Tragossos Versuchslabor

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  • Vielen Dank an Ry für dieses hübsche Werk. ^-^ Ry-Spirit


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    Es freut mich, dass du in meiner kleinen Fanwork-Ecke vorbeischaust! Sicherlich fragst du dich, was dich in diesem Topic erwarten wird. Angefangen hat es hier mit dem einen oder anderen Ausflug im Bereich Kochen und Backen, den ich gerne mit Interessierten teilen wollte; hierunter vor allem Desserts und Backwaren, aber zuweilen auch herzhafte Hauptspeisen. Bei alldem gehe ich nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip vor: "Das habe ich noch nie zuvor probiert, also gelingt es mir bestimmt." Nun hat mich dieses Motto mittlerweile dazu verleitet, mich in vielen handwerklichen Bereichen auszuprobieren, sei es Spriting, Origami, Fotografie, Fensterbilder, Musik und vieles mehr. Aus diesem Grund wirst du hier mit der Zeit sicherlich auf viele verschiedene Werke aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern stoßen. So sieht zumindest der Plan aus; am Ende hängt das aber wohl davon ab, wie es um meine Motivation steht, regelmäßig Updates zu liefern. Hoffen wir mal das Beste. Anregungen sowie Verbesserungs- bzw. Änderungsvorschläge und sonstiges Feedback deinerseits sind in jedem Fall sehr willkommen. Freue mich immer über Kommentare. :)


    Viel Spaß beim Stöbern und Nachkochen/backen!


    Tragosso Tragosso

  • Norwegischer Krumkake

    In der Vorweihnachtszeit habe ich dieses Mal mit einer Tradition gebrochen und die Rezepte für Vanillekipferl und Christstollen beiseite gelegt. Stattdessen habe ich mich norwegischem Weihnachtsgebäck gewidmet, weil es ja doch häufig spannender ist, mal was Neues auszuprobieren, als das zu machen, was man eh in- und auswendig kennt. "Krumkake" wird den meisten vermutlich nicht viel sagen, Neujahrshörnchen dürfte der eine oder andere aber wohl kennen. Scheinbar sind sich die Backwaren sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in der Art und Weise, wie sie serviert werden und dadurch, dass sie in Norwegen eben nicht an Neujahr sondern in der Zeit um Weihnachten geknabbert werden. :D


    Das brauchst du:

    • Krumkake-Eisen
    • Krumkake-Hölzer
    • evtl. Schalen, Becher o.Ä.
    • halber TL Kardamom
    • 4 mittelgroße bis große Eier
    • 200 g Zucker
    • 200 g Mehl
    • 200 g geschmolzene Butter


    Falls du größere Mengen Krumkake backen möchtest, würde ich davon abraten, mehr Teig anzurühren, da dieser mit der Zeit sehr zähflüssig wird. Fertige lieber einen neuen Teig an, wenn der alte aufgebraucht ist.

    Krumkake-Eisen gibt es je nach Region mit anderem Motiv. Mein Krumkake-Eisen hat das traditionelle Østerdal-Muster, das ich persönlich sehr schön finde und das zugleich auch das verbreitetste Motiv ist.


    Zubereitung:

    Um möglichst zeitsparend zu arbeiten, sollte zuerst die Butter auf kleiner Flamme in einem Topf geschmolzen und dann zum Abkühlen zur Seite gestellt werden. Während die Butter schmilzt, werden die Eier mit dem Zucker in einer Schüssel schaumig geschlagen. Danach wird die abgekühlte Butter hinzugefügt. Abschließend wird noch das Mehl und der Kardamom vorsichtig untergerührt. Nun lässt man den Teig mindestens eine viertel Stunde ruhen.

    Während der Teig ruht, kann das Krumkake-Eisen vorgeheizt werden. Mittels eines Reglers lässt sich die Hitze justieren. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Man wird sich wohl durchs schlichte Probieren ans Optimum herantasten müssen. 80% des Maximums hat bei mir zum gewünschten Ergebnis geführt. Bei größerer Hitze wird der Teig schnell zu dunkel und im Ergebnis auch brüchig, wodurch man nicht gut mit ihm arbeiten kann.

    Eventuell könnte es notwendig sein, den Teig durch Rühren und Beifügen von etwas Wasser zu verflüssigen, bevor man einen großen EL davon aufs Eisen gibt. Auch hier muss man sich wieder herantasten, denn bei zu viel Teig quillt dieser schnell an den Seiten heraus und zu wenig Teig möchte man ja auch nicht haben. Nach ca. 3 Minuten ist der Krumkake gut durchgebacken.

    Jetzt muss es relativ schnell gehen, da sich das Gebäck nur direkt nach dem Backen im heißen Zustand formen lässt. Ein paar Krumkaker habe ich mit den Händen gerollt, wobei man sich hier leicht verbrennen kann. Für weitere Krumkaker habe ich die dafür vorgesehenen Hölzer in unterschiedlicher Dicke verwendet. Das Holz wird auf den ausgebackenen Teig gelegt und mit der Klammer befestigt. Nun wird das Backwerk ums Holz gewickelt und schon nach kurzer Zeit kann man die Klammer vorsichtig anheben und das Holz entfernen. Neben der gerollten Form habe ich abschließend noch Schalen angefertigt. Dafür habe ich den Teigfladen mittig auf eine umgedrehte Dessertschale gelegt und wiederum eine zweite Dessertschale vorsichtig drüber gestülpt.


    Servieren:

    Traditionell werden Krumkaker zu Moltebeeren-Crème serviert. Leider sind Moltebeeren nur sehr teuer und wachsen auch nicht hier bei mir in der Gegend. .__. Man kann natürlich aber auch alternativ die Krumkaker mit Sahne, Beeren, Eis, usw. füllen. Seid einfach kreativ. Insbesondere Kinder naschen das Gebäck in der Weihnachtszeit auch einfach so.


    So, mehr gibt es hierzu wohl auch nicht mehr zu sagen. Fertig sind die Krumkaker. ^__^


  • Sieben Plätzchen - ein Teig

    Ach, schiebe ich gleich noch einen weiteren Beitrag hinterher. Wie bereits im vorherigen Post angesprochen, wurden die üblichen Weihnachtsplätzchen aufs kommende Jahr vertröstet. Stattdessen habe ich mich an den Plätzchen versucht, die bei vielen norwegischen Familien im Dezember in den Backofen wandern. Am Rezept hat mir gefallen, dass man mit einem Grundteig beginnt, der dann immer weiter ausgearbeitet wird, bis man schließlich alle sieben Kekssorten angefertigt hat. Dabei sorgen nur wenige Handgriffe für etwas Variation zwischen den Plätzchen. Also, fangen wir an. (:




    Das brauchst du für den Basisteig:

    • große Backschüssel
    • 750 g Butter
    • 1 kg Weizenmehl
    • 330 g Puderzucker

    Die verwendete Butter sollte Zimmertemperatur habe, bevor sie in die Backschüssel gegeben wird. Anschließend werden das Mehl und der Puderzucker hinzugegeben und das Ganze zu einem schönen Mürbeteig verknetet. Die Schüssel wird mit Frischhaltefolie zugedeckt und über Nacht oder wenigstens für eine Stunde in den Kühlschrank gestellt.

    • 2 mittelgroße bis große Eier
    • 1 TL Vanillezucker

    Nachdem der Teig aus dem Kühlschrank geholt wurde, wird er in zwei gleichgroße Stücke geteilt. In die eine Hälfte werden zwei Eier und ein TL Vanillezucker geknetet. Die andere Hälfte bleibt vorerst unverändert. Aus dem Teig ohne Ei werden Schachbrettplätzchen. Sternenkekse und Mandelplätzchen gebacken. Der Teig mit Ei dient Butterringen, gefülltem Spritzgebäck, Marmeladenherzen und Anisplätzchen als Grundlage. Die beiden Teige werden jetzt noch mal so unterteilt, dass sich sieben Teigklumpen ergeben, mit denen nach und nach gearbeitet wird.


    Alle nachfolgenden Plätzchen werden im Backofen bei 175°C (Ober-/Unterhitze) für ca. 10 Minuten gebacken. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren.


