklung erhalten, muss ich zugeben.


    Abschließend kann ich sagen, dass mir Star Quest jedoch wirklich gut gefallen hat und ich gerne mehr von dir lesen würde. ^^


    Da bin ich gespannt was du für ein neues Projekt geplant hast. Meine PNs stehen offen lol ;)

  • Bastet! :love:

    Aww, vielen Dank, dass du dir noch einmal die Zeit für Star Quest genommen hast! GlumandaMeloetta

    Insgesamt hätte Star Quest meiner Meinung nach einige mehr Kapitel vertragen können. Man weiß zwar, wohin du mit gewissen Szenen möchtest und was du aussagen oder erreichen möchtest (zB. Character Development oder Bonding Moments neben der Hauptstory), aber ich finde, dass einiges viel zu schnell abgehakt bis auch ein wenig gehetzt wirkt.

    Ja, da hast du definitiv Recht, eine größere Kapitelanzahl hätte Star Quest echt nicht geschadet. Es war mein erstes Projekt mit mehr als vier Kapiteln, deswegen war ich da womöglich übervorsichtig. :huh:

    Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war die Szene, in der sich Ally in Emerald einfühlen und quasi einen Teil ihrer Vergangenheit selbst miterleben konnte. Mir gefiel es auch, dass du gegen Ende nicht plötzlich doch noch aus dem Nichts den beiden eine Romanze aufdrängst, sondern es bei einer guten Freundschaft bleibt. Passt besser zu Ally, imo.

    Aber über die gesamte Reise kam es mir so vor, als hätte Ally mehr von Emeralds Freundschaft und Gegenwart gehabt als umgekehrt und mehr Entwicklung erhalten, muss ich zugeben.

    Juhu! Ich freue mich, dass dir das gefallen hat! Ich hatte große Sorgen, dass es, gerade weil Emerald trans ist, irgendwie zu klischee wirken könnte, ein paar Flashbacks in ihr altes Leben zu machen, aber die Geschichte hat sich sehr schnell dazu hinentwickelt, dass Ally lernt, mit anderen Menschen zusammenzuleben. :biggrin:

    Ja, da wäre eine Romanze auch total fehl am Platz. Auf jeden Fall in diesem Stadium von Allys Charakterentwicklung, da ist sie (noch) nicht bereit für eine tiefergehende Beziehung, haha. Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, Ally eine kohärente Entwicklung zu geben, weil sie wirklich sehr extrem in die Geschichte gestartet ist. :haha:

    Abschließend kann ich sagen, dass mir Star Quest jedoch wirklich gut gefallen hat und ich gerne mehr von dir lesen würde. ^^

    Aaaw, danke! Das bedeutet mir wirklich viel, Chari! :saint::bigheart:


    Und ich freue mich schon auf deine Rückkehr in den Bereich, wenn du bereit bist GlumandaMeloetta Tanzform