    Das brauchst du für die Butterringe:

    • 1/4 des Basisteigs mit Ei
    • Spritzbeutel mit gezacktem Aufsatz
    • Backblech mit Backpapier
    • Pinsel
    • Ei beliebiger Größe

    Der Teig wird in den Spritzbeutel gegeben und in gleichmäßigen Ringen durch die gezackte Öffnung aufs Backpapier gepresst. Das ist gar nicht so einfach, weil der Teig doch eine recht feste Konsistenz aufweist, geht aber nach jedem Ring etwas einfacher. Sollen die Kekse etwas dicker ausfallen, zieht man einfach zwei oder drei Runden, bevor man zum nächsten übergeht. Nachdem alle Butterringe aufs Blech gekommen sind, werden sie mit einem schaumig geschlagenen Ei bepinselt. Dann können sie zum Backen in den Ofen.


    Das brauchst du fürs gefüllte Spritzgebäck:

    • 1/4 des Basisteigs mit Ei
    • Spritzbeutel mit Aufsatz
    • Backblech mit Backpapier
    • Kochtopf
    • Schüssel
    • 50 g Kokosfett
    • 50 g dunkle Block-/Kochschokolade
    • 1 mittelgroßes bis großes Ei
    • 4 EL Puderzucker

    Der Teig wird wieder in den Spritzbeutel gegeben und dieses Mal in 4 - 5 cm lange Stücke aufs Backpapier gepresst. Dann kommt das Blech zum Backen in den Ofen. Während das Gebäck im Ofen ist, wird das Kokosfett zusammen mit der dunklen Schokolade im Wasserbad geschmolzen. Anschließend wird noch ein Ei und Puderzucker untergerührt, bevor die fertige Schokoladenfüllung kaltgestellt wird. Ist das Gebäck abgekühlt, kann es mit der Schokoladenfüllung bestrichen und zwei Spritzgebäckhälften zusammengesetzt werden. Je nachdem, ob man die Füllung in der Mitte fest oder cremig haben möchte, stellt man das Gebäck in den Kühlschrank oder eben nicht.


    Notiz an mich: Für meinen Geschmack waren die Gebäckhälften zu dick. Mehr Schokoladenfüllung, weniger Teig. Also nächstes Mal kleineren Aufsatz für den Spritzbeutel verwenden und Schokolade dicker aufstreichen. So oder so bleibt am Ende noch genug Schokoladenfüllung übrig. Also entweder Mengenangaben nach unten korrigieren oder die restliche Schokoladenfüllung als Überzug für anderes Backwerk verwenden.


    Das brauchst du für die Marmeladenherzen:

    • 1/4 des Basisteigs mit Ei
    • Nudelholz
    • Herz-Ausstechform groß und klein
    • 100 g Beerenmarmelade
    • Backblech mit Backpapier

    Der Teig wird mit einem Nudelholz dünn ausgerollt. Damit sich mit dem Teig gut arbeiten lässt, sollte er gekühlt sein. Mit einem Ausstecher werden nun Herzen ausgestochen, von denen die Hälfte auf dem Backblech landen. Die andere Hälfte der Herzen wird mit einer kleineren Herzform ausgestochen. Die hierbei entstandenen Herzrahmen werden passgenau auf die Herzen auf dem Backblech gelegt. Der Vorgang wird wiederholt bis kein Teig mehr übrig ist. Mein Problem an der Stelle war, dass alle meine Ausstecher in Herzform ungefähr gleich groß sind. Statt Herzen habe ich Schneemänner ausgestochen und in die Hälfte derer mit einem kleinen Küchenmesser Herzen geritzt. Abschließend wird die Marmelade innerhalb der Herzrahmen verteilt und die Plätzchen können zum Backen in den Ofen.


    Notiz an mich: Abgesehen davon, dass ich zu wenig Marmelade in den Herzen hatte, bin ich kein Fan von der Füllung. Falls ich die Herzen nochmal backen werde, werde ich sie stattdessen wohl entweder mit einer Schokoladen-Crème oder Vanille-Crème füllen. Ich glaube, dann werde ich sie mögen können.


    Das brauchst du für die Anisplätzchen:

    • 1/4 des Basisteigs mit Ei
    • Nudelholz
    • Schneebesen
    • Pinsel
    • Backblech mit Backpapier
    • 1 TL Anis
    • 1 Zitrone
    • Puderzucker
    • Eiweiß eines Eis beliebiger Größe

    Die Anissamen und der Abrieb einer halben Zitrone werden in den Teig geknetet. Auch bei diesem Teig ist es wieder von Vorteil, dass dieser gekühlt ist, bevor er mit dem Nudelholz dünn ausgerollt wird. Nun wird der Teig mit beliebigen Plätzchenformen ausgestochen. Die Plätzchen landen auf dem Backblech und kommen zum Backen in den Ofen. Während die Plätzchen im Ofen gebräunt werden, kann die Zuckerglasur angerührt werden. Hierfür wird das Ei aufgeschlagen, das Eigelb vom Eiweiß getrennt und Letzteres mit Puderzucker und einem Spritzer Zitrone mit dem Schneebesen zur Glasur geschlagen. (Das Eigelb wird natürlich aufgehoben. Das wird noch für die Mandelplätzchen gebraucht.) Beim Puderzucker wurde auf eine Mengenangabe verzichtet. Wie dick- oder dünnflüssig die Glasur sein soll, sollte jeder selbst entscheiden. Sind die Kekse abgekühlt, kann mit einem Pinsel die Glasur aufgetragen werden. Zum Abschluss kommt noch Zitronenschalenabrieb über die Glasur. - Habe nichts davon gemacht, sondern einfach Puderzucker drübergestreut.


    Notiz an mich: Bin allgemein ein großer Freund von Gewürzen, würde Anis aber nicht zu meinem Geburtstag einladen. Die Plätzchen werden nur wieder gebacken, wenn ich von Norwegern explizit Anfragen bekomme. Zitronenabrieb kann hingegen gerne wieder in meinen Plätzchen landen.


    Das brauchst du für die Sternenkekse:

    • 1/3 des Basisteigs ohne Ei
    • Nudelholz
    • Stern-Ausstechform
    • Backblech mit Backpapier
    • Puderzucker
    • Eiweiß eines Eis beliebiger Größe
    • Spritzbeutel oder Frischhaltebeutel
    • "Nonstop" (das sind norwegische "Smarties")

    Habe ich schon erwähnt, dass sich mit dem Teig leichter arbeiten lässt, wenn er gekühlt ist? Also, wieder Teig ausrollen, Sterne ausstechen, ab aufs Backblech damit und Vorgang wiederholen bis der Teig aufgebraucht ist. Während die Plätzchen im Ofen backen, kann wieder Zuckerglasur angerührt werden. Alternativ nimmt man einfach Zuckerglasur von den Anisplätzchen. Die Glasur wird in den Spritzbeutel gefüllt - ich bevorzuge einen Frischhaltebeutel, in dessen eine untere Ecke mit einer Schere ein kleines Loch geschnitten wird, weil ich das Gefühl habe, so mehr Kontrolle bei der Ausführung zu haben - und auf die fertigen Sternenkekse gegeben. Abschließend werden die Kekse mit "Nonstops" dekoriert.



    Das brauchst du für die Mandelplätzchen:

    • 1/3 des Basisteigs ohne Ei
    • große Backschüssel
    • Eigelb eines mittelgroßen bis großen Eis
    • 50 g gehackte Mandeln
    • Mandelessenz
    • Frischhaltefolie
    • Messer
    • Backblech mit Backpapier

    Der Teig wird in die Backschüssel gegeben. Hier wird er mit dem Eigelb vermengt. Außerdem folgen 3 Tropfen Mandelessenz und die gehackten Mandeln. Persönlich habe ich ganze Mandeln gekauft, die ich dann mit einem Messer selbst zerhackt habe. Wenn man industriell gehackte Mandeln kauft, bekommt man natürlich ein feineres Resultat, jedoch wollte ich es etwas gröber haben. Das Ganze wird mit den Händen vermengt, zu einer Wurst gerollt (ca. 3 - 4 cm im Durchmesser), in Frischhaltefolie verpackt und im Kühlschrank gekühlt. Sobald der Teig schön kalt und fest ist, kann er mit einem Messer in 5 mm dicke Scheiben geschnitten werden. Dann kommen die Plätzchen aufs Blech und zum Backen in den Ofen.



    Das brauchst du für die Schachbrett-Plätzchen:

    • 1/3 des Basisteigs ohne Ei
    • große Backschüssel
    • 1/2 TL Vanillezucker
    • 1 EL Kakao
    • Frischhaltefolie
    • Messer
    • Backblech mit Backpapier

    Der Teig wird mit dem Vanillezucker vermengt und in zwei gleichgroße Hälften geteilt. Während die eine Hälfte zur Seite gelegt wird, wird die andere in der Schüssel mit Kakaopulver durchgeknetet. Sowohl die helle als auch die dunkle Teigkugel werden halbiert und alle vier Kugel schließlich zu fingerdicken Würsten ausgerollt. Nun werden eine helle und eine dunkle Teigrolle nebeneinander gelegt, die anderen beiden kommen in umgekehrter Anordnung oben drauf. Wenn man es für nötig hält, kann man das Ganze wieder in Frischhaltefolie einwickeln und in den Kühlschrank packen, bevor man es in dünne Scheiben schneidet, die auf dem Backblech platziert werden. Und so wandern auch die letzten Plätzchen in den Backofen.


    Die Schachbrett-Plätzchen und die Mandelplätzchen werden definitiv mal wieder gebacken. Die haben mir gut gefallen. Beim gefüllten Spritzgebäck und den Marmeladenherzen werde ich beim nächsten Mal Änderungen an der Füllung vornehmen. Ich denke, dann werde ich auch mit denen leben können. Mit den Anisplätzchen hingegen werde ich wohl erst so richtig warm werden, wenn kein Anis mehr drin ist. So, mehr gibt es zu dem Thema von meiner Seite aus dann auch nicht mehr zu sagen.


    Fertig sind die Weihnachtsplätzchen! ^__^


  • Temaki

    Wer ein Freund der japanischen Küche ist, wird schon wissen, was jetzt gleich kommen wird. Allen andern sei gesagt: Was in der mexikanischen Küche der Burrito, in der türkischen Küche der Dürüm und in der arabischen Küche Schawarma ist, ist in der japanischen Küche mit Temaki als Äquivalent recht gut getroffen. Hierbei handelt es sich um eine Form von Sushi, bei dem die gefüllten Noriblätter zu einer Schultüte zusammengerollt werden. Als Füllung sind Lachs und Thunfisch, Gurke, Avocado, Surimi sowie Fruchtstücke (z. B. Mango) sehr verbreitet. Stäbchen haben bei dieser Art des Sushis nichts zu suchen, Temaki wird ausschließlich mit den Händen gegessen.


    Die Idee, Temaki zuzubereiten, ist mir relativ spontan gekommen. Unverhofft kam ich in den Besitz von zwei Lachsen, die eigentlich mit vielen weiteren direkt von Norwegen nach Japan exportiert werden sollten. Insgesamt ergaben die vier Lachshälften ein Filetgewicht von über 6 kg. Das ist ziemlich viel Lachs. Also wurde nicht lange überlegt und nach Verwendungszwecken für den frischen Fisch gesucht, Einen Teil zu Sushi zu verarbeiten war hier relativ naheliegend. Der Fisch stammt aus dem Fjord, der direkt an meinem Haus vorbeiführt. Zwischen Schlachtung des Lachses und Verarbeitung sowie Verzehr lagen gerade mal wenige Stunden. Beste Voraussetzungen also um Sushi zu machen.


    Das brauchst du:

    • Filetiermesser (oder anderes Messer, das sich zur Bearbeitung von Fisch eignet)
    • Zange und/oder Pinzette
    • Schneidebretter
    • große Rührschüssel
    • Sieb
    • kleiner Topf
    • Topf/Reiskocher
    • Fächer
    • Pfanne
    • Stäbchen/Pfannenwender
    • Schüsseln/Schalen für die Zutaten der Füllung


    • Lachs
    • 300 g Sushi-Reis
    • 40 ml Reisessig
    • 2 EL Zucker
    • 2 TL Salz
    • Öl (z. B. Sonnenblumenöl)
    • Sojasoße
    • 3 mittelgroße bis große Eier
    • 1 Gurke
    • 1 Avokado
    • Nori-Blätter
    • je nach Bedarf: Wasabi-Paste
    • je nach Bedarf: eingelegter Ingwer


    Zubereitung:

    Das Herzstück dieses Sushis ist der Lachs. Falls ihr den Fisch im Ganzen gekauft/gefischt habt, muss dieser logischerweise erst ausgenommen und zerteilt werden. In meinem Fall war dieser Teil der Arbeit schon getan. Fürs Temaki wurde eine Lachshälfte verwendet, und hiervon auch nur ein Bruchteil, da man allein mit einer Lachshälfte mehrere Dutzend Menschen satt bekommt. Zuerst wird mit einem Filetiermesser o. Ä. die Haut des Fisches entfernt. Der Fisch hat nicht viele, aber doch ein paar Gräten, die mit einer Pinzette entfernt werden können. Zum Kopfende hin sind die Gräten dicker und stecken fester im Fleisch, sodass es eventuell notwendig ist, eine Zange zu verwenden. Ich würde hier eine Flachkopfzange empfehlen, wie ich sie selbst verwendet habe. (Die Zange kommt natürlich nur in der Küche zum Einsatz). Sobald der Fisch gehäutet und entgrätet ist, kann er in kleinere Filetstücke zerteilt werden



    Essentielle Zutat des Gerichts ist der Sushi-Reis. Dieser wird mit kaltem Wasser durchgeknetet, das dann durch ein Sieb abgegossen wird. Der Vorgang wird wiederholt, bis das Wasser klar ist. Abschließend kann der Reis eine halbe Stunde im klaren Wasser ruhen. Währenddessen kann der Sushi-Essig in einem kleinen Topf mit Zucker und Salz verrührt werden. Damit sich die Zutaten auflösen, sollte der Topf kurz auf dem Herd erhitzt und dann zum Abkühlen zur Seite gestellt werden. Nachdem der Reis geruht hat, sollte er mit Wasser auf kleiner Flamme für 15 Minuten auf dem Herd köcheln. Darauf folgt wiederum eine Ruhephase von 15 Minuten.

    Nun kann der Reis in eine Rührschüssel umgefüllt werden. Hier wird er mit einem Löffel vorsichtig aufgelockert und mit einem Fächer abgekühlt. Während des Fächerns wird der zusammengemischte Essig untergehoben. Damit der Reis nicht austrocknet und hart wird, kann ein feuchtes Tuch über die Rührschüssel gelegt werden.


    Als weitere Zutaten im Temaki wurden Avocado, Gurke und Omelette gewählt. Hier kann selbstverständlich wieder nach eigenen Präferenzen vom Rezept abgewichen werden. Die Gurke wird gewaschen und in dünne Streifen geschnitten. Die Avocado wird entkernt, von ihrer Hülle befreit und ebenfalls in längliche Stücke geteilt. Fürs Omelette werden drei Eier aufgeschlagen und in einer Schale mit Stäbchen zu einer gleichmäßigen Masse verrührt. Eine Prise Salz sowie Zucker werden hinzugegeben, wer mag kann noch einen Schuss Sake hinzugeben. Anstelle des Reisweins wurde hier ein Schuss Sojasoße gewählt. Das Ganze wird wiederum mit Stäbchen verrührt. Die Pfanne wird auf mittlerer Hitze mit etwas Öl vorgeheizt, bevor die verrührten Eier hineingegeben werden. Das fertige Omelette wird mit Stäbchen oder einem Pfannenwender der Pfanne entnommen und mit einem Messer in dünne Streifen geschnitten. Dann sind alle Zutaten für die Füllung fertig.


    Nun ist das Temaki auch schon fast fertig. Nehmt ein Nori-Blatt, gebt etwas Reis drauf, den ihr leicht andrückt und garniert das Ganze mit Omelette- und Gurkenstreifen sowie Avocado und Lachs. Rollt das Blatt am Ende zu einer Schultüte oder einem Wrap zusammen. Wer mag kann sein Temaki noch mit Wasabi-Paste verfeinern. Die Sojasoße kann entweder direkt ins Sushi getröpfelt oder alternativ nach jedem Bissen in sie gedippt werden.



    Fertig ist das japanische Fingerfood. ^__^



    PS. Aus Spaß an der Freude wurde auch noch "klassisches" Maki-Sushi gerollt.

  • Zu erst rin Lob, weil die ganzen Gerichte super Lecker aus.

    Als nächstes einne Frage. Kochst du öffters mit exotischen bzw Zutaten,

    die nicht aus deiner Heimat stammen?

    Und als letztes. Ich würde das alles ja schon echt gerne nachkochen,

    aber leider kann ich bis auf Nudel und Tortelinipfanne absolut nicht Kochen.

    Und eine Tiefkühlpizza zähle ich nichht zu kochen.

  • Rusalka

    Hat das Label Kunst und Handwerk hinzugefügt.
  • Schweizer Steinpilz-Risotto

    Vor einigen Jahren habe ich eine Interrail-Reise durch Europa gemacht. Während der Zeit war ich auch für eine Woche in der Schweiz, wo ich einen Freund bei seiner Familie besuchte. An einem schönen Sommertag kochte die Mutter Risotto. Das war ungelogen das beste Risotto, das ich jemals gegessen hatte. Später habe ich dann nach dem Rezept gefragt und man war so frei, es mir zuzuschicken. Heute war ich mal wieder in der Stimmung, es zu verwenden und diesen Prozess möchte ich hier mit euch teilen. ^__^


    Das brauchst du:

    • großer Kochtopf
    • große Schüsseln
    • Sieb
    • Messer u. Schneidebrett
    • Wasserkocher
    • (Zitronenpresse)
    • Waage
    • Messbecher
    • Spiralbesen oder anderes Rührutensil

    Für ca. 3 Personen:

    • 400 g Risotto-Reis (z. B. Arborio oder Loto)
    • 30 g getrocknete Steinpilze
    • Gemüsebrühpulver (Mengenangabe: siehe Verpackung)
    • 1,6 dl Weißwein
    • 1,2 l Flüssigkeit (Einweichwasser der Pilze & heiße Bouillon)
    • 1 TL Rosmarin
    • 3 TL Majoran
    • 1 TL Oregano
    • 1 TL Zitrone
    • Pfeffer
    • 100 g Parmesan
    • 40 g Butter
    • 6 EL Kaffeerahm
    • 1 kleine Zwiebel
    • etwas Knoblauch


    Zubereitung:

    Zuallererst ist es wichtig, die getrockneten Steinpilze in einer Schüssel mit Wasser einzuweichen. Die Meinungen, wie lange und bei welcher Wassertemperatur die Pilze eingeweicht werden sollte, gehen weit auseinander. Da ich das Einweichwasser weiterverwende, habe ich mich entschlossen, warmes Wasser zu wählen und die Pilze für eine Stunde in der Schüssel zu lassen. So ist das Wasser am Ende sehr aromatisch, was dem Reis zugutekommt. Mit einem Sieb habe ich die Steinpilzstückchen abschließend aufgefangen, während das gereinigte Einweichwasser in einer Schüssel aufgefangen wurde. Die Pilze können jetzt kleingeschnitten werden. Wenn man besonders zeitsparend arbeiten will, kann man sich aber erst mal anderen Dingen widmen. Hierfür ist während des Kochens noch genug Zeit.

    Die Zeit, während die Pilze einweichen, kann genutzt werden, um den Reis, den Parmesan und die Butter zu wiegen sowie die Zwiebel in Würfel und den Knoblauch in kleine Stücke zu schneiden. Für den Risotto-Reis empfehle ich die Tessiner Sorte Loto, die im Maggia-Delta angebaut wird. Die schmeckt mir mit Abstand am besten. Leider habe ich sie nicht immer zur Hand, weshalb ich heute auf die Sorte Arborio ausweichen musste. Zumindest die bekommt man eigentlich in jedem Supermarkt. Den Knoblauch kann man nach Gutdünken bemessen. Heute habe ich zwei Zehen verwendet, manchmal ist es auch weniger. Zum Schluss wird dann noch Wasser im Kocher aufgekocht, der mit Gemüsebrühepulver zu einer heißen Boullion verrührt wird. Die Menge kann variieren, da diese die Pilzflüssigkeit nur ergänzt.


    Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, können Reis, Zwiebel und Knoblauch auf dem Herd in etwas Butter angezogen werden. Dann wird das Ganze mit Weißwein abgelöscht und dieser eingedampft. Der verbliebene Wein kommt in den Kühlschrank, damit er bis zum Servieren schön kühl ist. Der Wein ist hier für mich übrigens optional. Ich habe das Gericht auch schon öfters ohne ihn gekocht, weil ich da nicht immer Lust drauf hatte und man ja eventuell auch auf Wünsche anderer Rücksicht nimmt. Schmeckt am Ende ohne Wein anders, aber nicht weniger gut. Nach dem optionalen Weißwein wird nach und nach Pilzflüssigkeit beigegeben. Ist die Pilzflüssigkeit aufgebraucht und der Reis will mehr, fährt man mit der heißen Boullion fort. Mittlerweile sollte das Risotto schon sehr schlotzig sein.

    In den cremigen Reis werden nun die Steinpilze, sowie Majoran, Rosmarin und Oregano gegeben. Dann sollte das Gericht bei mittlerer Hitze für 12 - 15 Minuten ungedeckt kochen. Hierbei ist es wichtig, dass man besonders oft umrührt, da der Reis sonst leicht anzubrennen droht. Überhaupt muss man während des ganzen Kochens immer wieder in regelmäßigen Abständen umrühren, was mir an dem Gericht am wenigsten gefällt. Da bleibt so wenig Zeit für andere Dinge. .__.

    Nun ist das Gericht aber auch schon fast fertig. Zuletzt kommt noch der Zitronensaft dazu (statt eines TL habe ich eine halbe Zitrone verwendet, was ca. 3 TL entspricht) sowie einige Umdrehungen Pfeffer, Parmesan, Butter und Kaffeerahm. Die Zutaten lässt man dann noch einen Moment im Topf köcheln, bevor das Gericht serviert werden kann. Da ich frischen Oregano in der Küche stehen habe, habe ich das Gericht beim Servieren noch ein wenig damit verfeinert. Zum Schluss kann man mit einer Handreibe noch etwas Parmesan übers Gericht geben, weil es ja so noch nicht gehaltvoll genug ist.

    Fertig ist das Schweizer Steinpilz-Risotto. ^__^

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  • Norwegische Zimtknoten

    Eigentlich wollte ich hier ja den Fokus auf Backwaren legen. Deshalb - und weil ich acht Mehlpackungen im Haus habe, die Platz wegnehmen - kommt an der Stelle mal wieder ein Gebäck-Rezept. Wenn es ein Gebäck gibt, das ich hier wirklich sehr vermisse, dann ist es das Hamburger Franzbrötchen. Das ist hier bei Bäckern völlig unbekannt, dafür gibt es aber eine zimtige Alternative: norwegische Zimtknoten. Die kommen für mich ans Franzbrötchen zwar nicht ran, sind aber dennoch sehr lecker. Habe eigentlich immer welche in der Gefriertruhe für den Fall, dass sich Besuch ankündigt, damit man was anbieten kann, ohne groß Aufwand betreiben zu müssen. Also legen wir los!


    Das brauchst du:

    • (Küchenmaschine mit Knethaken)
    • Waage
    • Messbecher
    • große Rührschüssel
    • kleiner Topf o. Ä.
    • Nudelholz
    • Backblech mit Backpapier
    • Pinsel

    Teig:

    • 1 kg Weizenmehl
    • 150 g zimmertemperierte Butter
    • 2 dl Zucker
    • 6 dl Milch
    • 0,5 TL Salz
    • 1 TL Kardamom
    • 1 Würfel Frischhefe (42 g) bzw. 15 g Trockenhefe
    • 1 mittelgroßes - großes Ei

    Füllung:

    • 100 g zimmertemperierte Butter
    • 4 EL Zucker
    • 1 EL Zimt


    • 1 Ei zum Bepinseln



    Zubereitung:

    Zuallererst sollte die Butter bei Zimmertemperatur in kleine Würfel zerteilt werden, damit sie später leichter im Teig verarbeitet werden kann. Anschließend können Mehl, Zucker, Salz und Kardamom gemeinsam mit der Trockenhefe* in die Rührschüssel gegeben und mit dem Ei und der Milch vermengt werden. Wer mag, gibt nicht direkt das gesamte Mehl in die Schüssel, sondern vermengt erst einen Teil mit Milch und Ei und schüttet dann das restliche Mehl stetig hinzu. Der Teig wird händisch oder mit dem Küchengerät gut durchgeknetet, bis er nicht mehr an der Schüssel klebt. Nun können die Butterwürfel hinzugegeben werden und der Teig wird nochmals für mindestens 10 Minuten durchgeknetet, sodass er schön elastisch ist. Um die Elastizität zu überprüfen, kann der Teig einfach wie ein Gummiband auseinandergezogen werden. Lässt er sich nur kurz strecken, wird einfach weitergeknetet.


    *Verwendet man Frischhefe, sollte diese in der Milch aufgelöst werden. Die ideale Temperatur zur Gärung liegt bei ca. 32°C. Beachte bitte, dass der Hefe zu hohe Temperaturen nicht guttun und die Triebkraft nachlässt.

    Ist der Teig ausreichend geknetet, ist es an der Zeit ihn aufgehen zu lassen. Dafür wird die Schüssel einfach mit Frischhaltefolie oder einem Küchenhandtuch bedeckt, sodass der Teig ruhen kann, bis er seine Größe verdoppelt hat. Hierfür sollte man ungefähr eine Dreiviertelstunde veranschlagen. Die Wartezeit kann genutzt werden, um die Füllung vorzubereiten.

    Die verbliebene Butter wird mit Zucker und Zimt zusammengerührt. Hierbei kann sie auf kleiner Flamme auf dem Herd zum Schmelzen gebracht werden. Danach wird der aufgegangene Hefeteig mit einem Nudelholz zu einem Rechteck von nicht mehr als 1 cm Dicke ausgerollt und die Zimtfüllung mit einem Messer darauf verteilt. Jetzt nur noch den Teig längs in der Mitte zusammenfalten und quer in Streifen schneiden, die nicht breiter als zwei Finger sein sollten.

    Am Ende nimmt man einen Streifen an den Enden, zieht ihn etwas auseinander und dreht die Enden in die jeweils entgegengesetzte Richtung, sodass eine Art Spirale entsteht. Diese wickelt man ein paar Mal um die Finger und führt das eine Ende durch die Öffnung in der Mitte, sodass ein Knoten entsteht. Der geknotete Teig wird danach auf dem Backblech platziert und mit einem Küchenhandtuch bedeckt, sodass er für weitere 30 Minuten aufgehen kann. Nachdem er seine Größe verdoppelt hat, wird er noch mit einem aufgeschlagenen Ei bepinselt. Dann kann das Gebäck auch schon für ca. 10 Minuten bei 200°C in den vorgeheizten Backofen. (Die Backzeit kann je nach Ofen variieren.)


    Fertig ist der norwegische Zimtknoten. ^__^


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  • Hallo Tragosso, du hast da allerlei feinster Leckerei. :grin: Ich möchte unbedingt mal die Schachbrett-Plätzchen und den norwegischen Zimtknoten versuchen. Danke, für die Rezepte! Viele Grüße

  • Lasagne

    Nachdem ich jetzt mehrfach im Chat danach gefragt wurde, teile ich an der Stelle mal mein Rezept für Lasagne. Schon seit frühester Kindheit war diese Nudelspeise nicht nur Garfields sondern auch mein Lieblingsgericht. Allgemein hege ich eine große Leidenschaft für die italienische Küche, wobei sich das Interesse mittlerweile über weitere Küchen erstreckt. Jedenfalls kam mir die Nachfrage eigentlich ganz gelegen, da ich nach längerer Zeit mal wieder Lust auf Fleisch in einem Gericht hatte und ich mir jetzt erst mal keine Gedanken machen muss, was es zu Mittag geben soll. Das Gericht funktioniert im Übrigen auch problemlos vegetarisch. Hierfür würde ich das Hackfleisch einfach durch weiteres Gemüse wie bspw. Zucchini und Paprika ersetzen. Ohnehin fällt das Gericht bei mir eh immer anders aus, je nachdem auf welche Zutaten ich gerade Lust habe und was die Speisekammer so hergibt. Das nachfolgende Rezept bietet also viel Spielraum zum Experimentieren.


    Das brauchst du:

    • Messer, Schäler u. Schneidebrett
    • Waage
    • Messbecher
    • großer Topf
    • kleiner Topf
    • Schneebesen
    • Käsereibe
    • Handreibe
    • Auflaufform


    • 3 EL Olivenöl
    • 1 Zwiebel
    • 2 Knoblauchzehen
    • 3 Möhren (ca. 200 g)
    • 400 g Rinderhack
    • 1 EL Tomatenmark
    • 800 g passierte Tomaten
    • Salz
    • Pfeffer
    • weitere Gewürze (z. B. Basilikum, Lorbeer, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Thymian)
    • 50 g Butter
    • 3 - 4 EL Mehl
    • 5 dl Milch
    • Zitrone
    • Muskat
    • Lasagneplatten nach Bedarf (1 Pk.)
    • Käse nach Bedarf


    Zubereitung:

    Angefangen wird mit den Vorbereitungen fürs Ragout. Hierfür werden die Möhren geschält und grob geraspelt, während die Zwiebel fein gewürfelt und der Knoblauch ebenfalls in kleine Stücke zerkleinert wird. Dann wird das Ganze in einem großen Topf mit Olivenöl auf mittlerer Flamme gedünstet. Als nächstes wird das Hackfleisch hinzugegeben und unter stetigem Umrühren scharf angebraten. Abschließend mit einer Prise Salz und einigen Umdrehungen Pfeffer würzen.

    Im nächsten Schritt werden die passierten Tomaten sowie das Tomatenmark hinzugegeben und alle Zutaten gut miteinander vermengt. Das Ragout sollte abschließend noch mit Gewürzen verfeinert werden. An der Stelle verwende ich gerne frischen Basilikum, der kleingehackt wird - blöderweise ist mir mein Basilikum im vergangenen Sommer eingegangen (rip) und bislang habe ich ihn auch noch nicht durch eine neue Pflanze ersetzt. Stattdessen habe ich dieses Mal frische Petersilie sowie getrockneten Oregano verwendet. Während das Ragout für eine halbe bis volle Stunde vor sich hinköchelt, kann sich anderen Dingen gewidmet werden.


    Die Zeit sollte genutzt werden, um den Käse zu reiben, wobei die Menge von der Größe der Auflaufform abhängt, die mit etwas Butter eingefettet wird. Des Weiteren wird sich der Bechamelsoße gewidmet. Hierfür wird zuerst die Butter in einem kleinen Topf bei geringer Flamme zerlassen, bevor sie nach und nach mit Mehl verrührt wird. Das Mehl sollte unter stetigem Rühren behutsam hinzugegeben werden, damit keine Klumpen entstehen. Abschließend wird unter weiterem Rühren die Milch noch hinzugegossen. Die Soße sollte eine leicht dickflüssige Konsistenz aufweisen. Falls dies auch nach längerem Köcheln nicht zutrifft, einfach etwas mehr Mehl beigeben. Sie sollte nun so lange köcheln, bis der Mehlgeschmack vollends verflogen ist. Verfeinert wird die Soße mit einer Prise Salz, ein paar Umdrehungen Pfeffer, einem Spritzer Zitrone sowie geriebener Muskatnuss. Muskat gehört zu meinen Lieblingsgewürzen, weshalb ich an der Stelle nicht gerade sparsam zu Werke gehe. Ein wenig Abrieb reicht ansonsten vollkommen.

    Sind Ragout und Bechamelsoße fertiggekocht, wird die Auflaufform zuerst mit einer dünnen Schicht Ragout ausgelegt, die mit Lasagneplatten bedeckt wird. Nun folgt wieder Ragout, gefolgt von der Bechamelsoße. Diese Reihenfolge wird wiederholt, bis die Töpfe geleert sind. Die letzte Schicht sollte jedoch die Bechamelsoße bilden, die nun nur noch mit dem geriebenen Käse bedeckt werden muss. Hierfür habe ich norwegischen Kuhmilchkäse verwendet. Wer es etwas italienischer möchte, kann natürlich alternativ zu Mozzarella oder Parmesan greifen. Bevor die Form für 30 - 40 Minuten bei 180°C Umluft in den vorgeheizten Ofen kommt, kann sie wahlweise noch mit Butterflocken garniert werden.


    Fertig ist die Lasagne. ^__^


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  • Vielen Dank für das Rezept, und auch noch immer mit so vielen guten Bildern. Bei mir triffst du damit natürlich einen Nerv, denn Lasagne ist eines meiner Lieblingsgerichte. Man sollte nur genug Platz in der Küche haben, weil vieles gleichzeitig geköchelt und zubereitet werden muss. Im Übrigen kann ich noch Mais empfehlen für die Hackfleischsoße, falls man es mag, so wie ich ^^

    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

    Vielen Dank an Evoluna für diesen wunderbaren Avatar ^-^

  • Bei mir triffst du damit natürlich einen Nerv, denn Lasagne ist eines meiner Lieblingsgerichte.


    Im Übrigen kann ich noch Mais empfehlen für die Hackfleischsoße, falls man es mag, so wie ich ^^

    Lasagne ist ein Genuss :tee: Habe ich leider zu lange nicht mehr gegessen. Mais mag ich leider nicht so. Bin dafür, das Tragosso uns mal ein 3 Gänge Dinner spendiert^^ Sieht schon äußerst schmackhaft aus :essen:

  • Norwegische Fastelavnsbollar

    Eigentlich sollte dieser Thread mir etwas zusätzliche Motivation geben, mal wieder etwas mehr zu backen, aber irgendwie lasse ich es dennoch schon wieder schleifen. Dabei macht es immer wieder Spaß, wenn ich erst mal begonnen habe. Ich weiß auch nicht, woran es liegt ... Aber egal, gestern stand ich jedenfalls wieder in der Küche und hatte Lust, etwas zu backen. Als selbst erklärter, kultureller Botschafter Norwegens ließ ich die Wahl auf fastelavnsbollar fallen. Ich habe erst überlegt, ob ich das Wort übersetzen soll, dann aber festgestellt, dass fastelavn eine Eigenheit zu sein scheint, die sich auf wenige Länder beschränkt. Das Wort bedeutet soviel wie Abend vor der Fastenzeit und bezieht sich auf den Sonntag 49 Tage vor Ostersonntag. Bis zum Aschermittwoch, durch den im Christentum die Fastenzeit eingeläutet wird, darf man in Norwegen noch zu diesem süßen Gebäck greifen. Fastelavn ist darüber hinaus auch in den anderen skandinavischen Ländern, auf Island, Grönland und den Färöern sowie Finnland, Estland und Lettland bekannt. Dieses Jahr fiel der Tag auf den 14. Februar, was offenbart, wie genau ich es mit dieser Tradition nehme. Aber genug von meinen Sünden, legen wir los!


    Das brauchst du:

    • Waage
    • Messbecher
    • große Rührschüssel
    • kleiner Topf o. Ä.
    • Backblech mit Backpapier
    • Pinsel
    • Handmixer
    • Frischhaltebeutel oder Spritzbeutel mit Aufsatz

    Teig:

    • 5 dl Milch
    • 150 g Butter
    • 125 g Puderzucker
    • 50 g Frischhefe
    • 1/2 TL Kardamom
    • 750 g Weizenmehl

    Bepinselung:

    • 1 Ei
    • 1 EL Milch

    Füllung:

    • 6 dl Sahne
    • 3 EL Puderzucker
    • 1 Vanilleschote
    • Marzipan
    • Marmeladen



    Zubereitung:

    Zuallererst sollte die Milch in einem kleinen Topf erhitzt werden. Butter und Puderzucker hinzugeben, das Ganze aufkochen bis sich die Butter aufgelöst hat und anschließend zum Abkühlen von der Herdplatte nehmen. Bevor die Frischhefe in der Milch aufgelöst wird, sollte die Temperatur definitiv die 40°C-Marke unterschritten habe. Nachdem ich die Temperatur mehrmals mit einem Thermometer kontrolliert habe, habe ich die Hefe schließlich bei 35°C in der Flüssigkeit verrührt und noch Kardamom hinzugegeben.

    Zum Abschluss wird das Mehl hinzugegeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verknetet. Hierbei ist es wichtig, nach eigenem Gefühl zu gehen. Mir war der Teig von der Konsistenz her etwas zu klebrig-weich, weshalb ich noch ein wenig mehr Mehl hinzugetan habe. Ist man mit dem gekneteten Teig zufrieden, kann dieser in einer großen Rührschüssel mit Frischhaltefolie zugedeckt werden, wo er eine halbe Stunde ruhen darf. Danach sollte er so weit aufgegangen sein, dass er mindestens die doppelte Fülle erhalten hat. Ist dem nicht so, hat die Hefe vermutlich zu viel Wärme abbekommen und dadurch an Triebkraft verloren. In diesem Fall kann aus dem Gebäck nichts werden.

    Nach dem Ruhen wird der Teig in handtellergroßen Kugeln (ca. 90 - 95 g) zerteilt, die auf Backblechen platziert werden. Hier dürfen die kleinen Teigstücke für weitere 40 Minuten unter einem Küchenhandtuch aufs Neue aufgehen. Ist dies vollbracht, wird ein Ei mit etwas Milch aufgeschlagen und die Flüssigkeit mit einem Pinsel auf die Teigkugeln aufgetragen. Zu guter Letzt kommen die Bleche bei 220°C für ca. 10 Minuten in den vorgeheizten Backofen, bis sie eine goldbraune Färbung aufweisen. (Die Backzeit kann je nach Ofen variieren.) Mit dem letzten Schritt kann dann erst begonnen werden, sobald die Brötchen erkaltet sind.

    Die Zeit, die der Teig im Backofen verbringt, kann genutzt werden, um sich um die Füllung zu kümmern. Hierfür wird die Sahne in eine Schüssel gegeben, hinzu kommen noch Puderzucker und das Mark einer Vanilleschote.* Die Schote einfach längs aufschneiden und mit einem kleinen Küchenmesser auskratzen. Dann kann die Sahne mit einem Handmixer steifgeschlagen und anschließend in einen Frischhaltebeutel oder Spritzbeutel gegeben werden. In dem Fall habe ich einen Frischhaltebeutel gewählt, an dessen unterer Ecke ich mit einem Messer ein kleines Stück weggeschnitten habe, sodass sich eine kleine Öffnung bildet, auf die der Spritzaufsatz aufgeschraubt werden kann. Bis die Sahne zum Einsatz kommt, wird sie im Beutel im Kühlschrank aufbewahrt.

    * Die Schote müsst ihr nicht wegschmeißen. Sie lässt sich zwar nicht essen, kann aber noch weiter verarbeitet werden, bspw. zur Herstellung aromatisierten Zuckers, wie bspw. hier zu sehen.

    Die Brötchen werden im letzten Schritt mit einem Messer in obere und untere Hälften durchschnitten. Nun kann man nach eigenen Präferenzen vorgehen: Verbreitet ist es, auf der unteren Hälfte dünne Marzipanscheiben zu platzieren. Persönlich lasse ich diese aber oft weg. Als nächstes kann man die Vanille-Sahne auftragen und diese wiederum mit ein paar Klecksen Marmelade garnieren. Auch hier kann man einfach nach eigenem Geschmack verfahren. Persönlich habe ich zu Marmelade aus Moltebeeren gegriffen. Anschließend kommt die andere Brötchenhälfte oben drauf und wird mit etwas Puderzucker bestreut.

    Die Brötchen können übrigens auch z. B. am Vortag gebacken und dann im Kühlschrank aufbewahrt werden. In dem Fall wird das Gebäck kurz vor der Zubereitung für wenige Minuten bei 100°C im Ofen aufgewärmt und erlangt nahezu die gleiche Luftigkeit zurück wie frisch nach dem ersten Backen. Aufschneiden und befüllen sollte man die Teigware jedoch erst kurz vor dem Servieren.


    Fertig ist der norwegische Fastelavnsbolle. ^__^


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  • Hallo,


    wirklich tolle Gerichte die du uns da teilst. Ich mag vor allem Lasagne sehr gerne, also ein Rezept welches ich ausprobieren würde. Auch gibt es hier viele Gerichte, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe, wie zum Beispiel Krumkake und Fastelavnsbollar, aber sind bestimmt in Norwegen (wo du auch lebst, wenn ich mich recht erinnere) verbreitet. Mal schauen was davon eventuell eines Tages mal auf meinem Teller landet und was du in Zukunft uns noch so an Rezepten präsentieren wirst, lecker hören diese sich schon ein mal an.


    LG

  • Rusalka

    Hat das Label von Kunst und Handwerk auf Kreative Küche geändert.
  • Tragosso

    Hat den Titel des Themas von „Tragossos Koch- und Backstube“ zu „Tragossos Versuchslabor“ geändert.
  • Nun folgt nach langer Zeit mal wieder ein Update in meiner kleinen Fanwork-Ecke und damit einhergehend die Ankündigung, dass ich ein neues Kapitel aufschlagen und meinen Bereich thematisch erweitern möchte. Zukünftig wird es hier nicht mehr nur noch Koch- und Backrezepte geben, sondern auch Updates zu Werken anderer handwerklicher Bereiche. Außerdem versuche ich das eine oder andere, was ich bereits hier und da im Forum angefertigt habe, an diesem Ort zu sammeln. Mal schauen, was meine Motivation langfristig so hergibt.


    Pixel Art


    Irgendwie wurde ich die Tage durch andere inspiriert, mich mal ans Thema Pixel Art heranzuwagen und meine ersten, vorsichtigen Gehversuche in diesem Bereich zu unternehmen. Ich weiß noch nicht, ob ich auf ein anderes Programm wie bspw. Gimp wechseln möchte, aktuell habe ich die Sprites jedenfalls mit Paint erstellt. Es sind noch keine großen Sachen entstanden und das Ganze ist aktuell auch noch in der Phase des Herantastens, ganz unabhängig davon freue ich mich aber natürlich immer über Feedback.


    Angefangen hat die Arbeit mit Jurob. Ihr wusstet es vielleicht noch nicht, aber eigentlich hat es eine sehr, sehr lange Zunge. Die Wissenschaft hat noch keine Erklärung für diese Laune der Natur, da sie im Alltag eher hinderlich ist und das Pokémon Gefahr läuft, mit der Zunge am Eis festzufrieren. Deshalb ist sie auch meist so zusammengerollt, dass nur die Spitze aus der Mundöffnung herausschaut. Wie es der Zufall wollte, hatte ich aber das große Glück, Zeuge eines solchen, seltenen Moments zu werden, in dem das Wasserpokémon der Welt seine ganze Zunge präsentiert.

    Ich habe mich noch nicht so recht daran gewagt, ein komplettes Crossover zwischen Pokémon zu machen und somit vollwertige Hybride anzufertigen. Vielmehr habe ich mir erst einmal bestimmte Merkmale von Pokémon herausgepickt und versucht, diese in andere Pokémon zu integrieren. So hat das nachfolgende Tragosso unglücklicherweise seinen Knochen verloren, aber nachdem es nächtelang gejammert und geheult hat, hat sich ein Porenta erbarmt und ihm als Ersatz eine Lauchstange gegeben.

    Ähnlich vorgegangen bin ich auch beim nächsten Sprite, das ein Pantimos zeigt. Mittlerweile scheinen Pantomime nicht mehr so gefragt zu sein, weshalb es seine weißen Handschuhe gegen rote Boxhandschuhe eingetauscht hat. Jetzt arbeitet es als Preisboxer auf dem Rummel und betrügt die Leute, in dem es während der Kämpfe heimlich die eine oder andere Psycho-Attacke zur Unterstützung einsetzt.

    Außerdem habe ich noch ein Magnetilo in ein Kokowei integriert. Es lässt sich vom Pflanzenpokémon durchfüttern bis es reif ist. Dann löst es sich von der Palme, schwebt davon und schließt sich mit anderen Magnetilo zusammen. Bin mir nicht sicher, ob es mit oder ohne Magnet besser aussieht, aber da ich ihn schon gespritet hatte, habe ich ihn erstmal auch drangelassen. Zudem habe ich noch den Kopf eines Geowaz auf den Körper eines Tauros gespritet, da ich irgendwie den Eindruck hatte, dass sie eine ähnliche Kopfform haben und das Ganze mehr oder wenig stimmig aussehen könnte. Auch Menki und Mauzi haben für mich gewisse Ähnlichkeiten, sodass ich die Ohren, Tasthaare und den Goldschmuck des Katzenpokémons auf den Affen gespritet habe.

    Nun wollte ich aber doch noch ein farbliches Crossover machen und habe hierfür Raupy auserkoren. Hoffe, man erkennt, von welchem anderen Pokémon es die Farbpigmente übernommen hat. Falls nicht, hat sich das mit dem Spriten für mich dann auch erledigt. ; __ ; jk So schnell gebe ich dann doch noch nicht auf.

    Zum Abschluss habe ich es dann doch noch gewagt, zumindest etwas größere Veränderungen an einem Pokémon vorzunehmen. Keine Ahnung wieso, aber meine Wahl ist auf Seemon gefallen. Ich habe nachfolgend mal alle vier Stufen des Prozesses beigefügt, sodass man die einzelnen Stadien für sich sehen kann. Bin mir nicht sicher, ob das letzte Bild nicht zu überladen ist. Vermutlich ist das auch der Grund dafür, dass ich vier Versionen bereitstelle. Bin mit dem Ansatz, den ich hier gewählt habe, aber doch irgendwie zufrieden.


  • Sweet Reptain

    Hat das Label von Kreative Küche auf Mischgalerie geändert.
  • Vor Kurzem wurde der Fanwork-Chatabend veranstaltet, zu dem ich gegen Ende noch hinzustoßen konnte, als sich gerade intensiv darüber ausgetauscht wurde, wie sich das Thema Natur kreativ umsetzen ließe. Spontan kam mir Origami in den Sinn und im weiteren Verlauf fiel mir dann auch wieder ein, dass ich für einen Wettbewerb hier im Bisaboard schon mal was zur Kunst des Papierfaltens gemacht habe. Zudem wurde auch schon im Unterricht mit Origami gearbeitet und aktuell habe ich auch wieder eine Klasse, die sich damit beschäftigt. Aus dem Grund dachte ich mir, dass sich ein Update zu dem Thema ja mal anbieten würde.


    Origami


    Die Origamifiguren, die ich mir vorgenommen hatte, zu falten, sollten sich in ein mittelalterliches Setting einfügen. Hierfür wurden als klassische Mittelaltermotive Ritter sowie eine Burg gewählt, zudem die Darstellung des Todes als Symbol für die widrigen Lebensumstände mit Hunger, Kriegen und der Pest im Spätmittelalter. Des Weiteren sollte ein Zauberer angefertigt werden, der Referenzen zu Erwähnungen in der Literatur und auf historischen Malereien der entsprechenden Zeit, wie bspw. Merlin, zieht, aber auch direkte Bezüge zur mittelalterlichen Magie aufzeigt (bspw. Abraham von Worms). Hauptwerk des Ganzen sollte ein Drache werden, so wie er im europäischen Mittelalter üblicherweise abgebildet wurde. Der Drache war insbesondere im Hochmittelalter ein oft vorkommender Antagonist in der Heldenepik und im höfischen Roman. Unter den berühmten, literarischen Werken des europäischen Mittelalters mit Drachenbezug sind sicherlich vielen die Erzählungen zu König Artus und Dietrich von Bern ein Begriff. Außerdem sind vermutlich auch einige durchs moderne Fantasy-Genre mit Drachen vertraut, deren Darstellung primär auf die christliche Mittelaltersymbolik (Kampf gegen das Böse) zurückzuführen ist.


    Angefangen hat das Projekt mit dem Ritter, der mit Schwert und Schild bewaffnet ist. Wie auch alle anderen, nachfolgenden Figuren wurde dieser aus einem quadratischen Blatt Papier gefertigt. - Genau darin rührt für mich auch die Faszination, die Origami ausmacht. Es beginnt alles mit einem unscheinbaren, kleinen Bogen Papier, das verblüffende Wandlungen vollziehen und zu den vielfältigsten Ergebnissen führen kann. - Begonnen habe ich mit einem Prototypen aus etwas dickerem Papier, weil ich mir dadurch erhofft hatte, die Standfestigkeit erhöhen zu können. Mit dem Ergebnis war ich aber überhaupt nicht zufrieden, da das Falten durch die Dicke des Blattes sehr beschwerlich war und auch seine Spuren am Material hinterlassen hat. Bei der Version hatte ich auch noch im Kopf, dass das Schwert des Ritters nach oben gerichtet sein sollte. Mir hat dann aber eine etwas offensivere Variante besser gefallen, bei der die Klinge in Angriffsposition nach vorne geneigt ist. Dies habe ich dann bei der finalen Figur auch so umgesetzt, die mir deutlich besser gefällt als der Prototyp. Am Ende hat es sogar zu meiner Erleichterung geklappt, dass der Ritter auf seinen schmalen Füßen sowie der unteren Spitze des Schildes steht.


    Als nächstes habe ich die Burg gefaltet, die mit Abstand der einfachste Part des Projekts war. Die ist in wenigen Minuten fertiggestellt und kann man meiner Einschätzung nach auch ohne jegliche Vorerfahrung machen. Ist sicherlich ein guter Einstieg ins Handwerk. Natürlich muss man aber auch bei solch einfachen Figuren darauf achten, so penibel wie möglich zu arbeiten. Eine kleine Abweichung beim Falten, auch wenn es nur 1 mm ist, kann sich später böse rächen und zu viel Frustration führen. Schaut also immer, dass die Kante dort ist, wo ihr sie haben wollt, dass sie exakt gerade verläuft, etc. In erster Linie habe ich die Burg mit aufgenommen, um das Setting durch ein Gebäude etwas aufzulockern, damit am Ende nicht nur Figuren herumstehen. Es hätten natürlich noch ein paar Häuser mehr werden können, um das Flair einer Stadt oder eines Dorfes zu kreieren, aber die Zeit war an anderer Stelle dringender benötigt.


    Die nächste Figur nennt sich "Ritter auf Pferd" und ist schon etwas zeitintensiver als die Burg, aber meiner Meinung nach immer noch recht einfach umzusetzen. Interessant finde ich hier, dass es sich im Grunde um zwei Figuren handelt, denn damit der Reiter auf seinem Pferd sitzen kann, werden seine Beine in Seitentaschen des Reittieres gesteckt. Beide Teilabschnitte benötigen ungefähr gleich viel Zeit. Der Hauptgedanke bei diesem Origamiwerk war, etwas Abwechslung durch eine reitende Figur im Vergleich zum restlichen Fußvolk einzubringen. Mehr gibt es an der Stelle auch nicht zu sagen, Probleme hat die Bastelei jedenfalls nicht bereitet.


    Nachdem der Reiter samt Reittier schon aus zwei separaten Stücken Papier besteht, wird dies noch durch den mittelalterlichen Zauberer übertrumpft, der sich aus drei Papierbögen zusammensetzt. Hierfür wurde lila Papier für den Körper des Zauberers sowie braunes Papier für den Hut und den Stab gewählt. Der Stab ist im Übrigen das einzige Accessoire, das nicht aus einem quadratischen Blatt gefaltet wurde. Dieser ist aber so simpel gehalten, dass er nicht weiter der Rede wert ist. Die meiste Zeit nimmt logischerweise der Zauberer selbst in Anspruch, der nach oben hin spitz zuläuft, damit der Hut perfekt auf ihm Halt findet. Für den Hut selbst wird zuerst ein Kegel gefaltet, dessen Randbereich nach außen geknickt wird. Die Falten, die dadurch entstehen werden übereinander gelegt, sodass eine glatte Hutkrempe entsteht. Der nach wie vor bestehende Teil des Kegels bildet die Hutspitze. Nachdem der Zauberer seine Kopfbedeckung bekommen hat, muss noch ein kleines Loch in einen seiner Arme gestochen werden, durch das der Stab durchgeführt wird.


    Sehr viel Spaß hatte ich mit der Anfertigung des Todes (oder auch des Burggespenst, wie es ebenfalls gedeutet werden kann). Finde das Aussehen einfach klasse und bekomme beim Schreiben direkt wieder Lust, die Figur für ein Halloween-Setting anzufertigen. Vom zeitlichen Aspekt her brauchte ich hierfür wieder ein wenig länger als für die zuvor vorgestellten Figuren, aber großes Kopfzerbrechen hat die Arbeit nicht bereitet. Sehr schön finde ich bei diesem Werk den stabilen Stand, den ich beim Ritter am Anfang lange vermisst hatte. Hier muss man nur darauf achten, dass die Arme nicht zu lang geraten, damit die Origamigestalt nicht nach vorne kippt.


    Zu guter Letzt fehlt noch der Drache, der mit Abstand am meisten Zeit erfordert und auch zuweilen die meisten Nerven gekostet hat. Es gibt nämlich nichts Frustrierenderes, als wenn man Stunden an Arbeit in etwas gesteckt hat, um es am Ende im Papierkorb zu entsorgen und wieder bei Null zu beginnen. So sind durchs viele Falten an besonders beanspruchten Stellen Löcher entstanden oder andere Probleme aufgetreten, die eine Fortführung erschwert haben. Am Ende hat sich meiner Meinung nach das Durchhaltevermögen aber gelohnt, denn der Drache ist dann doch noch aus seinem Ei geschlüpft. Das Projekt hat mir auf jeden Fall noch mal vor Augen geführt, wie präzise man bei den einzelnen Arbeitsschritten vorgehen muss, damit das Ergebnis am Ende stimmt. Bin schlussendlich mit diesem wirklich hochzufrieden und einfach nur glücklich, dass alles nach meinen Vorstellungen geklappt hat. ^__^


    Abschließend musste dann natürlich noch alles zu einem Gesamtbild arrangiert werden. Und da ich es wenig ansprechend fand, einfach alle Origamifiguren nebeneinander aufzureihen, habe ich mir eine Szenerie erdacht, bei der mehrere Faltobjekte miteinander interagieren. So sieht man auf der rechten Seite in klassischer Manier der mittelalterlichen Heldenepik einen Kampf zwischen Ritter und Drache. Im Bildhintergrund wurde die Burg platziert, während im Bildvordergrund der zweite Ritter vorbeireitet. Da mit dem Tod und dem Zauberer noch zwei weitere Figuren zu positionieren waren und ich es irgendwie ganz nett fand, wenn eine gewisse Symmetrie vorherrscht, wurde kurzerhand auf der linken Seite ein weiteres Duell inszeniert. Um die Atmosphäre ein wenig zu unterstützen, wurde im Bildhintergrund zudem noch eine Landschaft befestigt, die ein wenig die Fantasie anregen und das Gesamtprodukt noch etwas lebendiger erscheinen lassen sollte.


    Origami ist ein Handwerk, das mir wirklich sehr viel Spaß bereitet. Es hat (meistens) etwas sehr Entspannende, sich in der Kunst des Papierfaltens zu versuchen, kann aber hin und wieder auch Kopfzerbrechen verursachen. Wenn man auftretende Probleme jedoch gut gelöst bekommt, ist die Freude und Zufriedenheit am Ende umso größer. Habe mir auf jeden Fall vorgenommen, während der Herbsttage noch das ein oder andere Werk zu falten. Möchte aber jetzt erst einmal auf das Feedback eingehen, das ich damals beim Wettbewerb von vielen erhalten hatte, wenn sich an der Stelle schon die Gelegenheit dazu bietet. Habe das bislang nicht getan, wobei ich mich sehr über die vielen Rückmeldungen gefreut hatte. ^-^

  • Hallo,


    du hast zwar schon einige Meinungen zu den Origamifiguren erhalten, aber ich möchte ebenfalls gern hervorheben, wie kreativ du das Mittelaltersetting zusammengestellt hast. Der Reiter mit Pferd ist im direkten Vergleich zu den anderen eine eher simple Figur, regt aber durch Minimalismus die Vorstellungskraft an. Am meisten gefallen mir persönlich der Tod und der Drache, insbesondere weil sie nur aus einem Blatt Papier gemacht wurden. Da kann ich mir auch gut vorstellen, wenn genau diese Figuren viel Kopfzerbrechen bereitet haben. Zuletzt ist aber auch der Magier durch seine Einzelelemente interessant gestaltet. Ich bin gespannt auf mehr.


    Wir lesen uns!

  • Hi Tragosso :3 nun habe ich deinen Bereich gefunden und muss doch auch mal einen netten Kommentar dalassen :D


    Wo fange ich an? Hier gibt's ja alles! Am besten wohl von oben nach unten... aber kurz noch ein Lob an deine Gestaltung dieses Therads und die Formatierung, ich liebe solch eine Ordnung^^v


    Kategorie Kochen und bakcen: Das ein oder andere Rezept werde ich mir mal abspeichern und nachmachen, gerade Plätzchen eignen sich doch nun hervorragend für die kommende Zeit (Pfunde, auf geht's muhaha). Vor allem 7 Plätzchen - ein Teig ist doch perfekt für eine Familienschüssel :3 und noch mehr Pfunde muhaha. Und es ist echt eine schöne Sache, weil es eben nichts typisches für die Deutsche Küche ist.


    Sag, wie bist du auf Norwegen gekommen?


    Nächste Kategorie: Pixelart, holy! Wie gut sind die denn bitte? Und auch noch mit Paint, aber hey, ich meine Paint ist toll, es reicht für viele mehr als man denkt. Funfact: Es hieß vor ein paar Jahren, Paint würde abgeschafft werden, die Nachricht hatte mich echt runtergezogen - scheinbar gab es aber soviel Gegenwind dass es heute noch immer auf den Rechnern fest installiert ist ^-^


    Darf man sich denn individuelle Hybride wünschen, sofern du aktuell noch Freude daran hast? natürlich gegen Bezahlung! ^-^ Gamons stufenweise Verwandlung gefällt mir richtig gut.


    Last but not least: Origami. Also ich hätte ja nie gedacht, dass man den Tod so gut mit Papier darstellen kann :D ich glaube, es ist eine gute Sache das mal mit meinem Sohn zu machen ^_^ (halt nicht den Tod, doch dann eher kindgerechtere Sachen xD)


    Freue mich auf weiteres^^ Glumanda


    I see now that the circumstances of one's birth are irrelevant. It is what you do with the gift of life that determines who you are.